Nabonga – Der Riesenaffe

 
  • Deutscher Titel: Nabonga - Der Riesenaffe
  • Original-Titel: Nabonga
  • Alternative Titel: The Girl and the Gorilla | Nabonga (Gorilla) | The Jungle Woman | Die Rache des Gorilla |
  • Regie: Sam Newfield
  • Land: USA
  • Jahr: 1944
  • Darsteller:

    Buster Crabbe (Raymond Gorman), Julie London (Doreen Stockwell), Barton MacLane (Carl Hurst), Fifi D’Orsay (Marie), Herbert Rawlinson (T.F. Stockwell), Prince Modupe (Tobo), Jackie Newfield (Doreen als Kind), Ray Corrigan (Gorilla)


Vorwort

T.F. Stockwell muss dringend sein Heim (irgendwo in Afrika) verlassen – zu seinem persönlichen Mißvergnügen ist tatsächlich aufgefallen, dass er das Vermögen der Treuhandgesellschaft, für die er arbeitet, in Form von Juwelen in die eigene Tasche gewirtschaftet hat. Neben den Klunkern packt er sein kleines Töchterlein Doreen ein, chartert ein Flugzeug und bruchlandet mit selbigem im tiefsten afrikanischen Dschungel. Während Stockwell den Piloten umbringt, weil der ein oder zwei Blicke zu viel auf das ehrlich ergaunerte Vermögen wirft, freundet sich Doreen schnell mit einem stattlichen Gorillaexemplar an…

Jahre später – Raymond Gorman, Sohn des Präsidenten der Treuhandgesellschaft, der durch den damaligen Skandal in den Suizid getrieben wurde, sucht im afrikanischen Busch nach Hinweisen, die erstens den Namen seines Vaters reinwaschen und zweitens die verloren gegangene Kohle zurückbringen könnte. Weil Gorman dem Einheimischen Tobo in einer Auseinandersetzung unter Bwana-Negern das Leben rettet, berichtet der ihm dankbar von der Legende der „weißen Hexe“, die einst „in einem Haus mit Flügeln vom Himmel gefallen“ sei und aus deren Dunstkreis noch niemand lebend zurückgekommen ist (oder überhaupt irgendwie). Gorman zählt 2+2 zusammen und plant sofort einen Trek in den Dschungel. Blöderweise hört der Feind mit, und der ist in diesem Falle die geldgierige Schlampe Marie, die ihrem nicht minder geldgierigen Liebhaber/Partner/whatever Carl Hurst brühwarm von den möglicherweise im Urwald verborgenen Moneten berichtet. Carl versucht die von Gorman nach Tobos Angaben gezeichnete Karte zu klauen, scheitert, bleibt aber wenigstens unerkannt. Gorman allerdings ist schlau genug, sofort zum Aufbruch zu blasen. Tobo soll ihn führen. Carl und Marie nehmen mit einer Safari die Verfolgung auf.
Gorman und Tobo überstehen etliche Gefahren (najaa), ehe der schwarze Mann einer Gorillaattacke zum Opfer fällt. Aber das führt Gorman wenigstens auf beinahe direktem Weg zu Doreen, die mittlerweile die Rolle der örtlichen Urwaldkönigin (und selbstverständlich die der „weißen Hexe“) spielt, mit dem Viech- und sonstigen Kroppzeug auf Du und Du ist, und die von dem mächtigen Gorilla Samson vor jeglicher Gefahr beschützt wird – das schließt allerdings auch weiße Männer ein, die mit Doreen nicht nur herumschäkern wollen, sondern es auf die von ihr argwöhnisch gehüteten Juwelen abgesehen haben. Zwar kann Doreen Gorman gut leiden, aber die Klunker, die gehören ihr, stellt sie klar. Notgedrungen muss Gorman ein Zweckbündnis mit der von Carl als Vorhut losgeschickten Marie eingehen, um Samson in einer Falle zu fangen. Doch kaum ist das erfolgreich bewerkstelligt, taucht Carl auf, und der geht für die Klunker notfalls auch über Leichen.


