Ninja Terminator

 
  • Deutscher Titel: Ninja Terminator
  • Original-Titel: Ninja Terminator
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  • Regie: Godfrey Ho
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1985
  • Darsteller:

    Harry (Richard Harrison)
    Jaguar Wong (Jack Lam)
    Tiger Chan (Jack Lee Hwang)
    N.A. Bruce Stallion
    N.A. Sing Chen
    N.A. Jonathan Wattis
    N.A. Maria Francesca
    N.A. Phillip Ko
    N.A. Paulo Tocha


Vorwort

Abt. Everything´s better with Ninjas.

Und das kann natürlich nur bedeuten – Joseph Lai schlägt wieder zu. Unser heutiges corpus delicti musste ich mir auf gar umständliche Weise per ebay-Auktion und Paypal-Zahlung von den britischen Inseln importieren – Best Entertainment hat den Streifen wohl noch nicht gesehen (und das ist vermutlich auch ganz gut so, die würden wieder zehn Minuten rausschnippeln und ´ne 16er-Ramschfassung verticken. Ist zwar manchmal auch ganz lustig [wie bei Crackdown Mission], aber auf die Dauer nerven Actionfilme, aus denen man die Action entfernt.

Mit Ninja Terminator haben wir´s wieder einmal einerseits mit einem der schönen Filme zu tun, die Joseph Lai unverschämterweise aus dem Material zusammenpichelte, für das er unter welchen falschen Versprechungen auch immer Richard Harrison gewonnen hatte, andererseits um einen aus dem beliebten Zyklus „Golden Ninja Warrior“ – um den Briefbeschwerer geht´s ja in einer ganzen Reihe Ninja-Filme aus dem Hause IFD.

Wir werfen also hoffnungsfroh die Scheibe in den Player (okay, ich hab den Film gestern schon mal gesehen, Gruß an Filmri$$ an dieser Stelle :-)) und fragen uns neben der üblichen „oh-mein-Gott-was-haben-Lai-und-Godfrey-Ho-heute-wieder-ausgeheckt“-Frage auch noch, ob Hollywood DVD (denen wir ja die recht tauglichen Nu-Image-UK-DVDs verdanken) besser aussehen als Pest-Scheiben und englisches Dubbing genauso daneben ist wie deutsches (Future Doc antwortet: nein und ja).


Inhalt

JAPAN wird uns freundlicherweise eingeblendet und schon stehen wir mitten im Hauptquartier von Evil Incorporated, äh, meine natürlich dem teuflischen „Ninja Empire“. Dort haben sich einige vermummte Kuttenträger versammelt, um ihrem Oberhoncho, dem supremen Ninjameister, und dessen sichtlich in einem Überraschungsei o.ä. gefundenen Nippesschmuckstück, dem „Golden Ninja Warrior“, zu huldigen. Ich persönlich finde das ungefähr 30 cm hohe und ungefähr ebenso breite „Kunstwerk“ zwar eher zum Kindererschrecken (zumal es ebenso sichtlich nicht wirklich einen Ninja, sondern eine beliebige schwertschwingende Dämonenfratze zeigt), unsere beiden Euroninjas, die dem Meister ehrfurchtsvoll zuschauen, wie er vor dem Ding ´nen Kotau macht, ein paar mystische Handbewegungen vollführt, vermutlich dreimal „omm“ in seinen Bart nuschelt und sich dadurch in den „supreme Ninja technique“-Modus beamt (nein, das heißt wirklich so), sehen das offenbar anders. Der Meister – der die ganze Nummer zur Feier des Tages anläßlich des „20. Jubiläums des Ninja-Imperiums“ durchzieht – fordert Euroninja Nummer 1 (das ist der, dessen Namen ich im ganzen Filmverlauf nicht mitbekommen habe und denn ich deswegen, abgeleitet aus dem Umstand, dass er von Bruce Stallion gespielot wird, Bruce nenne) zu einem kleinen Sparrings-Match heraus. Bruce sparrt und versucht, dem Meister sein Schwert um die Ohren zu hauen, scheitert aber schmählich. Euroninja Nummer 2, und das ist niemand anderes als uns Richard Harrison, bittet ebenfalls um einen Shot und bekommt ihn. Hätte er auch lassen können, denn weil Meister Meister jetzt, dank der Götzenanbetung, die „supreme Ninja technique“ beherrscht, ist seine Haut (wie auch sein Ninjadreß) von Lächerlichkeiten wie einer mit Anlauf geschwungenen Katana nicht zu penetrieren – das Schwert prallt einfach ab. Die Euroninjas staunen so dolle Bauklötze, dass Lego vermutlich einen ganzen Theme Park draus basteln könnte, der Meister lacht seinen maniacal laughter und freut sich vermutlich ein Loch in den Kaftan, dass er seine beiden besten Ninja-Champions (das sollen die Witzfiguren nämlch sein) so gelungen verarscht hat.

Vielleicht hat der große Meister aber doch nicht so die orientalische Weisheit mit Löffeln bzw. Stäbchen gefressen, wie er meinte, denn seinen Top-Fightern auf die Nase zu binden, seine überlegenen Kräfte dem dreißig Zentimeter hohen Goldmännchen (und damit ist nicht der Oscar gemeint) zu verdanken, war wohl nicht seine beste Idee. Mindestens zwei Blöde, ein Gedanke – wenn man das Ding klauen würde, könnte man ja selbst… Gesagt, getan. Die Euroninjas schreiten (ob nun wirklich beabsichtigt gemeinschaftlich oder nur zufällig auf die selbe dumme Idee gekommen, kann ich mir nicht endgültig zusammenreimen) zum Klau und werden dabei von den, zur besseren Unterscheidung von den primären Protagonisten freundlicherweise rote Strampelanzüge tragenden, imperiumseigenen cannon-fodder-Ninjas erwischt. Einige der Roten (die Ro-hoo-ten, die Ro-hoo-ten, die Roten sind Idio-hoo-ten…) werden gar spektakulär (man kennt das ja, einmal mit dem Schwert gekitzelt, und die Kerle sind hinüber. Ich frag mich immer wieder, warum diese Dritte-Reihe-Ninjas einfach nichts drauf haben…) dahingemetzelt, wobei geschickte Wiederholung der gleichen „Ninjas-rennen-eine-Treppe-runter“-Szenen (ähempt) absolut glaubhaft suggestiert, dass mindestens, wenn nicht mehr rote Ninjas die diebischen Kollegen verfolgen.

Den strolchigen Briefbeschwererklauern gelingt unter Einsatz fragwürdiger Ninja-Techniken (z.B. dem Verschießen von Betäubungsgas aus dem Griff ihrer Schwerter) und Shuriken-Werfen die Flucht. Meister Oberninja, der als Zeichen seines überragenden Status nicht nur einen Ninjadreß, sondern auch noch ein schwarzes Cape mit einer neckischen pinkfarbigen Applikation tragen darf, ist nicht begeistert. Wenigstens ist die Identität der Diebe klar – Harry, Hrzflfrx (das ist Bruce Stallion, und der Schlag soll mich treffen, wenn ich trotz fünfmaligem Zurückspulen verstanden habe, wie der wirklich heißens oll) und ein gewisser Tamashi. Besonders letzteres überrascht, weil´s eindeutig nur zwei Ninjas waren, die den Eumel gemopst haben. Aber wer bin ich, einem Ninja zu widersprechen… Der Meister ist unlustig drauf – die sollen, so sein nachvollziehbarer Wunsch, doch bitteschön baldmöglichst platt gemacht und der goldene Ninjaschlumpf zurückgebracht werden.

Zwei Jahre später, Hongkong (die Mühlen der Ninja-Bürokratie scheinen auch nicht wesentlich schneller zu arbeiten als die unserer Behörden und Ämter). Tamashi (zumindest ein Japaner im schwarzen Ninja-Outfit) hockt vor dem Mittelteil des Ninja-Warriors (die Statue besteht nämlich pfiffigerweise aus drei Einzelteilen und Tamashi hat eben den „Körper“, während sich seine werten Komplizen bzw. zufällige Mitdiebe mit den jeweiligen linken bzw. rechten Extremitäten begnügen müssen) und macht ein paar mystische Handbewegungen. Ein roter Ninja materialisiert sich und verwickelt Tamashi in einen kurzen Kampf. Scheinbar hat Tamashi die „supreme Ninja technique“ (verdient eigentlich ein TM, oder?) noch nicht gänzlich drauf, denn der rote Rächer plättet ihn, indem er ihm irgendwas ins Kreuz haut.

Das natürlich hauptsächlich deswegen, damit die nachfolgende Beerdigungsszene, die im Gegensatz zum bisher dargebotenen Material aus dem von Lai kannibalisierten Film stammt (hey, Ihr habt doch nicht ernstlich geglaubt, der wäre komplett von Lai und Ho?), eine gewisse Berechtigung erfährt. Am Grab von Tamashi (hüstel, wer´s glaubt…) stehen seine Schwester Michiko, die sich die Augen aus dem Kopf heult (Geschwisterliebe, oder was?) und Ikasa, seines Zeichens Bruder von sowohl Tamashi als auch Michiko (toll, nicht?), dessen Trauerarbeit, nun, sagen wir mal, von der weniger emotionalen Sorte zu sein scheint. „I´m bothered by his death“, nuschelt Ikasa ungefähr in der selben Stimmlage, wie ich sagen würde, dass mir mein Postbote auf die Nerven geht, indem er es wagt, mitten in der Nacht (also um halb zehn morgens) zu klingeln, will sagen, das Verb „bothered“ trifft Ikasas Gemütslage scheinbar ganz gut. Die Sache sei nämlich reichlich verdächtig, dieweil man in Tamashis Rücken „Metallteile“ gefunden habe (ich schätze mal, auf dem Totenschein steht „natürliche Ursachen“, andernfalls würde sich ja die Polizei für den Fall interessieren). Könnte es sein, dass Tamashi vor seinen Geschwistern etwas verborgen hatte, am Ende sogar etwas – GASP – illegales? (Besonders lustig ist übrigens mal wieder der Pan&Scan-Transfer, der uns eine geschlagene Minute nichts weiter als das ausgesprochen unspektakuläre Grab des gefallenen Kriegers zeigt, weil die handelnden Personen leider etwas zu weit rechts stehen. Ich traue dem alten Gangster Ho aber durchaus zu, dass er das entsprechende Bild einfach eine Minute lang angehalten hat, damit er den langen Monolog Ikasas unterbringt, ohne da noch kompliziert was hin- oder herschneiden zu müssen). Ikasas Ausführungen bringen Michiko zum fortgesetzten Greinen. „I didn´t mean to upset you“, entschuldigt sich Ikasa (und ich bin sicher, er meint das gaaanz ehrlich), kündigt aber dennoch an, persönliche Erkundigungen einzuziehen.

