Ninja in Action

 
  • Deutscher Titel: Ninja in Action
  • Original-Titel: Ninja in Action
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  • Regie: Godfrey Ho (als Tommy Cheng)
  • Land: Hongkong/Taiwan
  • Jahr: 1987
  • Darsteller:

    Rex (Stuart Steen (=StuartSmith))
    Ginsberg (Louis Roth)
    Tina (Christine O´Hara)
    Allan (Kent Poon)
    sowie Julie Lok
    Susan Sung
    Raymond Ling
    Michael Cheung


Vorwort

Erinnert Ihr Euch noch an Frauenlager_der_Ninja? Wenn nicht, dann aber schleunigst nochmal nachlesen. Ich warte solange…

So, fertig? Okay. Dann wisst Ihr ja wieder, was es mit Filmark und Tomas Tang so auf sich hat. Spätestens seit meiner Wiederentdeckung des gerade angesprochenen Streifens war ich ziemlich heiss darauf, mehr aus der Filmschnippelwerkstatt des „Tomas Tang“ unter die Glotzbuchten zu nehmen – tja, und eines schönen Tages poppte auf eBay unvermittelterweise Die fünf unschlagbaren Supernieten auf – allerdings hielt ich den Verkäufer für nicht wirklich vertrauenswürdig und liess diese Gelegenheit verstreichen – zur Belohnung gab´s nur ein paar Tage später DIESEN Film und ich schlug unvermittelt (mithilfe des kleinen feinen Sniper-Tools) zu. Und heute kam das Schatzi dann per Post und musste natürlich einer sofortigen Untersuchung unterzogen werden. Leider entpuppte sich der Film als nicht der „Lady-Ninjä-Serie zugehörig, obwohl identische Charaktere drin vorkommen, aber man kann nicht alles haben. Ansonsten bleibt das Rezept beim Bewährten – Filmark schnappte sich einen vermutlich unvollständigen, aber relativ handelsüblichen Hongkong-Gangster-Action-Klopper und drehte seine übliche Viertelstunde Ninjakrams drum rum. Sehen wir mal, ob sich das zu einem ähnlichen Lachfest wie das Frauenlager entwickelt…


Inhalt

Zunächst einmal cruised ein Juwelenhändler durch irgendein Gelände (das vermutlich Hongkong darstellen soll, aber ebenso vermutlich mit Sicherheit nicht dieses ist). Zu seinem persönlichen Pech (und dem von Fahrer und Bodyguard) fällt es einem Eimer voll Ninjas bei, ihn zu überfallen. Zwei der unbezwinglichen Meisterassassinen werden von dem Bodyguard per Bleispritze geplättet, ehe der Leibwächter ein unverdauliches Ninjaschwert in den Magen bekommt, was mit dem Fahrer geschieht, bleibt unklar, und Mr. Juwelenhändler persönlich wird von den Ninjas aus dem Auto gezerrt, die seinen Koffer haben wollen. Letzterer ist blöderweise per Handschellen permanent mit ersterem (also Mr. Juwelenusw.) verbunden, dieses Problem wird von einem der Ninjas unbürokratisch mit einem gezielten Schwertschwung gelöst und wir dürfen eines der weniger überzeugenden Fake-severed-hand-Props begutachten.

Der Oberninjachefschurke, ein gewisser Ginsberg, versammelt seine überlebenden Vasallen zur Siegesfeier in einem recht finsteren Raum und lädt die Genossen zu einem „Spezialdrink“ ein. Give some credits to the Ninjas, denn diese vermuten sofort, dass das Spezielle an dem Drink ein Gift sein dürfte, aber Ginsberg entkräftet diese Position durch einen kräftigen Schluck des Gesöffs. Solchermassen beruhigt laben sich alle Ninjas bis auf einen, nur um vom maniacally lachenden Ginsberg informiert zu werden, dass der Stoff sehr wohl vergiftet war, er aber bereits ein Gegengift zu sich genommen habe. Der Bösling ärgert die dahinscheidenden Ninjas noch mit der Gegengiftampulla, muss aber schlussendlich bemerken, dass einer der Ninjas nicht gar so blöde war und sich mitsamt dem Juwelenköfferchen per üblicher Rauchbombe hinwegteleportiert hat. „Allan Ko!“ brüllt Ginsberg angefressen und daraus schliessen wir, dass auf diesen hübschen Namen der soeben stiften gegangene hört… (Gar lieb in dieser Szene ist übrigens die Synchronisation… wenn Ginsberg z.B. sinngemäss fragt „Traut ihr mir etwa nicht?“, antwortet monty-pythonesques Gebrummel a la „Nönö… öh.. neee… doch doch…“. Herzig.)

