Necronos – Tower of Doom

 
  • Deutscher Titel: Necronos - Tower of Doom
  • Original-Titel: Necronos - Tower of Doom
  •  
  • Regie: Marc Rohnstock
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 2010
  • Darsteller:

    Thomas Sender (Necronos)
    Timo Fuchs (Goran)
    Manoush (The Witch)
    Mario immerschitt (David)
    Thomas Kercmar (König)
    Tanja Karius (Lucy)
    Saskia Neumueller (Michelle)


Vorwort

Es wird mal wieder Zeit, dass ich hier einen deutschen Amateurfilm reviewe. Da ich auf meinem Blog gerade ein Film-ABC am Laufen habe, dachte ich nach Sichtung von Necronos, ich könnte den Buchstaben N hier viel besser mit einem Langreview würdigen, eine kürzere Rezension wird diesem Film einfach nicht gerecht.

Da ich mit Klischee ja einen grandiosen Goldgriff (insert Irony-Tags here) getätigt habe, nehme ich mir nun für euch mit „Necronos – Tower of Doom“ von Marc Rohnstock einen Film vor, von dessen Regisseur ich noch nie was gehört habe. Dafür findet man mit (unter anderem) Andreas Schnaas, Marcel Walz, Jochen Taubert, Manoush und Timo Rose Leute vor der Kamera, die meine Erwartungen sofort ins Bodenlose sinken lassen. Ich habe hier übrigens die Uncut-Promo DVD vorliegen, also sollten alle zartbesaiteten Gemüter lieber irgendwo anders weiterlesen, denn das hier wird garantiert blutig…


Inhalt

Wir beginnen gleich mit einem Text, der uns erklärt, dass im Mittelalter ein Hexer das Königreich in Angst und Schrecken versetzte. Man sagte, dass er das Böse in all seinen Formen verkörpere und einen Pakt (ja Herr Rohnstock, das schreibt man so und nicht mit „ck“) geschlossen und so das Schicksal vieler Menschen besiegelt habe. Die Seelen seiner Opfer waren von diesem Moment an für immer verflucht, da er die Männer und Frauen in Ritualmorden dem Teufel geopfert habe. Oft schrien sie so laut und lange, dass man dachte, es würde kein Ende nehmen (Frage: Wieso hat man dann so lange nichts dagegen getan?).

Dann sehen wir den Folterkeller von Necronos (ich habe gruseliger eingerichtete Halloweenpartys im Seniorenheim hier um die Ecke gesehen), in dem drei nackte Weiber mit Schaum vor dem Mund in Ketten um die Wette geifern und ein paar tote und halbtote Typen in der Ecke liegen. Necronos (der für mich wie ein wenig wie ein Schülerlotse aussieht) beißt einem davon in den Hals und wir…
…sehen die nächste Texttafel. Der Teufel schenkte Necronos Unsterblichkeit und Zauberkräfte und dieser bannte die Seelen seiner Opfer für die Armee der Finsternis (wo ist Ash, wenn man ihn braucht?).

Und die nächste Texttafel (Jesus, dagegen war der Textanfang von „Alone in the Dark“ ja direkt kurz und auf den Punkt) erklärt uns netterweise, dass es sich bei dieser Armee um untote Krieger handelt, die mit dem Hexer des Teufels Werk bis zu dessen Ankunft auf Erden verrichten sollen (danke für den Hinweis, wär ich selbst nie und nimmer drauf gekommen), und dass alle tapferen Helden, die ihm das Handwerk legen wollten, nie wieder zurückkehrten (ich würde so gerne mit ihnen gehen).

Und schon sehen wird die LARP-Gruppe Untergiesing, ääh, die angesprochenen Helden, durch einen leicht (und mit leicht meine ich völlig) überbelichteten Nebel gehen und bemerken, dass diese von Leuten, die offenbar mit dem Gesicht in einer Salamipizza gepennt haben und deshalb jetzt die Zombies spielen, verfolgt werden. Dann kommt gleich…

…die nächste Texttafel, die uns erzählt, dass die Armee des Hexers schwach war. (Warum sind dann alle Helden gescheitert? Haben die sich auf dem Weg zum Folterkeller verlaufen, oder was? Mein Geduldsfaden ist jetzt schon am Reißen.) Der Teufel gab ihm, Necronos, daher die Aufgabe, das Blut einer jungfräulichen Hexe zu finden und es in die Hölle zu schicken. Dummerweise waren im Mittelalter offenbar alle Hexen mit Rudelbumsen beschäftigt und Necronos findet daher nur Hexen, die alles waren, aber keine Jungfrau mehr.
Wir sehen einen Ritter mit einer Tussi besoffen lachen. Texttafel, die 154.: Die Armee des Hexers blieb daher schwach. Dann hatte der König die Faxen dicke und schickte seine besten Krieger, „die sich in ein flammendes Meer aus Blut zum Kampf gegen die Legion der toten Seelen begab, um das Schicksal des Hexers für immer zu besiegeln.“ Meine Fresse, ich tipp mir hier noch die Finger wund…
Dann sehen wir kurz die Burg des Königs und den Schmied beim Schmieden, für den Fall, dass wir nicht lesen können. Der König schreibt den Befehl (wahrscheinlich ist er auch für die Texttafeln verantwortlich. Faszinierend ist übrigens, dass die Pike des Boten nicht einmal so tut, als wäre sie aus Stahl. Die ist nämlich genauso goldfarben und gefälscht wie das Gewand des Königs und dessen Krone). Dann sehen wir mithilfe eines grausigen Überblendungseffektes des Hexers Burg brennen und anschließend kämpfen die Ritter im Wald gegen die Zombies. Hier sehen wir die Künste der Special Effects Leute in all ihrer Glorie. Enthauptung eines Zombies, der offensichtlich nur eine Puppe mit locker aufgesetztem Kopf war? Check. Ein Ritter sticht mit dem Schwert an einem Untoten vorbei und dieser fällt trotzdem um? Check.
Dann erreicht der Kampf seinen Höhepunkt. Trotz hoher Verluste gegen die ach so schwache Armee der Finsternis kämpfen sich unsere Helden durch und brechen schließlich die Macht des Hexers und übergeben ihm seinen Schicksal. Schade, dass wir davon nichts sehen, denn wir erfahren das – erraten! – durch eine Texttafel (gleich beiße ich in die Tischkante).