Eine Villa hoch über dem Meer – das ist, schätze ich mal, das Hauptquartier der Bösen, wo der wohl schwuchteligste Schurke, der je einen HK-Film zierte, seinem ominösen (und uns der Suspense halber nicht gezeigten) Boss rapportiert – Tiger Chan, der im krassen Gegensatz zu seinem gar männlichen Namen eine (unzweifelhaft als solche erkennbare) blonde Perücke trägt, für die sich jeder deutsche Schlagersänger der 70er Jahre (inklusive Jürgen Marcus und Christian Anders) berechtigterweise in Grund und Boden geschämt hätte (harmoniert vor allem prächtig mit seinem schwarzen Oberlippenbart). Diese schurkischen Schufte sind zwar irgendwie ganz froh, dass Tamashi sich die chinesischen Ladieschen (hihi) von unten betrachtet, hätten aber doch ganz gerne gewußt, wo denn sein Teil des Ninja-Warriors ist. Möglicherweise hat er den Oschi seinem Bruder Ikasa vererbt, dem müsste man mal nachgehen. Tiger gibt den Auftrag getreu des Crimelord-Delegation-Syndroms (das heute aber mal nicht übermäßig strapaziert werden wird) an die nächsttiefere Henchmen-Etage weiter. „Kill them without hesitation“, gibt Tiger als Tagesparole aus (gemeint sind Ikasa und Michiko, wobei ich mich schon frage, wie sie dann an die Ninjafigur rankommen wollen. Tote Zeugen reden bekanntlich nicht).

Na denn – die Henchmen-Brigade maskiert sich mit Strumpfhosen und lauert irgendwo in der Pampa auf ihre Opfer. Michiko und Ikasa tuckern auch glücklicherweise mit ihrem Auto über die abgelegene Landstraße (wußten die Bösen, dass die da lang fahren oder ist das so wie mit den Zombies auf den Bäumen in italienischen Güllefilmen? Einfach mal auf die Lauer legen und hoffen, dass irgendwann mal jemand vorbeikommt?). Den Bösen kommt natürlich auch die spektakuläre Dämlichkeit des Geschwister zu Gute. Die entscheiden nämlich mitten in der Prärie, anzuhalten und auszusteigen (es ist Michikos Idee, aber Ikasa findet die „great“. Gut, eineinhalb dahingenuschelte und kaum verständliche Nebensätze murmeln irgendwas von einem „deal“, der hier über die Bühne gehen soll, aber ob den Tigers Leute eingefädelt haben und worum´s da überhaupt geht, erklärt einem mal wieder keine alte Sau). Die Angreifer greifen an, wobei man sich frauenfreundlicherweise darauf beschränkt, Ikasa zunächst etwas kung-fu-mäßig zu verprügeln und ihn dann von drei Seiten gleichzeitig zu erstechen. Michiko bleibt körperlich unbeeinträchtig (und, eh, was genau hatten Tigers Männer jetzt von dieser Aktion?).

Richard Harrison ist übrigens Harry (siehe oben, einer der drei Diebe, wie erwähnt) und besitzt den lächerlichsten aller jemals gesichteten Ninja-Anzüge (er schlägt sogar noch den Pink Ninja aus Ninja Squad) – nämlich einen im, hüstel, Tarnfarben-Design. Wu-haaa. Ansonsten nutzt er seine grandiosen schwertkämpferischen Fähigkeiten gewinnbringend dazu, Melonen zu zerteilen (d.h. wir sehen Harrisons obere Körperhälfte ein bissl beim Schwertfuchteln zu, dann fährt die Kamera nach unten und die säuberlich geachtelte Melone rückt ins Bild. Ehrensache, dass bei enem Qualitätsschwert Marke Hattori Hanzo keinerlei Melonensaft oder ein vorwitziger Kern an der Klinge kleben bleibt). Auch Bruce übt seine formidablen Ninjaskills, indem er zu finsterer Nacht einen an beiden Enden angezündeten Stock über seinem Kopf wirbeln lässt, als würde er sich für die nächste Marching Band als Majorette bewerben wollen (im Kölner Fastelovend ist vielleicht auch noch ein Platz als Funkenmariechen frei. Brennender Stock, Funken, you get it? I am so funny).

Harry hat in den zwei Jahren seit seinem überstürzten Austritt aus dem Ninja Empire die Zeit gefunden, eine halbwegs attraktive kaukasische Schnalle zu ehelichen. Kann er ja machen, spricht nix dagegen. Weibi (wird auch auf keinerlei artikulierten Namen hören, ist aber vermutlich in einer gesunden Ehe Grundvoraussetzung: „Komm her, Weib!“) präperiert des Hausherrn Leibspeise. „Gefüllte Krebse?“, hofft Gourmet Harry (yuck!). „Nein, was neues!“ (Ähm, wie kann´s dann sein Leibgericht sein?) – nämlich… „drunken crab“ (ist das ein lausiger Versuch eines In-Jokes?). Der Gentleman wundert sich, aber schweigt. Der schwierige Part bei diesem Rezept scheint es zu sein, die Krebse erfolgreich abzufüllen, jedenfalls pardauzt es in der Küche gar schepperig, das Weibi kreischt, der Männe kuckt. Was ist passiert? Die Krebse sind wohl aus ihrer Schüssel gehüpft und laufen nun fröhlich auf´m Küchenboden umher, was Weibchen schwer verstört (okay, kochen wollte sie die Dinger, und notgedrungen wohl auch umbringen vorher, aber jetzt, wo sie freilaufen, sind´s mörderische Bestien, oder was?). Der Ninja von Welt zückt eins seiner gemeingefährlichen Ninjamesser und spickt einen der Krebse (von den ungefähr trölfzig) damit auf (Tiersnuff! Jep, da wird ein quicklebendiger Krebs mit einem Messer perforiert. Vielleicht hat das Vieh aber auch überlebt, es läuft nämlich mit dem Spicker im Panzer lustig weiter). This scene was officially pointless.

Es wird langsam Zeit, den Helden unseres Ur-Films kennenzulernen. Der heißt Jaguar Wong (schicker Name), latscht in Hongkong rum, quatscht den erstbesten Deppen auf der Straße an und fragt ihn nach Neuigkeiten. „Tamashi ist umgelegt worden!“ „Oh, das ist zu dumm! Trotzdem danke.“ (Ihr kennt das Spiel: Doc-Stirn – Tischplatte – DENGEL!). In der ersten der offiziellen „wir-tun-so-als-ob-unsere-beiden-Plots-was-miteinander-zu-tun-hätten“-Szene klingelt Jaguar bei Harry an (die feige Methode. Bäh). Harry hat als Ninja standesgemäß ein Garfield-Telefon (das hatte ich auch mal!!!1 Ihr kennt die Dinger – die Augen der Katze sind zu, wenn der Hörer aufgelegt ist, und gehen auf, wenn´s abgenommen wird). Aus völlig unverständlichen Gründen ist Jaguar bereits der festen Überzeugung, dass die Killerei auf Tigers Konto geht und ohne Zweifel Michiko den hervorragenden Platz auf der Abschußliste einnimmt (äh, wenn sie gewollt hätten, wäre Michiko längst unter der Erde): „They are animals!“, stellt Jaguar fest (kuck mal, wer da spricht). Harry ordnet an, dass Michiko beschützt werden muss, bevor sie Tiger irgendwas über den Ninja Warrior erzählen kann. Jaguar gelobt, Michiko in ihrem Restaurant aufzusuchen.

Jaguar hat etwas an sich, was ihn an jeder Straßenecke in eine Kung-fu-Keilerei verwickelt. Ist es seine Coolness (dank Sonnenbrille), sein ekliges schiefes Grinsen, sein ständiges Kaugummigekaue? Jedenfalls entwickelt Future Doc in der Folge hochgradiges Verständnis für jeden, der den ehrenhaften Versuch unternimmt, Jaguar die Fresse zu polieren. Die ersten Kandidaten sind ein paar Idioten, die auf der Straße Baseball spielen. Jaguar macht den strategischen Fehler, diese Knallchargen nach der Richtung zu Michikos Restaurant zu fragen. „Hier gibt´s kein Restaurant, Buddy“, knurrt der Obermacker der Ballspieler und bläst zur sofortigen Attacke. Jaguar ist von den überschaubaren Martial-Arts-Künsten seiner drei Kontrahenten nur minimal beeindruckt und nimmt sich, because he´s cool and the hero and stuff, sogar Zeit für ein paar lustige Aktionen wie einen gar witzigen Nasenkneifer. Das alte Spruchweistum hat doch recht: Ein wenig verabreichte Dresche ist gut für´s Denkvermögen, ordentlich vermöbelt fällt den Straßenrowdies tatsächlich ein, dass das Restaurant drei Ecken weiter steht.

