Ninja The Master – Ninja Patrol

 
  • Deutscher Titel: Ninja The Master - Ninja Patrol
  • Original-Titel: The Master
  •  
  • Regie: Gordon Hessler
  • Land: USA
  • Jahr: 1984
  • Darsteller:

    John Peter McAllister (Lee van Cleef)
    Max Keller (Timothy van Patten)
    Okasa (Sho Kosugi)
    Loring (Kaz Garas)
    Terri Donovan (Cindy Harrell)
    Jerry Donovan (Paul Tulley)
    Brian Elkwood (Jack Kelly)
    Allison Grant (Kelly Harmon)
    John Gordon (Richard Hill)


Vorwort

Vor ungefähr 20 Jahren schwappte die Welle der Ninja-Filme nach Deutschland (mein Gott, das kann doch nicht wahr sein – ZWANZIG Jahre ist das her??? Shoot me – I´m gettin´ old), sehr zur Freude sämtlicher deutscher Videoverleiher. Mit einem Ninja-Film konnte man nämlich problemlos einen gehörigen Batzen Geld verdienen, der in einem vernünftigen Verhältnis zu den Einkaufs-Lizenzgebühren stand: das Erfolgsrezept war denkbar einfach, solange man einen in ein schwarzes Bettlaken gewickelten Kerl, der mit einem Schwert oder einem Wurfstern fuchtelte, und in ungefähr zwanzig Zentimeter hohen Lettern das Wort „NINJA“ auf dem Cover hatte, konnte man sich als Verleiher ausrechnen, das der geneigte Durchschnitts-Dummkunde (also natürlich nicht der intellektuell-gebildete und anspruchsvolle Leser dieser Zeilen) seinen Geldbeutel zücken würde und die paar Mark fuffzich Ausleihobolus entrichtete. So manche viertklassige Videoklitsche sanierte sich durch die Veröffentlichung von Ninjaschwurbel wie Ninja_in_Action oder dem von mir hochgeschätzten (allerdings nicht wegen irgendwelcher objektiven Qualitäten) Frauenlager_der_Ninja (vorübergehend). Mit den realen Ninjas der japanischen Geschichte hatten all diese obskuren Filmchen so viel zu tun wie Olli „Vier Schuss vier Tore“ Kahn (Stand 13.8.03) mit vollständiger geistiger Gesundheit, was der geneigte Filmkucker schon daran erkennen konnte und kann, dass verhältnismässig viele dieser Super-Assassinen erstaunlich kaukasisch wirkten – neben Richard Harrison z.B. auch mein persönlicher Favorit „Willy, der weisse Ninjä aus White Ninja – wenn ich den Schinken noch mal in meinem Fundus finde, ist das ein Kandidat für ein Jubi-Review, oder wie in dieser Veröffentlichung aus dem Haus Eurovideo (Beweis, dass sich auch renommierte Verleiher nicht zu schade waren, auf die Weise noch ´ne schnelle Mark mitzunehmen) Lee van Cleef. Moment, Lee van Cleef? Der alte Knabe hat zeitlebens neben einigen Klassikern sicher die ein oder andere Gurke verbrochen, aber ´n Ninja-Film? Dat müsste ich wissen… aaaber da gab´s doch die vor einiger Zeit auch mal auf Pro Sieben versendete komische TV-Serie „Der Ninja-Meister“. Könnte es…??? Aber wenn ja, was macht dann der „Keine Vermietung, kein Verkauf an Kinder oder Jugendliche“-Sticker auf der Hülle? Ich ahne gar fürchterliches…


Inhalt

. .. und werde sofort bestätigt. Jep, bereits das erste Bild (nämlich der hanebüchen mit einem 99-Marks-Schnittpult Marke Conrad hingekrikelte „deutsche“ Titel) rückt die Verhältnisse klar, und nachdem uns danach der Original-Serienvorspann von „The Master“ entgegenflimmert, wissen wir endgültig Bescheid, wir haben es tatsächlich mit einem Zusammenschnitt der TV-Serie zu tun. Ugh.

Dies bedeutet natürlich zwangsweise, dass man uns, den geneigten Dummzuschauer, über die gröbsten Hintergründe der Serie aufklären muss, was in Form einer sichtlich mit Heckenschere und Tesafilm zusammengezimmerten „Montage“ erledigt wird. John Peter McAllister (niemand anderes als Lee van Cleef) ist der erste und einzige Nicht-Japaner, der jemals von der geheimnisvollen Ninja-Sekte aufgenommen und zu höchster Vollendung ausgebildet wurde. Dummeweise hatte McAllister vor dem Beitritt zum 1. FC Ninja das Kleingedruckte nicht gelesen und so übersehen, dass man den Verein nicht einfach durch formlose Kündigungserklärung verlassen kann. Da McAllister dennoch den trauten Ninjatempel verliess, wurden die anderen Schwarzkutten zu seinen natürlichen Todfeinden, allen voran sein ehemaliger Schüler Okasa (Sho Kosugi!), der ihn nach allen Regeln der Kunst nachd em Leben trachtet. McAllister selbst ist auf der Suche nach seinem unbekannten Töchterchen, und bei dieser Odyssee unterstützt ihn die Blödpfeife Max Keller (Timothy van Patten, Halbbruder des bekannten Komikers), den unser Ninja-Meister selbstlos als seinen neuen Schüler trainiert.