Allans Mitgliedschaft in einer Ninjaorganisation und seine eben erklärte spontane Kündigung derselben hindern ihn nicht daran, im Kreise seiner Lieben (d.h. besonders seiner Freundin Rose) Geburtstag zu feiern. Der nachtragende Ginsberg gibt allerdings den Cops den anonymen Hinweis, dass der gefürchtete Juwelendiebmörder Allan Ko jetzt greifbar wäre und prompt inhaftieren die Gesetzeshüter nach kurzer lahmer Kampfszene den Abtrünnigen. Girlfriend Rose ist tieftraurig, aber der alte hässliche Tony Kang, Freund von Allan, ist nur zu gern bereit, auf Rose aufzupassen, und das stellt er hauptsächlich so vor, dass er auf sie in seinem Schlafzimmer aufpasst. Rose ist nicht abgeneigt.

Wir schalten um zu Sergeant Chung, einer der handelsüblichen Tough Babes im Dienst der Hongkong-Polizei, die als besonderen Gag ein Haus gemietet hat, dass Allan Ko gehört. Sie wird von einem Kollegen gewarnt, dass Allan ausgebrochen ist, „Details kannst du der Zeitung entnehmen“. Kollegiale courtesy, I suppose.

Auch Rose hört vom Ausbruch im Radio und ist panisch, aber Tony schreitet zur Beruhigung. Und dann sehen wir auch den Ausbrecher himself, noch in seiner Gefängnisuniform, der – für den Fall, dass wir schon wieder vergessen haben, was vor fünf Screenminuten passierte, erst mal einen Flashback durchlebt und dabei enthüllt, dass er derjenige war, der den Juwelenhändler operativ von seinem Koffer getrennt hat. Aus unerfindlichen Gründen ist er heftigst sauer auf Rose und will sie unbedingt in seine Finger kriegen (dabei weiss er doch noch gar nichts von ihrem Verhältnis mit Tony).

Szenenwechsel… ein sehr kaukasischer Typ macht Liegestütze und seine blonde Freundin massiert sich unter der Dusche die Titties. Ich stelle vor: Rex und Tina, in Ermangelung besserer Alternativen unsere offiziellen „Helden“. Tina kommt aus der Dusche und verpasst dem beneidenswerten Rex erstmal eine Blowjob, dann hüpfen die zwei in die Heia, treiben gar lustige Sache und rauchen die Zigarette danach. Danach (gutes Stichwort) klärt Tina uns geplagte Zuschauer auf, dass sie die Tochter des Juwelenhändlers ist und RACHE will, und nebenher auch die geklauten Juwelen und Rex soll ihr dabei helfen, was dieser natürlich gerne tut (was tun wir Kerle nicht auch alles für halbwegs guten Sex…). Immerhin hat Tina eine, ähempt, Spur, nämlich die Tatsache, dass sie weiss, dass Allan eine Freundin, nämlich Rose, hat. Der Plan: Rose beobachten, früher oder später muss Allan dort auflaufen. Also legen sich Tina und Rex gut getarnt (he-hämpt) vor Allans Haus auf die Lauer. Allan lässt sich nicht lange bitten, entert – übrigens immer noch in seiner Gefängniskluft, scheint keine SB-Wäscheleinen in Hongkong zu geben – sein vermeintliches Anwesen und stellt zu seiner überschaubaren Freude fest, dass dort Rose nicht mehr wohnt (klar, denn da haust ja jetzt die glücklicherweise aushäusige Sgt. Chung, die nie einen Vornamen bekommt). Also haut Allan unverrichteter Dinge wieder ab, Tina und Rex hinterher.

Letztere sind nicht die einzigen, die gerne Allan habhaft würden, sondern auch der Oberninja Ginsburg, auch bekannt bei seinen Disciples als „Mr. X“ (wie FURCHTBAR originell) – aber lebend hätte er Allan schon gerne, wie er dem zur Feier des Tages in Blues-Brothers-Outfit erschienenen Tony Kang versichert, denn „ich will ihn foltern“. Nachtragender Burschi. Tony Kang sieht kein Problem dabei, seinen früheren Kumpel/Bruder/Busenfreund/was-auch-immer ans Messer zu liefern.