Also pflanzt sich Jaguar dort an einen Tisch und bestellt „etwas, was nicht auf der Karte steht!“ Der zuständige Ober ist durchaus der Ansicht, dass die Speisekarte des Hauses durch Vollständigkeit glänzt. „Ich will Michiko!“, keift Jaguar, „oder steht die auf der Karte?“ Manieren hat der Kerl jedenfalls schon mal nicht. Und das ist der Held? Prost Mahlzeit. Die Gewünschte meldet sich freiwillig (na, hoffentlich will er sie nicht wirklich auf´m Teller sehen), dieweil Jaguar auf seinem Tisch mit einem Würfel spielt. Jaguar bekundet überaus mitfühlend (Ironiealarm) sein Beileid ob der diversen dahingemetzelten Brüder und fragt ganz unverbindlich, ob Michiko denn zufällig wüsste, wo der häßliche Ninjagnom, bzw. Tamashis Bestandteil thereof, denn abgeblieben sei. Michiko weiß von gar nichts und lässt sich von Jaguars unspezifizierten Warnungen/Drohungen auch nicht wirklich beeindrucken. Schätze mal, die weiß wirklich nix.

Tiger beauftragt dieweil seinen Chief-Henchman Victor, den bereits jetzt lästigen Schnüffler Jaguar auszuschalten. Dummerweise sind Victors Unter-Henchmen inkompetente Flachbirnen, die in der Sonderschule immer die Eselsmütze aufhatten. Auf einem Parkplatz provoziert einer der Bösmänner Jaguar zu einem Duell (auf die klassische Methode: „Hab gehört, dein Kung-fu ist gut, aber meins ist besser“). Obwohl Blödbirne Unterstützung von einem zweiten Dummbatz erhält, kann Jaguar die fiesen Angreifer ohne gesteigerte Kraftanstrengung vermöbeln (und dabei die Scheibe seines eigenen Autos demolieren). Aber unser Jaguar ist ja ´n Netter und fragt höflicherweise nach erfolgter Vertrimmung: „You OK?“ Besser wär´s, denn Jaguar, dem eine gute Fee ins Ohr gezwitschert haben muss, für wen die Idioten arbeiten, braucht sie noch als Überbringer für ´ne Botschaft an Tiger. Geht klar, nicken die Dumpfbacken eifrig und wollen sich verpissen. Jaguar pfeift die Jungs zurück, schließlich hat er ihnen die Botschaft noch gar nicht ausgerichtet. Sie ist aber auch simpel: Tiger soll sich und seine gierigen Griffel von Michiko und vom Ninja Warrior fernhalten. Na aber sicher doch.

Indessen schleicht sich ein roter Ninja (demzufolge einer vom Imperium, das zurück schlägt) in Harrys Wohnstube (natürlich ganz stealthy und mit den patentierten Ninja-Trippelschritten auf Zehenspitzen), um in diversen Schränken und Kommoden nach dem goldenen Gnom zu suchen. Nicht mal Harry ist aber so doof, das Objekt der Begierde einfach so irgendwo rumstehen zu lassen. Harry kommt zufällig grad nach Hause und wittert den Ninja-Eindringling. Als der sein nämlich sein Schwert zückt, um den Wohnungsbesitzer mores zu lehren, hat der sich längst in eine andere Ecke der Wohnung und in seinen Ninja-Kampfanzug teleportiert. Der rote Ninja wirft einen Shuriken, den Harry lässig mit seinem Teleskop-Ninjaschwert auffängt. Dann blendet Harry den Kontrahenten heimtückisch mit einem Ninja-Schminkspiegel (jetzt wundert mich das extrem tuntige Augen-Make-up, das ich maximal bei Captain Jack Sparrow für angemessen halten würde, der Ninjas nicht mehr wirklich), so daß der sich genötigt sieht, den Nebelwerfer seines Ninjaschwerts einzuschalten und in den Rauchschwaden zu verschwinden. Harry begutachtet verdächtig nachdenklich die Gravierungen des Shuriken…

Jaguar braucht inzwischen nicht mal mehr einen gesteigerten Anlaß zum Kämpfen. Irgendwo auf freiem Feld steht er auf einmal, wie und warum weiß keine Sau, den beiden Schwachmaten von eben plus einem dritten Kerl gegenüber. Der ist zwar ein geringfügig besserer Fighter als seine Kollegen, hat aber auch nicht den Hauch einer Chance. Aber immerhin macht er Jaguar, der sich gerade eben noch lässig „Staub“ von der Jacke geklopft hat, extrem wütend, indem er dessen teuren Zwirn zerreißt. „Goddamn you“, flucht Jaguar, der den Kram offenbar bei Moshammer gekauft hat und jetzt keinen Nachschub mehr bekomm und teilt zusätzliche Keile aus, bis der geprügelte Hund (nicht Daisy, sondern der chinesische Knabe) leidgeprüft zugibt, dass Jaguar „der beste“ ist. Jaguar erneuert seine Drohung, dass Tiger seine Drecksgriffel vom Ninjagnom lassen soll, sonst bekommt er´s mit ihm persönlich zu tun. Und weil er offenbar ein Faible für Modeschmuck hat, klaut er dem eh schon am Boden zerstörten Gegner noch einen Ring.

Der rote Ninja klettert dieweil bei Bruce (other Euroninja, you remember) die Fassade hoch und steigt in dessen Bude ein. Wo wir feststellen, dass zu den Nachteilen des Daseins als Superninja zu gehören scheint, dass man keine Treppe runtergehen kann, ohne ein paar überflüssige Purzelbäume o.ä. zu schlagen. Auch hier kommt der Wohnungseigentümer vorzeitig nach Hause und wird vom roten Ninja mit einem Shuriken beworfen. Auch Bruce, der sich geistesgegenwärtig in sein Ninja-Self transformiert hat, kann das Attentatsgerät geschickt abfangen. Der rote Ninja teleportiert sich erneut hinter einer schützenden Nebelwand in Sicherheit und Bruce kann ebenfalls very meaningfully auf den Shuriken starren.

Jaguar, der offenbar seine krisengeschüttelte Kriegskasse aufzubessern gedenkt, versucht, den erbeuteten Ring bei einem schmierig-schleimigen Juwelier und/oder Pfandleiher zu verhökern (und der sieht nun wirklich wie die chinesische Moshammer-Ausgabe aus, allerdings ungefähr nur 1/3 so gewichtig), der ihm allerdings verklickert, das das Ding Tinnef und damit nix wert ist. Stört Jaguar auch nicht weiter, denn er hat seine Augen auf ein mehr oder weniger attraktives (eher weniger, da Trägerin eines „hübschen Pfannkuchengesichts“, wie der japanische Geheimagent aus You only live twice sagen würde) geheftet und beschließt spontane Verfolgung der Maid, was, da die Schickse nicht ganz dumm ist, in einer Autoverfolgungsjagd kulminiert. Beide Parteien liefern sich pathetisch-langweiliges Stuntdriving, ehe Jaguar das Mädel überholt und seine Schleuder quer vor der ihren parkt (nach meinem Dafürhalten ist zwar auf der Straße genug Platz, dass selbst eine Frau vorbeikommen könnte, aber gut… wer weiß, wie in Hongkong die Führerscheine verlost werden…). Man kennt sich. Man kennt sich sogar bestens, denn Lily, so heißt das Mädel, ist des Jaguars Ex. Und als solche nicht wirklich begeistert, ihn wiederzusehen. Er liebt sie heiß und innig, was aber ersichtlich nicht mehr auf Gegenseitigkeit beruht. Jaguar, being muy macho, weiß, was renitente Frauen willig macht – ein wenig Gewalt. Und so schmatzt er ihr ungefragt einen heftigen Kuss auf die Lippen, und tatsächlich kann Lily nicht an sich halten – eine Einstellung später räkeln sich die beiden schon nackig auf der Bettstatt. Jaguar zieht dem Girl mit dem Fuß den Slip aus (auch nicht schlecht) und scheint sie dann (hey, it´s no hardcore) oral zu verwöhnen. Die Kamera blendet aufgehende Blumen ein (fehlt nicht mehr viel zu pumpenden Bohrtürmen und in Tunnel fahrende Züge)… Okay, Lily hat sich flachlegen lassen, das sieht sie großzügig, aber dennoch mag sie Jaguar nicht wiedersehen, sie hat nämlich mittlerweile einen anderen Macker am Start, und das ist der Rechte-Hand-Mann von … Tiger! (Zufälle gibt´s). Jaguar quittiert diese eigentlich auch für ihn nicht unwesentliche Information mit einem selbstgefälligen Schulterzucken. Der Mann wächst einem richtig ans Herz.

Harry und Bruce waren dieweil nicht untätig und haben sich zu einem Duell verabredet. Man verlangt gegenseitig, dass die jeweiligen Henchmänner aus der ganzen Ninjagnom-Affäre zurückgezogen werden. Nur langsam fällt bei den Blitzmerkern das 5-Cent-Stück. Ist doch irgendwo auffällig – Harry wurde mit einem Shuriken aus Bruces Arsenal beworfen, der wiederum umgekehrt. Kann es sein, dass irgendjemand versucht, die beiden Eliteninjas zu linken? (Bevor allerdings die Erkenntnis einschlägt, liefert uns der Film noch einen schönen immortal dialogue: Harry: „Why are you so greedy?“ – Bruce: „Because there´s not enough for everyone!“. Außerdem behauptet Bruce einmal mehr, dass nur der komplette Gnom die supremen Ninja-Kräfte freisetzt. Der Film wird das Gegenteil noch mehr als einmal beweisen). Okay, es dauert ein Weilchen, aber schließlich haben die Ninjas mit dem kombinierten IQ einer Scheibe Vollkorntoast ausbaldowert, dass wohl nur eine Partei Interesse haben könnte, sie gegeneinander auszuspielen – ihr ehemaliger Ninja-Meister Yamato, der wegen der kleinen Klauaktion nachtragend sein könnte. Dann hat der wohl auch Tamashi gelyncht, wird eruiert. „Das Dreieck der Macht ist gebrochen“, sülzt Bruce. „Das Ninja-Empire wird uns zerstören“, gibt Harry den Berufspessimisten. „Nicht, wenn wir es vorher zerstören!“, hat Bruce die Megamörderfetzenidee. Man sollte also annehmen, ein Zweckbündnis wäre an dieser Stelle geschlossen. Interessiert den Film aber irgendwie nicht die Bohne.

