Nemesis 2 – Die Vergeltung

 
  • Deutscher Titel: Nemesis 2 - Die Vergeltung
  • Original-Titel: Nemesis 2 - Nebula
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  • Regie: Albert Pyun
  • Land: USA
  • Jahr: 1995
  • Darsteller:

    Alex (Sue Price)
    Nebula (Chad Stahelski)
    Emily (Tina Cote)
    Juna/Po (Earl White)
    Zumi/Rebel #2 (Jahi J.J. Zuri)
    Zana (Karen Studer)
    Tribal Chief (Shelton Baily)
    Tribal Girl (Donya Dinnah)
    U.N. Chief (Jon H. Epstein)
    Lock (Sharon Bruneau)


Vorwort

Als „schlechtester Regisseur Hollywoods“ wird Regisseur Albert Pyun nicht unbedingt weltweit umjubelt und verehrt, da seine mittlerweile recht umfangreiche Arbeit eher weniger dem normalen Mainstream-Begutachtern und borniert humorlosen Filmkritikern zugänglich erscheint. Ein Grossteil seiner Werke wird eher vom Trash-Gourmet gelobpreist, weshalb ich mich wohl ruhigen Gewissens als Albert-Fan outen kann.

Obwohl dieser Streifen vielleicht noch einen der Pyun-Filme darstellen könnte, die aufgrund des ersten Teils noch ein gewisses Interesse abseits der B-Movie-Szene auf sich ziehen könnte, nur um in Erfahrung zu bringen, was das Sequel von Pyuns handwerklich kompetentesten Werkes zu bieten hat, abgesehen davon dürfte die „Nemesis“-Reihe neben „Cyborg“ (1989, mit Jean-Claude Van Damme als Haupt-Hampelmann) auch das bekannteste Stück Filmschaffen des Hawaiianers darstellen.

Sollte sich der ein, oder andere, dem Trash eher abgeneigte Filmegucker dennoch bis zu diesem Werk verirren haben, wird ihm wohl das Mysterium Pyun ein Buch mit sieben Siegeln sein, jedoch gibt es weitaus schlechtere Filme des Meisters, beispielsweise die zwei Nachfolgeteile…

Wesentlich weiter möchte ich auch nicht ausholen, da ich vermutlich ohnehin bereits Dinge wiederhole, die unser aller Lieblings-Doc in seinen Albert-Pyun-Reviews bereits zur Sprache kommen ließ.

Zu der Ehre dieses Reviews kommt der Film, da er sich in der von Laser Paradise veröffentlichten Nemesis-Box befindet, welche ich auf einer Berliner Börse für einen runden Betrag von 10 Euro abstauben konnte. Äußerlich ist sie vielleicht nicht unbedingt das Glanzstück meiner Sammlung und auch die inhaltlichen Qualitäten der „Nemesis“-Reihe wecken so meine Zweifel, aber als Albert-Fan und einem entsprechend geringen Unkostenbeitrag kann man da schon mal zuschlagen, aber genug von diesem uninteressanten Geplänkel, beginnen wir also mit dem Film…


Inhalt

…doch nicht…

Bevor der eigentliche Film beginnt, wird uns die Story mit Hilfe von Flashbacks und Texttafeln erklärt, Alex Rain (der olle Olli aus dem ersten Teil) habe es nicht geschafft, den Eroberungsfeldzug der Cyborgs zu stoppen (ansonsten gäbe es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Nemesis Teil 2 bis 4…), zwischendurch hat der gute Albert auch noch seine Lieblings-Szenen aus Teil 1 zwischengeschnitten, wenn auch ohne jeglichen wirklich ersichtlichen Grund, außer um die Credits noch ein wenig mehr in die Länge zu ziehen und für den Vorgänger zu werben.

Herrn Pyuns liebstes Spielzeug, (die Cyborgs) gewann laut begleitendem Kommentar 2037 die Gewalt über die Erde, um die Menschheit (natürlich) zu unterjochen. Doch noch scheint die Erde nicht dem Untergang geweiht, da es einem Wissenschaftler gelang, eine Art Supermensch zu züchten, wobei die Mutter dieser von Super-DNS gekennzeichneten, menschlichen Mutation, auf den Namen Zana hört. Warum dieser bessere Mensch nun so besonders toll ist, wird zwar nur mit den Worten „ein Mensch mit außergewöhnlichen Kräften“ beschrieben, aber das soll uns nicht weiter stören, sie besitzt halt die Gene, um einer verheerenden Cyborg-Invasion entgegentreten zu können und müsse aus diesem Grund seitens der neuen Weltherrscher ruhig gestellt werden.

Weitere Texttafeln schieben sich ins Bild, um dem Zuschauer klar zu machen, dass man sich wohl 2077 im Los Angeles des Cyborg Amerikas befindet. Erste Amtshandlung der neuen Weltherrscher schien es also gewesen zu sein, überall ein „Cyborg“ vor diverse Substantive zu knallen… (Everything´s better with Cyborgs. – der Cyborg-Lektor)

Die Texttafeln stellen ebenfalls den (in geschmackvoll augenkrebsfarbenem Grün, welches wohl irgendwie futuristisch sein soll) visualisierten Befehl an eine noch unbekannte Person dar, (nämlich den im Untertitel bereits erwähnten Nebula-Cyborg) „DNA child Alex“ soll sichergestellt, plus gescannt werden, außerdem ist dieses Unterfangen von höchster Priorität geprägt und Alex selbst ist (wohl aufgrund ihrer ganz tollen Gene) ein nicht zu unterschätzendes, gefährliches Ziel.

Ob der geglückten Flucht von Alex durch den mütterlichen Vormund-Part, wird auch spontan Nebula, der Cyborg-Kopfgeldjäger mit dem Auftrag der Sichtung von Alex betraut. Weil dies alles von Texttafeln erörtert wird, hat Herr Pyun auch für die eher der Literatur abgeneigten Fanatiker des Action-Kinos eine sinnlose Explosion aus dem ersten Teil recycled, um so vermutlich die äußerst komplizierte Story dieses Films zu versinnbildlichen.

So schleicht also Zana mit Alex, dem DNA-Super-Baby durch so etwas, das wohl eine postapokalyptische Kulisse eines verfallenen Los Angeles darstellen soll (könnte aber auch einfach nur ne Baustelle sein), in einem Arm das Baby, in der anderen Hand eine Knarre, mit welcher sie auf einen Zwillings-Killercyborg-Trupp ballert (eventuelle Parallelen, zu einem exakt genau so aussehenden Zwillings-Killercyborg-Trupp in Teil 3 kann sich wahrscheinlich jeder selbst ganz gut zusammenreimen, der den Film gesehen hat…), was wohl relativ ungefährlich für das Gehör des Säuglings ist (in dieser, ach so bösen und trostlosen Welt wirkt der Klang einer virulenten Pistole für ein Baby wahrscheinlich wie eine beruhigende, einschläferndes Spieldose…). „Zana wusste von einem verborgenen, speziellen Schiff, das man den Cyborgs gestohlen hatte. Es ermöglicht eine Reise durch die Zeit.“ (unter „verborgen“ versteht so ein Cyborg anscheinend, dass es einfach so in der Landschaft herumliegt…), mit diesem doch recht naivem und irgendwo auch nach Grundschulvokabular tönendem Off-Kommentar, schwingt der bewaffnete Baby-Bodyguard ihren wohlproportionierten Körper, samt Baby-Alex in eine Art überdimensionales Paket, um aus der Sicht von Nebula bewundert zu werden, wie dieser offenbar Versucht, die Zeitmaschine (ein sich drehender Schuhkarton, der mit einer unbeschreiblichen Anmut am Horizont entlang poltert…) anzuvisieren, doch noch bevor derartige Aktionen unternommen werden können, macht es „plopp“ und die Zigarettenschachtel-Zeitmaschine stellt sich als verschwunden heraus. Vermutlich sollte das Zeitgefährt nur möglichst primitiv aufgebaut sein, damit man während der Flugphase nicht so viel Arbeit am Computer hatte, welche den „Flug“ der Zeitmaschine schlussendlich nicht noch lächerlicher hätte aussehen lassen, als es ohnehin bereits der Fall ist. Es wird zwar nicht darauf eingegangen, wie genau man jetzt in den Besitz einer Zeitmaschine gekommen ist, geschweige denn, weshalb Zana dazu in der Lage ist, in einer Zeitmaschine durch die Gegend zu fliegen, oder auch nur, wie das Baby im Inneren des Gefährts während zahlloser Drehmomente umhergeschmissen wird, nein – eine wirklich lächerlich aussehende „Computeranimation“ ermöglicht nach einer Vielzahl, sich drehender, halogenfarbener Lichtspielereien einen Zeitsprung in das Jahr 1980 (genauer gesagt in eine ostafrikanische Landesregion).

Da man ja in den „Nemesis“-Filmen immer irgendjemanden erschießen sollte, damit überhaupt etwas passieren kann, klärt man auch sogleich mittels Texttafel auf, dass sich sogenannte „Wotan Rebellen“ (Wikinger in Afrika? – der Cyborg-Lektor) in diesen Gegenden aufhalten, um durch Bürgerkriege ihrer Einstellung, gegen die politische Führung gerichtet zu sein, besser Ausdruck zu verleihen.

So wird die unauffällig am Himmel entlangfliegende und munter vor sich hinqualmende Tetrapack-Zeitmaschine auch von besagten (mit Sonnenbrillen und tollen Stirnbändern ausgestatteten) Rebellen gesichtet, während sie gerade ihre Snack-Nahrung, die sie offenbar aus einem Bahnhofsautomat, den irgendjemand in der Wüste aufgestellt haben muss, zu sich nehmen.

Die nun wohl aufgrund der Landung tief in den sandigen Wüstenboden Ostafrikas eingeschlagene Taschentuch-Box-förmige Zeitmaschine lässt noch ein wenig (mit passender Sound-Untermalung) niedliche, blaue Blitze auf der Ausstiegsseite aufleuchten, bevor Zana, immer noch in der selben Hand das (von der Fahrt sicherlich den ein, oder andere folgenschwere Gehirnerschütterung davongetragene) Baby und in der anderen die Waffe. Kaum hat sich Zana mit ausgestreckter Waffe ein Mal im Kreis gedreht (und hierbei in Nahaufnahme den flachen Arm unauffällig über die Kamera in der Nahaufnahme herüberbewegt), nimmt das Baby auch schon die ungefähre Symbolik eines Staffel-Stabes an, als sie plötzlich losrennt, um einen wohl ihr auch selbst unbekannten Ort zu erreichen. Natürlich ist es das Baby selbst, welches durch sein ewig identisches Geplärre die Aufmerksamkeit der bewaffneten Rebellen (die Leutchen, welche bereits die fliegende Hut-Kiste bei ihrer Landung bewundert hatten) auf sich zieht, als Zana zwar mit dem Quälgeist (wie ein nasses Handtuch tragend) im Arm schon einige hundert Meter entfernt scheint, doch die unfreundlichen Herren mit ihren Maschinengewehren von der spontanen Begutachtung der fast gänzlich im Sand begrabenen Kasten-Zeitmaschine abbringt und zur Verfolgung ansetzen lässt. Die wenigen Sekunden Vorsprung scheinen Zana mehr als nur zu genügen, um das Gör in den nächsten Busch zu werfen (gut, sie legt das Kind vorsichtig vor den nächst besten Baum, aber besonders fürsorglich ist das als Mutter doch auch nicht) und sich so der Last des Babys zu entledigen. „Du hast spezielle Kräfte Alex, nutze sie, denn Nebula sucht dich! Und wenn du alt genug bist, wirst du mit Hilfe der Kette alles verstehen“ spricht Zana noch einige eher durch die auch an dieser Stelle weiterhin anhaltende Spannungsmusik weniger bewegende Worte, woraufhin sie das Baby in der prallen Wüstensonne liegen lässt, um sich mit gezückter Knarre ihren Verfolgern zu stellen. Den ersten ihrer Verfolger, welcher sich spontan neben ihr aus dem Bildrand materialisiert, wird von Zana pflichtgemäß (ohne einen Blutspritzer zu vergießen) erschossen, der noch übrig bleibende Rebell sieht das aber gar nicht gerne, weshalb er sie mit dem selben Anteil an Kunstblut abballert (das heißt, Zana liegt mit ihrem Körper halb auf dem Boden, ein Schuss ertönt und sie legt sich komplett hin) und mit verbissenem Gesichtsausdruck und ebenso verkrampfter Haltung dem Baby entgegenkommt. Irgendwie muss der Rebell die mindestens sieben Buschmann-Statisten übersehen haben, die sich urplötzlich um das prall in der Sonne langsam gar werdende Baby versammelt haben. Der Rebell mit der Wumme hat kaum die Gelegenheit, seinen finsteren Plan in die Tat umzusetzen und die Welt vorzeitig von den Filmverbrechen Nemesis 3 und 4 zu verschonen, da eben einer der Buschmann-Statisten vor die Kameralinse gehüpft kommt und ihn „ersticht“ (ein mit Marmelade beschmiertes Messer wird dem schockierten Publikum präsentiert). So wird Baby-Alex auch noch erwartungsgemäß vom offensichtlichen Oberhaupt des Stammes in seine Obhut genommen, was ja rein logistisch gesehen eine kleine Meisterleistung von Zana gewesen ist, ihr Ableben zeitlich so zu planen, dass sie das Baby noch am jeweiligen Treffpunkt abliefert, bevor irgendwelche Rebellen auch Alex über den Haufen ballern können, stattdessen unmittelbar zuvor das Timing derart perfekt abgestimmt wurde, dass ein freundlicher, ostafrikanischer Stamm dem Rebellen ein vorzeitiges Ende beschert und das Baby bei sich aufnimmt.