Dann sehen wir wieder die drei nackten Geiferweiber. Necronos verspeist gerade einen Gefangenen (vielleicht sollte er die Typen nocht verspachteln, sondern lieber in den Kampf schicken?) und bemerkt erst im letzten Moment, dass ein Ritter vor ihm steht. Necronos‘ Tod wird uns durch einen an die Wand geschütteten Eimer Farbe gezeigt, der wohl sein Blut sein soll. Eine Frage: Welchen Sinn hat es, einen Text einzublenden und dann genau das nochmal zu zeigen, was vorhin im Text stand? Wollt ihr mich verkasperln, oder was?

Ein Ritter verkündet dem Volk (also circa 13 Figuren) den glorreichen Sieg, woraufhin alle jubelnd die Arme hochreißen (und dabei genauso enthusiasmiert dreinschauen wie ich in dem Moment). Da wird auch schon Necronos in die Burg gebracht, der dabei brüllt wie der König der Löwen. Und dann kommt…

…eine weitere Texttafel (Kopf plus Tischplatte = BUMM!), die uns informiert, dass der König Necronos im Burgturm zu Tode foltern und seine Überreste verbrennen ließ. Anschließend sehen wir… genau das, was vorhin im Text geschrieben stand. Ich habe jetzt schon keine Lust mehr, dafür kämpft sich meine Wut mit aller Macht an die Oberfläche, denn…

…die nächste Texteinblendung (AAAAAHHHH!!) erklärt schwafelig, dass die untote Seele des Hexers für immer dem Teufel gehören und seine Rückkehr in den „Turm des Verderbens“ nur eine Frage der Zeit sein sollte (dieser Turm ist übrigens der, in dem er gestorben ist und nicht etwa sein Folterkeller). Der Hexer leckte jahrhundertelang seine Wunden (ich fürchte, so lange werde ich auch brauchen, um diesen Film zu verdrängen) und bereitete seine erneute Ankunft auf der Erde vor. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass selbst in den gespielten Szenen bis jetzt genau fünf Zeilen Dialog vorkamen, die alle vom König gesprochen wurden? Vielleicht wollte Rohnstock ja einen Splatterstummfilm drehen.

Hier erspart Rohnstock uns, dass alles nochmal zu zeigen, und kommt gleich wieder zu seiner heimlichen Liebe, den hässlich gestalteten Texttafeln. Mächtiger und stärker sollte der Hexer eine neue Ära der Verdammnis einleiten. „Hier fängt alles an!“ Ich wünschte, es wäre schon zu Ende…

Und JETZT kommt erst der Vorspann…(gleich hänge ich mich auf).

Nach dem Vorspann sehen wir einen etwas seltsamen Autounfall. Wieso seltsam? Naja, der Wagen raucht und qualmt und der Fahrer liegt schon schwerverletzt drin, bevor das Auto überhaupt zum Stehen kommt (es bremst übrigens einfach nur auf der Straße. Echt spektakulär, oder?). Für den Fall, dass es hier Vollpfosten gibt, die denken, dass es auch im Mittelalter schon PKWs gab, erzählt uns die Einblendung „Present day“ vorsichtshalber, dass wir nun in der Gegenwart sind. Der Schwerverletzte hält es für eine tolle Idee, einfach schreiend in den Wald zu krabbeln. Dort wird er von Goran (ich nenn seinen Namen einfach gleich) mit einem Hammer erschlagen. Goran geht dann zu Necronos (dessen Behausung immer noch so aussieht wie im Mittelalter und der in der Hölle offenbar einer Ganzkörperbemalung mit einer Art schwarzem, glitzernden Discolack unterzogen wurde. Necronos informiert Goran, dass sie mehr Sterbliche brauchen und vor allem mehr Frauen, schließlich könnte ja die Auserwählte unter ihnen sein, die aber selber Hexen sein könnten (Hä?).

Zwei Angler sitzen an einem Teich. Nachdem wir uns eine Zeit lang dämliche Witze à la „Wurde auch Zeit, dass wir mal wieder unsere Ruten auspacken“ anhören durften, kommt Goran und schlägt einem von beiden so die Fresse ein, dass er in seinem Blut gurgelnd verröchelt und von Goran in den See geschleppt wird. Der zweite Fischer, der gerade beim Auto war, sucht seinen Kumpel im See (er hat dort dessen Hut gefunden) und wird von Goran, der wie dereinst Jason aus dem See springt, ebenfalls abgemurkst. Ich amüsiere mich immerhin darüber, wie schwul der Angler mit seinen Ärmchen wedelt, während er rufend durch den See springt.