Inhalt

Eine neue Runde Spaß mit Mill Creeks „Drive-In Movie Classics“-Box, auch wenn unser heutiger Film da nun eigentlich wirklich nichts drin verloren hat – „Nabonga“ datiert aus dem Jahr 1944 und ist nichts weiter als ein klassischer B-Film im Wortsinne, also das, was bei einer damals normalen Doppelvorführung in einem regulären Kino als Begleitfilm zum größer budgetierten A-Film lief. Möglich natürlich, dass der Kram sich bei einer Wiederaufführung in den 50ern mal in ein Autokino verirrt hat, aber im Gegensatz zu den bisherigen Kloppern der Sammlung, die man sich mehr oder weniger gut als Fummelberieselung für notgeile Teenager vorstellen konnte, ist das schon ein ziemlicher Ausreißer.

Aber natürlich einer, der gut hierher passt, denn „Nabonga“ ist ein typischer Vertreter des 40er-Jahre-„poverty row“-Kinos. Wir erinnern uns (möglicherweise): die poverty-row-Studios waren die Armenhäuser Hollywoods – hier stoppelten oftmals Filmemacher (und Schauspieler), die es besser konnten (z.B. auf Regisseursseite der deutsche Emigrant Frank Wisbar), unter unsäglichen finanziellen Bedingungen in kürzester Zeit quasi im Akkord simple „programmer“ zusammen. Zu diesen Ultra-Low-Budget-Studios, die samt und sonders die Segel streichen mussten, als die Major-Studios die großen Kinoketten übernahmen und es für Unabhängige quasi unmöglich wurde, ihre Filme in die Theater zu bringen, gehörte hauptamtlich neben Monogram Pictures die kleine Firma PRC (was nicht etwas für „Poverty Row Company“ steht, was ehrlicher gewesen wäre, sondern für „Producers Releasing Company“), die den Markt mit zahllosen Billig-Western und -Horrorfilmen überschwemmte.
Der ehemalige Olympiasieger im 400-m-Freistil-Schwimmen, Buster Crabbe, der nach seinen erfolgreichen Serials („Flash Gordon“ und „Buck Rogers“) vor dem Karriereknick standt, entwickelte sich zum Haus- und Hofstar von PRC und drehte bis weit in die 40er einen Schnellschuss nach dem anderen, bis ihm, als die Produktionszeiten bis auf 4 Tage zusammengeschmolzen waren, der Kragen platzte, er das Studio zornig verließ und die Schauspielerei bis auf gelegentliche Gastauftritte an den Nagel hängte (das Studio sah’s locker und heuerte umgehend Lash La Rue als Nachfolger an).

Zu den Genres, die für ein chronisch blankes Studio wie PRC attraktiv erschienen, gehörte natürlich auch der klassische Abenteuer-/Expeditionsfilm – der, wenn man sich nicht den Luxus von Location-Drehs leistet, durchaus kostenbewusst zu produzieren ist. Den Cast (zumindest denjenigen, dem man ernstlich Geld bezahlen muss) kann man überschaubar halten, ’ne Ecke urwüchsig aussehender Wald findet sich auch in Kalifornien und den nötigen Natur-Scope durch Landschafts- und Tieraufnahmen holt man sich günstig aus dem stock-footage-Archiv. Enter „Nabonga“, ein weiteres Vehikel für Buster Crabbe, eine Handvoll Nebendarsteller, einen Kerl im Gorillakostüm und mehr geliehenen Tieraufnahmen als eine durchschnittliche Sielmann-Folge. Erdacht von Veteran Fred Myton, der schon in der wilden Stummfilmzeit der 10er Jahre etliche Szenarien verfasste und sich nach Aufkommen des Tonfilms hauptsächlich aufs Schreiben von B-Western (u.a. auch den legendären Liliputaner-Western „The Terror of Tiny Town“, den zufälligerweise der hiesige Regisseur Sam Newfield dirigierte…)verlegte , könnte „Nabonga“ gut als Blaupause für’s ganze Genre herhalten. Die üblichen Zutaten sind vorhanden – das verlorengegangene Kind der Zivilisation, das im Urwald zum Freund aller Tiere geworden ist, den tapferen Helden, die generisch bösen Schurken, ein paar Bwana-Neger für den Hintergrund, und ein „Monster“ in Form des Gorillas – wer braucht da noch sonderliche Scripteinfälle, um die übliche Genremaschinerie in Bewegung zu setzen?

