Night Key

 
  • Original-Titel: Night Key
  •  
  • Regie: Lloyd Corrigan
  • Land: USA
  • Jahr: 1937
  • Darsteller:

    Boris Karloff, Warren Hull, Jean Rogers, Alan Baxter


Vorwort

Non-Horror-Crime-Thriller mit leeeeicht utopischem Anstrich.

Praktisch die ganze Stadt vertraut auf die elektrischen Alarmanlagen von Steve Ranger. Erfunden hat das Gerät aber eigentlich sein alter Partner Mallory, den Ranger aber um die Patentrechte beschissen hat. Jetzt ist Mallory alt, verarmt und fast blind (ich finde es bemerkenswert, dass Karloff schon 1937 „alte Männer“-Rollen gespielt hat, obwohl noch über 30 Jahre Karriere vor ihm lagen), hat aber ein neues, verbessertes Alarmsystem entwickelt. Mit Hilfe von Mallorys korruptem Anwalt gelingt es Ranger, Mallory zu einem Vertragsabschluss zu überreden, doch entgegen Mallorys Hoffnungen hat Ranger natürlich nicht im Sinn, das neue System in Produktion zu geben – es reicht ihm, dass seine Konkurrenten nicht dran kommen. Mallory ist begreiflicherweise sauer, zumal seiner schlechten Augen wegen er kaum ein neues Projekt, dass seiner Tochter Joan die Zukunft sichern könnte, beginnen kann. Aber Mallory hat eine Idee – er hat noch ein weiteres Gerät erfunden, eine Art Störsender, mit der jedes bisherige Ranger-Alarmsystem ausgeschaltet werden kann. Mit dem schnell aus einer Arrestzelle rekrutierten Kleingauner Pretty Louie beginnt Mallory eine neue Blitzkarriere als Serieneinbrecher „Night Key“ – nie wird was gestohlen, was Mallory veranstaltet, sind eher „pranks“, die aber nichtsdestotrotz die Polizei in Atem halten und vor allem Rangers Geschäftsmodell empfindlich stören. Ranger ahnt, woher der Hase läuft und setzt seinen Mitarbeiter Jim Travers auf Joan Mallory an. Der findet jedoch schnell heraus, dass Ranger den alten Mann übel gefoppt hat und schlägt sich auf Joans Seie. Problematischer ist, dass ein örtlicher Gangsterboss namens „The Kid“ meint, ein Mann mit den Fähigkeiten Mallorys sollte nicht auf eigene Kappe, sondern vielmehr für ihn arbeiten – Mallory wird gekidnappt und von nun an wird bei den Night-Key-Einbrüchen auch ordentlich geraubt…


Inhalt

Passabler, aber nicht weltbewegender kleiner B-Thriller mit einer zumindest recht originellen Prämisse. Der Streifen verliert kurioserweise an Drive, sobald er in einen „ordinären“ Gangsterfilm umschaltet (also sobald Mallory gezwungenermaßen für The Kid arbeitet) – Karloff als Prankster, der niemandem wirklich schaden will, sondern nur Rangers Alarmsystem diskreditieren, und daher in einem Juwelierladen alle Uhren auf einen Haufen packt oder in einem Regenschirmladen alle Schirme aufspannt, ist recht witzig und originell. Die zweite, konventionellere Thriller-Hälfte lässt dagegen nach, weil Karloff dann auch zwangsläufig eher in den Background rutscht und „The Kid“, ein Babyface-Gangster mit forciertem Al-Capone-Snarl, auch alles andere als wirklich bedrohlich rüberkommt. Kann man kucken, ist aber kein essentielles Karloff-Viewing.

3/5
(c) 2016 Dr. Acula


mm
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