Nachdem Goran die beiden Angler erledigt hat, schwenken wir zu einem Zelt, in dem ein Typ mit seiner Freundin hockt. Die Alte zieht sich aus und nachdem wir uns Sprüche wie „Dein Höschen ist so feucht“ (der Typ, nachdem er daran geschnüffelt hat. Ist das Mädel inkontinent?) anhören durften, kommt auch schon Goran. Der schlitzt erstmal das Zelt auf und erschlägt anschließend beide blutig mit einem Hammer, wobei er den männlichen Part mitschleppt und nicht ganz klar ist, ob der Typ noch lebt (hat Necronos nicht gesagt, er braucht vor allem Frauen?).

Dann fährt ein Wagen durch den Wald und ein paar gar finstere Typen steigen aus. Nachdem sie darüber geredet haben, ob sie „es“ machen sollen. Dann tun sie „es“ (Gott sei Dank nicht miteinander), öffnen den Kofferraum und man sieht eine nackte, gefesselte Blondine. (Memo an die beiden Vollpfosten: Zu diesem Zeitpunkt braucht ihr wirklich nicht mehr darüber reden, ob ihr das machen sollt oder nicht!!!) Einer der beiden filmt, der andere will sie dazu bringen, dass die Blondine die Klappe hält (soll sie sich über die Entführung freuen?? Gespielt wird dieser Entführer übrigens von Andreas Schnaas), als – Surprise! – plötzlich Goran auftaucht. Entführer Nr. 1 filmt alles, Entführer Nr. 2 will Goran nach einigem Rumgebrülle abknallen und schießt ein paar Mal auf ihn. Dann gehen beide zur vermeintlichen Leiche, als Goran dem Schützen mit einem Ast nicht nur den Revolver aus der Hand, sondern gleich den ganzen Arm abschlägt (Rohnstock und Co haben offenbar nicht viel Ahnung von der menschlichen Anatomie). Dann bringt Goran beide auf die schon bekannte Art und Weise um, schnappt sich anschließend die Blondine und trägt sie weg wie Frankenstein seine Braut (immerhin haut er ihr vorher nicht den Schädel ein, also wenigstens ein kleiner Fortschritt. Außerdem sind die Mordszenen mittlerweile genauso repetitiv wie die Texttafeln vorhin).

Ein Mann (Andreas Pape) rennt durch den Wald, schreit um Hilfe und wird von Goran eingefangen und in mundgerechte Stückchen zerlegt. Merkt man, dass ich langsam das Interesse verliere? Wir sind übrigens bei Minute 27 und mir stehen noch genau 100 Minuten Film bevor. Gott muss mich hassen.

Goran kehrt zu Necronos zurück, der ihn fragt, ob er noch mehr Sterbliche gefangen hat. Goran nickt (ist „gefangen nehmen“ bei dem ein Synonym für „brutal erschlagen“?). „Und die Weiber?“ fragt Necronos, als ob er ein wenig notgeil wäre. Goran nickt wieder. Necronos lobt seinen Mörder und sagt ihm, dass er einen Sterblichen zu den Untoten bringen soll, damit diese nicht länger hungern.
Dann geht Goran zu den Gefangenen (hab ich schon erwähnt, dass der ganze Folterkeller so wirkt, als hätte man ihn mit Goldpapier tapeziert?), denn natürlich haben all die Leute von vorhin es überlebt, dass man ihnen mit einem Hammer den Schädel zu Pudding verarbeitet hat, und ihre Verletzungen sehen plötzlich auch nicht mehr so schlimm aus (ich hau mir mal schnell mit der Fernbedienung selber eine rein, ja? Oder besser noch mit dem Hammer aus meinem Werkzeugkasten, sowas scheint ja nicht so ernst zu sein). Goran entscheidet sich für einen der Angler von vorhin und während er diesen zu den Untoten schleppt, versucht dessen Kumpel schreiend die Ketten zu zerreißen.

Goran betritt mit dem Angler ein anderes Zimmer, flößt ihm dort eine rote Flüssigkeit ein, woraufhin dieser ebenfalls zu einem Untoten wird. Dann geht Goran zu Necronos, dieser fragt ihn, ob er alles erledigt hat, was Goran bejaht (ich bin mir ziemlich sicher, dass da so einiges von den Aufträgen vorhin eben nicht gemacht wurde). Necronos fragt, ob die Hexe gesagt habe, dass die Auserwählte dabei sei (wäre nett, wenn wir die Hexe mal sehen würden). Goran verneint und Necronos schafft an, dass alle sterben und den Untoten zum Fraß vorgeworfen werden sollen (ich dachte, der will seine Armee vergrößern?) und wenn Goran schön brav ist, darf er mitessen.