Irgendein Typ rapportiert einem anderen Typen. Okay, wir reimen uns zusammen – der bewußte andere Typ ist der lokale Vertreter des Ninja-Empires (wird sich noch als Yamada vorstellen) und „irgendein Typ“ ist dessen ausführendes Exekutivorgan und berichtet, Tamashi auftragsgemäß gekillt zu haben (also waren das doch nich Tigers Leute), was uns, falls wir, was einen nicht wundern würde, vergessen haben, wann & wie das mal war, per Flashback noch mal verdeutlicht wird (die Metallteile in Tamashis Rücken werden hiermit übrigens als Shuriken klassifiziert. Sowas sollte ´ne Obduktion doch rausfinden können, oder?). Der Scherge sah sich zur Tat genötigt, weil Tamashi trainierte und versuchte, den „supreme Ninja spirit“ zu beschwören (urgh-argh). Blöd nur, dass Tamashi, weil tot, keine Auskunft mehr geben konnte, was den Verbleib des Ninjagnoms angeht. Der Empire-Vertreter befiehlt diesbezügliche Aktivitäten.

Da wir seit gut drei Minuten keine Kampfszene mehr haben, stolpert Jaguar, der bekanntlich fiese Schlägertypen anzieht wie eine Pro-7-Reality-Show fünftklassige „Prominente“, über nun nicht weniger als vier uns unbekannte Typen, die ihm an die Wäsche wollen. Wie nicht anders zu erwarten, mischt Jaguar die Schnösel relativ unproblematisch auf, als sich ein zusätzlicher Kämpfer ins Geschehen einmischt, der aber, weil er die gedungenen Thugs ärgerlich beiseite schubst, offenbar nicht auf Tigers Lohnliste steht, sondern einen persönlichen Hals auf Jaguar schiebt. Es ist … der Moshammer! Sprich, der Juwelier von vorhin. Der hat nämlich den zur Verscherbelung angedachten Ring als den seines Bruders identifiziert (ich wußte immer, Hongkong ist ein Dorf, jeder ist mit jedem irgendwie verwandt) und will nun Rache. Wofür eigentlich? Ich meine, for crying out loud, Jaguar kann den Klunker auf der Straße gefunden haben. Jaguar nimmt den Typen a) nicht sonderlich ernst und b) nicht mal seine Hände aus den Jackentaschen. Nachdem Moshammer aber durchaus ein paar Moves drauf hat, sieht sich Jaguar genötigt, tatsächlich aktiv auch mit den händischen Extremitäten gegenzuhalten, verkloppt den Knaben (wieder pseudowitzig mit so tollen Einfällen wie „auf den Fuß treten bis der Gegner lacht“) und lächelt sein enervierendes „mann-ich-bin-ja-so-ein-toller-Hecht“-Lächeln.

Harry bekommt Besuch – und zwar von einem… Spielzeugroboter??? Hey, bin ich hier in Mad Mission 2 oder was? Nein, Mad Mission hätte seine Spielzeug-Requisiten wenigstens etwas modifiziert und nicht einfach nur aus der Packung genommen und Batterien eingelegt. Wir sollen glauben, das vielleicht 20 cm hohe Ding, das da in des Renegaten-Ninjas Wohnstube stolpert (und auf dem die Kamera genießerisch schwelgt, als sei´s ein Special FX, für den George Lucas neiderfüllt sämtliche Star Wars-Drehbücher umschreiben würde), hätte eine Sprachausgabe. „Du hast drei Tage, um den Golden Ninja Warrior zurückzugeben“, bleicheimert das Hartplastikspielgerät. Kaum hat der Roboter auspalavert, klingelt auch schon der Garfield und der vorhin gesehene Empire-Ninja-Beauftragte ist dran und erkundigt sich höflich, ob denn die Todesdrohung des Imperiums auftragsgemäß eingegangen sei (und da wundern sich diese Ninjas, dass kein Schwein sie ernst nimmt. Wer seine Todesdrohungen per Spielzeugrobbie überbringt…). Harry verrät uns und dem Anrufer etwas von seiner Motivation: „Das Ninja-Empire ist böse!“ (Vermutlich folgt es der dunklen Seite der Macht), und Harry sieht sich als moderner Martin Luther – er will das Empire „reformieren“ (äh? Bitte? Ich schmeiß mich weg. „Agenda 2010“ im Ninja-Land. Und vor allen Dingen soll er mir mal erklären, wie er den Laden reformieren will, wenn er ihm nicht mehr angehört), und dafür braucht er halt den Ninjagnom und dessen supernaturale Fähigkeiten. Der Imperiumsscherge ist unbeeindruckt, fordert weiterhin die Rückgabe des Wichtels, worauf Harry ihm empfiehlt, zur Hölle zu fahren.

Da wir nun wieder Jaguar sehen, dürfte die nächste sinnlose Kampfszene bevorstehen. Jupp, ist auch so. Irgendwann, als die Kamera nicht gerade mal nicht hingekuckt hat (wäre ja auch Plot gewesen und ergo fürchterlich langweilig), hat Jaguar nämlich einen Drogendeal mit Victors Leuten ausgemacht. Die drücken ihm nun auch irgendwo (zumindest das hat der Originalfilm mit den typischen Lai-Produktionen gemeinsam – Kampfszenen finden stets an öffentlich zugänglichen weitläufigen Orten wie großen Plätzen, Wiesen o.ä. statt) einen heroingefüllten Koffer in die Hand, Jaguar revanchiert sich mit einem angeblich penunzenhaltigen Aktentäschlein. Selbiges entpuppt sich allerdings zur gelinden Überraschung der Dealer als leer, womit der Startschuss zum nächsten 4-gegen-1-Handicap-Match gefallen wäre. Jaguar, being the invincible super fighter and stuff, macht Müsli aus seinen Gegnern (wieder einmal gehen einige Autoscheiben zu Bruch, wobei ich es schon recht lustig finde, dass ein Kopf voran gegen eine Seitenscheibe gedengelter Stuntman sich die Zeit nimmt, vor dem Einschlag seine Faust hochzureißen, um DAMIT die Scheibe zu sprengen und nicht mit seiner wertvollen Rübe). Jaguars beste Aktion: er kickt im Kampfverlauf einmal nonchalant den Kofferraum seines Autos auf, kämpft weiter, kickt einen Gegner beiläufig IN den Kofferraum und schlägt den Deckel zu, das alles, während er noch einen zweiten Typen beschäftigt. Im übrigne bedient sich Jaguar wieder aller fiesen Tricks, die im Buche der dummen Ideen stehen – u.a. Kitzeln und Haareziehen. Wenn der Typ nicht der Held wäre, würde ich echt sagen, der kämpft wie´n Mädchen. Die Bösbuben fliehen, weil ihnen Jaguar kampfkünstlerisch um Lichtjahre überlegen ist, aber einen hat Jaguar am Wickel, nennt ihn seinen Gefangenen und schleppt ihn gefesselt in sein Appartment, wo er ihm einige knallharte Fragen stellt, so z.B. „Wer ist dein Boss?“. Der Gefangene schweigt eisern, bis Jaguar ihm die Alternative klar macht: Die heißt Polizei, und die wiederum findet Drogenhändler nicht wirklich sympathisch. „Okay, ich rede, nein, doch nicht“, kann sich der Gefangene nicht entscheiden und wird daher, damit er mal in Ruhe drüber nachdenken kann, von Jaguar in einen Kleiderschrank gesperrt.

Endlich erfahren wir, wer Tigers ominöser Boss ist – niemand anderes als Bruce (was nicht wirklich Sinn ergibt, aber, hey, who gives a flyin´ fuck anyway?). Harrys man-on-the-street Jaguar soll daran gehindert werden, weiterhin um Michiko herumzuscharwenzeln (als ob der das täte), also sollen Tigers Männer Michiko entführen, um damit Harry zu erpressen, den Ninjawichtel herauszugeben (Stichwort „Sinn ergeben“ und so… äh, ja).

Tiger ist im übrigen einer der eher sadistisch veranlagten Bösewichter. Weil Victor so schmählich versagt hat, Jaguar amtlich eine auf die Horchlöffel zu geben (bei dem inkontinen-, äh, inkompententen Personal auch kein Wunder), büsst er einen seiner Lieblingsfinger ein (anderthalb „blutige Sekunden“… Splädda! :-)).

Michiko zelebriert dieweil in ihrem Restaurant ihren Geburtstag mit großem Bahnhof, Tamtam und einer fetten Torte. In einer geschickten Remineszenz an den Louis-de-Funes-Klassiker Das große Restaurant (I´m being ironic again, you´ve noted?) geht plötzlich das Licht aus, kurze Panik, Licht wieder an, Michiko weg. (Wie genau Tigers Männer das in den fünf Sekunden des Stromausfalls bewerkstelligt haben, würde mich … naja, ehrlich gesagt, doch nicht wirklich interessieren). Jaguar kuckt indes nach, was sein Gefangener im Schrank macht. Nicht wirklich viel.