Allan himself sucht Hilfe bei seinem alten Buddy Jeff, gibt sein Rachesprüchlein zum Besten. „Rache muss sein,“ beifällt Jeff und stattet den alten Freund wunschgemäss mit einem Messer aus. Das braucht der auch, denn beim fröhlichen Mampfen wird er (inzwischen endlich umgezogen) von einem Schlägertrupp angegriffen. Ein halbwegs passabler Kampf spielt sich ab, in dessen Verlauf Allan sämtliche von Tony Kang gedungenen Schergen unschädlich macht.

Rose schleppt derweil ihren neuesten Verehrer, Tim, einen Unterchef aus Tonys Bande, in ihr trautes Heim, wo sie von Allan aber abgefangen wird. Er haut Tim eine aufs Maul und düst mit Rose ins Nirvana bzw. irgendein hinterhongkong´sches Gewölle, wo er ihr den Garaus machen will. Rose wendet abwechselnd die „Tu´s doch“- und „Verzeih-mir“-(a la „ich war jung und brauchte das Geld)-Maschen an, Allan bringts nicht übers Herz, grosse Umarmung und Versöhnung.

Tina und Rex werden bei ihrer Allan-Überwachung von einem Ninja belästigt. Rex erweist sich als versierter Martial Artist (oder so ähnlich) und schlägt den Ninja in die Flucht. Mr. X Ginsburg wird von dieser Störung unterrichtet und ordnet ein eher gelangweiltes „Verscheucht sie“ an. Das sieht dann so aus, dass ein Ninja einen armen unschuldigen Hotel-Boy plättet, um mittels selbigem als „Zimmerservice“ getarnt das Hotelzimmer unseres Pärchens zu stürmen. Rex hat keine Probleme, auch Ninja Nr. 2 zu disposen. Die gezeigte Inkompetenz seiner unbesiegbaren Superkrieger bringt Mr. X zu einer mittelschweren Verzweiflung. „Ein Ninja ist nicht genug? Dann schickt halt zwei!“ bringt er die Sache auf den Punkt. Für den Klasse-Kämpfer (yech) Rex sind natürlich auch zwei Ninjas nicht genug und erneut müssen sich die Schwarzgekleideten per Rauchbombe in Sicherheit teleportieren.

Allan erkundigt sich bei Rose, was aus seiner früheren Behausung geworden ist und erhält die Antwort, dass dort nun eine Polizistin residiert, seine Sammlung antiker Skulpturen etc. im Keller des Gemäuers verstaut wurde (oookay, I get it – die Juwelen sind irgendwo in einer Skulptur.) Wenn man von Polizistinnen spricht, stehen sie vor der Tür. Sgt. Chung fragt bei Rose nach, ob sie Allan gesehen habe (der sich derweil hinter einem Vorhang o.ä. versteckt), natürlich weiss Rose von gar nix.

Rex und Tina, die die Szene aus einem Versteck beobachtet haben, suchen Sgt. Chung auf und nehmen der verblüfften Polizistin mirnixdirnix Allan Ko´s Polizei-Akte weg („wir bringen sie wieder zurück“), die Gesetzeshüterin macht hierzu ein dummes Gesicht, erhebt aber keine weiteren Einwände. Unsere Helden entnehmen der Akte, dass hinter dem Juwelenraub nicht Allan alleine steckt, sondern vielmehr der gefürchtete Kingpin Mr. X Ginsburg (eh… was für einen Sinn macht es, sich Mr. X zu nennen, wenn jeder den richtigen Namen kennt, inkl. Bullen?). Im übrigen erweisen sich die Tatortfotos vom Juwelenraubmord als zuviel für die zartbesaitete Tina, die vor sich hin heult.