Auch wenn „Nabonga“ vordergründig praktisch alle klassischen Plotpunkte des Expeditions-/Abenteuerfilms sorgfältig abhakt, macht sich das Budget bzw. der Mangel eines ernstlich so zu nennenden solchen natürlich bemerkbar – arg viel „Abenteuer“ sind’s nicht, die unser Held zu bestehen hat – genauer gesagt beschränken die sich darauf, dass Tobo einen Stock-Footage-Leopard verjagt, Gorman mit einem Krokodil rangelt (ganz okay gewerkelt, man merkt nicht wirklich, dass Buster Crabbe da sich – höchstwahrscheinlich – mit einem Gummimodell o.ä. balgt) und man dann recht unvermittelt auf die Dschungelqueen (die natürlich aussieht wie aus der Urwaldausgabe der Vogue gepellt – die Frisur sitzt, irgendein Gorilla scheint ihr auch ständig einen Vorrat an Revlon-Lippenstift vorbeizubringen, und das Kleidchen ist auch modisch geschneidert, wenn auch nicht halb so „revealing“, wie mann es sich wünschen würde) trifft.
Der ordinäre Gangster ist natürlich nur eine eingeschränkt wirksame Ersatzdroge für wirklich aufregende Dschungelabenteuer (aber das ging der Tarzan-Serie auch nicht anders) und der titelgebende Gorilla (wobei der lustigerweise im Film nur mit „Samson“ angesprochen wird und die Credits ihn als „Nbonga“ listen… irgendwer war sich da nicht ganz einig) spielt eine reichlich untergeordnete Rolle. Die ein oder andere Grundsatzfrage ist wie üblich ein, zwei Schädelkratzer wert – was bringt es Stockwell, dem Papa, im Urwald auf einer Kiste Juwelen zu sitzen? Und wieso wartet Gorman, der Jüngere, offensichtlich 10-15 Jahre, bis er der Sache ernstlich auf den Grund geht? (Und wieso weiß Doreen, die ansonsten nicht auf den Kopf gefallen zu sein scheint, nicht, dass ihr Vater auch noch einen anderen Namen außer „Vater“ hatte und sie selbst auch einen Nachnamen hat?).

Immerhin muss man „Nabonga“ eins lassen – auch wenn ich jetzt schon ein paar Mal abfällig über die typischen „Bwana-Neger“ gelästert habe, die Filme dieser Art zuhauf bevölkern, den einzigen Native-Charakter mit Sprechrolle, Tobo, behandelt das Drehbuch durchaus mit Respekt – Tobo muss nicht radebrechen, sondern spricht plausibles Englisch, ist ’n ziemlich cleveres Kerlchen und wird nicht für comic relief (erfreulicherweise entwickelt sich der beabsichtigte Humor regelrecht elegant und spielt sich ausschließlich in der Beziehung von Garmon und Doreen ab) mißbraucht, Garmon lässt sich auch mal von ihm das Leben retten und gibt zu, als eine Fehleinschätzung seinerseits Tobo in Gefahr gebracht hat, dass es besser gewesen wäre, auf den vernünftigen Rat des Eingeborenen zu hören. Wenn man überlegt, wie die meisten anderen Filme dieser Epoche (und sei’s unbewusst) rassistische Ressentiments pflegten und schürten, ist „Nabonga“ schon beinahe ein civil-rights-Plädoyer (wir dürfen nicht vergessen: 1944 war’s noch üblich, dass schwarze character player unter Pseudonymen wie „Snowflake“ kreditiert wurden – so geht’s hier auch Fred Toones -, und die Zeiten, in deren afro-amerikanische Akteure sogar noch despektierlichere Pseudonyme wie „G. Howe Black“ verpasst bekamen, lagen noch nicht sehr lange zurück).
Es passt aber dazu, dass der Streifen für seine Handelsklasse überraschend gute und oft absichtlich (und funktionierend) witzige Dialoge bietet – vor allem das Interplay zwischen Gorman und Doreen ist – unter den Einschränkungen, dass es natürlich ncht wirklich *realistisch* ist – gefällig geschrieben und gespielt. Doreens Charakterisierung als verwöhntes und verzogenes Gör bietet einen guten Kontrast zu dem einerseits etwas steifen, andererseits speziell ob der Präsenz eines durchaus mordlustig aufgelegten Gorillas ängstlichen Gorman. Das hat beinahe schon screwball-comedy-Format und tröstet darüber hinweg, dass „Nabonga“ nur wenig Action zu bieten hat.