Harrys Ehebesen betätigt sich beruflich als Modeschöpferin, was eine der lustigeren Einlagen des Films zur Folge hat – mit ihrer Assistentin Polly blättert sie in einem Heft, das angeblich die neuesten Vorstellungen und Vorschläge der angestellten Designer beinhaltet, sich aber, festhalten als handelsübliches Kiosk-Exemplar der „Cosmopolitan“ entpuppt (das ist so doof, weil drei Sekunden später die beiden Grazien händisch angefertigte Lose-Blatt-Zeichnungen durchgehen. Hätte man doch die in einen Schnellhefter packen können). Eheweibi will ihre Vorstellungen bei einem Meeting durchsetzen, doch da kümmt Harry vorbei, spricht ein Machtwort und beabsichtigt, sein trautes Weib zu einem dringlichen romantischen Abendessen abzuschleppen. Doch da – während Harry die drei Minuten im Gebäude war, ist offenbar der sibirische Winter über Hongkong eingebrochen und hat seine Kalesche schockgefrostet, damit das böse Ninja-Empire das Wort „NINJA“ auf die vereiste Frontscheibe kratzen konnte! Harry greift zum Eiskratzer, entfernt das böse Wort und findet DARUNTER eine weitere Botschaft, die da lautet „TWO DAYS LEFT!“. Der Countdown läuft… Weibi, die offensichtlich keine Ahnung hat, was ihr Göttergatte in seiner Geheimidentität ist, obwohl er gelegentlich Krebse mit Wurfmessern erlegt, macht große Kulleraugen, Harry behauptet, dass es sich dabei um einen Dumme-Jungen-Streich handeln müsse.

Bruce mampft in seiner Wohnung dieweil, stockvornehm mit Messer und Gabel (?!) eine Wassermelone (andere Lebensmittel konnte sich diese Produktion wohl nicht leisten, andererseits ist die ja schon vorhin in mundgerechte Portionen aufgeteilt worden. Nur nix verkommen lassen), als plötzlich – auch bei ihm ein Spielzeugroboter (gab´s vermutlich im Zehnerpack mit Rabatt) vorbeischneit und auch ihm die garstige Drhung unterbreitet, binnen zwei Tagen seinen Teil des Ninjagnomwichtels dem Empire auszuliefern.

Michiko (ist entführt worden, Ihr erinnert Euch dunkel) haben die bösen Jungs (also die von Victor) im Keller ihres Hideouts an einen Pfeiler gefesselt und ihr, wenn man schon dabei ist, ordentlich ein paar aufs Maul geschlagen (zumindest macht die Maid den Eindruck, als wäre sie bei einem SM-Porno gehörig durch die Mangel gedreht worden). Victor ruft Jaguar an (schön, dass er die Nummer hat) und berichtet, Michiko entführt zu haben. Jaguar verlangt, die Entführte sprechen zu wollen. „Was willst du von mir?“, keift Michiko in den Hörer (? Hat sie grad keinen Bock auf Telefonieren?). Nur, dass Michiko tapfer die Klappe hält, was den gegenwärtigen Aufenthaltsort von Tamashis Ninjawarriorbestandteil hält. Wird sich einrichten lassen, alldieweil die arme Frau, was ihr nicht mal der Held glaubt, ja wirklich keinen Dunst hat, was es mit dem häßlichen Wichtelgnom auf sich hat. Jaguar schlägt einen Austausch vor – das geklaute Heroin gegen Michiko und Victor sagt okay. Err. So blöd kann doch eigentlich nicht mal Jaguar sein, dass er glaubt, Victor würde diesen Austausch ernstlich durchziehen. Der will seinen Stoff war sicher wiederhaben, aber wenn er das vermeintliche Druckmittel für den Ninjagnom ungefragt hergibt, wird ihm Tiger sicher nicht nur noch ´nen Finger abschneiden…

Bruce und Harry „trainieren“ (hüstel), Harry holt seinen Ninjagnom-Part aus einer Kiste (deren Innere so golden glüht, als sei´s der Koffer mit Marsellus´ Seele aus Pulp Fiction [Ja, ich weiß, das mit der Seele ist nur ´ne Fanboy-Theorie, danke der Nachfrage]).

Jaguar sucht mit dem Heroin und seinem Gefangenen an der Hand (der wohl auch zum Austauschprogramm gehört) einen Nachtclub auf (mehr eine Revue-Show), wo der Exchange Deal über die Bühne gehen soll. Des kühnen Helden triefend Auge fällt aber auf die dort fröhlich herumhüpfende Lily. Jaguar erinnert sich offensichtlich an ihre Bemerkung, die Freundin von Victor zu sein, wittert Verrat und folgt Lily (eh. Bitte was? Warum soll Victor seine Schnalle nicht mitnehmen, um sich in dem Club ´nen schönen Abend zu machen? Himmelherrgott, Jaguar, du ERWARTEST doch, dass Victor da aufkreuzt!) in eine Pagode im Garten des Clubs. Der liebeskranke Held lässt sich durch die weibliche Anwesenheit ausreichend ablenken, um von ener Brigade Victor-Henchmännern überwältigt werden zu können.

Die machen sich in ihrem Heizungskeller-Hideout (wo auch Michiko gefangengehalten wird) einen Spaß darauf, ihrer Nemesis die im bisherigen Filmverlauf verabreichten Prügel ordentlich heimzuzahlen (dass sie Jaguar prophylaktisch gefesselt haben, spricht für vorhandene Restintelligenz). Speziell der Kerl, den Jaguar in seinen Wandschrank gestopft hatte, scheint extrem nachtragend zu sein. Victor informiert unseren großen Helden, über dessen Dienstleistungsverhältnis mit Harry zu referieren. „Lily! Welche Lügen hast du sonst noch erzählt?“, schäumt Jaguar unüberzeugend. Victor hätte darüber hinaus gern sein Rauschgift zurück. Keine Michiko – kein Deal, ist des Jaguars in diesem Moment etwas unangebracht wirkende Entgegnung. „Soll das eine Drohung sein?“, setzt sich Victor den bösen Blick auf. „Nein, ein Befehl“, antwortet uns Held leutselig. Kann es sein, dass Jaguar geringfügig unter Realitätsverlust leidet?

Wird Zeit, dass Victor andere Seiten aufzieht, also lässt er Michiko in den Raum schubsen. „Ich hab dich vermisst“, sülzt Jaguar (??? Bitte? Von „Romantik“ zwischen Michiko und Jaguar war bislang aber noch nicht die Rede…) und wiederholt seine „don´t tell them anything“-Ansprache. Michiko würde vermutlich jetzt gerne mit Victors Schlägern mitprügeln und Jaguar ins Hirn kloppen, dass sie nichts erzählen kann, weil sie keinen blassen Schimmer von irgendwelchen goldschimmernden häßlichen Ninjafigürchen hat. Jaguar verspricht baldige Flucht, was Victor amüsiert: „Denkst du, du bist Superman?“ (Lasst BITTE Comic-Legenden aus dem Spiel!). Der Bösmann lacht ein Bösmanns-Lachen.

Unnötiger romantischer Subplot Nr. 376. Victor legt erst mal eine Rammeleinlage mit Lily auf die Matratze, in deren Vorlauf Lily ihrem Gangsterlover versichert, dass sie von Jaguar überhaupt nix will, nur der im Zuge totaler geistiger Verwirrtheit in sie verknallt wäre. Victor ist befriedigt (zumindest in der Hinsicht) einen Heiratsantrag, den Lily enthusiastisch (und eher rätselhaft: „Endlich kann ich meine Vergangenheit ablegen!“ Hä? Indem sie einen stadtbekannten Kriminellen ehelicht?) annimmt. Victor bestellt schon mal geistig das Aufgebot und plant den Kindersegen. Muss Liebe schön sein. Nachdem man sich gegenseitig der inbrünstigen Liebe versichert hat, wird nun endlich gefickt. Dazu ertönt gar putziger End-60er-Prog-Rock von der Soundtrackspur, der Kameramann offenbart ungeahnte künstlerische Ambitionen, indem er das Schattenspiel unseres Liebespaars abfilmt und ich würde diese ganze Szene erheblich realistischer finden, wenn Victor beim Sex seine Hose ausziehen täte (die ganze Chose wird natürlich nicht weiter verfolgt werden).

Was Jaguar angeht, so hat man zwischenzeitlich beschlossen, dass der unbürokratisch gekillt werden soll (wie das Victor seinen Stoff zurückbringen soll, bleibt fraglich). Man hat den armen Jung dafür an einen Stuhl gefesselt. Jaguars Ex-Gefangener erklärt blumig: „We can´t allow you to participate in the continuation of your life!“ (Umständlicher kann man das auch nicht ausdrücken). Jaguar erbittet als letzten Wunsch eine Zigarette, was gewährt wird: „Du wirst ja kaum an Lungenkrebs sterben!“ (Schön, dass die Fiesos sich wenigstens um die Gesundheit ihrer Opfer sorgen). Jaguar hat aber einen Extrawunsch, er will nicht jede in Papier gerollte Pferdescheiße rauchen, nein, er will seine eigene Sorte schmauchen. Ex-Gefangener hat heute seinen sozialen Tag und zupft die Packung einer ihm unbekannten Marke aus Jaguars Kulturbeutel. Wenn seine Peiniger schon wohlwollend drauf sind, mag Jaguar sich nicht lumpen lassen und offeriert seinem Henker, sich doch auch zu bedienen. Doch, haha, das war nicht aus purer Menschenfreundlichkeit – Jaguar, der vorausschauende Superheld, hat seine Sargnägel mit einem hochwirksamen Betäubungsgift versehen und kaum macht sein Kontrahent zwei Züge, kippt er auch schon um wie Ric Flair nach einem Chop des Hulksters. Die inkompetenten weiteren Henchmänner erledigt Jaguar per Chair-Fu, befreit sich aus seinen Fesseln und startet seine Flucht, in deren Verlauf er diverse weitere Thugs vermöbelt. Victor ist ob Jaguars Entkommens nicht amused.

Bruce gibt dieweil (hüstel, wieder mal wird raffiniert Interaktion von altem und neuem Filmmaterial angetäuscht) Tiger neue Instruktionen. Man soll doch bitte Harry ein Video schicken, das beweist, dass Michiko in seiner Gewalt ist, dann wird Harry schon aufgeben. Tiger leitet diesen Auftrag an Victor weiter – zwar möchte er ihm aufgrund fortgeschrittenen Versagertums vorher noch einen weiteren Finger abschneiden, aber Victors Winseln erweicht den Blondperückten so weit, dass er ihn eben mit der videoüberbringeden Mission beauftragt: „And for God´s sake – don´t screw up!“ (Vielleicht sollten die Bösen, wenn sie denn schon Sachen sicher verschicken wollen, die Hongkong-Post oder ´nen Fahrradkurier beauftargen).