Anschließend zaubert Necronos etwas roten Nebel aus einer Art Schatzkiste (die Effekte sind wirklich beeindruckend… not!!) und schon kann er durch die Kiste mit dem Teufel reden. Dieser (der übrigens genauso mit schwarzer Glitzerfarbe bepinselt ist) fragt ihn, ob er mit Goran zufrieden sei, was Necronos bejaht. Necronos will dem Teufel einreden, dass die Hexe (die wir immer noch nicht gesehen haben) nun überflüssig sei. Der Teufel fragt, ob die Auserwählte denn schon gefunden wurde, Necronos verneint dies, was den Teufel dazu veranlasst, die Hexe mitnichten als überflüssig zu betrachten, da alle bisher von ihr gefundenen Frauen ebenfalls Hexen, aber – wie Necronos einwirft – eben leider auch Huren waren. Diese sollen zur Hölle (die aussieht, als wären ihre Wände alle mit rotem Papier tapeziert worden – da hat wohl einer echt die Farbpapierabteilung des örtlichen Fachhändlers geplündert für sein filmisches Meisterwerk). Satan will Necronos noch ein paar dämonische Helferlein schicken. (Ist übrigens toll, dass uns bislang so ziemlich alles, was plotrelevant war, durch Texttafeln und/oder Dialoge erzählt wurde. Ist das „Show, don’t tell“-Prinzip wirklich so schwer zu verstehen?)

In einem uns noch unbekannten Schlafzimmer träumt eine Frau namens Lucy gerade ein Best of der Splatterszenen dieses Films. Sie wacht auf, nimmt eine Tablette (die wie Traubenzucker oder ähnliches aussieht – wäre ein rezeptfreies Schlafmittel wirklich so teuer gewesen? Sie muss es ja nicht runterschlucken). Dann dreht Lucy sich um und sieht ihren Freund (der aussieht wie Markus Maria Profitlich für Arme), dem gerade ganz lange Zähne wachsen, und wacht dann richtig auf, weil ihr Freund sie mit aller Kraft durchgeschüttelt hat, um ihr mitzuteilen, sie solle sich beruhigen. Schließlich habe sie am ganzen Körper gezittert und mit fremden Stimmen gesprochen. Lustig nur, dass Lucy vorher völlig ruhig im Bett lag. „Hast du wieder geträumt?“, stellt Lucys Stecher die blöde Frage des Films. Lucy bejaht das und man sieht der Schauspielerin (I use these terms so loosely) doch recht deutlich an, dass sie sich von dem Glatzkopf nur widerwillig in den Arm nehmen lässt. Er bietet ihr an, alle Termine zu verschieben und sich Urlaub zu nehmen. Sie sagt, sie möchte sich einfach nur ausruhen, und er sagt ihr, sie solle doch morgen runter zum Fluss fahren.

Zwischenzeitlich geht Goran seinem Hobby, dem Frauenfoltern, nach und vollführt mit einer Motorsäge und einem seiner Opfer seine ganz eigene Version von der „zersägten Jungfrau“. Dann geht er zu den beiden gefesselten Grazien und enthauptet sie mit einer Sichel. Hinterher ist das vorhin entführte Blondchen dran. Die wurde nackt und stehend gefesselt. Goran schnappt sich eine zugespitzte Holzlatte und fabriziert mit ihr die Cannibal-Holocaust-Gedächtnisfolterszene in all ihrer splattrig-blutigen Glorie. Marc Rohnstock hält sich aufgrund dieser Anspielung jetzt wohl für den Tarantino des deutschen Amateurhorrorbereichs und ich gehe mir die Augen mit Seifenlauge ausspülen.

Necronos will dem Teufel noch immer einreden, dass die Hexe nur aufhalte (stimmt, und zwar vor allem die Handlung, weil alle über sie reden, ohne dass man sie sieht, verdammt noch einmal!!) und es noch andere Möglichkeiten geben müsse, die Auserwählte zu finden. Der Teufel will die Hexe aber erst dann zur Rechenschaft ziehen, wenn sie die Auserwählte gefunden hat, was Necronos zähneknirschend akzeptiert. Das ist alles so interessant, dass ich gleich einschlafe. (Und wir sind erst bei Minute 42 meine Fresse. Warum tut Gott mir das an?) Eine Aufgabe hat der Teufel für Necronos noch: Er soll den ersten der Berserker erschaffen. Necronos hat Bedenken, aber der Teufel sagt, dass Goran die entsprechenden Zutaten beschaffen soll. Dann werde die Armee der Untoten über die Erde rollen und die Welt in Dunkelheit getaucht (ach, deshalb seid ihr zwei so schwarz), blablablablub… das interessiert mich alles einen feuchten Scheißdreck.

Necronos jagt ein paar menschliche Körperteile durch seine gigantische Küchenmaschine und macht sich einen leckeren Kannibalenshake, als sein Meister ihn ruft (nicht einmal in Ruhe essen kann der arme Kerl). Necronos sagt ihm, dass er irgendein doofes Elixier in ein anderes doofes Elixier verwandeln soll (wieso hat Necronos das nicht gleich selbst gemacht?) und dazu Blut aus dem Herzen von Männlein und Weiblein, die Gebeine eines Sterblichen und das Blut eines ungeborenen Kindes benötigen würde (mir schwant Übles). Necronos reißt einem zufällig gefangenen Pärchen gleich mal im Vorbeigehen die Herzen raus, damit wäre diese Zutat erledigt. Gott sei Dank liegt um die Ecke ne Schwangere auf einem Foltertisch. Goran sticht unmotiviert mit dem Messer auf sie ein, reißt ihr anschließend den Bauch auf, holt das Ungeborene herauf und klopft dessen Schädel wie ein rohes Ei an einer Schale auf. Das ganze sieht genauso lächerlich aus wie in D’Amatos „Manhunter“.

