My Blueberry Nights

 
  • Original-Titel: My Blueberry Nights
  •  
  • Regie: Wong Kar Wai
  • Land: USA
  • Jahr: 2007
  • Darsteller:

    Drehbuch…Wong Kar Wai & Lawrence Block
    Musik…Ry Cooder
    Kamera…Darius Khondji
    Cast:
    Norah Jones…Elisabeth
    Jude Law…Jeremy
    David Strathairn…Arnie
    Nathalie Portman…Leslie
    Rachel Weisz…Sue Lynne


Vorwort

Die Süßigkeiten in Jeremys Cafe verkaufen sich eigentlich ziemlich gut, nur der Blaubeerkuchen macht ihm jedes Mal Sorgen. Der bleibt nämlich immer unberührt stehen. Auch Elisabeth, die vor kurzem von ihrem Freund verlassen, bemerkt das. Auf ihre Frage, was denn mit dem Kuchen nicht stimmen würde, erhält sie als Antwort, dass alles damit in Ordnung wäre, es sind nur die Leute, die eben eine andere Wahl treffen. Daraufhin ordert sie ein Stück mit Eiscreme. Aus diesem eher belanglosen Intermezzo entsteht eine innige Freundschaft, die etwas plötzlich endet, als Elisabeth plötzlich verschwindet und ein neues Leben als Kellnerin in Memphis beginnt. Jeremy beschließt, Elisabeth zu suchen…


Inhalt

„My Blueberry Nights“ ist Wong Kar Wais erster englischsprachiger Spielfilm. Dieser präsentiert sich erst als Liebesfilm ala „Before Sunrise“ wird aber, mit Beginn von Elisabeths Reise quer durch die USA, zu einem Roadmovie. Damit beginnt auch endlich der interessante Teil des Films, da die ersten zehn bis fünfzehn Minuten ein wenig zu langatmig geraten sind. Faszinierend wird „My Blueberry Nights“ durch die Charaktere, die Elisabeth unterwegs trifft und deren Leben sie beeinflusst. Da wäre zum Beispiel der Alkoholiker Arnie, der es einfach nicht verkraften kann, dass Sue Lynne, seine Frau, sich von ihm getrennt hat. Eines Tages schlägt er im Suff den neuen Freund von Sue krankenhausreif und begeht danach Selbstmord. Oder Nathalie Portman als Pokerspielerin Leslie, die mit dem Zitat „Als ich klein war, dachte ich immer, die Zahl nach zehn hieße Bube“ erstens den meiner Meinung nach witzigsten Spruch des Films bringt, zweitens komplett gegen ihren Typ gecastet wurde und das drittens ziemlich gut meistert. Jude Law spielt (wie eigentlich fast immer) einen ziemlich britischen Typ, den er mit viel Charme zum Leben erweckt.
Was die Leistung von Norah Jones angeht, hat mir ein Zitat aus der Filmkritik von Ö3 (österreichischer Radiosender) am besten gefallen: „Ob Norah Jones wirklich eine so gute Schauspielerin ist, wird man wohl erst nach ihrem zweiten oder dritten Film sagen können. Denn hier wirkt sie so natürlich, dass man fast glauben könnte, sie spielt sich selbst.“ Oder mit anderen Worten: Ein wahrhaft grandioses Debüt. Da man schon einem Musikstar die weibliche Hauptrolle gegeben hat, ist es nur logisch, wenn sie auch ein paar Songs zum Soundtrack beisteuert. Und die Lieder von Norah Jones passen mit ihrem eher langsamen Tempo und dem dahinter steckenden Tiefgang hervorragend zur Stimmung des Films. Jedenfalls brauche ich unbedingt eine CD davon.
Kameramann Darius Khondji leistet ebenfalls ganze Arbeit. Wong Kar Wai liebt es ja, die Zuschauer mit seiner ästhetischen Bilsprache zu fesseln und so wie diese hier präsentiert wird, gerät der Film zu einem eindrucksvollen audiovisuellen Gesamterlebnis, das ein echter Augenschmaus ist. Die Geschichte tritt dabei aber nie in den Hintergrund und fügt sich wunderbar in den Rahmen.

Fazit: Wong Kar Wai hat mit „My Blueberry Nights“ ein kleines Meisterwerk abgeliefert, das jeder Freund solcher Filme gesehen haben sollte. Der Film erzählt eine Geschichte, die direkt aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und von Schmerz, Leid und Sehnsüchten handelt.

G


mm
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