Nachdem wir also halbwegs auf dem laufenden sind, schalten wir uns in die erste Episode, mit der man uns quälen will. Auf dem Schiessplatz einer Polizeitruppe wird Jerry Donovan von seinem Cop-Kollegen Loring ultimativ aufgefordert, sich aus gewissen Angelegenheiten rauszuhalten, was Jerry naturgemäss ablehnt. Loring greift daraufhin zum Schiessprügel, so dass Jerry sich genötigt sieht, die Beine in die Hand zu nehmen und ins Gewölle zu türmen.

Anderswo führt Lee van Cleef bzw. sein Stuntdouble dem staundenen Max eine saltoschlagende Kampftechnik vor. Max ist selbstredend zu dämlich, um das Manöver zu kopieren (man will ja die guten alten Lehrer-Schüler-Klischees nicht unterstrapazieren, gelle?). Die beiden befinden sich in Rodeo Hills, California, wo Max eine alte Schulfreundin, Terri Donovan (hint) besuchen will. Terri instruiert ihrerseits in einem Fitnessstudio eine Aerobic-Klasse und schmeisst im Discotakt die Beine in die Luft. Während McAllister und Max überaus komischerweise versuchen, zu Terri vorzudringen und eine Fitness-Lehrerin dem alten Sack McAllister Vorhaltungen über seine ersichtlich unzureichende körperliche Verfassung macht und Max von einer Bodybuilderin heftigst angeflirtet wird (was die an dem Spargel findet, möcht´ ich auch wissen), bekommt Terri unangenehmen Besuch von Loring. Der Böskopp und Bös-Cop will von Terri wissen, was ihr Bruder Jerry (da waren die Eltern mal wieder hochkreativ, wa? Zur Ehrenrettung: die deutsche Synchronfassung ändert eine Vielzahl von Charakternamen, so heisst Terri in der Originalfassung „Taliä). Als Terri mit der Sprache nicht rausrücken will bzw. auf dem Standpunkt steht, nichts zu wissen, wird Loring handgreiflich, was wiederum Max ins Auge fällt. Jo-ho, Prügelei. Naja. Zwei Sekunden. Loring rät Max sich rauszuhalten, und McAllister pflichtet bei, allerdings hauptsächlich deswegen, weil er sich persönlich einzumischen gedenkt und Loring problemlos k.o. haut. Der angefressene Bulle zückt seine Dienstmarke und nuschelt was von Ärger wg. tätlichem Angriff auf Polyp im Dienst. McAllister weist gesetzesbelesen darauf hin, dass Loring nicht in Uniform sei, sich mitnichten als Bulle erkennen gegeben zu haben und er daher überlege, ihn wegen Amtsanmassung anzuzeigen. Loring grummelt und schwört die üblichen „Ich krieg dich“-Schwüre.

Terri kann unsere Helden indes über die wichtigsten Plotentwicklungen informieren – Jerry ist spurlos verschwunden, zuletzt habe er an einer ganz grossen Sache, einer Einbruchsserie in die Villen der Reichen und Superreichen, gearbeitet, Millionen von Dollar stünden auf dem Spiel. McAllister vermutet sofort und korrekt, dass Loring die Ermittlungen in dieser Sache leitet. Während Max und Terri in Erinnerungen an gute alte Schulzeiten schwelgen, deponiert ein Typ im Blaumann einen Zettel im Van unseres Heldenduos (das Gefährt haben sich die beiden offenbar bei B.A. Baracus bestellt, aber die Zusatzausstattung ist nicht auf A-Team-Niveau). Zwei Cops beobachten ihn, identifizieren ihn als Donovan und versuchen, den Abgängigen zu käschen, jedoch ohne Erfolg. Max und McAllister finden den Zettel und entnehmen ihm eine Adresse und eine Uhrzeit. Max vermutet in Überschätzung seiner erotischen Anziehungskraft, dass die Muskelmieze auf diese Weise subtil um ein Date ersucht, aber Terri erkennt die Lettern als Handschrift ihres vermissten Bruders.