Allan hat andere Sorgen, er will sich beim freundlichen Gangster-Schönheitschirurgen ums Eck (bzw. in irgendeinem Lagerhaus) ein neues Gesicht verpassen lassen. Bevor der Operateur zur Tat schreiten kann („unter örtlicher Betäubung, dann spürst du nichts“), klingelt sein Telefon. Tony Kang ist dran und äussert den bescheidenen Wunsch, Allan lebend ausgeliefert zu bekommen. Allan hört mit und kann den verräterischen Chirurgen killen, bevor dieser sein Skalpell wetzen kann.
Die Hong Kong Police Force muss, wenn man nach den Filmen, in denen HK-Cops eine Rolle spielen, ein ziemlich abenteuerlich zusammengesetzter Haufen sein, denn nun lernen wir Chungs Task Force kennen – als da wäre ein einäugiger Semiglatzkopf mit einem ernsthaften Geschmacksproblem, was Mode angeht und seine zwei doofen Sidekicks in gelb-roten Trainingsanzügen, einer der beiden ist überdies Träger des unwahrscheinlichsten Afros seit O.J. Simpson in Naked Gun 33 1/3. Die vier Polypen brainstormen, da Allan ihnen immer noch durch die Lappen geht, dass man Rose beschatten müsse. Geistesblitzer, elendgliche.

Auch Tony Kang hätte Allan gerne, nicht nur im Auftrag von Mr. X, der gerne seine ehrlich geklauten Diamanten wieder hätte, nein, Tony möchte die Klunker am liebsten selbst behalten. Und um die Sache gänzlich unübersichtlich zu machen, überredet Rose ihren neuen Lover Tim auch noch, ebenfalls auf eigene Rechnung zu arbeiten.

Tony Kang unterhält, wie so viele mad movie villains, ein nettes Hobby, nämlich Kendo-Kämpfen. Da Kendo-Recken stets vollmaskiert ihre Stockkloppereien bestreiten, bietet dies natürlich eine ausgezeichnete Gelegenheit für Allan, sich einer Kendo-Uniform zu bemächtigen und Tony Kang als Dank für die diversen Attacken ordentlich zu verdreschen. Trotz des Eingreifens der diversen Henchmen auf Kangs Lohnliste gelingt Allan nach diesem Affront die relativ ungehinderte Flucht. Kang ist angefressen: „Wir brauchen einen Zauber-Ninja!“ (Ächz!).

Und schon ist einer da und heftet sich an Allans Fersen. Jener inspiziert gerade probehalber den Keller, in dem seine Kunstschätze gelagert sind. Auch an Ort und Stelle sind Rex und Tina und aus unerfindlichen Gründen entscheiden sie sich, den Ninja anzugreifen – bzw. Tina schickt Rex los, den Ninja usw… Der Ninja vollführt ein paar mystische Armbewegungen und verdreifacht sich (ehh… wieso haben das die anderen Ninjas vorher nicht gemacht, als sie feststellten, dass „ein Ninja nicht genug“ sei?) – drei schwertschwingende Ninjas scheinen selbst für Rex einer zuviel zu sein, er gibt Fersengeld und flüchtet sich in eine enge Gasse, wo er sich quer über selbige einklemmt und dann von oben die Drillingsninjas angreift. Zwei der Inkarnationen schaltet er aus, das Original wird gefangengenommen und im Hotelzimmer an einen Tisch gefesselt und mit Peitschenhieben gefoltert (sehr sympathische Helden). Der Ninja sagt allerdings nicht ausser „Ich bin ein Ninjä, und schon gar nicht, wo man Mr. X finden könne. Also greifen Tina und Rex zu verschärften Foltermethoden und gehen daran, des bedauernswerten Ninjas Fortpflanzungsorgan mittels eines Feuerzeugs zu rösten (!??!!). Auch dies führt aber nicht zum Erfolg, doch Rex erinnert sich an einen Tip seines Meisters. Akupunktur! Ja, ein ganz bestimmter Akupunkturpunkt am Rücken löst den Reflex aus, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen. Eine ungefähr dreistündige „Komedy“-Sequenz schliesst sich an, denn Rex ist alles mögliche, nur kein Meisterakupunkteur und malträtiert jeden Quadratzentimeter des Ninjarückens mit seiner stets zur Hand befindlichen Akupunkturnadel. Als Höhepunkt der Komedy trifft Rex den richtigen Nerv natürlich dann, als er verzweifelt und gefrustet ob der Nutzlosigkeit seiner Anstrengungen die Nadel einfach aufs Geratewohl in den Rücken des Opfers haut… nicht, dass Rex und Tina irgendwelche bedeutsamen Infos erhielten, die sie dann verwerten würden…