Dann geht Necronos zum nächsten Gefangenen, den wir noch nicht kennen. Dieser wirft ihm an den Kopf, dass er ein dänischer Politiker namens Larsen wäre (haben die nicht normalerweise Personenschutz?). Necronos bastelt sich aus seiner Schädeldecke eine Suppenschüssel und entnimmt dann Teile von Larsens Gehirn. Gott, ist dieser Scheißfilm langweilig, öde und schlecht geschauspielert. Ich beiße mir zwischenzeitlich mal selber in den Unterarm, um zu spüren, ob ich noch lebe.

Goran geht weiter und holt sich vom nächsten Gefangenen die nächste Zutat, indem er ihn in ein Säurebad taucht. Goretime! Wenn ihr schon ein Verlies zeigt, dann doch bitte eins, wo ich nicht locker über das Gitter steigen und wegrennen könnte. Natürlich ätzt die Säure die Knochen nicht, sondern nur das Fleisch weg. Goran stellt das Skelett ins Labor, vermischt die Zutaten, das blaue Elixier wird plötzlich grün und Goran kippt es über das Skelett und irgendwie formt sich aus den herumliegenden Gedärmen der Berserker. Goran will ihn offenbar mit einem Geschenk willkommen heißen und bastelt aus einem Puppenkopf, äh, dem Schädel des Ungeborenen, einen hübschen Anhänger.

Dann schickt Necronos Goran um die Hexe und wir bekommen sie endlich zu sehen. Die Hexe (die auf dem Weg noch nen amerikanischen Touristen umgebracht hat. Was sein muss, muss sein… oder so) verhandelt mit Necronos, ob sie freigelassen wird, da sie die Auserwählte diesmal gefunden habe. Sie teilt Goran telepathisch mit, wo sich diese befindet (der Typ steht neben dir, wieso sagst du es ihm nicht einfach?) und natürlich ist es Lucy, die gerade am Fluss liegt und liest. Sie telefoniert mit ihrem Freund, der gleich da sein soll, und danach sehen wir, dass sie einer gewissen Michelle etwas von ihren Träumen auf den Anrufbeantworter vorgequatscht hat (warum auch immer das gerade jetzt wichtig ist). Lucy geht danach ins Wasser und wird dort von Goran nach unten gezogen. Ihr Freund sieht das alles, hält sich aber erstmal zurück (hat es wohl nicht eilig mit der Rettung).

Kurze Zwischenbemerkung: Falls es euch so vorkommt, als wäre „Necronos – Tower of Doom“ der langweiligste Splatterfilm unter der Sonne, habe ich mein Ziel erreicht. Bis jetzt ist sogar „Kadaver“ von Marcel Walz ein kurzweiliger Actionfilm dagegen und das will etwas heißen.

Diese Michelle ruft in der Zwischenzeit Lucy zurück, aber Goran entsorgt das Handy im Fluss. Dann schnappt er sich Lucy wieder und geht mit ihr zur Burg, während Lucys Freund alles gibt, um bei der heimlichen Verfolgung von Goran wie Schmidtchen Schleicher in Aktion zu wirken. Obwohl er manchmal nur gefühlte zwei Meter hinter ihm her schleicht, kann er ihn unbemerkt bis in die Burg verfolgen, wo er einen Haufen entstellter Leichen findet.

Beim Meister angekommen, meint die Hexe (Manoush) erst, dass es sich bei Lucy um die Auserwählte handelt. Goran packt Lucy auf den Tisch und als die Hexe diese anfasst, hat sie eine Vision von Michelle, die offenbar die erstens Lucys Schwester und zweitens die echte Auserwählte ist. Necronos quengelt, weil er dachte, Lucy wäre es, er erfährt aber von der Hexe, dass diese keine Jungfrau mehr ist. „Ist deine Schwester noch Jungfrau?“, herrscht er daraufhin Lucy an und anstatt ihre Schwester mit einem einfachen „Nein!“ zu beschützen antwortet Lucy sofort mit „Ja!“ Wer solche Geschwister hat, braucht echt keine Feinde mehr. So wie es aussieht, ist Michelle aber ohnehin bald Einzelkind, denn Goran erhält die Anweisung, Lucy zum Schweigen zu bringen. Deshalb greift er zu seinem Lieblingshammer und verrichtet sein Werk. Dann teilt die Hexe Goran mal wieder telepathisch mit, wo er hin muss, wenn er zu Michelle will. Der Typ steht neben dir, gib ihm ne Wegbeschreibung, verdammt noch einmal! Außerdem guckt die Alte dabei, als ob sie gerade einen multiplen Orgasmus hätte.

Allgemeine Fressorgie bei den Untoten. Splatter bis zum Abwinken. Glatzkopf schleicht noch immer unbemerkt durch die Burg und findet Gorans Machete. Es wird weiter gefressen. Goran serviert ihnen Lucy als zweiten Gang, was Glatzkopf dazu veranlasst, in den Actionheld-Modus zu schalten und erst zwei Untote zu eliminieren (so leicht wie das geht kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass man mit denen die Weltherrschaft an sich reißen kann), bevor er dann in Goran, der ihn ein paar Mal mit dem Kopf gegen die Wand donnert, seinen Meister findet. Der Kampf ist übrigens herzallerliebst choreografiert. Alle schlagen meterweit daneben und immer wieder schafft einer der beiden es, die entsprechende Abwehrbewegung zu machen, bevor sein Gegenüber den dazu gehörenden Schlag ausführen kann. Ganz großes Kino.