Loring entert eine Nobelboutique und verlangt gebieterisch den dortigen Chef, einen Mr. Campion, zu sprechen. Letzterer ist tief in Sorge wg. Donovan, aber Loring beruhigt: „Er hat keine Beweise!“ Und überdies müsse man nur noch zwei Einbrüche durchziehen, dann habe man ausgesorgt – was für ein Schlimmfinger! Campion, der als Hehler für Lorings Diebesgut fungiert, protestiert, dass er keine ausreichenden Lagerkapazitäten für die zu erwartende Beute zur Verfügung habe, aber das mag Loring gar nicht hören.

Die Party im Haus eines gewissen Robbins ist nicht von schlechten Eltern. McAllister wird sofort von seiner Fitness-Bekanntschaft, Gretchen, abgeschleppt, die ihm versichert, in nur einem Monat könne sie, regelmässiges Besuchen ihrer Kurse vorausgesetzt, einen neuen Mann aus ihm machen. Der Gastgeber selbst, der in der Flower Power-Zeit das ein oder andere Tütchen zuviel geraucht haben muss, fällt McAllister begeistert und in Wiedersehensfreude um den Hals. Zwar hat er keine Ahnung, woher er unseren Ninja-Meister kennt, aber dessen Bekundungen, Robbins noch nie im Leben gesehen zu haben, laufen beim Gastgeber ins Leere. Die Stimmung ist also bestens, aber unsere Helden fragen sich ernsthaft, warum Donovan sie herbestellt hat. Wird McAllister klar, als er mal kurz zwecks Frischluftschnappens vor die Tür geht und die vollmaskierte Einbrecherbande entdeckt, die gerade ihren Bruch vorbereitet (die wollen also die Hütte ausrauben, während die Party steigt? Frech). Innerhalb von zehn Sekunden hat Lee van Cleefs Stuntman dem Diebesgesindel auf die Mütze gehauen, die Einbrecher flüchten. Der von den Partygästen abgesetzte Notruf landet natürlich bei Loring, der erst mal seine Komplizen, allesamt ebenfalls Angehörige der lokalen Verbrechensbekämpfungsbrigade zusammenstaucht, ehe er innerhalb von fünf Minuten am Tatort auftaucht, und nicht gerade in die absolute Glückseligkeit ausbricht, als er realisiert, wer ihm den Bruch versaut hat. Er und McAllister gehen sich ein wenig gegenseitig auf die Nüsse, ehe der kriminelle Bulle mit einem „Ich verspreche, dass die heute nacht nicht wiederkommen“ süffisant grinsend abzieht. McAllister ist völlig klar, dass Loring hinter den Brüchen steht, hat er doch mitgehört, wie das Einbruchskommando sich mit Polizeicode-Kürzeln verständigt hat. Er schlägt folgende Taktik vor: Max soll Jerry Donovans Wohnung auf Anhaltspunkte untersuchen, während er selbst Loring ordentlich provozieren wird.

Die schrägen Copvögel hängen an ihrem Schiessplatz rum und sind allgemein etwas besorgt, da taucht McAllister auf und fordert Loring ziemlich unverblümt auf, Donovan rauszurücken. Loring stösst unspezifierte Drohungen aus und fordert den Meister schliesslich auf, seine Schiesskünste zu demonstrieren. Tut unser Ninja-Champion, indem er drei Kugeln ins selbe Loch im absoluten Mittelpunkt der Zielscheibe versenkt, ohne sonderlich konzentriert zuw irken. „Von jetzt an bin ich ihr Schatten,“ warnt McAllister den Bösbullen.

Max und Terri wühlen sich durch Donovans Wohnung, ohne zu ahnen, dass Lorings Schergen selbiges ebenfalls gerade absolvierten und sich noch in dem Appartment aufhalten. Max kriegt auf die Glocke, die Fiesen flüchten (Max ist reichlich unfähig, selbst Terri ist im Kampf effektiver…).

McAllister wird von einem vermeintlichen Freund Donovans angerufen und zu einem Treffen bestellt. Der alte Ninja durchschaut natürlich, dass es sich um eine Falle handelt, aber genau das war sein Plan, während Max im Objektiv von Donovans Kamera tatsächlich einen Hinweis findet – eine offensichtlich codierte Rechnung des Bekleidungshauses von Campion.

Loring gelobt, Donovan zu killen, da man in den nächsten 24 Stunden das Diebesgut verkaufen will (? Ich versteh´s ja auch nicht). McAllister erscheint in vollem Ninjadress (aus dem Kaufhaus, hundert Maaaark, eh, sorry, da ging der Ärzte-Fan wieder mit mir durch) zu seiner Verabredung, wieder am Schiessplatz, und wird von Loring und seinen Komplizen unter Feuer genommen, aber McAllisters überlegene Kampfkunst (zumindest will uns der Film glauben machen, dass die paar langsamen und unimpressiven Moves, die der Stuntman drauf hat, so etwas wie „Martial Arts“ darstellen) und die ninjatypisch geworfene Rauchbombe zur Tarnung des Hinfortteleportierens retten dem alten Knacker die Ninjahaut.