Sehen wir mal, was Allan so interessantes treibt – er, mysteriöserweise am Arm verletzt, ist wieder bei seinem Buddy Jeff und bittet diesen, Tony Kang zu beobachten. Ehrensache. Jeff folgt Tony Kang absolut unauffällig – er hält mit seiner Karre ungefähr drei Meter Abstand zum verfolgten Fahrzeug, selbst auf einem Feldweg in der letzten Einöde Hongkongs. Jeff hat ein paar Kumpels dabei, aber auch Kang hat eine Handvoll Henchmen zur Verfügung (vermutlich im Kofferraum verstaut, bei einem Schnitt in Kangs Auto zehn Sekunden vorher sass Kang allein mit seinem Fahrer in der Schleuder). Jeff und seine Leute greifen Kang und dessen Leute an (was man so unter „beobachten“ versteht…) und ein fröhliches Swordsplay-Gemetzel entbrennt, bis, getreu der alten „Last-man-standing“-Rule sich nur noch Jeff und Kang gegenüber stehen. Kang kann Jeff mit einer Sonnenreflexion auf seiner Schwertklinge blenden und den „Beobachter“ niederstrecken.

Allan inspiziert erneut den Keller mit seinen Skulpturen (JA, ich hab´s ja schon vor ´ner halben Stunde begriffen, dass da irgendwo die Juwelen versteckt sind!).

Cop Einauge unterrichtet Sgt. Chung davon, dass im Keller Blutspuren gefunden wurden (immer dran denken: im Haus drüber wohnt die Chung!), und da es die selbe Blutgruppe wie die von Allan ist, steht damit zweifelsfrei fest, dass sich eben Allan dort rumgetrieben hat, that´s policework! Die zwei dusseligen Sidekicks schlagen vor, dass Haus videoüberwachen zu lassen, doch aufgrund Budgetkürzungen im Polizeietat reicht´s nur für´s (hüstel) versteckte Installieren von ein paar Fotoapparaten.

Stgt. Chung geht zu Bette und schnarcht vor sich hin, da brechen Tony Kang und Genossen samt Rose ein (vielleicht wäre eine Drehtür angebracht?). Chung wird chloroformiert, Kang will sie töten lassen (wozu dann erst die Mühe mit dem Chloroform?), aber Rose wendet ein, dass Mr. X vielleicht noch Verwendung für sie hätte (???). Kang schickt Rose in den Keller, um die Juwelen zu suchen (? – warum nicht lieber einen seiner Männer?). Rose vermutet zurecht, dass sich Allan noch im Keller rumtreibt, denn kaum hat sie das Untergeschoss betreten, hält ihr Allan seine Kanone an die Rübe und gibt ihr ein „Verpiss dich“ auf den Weg. Will sie nicht, sondern lieber noch mal die Mitleidsnummer abziehen. Allan sinkt weiter in meiner Achtungsskala, denn er fällt noch mal auf die Tränenduseligkeit seiner Exflamme rein und lässt sich eine Prise Oralsex verpassen – er liebt sie halt immer noch (seufz – du DEPP!). Weiterer Sex folgt, und dann wird Allan noch mal oral verwöhnt (mann, das ist ja eine Blowjob-Parade…) und Kang wartet oben mehr oder minder geduldig auf die Rückkehr seiner Agentin, immerhin hat er sie (oder den Keller? We´ll never quite learn) verwanzt und hört mit, dass unten Verrat vor sich geht. Damit schwört auch Kang Rache… das wird langsam echt kompliziert, jeder rächt sich an jedem. Rache, Schmache, jedenfalls ist Kang Mensch genug, Rose und Allan fertigrammeln zu lassen. Allan bittet Rose um Mithilfe bei der Beseitigung Kangs, kein Problem, meint Rose, aber wann holst du die Diamanten? Allan stellt die Vertrauensfrage und als er überdies noch verdächtige Gestalten im Erdgeschoss rumschlurchen sieht, überlegt er´s sich mal wieder anders und verwendet Rose als Geisel beim Durchbruch nach Oben. Es folgt die klassische Hongkong-Movie-Full-Scale-Battle mit Schwertern & Kanonen, Allan macht diverse Kang-Leute nieder und flüchtet sich ins Freie, Kang schiesst ihn am Arm an (womit auch geklärt wäre, woher Alan zwanzig Minuten vorher seine Armverletzung hat… das kommt davon, wenn man fremde Filme nach Geratewohl umschneidet), Allan revanchiert sich mit einem Streifschuss in Kangs Visage, bevor er sich verdrückt. Kang scheuert Rose für ihre verräterischen Tendenzen eine amtliche Watsch´n, Rose, die doppel- bis dreifachzüngige Schlampe schwört ewige Treue und tauscht zwei Sekunden später vielsagende Blicke mit Tim aus.