Texttafel-Action! Jippie!! Whoooohoow!!! Die Story hat mal wieder einen zeitlichen Sprung hinterlassen (von 20 Jahren), wobei wir uns zwar einerseits in Cyborg Amerika befinden (also 2077, was parallel zu der nun am Ende des 20. Jahrhunderts angelegten Story in Ostafrika verläuft), allerdings wird dies nur genutzt um kurz einzuspielen, wie Nebula aus eben dieser Zeitepoche (mit noch immer dem selben Auftrag) durch eine gewohnt toll anzusehende Zeitmaschine in das Ostafrika anno 2000 reist.

Aus dem Baby ist mittlerweile eine Frau herangewachsen, die noch immer bei dem Stamm, der sie errettete lebt. Vielleicht ist sie auch weniger exakt das, was jeder sofort mit dem Begriff „Frau“ assoziiert, eher ein von Steroiden vollgepumpter Fleischsack eines Bodybuilder-Körpers, als eine filigrane, feminine Gestalt.

Die politische Situation Ostafrikas schien sich während der letzten zwanzig Jahre nicht besonders verändert zu haben, da noch immer Rebellen in der Landschaft herumstehen, die mit identischer Kleidung (mal wieder) einer abstürzenden Würfel-Zeitmaschine beim landen zusehen.

So. Da man nun endlich die Vorgeschichte abgehakt hat, fängt jetzt der Film auch endlich mal an, was durch spontan unvorbereitetes Einblenden des Titels geschieht. Wer sich jetzt bereits ein leicht genervtes Augenrollen nicht verkneifen kann, der sollte am Besten gleich die Flinte ins Korn werfen und damit aufhören, diesem Film Aufmerksamkeit zu zollen, da sich der Drehort nicht verändern wird und auch von der Story her eigentlich nichts mehr geboten wird…

Einige hektische Kamerafahrten, sowie Schwenks über im Sand (ja, genau, die selbe, ostafrikanische Wüstenlandschaft, wie vor dem eigentliche Beginn des Films) herumliegende Skelette später, bereitet sich Alex auf eine Art „Männlichkeitsritual“ vor (in diesem Fall geht es zwar um die kämpferischen Fähigkeiten, eines Kriegers, aber dennoch wirkt es ein wenig wie das pubertäre Herumgepose cooler, ostafrikanischer im Busch lebender Jugendlicher…). Man wünscht ihr zwar zum Teil viel Glück, auf das sie es überleben möge (was in einer mir vollkommen suspekten Sprache geschieht – keine Ahnung, ob Pyun wirklich dafür gesorgt hat, dass die Darsteller ein paar Zeilen afrikanischen Sprachgebrauches angeeignet bekommen, oder ob dies einfach eine Fantasie-Sprache ist, aber zumindest wird es untertitelt…) und das Stammes-Oberhaupt wirft auch ganz bedeutungsvoll eine Hand voll Knochen mit ernster Mine in den Wüstensand. Kaum wurde dies erledigt, kommt plötzlich ein cooler Typ (oder was auch immer Pyun sich hier drunter vorstellt, naja zumindest trägt er eine Sonnenbrille…) auf einem Motorrad angebraust (Zwischenschnitte auf das Motorrad und dem sich am Boden befindlichen Knochenhäufchen lassen vermuten, dass das weise Oberhaupt Gedanken wie „Dat mir der Proll auf´m Motorrad bloss nich über meine bedeutungsvollen Tierknochen fährt!“ hegt…), was jedoch durch ein laufendes Radio des Motorrad-Mannes die Aufmerksamkeit Nebulas auf sich zieht (das etwas lautere Motorrad schien er aber nicht wahrgenommen zu haben, davon abgesehen redet der Besitzer dieses Gerätes sogar lauter, als der Apparat Töne von sich geben könnte), welcher die Laute dieses Nachrichtenmediums lokalisiert (und deshalb sogar unter Einbeziehung eines sich mehrfach über den Bildschirm ziehenden Verwischungs-Effekt, als Cyborg für den Zuschauer „erkennbar“ ist), der weise, alte Buschmann scheint hingegen ein gewisses Aufmerksamkeitsdefizit zu haben, wenn der Motorrad-Typ mit ernster Mine zum Oberhaupt spricht, dass die Regierung eine Evakuierung verschiedenster Dörfer ausarbeitet, eine Groß-Offensive der „Wotan Rebellen“ mit Hilfe von Söldnern geplant sei und von denen bereits eine Uran-Mine eingenommen wurde, hat der Busch-Heini nichts besseres zu tun, als in der Weltgeschichte herumzuglotzen und lustig seine enormen Lippen möglichst weit in die Richtung seines Riech-Organs zu bewegen. Kaum hat der Motorrad-News-Reporter seinen Text beendet, steigt er wieder auf sein Gefährt und knattert davon. Was dies nun überhaupt sollte, fragt sich nicht nur der eine, oder andere Zuschauer, denn der uninteressierte Buschmann hat kaum noch Zeit, den Versuch grossartig fortzuführen, seinen Oberlippenbart nur mit Hilfe seiner Mimik in seinen Nasenlöchern verschwinden zu lassen, bevor auch schon die verschwommene Hand Nebulas für einen ebenso schnellen, wie unblutigen Tod des Mannes sorgt, der wohl bis zu letzt der Auffassung war, dass ein Bart auch als Taschentuch dienlich sein kann.

Unterdessen greift der Film ein sehr ernsthaftes und sicherlich weit verbreitetes Problem auf, nämlich das, des Buschmann-Rassismus. Das kennt man ja, kaum wurde man von einem ostafrikanischen Völkchen als Säugling adoptiert, wird man zwanzig Jahre später auch schon von den Busch-Faschos aufgrund seiner Herkunft und für deren Verhältnisse zu hellen Hautfarbe denunziert (es wird sogar der, aufgrund der Ortsumstände leicht lächerliche Kommentar dieser Person geäußert: „She´s the tribal freak! We are the laughing stock because of this white girl!“). Man klärt also die Fronten, zwischen einem Mitbewohner, der eine geschlechtliche, sowie hautfarbenbedingte Abneigung gegenüber Alex als Kämpferin (hier „Kutu“ genannt) empfindet, sowie einem anderen Stammes-Genossen, der dem klischeebetont liberal gegenübertritt und ihr auch schließlich die Möglichkeit eröffnet, sich dem stammestypischen Kämpferritual zu stellen. Dieser Brauch stellt sich als eine Art Treibjagd heraus, in welchem Alex bevor der Sand aus einem aufgeschnittenen Leder-Behältnis komplett entweichen kann, eine wohl nur aus diesem Grund in der Gegend herumstreunende Wildsau (gibt es eigentlich viele, ostafrikanische Wildschweine, die ihren natürlichen Platz in der Wüste gefunden haben?) einholen und erlegen muss, dass sie dabei festes, braunes Schuhwerk trägt (wo hat sie das denn her? Einem Rebellen abgenommen? Wurde das Paar Schuhe der toten Zana geklaut und so lange aufbewahrt, bis sich ihre Füße als reif erwiesen hatten?), anscheinend doppelt so schnell rennen kann, wie das arme Vieh und man anscheinend vergessen hatte die Bestrafungs-Komponente bei Versagen in die Prüfung zu integrieren, zeugt nun nicht gerade von der unglaublich härtesten „Männlichkeitsprüfung“ der Filmgeschichte…

Natürlich schafft es die gute Alex (verwunderlich, dass sie genau diesen Namen und keinen ostafrikanischen Frauennamen trägt, nur weil ihr eigentlicher Name vor 20 Jahren von Zana ausgesprochen wurde, aber irgendwie muss dies bereits dafür ausgereicht zu haben, dass sich Alex als Baby ihren Namen einprägen konnte, sofern sie nicht ein niemals gefilmtes Visitenkärtchen, auf welchem „Hello, nice african native people! My name is ALEX“ stand, mit sich trug…) und vermutlich aus einem triumphalem Endorphinrausch heraus, hält sie schließlich auch das ursprünglich dem erlegten Vierbeiner zugehörige Herz triumphal in die Luft (warum wird eigentlich genau hiervon immer ein Bild in Fernsehzeitschriften, oder sonstigen Medien, welche über diesen Film berichten, angebracht? Wirklich brutal ist die Szene nicht, ebenfalls wird selbst darauf verzichtet, auch nur im Off anzudeuten, sie würde dem Vieh eine unfreiwillige Herzoperation verpassen – vermutlich soll wohl der Eindruck unter allen Unwissenden verbreitet werden, man würde es mit einem blutigen Film zu tun haben…).

Die einzige Person, welche ihren Sieg nicht anerkennen will, ist natürlich der rassistisch veranlagte Buschmann, der bereits vor der Prüfung gewisse Antipathie verlauten ließ, stattdessen fordert er sie lieber zu einem Kampf auf, welchen Alex aus buschpolitischen Gründen nicht ausschlagen kann. Dank eines lustigen Saltos gelingt es Alex (natürlich) den Buschmann zu besiegen und ihm als Zeichen ihrer Überlegenheit ein Messer an den Hals zu legen. Diesen Hinweis der Demut möchte er aber anschließend nicht auf sich sitzen lassen, weshalb er, gemein wie er nun mal ist, unauffällig, laut losbrüllend zu einem Speer greift, um einen alles andere als unvorhersehbaren zweiten Angriff zu starten, wo er von Alex noch etwas mehr als zuvor verhauen wird (und am Ende sogar ihren braunen Turnschuh vor der Kauleiste hat). Seine anschließenden Morddrohungen verfliegen dann aber in der Freude über das getötete Wildschwein, doch kaum hat man sie jetzt höchst offiziell als Kriegerin anerkannt, fühlt sie sich spontan dazu befehligt, mehr über ihre Vergangenheit wissen zu wollen (nicht gerade Mimik at it´s very best, wenn sie stur auf einen Felsen zu läuft und ein wenig trotzig auf den Sandboden gafft, aber für einen Pyun-Film reicht es schon für den tragischen Part im Film aus). Schnell wird gemeinsam mit Alex und dem Buschmann, welcher ihr auch letztendlich die Möglichkeit zu der tollen Viehjagd eröffnet hatte, ein Kurzausflug zu einem ansonsten, vom mittlerweile toten Busch-Chef als verboten deklariertem Areal organisiert, weshalb man sich wenige Sekunden später am Ort der vor zwanzig Jahren gelandeten Zeitmaschine wiederfindet. Laut eigenen Angaben, hat Alex selbst keine Erinnerungen mehr an die vor ihnen befindliche Zeitmaschine, weshalb sie nach kurzer Aufforderung von ihrem das Innere dieses Gebildes „untersucht“ (sie steckt mal kurz ihr Köpfchen in die offen stehende Luke, was beweist, dass während der vergangenen zwanzig Jahre ständig jemand zum Putzen vorbeigekommen sein muss, da das kofferraumartige Innere für einen derartigen Zeitraum der Unberührtheit aussieht, als würde sich dieser Teil Ostafrikas in einem entstaubten Vakuum befinden). Pyun spielt gekonnt mit den Urängsten, all jener Zuschauer, die sich zu Recht vor dem vielfach Verwendung findenden Mittel des überflüssigen Flashbacks fürchten, wenn ihr Begleiter Alex darauf anspricht, ob sie sich nicht an dieser Stelle ganz rein zufällig an irgendetwas erinnern könne, jedoch nur ihren Kopf in zuckenden Bewegungen von rechts nach links bewegt und sich der Zuschauer in Sicherheit vor eventuellen Flashback-Anschlägen wähnt, fängt plötzlich das Stammesmitglied an, zwanzig Jahre in die Vergangenheit zurückzuflashbacken (was für ein Wort! Ab in den Duden damit!) und man stellt ihn jäh als einen anderen, jüngeren Statisten dar (der, welcher den zweiten Rebellen mit seinem von Erdbeer-Marmelade gespickten Brotmesser erstach), was beweist, dass sich ihr Begleiter für einen Alterungsprozess von zwanzig Jahren sehr gut gehalten hat (innerhalb der zwei Dekaden müsste er ca. von Anfang Zwanzig auf den Anbruch der Vierziger gealtert sein, allerdings sieht er immer noch aus wie ende Zwanzig…).