Sam Newfield, der bei B-Filmen Regie führte wie andere Leute Unterhosen wechseln, erledigt einen anständigen Job. Der Einbau der stock footage ist zwar zu bemerken, aber verhältnismäßig elegant (wenn man das mal mit Eddie Wood vergleicht, der gegen PRC wie ein Geldverschwender aussieht), die Kameraführung für einen Billigfilm von 1944 okay – Robert Cline (ein B-Western-Spezialist) weiß, dass man eine Kamera auch mal bewegen kann und wagt sogar gelegentlich vorwitzige Zooms. Ich persönlich halte nach wie vor nichts von hochgespeedeten Actionszenen (in diesem Fall den fisticuffs zwischen Gorman und Carl), aber das war zu dieser Zeit eben noch Usus. Einige Schnittentscheidungen sind eher rätselhaft (besonders zu Beginn, wo eine Safari auf der Suche nach dem „abgestürzten Flugzeug“ ist – und dabei den Gorilla anschießt -, während Stockwell und die seinen sich gerade erst aus dem gestrandeten Vogel pellen), aber summa summarum ist das für einen poverty-row-Heuler handwerklich ordentlich. Eine Tempogranate sieht anders aus (zumal der eigentliche Plot, also Gormans Versuch; Doreen den Schatz abzuluchsen, erst nach etwa 50 von 70 Filmminuten in die Hufe kommt), aber speziell im Kontext von 40er-Jahre-B-Filmen ist das alles noch recht unterhaltsam und sozialverträglich.

Die Schauspieler schlagen sich wacker – Buster Crabbe ist ein Sympathikus vor dem Herren und gar kein so übler Schauspieler. Der ehemalige Schwimmstar (dem findige Produzenten, die Crabbe in einer Konkurrenz-„Tarzan“-Serie lancierten – die über den erste Teil allerdings nicht hinauskam – zwecks Publicity eine Rivalität mit Johnny Weissmuller andichten wollten) bedauerte selbst sehr, dass er nie die Chance bekam, mal in einem „richtigen“ A-Listen-FIlm zu agieren; er ist mehr als nur ein 30er-/40er-Action-Star, der die Fäuste sprechen lassen kann – speziell in den lustig gedachten Szenen zeigt er durchaus Gespür für nuancierte humorige Darstellung.
Julie London, die die verzogene Lausegöre, der (begreiflicherweise) nie jemand Manieren beigebracht hat, gut hinbekommt, feiert hier ihr Filmdebüt. Nach einigen eher bedeutungslosen B-Movies startete sie eine sehr Karriere als Jazz-/Pop-Sängerin, spielte nebenher TV-Rollen und brachte es noch zu Fernsehruhm in der Krankenhausserie „Emergency“, deren Cast sie über acht Staffeln lang angehörte.
Barton MacLane (Carl, auf der eindrucksvolle-Schurken-Skala sicherlich auch nicht höher als bei 3/10) spielte neben Hauptrollen in B-Movies auch wichtige Nebenrollen in größeren Filmen wie „Der Malteser Falke“, „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“, „Der Schatz der Sierra Madre“ oder „Die Glenn Miller Story“. Ende der 60er amtierte er dann in „Bezaubernde Jeannie“ als Larry Hagmans Chef General Peterson, eine Rolle, die er bis zu seinem Tod 1969 spielte.
Fifi D’Orsay, ein kanadischer Vaudeville-Superstar, kann als Nebenschurkin Marie nicht wirklich überzeugen (da ist aber auch die Kostümabteilung Schuld, die die mit unüberhörbarem französischen Akzent parlierende Schauspielerin in eine Art spanisches Flamenco-Kleid pfropft). D’Orsay verdient sich ihren Platz in der Entertainmentgeschichte aber schon dadurch, als einer der ersten großen Bühnen-/Revuestars schon in den 50ern TV-Jobs übernommen und dem jungen Medium damit zu Legitimation verholfen zu haben. ’ne gute Schauspielerin ist sie deswegen aber noch lange nicht automatisch.
Doreens Vater mimt Stummfilm-Topstar Herbert Rawlinson, den Trashfreunden sicherlich bestens dadurch bekannt, eine Hauptrolle in Ed Woods Jail Bait gespielt zu haben (und unmittelbar nach Ende der Dreharbeiten verstorben zu sein).
Eine gute Leistung liefert Prince Modupe als Tobo ab, sicherlich begünstigt dadurch, dass er eben auch einen respektvoll geschriebenen und behandelten Charakter zu spielen hat.