Tina und Rex, die auch noch leben, rufen die Polizei an und warnen, dass Sgt. Chung in Gefahr sei (???). Einauge und seine Trainingsanzüge dackeln daraufhin gen Chung-Domizil und finden die immer noch Betäubte und wecken sie auf. Die dynamischen Gesetzeshüter greifen sich die Filme aus den Überwachungskameras, lassen sie bei Fotofix entwickeln und entdecken Allan und Kangs Bande. Das führt bei den Bullen zur spontanen Erkenntnis, dass die Juwelen im Haus versteckt sein müssen (mannometer, das sind echte Blitzmerker). Tony Kang, Rose und Tim kommen nach heftigem Brainstorming zu ähnlichem Ergebnis (Redundanz allenthalben).

Beide Parteien treffen sich folgerichtig im finstren Keller und suchen, noch unaware of each other, zu INTENSE music, vor sich hin, bis sie sich schlussendlich treffen und wir zum Mörder-Shoot-out kommen können (Hardboiled isses garde nich…). Allgemeines Gekämpfe und Geballer und Gekille entbrennt, dabei wird eine Skulptur zerdeppert und aus den Resten regnet es Diamanten… Die Cops nutzen die Gelegenheit zum taktischen Rückzug, während die Gangster sich die Taschen vollstopfen. Trotzdem wird fröhlich weitergekämpft und Kang muss feststellen, dass es mit der Loyalität von Teilen seiner Truppe nicht weit her ist – so z.B. mit der von Tim, der ihn nämlich zur Freude von Rose killt. Chung und ihre Truppe kämpfen mit den niederen Henchmen der Kang-Truppe und Einauge wirft mit Bumerangs um sich (!!).

Während Rose schon geistig ihre gemeinsame Zukunft mit Tim dank der Juwelenkohle plant, macht dieser eine überraschende Enthüllung – er ist Mr. X nicht nur treu ergeben, sondern sogar dessen Adoptivsohn, was Rose´s Plänen einen gewissen Riegel vorschiebt. Und dieser Riegel droht terminal zu werden, denn Tim beabsichtigt, Rose für begangene Verrätereien in die nächste Welt zu befördern und schiesst ihr sadistischerweise erst mal ins Knie. Doch da bricht Allan aus dem Gehölz und verhindert weitere lebensverkürzende Massnahmen, doch nicht aus Liebe, nein, die Rache will er persönlich vornehmen. Aber wieder einmal bringt´s der Schwachkopf nicht fertig. Tim will „helfen“, was allan nicht lustig findet und zu einem Zweikampf führt, bei dem Allan relativ rasch den Längeren zieht und Tim ins Grass beisst. Allan will nun die Sache endlich zu Ende bringen, kommt aber wieder nicht zum Schuss, denn jetzt greift der lange Arm des Gesetzes in Form von Sgt. Chung ein. In der Tradition aller battlin´ babes made in Hongkong kickt Chung Allans Ass mightily, kann aber nicht verhindern, dass sich Allan zu Rose durchschlägt und sie zu würgen beginnt. Bevor Allan aber als Hongkong-Strangler in die Annalen der Kriminalität eingehen kann, wird er überwältigt und festgenommen, gemeinsam mit Rose…

Tina und Rex erhalten ein Dankeschön für ihre Mithilfe von der Polizei (? wofür?), aber für Tina ist die Sache noch nicht erledigt – auch wenn sie die Klunker zurückbekommt, schliesslich ist noch mit Mr. X abzurechnen! Na denne…