Was genau Victor mit der Überbringung der Cassette zu tun hat, bleibt ein weiteres mysteriöses Geheimnis, denn ausgeliefert wird das Tape von… einem weiteren der universell einsetzbaren Mini-Spielzeugroboter (hm, hat Victor den Robbie also bei Harry vor die Tür gestellt, die Klingel gedrückt und sich dann kichernd in die Büsche verdrückt wie unsereins bei Klingelstreichen im zarten Alter von acht Jahren?). Abgesehen davon – sind Spielzeugroboter nicht die Kommunikationsmethode-of-choice des Ninja-Empires? Oder dachte sich Bruce nur, er kann den ihm geschickten Roboter auch einer nützlichen Verwendung zuführen?

Harry kuckt sich das Tape jedenfalls gleich mal an. It´s snuff time! Der entsetzte Renegaten-Ninja muss mit schreckgeweitetem Auge ansehen, wie on-screen Michiko gar garstig verprügelt und eher unspezifiziert in die Bewußtlosigkeit gefoltert wird (das sieht ungefähr so aus wie bei Tesis). Victor wendet sich an Harry und fordert die Übergabe von Rauschgift und Ninja-Warrior, „or Michiko snuffs it!“ (Zement mal. Musste Victor das Tape auch noch extra aufnehmen, bevor er es überbracht hat? Und Michiko wurde doch schon lange vorher grün und blau geschlagen?)

Dieser Affront darf natürlich nicht unbeantwortet bleiben. Harry ruft Jaguar an (next old-meets-new-scene) und stellt seinen idiotensicheren Plan vor – wenn Victor Michiko entführt hat, kann das nur dadurch vergolten werden, dass Jaguar seinerseits Lily entführt (dürfte dem verliebten Jag ganz recht sein), dann kann man einen Austausch veranstalten (stellt sich die Frage, was Lilys Schicksal Tiger oder Bruce interessieren sollte. Victor ist ja auch nur ein kleines Licht in der Organisation).

Dann teilt Harry, by means of der gleichen Szene wie vorhin, noch einmal triumphal eine Melone und Bruce wirbelt wieder sein brennendes Tambourstöckchen, bevor sie beide ihre jeweiligen Ninjagötzen anbeten und sich an ihrer (gleich ausprobierten) Unverwundbarkeit erfreuen (die sie ja eigentlich nur genießen sollten, wenn sie alle drei Teile des Ninja Warriors haben, sofern ich den Film richtig verstanden habe).

Die Entführung gestaltet sich relativ einfach – Lily geht mit einem x-beliebigen Schlägertypen aus Victors diesbezüglich reichhaltigem Fundus shoppen, Jaguar tarnt sich mit einer Perücke und einem aufgeklebten Oberlippenbart als Taxifahrer und wird prompt für die Heimfahrt angeheuert. Schnell wird Lily plus Thug klar, dass das Taxi bestimmt nicht dahin fährt, wo sie hin wollen, der Thug will diesen Umstand durch ein gezücktes Brotmesser ändern, aber ein paar spektakuläre Schlangenlinien, für die man im normalen Straßenverkehr wahrscheinlich nicht mal von der Polizei rausgewunken wird, wirbeln die Passagiere im Fond so durcheinander, dass an Widerstand nicht mehr zu denken ist. Irgendwo in der Pampa hält Jaguar an, verprügelt den Thug und offenbart seine Identität der sich verhältnismäßig aufgeräumt gebenden Lily, die gegen ihre angekündigte Entführung keine grundsätzlich moralisch-ethischen Bedenken hebt (und ich HASSE Jaguars selbstgefälliges Grinsen). Wenn überhaupt, dann stört sie an dem ganzen Arrangement nur, dass unter „Entführung“ wohl auch „mit Jaguar ins Bett steigen“ gehört. „It isn´t integral, but if you insist,“ grinst Jaguar weiter sein eklig-selbstzufriedenes „ich-bin-so-cool-ich-pinkel-Eiswürfel“-Lächeln.

Jaguar, nicht nur Held & arrogant, sondern auch noch faul, lässt Lily dann auch noch selbst bei Victor anrufen und ihre Entführung durchgeben. Nur seine Forderungen, verlangt Lily, soll Jaguar dann doch bitte schön selbst stellen: „Ich mache deine Drecksarbeit nicht mehr!“ (Das frühere Verhältnis der beiden muss interessant gewesen sein). Jaguar schlägt den von Harry ausgeheckten Austausch vor, Victor stimmt zu und Jaguar muss mächtig dämlich sein, wenn er tatsächlich glaubt, mit diesem Klein-Mäxchen-Plan tatsächlich durchzukommen.

Wird er wohl nicht, denn Tiger schmiedet finstere Ränke. Für die braucht er die Hilfe eines gewissen Professor Sung, seines Zeichens genialer Erfinder, und der hat auch eine ganz tolle Erfindung gemacht, bei deren Anblick Tiger fast noch größere Kulleraugen macht als badmovie-Kater-Pucki, wenn ich aus einem Geheimversteck eine Dose „Miezelinos“ krame. Nämlich … eine Zeitbombe (bestehend aus den vollkommen üblichen Bestandteilen „drei Stangen Dynamit, eine Menge Kabel und ein Wecker von 1876). Boah! Eine revolutionäre Erfindung! Noch nie dagewesen! Gleich mal patentieren lassen, das Teil. Aber… das ist noch nicht alles! Professor Sung hat noch ein zusätzliches Goodie – eine Fernsteuerung für die Bombe! (Und jetzt denken wir alle mal gemeinschaftlich fünf Minuten drüber nach: WOZU BRAUCHT EINE ZEITBOMBE EINE FERNSTEUERUNG? ENTWEDER ich lege eine Bombe mit Zeitschaltuhr ODER ich jage sie per Fernbedienung in die Luft). Während Tiger vor schierer Ergriffenheit über diese technologische Brillanz fast im Erdboden versinkt, bewundere ich den wunderschönen Pan&Scan-Ausschnitt, der uns, wie wir´s aus Lai-Filmen gewöhnt sind, nicht die an den entfernten Enden eines Tisches sitzenden handelnden Figuren zeigt, sondern formatfüllend eben den Tisch. „Will it blow my enemies up?“, stellt Tiger die Gretchenfrage. „Sky high, hähähähä“, kichert Sung, als hätte er eben einen Witz gerissen, für den ihn Harald Schmidt dankend die Füße küssen würde.

Michiko wird indes von den Bösmännern für den Austausch vorbereitet – ihr verhunztes Gesicht wird durch Sonnenbrille und kopftuchmäßig um die Rübe gewickelten Schal verhüllt (da wäre ´ne Burka praktisch, gelle? Wieviel einfacher hätten es da die Geiselgangster…).

Der Austausch wird selbst vor malerischer Kulisse an einer zerklüfteten Küste durchgeführt. Und unsereins sowie jedem Lebewesen, das mehr Gehirnzellen sein Eigen nennt als eine dahergelaufene Mikrobe, ist klar, dass Victor natürlich nicht die leiseste Absicht hat, das einzige zur Verfügung stehende Druckmittel gegen seine Schlampe auszutauschen – aber ebenso selbstverfreilich nicht unserem naiven Jaguar. Der staunt daher auch mächtig Bauklötze (oder auch feurige Ringe vor den Augen ob der kassierten Schläge), dass die vermeintliche Michiko sich unter ihrem Schal und der Sonnenbrille als einer von Victors Schlägertypen entpuppt (stellt sich die Frage, ob Blödpfeife Jaguar tatsächlich SO dämlich ist, dass er die Unterschiede in Größe und Statur nicht bemerkt, ebenso die Frage, warum die Kidnapper sich die Mühe machen, Michiko vorab in das gleiche Outfit zu packen, wenn sie sie ja eh zum Austausch nicht mitnehmen. Aber vielleicht gab´s die Schals und die Sonnenbrille ja im Sonderangebot beim fliegenden Händler auf der Straße). Victor fiedelt demonstrativ mit der Fernbedienung der Zeitbombe (ärgh), die man dieweil scharf gemacht (der Countdown tickt schon fröhlich runter, also frage ich mich erneut – wozu die Fernbedienung?) und neben Michiko an den Pfeiler im HQ, an den man das Mädel wieder gefesselt hat, gepappt hat. Being our invincible hero and stuff gibt Jaguar angesichts der hoffnungslosen, aber nicht ernsten Lage nicht auf, sondern verkloppt lieber im Rekordtempo sämtliche anwesenden Dumpfbirnen inkl. Victor, schwingt sich in seinen fahrbaren Untersatz, rast zum Bad-Guy-Hauptquartier, stürmt in den Keller und entschärft beherzt die Bombe in der aller-aller-aller-allerletzten Sekunde (schön dumm, dass Victor nicht mal einen Ortswechsel für seinen Unterschlupf in Erwägung gezogen hat, wo er doch wissen MUSSTE, dass Jaguar sich bei seiner Flucht gemerkt hat, wo er und Michiko festgehalten wurden). Seltsamerweise wird dieser furiose Moment so präsentiert, dass alle paar Sekunden das Bild zwecks besserer dramatischer Wirkung angehalten wird. Those wacky guy Godfrey Ho always pulls another ace from his sleeve…