Irgendwie schien Pyun eingefallen zu sein, dass seine Hauptdarstellerin nicht bis zum Ende des Films (und das ist immerhin noch eine knappe Stunde) lustiges, untertiteltes Afrikanisch quatschen sollte, wenn sie vielleicht noch auf irgendjemanden Trifft, der nicht gerade nur in Lendenschutz durch die Pampa stampft, weshalb der Buschmann-Sightseeing-Führer spontan den (noch in afrikanisch gehaltenen) Satz erklingen lässt, „They thought you to be simply an American“, sie zunächst fragt, wie er darauf kommt und er nun in lustlos heruntergeratterter, deutscher Synchro ihren Akzent anspricht. „Meinen Akzent? Aber wir haben Englisch von den Hilfsarbeitern gelernt!“ spricht auch Alex durch ihre ansonsten in diesem Film nur eher sporadisch in Erscheinung tretende Synchro.

Im Rahmen meiner allumfassenden, visionären Fähigkeiten, weiß ich bereits jetzt, dass man unter dem Begriff „Hilfsarbeiter“ weniger Arbeitskräfte versteht, die in diesem Kuhkaff in Ostafrika irgendwelche Arbeiten auf finanziell entlohnender Ebene verrichten, sondern Rotes-Kreuz-Mitarbeiter, die sich trotz der minimalistisch ausfallenden Dorfgemeinschaft von einer Hand voll Statisten, sich dazu bewogen fühlte, humanitäre Hilfe zu leisten, auch wenn eine derartige Krisenregion, auf welcher nicht bekanntermaßen VIELE Menschen unter ihrer Armut leiden, womöglich kaum die notwendige Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Abstruserweise erzählt der Buschmann ein wenig wirres Zeug, welches beinhaltet, dass Alex die Sprache Englisch bereits weitestgehend beherrschte, bevor sie überhaupt mit der Zeitmaschine hier eintraf…hmm… ich weiß nicht, ob sie in diesem Säuglingsalter schon über eine selbstständige Koordinierung ihres Körpers im Stande war, aber zumindest konnte sie sich bereits eine Muttersprache aneignen, was ja relativ beachtlich ist.

Alex drückt rein zufällig auf einen Knopf in der Zeitmaschine (bei der Betrachtung des kubischen Innenraumes wird die Vorstellung, wie man sich hier irgendwo festhalten will und nonstop überschlagend eine heitere Zeitreise antritt, immer unnachvollziehbarer…), um ein großartiges Stück Star-Wars-Merchandise zu entdecken, was sich als ein Plastikmesser mit Laserpointervisier, bzw. einer Leuchtdiode (macht eigentlich eine derartige Zielvorrichtung bei einem Messer irgendeinen Sinn? Scheinbar schon, da sie offenbar in der Lage ist, ein Messer in absolut gerader Flugbahn zu werfen…), die stolz vor sich hinfunkelt, herausstellt. Scheinbar ist dies auch eine gaaanz tolle und mächtige Waffe, da sie dazu in der Lage ist, auf Knopfdruck albern orange aufzuleuchten (Quizfrage: Welchen übermächtigen, im Titel auftauchenden Gegner wird sie wohl damit angreifen müssen? (Die 2? – der Cyborg-Lektor)) und auch bei dem Versuch, die Waffe sanft in den nächsten Styropor-Stein zu werfen, blitzt die Klinge noch kurz rot auf, bevor uns leider vorenthalten wird, wie Alex unter Ächzen und Stöhnen an dem Stein herumgewackelt haben muss, um in dieser lustigen Excalibur-Pose wieder an das Messer gekommen sein muss, da sie das Plastik-Utensil einfach im nächsten Schnitt mit sich führt.

Eine relativ gefasste, junge Frau kommt Alex und ihren Busch-Boys entgegen, als man sich wieder in Richtung des heimatlichen, ostafrikanischen Dorfes zurückbewegt. Ja, so ein Dasein in der Wüste ist schon ein Lotterleben, wahrscheinlich wird man sich gleich daheim, in der selbst errichteten Lehm-Hütte der Unterhaltung seines Fernsehers widmen, oder in der Dorf-Disco ein paar heiße Busch-Girlies aufreißen, doch all diese Möglichkeiten werden im Keim erstickt, als die nur leidlich verzweifelte Buschdame schnell von sich gibt, dass es wohl ein „Teufel“ für eine gute Idee hielt, einen kurzen Abstecher in ausgerechnet ihrem Dorf zu unternehmen und (wahrscheinlich) aus Langeweile das beschauliche Dorf putt gemacht hat (irgendwo verständlich, als übermächtiger Fiesling fängt man mit seinen überlegenen Waffen halt irgendwann auch an, auf Lehmhütten zu ballern, wenn ansonsten niemand da ist, den man von seiner futuristischen Waffengewalt überzeugen kann). Schade. Heute gibt es vermutlich kein Adult-Entertainment für die männliche Belegschaft des Dorfes mit dem Porno-Kanal. Das Ausmaß der Misere hält sich zwar (wie ich finde) noch in Grenzen, da man als Zeichen der endlosen Zerstörungswut ein paar schwarz angemalte Schaufensterpuppen (Pyuns FX einer verkohlten Leiche) und einige rauchende Strohballen zum Einsatz kommen und die Überbleibsel der Häuser (die Strohhäufchen), lassen nicht unbedingt darauf schließen, dass es besonders viele Häuschen gewesen sein können und der Aufwand, das komplette Dorf zu rekonstruieren, dürfte auch nicht so dramatisch groß gewesen sein, aber unabhängig davon wäre es nicht schlecht gewesen, wenn man wenigstens das Budget für ein paar wirkliche Häuslein zur Verfügung hätte, da es nicht besonders verstörend auf den Zuschauer wirkt, einen bereits zuvor gesichteten Drehort zu filmen, ein paar Strohhäufchen aufzutürmen und anzukokeln, um ihn weis zu machen, dass da ein komplettes Dorf platt gemacht wurde.

Nebula ist damit beschäftigt, etwas billig am Horizont entlang zu flimmern (aufgrund eines tollen Schutzschildes, welches insbesondere in Nahaufnahmen viel Freude bereitet, da man es für nötig hielt einen extrem nervigen Verwischungs-Kamera-Effekt zu präsentieren, der ohnehin durch seine lächerliche Komplett-Rüstung versteckte Statist im Inneren will sich wohl aus nicht ganz erschließlichen Gründen dadurch tarnen, dass er wesentlich auffälliger als zuvor, jetzt von weitem als schimmernd, flimmerige Gestalt zu erkennen ist), bevor der Bountyhunter dann nach etwas mehr als 25 Minuten Spielfilmlaufzeit eine Verfolgungsjagd auf Alex eröffnet, die bis zum bitteren Ende des Filmes anhält, schießt er unter der Einbeziehung billigster FX-Krakeleien, zwei grell blau aufleuchtende, ovale „Projektile“, die man mit jedem MS-Paint hätte überzeugender in seinen Film hineinmalen können. Zwei starr am Bildrand, verdächtig nach Schaufensterpüppchen aussehende Buschmänner, die wahrscheinlich Pyun von seiner verbrannte-Leichen-Darstellung noch übrig hatte, fallen diesen primitivst-CGI-Geschossen durch zwei Explosionen zum Opfer, die nicht wirklich dort ausbrechen, wo auch das lustig leuchtende Geschoss zu letzt im Bild ist. Manch ein Zuschauer mag sich spätestens jetzt die Frage stellen, warum zur Hölle Nebula jetzt auch auf Alex schießt, wo es doch Auftrag des Cyborgs ist, sie zu unversehrt zu scannen, darauf gibt der Film leider nicht wirklich hilfreiche Antworten (außer, dass Nebula unter Umständen keine Ahnung hat, worauf da gerade von ihm geballert wird und er treu nach der shoot-first-aks-questions-later-Methode vor geht), stattdessen rennt das nun unter Beschuss geratene Zielobjekt, inklusive Begleit-Buschmann vor Nebula und seinen ein wenig Wüstensand aufwirbelnden Explosionen davon. Da man es sich auch nicht nehmen lässt, eine tolle Nebula-Perspektive in den Film hineinzurotzen, welche von billigerer Video-Optik, als der Rest des Films, und uninteressanten, nebenbei ablaufenden Texten, sowie drollig, ordentlich nach Hightech ferner aufwendiger Produktion stinkendem, rotem viereckigen Visier geprägt ist, wird dem Zuschauer auch klar, dass man mit Nebula nicht den Cyborg mit der allerhöchsten KI gebastelt hatte, wie er mit seinen explosiven Leuchtgeschossen zuerst Sand aufwirbelt und anschließend mit dem Problem geplagt ist, nichts mehr anvisieren zu können. Die Gejagten rennen vor Nebula weg, welcher offenbar seine Lasergeschoss-Akkus kurz aufladen muss, bevor mittels schnell ablaufender POV-Kamera-Einstellung die Verfolgung weiter aufnehmen kann. Der Toleranz-Buschmann stellt sich Nebula dem Kampf, um Alex weiter wegrennen zu lassen, was jedoch gemeinerweise von dem Cyborg dazu ausgenutzt wird, verwackelte und verwischte Aufnahmen von seiner einem Taucheranzug nicht unähnlichen Gestalt darzubieten, wie er sein Opfer irgendwie aufspießt (was auch nicht wirklich zu sehen ist) und einige Blutspritzer durch die Gegend fliegen (wie durch die magische Hand eines mit Traubensaft gefütterten Gartenschlauches wird hier geschmoddert), welche rein zufällig auch Alex ein wenig einsauen (der schöne Lendenschutz! Wer soll denn jetzt das ganze Blut da wieder herauswaschen?!). Einen lachhaften Morphing-Effekt (was irgendwie ein „anschwellen“ seines Kopfes simulieren soll) des nun den verstorbenen Toleranz-Buschmannes später, wird Alex von dem Predator für ganz Arme gejagt, wobei sie eine unauffällige Blutspur von dem Lebenssaft ihres ehemaligen Busch-Homies hinter sich herzieht. Der von ihr bereits zweifach im Kampf bezwungene Rassisten-pro-Black-Power-Vertreter-Buschmann hält es für eine gute Idee, ihr ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt den Gar aus machen zu wollen, um Alex aus diesem Grund mit einem (bereits in der chronologisch vor zwanzig Jahren abgelaufenen Sequenz wahrnehmbaren) Gewehr aufzulauern. Der Fascho kann nicht besonders gut schießen, dafür kann Alex meterweit hüpfen und ihn so einfach umschmeißen, einen Teil ihrer blutgetränkten Lendenkleidung um die Hüfte hängen, seine Knarre an sich nehmen und so Nebula von sich ablenken. Besonderes Schmankerl der CGI-Kunst dieser Szene ist ein grandioser Bild-im-Bild-Effekt, welcher größtenteils Nebulas POV, mit leichtem Neon-touch abfährt und den restlichen Bildschirm um eine antiquierte, kontraststarke 3D-Animation (einem „Tron“-Feld nicht unähnlich) bereichert. Unter deutlich vernehmbarem, asynchronem, lächerlichem Stampfen, nimmt Nebula also die Verfolgung auf und tötet den Busch-Nazi im Off. Da man die Idee, den Cyborg mit albernen Stampfern noch äh… „bedrohlicher“ wirken zu lassen, nicht den kompletten Film über durchgezogen hatte, scheint auch während dieser Szene ab und zu jemand vergessen zu haben, an der richtigen Stelle auf das Mikrophon zu trommeln.