Mr. X Ginsburg beabsichtigt eine kleine Spazierfahrt, aber der Motor seines Gefährts ist sabotiert, courtesy by Rex und Tina. Die Martial-Arts-Arbeit muss natürlich wieder Rex verrichten (auch wenn immerhin ein Tina nicht wirklich ähnlich sehendes Stuntgirl vom bösen Mr. X brutal gegen einen Kleinbus geschleudert wird). Als Ginsburg feststellt, dass sein Kontrahent vom fröhlichen Kloppen durchaus was versteht, rauchbombt er sich in sein Ninja-Self und wählt als Waffe ein Killer-Seil (???), womit er aber nicht wirklich zu Erfolgserlebnissen kommt. Ginsburg schreitet zu Plan B und greift zum Schwert, Rex greift sich einen herumliegenden Stock. Tina, die in diesem Film noch nichts produktives geleistet hat, stopft zwei grössere Steine in ihre Handtasche und zieht letztere Mr. X über´n Schädel. Dieser geballten Gegnerschaft ist der Superduperoberninja nicht gewachsen und lässt sich K.O. schlagen. „Wir töten ihn nicht,“ beschliesst Rex, denn er hat etwas auf Lager, was für einen Ninja viel schlimmer ist als der Tod!!! Argh! See to believe: Rex nimmt ein magisches Ninja-Amulett, das er um den Hals hängen hat und ihm von seinem Meister vermacht wurde und drückt es dem gefallenen Ninja auf die Stirn, worauf selbige zu dampfen beginnt, als wäre der Ninja ein Vampir und das Amulett ein Kruzifix und der bedauernswerte so bearbeitete Mr. X schreit wie am Spiess. Nach ungefähr drei Sekunden dieser Behandlung steckt Rex sein Amulett zurück ins Hemd und er wandert mit Tina gen Wohin-auch-immer – Mr. X knöpft sein Ninja-Hemd auf, greift sich sein Schwert und begeht Harakiri! THE END.

Tja, das ist schon eine typische Filmark-Produktion… wer mehr über Filmarks Historie und vermeintliche Geldscheffelmaschine Ninja-Filme wissen willl, kann dies im Review zu Frauenlager der Ninja nachlesen. Wieder einmal also drehten die Genossen um „Tomas Tang“ ein paar Minuten Ninja-Krempel und schnitten diese recht wahllos in einen vorhandenen, vermutlich unfertigen Streifen ein und erfanden eine neue, öh, Story dazu. Dass das Ergebnis nicht halb so unterhaltsam ist wie der völlig danebene erwähnte Frauenlager-Streifen, liegt natürlich hauptsächlich am verwendeten Ursprungs-Film. Auch wenn das typische Heroic-Bloodshed-Drama um Verrat, Gegenverrat, und Gegengegenverrat mit Ninjas so viel zu tun hat wie der ruhmreiche „Clubb“ mit dem Gewinn der Champions League, passen hier Original-Film und nachgedrehte Ninjaelemente natürlich ungleich besser zusammen als im hanebüchenen mehrfach angesprochenen Frauenlager, schon allein deswegen, weil beide Elemente wenigstens in der selben Epoche spielen… Darüber hinaus gingen die Filmark-Produzenten auf Nummer Sicher und verhinderten bis auf eine kleine Szene vollkommen, dass neugedrehte Sequenzen und Szenen aus dem Originalfilm miteinander in Berührung kommen (die abgedrehten Versuche des Frauenlagers, das neue Material mit dem Ursprungsfilm interagieren zu lassen, machten ja einen Grossteil des Lachkrämpfe provozierenden Reizes jenes Films aus).

Ein weiterer „Vorteil“ von Ninja in Action: der ursprüngliche Film hatte seine eigenen Actionelemente und die riechen zumindest annähernd nach Kompetenz – die zwei grossen Battlescenes sind handwerklich unspektakulär, aber ordentlich, halbwegs anständig choreographiert und auch von ihrer Härte her zumindest Genredurchschnitt. Die recht unbeholfen choreographierten und inszenierten Ninja-Kämpfe aus dem Nachdreh sind dagegen klarer zweiter Sieger – Filmark wäre sicher gut beraten gewesen, halbwegs kompetente Kampfkünstler anzuheuern und nicht zweitklassigen Ausschuss aus Kung-fu-Schulen, die nicht mal einen flüssigen Bewegungsablauf zustandekriegen.

Wer sich noch ans Frauenlager erinnert, denkt sicher auch an die putzigen Spezialeffekte des dortigen Streifens – Ninja in Action muss leider ohne solche auskommen – abgesehen von einfachen optischen „Tricks“ wie den Rauchbomben-Teleportationen der Ninjas wagten sich die Effekttüftler von Filmark diesmal nicht an potentiell kultverdächtige Effekte wie die Draht-Rakete aus dem Frauenlager. Schade, denn auch diese hatten ihren Beitrag am schrägen Charme der anderen hier besprochenen Filmark-Produktion.