Harrys Weib wird dieweil von einer übriggebliebenden Halloween-Dekoration, äh, natürlich einer neuen finsteren Todesdrohung des Ninja-Empires, ins Bockshorn gejagt. Die heimtückischen evil Ninjas haben nämlich hinterrücks zwei (seltsamerweise orangene) Totenschädelfratzen an die Fensterscheibe gepichelt und „1 DAY LEFT“ dazu gekritzelt. Harry bleibt unnbeeindruckt, posiert mit seinem Schwert und tut gar tolle Dinge in einem Kreis aufgestellter Kerzen. Rivale Bruce bekommt indes Besuch von einem (gähn – langsam könntet ihr euch was neues einfallen lassen, Filmmakers) Miniroboter, der eine Videocassette apportiert. Ehe ich mich noch zu Ende fragen kann, warum Bruce sich selbst ein Videotape von Michikos Folterung schickt (andererseits, es gibt Leute, die kucken sich Fantom Kiler und Guinea Pig an, so what do I know?), entpuppt sich dieses Tape als eine Drohung des Ninja-Imperiums. Damit der Snuff-Angle aber gewahrt bleibt, darf Bruce videotechnisch dem vom Oberninja ultimativ wegen Verrats geforderten Seppuku einer Ninjette beiwohnen. „Born an Ninja, die a Ninja“, lauten die letzten Worte des Mädels, bevor sie sich die Plauze aufschlitzt. Dann spielt sich diverse Ninja-Stock-Footage auf Bruces Fernseher ab (Lai lässt nix verkommen), ehe der Sprecher auf dem Band zu Potte kommt und die Übergabe des Ninjagnoms bzw. dessen in Bruces Besitz befindlichen Bestandteil fordret. Sollte das jetzt irgendwie, äh, symbolisieren, dass die Ninjas (also die imperialen, newa) wissen, welch perfide Tricks Bruce anwendet, um sie gegen ihn selbst zu verwenden, oder haben sich Lai, Ho & Co. nur mal wieder in ihrem, arghahusthustwürg, Drehbuch verheddert? Im übrigen verleiht dieses Band dem Film noch seinen Titel, alldieweil der Sprecher (Oberninja/angeheuerter Knallcharge/whatever) davon schwadroniert, ein „Ninja Terminator“ zu sein (und was heißt das? Terminiert der Ninjas oder ist er ein Terminator-Ninja?) Bruce kuckt wie ein Bundesligastürmer, dem ein wettskandalanfälliger Schiri gerade unerwarteterweise einen Elfmeter geschenkt hat (jaha, ich arbeite tagesaktuell).

Irgendwie, wie auch immer, mit den die Story eventuell erhellenden Bestandteilen hat´s unser Film ja nicht so, hat Jaguar sich zu Tigers Boot im Hafen durchgeschlagen und konfrontiert dort den blonden Engel. Der schickt seine Henchmen weg, weil er der Überzeugung anhängt, mit dem Schnösel auch noch selbst fertigzuwerden. Okay, wir blasen also zum Showdown (wird ja auch langsam Zeit, ich tipp seit drei Tagen an dem Review). Jaguar outet sich blödsinnigerweise als „Interpol-Agent“ (seit wann arbeiten Interpol-Agenten für Ninja-Renegaten?) und mag Tiger verhaften, woraf der verständlicherweise keinen Bock hat, sich energisch die blonde Perücke vom Skalp rupft (was für eine diabolische Enthüllung! Nicht, dass der Kerl jetzt wesentlich anders aussehen würde, nur halt nicht mehr blond. Im Originalfilm war das vermutlich ein wirklich packender Plottwist) und macht sich daran, Jaguar zu Hackfleisch zu verarbeiten. Könnte ihm sogar gelingen, weil der Kerl endlich mal ein ebenbürtiger Gegner ist und so vergeht unserem Interpolypen schnell das arrogante Grinsen. Irgendwie oder -warum scheint Tiger phänomenal-übernatürliche Fußkräfte zu haben, denn die Kamera zoomt mehrfach ominös auf seine sneakerbewehrten Treter. Jaguar kriegt auf die Fresse, die Kampfchoreographie bzw. der Schnitt der selben ist wirr bis konfus (da fliegen die Kämpen schon mal aus unmöglichen Winkeln). Der Fight verlagert sich von der Terrasse des Yachtclubs, an dem Tiger seine Schaluppe geparkt hat, an den Strand, was Jaguar, als Gutmensch natürlich zu allen fiesen Tricks legitimiert, dazu nutzt, seinem Gegner gleich zweimal Sand in die Augen zu werfen – ohne dieses taktische Manöver hätte er nämlich gar keine Chance. Okay, beide kämpfen eine Weile vor sich hin, es geht zurück auf der Terrasse, wo Jaguar dem Tiger mit dem vor laaaanger Zeit in Michikos Restaurant etablierten Würfel (sollte vermutlich im Originalfilm eine Art Gimmick des Helden sein) ein Bein stellt und sich dann mit einem herrlich offensichtlich-gefakten Todessprung zurück in den Sand stürzt. Der zornesblinde Tiger springt hinterher und gräbt sich dank seiner elefantenstarken Laufkufen bis zur Hüfte in den Sand ein (!), kommt nicht mehr raus (!!) und kann in aller Ruhe von Jaguar zu Tode geprügelt werden (öffza). Happy End im alten Film.

Womit der Showdown im neuen Material noch zu erledigen wäre. Die beteiligten Ninjas haben sich unbürokratisch (wie auch immer… ach, drittes Ansehen macht schlauer – die Ninja-Botschaft mit den Totenschädeln am Fenster war die Einladung zur „Challenge at Devils Rock“) zum großen Schlußduell verabredet – neben Bruce und Harry ist auch Yamada, der Kinderschreck und Ninja-Terminator des Empires anwesend. Alle sind in ihre respektiven Kampfanzüge gehüllt, stellen ihre Teile des Ninjakuddels vor sich ab (irgendwann, als die Filmemacher grad nicht hingeschaut haben, hat sich Yamada den Mittelteil, der mal Tamashi gehörte, gegriffen. Möchte wissen, wo er den gefunden hat, dass keiner wusste, wo das Ding ist, war ja irgendwie, ähem, der Plot des Films) und ommen selbige mächtig an. Prima, drei invincible supreme ninjas, das kann ja theoretisch länger dauern. Man kämpft also vor sich hin, wobei die Sache sich nun so gestaltet, dass Harry und Bruce, warum auch immer, gemeinsame Sache gegen Yamada machen, obwohl sie sich ja eigentlich selbst auch nicht riechen und im bisherigen Filmverlauf (auch nach ihrem klärenden Gespräch) munter Steine in den Weg gelegt haben (und Harrys Mann hat ja gerade Bruces Mann gekillt), sich aber der Fairness halber abwechseln. Man springt herum, schlägt Saltos und haut sich mit Katanas, was, da alle drei ja Ninja-Warrior-sei-dank unverwundbar sind, uneffektiv bleibt. Yamada hat offensichtlich in der Ninja-Akademie beim Prüfungsfach „Teleportieren“ gefehlt, denn die entsprechenden Aktionen seiner Gegner verwirren ihn zutiefst. Kämpf kämpf, spring spring, yadayadayada. Endlich wirft Harry eine Ninja-Granate, die, entsprechend seinem Kaftan, graubräunlich explodiert, Yamada aber nicht gesteigert beeindruckt. Yamada schleudert seine Ninja-Granate, die rot explodiert, worauf sich Bruce nicht lumpen lässt und seine Granate wirft, die, in schockierender Ignoranz bestehender Farbmuster, nicht schwarz, sondern bestenfalls mittelblauen Staub von sich gibt.

Endlich kommen unsere beiden „guten“ Ninjas (wenn man Bruce momentan mal als „gut“ einstufen will) auf die Idee „zwei gegen einer ist besser als immer nur einer nach dem anderen“. Yamadas Unverwundbarkeit scheint von temporärer Natur zu sein, jedenfalls kann Bruce ihn mit einem kraftvoll geworfenen Shuriken so schwer anschlagen, dass der Imperiumsscherge sich zwecks Aufladung seiner Batterien zu seinem Ninjagnomteilstück beamt. Bruce teleportiert hinterher und lanciert eine der rätselhafteren Szenen des Films – es sieht nämlich allen Ernstes so aus, als würde er Yamada in den Arm beißen (?), Yamada scheint (bloße Spekulation docseits) den kannibalischen Angriff aber mittels fieserweise in seinen Dreß eingewebter vergifteter Nadeln abwehren zu können. Damit hat er sein Pulver aber wohl verschossen, alldieweil er den sich ebenfalls materialisierenden Harry bittet, ihn zu töten. Harry weigert sich, bastelt vielmehr die drei Teile des Ninja Warrior zusammen und betet den Götzen ergriffen an. Yamada denkt vermutlich „alles muss man selber machen“ und sprengt sich in einer roten Staubwolke in die Luft. Fin.

So, die Inhaltsangabe (ahauahauahaua) war heute mal etwas länger (waren auch knapp doppelt soviel Notizen wie sonst, dafür war´s also noch recht kurz :-)), dafür kann ich den Part unter´m Strich ja ganz entspannt knapp halten. Schließlich kann man zu den filmischen Aspekten der Lai´schen Filmkannibalisierungen nur „so viel“ sagen, und das meiste davon hab ich in den bisherigen Lai-Reviews ja schon bis zum Erbrechen durchexerziert. Wir können heute also ganz gepflegt nur auf die wichtigsten Aspekte eingehen.

