Nina Forever

 
  • Original-Titel: Nina Forever
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  • Regie: Ben Blaine, Chris Blaine
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 2015
  • Darsteller:

    Abigail Hardingham, Cian Barry, Fiona O’Shaughnessy


Vorwort

Die junge Holly (Abigail Hardingham) fühlt sich zu ihrem Supermarkt-Kollegen Rob (Cian Barry) hingezogen, der nach dem Unfalltod seiner Freundin einen Selbstmordversuch hingelegt hat und seitdem mehr oder weniger, mehr weniger, erfolgreich versucht, sein Leben wieder halbwegs in den Griff zu bekommen. Tatsächlich reagiert Rob auf Hollys Annäherungsversuche positiv und ehe man sich’s versieht, liegt man zusammen in Robs Bett und vögelt sich die Gehirne raus. Als durchaus störend kann dabei empfunden werden, wenn sich aus der Matraze und unter erheblicher Blutabsonderung die tote Ex Nina (Fiona O’Shaugnessy) schält und kund tut, dass Rob mit Fug und Recht immer noch IHR Liebhaber ist. Nachdem Holly ihren Schock einigermaßen verdaut hat, beschließt sie, sich von einer untoten Vorgängerin nicht den Freund wegnehmen zu lassen und zieht bei Rob ein. Das erhöht auf die Dauer den Verbrauch an Bettlaken, denn jedesmal, wenn Rob und Holly intim werden, mischt sich Nina ein und alle Versuche, die Zombiene irgendwie loszuwerden (sei’s durch Versicherung, dass Rob sie nie vergessen wird, durch’s Stechenlassen eines „Nina Forever“-Tattoos, wie Rob es trägt, auch durch Holly, oder schieres Mitmachenlassen), führen nicht zum gewünschten Erfolg. Schließlich wirft Holly entnervt das Handtuch – aber nur damit, dass sie sich von Rob getrennt hat, lässt sich Nina noch lange nicht vertreiben…


Inhalt

Mal eine andere Variante des untoter-Freund/Liebhaber-Sub-Subgenres. Die Blaine-Brüder, die hier ihren ersten abendfüllenden Spielfilm vorstellen, postulieren hier das ultimative shitty-breakup-Szenario. Dass einer der Partner nicht loslassen kann, ist ja ein häufiges Problem beendeter Beziehungen, und der arme Rob hat’s hier halt besonders schwer erwischt, weil Nina ihren Tod für eine absolut nicht ausreichendende Rechtfertigung hält, dass er mit einer anderen anbandeln kann: „You never broke up with me.“ – „You died! I breakup with you now!“ – „You can’t. I’m dead.“ Catch-22, if there was one. Leider haben die Blaines außer ihrer pfiffigen Prämisse nicht sonderlich viel auf der Pfanne, um den Zuschauer über 90 Minuten bei Laune zu halten. Ist es am Anfang noch auf bizarre Weise witzig, wenn sich Nina stets ungefragt mit ihrem unfalllädierten Kadaver in die Liebesspielereien einmischt, fällt bald auf, dass sich daraus nicht wirklich etwas *entwickelt*. Viel zu nonchalant nehmen Rob und Holly das Auftauchen des Freundinzombies (ja, man erschrickt, aber, fuck, ich glaube, ich würde ein bisschen, eh, aufgebrachter reagieren, passierte mir ähnliches), nie kommen Rob und Holly auf naheliegende Ideen (auswärts vögeln, vielleicht mal das beschissene Bett verbrennen; Ausnahme: Holly verfällt auf den Gedanken, für absolute „closure“ sei es nötig, auf Ninas Grab zu ficken), der Subplot um Ninas Eltern, die Rob regelmäßig besucht, ist schwerhändig und läuft auf eine sehr sehr sehr vorhersehbare Pointe voraus.

Als Pluspunkt verbuchen wir die Willigkeit von Abigail Hardingham, bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus den Gewändern zu fahren (Fiona O’Shaugnessy ist zwar fast durchgehend nackig, bedeckt aber etwaige anstößige Stellen mit ihrer langen Haarpracht), aber insgesamt ist mir der Film als Metapher zu durchschaubar, als Horrorfilm zu scare-less und als schwarze Komödie etwas zu einfallslos. Technisch ist das trotz des geringen (und durch Crowdfunding gestemmten) Budgets durchaus anständig, doch so richtig mitreißen kann „Nina Forever“ nicht.

Toter Hund: Nein. Langsam scheint dem Running Gag der Sprit auszugehen…

2/5
(c) 2015 Dr. Acula


mm
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