Michelle will immer noch ihre Schwester erreichen. Die Szene ist, wenn es nach dem Soundtrack geht, offenbar schwer emotional. Dann hört sie in ihrem Haus irgendwo ein Geräusch, geht dem nach und will die Polizei rufen. Dummerweise sind dort gerade alle Leitungen besetzt. Natürlich ist es Goran, der offenbar in ihrem Keller hockt (Hä???) und ihr dann nachrennt. Michelle macht den dümmsten Fehler aus dem Baukasten für schlechte Horrorfilme und rennt nicht die paar Meter zur Haustür raus, sondern nach oben in ihr fensterloses Bad. Anstatt sich dort wenigstens nach etwas umzusehen, das man als Waffe gebrauchen könnte, hockt sie sich auf den Boden, guckt dabei drein wie ein kleines Mädchen, für das das Christkind mit Absicht keine Geschenke unter den Weihnachtsbaum gelegt hat, und flashbackt sich einmal quer durch alle Mittelalterszenen des Films (Gott sei Dank lässt sie die Texttafeln aus).

Im Folterkeller ist Angler Nr. 2 immer noch damit beschäftigt, schreiend die Ketten zu zerreißen (Ausdauer hat er, das muss man ihm lassen), was er auch schafft. Die anderen kann er nicht befreien, also reißt er einem Skelett den Arm ab und angelt sich den draußen hängenden Schlüssel (der natürlich direkt vor der Zellentür hängt). Dann rennt er Hilfe holen und schließt die anderen Gefangenen wieder ein, damit sie in Sicherheit sind (und das meine Damen und Herren, war die bis dato intelligenteste Aktion bis jetzt. Und glaubt mir, sie wird den Rest des Filmes Gefahr laufen, an Einsamkeit zu sterben).

In ihrer Wohnung im Badezimmer ist Michelle immer noch damit beschäftigt, ganz doll traurig zu sein. Die Musik bedient sich übrigens gerade bei „Freitag der 13.“ (Wo ist Jason, wenn man ihn braucht?) Michelle schleicht sich langsam aus dem Bad, ignoriert dabei den neben der Tür stehenden Haken für den Dachboden. Könnte ja nur ne potenzielle Waffe sein. Natürlich hat sich Goran nur versteckt und schon kann er Michelle entführen.

Necronos ruft mal wieder den Teufel an. Dieser erkundigt sich nach dem Berserker, den Necronos erschaffen sollte, erklärt ihm wieder, dass die Hexe erst Necronos gehört, wenn die Auserwählte sicher bei ihnen ist, etc. Zeitverschwendung.

Goran zerrt Michelle gerade an den Haaren in die Burg (eine Frage: Wie hat er sie quer durch die Stadt befördert, in der sie offenbar wohnt? Ne Pizzafresse wie er, die noch dazu ein schreiend um sich schlagendes Frauenzimmer an den Haaren hinter sich her schleift, fällt doch ein wenig auf, würde ich meinen). Aber keine Bange, Rettung ist in Sicht: Angler Nr. 2 ist noch in der Burg, schnappt sich eine Eisenstange und stanzt Goran damit ein Loch in die Schädeldecke. Dann rennt er mit der flennenden Tussi weg.
Jetzt wird es ein wenig verwirrend. Man sieht die zwei nach draußen rennen. Dann aber stehen sie plötzlich wieder vor derselben Wand wie zuvor, schauen beim Fenster raus und sagen, es gebe keinen Ausweg? Bitte was? Offenbar will man uns einreden, dass es um die Burg noch ne Außenmauer gibt, die aber bei den gefühlten 500 Außenaufnahmen nicht zu sehen war und die offensichtlich dafür sorgt, dass alles rund um sie herum plötzlich so aussieht, als wäre es wieder in der Burg. Das Klopfgeräusch, das ihr gerade hört, ist mein Kopf, der zum wiederholten Mal gegen die Schreibtischplatte donnert.

Michelle fragt Angler Nr. 2, was hier gespielt werde. Der sagt ihr, dass sie alle verschleppt wurden (ich glaube, so weit war Michelle auch schon). Dann reden sie darüber, dass Goran kein Mensch sein könne, was Angler Nr. 2 an dessen Stimme festmacht (dass du ihm gerade den Schädel eingeschlagen hast und er immer noch munter durch die Gegend wandert war für dich kein schlagender Beweis?)

Jedenfalls ist es nicht sonderlich intelligent, mal eben für ein paar Minuten stehen zu bleiben und zu plauschen, wenn man gerade auf der Flucht vor einem wahnsinnigen Serienmörder ist, was bedeutet, dass Goran sie einholt. Angler Nr. 2 will unbedingt einen sinnlosen Heldentod für sich beanspruchen und stellt sich Goran, anstatt einfach wieder wegzurennen. Da Michelle es offensichtlich äußerst spannend findet, dabei zuzuschauen, wie Goran ihm den Schädel zertrümmert und Michelle sich anschließend von der Hexe fangen lässt, war des Anglers Tod wirklich völlig umsonst. Das hat man davon, wenn man solchen Hohlbirnen helfen will.