First things first. Dass die Plotte der Plörre hanebüchener Schwurbel ist, dens elbst Jess Franco im Koksrausch nicht wüster hinbekommen hätte, ist ja klar, erwarten wir auch nicht anders. Die beiden Handlungsstränge haben per se nichts miteinander zu tun, wenn sich die Charaktere im alten Film der Neusynchro sei dank nicht gelegentlich gegenseitig Fragen über den „Ninja Warrior“ stellen würden. Filmisch gesehen ist die Verbindung noch dünner als sonst, weil nicht mal das etablierte Crimelord-Delegation-Syndrom so richtig zum Tragen kommt (für Erklärung dieses Gesetzes bitte in irgendeinem der anderen Reviews nachschlagen. Wir haben ja ´ne tolle Google-Suchmaschine an Bord) – nur zweimal, wenn ich richtig mitgezählt habe, und die offiziellen Verbindungsszenen sind von der ganz schlichten Sorte – zwei Telefongespräche von Harry und Jaguar, und die ziemlich blödsinnig hinkonstruierte „Bruce gibt Tiger einen Befehl“-Szene (dass Tiger und Bruce miteinander verbunden sind, ist eh einer der dämlicheren Plotpoints des Films. Konsequent drüber nachgedacht, relegiert das den eigentlichen Löwenanteil der Geschichte, nämlich die Entführung Michikos und ihre Befreiung – mithin also den Originalfilm -, zu einem lächerlichen Zeittotschlagen, weil die dortigen Kontrahenten bzw. deren Auftraggeber im Showdown gegen das Ninja-Imperium zusammenarbeiten müssen). Natürlich können wir auch dazuzählen, dass Harry sich im neuen Material per Videobotschaft Footage aus dem Quellfilm ansieht. Ist, zumindest was von mir gesichtete Lais angeht, ein Novum in Sachen Kombination altes/neues Material (und zumindest eines, das einen gewissen Sinn ergibt).

Abgesehen von den inhaltlichen Schwachmatigkeiten, die wir aber gewohnt sind und ja schon erhoffen, ist der Film echt drollig.Genrefreunde können sich daran erfreuen, dass es hier relativ viel Ninjakrams zu sehen gibt – der Anteil neu gedrehten Materials ist vergleichsweise hoch und auch wenn der neue Ninja-Anteil des Films nur zwei größere Actionszenen (eben die Auftakt- und die Finalszene) aufweist, so bietet er doch alles, was das Ninja-Herz begehrt: wüstes Herumteleportieren in technisch allerschlichtester Manier (die werfen noch nicht mal die berühmten Rauchbomben, bevor sie herumbeamen), Wurfstern-Werfen, raffinierte Ninja-Waffen wie Teleskop-Multifunktions-Schwerter, die Gas versprühen können, bunt explodierende Granaten, halbseidene Mystizismen und debil-bunte Kampfpyjamas. Herrlich. Lustig sind auch die kindischen Methoden des ach-so-bösen Ninja-Imperiums mit seinen Viertklässler-Drohungen (Halloween-Dekoration, Message auf der gefrorenen Autoscheibe und natürlich die grandiosen Spielzeugroboter, in deren Verwendung der Film nur so schwelgt). Ebenfalls hochgradig lustig – das debil-tuntige Augenmake-up der Ninjas, das je nach Gusto als Modell „zwölf durchzechte Nächte“ oder „da ist der Kajalstift ausgerutscht“ durchgeht.

Negativ fällt natürlich der Tiersnuff auf, obwohl ich guter Dinge bin, dass der beteiligte Krebs die Perforation zunächst mal überlebt hat und anschließend mit seinen ungespickten Kollegen doch noch im Magen der Crew sein Ende fand.

Der Originalfilm kann natürlich mit gar so großen Deblitäten nicht protzen, obwohl viel dafür spricht, dass es sich beim Quellmaterial um einen parodistisch angelegten Kung-fu-Agentenfilm handelt – dafür spricht das affektierte Gehabe des Helden Jaguar, der lächerlich-blondierte Schurke Tiger und etliche der auf Comedy hin inszenierten Kampfszenen (die Zeitbombe mit Fernbedienung ist auch auf dem Mist des Originals gewachsen).

Zur Action selbst: Im Originalfilm ist das Können der Beteiligten nicht übermäßig hoch anzusiedeln, wobei es natürlich gewissermaßen der Kniff ist, dass Jaguar erst im Endkampf auf einn Gegner trifft, dessen Fähigkeiten den seinen ebenbürtig sind. Jaguar befleißigt sich im übrigen einer stark fußtechnik-trittlastigen Kung-fu-Technik (der berühmte „Jaguar-Wong-Style“, hehe). Im neugedrehten Material gibt´s wie üblich nicht wirklich spektakuläre Stunts zu sehen, diverse Purzelbäume, Saltos und Schwertfuchteleien auf nicht wirklich bemerkenswert choreographiertem Niveau, natürlich vollkommen unblutig (abgesehen davon, dass sowohl Jaguars Gegner als auch er selbst ab und zu so aufs Maul bekommen, dass sie ein wenig Blut spucken, bleibt die einzige wirklich blutige Szene die natürlich nicht wirklich im Bild befindliche Fingeramputation – wir sehen auch von der nur das Resultat).

Obwohl der Streifen mit Martial-Arts-Einlagen nur so gespickt ist (da der größte Teil der Storyentwicklung im neu gedrehten Material zu finden ist und aus dem Originalfilm praktisch nur die Kampfszenen übernommen wurden – was den Streifen auch recht kurios werden lässt, weil´s wirklich so rüber kommt, als müsste Jaguar nur vor die Haustür treten und schon finden sich ein paar Knallköpfe, die sich mit ihm kloppen wollen), ist er, im Vergleich zu Schenkelklopfern wie Crackdown Mission keine besonders rasante Unterhaltung – die Vielzahl der relativ gleichförmig ablaufenden und unspektakulär inszenierten Kung-fu-Fights mit Jaguar halten den Film eher auf, als dass sie ihm die gewollte nonstop-action-attitude verleihen: es ist halt nur begrenzt lustig, einen seinen Gegnern haushoch überlegenen Fighter ein paar unfähige Stuntmen verprügeln zu sehen. Es hilft auch nicht, dass die Locations langweilig sind und wenig Möglichkeiten bieten, die Umgebung in die Fights mit einzubeziehen.

Darstellerisch wie üblich keine großartigen Wertungen – die Recken, die im alten Film mitspielten, sind eh kaum zu identifizieren, und die, die im neuen Material agieren, müssen nicht schauspielern. Richard Harrison hat für einen Klopper dieser Sorte relativ viel Screentime und erledigt auch einige seiner Stunts selber (wenn nur Schwertgefuchtel angesagt ist, ohne dass auch noch sonstige Martial Arts angewandt werden muss), macht einen recht frohsinnigen und gut gelaunten Eindruck (wenn er da schon gewußt hätte, was ihm bzw. dem gedrehten Filmmaterial blüht) und wirkt, wenn er nicht unter seinem lächerlichen Tarn-Ninjadreß verborgen ist, recht sympathisch. Bruce Stallion, sein Gegenspieler, der auf Joseph Lai dem Vernehmen nach auch nicht mehr wirklich gut zu sprechen sein soll, wirkt als rivalisierender Ninja-Verräter ausgesprochen lasch – von allen mir bislang vorstellig gewordenen Euroninajs ist er zweifellos einer der blahsten (wo ist Hans Haraldser, wenn man ihn braucht? Von Mike Abbott wage ich ja gar nicht zu träumen…).

So, schon fertig mit dem filmtechnischen Teil. Rekordverdächtig. Zur DVD-Situation. In Deutschland scheint der Film nicht erhältlich zu sein (und wenn, dann bestimmt nur elendiglich cut), Abhilfe schafft der Blick nach England. Hollywood DVD hat den Streifen in drei verschiedenen Packages veröffentlich – neben der Standalone-DVD gibt´s den Film als Double Feature auf einer Flipper-DVD mit Ninja Squad (die mir vorliegende Fassung. Lustigerwiese hat´s bei Ninja Squad auf der Rückseite nicht mal mehr für ´ne Copyright-Warnung und ein Menü gereicht. Disc rein, Film ab. User Prohibitions? What´s that?) und in einer Doppel-DVD-Box mit einem weiteren Lai-Ninja-Double-Feature (Ninja the Protector und Golden Ninja Warrior, wenn ich mich recht erinnere. Auch die Filme gibt´s natürlich als simple Double-Feature-DVD und einzeln). Ebay ist des Interessierten Freund, die Scheiben kursieren dort recht billig (ich hab für meine drei Pfund plus Versand bezahlt).

Qualitätstechnisch bekommt man das, was man auch von Best Entertainment gewöhnt ist (ich muss also vermutlich bei Best Abbitte leisten, die Master sind einfach generell scheiße). Ekliger Pan-und-Scan-Transfer, bei dem die handelnden Personen des öfteren mal aus dem Bildausschnitt verschwinden, in der bewährten grottigen Bildqualität, wobei sich altes und neues Filmmaterial nicht viel geben (ergo: Drop-outs, Verschmutzungen, Defekte, Unschärfe, kein Kontrast, also alles, was das Herz begehrt)

Als Ton gibt´s eine güllige englische Synchronisation, gegen die das deutsche Dubbing der Filme pures Gold ist (sei´s, weil asiatische Typen mit hektisch-britischem Akzent parlieren, sei´s, weil die Dialoge noch übler sind als in den deutschen Fassungen), heftig verrauscht, manchmal schwer zu verstehen, in Mono.

Als „Extras“ finden sich neben einem Promo-Trailer für andere Hollywood-Releases vor dem Hauptfilm (und dem Menü) lieblos ans Filmende gepichelt drei Trailer für andere Lai-Ninja-Heuler.

Fazit: Für Lai-Trashologen ist Ninja Terminator ein Must-have. Der Film ist stellenweise friggin´ hilarious doof und sollte bei entsprechender alkoholischer oder durch-andere-bewußtseinserweiternde-Drogen-vorbereiteter Betrachtung nur in Maßen und unter ärztlicher Aufsicht genossen werden – Totlachgefahr. Jede Menge Ninja-Zinnober, dummdreisteste Gadgets wie die Spielzeugroboter und ein schon ziemlich konfuser (bzw. konfus in das Machwerk integrierte) „Quellfilm“ sorgen für hochgradiges Vergnügen beim für diese Art Schmodder empfänglichen Publikum. Hysterischer als Bionic Ninja oder Inferno Thunderbolt und mindestens in einer Liga mit dem „Frauenlager der Ninja“. That’s the way I like it!

(c) 2006 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 9


mm
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