Alle heldenmässig Beteiligten treffen sich im Fitnesstudio, wo Max seinen Flirt mit der Mucki-Braut fortführt und man sich gegenseitig die neuesten Erkenntnisse berichtet. Man entscheidet sich dazu, in Campions Lager einzubrechen und dort das Diebesgut sicherzustellen. Gesagt getan, mit Hilfe seines „antiken Ninja-Schlüssels“ (verdächtig nach simplem Sprengstoff aussehend) verschafft McAllister sich und seinen Kollegen Einlass, findet die in Kisten verpackte Beute und den plötzlich, woher auch immer, auftauchenden Jerry Donovan. „Ich habe dich erwartet,“ freut sich McAllister. Unsere Helden packen den Krempel in den Van des Ninjameisters und wollen damit zum Polizei-HQ brausen (wo man sich sicherlich freuen wird, die Aussage aufzunehmen… Einbruch, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung – und das ist nur die Latte an Straftaten der Helden). Jerry und Terri wollen in Jerrys Schleuder hinterherfahren, dazu kommt´s aber nicht, weil auf einmal Loring auftaucht und die Donovan-Geschwister mit Waffengewalt in sein Fahrzeug dirigiert. Max und McAllister fällt endlich auf, dass ihre Freunde nicht direkt hinter ihnen fahren und kehren um. Loring zerschiesst die Reifen des Vans und braust mit seinen Geiseln davon.

Am nächsten Tag trifft McAllister Loring in aller Öffentlichkeit (wie das Date zustandekam? Don´t ask me). „Sie haben ihre Armee mitgebracht,“ bemerkt McAllister angesichts des einen (in Zahlen: 1) Sidekicks, den Loring als Rückendeckung aufgefahren hat. Kurz und knapp, die beiden vereinbaren einen Austausch Donovans gegen Diebesgut für den Abend in einem leerstehende alten Mietshaus.

Max hat angesichts des bevorstehenden Showdowns die Hosen voll, nicht zu Unrecht, wie sein Meister meint, kriminellen Bullen sei alles zuzutrauen. Als besonderen Vertrauensbeweis überreicht der Meister seinem Schüler einen Shuriken.

Donovan indes versucht Loring zur Freilassung seiner Schwester zu bewegen, beisst aber auf Granit und bemüht sich daher, statt dessen Lorings Motivation zu erraten… es läuft darauf hinaus, dass Loring als Typ aus kleinen Verhältnissen den Reichtum und Erfolg der rich & famous people, die in Rodeo Hills so kreuchen und fleuchen, neidet und sich deswegen an ihren Besitztümern vergreift. Gähn. McAllister und Max kommen an und schlagen zu… es gibt weiteres höchst mittelmässiges Martial-Arts-Geplänkel, van Cleefs Stuntdouble zeigt, was es kann, und of course kann Max gewinnbringend den gen Folgenanfang trainierten Saltomove gewinnbringend anbringen, genauso wie der Meister, der damit letztendlich Loring niederringt (nachdem er zuvor mit einem Shuriken Lorings Pumpgun ausser Gefecht gesetzt hat). Gegen dieses aktionsgelade Finale spielt sich ein typischer A-Team-Showdown wie ein John-Woo-Film.

Die Guten haben gewonnen, wrap-up-Time. Max und Terri verabschieden sich voneinander und Gretchen, McAllisters Möchtegern-Fitnesslehrerin demonstriert dem ihrer Ansicht nach verweichlichten Alten die Fähigkeiten ihrer Karate-Klasse. McAllister kann nicht an sich halten und prügelt die vier Karetaka humorvoll in einen Swimmingpool. Ende Episode 1.

„Kurze Zeit später“, informiert uns ein weiteres handgestricktes Insert (never mind, dass die nun zelebrierte Folge fünf Episoden VOR der gerade gesehenen spielt).

Max und McAllister sind in Washington D.C., was Möglichkeit für einige scenic shots von Lincoln Memorial etc. bietet. Man ist vor Ort, weil Brian Elkwood, ein alter Armee-Kumpel, mit dem McAllister einst im Koreakrieg ein Gefangenenlager teilte, und der mittlerweile im Beraterstab des Präsidenten himself hockt, seinen Freund schriftlich um Hilfe gebeten hat.