Nicht vergessen wollen wir natürlich Ray „Crash“ Corrigan, gefragter Stuntman und leading man in diversen B-Western-Reihen, aber hauptsächlich berühmt für ’ne ganze andere Geschichte – wenn’s einen „Lifetime Achievement Award for Actors in a Gorilla Suit“ gäbe (und bei Gott, es sollte einen geben), Corrigan wäre DER Kandidat dafür. Mindestens neunzehnmal stieg Corrigan in ein Gorillakostüm, u.a. in „Tarzan, the Ape Man“, „The Ape“, „White Gorilla“, „Captive Wild Woman“, „The Monster Maker“, „Bela Lugosi Meets a Brooklyn Gorilla“ etc. Das hiesige Kostüm sieht sogar ziemlich gut aus, erlaubt gewisse Mimik und gehört sicher zu den besseren Affenkostümen.

Bildqualität: Eigentlich muss es kaum wundern, dass Mill Creek für einen 65 Jahre alten PRC-Heuler ’nen besseren Print hat als für einen zwanzig Jahre alten Italo-Film. Der Vollbildtransfer (intendiertes Format) ist von durchschnittlicher Schärfe, unterdurchschnittlichem Kontrast, aber überraschend verschmutzungsfrei. Geht okay. In neuer deutscher Synchron-Fassung ist „Nabonga“ u.a. in einer 9er-„Fantasy Box“ aus dem Best-Dunstkreis erhältlich (unter dem Titel „Nabonga – Der Riesenaffe“, was natürlich dämlich ist, weil der Gorilla ein völlig handelsübliches Exemplar ist).

Tonqualität: Englischer Mono-Ton, der zwar ein deutliches Grundrauschen und gewisses Knarzen mitbringt, aber noch gut verständlich.

Extras: –

Fazit: „Nabonga“ lässt mich als Rezensent in einem leichten Dilemma zurück – unterfinanzierte B-Klopper aus den 40ern können heute meist nur noch über ihre Trashwerte punkten, aber „Nabonga“ ist trotz budgetbedingter Schwächen (eben dem Mangel an echten Abenteuern und wirklicher Action) zu kompetent gemacht, um sich über unfreiwillige Komik zu definieren. Echte Kopfpatschmomente fehlen, der vergleichsweise subtile beabsichtigte Humor funktioniert, Buster Crabbe und Julie London beweisen in ihren gemeinsamen Szenen durchaus Chemistry. Hätten die finanziellen Möglichkeiten ein paar Trickeffekte oder größere Actionszenen hergegeben, wäre „Nabonga“ ein völlig akzeptabler Abenteuerfilm, der sich hinter einem durchschnittlichen Weissmuller-„Tarzan“ kaum verstecken müsste. Da die Sache allerdings aufgrund des Fehlens von Schauwerten ein wenig hinzieht, kann ich mich nicht zu einer uneingeschränkten Empfehlung hinreißen. Sagen wir’s mal so – für die Verhältnisse von PRC ist „Nabonga“ eine kleine Perle und der Beweis, dass man auch in den 40ern auch mit kleinem Geld etwas hinstellen konnte, was „richtigem Kino“ verdammt ähnlich sah. Insgesamt – vorsichtige Empfehlung für Freunde historischen Kintopps.

3/5
(c) 2009 Dr. Acula


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