Okay, keine lustigen Spezialeffekte, keine lächerlichen Versuche, neue und alte Footage irgendwie unter einen Hut zu bringen, ist dann wenigstens die Story lachhaft genug? Auch nicht wirklich, denn trotz der recht freien Bearbeitung der Vorlage bleibt das Grundgerüst des ursprünglichen Films erkennbar vorhanden – wie erwähnt, ein im Hongkong-Kino der 80er Jahre durchaus öfter vorkommendes Loyalitäts- und Verrats-Drama mit diversen unglaubwürdigen Drehungen und Wendungen Marke jeder betrügt jeden. Das neue Ninja-Material bringt auch storytechnisch nicht wirklich Gewinn, da die Ninja-Attacken, wie ebenfalls schon erwähnt, weitgehend wahllos (bzw. eher nach dem Motto: hm, ´ne Viertelstunde rum, besser, wir schneiden mal wieder ein paar Ninjas rein) in den Film injiziert wurden.

Sollte es nun tatsächlich noch jemanden geben, der nach, hust-hust, schauspielerischen Leistungen fragt? Nein? Ich antworte trotzdem. Natürlich gibt´s da nichts zu sehen… die Darsteller im ursprünglichen Film schneiden natürlich wesentlich besser ab als ihre Kollegen in den nachgedrehten Ninjapassagen, aber auch die Akteure in der „old footage“ bekleckern sich selbst für HK-Actioner-von-der-Stange nicht wirklich mit Ruhm. Kent Poon (wenn der wirklich so heissen sollte) hat in keiner Sekunde auch nur annähernd das Charisma prominenterer und talentierterer Kampfkünstler und Action-Heroes from far east, von den ihn umgebenden Leuten hat man die ein oder andere Nase aus anderen HK-Actionern-von-der-Stange schon mal gesehen, die Darstellerin der Rose hat zwar ziemlich grosse, äh, Ohren, ist aber ansonsten ziemlich nervig, was aber auch an der extrem dümmlichen Synchrostimme liegen mag.

Stuart Steen (Rex), ein wenig überzeugender Kampfartist, der zum Glück absolut keinerlei dramatische Szenen zu bewältigen hat, dürfte einer der farblosesten Action“helden“ des letzten Jahrtausends sein – ausser einigen anderen Filmark-Kannibalisierungen hat er demzufolge auch keinerlei Screen Credits. Christine O´Hara (Tina – es bleibt die Frage, ob diese Tina tatsächlich die „Lady-Ninjä-Tina sein soll, das Videocover scheint´s suggerieren zu wollen, aber diese Tina kämpft ja nicht) ist zwar hübscher als „Cora Bentley“ aus Frauenlager, zeigt auch ihre Assets, aber das sind auch ihre einzigen Qualitäten (und wer auf die Grösse wert legt: silikonfrei und eher flach). No other acting credit.

So etwas wie eine Karriere hat zumindest „Mr. X“ Louis Roth vorzuweisen – bei Mr. Roth handelt es sich um einen gut gebuchten Quoten-Kaukasier in zahllosen Hongkong-Produktionen, Police Story, Once upon a time in China IV oder Drunken Master 2, alles Produktionen, in denen Louis Roth kleinere Rollen spielte und daher vielleicht Eastern-Vielsehern bekannt vorkommen könnte. Begnadetere Martial Artists gibt´s allerdings in jedem Dojo dieser Welt, möchte ich schätzen.

Was sagen wir also zu Ninja in Action? Eigentlich genau der Film, den man von Filmark erwarten konnte, aber seine objektiven Vorteile gegenüber dem Frauenlager der Ninja stellen exakt seine subjektiven Nachteile dar. Über weite Strecken sieht das tatsächlich nach ´nem richtigen Film aus – das, was am Frauenlager soviel Spass machte, fehlt hier nahezu vollständig – nur ziemlich selten packt Ninja in Action den unfreiwilligen Humor aus, den man aus dem vielfach angesprochenen anderen Film kennen- und liebengelernt hatte. So bleiben dümmliche und meist eher unlustige Ninja-Szenen inmitten eines wenig weltbewegenden Verrat-und-Rache-Dramas, das für sich allein vielleicht halbwegs ansehnlich gewesen sein könnte, in dieser Form aber nicht wirklich interessant ist. Ninja- bzw. Filmark-Enthusiasten können sicherlich einen gewissen Spass mit dem Streifen haben, aber dem absolute badmovie-Maniac wie meinereiner wird das Treiben insgesamt wohl etwas zu langweilig sein – vom zwerchfellerschütternden Mayhem aus dem Frauenlager der Ninja ist hier keine Spur zu sehen.

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 4


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