Hm, daran scheint irgendwas nicht ganz zu stimmen, denn Elkwood ist gerade mächtig böse auf McAllister – das verklickert er seinem Berater Gordon und seiner Sekretärin Allison – er hat einen ganzen Packen Drohbriefe in McAllisters Handschrift, die von Erpressung bis schlichter Morddrohung reichen. „Ich WAR sein Freund,“ stellt Elkwood klar, als Allison vorschlägt, sich doch mit dem alten Buddy mal auszusprechen. Im übrigen hat Elkwood eh andere Sorgen – in dem Sicherheitsgremium, in dem er hockt, gibt´s einen Maulwurf, der brisante Informationen an den Feind (den Feind an sich halt) liefert. Er hat auch schon einen Verdacht (nicht, dass wir auf den noch mal zurückkommen würden).

Unsere Helden haben sich in einem Hotel eingemietet, der Meister will etwas spazierengehen und vereitelt kaum zur Türe raus eine Entführung – ein paar Bösewichter wollen niemand anderes als Allison kidnappen, da kommen sie bei McAllister bzw. seinem Stuntdouble aber an den Richtigen. Drei Kicks später sind die Kidnapper in die Flucht geschlagen und Allison tief bis unendlich dankbar, was sie über einem Cognac dem Ninjameister auch gleich vorheult. Nun, der nachfolgende Smalltalk etabliert, dass McAllister natürlich mitnichten irgendwelche Briefe an Elkwood geschrieben hat, nur gilt gleiches auch umgekehrt. Irgendetwas ist faul und so ist der Ninja nur zu gern bereit, auf Allisons Vorschlag einzugehen und sie auf Elkwoods am selben Abend stattfindende Party zu begleiten.

Elkwood rastet bei McAllisters Anblick aber vor versammelter Diplomatenmeute ordentlich aus: „Wenn´s nicht wegen der Gäste wäre, würde ich dich umbringen,“ tobt er und ist von Allison nur äusserst mühselig zu beruhigen und auch erst, als McAllister sich säuerlich vom Acker gemacht hat. Währenddessen bricht Okasa (Ihr wisst noch, McAllisters Ex-Schüler) in full ninja-gear (und in was für einem lächerlichen) in Macs Hotelzimmer ein und wühlt in dessen Ninja-Utensilien-Koffer, wobei ein Dolch sein ganz besonderes Wohlgefallen findet. Max ertappt den Einbrecher und es kommt zum langerwarteten (haha) Duell Schüler gegen Ex-Schüler. Osaka wischt mit Max den Boden auf (und somit bewahrt sich Kosugi ein wenig Restwürde), lobt aber dennoch die Fortschritte seines Nachfolgers (mein Gott, wie mies war Max denn vorher??). Dann verpfeift er sich in seinem Fluchtwagen, Max erholt sich schnell, sattelt den Van und nimmt die Verfolgung auf.

McAllister ist verärgert und gelobt, herauszufinden, wer ihn denn so in einen peinlichen Auftritt manipuliert habe und Allison bietet ihre Unterstützung an. Deswegen verrät sie ihm auch, wo denn die ominösen Drohbriefe zu finden sind, denn McAllister will nach Partyende seinem alten Armeekameraden einen weiteren Besuch abstatten.

Max verfolgt immer noch Okasa (und hat sogar seinen Kuschelhamster, der sich auf dem Beifahrersitz im Laufrad abstrampelt – hm, anstelle Motor?) und landet schlussendlich vor einem Landhaus. Dort trifft sich Okasa mit seinem Auftraggeber, und der gemeine Verräter ist niemand anderes als John Gordon. Max verschafft sich mit einem Shuriken als Dietrich Einlass (hatte er wohl den „antiken Ninja-Schlüssel“ grad nicht mit dabei, wa) und wird Zeuge, wie der böse Ninja und sein Zahlmeister leichte Meinungsverschiedenheiten über den Fortgang der Affäre haben. „Heute abend passiert der Mord,“ stellt Gordon schliesslich klar. Max wird von einem Schläger ertappt, kann sich aber retten und mit dem Van abdüsen, wird aber von Okasas Leuten verfolgt.

Mac ist derweil mit seinem Einbruch bei Elkwood beschäftigt und schafft sich erst mal einen Dobermann und zwei menschliche Wächter aus dem Weg, letztere durch den Einsatz einer Gasbombe, die die Wachmänner innerhalb eineinhalb Sekunden einschläfert. Dann findet er die bewussten Briefe und stellt fest, dass diese in der Tat seine Hand- und Unterschrift tragen. „Nur Okasa kann meine Schrift fälschen,“ ist sich der Ninja klar und macht vermutlich ein Memo an sich selbst, in zukünftigen Ninja-Schulungen die Unterrichtseinheiten Graphologie und Kalligraphie ersatzlos zu streichen. Da steht plötzlich Elkwood im Zimmer, und zwar mit gezückter Knarre. Mit der Mordlust ist es beim Präsidentenberater aber nicht mehr so weit her, denn er erlaubt McAllister, sich zu erklären und danach (obwohl streng genommen McAllister nicht den geringsten Beweis für seine Unschuld liefert) sind die beiden wieder beste Freunde, Elkwood berichtet vom geheimnisvollen Maulwurf, während draussen und drinnen im Haus bereits Ninjas herumturnen (naja, Stuntmen in hellblauen Bettlaken… dass diese Ninjas auch kein Modebewusstsein haben). Eine Gasbombe explodiert, ein Schuss fällt, Elkwood bricht zusammen, McAllister verwickelt den Ninjaattentäter in einen (waaahnsinnig aufregenden) Schwertkampf. Lee van Cleefs Stuntman erweist sich als erneut überlegen, so dass der Attentäter sich dazu genötigt sieht, mit einer Rauchbombe in die Flucht zu teleportieren, dieweil draussen die Cops anrauschen. McAllister hat offensichtlich vergessen, dass er sich in einer prekären Situation befindet und theoretisch auch die Ninja-Teleportations-Flucht antreten könnte und wird unter chronischem Tatverdacht festgenommen. Der Tag bricht an, Max wird immer noch von Okasas Leuten verfolgt (die Jagd muss nun schon sprichwörtlich Stunden dauern!) und McAllister muss im Polizeiverhör durchaus resümmieren, dass die Sachlage für ihn nicht wirklich prickelnd aussieht, Motiv (Neid auf den Erfolg des alten Kriegskumpels und Wunsch, an dessen Reichtum zu partizipieren) und belastendes Beweismaterial ist vorhanden, auf frischer Tat ertappt obendrein. Sieht nicht gut aus. McAllister bedingt sich sein Recht auf einen Anruf aus und versucht, Max zu erreichen, der hastet aber eine Sekunde zu spät ans Telefon (wie er seine Verfolger losgeworden ist? Fragt den Drehbuchautoren) – McAllister könnt´ aber ruhig öfter als viermal klingeln lassen. Ersatzweise dringelt der Ninjameister Allison aus und beauftragt diese, sich mit Max in Verbindung zu setzen. Macht Allison auch – Max ist zwar erst mal feindselig eingestellt, da Allison ja Elkwoods Sekretärin ist und der den Mordanschlag zwar überlebt hat, aber sichtlich wieder der Meinung anhängt, McAllister hätte das Attentat ausgeführt (wie er da drauf kommt?), aber Allison gewinnt Max´ Vertrauen und berichtet ihm, dass der Meister noch am selben Nachmittag ins Bundesgefängnis überführt werden soll. Kein Problem, meint Max, den befrei ich.

Diese Befreiung wird in Angriff genommen, durchgeführt und erfolgreich absolviert – auf enorm schwachsinnige Weise (Max wirft Shurikens in die Reifen, zerdeppert die Scheiben, reisst mit einer Ninja-Hacke die Türgriffe raus… boah, wo kauft die Washingtoner Polizei ihre Gefangenentransporter – auf´m Polenmarkt? Könnte man die Dinger nicht vielleicht wenigstens panzern oder mit Gittern versehen?)

Max berichtet McAllister, was er herausgefunden hat, die Absicht ist nun auch klar – Elkwood soll in Genf an einer internationalen Konferenz teilnehmen, und wenn er verblichen wäre, wäre Gordon für ihn nachgerückt und hätte allerlei maulwurfsmässigen Unsinn treiben können. Damit dieser Plan noch aufgeht, muss Elkwood doch noch um die Ecke gebracht werden, und um herauszufinden wo, wie und wann das geschehen soll, suchen die Helden das Landhaus auf. Per Überraschungseffekt überrumpeln die beiden Okasa und Gordon, die ihr Vorgehen gerade besprechen und Gordon ist unter Druck nur zu gerne bereit, zuzugeben, dass Elkwood noch am selben Abend während eines Pianokonzerts ins Gras beissen soll. Ein plötzlicher Schuss, abgefeuert von einem der hellblauen Bettlaken-Träger, äh, Okasas Ninjas, dreht die Kräfteverhältnisse wieder um, und, Überraschung, der störenfriedige Ninja entpuppt sich nach Auswickeln als niemand anderes als Allison – SIE hat McAllister und Elkwood gegeneinander ausgespielt, die Briefe gefälscht etc. Und warum? Der Kohle wegen. Sie nimmt McAllister dessen blödes Medaillon ab – sie soll die Mörderin des Abends geben und für die Öffentlichkeit „ist ein Ninja-Mörder wie der andere“, d.h. jeder werde glauben, McAllister sei´s gewesen. Immerhin, das bedeutet, dass man die beiden erst mal leben lassen muss, da man sie nachher noch als Sündenböcke braucht und so finden sich McAllister und Max an ihren Händen aufgehängt in einem Lagerraum wieder. Natürlich kann das einen Ninjameister nicht stoppen – McAllister schwingt sich zu einer Wand-Glühbirne, zerdeppert diese, greift sich mit den Zehen eine Scherbe und ritscht mit der die Fesseln auf (boah, ey, fast genauso blöd wie die Fluchtmethode in Star_Trek:_Patterns_of_Force). So können sich also alle Beteiligten zum Showdown beim Pianokonzert stattfinden. Elkwood und Gordon sitzen in der ersten Reihe, Okasa irgendwo im Publikum und Allison turnt in ihrer blauen Ninjakluft auf dem Catwalk zwischen Scheinwerfern, Sandsäcken etc. über der Bühne rum und bringt ihr Gewehr (oder Ninja-Blasrohr? Nicht erkennbar) in Anschlag. Max legt sich mit Okasa an und wird erneut von dem niedergerungen, McAllister verwickelt Allison in einen Kampf. Okasa verschlumpft sich unauffällig, Max greift sich Gordon und hält Elkwood seinen Berater als Täter und Einfädler der Attentäter vor die Nase – Elkwood glaubt die Story unbesehen und lässt Gordon verhaften. Lee van Cleefs Stuntdouble schafft es schlussendlich auch, Allison zu besiegen und all is well. GÄHN!

Die Nachbetrachtung lässt Elkwood seinem Entsetzen über Allisons und Gordons Verrat Ausdruck verleihen und er macht sich heftige Selbstvorwürfe, nicht auf sein Gefühl gehört zu haben… The End(lich).

Ach Gotterla, ist dette dämlich (hehe, Dialekt-Kombination, vielleicht ein neuer Trend in meiner Schreibe). Das ist schlicht und ergreifend eine reichlich blöde 80er-Jahre-Schrott-Fernsehserie, die keinen Hund hinterm Ofen hervorlockt – sie ist miserabel bis uninteressant konzeptioniert, die Storys sind langweilig und unspannend, die Actionszenen lachhaft – tragisch, wie tief eine Kampfsportikone wie Sho Kosugi zum Geldverdienen sinken musste – er gibt tatsächlich seinen guten Namen für die lausige Kampfchoreographie her und auch seine eigenen Actionszenen sind erbärmlich.

In der damaligen guten alten schlechten Zeit wurden zweifellos enorm viele miserable Fernsehserien gedreht, aber The Master ist mit Sicherheit eine der stupidesten (da hilft auch nicht weiter, dass der Pilotfilm bleistiftsweise von Robert Clouse inszeniert wurde, der schon Bruce Lee vor der Kamera hatte). Langweilig, humorlos, bieder.

Kaum verwunderlich, dass die angesichts des Leitmotives, dass McAllister seine Tochter sucht (klingt ein bissl nach Dr. Kimble, als Endlosserie konzipierte Show es in den USA gerade mal auf 14 (in Worten: vierzehn) Episoden brachte, ehe die Senderverantwortlichen erkannten, dass sie es mit Schrott zu tun hatten und die Axt ansetzten. Die Produzenten griffen zum verzweifelten Mittel, sämtliche vorhandenen 14 Folgen zu „Spielfilmen“ umzustricken, und es entstanden schlappe sieben 90-Minuten -„Filme“ unter dem Titel „Master Ninjä, von denen die ersten beiden – wenig überraschend – es zur Verhackstückung in der Kultshow Mystery Science Theatre 3000 brachten. Einerseits gerechtfertigt, andererseits fiele mir zu derart dröger Kost kaum witziges Riffing ein (ich hatte genug damit zu tun, mir dieses Review abzukrampfen). Eurovideo erkannte die Gunst der Stunde und brachte nach meinen Recherchen zumindest drei Kassetten unter dem Serientitel Ninja The Master heraus, wobei sich der deutsche Verleiher allerdings nicht an die amerikanischen „Filmfassungen“ hielt, sondern die Episoden nach eigenem Gutdünken zusammenpackte (nicht, dass es von sonderlicher Bedeutung gewesen wäre, aber dadurch bleiben natürlich folgenübergreifende Charakter-Entwicklungen auf der Strecke). Merken wir an, dass im Pilotfilm Demi Moore mitwirkte (was in den USA natürlich zu Neuveröffentlichungen mit dem prominenten Display der Moore-Visage auf dem Cover führte), George Lazenby in einer Folge als Ersatz-James-Bond auftrat (in der Folge „Hostages“, in der mit David McCallum und Monte Markham sogar ein ganzes Triumvirat an Gaststars aufgefahren wurde), Diana „Dr. Pulaski“ (oder wie wir im TrekNet zu sagen pflegten: „Dr. Puhl-Ascii“) Muldaur ebenso gastauftrat wie Art Hindle und Doug McClure – aber allesamt nicht in den Folgen, die wir hier vor uns liegen haben.

Okay, versuchen wir es mit etwas Detailkritik. Vom Grundgedanken erinnert The Master natürlich an x-mal bessere Serien wie Kung Fu, The A-Team oder, etwas moderner, Renegade (Do-Gooder auf Odyssee durch die USA hilft allerlei Bedrängten und Verfolgten). Das ist ein ziemlich offenes Konzept, aus dem man mit gutem Willen und guten Scripts durchaus allerlei schönes anstellen kann, noch dazu in Verbindung mit einem übergreifende Story-Bogen, aber da braucht´s halt fähige Leute dazu. Und wenn ich nach meiner Recherche und „Fan“-Kommentaren feststellen muss, dass „Konoichi“, die zweite hier gefeaturete Episode, eine der besten der Serie sein soll, graut´s mir doch… denn gerade diese Folge ist selten dämlich und unlogisch, dafür kommen wenigstens ein paar – absolut unfähige – Ninjas drin vor. Die erste Folge, „Rogues“, ist zwar nicht mehr als die übliche „böser Bulle“-Geschichte, hat aber ein wenig mehr Tempo, ist dafür aber vollkommen austauschbar, da die Ninja-Elemente hier so gut wie gar keine Rolle spielen. Die Inszenierung ist auf biederstem 80er-Jahre-TV-Serien-Niveau, und wenn ich mal so richtig in Meckerlaune bin, es gibt zehn Jahre ältere Kojak-Folgen, die actiongeladener sind. Was mich nahtlos zu den Action-Szenen bringt – das, was ein paar Stuntmen unter der Anleitung von Sho Kosugi hier präsentieren, ist nicht Martial Arts, sondern höchstens Lame Arts – mehr als ein paar Kicks hat da keiner drauf, keine überraschenden Moves, keine Artistik, keine Akrobatik, einfach nur langweilig – und da TV-sei-dank auch niemand sterben, geschweige denn Blut fliessen darf, wirkt das ganze sehr repetetiv und ermüdend.

Lee van Cleef legt sich auch nicht wirklich ins Zeug – warum sollte er auch, für seine Actionszenen ist eh ein Double zuständig und der Rest seiner Rolle gibt ihm nicht mehr zu tun als blöde Dialoge zu sprechen, da hängt sich ein verdienter Altstar doch nicht wirklich rein. Timothy van Patten als sein Sidekick ist absolut nervig (im Zuge einer Endlosserie wäre seine Kampf“kunst“ sicher fortgeschritten, aber in diesen „frühen“ Folgen würde den meine alte Grossmutter mit ihrer Mütze k.o. schlagen) – ein echtes Wunder, dass van Patten es mittlerweile in den Cast von Sopranos geschafft hat und sogar eine Folge der Mafia-Serie schreiben durfte. Sho Kosugi sollte seine Mitwirkung an dieser Serie, wenn´s nach mir geht, peinlich sein – gab´s denn in Japan zu der Zeit nix zu tun oder versuchte der Maestro nur verzweifelt, auf den US-Markt vorzudringen (das Unterfangen ist aber wohl in die Ninja-Hose gegangen)?

Nee, mir fällt jetzt ehrlich nix mehr ein. Ausser natürlich, dass es eine ziemliche bodenlose Unverschämtheit von Eurovideo war, diesen Dreck mit dem lukrativen „Keine Vermietung an Jugendliche“-Sticker zu versehen – in den ganzen 90 Minuten fliesst kein Tropfen Blut, wird niemand ernsthaft verletzt, geschweige denn umgebracht, das hat ungefähr das selbe Gewaltpotential wie Ein Colt für alle Fälle (auch Pro Sieben brachte die Serie ziemlich unkritisch im normalen Abendprogramm) – hätte Eurovideo eine FSK-12-Freigabe beantragt, wäre die sicherlich genehmigt worden. Aber der Videothekenkunde wird ja doof genug sein, drauf reinzufallen (hat sich auch bis heute nicht wesentlich geändert, diese Einstellung – trotzdem schwachsinnig).

Fazit: ein vollkommen uninteressanter langweiliger TV-Stumpfsinn, wie er dröger und bräsiger kaum gestaltet werden könnte – absolut vergessenswürdig. Sollte Euch das Tape auf einer Börse oder bei eBay über den Weg laufen, zieht´s dem Verkäufer über den Schädel (oder empfiehlt ihm, dies bei seinem eigenen Verkäufer nachzuholen). Merke: nicht überall, wo Ninja draufsteht, ist auch Ninja-Action drin. Ninja Patrol ist jedenfalls ungefähr so gefährlich-gewalttätig-ninjamässig wie ein Nutellabrot. Würg (ich hasse Nutella). Macht null Spass – und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das bei anderen Tapes aus der Reihe anders aussieht. In jeder Hinsicht totaler Dünnpfiff.

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 1


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