Durch das spontane Bedürfnis, ein wenig im örtlichen Freibad (bzw. Oase) einen kurzen Abstecher im kühlen Nass zu nehmen, hat Nebula zwar Alex Spur vorerst verloren, findet aber auch umgehend ein wenig Lendenschutz-Schmuck von ihr, welcher den knallharten Kopfgeldjäger dazu veranlasst, in das Gewässer zu marschieren, leider wird uns vorenthalten, wie der ohnehin verdächtig nach einer Mischung aus Taucheranzug und Froschmann aussehende Nebula bedrohlich in dem friedlichen See herumplanscht, stattdessen wird Alex nun von einem Rebellen gejagt, welcher nach genau dem Statisten aussieht, der bereits vor 20 Jahren beim Versuch sie als Baby aus dem Verkehr zu ziehen, erdolcht wurde. Dieser identisch gekleidete und aussehende (vielleicht ist es aber auch wirklich nur ein ähnlich aussehender Schauspieler, wer über genauere Informationen verfügt, möge mir bitte eine Postkarte schicken) Rebell setzt Alex außer Gefecht und er schafft es sogar, sie durch Schläge mit seinem Gewehr zu betäuben, ohne ihr auch nur einen blauen Fleck zuzufügen. Als Kundenservice, falls es dem einen, oder anderen Zuschauer entgangen sein sollte, erwähnt der Rebell, dass Alex muskulös sei (ach, tatsächlich?), woraufhin er sie zu seinem Rebellen-Mitstreiter (kann es sein, dass es nicht so extrem viele Rebellen in dieser Region gibt, wie ursprünglich angenommen? Wenn überhaupt, sind immer nur zwei heitere Umstürzler gleichzeitig ausfindig zu machen…) schleift, welcher bereits zwei ebenfalls blonde, weibliche Geiseln bei sich führt. Zwar sollen die finsteren Rebellen-Burschen irgendwie böse wirken, aber das gelingt nicht wirklich, da sie höchstens ein wenig an einem, zur Hundeleine umgebauten Gürtel zerren, welcher am Hals einer Gefangener angebracht ist, oder ihre sexuellen Gelüste durch einen Schmatzer auf die Wange (was mit einem abscheuerfüllten „Das ist ja krank!“ begleitet wird) ihrer Gefangenen befriedigen (also leider keine potentiellen Ansätze für unsere WIP-Fans – an dieser Stelle einen spontanen Gruß an den Doc…)

Anscheinend hielten es die Rebellen, welche laut eigener Aussage gerne Geiselnehmer wären für ausreichend, Alex einzig mit ihrem guten Willen zu fesseln, da sie plötzlich dazu in der Lage ist, sich der Pistole einer der Bösewichte zu bedienen und beide Rebellen über den Haufen zu ballern. Tja, so schnell kann´s gehen, wenn man sich nur blöd genug anstellt… So ein paar abgeballerte Rebellen scheinen aber für die schon vor Alex gefangen genommenen Geiseln keine sonderlich Aufmerksamkeit erfordernde Angelegenheit darzustellen, davon abgesehen, dass eine der zwei Tussis (welche im übrigen Schwestern darstellen sollen) nie einen Ton von sich gibt, war diese Szene im Endeffekt von adäquatem Schockmoment erfüllt, wie er auch von den Darstellern verkörpert wurde (Geiseln putt. Na und? Mal sehen was sonst noch so im Fernsehen läuft…). Man kommt auch schnell auf den Punkt, Alex befreit die zwei anderen Tussis, da sich die gesprächigere der Beiden als Inhaberin eines Flugzeuges und dazu in der Lage ein solchiges zu bedienen herausstellt. Warum Alex wohl auch immer ein Flugzeug benötigt? Vor einem Cyborg, der mit einer Zeitmaschine unterwegs ist, um sie zu suchen mit einem Flugzeug zu fliehen, ist wahrscheinlich eher weniger von Erfolg gekrönt, aber vielleicht möchte sie ihre Ahnen in Amerika besuchen, um mal ein beschauliches Familientreffen zu veranstalten („Hallo, ich bin die Alex, eigentlich wohne ich bei einem Stamm in der Wüste Ostafrikas, aber leider hat ein Cyborg, aus der Zukunft genau die identische Zeitmaschine wie ich, vor zwanzig Jahren benutzt, um mich zu finden, da meine Gene irgendwie für den entscheidenden Sieg der Menschheit gegen die Cyborgs in über siebzig Jahren verantwortlich sein könnten. Ach so, ich bin übrigens die Urururenkelin von Tante Horstinchen“).

Zufälligerweise passt Alex die im Normalfall viel zu große Kleidung wie angegossen, welche sie den Rebellen abgenommen hatte, um sie durch fachmännisches Zerreißen, auf die eigene Körpergröße zu stutzen und mit dieser Verkleidung und den beiden Blonden Tussis im Schlepptau als Gefangene an den Rebellen (welche denn?) vorbeizukommen (komisch, seit neuestem sind die Gefangenen besser bewaffnet, als der Typ, der sie ursprünglich mal eingefangen hat und sie jetzt mit sich führt, oder warum trägt die Pilotin plötzlich die Kalaschnikow eines Rebellen, wo sie doch ganz unauffällig eine Gefangene mimt?).

Kaum hat sich die Gruppe ein paar Meter von dem Ort ihrer Befreiung entfernt, hüpft auch schon ein vermeintlich toter Rebell auf, um sich darüber zu beschweren, dass seine kugelsichere Weste nun versaut sei (ahaaa! Ein cleverer Busche, der es irgendwie nicht leiden kann, wenn seine kostbare Weste ein Loch im abbekommt), während Nebula durch professionelles mit-dem-Finger-im-Sand-herummalen die „Fährte“ der Gesuchten aufnimmt (was hat der denn die ganze Zeit gemacht? Hat er sein Wasserballett in dem Tümpel perfektioniert, oder wie hat dieser tolle Kopfgeldjäger die vergangene Zeit totgeschlagen?).

Die Pilotin erzählt von der Tragödie des väterlichen Todesfalles in ihrer Familie, doch sein Tod sollte nicht umsonst gewesen sein, denn seine Tochter hat jetzt immerhin eine Benzinpumpe (hui! Das Opfer hat sich wirklich gelohnt!), womit sie das Flugzeug starten kann, außerdem rechtfertigt sie ihre Stimmungskanone von Begleiterin, welche zwar keine Sprechrolle zu haben scheint, was jedoch vom mangelhaftem Drehbuch, hin zu dem traumatischen Erlebnis des Rebellen-Angriffs geleitet wird. „Der Bergbau ist in den Händen von Rebellen und Banditen – viel zu gefährlich“ fachsimpelt plötzlich Alex, obwohl niemand irgendetwas von einem Bergbau erwähnt hat, aber egal, denn dies wird spontan zur „einzigen Chance“ erklärt (man kann ja auch mal telepatisch miteinander kommunizieren und dem Zuschauer nur ab und zu ein paar Dialogfetzen vorwerfen, kein Problem!). Es wird mal wieder der langsam allseits bekannte Lebenslauf von Frau Alex erzählt, weil man sich in munterer Dreierpartie gerade so gemütlich zu zweit unterhält, als sie plötzlich ein imaginäres Geräusch hört und von einem weniger intelligenten Rebellen unter Beschuss genommen wird, der von einer Scharfschützenposition aus, mit einem Raketenwerfer auf sie schießt (schwierige Frage zum Nachdenken: Warum ist eigentlich die selbe Detonation eines Sprengkörpers in Szenen, wo Alex im Bild ist, viel kleiner, als in Einstellungen, wo sie nicht zu sehen ist? (Perspektive? – der Lektor) dementsprechend hoch ist auch seine Trefferquote. Ausnahmsweise sind sogar vier Rebellen-Statisten gleichzeitig im Bild, während abwechselnd zu bestaunen ist, wie entweder besagte Komparsen (von denen wird ab und zu einer durch die Hand von Alex gekillt, auch wenn sie letztendlich weit mehr als nur vier Rebellen abballert), Nebula, oder die drei Blonden Tussis durch ein Set rennen, welches größtenteils aus einer verfallenen Ruine, oder einfach nur einer Baustelle, oder einem verlassenem Industriepark zu bestehen scheint (man kann den kühlsten Regisseur Hollywoods ohnehin immer da antreffen, wo er eine leerstehende Fabrikhalle unentgeltlich für einen Nachmittag Drehzeit zur Verfügung hat, da muss dieses nicht gerade als „spektakulär“ zu beschreibende Gebiet ein wahres El Dorado für Pyun darstellen). Unterdessen wird die Pilotin von dem Raketenwerfer-Scharfschützen und nebenberuflichem Hobby-Geiselnehmer mal wieder gefangen genommen, allerdings stellt sie sich als ganz doll böse Person (und somit dem offiziellen „evil character TM“ dieses Films) heraus, die ihre Schwester (die Schein-Stumme) gegen ihr eigenes Leben eintauscht und zudem noch eine Märchengeschichte von einem Schatz auftischt, die er ihr aber auch ohne Widerwillen abnimmt. So geschieht auch noch das Unglaubliche, die Verstummte schafft es, drei Mal das Wort „Nein!“ zu rufen, sowie den Namen ihrer Schwester, bevor sie mit großen, aufgerissenen Augen das zeitliche segnet (ganz doll dramatisch die ganze Chose – erneut ein Beweis dafür, dass Pyun der einzig wahre Shakespeare ist…).

Irgendwie muss man jetzt die restliche Filmlaufzeit auch noch ausrotten, was mit lustigen renne-wir-doch-gemeinsam-von-A-nach-B-schießen-ab-und-zu-einen-Handlanger-tot-und-freuen-uns-Spielchen bewerkstelligt wird. Anscheinend muss Alex die Pilotin als ungeheuer wichtig empfinden, zumindest folgt sie einem Trupp Rebellen, inklusive Anführer (der Typ, der so gerne Geiseln nimmt) in einen abrissreifen Turm, wo sie neben einigen Handlangern auch auf Nebula trifft, der plötzlich damit anfängt, durch eine unbeherzte Synchro mit Alex einen kleinen Plausch zu halten, wodurch schon mal die Fronten geklärt werden: Nebula = toller Cyborg = immun gegen die Handfeuerwaffen von Alex.

Schade, Alex hat also nicht die Möglichkeit, diesen Film spontan durch den Einsatz ihrer Ballermänner zu beenden, aber um sich darüber hinwegzutrösten, setzt sie sogleich zu einem Tribut an den Vorgänger an, indem sie (wie Olivier Gruner aus dem Vorgänger) dem Cyborg den Boden unter den Füßen wegschießt. Das ganze schaut jetzt nicht sooooo wahnsinnig eindrucksvoll aus, wenn ein Typ, in dem Outfit einer Marvel-Actionfigur stocksteif in ein Loch hinunterplumpst, um sich unmittelbar darauf an irgendwelchen, (zufälligerweise) herumhängenden Kabeln wieder nach oben zu ziehen. Kaum hat Alex einen Handlanger abgeballert (wann bekommt sie eigentlich mal mit, dass sie ihre Knarren schon seit Ewigkeiten hätte nachladen müssen?), da steht auch schon aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen vor Nebula (tja, das muss ein sehr merkwürdiger Ort sein, wo sich jemand spontan irgendwo hin materialisieren kann, um erneut eine sinnlose und zeitschindende Konfrontation eingehen zu können) und weil sich spontan mehrere Granaten an Alex Hüfte befinden (huch! Wo kommen die denn her? Egal! Ich werf sie einfach mal auf den komischen Typ, der aussieht, als würde er gerade von irgendeiner Sci-Fi-Messe nach Hause gehen), wird dem Zuschauer erneut penetrant vor Augen gehalten, dass Pyun Kraft seines Amtes, jemanden dafür engagiert hatte, ab und zu die ewig gleich aussehende Explosion aufleuchten zu lassen. Man wird es schon nicht merken, dass man für die Darstellung der Außenaufnahme, detonierenden Handgranaten offenbar ein anderes Set gewählt hat, als den von Nebula anschließend im Inneren abgefilmten Schauplatz…

Kommen wir also zum besten Stunt des Films. Alex möchte in Ruhe ihrem Hobby nachgehen, nämlich dem willkürlichen abballern, örtlich bedingt herumlaufender Bösewichter, als Nebula *mal wieder* plötzlich auftaucht, um mal kurz „Hallo“ zu sagen. Anstatt dieses Wörtchen einfach nur auszusprechen, tut Nebula gar verwunderliches: Er wirft Alex und dem Handlanger eine Handgranate zu, (sollte er nicht eigentlich den Gen-Pool von ihr scannen und ausserdem darauf achten, dass ihr nichts geschieht, so lange dies nicht erledigt wurde? Egal, ihm ist wohl langweilig und will mal mit Handgranaten schmeissen…) bemerkt aber, dass er sich auf einer Art Fenstersims befindet (wie auch immer er da nun wieder hingekommen ist) und sich diese Szene auf einem ca. 10 Meter hohem Türmchen abspielt. Blöd nur, dass man gerade eine Handgranate kaum einen halben Meter vor sich hingeschmissen hatte und auch gerade kein Flugzeug am Fenstersims vorbeifliegt, weshalb er sich, genau wie Alex dazu entschliesst, einfach mal aus dem Fenster zu hüpfen. Ich stelle mir das an Stelle von Nebula schon recht beschämend vor, wenn man es (irgendwie) geschafft hat, auf genau den Fenstersims zu klettern, in dessen Nachbarzimmer sich das Zielobjekt befindet, siegessicher und Euphorie-geladen kurzerhand eine Handgranate in den Raum wirft und sich allerdings erst anschliessend der Aha-Effekt einstellt, dass man ja jetzt irgendwie doch die Arsch-Karte gezogen hat, da Handgranaten nun mal die doofe Angewohnheit haben, effektvoll zu explodieren. Was ist schon so ein lächerlicher Aufprall aus zehn Metern Höhe, wenn man sich einen Handlanger als idealen Aufprall-Schutz im Flug so zurecht schiebt, als hätte man einen Airbag? Alex tut genau dies, um sanft mit ihrem Aufprallschutz durch die Decke eines Lagers zu stürzen und sich nach wenigen Sekunden unversehrt, den Staub von der Kleidung zu klopfen. Diese Szene wäre gar nicht mal schlecht, wenn (der dabei übrigens die ganze Zeit, während des Sturzes brennende) Nebula nicht so unglaublich bescheuert nach einem Typen, der im Schaufensterpuppenlook umherstolziert aussehen würde, aber zumindest braucht er im Gegensatz zu Alex nach diesem lustigen Fenstersturz eine kurze Auszeit (sein Display spricht von 15:42 Minuten).

Da sich Alex gerade so unglaublich unauffällig unter lautem Getöse, Explosion und einkrachendem Dach eines Lagers vom Turm gestürzt hat und es der Hobby-Terrorist und Mitglied der anonymen, erfolglosen Geiselnehmer mehr, oder weniger gerochen haben muss, an welchem Ort, sich die holde Maid auch immer befinden mag, ist plötzlich seine Stimme durch ein Megaphon zu vernehmen (wo er das nun wieder hergezaubert hat, da er doch nur ein paar Meter vor ihr inklusive der Pilotin durch das Set stolziert… Vielleicht hat er ja für solche Fälle immer eine Art schnurloses Mikrophon im Handtäschchen parat…), welche seine noch verbliebene Streitmacht an lustigen Rebellen den Befehl entgegenkrächzt, den Abschnitt zu betreten, wo sich Frau Price aufhält. Abgesehen davon, dass es unlogischerweise bereits deutlich mehr Rebellen für den Bodycount gab, als zuvor vom Obermacker (der mit der unsichtbaren Flüstertüte) eingewiesen wurden, so scheint es der Rebell von Welt heutzutage auch nicht mehr nötig zu haben, den schwachsinnigen Befehlen ihres Anführers zu befolgen. Warum auch? Dieses lustige Verheizen dutzender Rebellen, um den Tod der Muskel-Tussi zu erzeugen, ist ein wenig, wie das umgekehrte Denken, einer behämmerten „Saving Private Ryan“-Logik, nur dass sich nun niemand mehr zu dieser Art von Kanonenfutter-Gedanke hingezogen fühlt. Also nimmt Alex (warum auch immer) ihre Bewaffnung, inklusive tollem Wunderbrotmesser ab (das spurlos von Steinen wieder abziehbare und voll kühl im dunklen leuchtende Souvenir aus der Zeitmaschine), blickt sich kurz um, damit der Zuschauer feststellt, dass diese Szene vor dem Granaten-Angriff auf Nebula abgedreht werden musste, da der bereits zuvor von Granaten zersprengte Gang noch unversehrt in der Gegend herumsteht…

Wenig später trifft sie auf zwei ungeheuer männliche Burschen, die ihre Zeit mit Armdrücken totschlagen und sich dabei ganz böse anknurren und mindestens genauso evilig anstarren, da liegt es natürlich nahe, dass es sich bei diesen Herren um ganz hohe Tiere im Rebellen-Camp handelt, die über den Aufenthaltsort der Pilotin bescheid wissen. So wahnsinnig viele Rebellen scheint es mittlerweile nicht mehr zu geben, da die beiden Typen offenbar doch über Informationen verfügen, in Anbetracht der mangelhaft ausgestatteten Rebellen-Armee kann vermutlich auch die Putze der Aufrührer nach Alex Statisten-Entsorgung unter der Hand voll restlicher Dissidenten ein paar Ränge in der Gewichtigkeit der Rebellen-Hierarchie aufsteigen. Mir ist zwar persönlich nicht wirklich klar, weshalb sie überhaupt Informationen bezüglich der Lokalisierung der Pilotin in Erfahrung bringen will, da Alex in der Szene zuvor ihr noch samt Entführer hinterher gerannt ist, weshalb es ohnehin sinnlos war, nicht der Tussi hinterher zu rennen, sondern einfach mal kurz keine Lust mehr zu haben, im Gegensatz zum Rest des Films nicht vor irgendwem weg-, bzw. hinterher zu rennen, sondern sich spontan dazu entschloss, den zwei Muskelbergen beim Spielen zuzusehen. Wahrscheinlich wirkt unter Steroide-Fressern eine gewisse anziehende Aura, der sich keiner dieser Gattung widersetzen kann. „Du hast etwas, das ich will!“ verkündet einer der Männer, welcher auch der Meinung sei, die Information hätte einen bestimmten Preis. Was kann wohl dieser schwitzige Hobby-Bodybuilder, der in seinem ostafrikanischem Möchtegern-Fitnesscenter (bestehend aus einem Fass, womit man abwechslungsreiche Dinge wie Armdrücken, oder auch…Armdrücken machen kann…) seit Jahren mal wieder so etwas wie eine Frau sieht (obwohl Sue Price nun wirklich Pyuns denkbar blödeste Lösung für eine derartige Situation ist, da nun ausgerechnet ein derartiges Muskel-Viech hinlatschen zu lassen)? Vielleicht soll sie ihm ja dabei helfen, seine Wäsche zu waschen, ein wenig den ostafrikanischen Wüstensand Staub zu saugen, oder seine verdächtig im Rambo-Fetzen-Look gehaltenen Muscle Shirts zu bügeln, aber von solchem Schweinkram will Alex nichts wissen, weshalb sie ihn K.O. schlägt und noch schnell herausbekommt, dass sich die Gesuchten auf dem nächst besten Hügel befinden, was sie sicherlich niemals herausbekommen hätte, wenn sie den Beiden nicht einfach hinterher gelatscht wäre. Während Alex schon wieder weggerannt ist, grabscht sich Nebula einen der Typen, was dafür sorgt, dass der bereits außer Gefecht gesetzte Recke plötzlich vor lauter schauspielerischer Glanzleistung fast aufspringt und dabei noch ein debiles „Höh?!“ von sich geben kann, womit bewiesen wäre, dass in diesem Film eine Viertelstunde (laut Nebula-Display) bedeutend schneller vergeht, als man annehmen möchte und Pyun nur die erfahrendsten Hollywood-Akteure für seine Großproduktionen einstellt.

Da sich Alex nun wieder bewaffnet auf dem besagten Hügel befindet (sieht zwar mehr aus, wie eine Baustelle, aber das hätte sich vermutlich nicht dramatisch genug angehört, wenn der von ihr zuvor ausgequetschte Typ ganz dramatisch unter Schmerzen stöhnend etwas von einer Baustelle gemurmelt hätte), dürfte dies im Umkehrschluss bedeuten, dass sie erst wieder zurück zu ihren Waffen rennen musste, da sie sie ja bereits, WARUM AUCH IMMER (außer um den Film um eine überflüssige Szene mehr zu strecken) zuvor abgelegt hatte.

So eine Baustelle ist schon ein sehr romantischer Ort. Das wissen auch die Pilotin und ihr Lieblings-Geiselnehmer, weshalb sie auch ein wenig im Dreck liegen, um zu fummeln und über den „Schatz“ labern. Das Brotmesser der Protagonistin darf mal wieder in den Star-Wars-Mode wechseln und ein wenig putzig vor sich hinleuchten, bevor es dazu genutzt wird, den Geiselfritzen damit zu erstechen (er hat gerade noch Zeit, in der schlampig zurechtsynchronisierten, deutschen Tonspur auf englisch, mit anderer Stimme leise „no!“ zu rufen). Im nächsten Schnitt hat Alex das Plastik-Messer dann auch schon wieder in ihr Patsche-Händchen gezaubert (es scheint ein wahres Wundermesser zu sein, da es sich umgehend in die Hand des Besitzers zurück materialisiert, egal ob es sich um den toten Körper eines Geiselnehmers, oder einen Stein handelt…) und erklärt der Pilotin, dass man ihr wohl kein Vertrauen entgegen bringen würde und bei Betrugsversuch die Todesstrafe angesetzt sei. Das klingt, wie der Beginn einer wunderbaren Freundschaft und man entschließt sich nach diesem Plausch dazu, gemeinsam das Flugzeug aufzusuchen, um hoffentlich bald erhobenem Hauptes den Credits entgegen zu fliegen. Kaum ist man mal wieder ein paar Meter sinnlos durch die Pampa gerannt, legt sich Alex mit dem Ohr auf den Boden, um vermutlich besser hören zu können, ob sie verfolgt werden, das scheint die Pilotin allerdings nicht mit ihren Gehirnwindungen vereinbaren zu können, weswegen sie sich zu Alex herunterbeugt und ihr intelligent fragend „WAS IST DENN LOS???“. ins Ohr brüllt. Die verdächtig nach bereits x-fach erschossenen Statisten aussehenden Verfolger benutzen an einem Faden langgezogene Projektile, die in einem POV-Shot münden, um damit auf Alex zu schießen, was dazu führt, dass sich Alex in Punkto billiger Action-Effekte leicht provoziert fühlt und die bösen Buben per Rückwärtssalto dank altbewährter Ropeskipping-Technologie erschießt. Die nervige Pilotin lässt sich unterdessen von Nebula fangen und an ein Geländer binden, damit auch nicht im geringsten der Verdacht erweckt wird, man könnte es hier mit einer Falle zu tun haben, wird die Szene auch teilweise aus Nebulas nerviger Neon-Sicht beobachtet. Plopp. Nebula steht flimmernd mit den Worten „Willst du, dass noch eine Freundin von dir stirbt?“ hinter der Piloten-Tussi. Warum eigentlich nicht, Alex „Freundin“ wurde doch bereits von ihr selbst angedroht – bei schlechtem Benehmen: Rübe ab.

Plopp. Da steht das nervig flimmernde Cyborg-Männchen auch schon hinter Alex, droht ihr ein wenig und beginnt, umgehend unter großzügigem Einsatz von Spektralfarbfiltern den „Genetic Scan“ durchzuführen. Auf die berechtigte Frage von Alex, was das denn nun wieder soll (man hat ihren Stamm geplättet, sie zigfach versucht zu töten und ihr außerdem den halben Tag mit lächerlichem Herumgerenne geklaut und da stört sie jetzt ausgerechnet so ein läppischer DNA-Scan…), tratscht der Killer-Cyborg breitwillig über ihre Genetik (fehlte eigentlich nur noch ein Satz wie „Ick muss dich jetz scannen, ansonsten können wir Cyborgs nicht alle Menschen auf der Erde ausräuchern, das geht doch in Ordnung, oder?“), die Herkunft ihrer Mutter, sowie sich selbst, das ganze hört sich nicht nur wegen des beknackten Inhalts und der vernuschelten Synchro von Nebula (so eine Art Darth Vader für Arme) relativ lächerlich an, es gewinnt auch noch durch die hochdramatische Darstellung eines Dialoges zwischen einem Muskel-Frau-Mutanten und einem in einem Kostüm, für das sich jeder vernünftige Power Ranger in Grund und Boden schämen würde steckende Cyborg zusätzlich an Seriosität:

Alex: „Was willst du von mir?“

Nebula: „Du wirst von meinem Obersten gesucht – aufgrund deiner Genetik! Deine Mutter brachte dich aus unserer Zeit hierher, um dich zu verstecken!“

Alex: „Meine Mutter war aus deiner Welt?“

Nebula: „Meine Welt ist die Erde – 100 Jahre in der Zukunft! Ich habe zwanzig Jahre gebraucht um dich zu finden! Ich muss dich jetzt einen Test unterziehen, um deinen genetischen Code zu bestätigen! Wenn ich in eine Bestätigung erhalte, dann wirst du mich in meine Zeit begleiten!“

So. Damit wäre dann ja auch alles geklärt. Danke, Mann im Gummikostüm, dass du mir meine vollkommen nachvollziehbare und glaubwürdige Lebensgeschichte offenbart hast, jetzt kann ich beruhigt sterben und brauche nichts davon in irgendeiner Form zu hinterfragen. Danke.

Zumindest scheint Alex nicht auf weiteren Kaffeeklatsch mit dem Bounty Hunter aus, ein paar Fässer, deren Inhalt man gut als Grillanzünder, oder Zünder für das Lagerfeuer im Ferienlager benutzen könnte, liegen REIN ZUFÄLLIG direkt unter Nebulas Standort. Irgendwie könnte man ja noch Informationen, (wegen Vergangenheit und Zeitreise usw.) von dem Cyborg erfahren, wenn man ihn nur ansprechen würde, aber da das vermutlich ein unlogischer Weg ist, mit dem Typen, der direkt vor einem steht und noch immer lustig vor sich hinscannt, in Kontakt zu treten, zieht sie ihr Brotmesser und steht ganz unauffällig mit gezücktem Star-Wars-Merchandise vor ihrem Kontrahenten (den das aber irgendwie nicht zu stören scheint…). Da sie nun offenbar bestens über ihren Lebenslauf informiert und benötigt den Typen, (der ein wenig wie ein durchgeknallter Trekkie spricht) nicht mehr, weshalb sie ihn einfach mit dem Brotmesser in seinen Gummi-Suit piekst, woraufhin er albern herumkreischt und noch dämlicher von blauen Blitzen am ganzen Körper befallen wird. Abschließend wirft sie (wie in einem Computerspiel) noch eine Handgranate auf die Fässer und rennt vor dem personifizierten Scanner weg, während im Hintergrund ein Teil des Budgets verpufft.

Nach dieser Explosion hatte man offenbar kein Geld mehr für Fesseln, Handschellen o.ä., da die Pilotin sich offenbar schlicht und ergreifend (wahrscheinlich aufgrund imaginärer, telepatischer Fähigkeiten Nebulas) nur am Geländer festgehalten hatte. Kaum wurde ein Schritt in Richtung Flugzeug getan, hüpft der auch schon aus irgendwelchen, brennenden Teilen hervor und macht sich *schon wieder* auf die Suche, was allerdings zum Leidwesen der Zuschauer geschieht, denn immer wenn Nebula gefilmt wird, schaltet man auch umgehend auf dessen Sicht um, welche mittlerweile die ganze Palette digitaler Verschlechterungen beinhaltet – von aufdringlich blinkend roter Schrift, über Farbfilter und verkriseltem Schneegestöber, (das Ganze sieht dann aus, wie bei einer uralten, über Generationen hinweg weiter vererbten und täglich gebrauchten, total verschlissenen Porno-Videokassette) ist alles vertreten. Der Cyborg selbst stolziert nun ohne Tarnschild durch die Gegend, was bedeutet, dass man den Gummi-Heini nun in ganzer Pracht, ohne jeglichen Verwischungs-Effekt betrachten kann. Pyun dachte sich vermutlich: „Mensch! Die Sicht des Cyborgs ist noch lange nicht nervtötend genug! Da fehlt noch was!“, weshalb er neben dem ganzen blinkenden und flimmernden „Effekten“ auch noch eine grell leuchtende Visualisierung der Geräusche seiner Ziele sowie deren Schatten in die geschmackvolle Bildkomposition integrierte (wenn man in einem Film je von „beeindruckenden Bildern, die die epische Schönheit eines meisterhaften Gemäldes einfängt“, sprechen kann, dann ausschließlich an dieser Stelle). Ein paar Minuten werden nun damit totgeschlagen, wie Nebula auf sein Ziel ballert und dabei irgendetwas in die Luft fliegt. Natürlich trifft er dabei nie und die Szenerie wird gelegentlich davon unterbrochen, dass er, bzw. seine Sicht gezeigt werden muss, trotz allem, einer der amüsantesten Parts des Films und da es sich um eine für eine B-Movie-Produktion beachtliche Zahl an pyrotechnischen Spielereien handelt, dürfte der Einsatz sichtbarer, aufsteigender Feuersbrunst in diesem Film wohl den Löwenanteil des gesamten Budgets verschlungen haben. Ab und zu muss Nebula „nachladen“, was bedeutet, dass er irgendwelche Klötzchen in eine Einkerbung drückt, nachdem dies geschah, darf wieder munter in der Gegend herumexplodiert werden. Inzwischen ist man nun endlich beim Flugzeug angekommen. Dass sich für diese Produktion kein Stealth-Bomber chartern lassen konnte, dürfte jedem klar sein, aber was einem hier als „Flugzeug“ präsentiert wird, ist schon sehr beindruckend. Man stelle sich ein Ultra-Leicht-Flugzeug, von mikroskopischen Ausmaßen in der Gebrüder-Wright-Sparausgebe vor und ersetze den Rotor durch einen Taschenventilator mit Rasenmäher-Motor, weshalb man auch weniger von einem Hangar, sondern mehr von einer Besenkammer sprechen sollte, wo man dieses Gefährt am Besten unterbringt. Für nur ein paar der drölfzig Explosionen weniger, hätte man sicherlich auch ein wirkliches Flugzeug zum Spartarif für ein paar Drehstunden mieten können…

Alex findet in einer Tasche der Pilotin ein wenig Gold (sieht mehr nach vergoldeten Schokotalern aus), was die Pilotin nicht sonderlich erfreut und dem Busch-Freak mit gezückter Pistole schrill keifend mindestens fünf Mal wie ein irischer Kobold „DAS GOLD GEHÖRT MIR, GANZ ALLEIN!“ kundgibt, woraufhin sie auch ohne Alex das „Flugzeug“ in Gang bringt. Ein nahe neben Alex detonierendes Geschoss Nebulas, sorgt bei ihr für kurzzeitige Betäubtheit (warum auch immer, da im Film ANDAUERND irgendwas neben ihr explodiert und sie ansonsten nur mit der üblichen Steven-Seagal-Verschrecktheit großartig schauspielernd alles Umliegende ignoriert…), während ihrer kurzen Schlaf-Phase macht sich das Flugzeug aus dem Ü-Ei in die Lüfte auf, was jedoch mit defektem Schlauch, aus dem eine offenbar furchtbar wichtige Substanz ausläuft geschieht.

Alex rennt dem Flugzeug „Emily!“ schreiend hinterher, was interessant ist, da die Pilotin also in Besitz eines Namens war. Da hat sie vermutlich schon mal bei den Credits vorbeigeschaut, denn der Film selbst wollte ihn mir an anderer Stelle nicht wirklich verraten (Nein, ich werde jetzt mit Sicherheit nicht das „Pilotin“ durch ihren eigentlichen Namen nachträglich ersetzen…).

In bester die-Stadt-ist-nicht-gross-genug-für-uns-Zwei-Manier stehen sich die zwei Widersacher (der Muskel-Freak und der Cyborg im Gummi-Anzug mit den tollen „Blink“-Effekten) in einer langen und staubigen Strasse gegenüber und man benötigt auch fast eine Minute, um sich entgegen zu rennen und zum Leidwesen des Zuschauers auch noch in punkto Nebula-Aussicht ein letztes Mal so richtig auf die Kacke zu hauen, wenn zwischen normalen Aufnahmen immer wieder zur eingespielten, rot opalisierenden „Sytem Crash“-Perspektive gewechselt wird.

In dem wirklich lächerlichen Endkampf des Films, hat man sich dazu entschlossen, alles in slowmotion abzudrehen – wahrhaft ein ästhetikgeschwängerter Anblick, wie das Muskel-Viech um den Gummimann tänzelt, während sich ihr edler Kontrahent – der Anmut einer Abrissbirne nicht ungleich, trotz Schauspielers, ob der phänomenalen Creature-Effects nur wie ein auf rohen Eiern laufender Godzilla bewegen kann.

Es folgt natürlich der Griff zum Wunderbrotmesser, um Nebula damit anzupieksen und dafür zu sorgen, dass sich von nun an putzige, blaue Blitze über den Gummi-Anzug schlängeln. Der gegnerische Part schlägt wiederholt die Heldin dieses Films, was auch mehr danach ausschaut, als ob sich Alex vom jeweiligen Gummi-Fuss abrollt und insgesamt so wirkt, als hätte man sich vor dem Dreh dieser Szene ein paar Bud-Spencer-Filme angesehen, es allerdings nicht geschafft, das qualitative Niveau der Kampfszenen dieser Filme auch nur im Ansatz zu erreichen. Sehr schön ist auch ein kurzer Moment, in dem Alex von Nebula gewürgt wird, da kann uns Sue Price sogar zeigen, dass sie schauspielerisch ordentlich was auf dem Kerbholz hat – sogar den Erstickungstod beherrscht sie mit einer unbeschreiblichen Ausdruckslosigkeit im Gesicht (sie kneift mal kurz ihre Augen zusammen, was dann wohl ihren körperlichen Todeskampf darstellen soll), wenn Nebula mit seiner albernen Gummi-Pranke nur in die ungefähre Richtung ihres Halses zeigt und ihn nicht im geringsten berührt. Ein paar vollkommen unpassende Geräusche, sowie ihr Griff zum Brotmesser repräsentieren einen abgeschlagenen „Finger“ Nebulas, wodurch schwachsinnigerweise der noch verbleibende Stumpf dazu genutzt wird, um von Alex in Nebulas Kopf gestossen zu werden. Die fast eine halbe Minute lang zelebrierte Darstellung von Nebulas stark funken sprühenden, von einem Gummifingerstumpf penetrierten Kopp wird auch aus mehreren Kameraperspektiven festgehalten und sieht stellenweise so unglaublich dämlich aus, dass dieser Aspekt für sich eine Bombe in der Bewertung verdient hat. Man muss sich nur mal vor Augen halten, dass Pyun dem Zuschauer ernstlich einen Funken sprühenden Gummikopf, der seinen Fingerstumpf als Brandherd nutzt, als Abgang des Oberfieslings in diesem Film vorführt.

Alex drückt noch schnell irgendeinen Kippschalter an Nebula, was dafür sorgt, dass er von irgendeiner Körperstelle aus, irgendetwas in die Weltgeschichte ejakuliert und anschließend tot umfällt. Zumindest starb er wichsend…äh…glücklich – ein geradezu märchenhafter Tod, den sich Pyun an dieser Stelle *hüstel* aus den Fingern gesogen hatte.

Ein Motorengeräusch, macht uns darauf aufmerksam, dass die Pilotin auf ihrem Gefährt sinnigerweise fast den exakten Luftraum durchfliegt, den sie bereits bei ihrem Abflug durchkreuzte. Offenbar sollte diese „furchtbar wichtige Substanz“, die aus dem defekten Schlauch tritt, nicht einfach nur Wasser sein (wonach es aussieht), sondern Kerosin, da der Motor ihres Papierfliegers plötzlich ausfällt und sie sich in Absturz-Position begibt. Wer ein wenig aufpasst, dem wird feststellen, dass sie ein wenig merkwürdig runterrasselt, da die Explosion des abstürzenden Mini-Flugzeugs mindestens acht bis zehn Meter an einer anderen Stelle entfernt ausgelöst wird, als an der eigentlichen Absturzstelle. Offenbar manövrierte sie ein paar Zentimeter über Bodenhöhe noch eine waghalsige Flugübung, welche das Ultra-Leicht-Flugzeug dazu veranlasste, entgegen der Windrichtung zu fliegen und effektvoll zu explodieren. Ich kenne mich persönlich zwar nicht sonderlich gut mit Flugzeugen dieser Gattung aus, jedoch muss die Pilotin noch einige, riesige treibstoffbefüllte Kanister mit sich geführt haben, (zumindest im Tank sollte sich ja nicht mehr so wahnsinnig viel befinden) um einem derart riesigen Feuerball zu erzeugen und nicht einfach am Boden aufzuschlagen, ohne eine Flamme zu erzeugen und keine Detonation verursachen, als ob ein Linienflugzeug (und kein verdammtes Ultra-Leicht-Flugzeug) zerplatzt. Nachdem nun Pyun dafür gesorgt hatte, den offiziellen nasty character im Film aus Sicht der Die-hat´s-verdient!-Attitüde zu entsorgen, kommt plötzlich ein Jeep mit zwei dazugehörigen Soldaten angebraust (na toll! Immer darauf warten, bis es nichts mehr zu tun gibt und dann den Lebensretter spielen…), um sie aufzulesen und in ihrem Töff-Töff-Auto unterzubringen. Der Off-Kommentar vom Anfang des Films meldet sich zurück, um ganz doll geheimnisvoll, während das Auto in Richtung Horizont braust, mehr, oder weniger direkt Werbung für die Nachfolgeteile zu betreiben. Abschließend hat Frau Price sogar noch kurz die Möglichkeit, für einen Moment in die Kamera zu glotzen, bis eine toll animierte, rote Wolke auftaucht, um rätselhaft ein Mal quer durch das Bild zu fliegen. Da der Kommentar noch nicht eindeutig genug war („Alex dachte vielleicht sei alles vorbei, aber gleichzeitig wusste sie, dass das erst der Anfang war! […] Alex wusste, dass man nach ihr suchen würde – der Krieg geht weiter! […] Alex wollte Frieden, aber es wird keinen Frieden geben – weder heute, noch morgen und Alex wusste das!“), ploppt auch noch mal ein „next… NEMESIS 3“ auf, bis dann auch die Credits beginnen und uns Pyun aus seiner Wunderwelt entlässt.

Das war also der Startschuss für ein immerwährend Richtung Keller rauschendes Niveau der „Nemesis“-Reihe. Wirklich schlecht ist der Film zwar nicht, jedoch wird nicht einmal mittelprächtige B-Movie-Klasse erreicht. Wer jetzt (sofern dies überhaupt vorkommen mag) rückwirkend, aufgrund des ersten Teils in irgendeiner Form, zu hohe Erwartungen an diesen Film hatte, der wird vermutlich ausgehend von der soliden Handwerkskunst des Vorgängers, eher weniger vom improvisierten Geplänkel des Nachfolgers geblendet werden.

Leider driftet der Film auch zu wenig in all zu schwachsinnige Regionen ab, wodurch der „wahre“ Pyun-Fan auch lieber auf andere Werke des Meisters zurückgreift, wohingegen der weniger Trash gestählte Zuschauer sich von des Fachmanns Oeuvre mit leichtem Grauen abwenden dürfte.

Natürlich haben wir hier es mit „Terminator light“ zu tun, wenn die Story derart dreist abgekupfert wird, allerdings drängt sich Pyuns einzigartiger Stil präzise auf, wenn die eigentliche Story in den ersten zehn Minuten kurz angebunden abgehandelt wird und nach kaum mehr als fünfundzwanzig Minuten eine (mit Ausnahme der Abschluss-Szene) bis zum Abspann des Films durchgezogene Verfolgungsjagd über die Laufzeit hinweg getragen wird. Die Möglichkeit, dass der Zeitmaschinen-ist-halt-da-Aspekt, derart lächerlich auf seinem Minimum beschränkt blieb, um die Terminator-Parallele (sicherlich hat man sich auch von „Predator“ inspirieren lassen, jedoch kann man augrund der schwachen Umsetzung der „Nebula“-Perspektive nicht direkt von einem Predator-Klau sprechen) nicht so extrem in den Vordergrund zu rücken, halte ich für zweifelhaft, da Pyun zwar einerseits aus dem Affekt heraus, dass es eine Zeitmaschine gibt (die ist halt da. Das ist nun mal so. Stellt keine Fragen. Danke.), daraus auch die Story entstehen ließ und sich Selbige ausschließlich um eine Zeitmaschine aufbauen lässt, stattdessen konsequent eher diesen Aspekt ignoriert und die Laufzeit mit einer elendig langen Verfolgungsjagd totschlägt. Es bleibt also der sicherlich nicht unbegründete Nachgeschmack, dass man es hier mit einer schnell herunterimprovisierten Hetzjagd zu tun hatte, die oberflächlich und billig in irgendeinem abgelegenen Industrie-Park (Pyun hat sich auch schon mit Fabrikhallen zufrieden gegeben, also wird ein Drehort, wie dieser ausgerechnet bei ihm, wohl eher weniger auf aneckende Reaktionen stoßen) abgedreht werden musste, weil sich das Material für diesen Film an dieser Stelle besonders kostengünstig schießen lassen konnte, weshalb man wohl eher aus Kostengründen auf eine tiefgehendere Einführung (mehr als 10 Minuten Spielfilmzeit) dankend verzichtete, wenn man doch eine riesige Baustelle zum drehen und die Karnowski-Schmöller-Produktion „Double Dragon“ (ebenfalls aus der Schmiede dieses Films) als Stock-Footage zur Verfügung hatte. Warum besitzt dieser Film wohl kaum Dialoge? Der Film wäre auch gar nicht mal so schlecht, wenn es so etwas wie ein Drehbuch gegeben hätte, da Pyun sich wohl bei Drehort-Besichtigung erst über den eigentlichen Verlauf des Films Gedanken darüber gemacht haben muss, irgendwie immer möglichst unterschiedliche Bilder vor der Linse zu haben und die „Story“ seines Films so darauf angepasst haben muss – der Rest wird dann schon irgendwie zusammenimprovisiert. Das Ergebnis hätte auch langweiliger ausfallen können, aber da zumindest dafür gesorgt wird, dass relativ großzügig mit Explosionen gearbeitet wurde und für einen kurzen Part im Film auch einige shoot-outs realisiert wurden, so sind zumindest die Grundzutaten für einen anspruchslosen, kleinen B-Actionreisser gelegt worden. Der von mir bereits ausführlich beschriebene „beste Stunt im Film“ kann auch als Exempel dafür dienlich sein, dass man es teilweise auch mit einer guten (für Pyun-Verhältnisse fast schon wegweisenden) Inszenierung zu tun hat (was bei den Nachfolgern nicht mehr im Ansatz berücksichtigt wurde).

Bevor die eigentliche Verfolgungsjagd beginnen konnte, sorgen allerdings langsame, streckende (Naturdoku-like) Bildkompositionen mit einschläferndem Schnitt für Streckungen des Films, immer ganz besonders dann, wenn Pyun vermutlich die Schönheit seines Drehortes mit laufender Kamera bewundern musste.

Warum kann Nebula zu beginn des Filmes mittels POV sehr schnell von A nach B bewegen, latscht aber am Ende des Streifens nur noch unmotiviert durch die Landschaft, als ob er in Begleitung weiblicher Gesellschaft durch eine von Schuhläden gekennzeichnete Einkaufsmeile bummelt? – Grund: Den Nebula-Actionmanfiguren-Statist beim Rennen zu beobachten, sähe wohl einfach zu dämlich aus und das Kostüm hatte wohl nicht die notwendige Bewegungsfreiheit geboten (wie oft mag der Schauspieler wohl während des Drehs umgefallen sein und wie ein Käfer auf dem Rücken liegend um Hilfe gerufen haben?). Ein nicht zu unterschätzendes Manko stellt also die Darstellung des Nebula dar, welche weniger dem cyberpunkigem Stil des Vorgängers, sondern mehr dem eines lächerlichen Taucher-Anzuges zuzuordnen, was nicht besonders ernstzunehmend, oder gar bedrohlich wirkt. Durch den Einsatz des Tarnschildes lässt sich zwar einerseits das peinliche Aussehen des bösen Cyborgs kaschieren, allerdings wird darauf letztlich ohnehin nicht mehr zurückgegriffen, weshalb man sich die tollen Tarnschild-Effekte auch generell sparen könnte und man durch den Einsatz beider Möglichkeiten, die für den Film ungünstigste Lösung gefunden hatte.

Ansonsten schleichen sich vehement Logikfehler in das Filmchen – warum heißt sie denn überhaupt „Alex“? Laut der Aussage eines Stammesmitgliedes kam man zu spät, um irgendetwas für die mittlerweile tote Zana zu tun, weshalb man nichts über Alex wusste, warum kannte man dennoch ihren Namen? Davon abgesehen, dass sie vermutlich eher angeekelt ein paar Stunden Schauspielunterricht nehmen würde, bevor Sue Price auch nur daran denken würde, jemals ihre Handfeuerwaffen nachzuladen, so stellt sich doch nach der Tötung Nebulas die Frage, weshalb man überhaupt so tolle Gene benötigen würde und welche Existenzberechtigung sie in diesem Film überhaupt hat. Trotz genetischer Verbesserungen scheint sie nur physisch im Vorteil zu liegen – warum steckt man seine Geldmittel ausgerechnet in die genetische Züchtung steoridgetränkter Frauen-Mutanten sondern legt sein Kleingeld nicht besser in die Forschung von diesen komischen Brotmessern an, womit Nebula letztlich auch ein wenig über den Jordan geholfen wurde? Es drängt sich auch die Frage auf, warum zur Hölle Nebula auch auf Alex schießt, bevor er überhaupt weiß, um wen es sich bei ihr handelt, wo es doch Auftrag des Cyborgs ist, sie zu unversehrt zu scannen und sie anschließend unschädlich zu machen. Vielleicht hat er ja auch auf seiner Suche nach ihr schon tausende Zeugen vor ihr gescannt und war einfach nur frustriert von seinem scheiß Job.

Ein wenig unmotiviert findet auch der Angriff auf Nebula durch Alex statt – zumindest wäre eine Dialogzeile lustig gewesen, wenn die Figur der Alex ohnehin im weitesten Sinne ein weibliches Rambo-Pendant darstellt, die ihr Klischee noch ein wenig mehr verdeutlicht hätte, doch leider kam es nie zu einem „Du hast meinen ostafrikanischen Stamm umgebracht – dafür musst du sterben!“, aber für richtig hasserfüllte Dialogperlen fehlt Frau Price ohnehin das zur Überzeugung notwendige Talent, da ist es vielleicht auch besser, dass sie als Hauptdarstellerin, sowieso fast den ganzen Film lang im Bild ist, aber mit nahezu überhaupt keinem Text auskommt. Minutenlang wird das pyrotechnische Brimborium unkommentiert und vor allem ungerührt durch Darsteller und Zuschauer gleichermaßen hingenommen. Wie die Finanzplanung dieses Films ausgefallen ist, dürfte klar sein, amüsant fand ich jedoch, dass man bei Nebulas „Magazinen“, welche für seine explosiven Geschosse zuständig waren, irgendwie auch eine Art Counter für die Produktionsmittel des Films geschaffen hat. Wenn Nebula sein Magazin auswechselt, ist wahrscheinlich wieder ein runder Geldbetrag für Explosionen ausgegeben worden, in dem Moment wo er keine Magazine mehr hat, besteht für den Film (bis auf den Absturz der Pilotin) auch nicht mehr die Möglichkeit, etwas in die Luft zu sprengen – entsprechend auslaugt dürften zu diesem Zeitpunkt auch die Mittel gewesen sein.

Irgendwie erinnert der unbeholfene Versuch, ein Face2Face-Combat als Finale in den Film zu einem flüssigen Szenario zu choreografieren, ein wenig an gewisse Frühwerke des Monsterfilms, wenn ein Gummi-Tentakelarm noch per Hand um sich selbst gewickelt werden musste und man auch noch als Darsteller gleichermaßen für das Befreien und Erwürgen der selben Person zuständig war. Das ist so ein Punkt in dem Film, an dem ich mir die Frage gestellt hatte, wie es Pyun seiner Hauptdarstellerin erklärt hat, dass sie nun in ganz großer Hollywood-Action mitwirkt, wenn sie gegen diesen anscheinend fast vollkommen unbeweglichen Gummi-Mann „kämpft“. „Mach dir keine Gedanken Sue, das sieht jetzt beim Drehen vielleicht ein ganz klein wenig albern aus, aber im fertigen Film schaut das dann total gefährlich aus!“, okay Albert – DAS ist wirklich ein großartiges Finale für den Trashologen von Welt…

Leider kann ich nur über die deutsche Synchronisation berichten, da sich Laser Paradise in Punkto Extras auf der Scheibe mal wieder selbst übertroffen hat und dem Film nur die deutsche Tonspur gewidmet hat. Die Synchro ist für einen Streifen vom Format „Nemesis 2“ durchaus erträglich, (was wohl auch daran liegt, dass den ganzen Film über, sich kaum jemand dazu bewogen fühlt, das Maul aufzumachen und mal ein paar Sätze von sich zu geben) allerdings merkt man bei intensivierterer Filmbetrachtung, dass man offenbar nur schnell mit dem ganzen Schmu fertig werden wollte, da die Originalstimmen zu oft selbst vertreten sind, was zwar niemals offensichtlich hervortritt, jedoch ist es schon merkwürdig, wenn ein Statist plötzlich leise in fremden Zungen spricht und gedämpft flüsternd ein wenig von seinem Englisch gebrauch macht. Wirklich schlecht wirken jedoch die Übergänge vom (vermutlich pseudo-)afrikanisch in die eigentliche Tonspur. Mit einem Mal ist es so, als ob jemand mit einer Satellitenschüssel von einem osteuropäischen Sender mit schlechtem Empfang, zu einem nuschelnden, deutschsprachigen Nachrichtensprecher mit noch schlechterem Empfang umschaltet – das wirkt auch ganz bestimmt nicht authentisch, wenn seitens der Synchronsprecher, auch der Versuch zu viel Verlangt war, ungefähr die identische Stimmlage zu treffen, man kann überhaupt insgesamt von einer geradezu euphorisch unbetonten Synchro sprechen.

Die Hauptdarstellerin Sue Price gibt sich zwar Mühe in ihrer Rolle, dem Film entsprechend die Laufzeit über, ihren (alles andere als attraktiven, aber zumindest beeindruckenden) Bodybuilder-Körper Gassi zu tragen, aber wirklich schauspielern tut sie nicht, hier ist das ausreichend, da sie im Grunde nur von einem Kampf zum nächsten Knallbumm-Effekt rennt und nur recht selten mal zufällig auf eine Dialog-Zeile stößt, in einer Milieustudie mit Götz George oder Anthony Hopkins könnte sie hingegen vielleicht ein wenig ob ihrer schauspielerischen Fähigkeiten untergehen…

Abgesehen von der Hauptdarstellerin Sue Price (die es im Rahmen ihrer Hollywood-Karriere auch zu nichts weiterem, als Pyuns Haupt-Knallcharge der Teile 2 bis 4, innerhalb der „Nemesis“-Reihe vollbracht hat, wobei eine derartige Berufslaufbahn in gewisser Hinsicht auch für sich spricht…), sei nur noch Tina Cote, die Darstellerin der „Emily“ (von mir als „Pilotin“ betitelt) anzubringen, die restliche Besetzung des Films ist es im Grunde nicht wert, sie zu erwähnen, da man auch an Stelle der Schauspieler irgendwelche Texttafeln hätte einblenden können, ohne irgendwelche qualitativen Abbrüche am Film vorzunehmen. In erster Linie liegt das weniger an den darstellerischen Leistungen selbst, (aufgrund mangelhafter Möglichkeiten, in diesem Film sein schauspielerisches Talent großartig unter Beweis zu stellen) sondern mehr an den absolut sinnlosen „Schaufensterpuppen“-Charakteren, (perfektes Beispiel ist die Schwester der Pilotin, die es sogar schafft NOCH WENIGER zu schauspielern, als Sue „never act on screen“ Price selbst!) die Pyun anscheinend nur im Film positioniert hatte, damit Sue Price nicht so allein in der Baustelle (die hier als Filmset diente) umherrennen muss. Okay, Texttafeln kann man schwer erschießen, also hatten die Statisten in diesem Film ja doch noch irgendwo ihre Daseinsberechtigung…

Cote, vom schauspielerischen Standpunkt zwar mehr eine akzeptable Nebendarstellerin, aber dennoch spielt sie die restliche Besetzung des Films mit Leichtigkeit gegen die Wand, auch wenn ihr Charakter auch zu keinem weiteren Zweck dient, als Pyun die Möglichkeit zu eröffnen, die Moral-Keule schwingen zu lassen. Das Script hat mit ihr die Möglichkeit, die altbewährte Am-Ende-trifft-es-immer-die-Bösen-Karte auszuspielen, wenn der offizielle „evil character“ in diesem Film letztenendes scheinbar zufällig ihre (mehr oder weniger) „gerechte Strafe“ durch einen (übertriebenen) Flugzeugabsturz aufgebrummt bekommt. Sie hatte immerhin ihre stumme Schwester an die Rebellen verraten und Alex nicht in einem Flugzeug platz nehmen lassen, in dem ohnehin nur sie Stellung beziehen könnte – wenn sie also nicht ihr Schwesterlein in die ewigen Jagdgründe geschickt hätte (was noch nicht mal direkt ihr verschulden war), so wäre sie weniger das fiese Schwein, das vom Zuschauer die Pest auf den Hals gewünscht bekommt, sondern einfach nur eine rational denkende Frau, die ihre dämliche Umwelt (Alex) dazu manipuliert hatte, ihr Leben zu retten. Man hat also auch schon fiesere Figuren in einem Film gesehen, wenn man aber unbedingt die Schlusspointe mit dem Flugzeug behalten möchte, so wäre es vielleicht dramaturgisch gesehen, etwas durchdachter gewesen, wenn Pyun Emily etwas weniger von ihrem Überlebenstrieb, sondern mehr von irgendeiner Bosheit getrieben in Szene gesetzt hätte.

Wer sich jetzt nichts schöneres in seinem Leben vorstellen kann, als „Nemesis 2“ zu gucken, dem sei gesagt, dass es zwar die beste Möglichkeit ist, dies durch die Anschaffung der „Nemesis“-Box von Laser Paradise zu realisieren. Da keine andere, deutsche DVD-Auflage existiert, gibt es allerdings hierzulande auch keine großartigen Alternativen. Technisch gesehen ist die Disc ein Griff in´s Klo. Kaum mehr als 3,1GB Speicher werden auf der DVD belegt – entsprechend gigantisch ist auch die Ausstattung: Das Vollbild ist ein Traum für jeden Heimkino-Besitzer, die Sprachenvielfalt auf der Disc umfasst ausschließlich die deutsche Tonspur und die Bedienungsführung besteht aus zwei nicht animierten Bildern („Kapitelwahl“ und „Hauptfilm“) und es hat sich nicht mal eine Laser Paradise Trailershow auf die Scheibe verirrt. Man kann also ruhigen Gewissens behaupten, die alte 95er „New Vision“ VHS hat mit ihren 7 Trailern im Verhältnis zu dieser DVD-Auflage ein geradezu episches Ausmaß an luxuriösem Bonus-Material am start. Da sich in der Box auch die ungeschnittene, indizierte Fassung des ersten „Nemesis“ Films befindet, wird man vielleicht auch nicht sofort im gängigen 18er Bereich eines normalen Kaufhauses fündig, aber da mir zumindest von einer Limitierung nichts bekannt ist, dürfte der Erwerb auch nicht das größte Problem der Menschheitsgeschichte darstellen. Übrigens hat Laser Paradise komischerweise auf DVD und Cover dieses Teils eine FSK-18-Freigabe gedruckt, was merkwürdig ist, da die ungekürzte Fassung dieses Films ab 16 freigegeben ist und auch für die einzelnen Filme separate Altersfreigaben abgedruckt wurden. Darf man überhaupt einfach so, höhere Altersfreigaben abbilden, wenn man glaubt, dass zwischen einem indizierten, einem ungeprüften und einem 18er Film, die 16er Freigabe nicht mehr so hübsch anzuschauen ist?

Ich hätte abschließend noch einmal die Bitte an sämtliche Fernsehzeitungen und Informationsmedien, welche diesen Spielfilm in irgendeiner Form berichten, bzw. ihn vermarkten, da ich es zwar bereits im Review erwähnt hatte, ich aber feststellen musste, dass sich auch auf dem DVD-Artwok der Laser-Paradise-Auflage das Bild der grimmig glotzenden Frau Price mit dem Tierherz in der Hand befindet, stellt sich mir wiederholt die Frage: Warum? Okay, großartig brutalere Szenen gibt es nicht zu bestaunen, aber kommt sich der Betrachter nicht ein wenig verarscht vor, wenn er später feststellen muss, dass es sich um die rituelle (im Off dargestellte) Tötung eines Tieres handelt und nicht, (wie es suggerieren soll) die Abschlachtung eines Menschen darstellt, wenn auch ansonsten 0,nix an Splatter im Film anzufinden ist?

Bei dem Gedanken daran, wie viele Bomben dieser Film meiner Meinung nach verdient hätte, wollte mich die Vision nicht mehr los lassen, dass man sich diesen Film vielleicht zum ersten Mal ansieht und am selben Tag mit Abscheu noch wenige Stunden vor diesem Filmgenuss, Kindersendungen vom Power-Rangers-Format wegschaltet – mir ist persönlich so etwas zwar nie passiert, aber vielleicht könnte einer derartigen Person ja bewusst werden, dass man sich in seiner Freizeit Filme ansieht, die ein ganzes Stück debiler ausfallen, als diverse, verblödende Kinderserien. Möglicherweise sieht man sich ja das nächste Mal mit dem Spross gemeinsam die zuvor verteufelte Serie an, bevor man sich (wie der intellektuelle, Erwachsene von Welt) den hochtrabenden Werken des Herrn Albert Pyun widmet…

Ich bleibe bei meiner 4-Bier-Bewertung, auch wenn das mit-dem-Rücken-zum-Zuschauer realisierte Umziehen der Hauptdarstellerin in diesem Film für Gelächter sorgen kann (im 4. Teil wird das Adamskostüm der Dame geradezu inflationär benötigt, um von dem absolut schwachsinnigen Endprodukt abzulenken) und auch einige (unfreiwillig) lustige, sowie gelungene Momente vertreten sind, jedoch setzt Pyun einfach zu sehr auf den Radikal-Einsatz der Improvisation und eine zirka fünfzigminütige Verfolgungsjagd ist doch ein ganz klein wenig zu lang für einen (mit Abspann) 81 Minuten laufenden Film.

Update

Um dem geneigten Leser zusätzlichen Einblick in dieses filmische Meisterwerk zu geben, hat meinereiner einige der relativ raren Dialoge des Films gesondert als MP3 zum Probehören angelegt. Die mangelhafte Qualität ist mit der Entlastung des Webmasters zu rechtfertigen. Enjoy it!

(c) 2007 ChainsawHorst


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 4


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