Die Hexe haut Michelle mit dem Schädel gegen die Wand, sodass sie ungefähr 12 Liter Blut spuckt (natürlich ist sie zwei Sekunden später fast unverletzt). Man schnallt sie auf den Foltertisch und die Hexe verkündet, dass Michelle tatsächlich die Auserwählt sei. Sie will sich bei Necronos noch einschleimen, wird von dem aber mit einem bescheuert aussehenden CGI-Blitz überrascht.
Goran schleppt die Schwerverletzte zurück in ihre Zelle, wo die Hexe versucht, ihn dazu zu überreden, mit ihr gemeinsam gegen Necronos gemeinsame Sache zu machen. Der antwortet ihr, indem er ihr die Gedärme rausreißt. Da die Hexe aber ebenfalls zu den Untoten gehört, tangiert sie das nur peripher. Goran zerlegt sie in ihre Einzelteile und steckt ihren fluchenden Schädel in seinen Häcksler. Kann mir irgendjemand sagen, was jetzt noch 25 Minuten dauern soll?????? Geh zu Ende, blöder Drecksfilm!!!
Goran ist bei irgendeinem Entführungsopfer und zerteilt es blutig mit einer Säge. Warum? Weil das lustig ist, nehme ich an. Dann schmeißt er wieder alles in den Häcksler. Mahlzeit!

Necronos lobt Goran für irgendwas (man versteht den Kerl einfach so schlecht) und sagt ihm, dass er die beiden restlichen Sterblichen holen soll (oder so). Goran holt die zwei vorhin von Angler Nr. 2 eingesperrten Leutchen. Ihr „Oh nein!“ klingt in etwa so, als hätte man sie vorher mit Valium abgefüllt. Goran schmeißt sie in einen Raum, in dem der Berserker schon durch die Nebelschwaden spaziert (wenn man schon ne Nebelmaschine hat, muss man sie auch einsetzen, was?). Der Berserker (der aussieht wie eine weggeworfene Designstudie eine, Power Rangers Bösewichtes) tötet einen von ihnen mit einer Eisenstange (und wenn der andere etwas intelligenter wäre, hätte er in dem Moment, in dem ihm der Berserker den Rücken zudreht, nach dessen sich dort befindender Streitaxt gegriffen, dem Berserker den Schädel gespalten und damit sich und seinen Freund gerettet und mir meine Leidenszeit mit diesem Film verkürzt, aber nein…). Der Berserker spießt einen mit der Stange auf und enthauptet den anderen mit seiner Axt. Ich liege mittlerweile mit einem Heulkrampf unter meinem Schreibtisch und werde nur noch davon aufrecht gehalten, dass ich auch 128 Minuten Pudelmützenrambos (einigermaßen) ohne Folgeschäden überstanden habe. Mittlerweile bin ich sogar so weit, zu sagen, dass ich mir lieber Jochen Tauberts komplette Filmographie rauf und runter anschaue, bevor ich mir noch einmal Necronos gebe. So weit hast du mich also schon gebracht, du Drecksfilm!! Natürlich werden alle Tötungsszenen des Berserkers minutenlang (so wie alle Splatterszenen) ausgewalzt. Denn Blut und Titten ist das einzige, was diese minderwertige Schändung von Filmmaterial zu bieten hat.

Necronos erklärt Michelle in der Zwischenzeit, dass in ihr das Blut zu unbegrenzter Macht stecke (kann der nuschelnde Typ nicht deutlicher reden??), dann bringt er sie mit einem Zauber zum Einschlafen (Gott, wie ich sie beneide) und schneidet ihr in die Hand, um das Blut in einem Kelch zu sammeln.

Dann ruft er mal wieder seinen Scheffe an und erzählt ihm, was für ein braver böser Hexer er nicht war. Der Teufel befiehlt, dass sich alle Untoten vor dem Tor versammeln. Bis er käme, soll Necronos über die Dämonen herrschen und außerdem die Hexe gefügig machen. Necronos berichtet, dass Goran sie gerade in den Kerker bringe, was dem Teufel – da die Hexe mächtiger als Goran sei (hat sie bislang gut versteckt) – nicht gefällt.

Michelle versucht währenddessen ernsthaft, Goran zu verführen (gleich sehe ich mein Mittagessen wieder), aber Necronos ist rechtzeitig da und tötet seinen Diener mit einem Messer, um ihn anschließend zu enthaupten. Dann sagt er (sinngemäß) zu Michelle, dass er ihr das Blut nehmen werde, wenn er sie schon nicht haben könne, und schneidet ihr die Kehle durch, damit sie in einen Eimer verbluten kann. (Lieber Necronos… „gefügig machen“ und „umbringen“ sind zwei verschiedene Dinge. Der Teufel wird nicht gerade froh darüber sein, dass du so auf seine Befehle scheißt). Dann schwafelt Necronos davon, dass die Ära der Menschen vorbei sei und er schickt die Untoten los. Es folgt der Abspann…

…aber leider nur sehr kurz. Wir Sehen Necronos wieder, wie er zu Goran „Erwache“ sagt und dieser setzt sich selbst wieder zusammen. „Enttäusche mich nie wieder! Es gibt noch viel zu tun und nun an die Arbeit!“ befiehlt Necronos und lacht wahnsinnig. Der Abspann geht weiter, man bedankt sich auch noch schriftlich bei „Karl the Butcher“ aus der „Violent Shit“-Reihe für seine Maske (!) und endlich ist der Film endgültig vorbei. Ich werfe schon einmal Konfetti in die Luft und entkorke eine Sektflasche. „Necronos – Tower of Doom“ ist vorbei und ich habe den Dreck unbeschaferjoiüqgjreiqoögfvremnqiögvremq……

Ich frage mich immer wieder, wieso der Horrorfilm bei vielen Menschen immer noch einen schlechten Ruf hat. Dann sehe Filme wie „Necronos – Tower of Doom“… und plötzlich fällt es mir wieder ein. Der Horrorfilm hat einfach das Problem, dass es viel zu viele Nixblicker gibt, die denken, sie könnten selbst einen drehen. Die scheißen dann eben mal mit ihren Komplizen 127 Minuten Zelluloid voll und glauben anschließend, sie hätten ein neues Meisterwerk geschaffen. Das Schlimmste daran: Es gibt auch noch Deppen, denen dieser Mist gefällt. Wieso glaubt eigentlich jeder, der eine Kamera halten kann, dass er unbedingt einen Film machen muss? Und wieso kaufen die Leute sich den Schrott auch noch?? Und warum steigt nie einer von den Beteiligten auf die Bremse und überlegt sich einmal, wie viele hungernde Kinder in Afrika man um das Geld eigentlich durchfüttern könnte? Selbst wenn man das Geld in Nutten und Koks für alle investiert hätte, wäre es besser angelegt gewesen.

Das Drehbuch ist wohl in einer durchzechten Nacht auf einen Bierdeckel gekotzt worden und las sich wohl so: „Necronos böser schwarzer Zauberer, mit Teufel im Bunde, Blut, Gedärme, Titten…“ Der Rest wurde versehentlich von auf dem Bierdeckel abgestellten Bier- und Schnapsgläsern verwischt.

Die Schauspieler gehen einem schon nach fünf Minuten auf die Nerven, denn entweder wirken sie komplett unmotiviert, oder aber sie sind völlig unfähig, sich vor der Kamera auch nur ansatzweise normal zu bewegen. Das ist selbst für den Amateurfilmbereich das Allerletzte, denn selbst in einem Marcel-Walz-Film gibt es hin und wieder Leute, die mehr als einen bescheuerten Gesichtsausdruck beherrschen.

Die Effekte sind zwar blutig, aber manchmal so billig gemacht, dass nur gefehlt hat, dass irgendwo an den kübelweise verschütteten Gedärmen noch das Preisschild vom Metzger dranhängt. Besonders misslungen sind übrigens alle Enthauptungsszenen (und von denen gibt es einige), wo man einfach nur den gebastelten Kopf auf einen immer unecht aussehenden „Körper“ gelegt hat, um die dann mit dem Schwert zu „köpfen“, indem man sie leicht anstupst.

Die Musik wiederholt eigentlich ständig nur die gleiche Melodie, von den paar Metaltracks abgesehen. Ist trotzdem noch mit das Beste an dem Schwachsinn.

Was mich aber am meisten aufregt, ist, dass man diese Dreckshandlung, die eigentlich in 45 Minuten hätte erzählt werden können, aber nein, wir müssen ja unbedingt vollkommen nutzlos in Blut und Gedärmen wühlen, denn wir sind ja voll extrem und müssen dringend ein paar Grenzen überschreiten. Ganz ehrlich: „Braindead“ ist ein großartiger Film. Wenn ihr einen guten Splatterfilm sehen wollt, der auf sowas wie Grenzen keine Rücksicht nimmt, dann schaut euch den an. „Necronos“ ist einfach aktive Volksverblödung, von primitiven Gorebauern für primitive Gorebauer.

Was die vorhin angesprochenen „Größen“ des deutschsprachigen Amateurbereiches angeht, die hier mitspielen: Die tauchen alle für nicht einmal fünf Minuten pro Nase auf und lassen sich dann von Goran umbringen. So gesehen besteht Gorans Opferliste zu fünfzig Prozent aus Möchtegernregisseuren von Amateurschmodderkram und Augenbeleidigungen wie Kadaver oder Violent Shit 3 – Infantry of Doom. Das macht ihn schon fast wieder sympathisch. Aber nur fast.

Kleines Detail vom Dreh am Rande: Auf der Homepage von Infernal Films beschreibt das Necronos-Team, dass sie auch sehr stolz auf den Foltertisch waren, der in verschiedensten Szenen zum Einsatz kam. Dabei schreiben sie auch, wie sehr die Darstellerinnen und Darsteller diesen verflucht hätten, wenn sie – wie wohl öfter geschehen – bis zu 6 Stunden auf diesem festgeschnallt waren. Euer Enthusiasmus in allen Ehren, aber hättet ihr die Leute nicht wenigstens für ne Pinkelpause abschnallen können? So wie ich das verstehe, ist das nämlich nicht geschehen.
Fazit

Legt lieber einen leeren DVD-Rohling in den Player und starrt danach zwei Stunden lang auf den schwarzen Monitor. Selbst das ist um Welten unterhaltsamer als diese gemeingefährlich volksverblödende, minderwertige, beschissene Zeitverschwendung, die den menschlichen Verstand so lange vergewaltigt, bis er um Hilfe schreiend und blutend auf dem Boden liegt und auf den Namen „Necronos – Tower of Doom“ hört.

(c) 2013 G


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 0


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments