Men of War

 
  • Deutscher Titel: Men of War
  • Original-Titel: Men of War
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  • Regie: Perry Lang
  • Land: USA/Spanien
  • Jahr: 1994
  • Darsteller:

    Nick Gunar (Dolph Lundgren)
    Loki (Charlotte Lewis)
    Po (B.D. Wong)
    Jimmy G (Anthony John Denison)
    Ocker (Tim Guinee)
    Nolan (Don Harvey)
    Blades (Tiny „Zeus“ Lister)
    Jamaal (Tom Wright)
    Grace (Catherine Bell)
    Keefer (Trevor Goddard)


Vorwort

Im Leben eines Reviewers gibt es solche und solche Tage… manchmal weiß man vor´m Einlegen eines Films wirklich nicht, worauf man sich einläßt, manchmal allerdings ist einem schon beim ersten Betrachten des DVD-Covers klar, daß das Review nur unfair und fies werden kann. Heute haben wir einen Fall aus der zweiten Kategorie.

Aber halt, hör ich die Stammleser aufstöhnen, behauptet der Doc nicht immer, er wäre sowas ähnliches wie ein Dolph-Lundgren-Fan und hielte den alten Schweden für hochsympathisch? Full Ack, wie man auf Internet-Neusprech so schön zu sagen pflegt, es liegt auch nicht am guten Dolph. Vielmehr schon daran, daß die zu betrachtende Disc aus dem Hause Madison stammt und ich über Erzeugnisse dieses Hauses noch selten lobende Worte zu verlieren hatte und noch dazu um eine gekürzte FSK-16-Fassung. Wobei „gekürzt“ in diesem Zusammenhang ungefähr so aussagekräftig ist wie die Behauptung, die deutsche Sozialdemokratie würde zur Zeit in einem kurzfristigen Popularitäts-Dip liegen – im Vergleich zur ungeschnittenen Version ohne Jugendfreigabe, die in in diesem unserem freien Land nur als Leihkassette erhältlich war (wenn mich nicht alles täuscht, war das damals ein Titel, der mit viel Gedöns exklusiv von der kriminellen Vereinigung Deutscher Videoring verliehen wurde), entbehrt diese Kaufhausfassung satte 25 Minuten Laufzeit und damit immerhin ein gutes Viertel des ganzen Films.

Für ein objektives Review ist das verständlicherweise eine ausgesprochen ungünstige Ausgangsbasis und deswegen werde ich´s erst gar nicht versuchen. Sämtliche nachfolgenden Ausführungen beziehen sich daher ausschließlich und exklusiv auf die FSK-16-Version und sind nur in direkter Verbindung mit selbiger gültig. Wir danken für die Aufmerksamkeit.


Inhalt

Wir beginnen unsere Plotte im kalten und winterlichen Chicago, wo Nick Gunar, genannt „der Schwede“ (und glaubt ja nicht, daß sich der Film bzw. die deutsche Synchro den „alter Schwede“-Gag verkneift), sein Dasein fristet. Nick (certainly Dolph Lundgren, der, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, in diesem Film nicht wirklich gut im Sinne von „gesund“ aussieht) steht dumm an einer Straßenecke rum und wird von ein paar Leuten in einer Luxuslimousine aufgegabelt, nicht, weil sie ihn für einen Stricher halten (das wär dann eher was für Jill Rips gewesen), sondern weil sie ihn engagieren wollen. „Sie“ sind in diesem Fall die schnöseligen Yuppies (oder yuppiehaften Schnösel) Warren und Lyle, ihres Zeichens tragende Stützpfeiler der „Nitro Mining Corporation“ (nicht gerade der allervertrauenserweckendste Firmenname, wenn man mich fragt), und engagieren wollen sie Nick wegen seines zuvorkommenden Wesens und seinem sympathischen Äußeren, sondern weil er in dem Ruf steht, ein stahlharter und erfölgreicher Söldner zu sein. Nick verweist darauf, bereits in Rente gegangen zu sein und läßt sich auch nicht von der Aussicht, einen Auftrag in tropischen Inselgefilden ausführen zu dürfen, überreden: „Ich kann Hitze nicht ausstehen!“ (womit auch wieder zweifelsfrei bewiesen wäre, daß die Sauna eine finnische und bestimmt keine schwedische Erfindung ist…).

Nick reimt sich zusammen, daß die Nitro-Miner über seinen alten Kumpel/Dienstherren/väterlichen Freund Colonel Merrick auf ihn gestoßen sind und sucht ihn auf. Er macht Merrick ein paar allgemein-vage Vorhaltungen darüber, warum der ihn und nicht seinen alten Rivalen Keefer (wenn ich´s nicht besser wüßte, würd´ ich glatt raten, Keefer wird sich noch zu Nicks Nemesis entwickeln) empfohlen habe, labert ein bissel dummes Zeug, Merrick labert dumm zurück und nach ein paar unüberschaubaren Schnitten (die nun wirklich nichts mit „Gewalt“ zu tun haben können) hat sich´s Nick auf einmal anders überlegt und trommelt seine Truppe zusammen (und der Doc fühlt sich in seiner Ansicht bestätigt, diesem Film auf keinen Fall in irgendeiner Weise handlungstechnisch folgen zu wollen. Ich werde einfach nur berichten). Mit Hilfe einer Sequenzen, die ein Anglophiler sicher mit dem Adjektiv „awkward“ belegen würde, sammelt der Schwede seine Schäfchen ein, einen schwarzen Moslem namens Jamaal – wird der Quoten-Gemäßigte werden – aus, den *riesigen* Schwarzen Blades – vorgesehene Rolle: der, der Ärger machen wird – greift sich Nick direkt aus einem Knast (? Wie soll ich mir das vorstellen? „Das ist Blades, er sitzt zwanzigmal lebenslänglich ab wegen Mord, Totschlag und weil er dem Terrier des Gouverneurs einen Hundekuchen geklaut hat. Kann ich mir den mal für vier Wochen ausleihen? Muß nur mal schnell ´ne Insel im südchinesischen Meer erobern.“) Der Typ namens Ocker, den Nick im Zoo von Baton Rouge auftreibt, wird sicherlich die Rolle des offiziellen Esoterikers erfüllen, Jimmy G gabelt Nick in San Diego auf und den letzten Mann findet er in seinem alten Buddy Nolan (der muß sich wohl mit Jimmy G die Hitzkopf-Rolle teilen) in einer Kickbox-Arena in Bangkok, wo Nolan gerade von einem einheimischen Fighter nach allen Regeln der Muay-Thai-Kunst durch den Ringstaub geprügelt wird, wartet, bis die Wettquoten auf 52:1 gegen ihn gestiegen sind, mal schnell in zwei Sekunden, die sein Gegner nicht mit ihm den Boden aufwischt, seine gesammelten Ersparnisse auf sich selbst setzt und dann den Thai innerhalb einer Minute k.o. schlägt (die Strafe folgt aber auf dem Fuß, denn der Thai ist selbstverständlich ein schlechter Verlierer, gewisse Klischees über die untrustworthyness von Südostasiaten wollen wir ja aufrecht erhalten).

Nitro Mine hat einen Frachter gechartertert und mit dem cruisen unsere Mercenaries ein wenig durchs südchinesische Meer, Nick kann den seinen und uns endlich erklären, worum´s geht. Eine kleine Insel wird bewohnt von einem Haufen widerspenstiger Einheimischer, die der Nitro Mine unverfrorenerweise keine Schürfrechte überschreiben wollen. Nick und seine Truppe sollen nun sanft bis gewalttätigen Druck auf die dortigen Häuptlinge ausüben, wofür sie mit 75.000 Dollar pro Nase entlohnt werden sollen. Klingt nach einem einfachen Job und läßt doch hinterfragen, wozu Nitro Mine für diese Aufgabe ein halbes Dutzend bis an die Zähne bewaffneter Elitekämpfer schickt und nicht einfach zwei-drei Anwälte aus amerikanischen Großkanzleien (ok, ich weiß es, die Söldner sind billiger und einfacher zu handhaben).

Unterwegs fallen die Söldner in eine Bar ein, wo die Herrschaften ihre Waffen am Eingang abzugeben haben (täusche ich mich, oder steckt zwischen den ganzen eingesammelten Handfeuerwaffen ein Raketenwerfer?). Nolan spekuliert, daß es um Jade geht (und zwar nicht um die Kosmetikserie, sondern den Halbedelstein), während Nick sich mit einer einheimischen Prostituierten verlustiert (oder auch nicht). Jimmy wirft sein Auge auf ein attraktives Frauenzimmer westlichen Zuschnitts Marke tough babe, die sich aber zunächst den Zudringlichkeiten eines ausschließlich auf spanisch parlierenden sympathischen Herren mit vergoldeter Kauleiste erwehren muß. Jimmy, Kavalier alter Schule, schreitet zur Rettung der auch von ihm zum Beischlaf ausersehenen, stößt aber auf wenig Gegenliebe, da das Mädel sich durchaus selbst zu helfen weiß. Dies ist alles natürlich nur Ausrede für einen zünftigen bar room brawl, in dessen Verlauf sich die Beteiligung des ungefähr 300 Pfund schweren Kleiderschranks Blades als vorteilhaft für die Söldner-Seite erweist. Nick, durch diverse aus dem Fenster fliegende einheimische Schmalhemden instruiert, daß in der Bar ´ne Fiesta steigt, versucht seine Mannen zur Ordnung zu rufen, aber da stürmt auch schon ein fies aussehende Geselle in Fantasieuniform nebst schwer bewaffneter Schergen ins Areal und begehrt Auskunft, was vorgefallen ist. Das ist natürlich Keefer. Während das Mädel erklärt, die ganze Problematik beruhe darauf, daß sie auf einer „Insel voller Idioten“ gelandet sei, spottet Keefer den im Hintergrund rumlümmelnden Nick, ist schwer begeistert und erklärt kraft seines Amtes als „Verteidigungsminister“ Nick und seine ganze Blase wegen Mordes für verhaftet und zu sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt (das ist eine recht, eh, relaxte Einstellung zum Thema Mord). Nick weist darauf hin, daß es für den Tatbestand des Mordes an einem hierfür zwingend notwendigen Toten fehlt, aber von derartigen Kleinigkeiten läßt Keefer sich gar nicht erst imprägnieren und erschießt kurzerhand einen seiner eigenen Leute. „Und du hast nichts getan, es zu verhindern,“ grinst er düster. Nick schlägt vor, die Fehde zu erledigen, wie´s Männer eben so tun (nein, kein Schwanzvergleich), per Zweikampf. Keefer ist einverstanden, solange sich Nick an die Regeln hält und die hat Keefer ein wenig umgeschrieben: „Das ist nicht ´ich schlage dich, du schlägst mich, ich schlage dich´, sondern ´ich schlage dich, ich schlage dich, ich schlage dich nochmal´“ (klingt in der OF zugegeben cooler). Sollte Nick versehentlich Keefers edlen Körper berühren, so soll pro Touche einer seiner Männer ins Gras beißen. Ich weiß nicht warum, aber Nick läßt sich auf dieses ziemlich blöde Spiel ein und wird böse vermöbelt, was wir gestrafte Betrachter der 16er-Fassunga llerdings bestenfalls erahnen können. Keefer hat damit seine Macho-Allüren zunächst befriedigt und zieht ab.

Die Söldner schippern weiter und das Mädel, das sich als Grace vorstellt und zur offiziellen Quotenfrau avanciert, schließt sich dem Quest auf Nicks Einladung an. „Ihr Anteil wird euch abgezogen,“ brummt er und sorgt damit dafür, daß Graces Popularitätswerte bei den Herren Kollegen sicher nicht auf Rekordhöhen steigen. Keefer freut sich seines Lebens, blättert in einem bei der Kneipenschlägerei erbeuteten National-Geographic-Magazin und kommt dadurch auch auf den Trichter, daß Nick hinter Jade her sein könnte und bläst zur Verfolgung.

Endlich wird die Insel erreicht, des Nächtens landen unsere Freunde und werden sofort nach Anlandkrauchen von einem eine Palme anpissenden Einheimischen namens Po entdeckt, der sie unschwer als Amis identifiziert und in sein Dorf einlädt, wo die verblüfften Söldner von everyone and his brother mit „Hey, GI! Hast du ´ne Zigarette oder Kaugummi?“ angesprochen wird. Po grinst sich eins ab: „Ich hab ihnen erzählt, daß man sich so in Amerika begrüßt“. Der Knabe hat wohl regelmäßig Clowns als Frühstück. Während am nächsten Tag die Dorfältesten in Pirmasens, eh, Permanenz tagen, spielt Po den Fremdenführer. Wg. seiner Englischkenntnisse macht Nick Po als potentielles Übern-Tisch-Zieh-Opfer aus und schlägt ihm unbürokratisch vor, den Schürfvertrag doch als „Inselpräsident“ zu unterschreiben. Po hat allerdings keinen Bock. Ucker, der Esoteriker, hat bereits einen örtlichen Gottheiten-Schrein ausgemacht und meditiert. Nick versucht weiter, Po zu belabern, den Deal abzuschließen, aber eine englischsprechende Inselschönheit namens Loki (was sicherlich ein absolut gängiger Name in südostasiatischen Eingeborenenkreisen ist und demzufolge dem Schweden erstens vertraut und zweitens doch irgendwie spanisch vorkommen sollte) mischt sich ablehnenderweise ein. Aus Nicks dummen Gesicht konstruiert Psychoanalytiker Po messerscharf, daß Nick ein Problem mit Frauen hat. Nolan zockt dieweil mit den Natives einheimische Glücksspiele und Po führt Nick, warum zum Geier auch immer, zu einem höchst geheimen heiligen Ort (der so geheim und heilig ist, daß Ucker da schon fröhlich meditiert; „nicht jeder darf es sehen“, verrät Po, was aber nicht erklärt, warum er den erstbesten Söldner, der die Inselbewohner zum Sell-out zwingen soll, dahin führt), wo eine häßliche Statue rumsteht, die Po als Abbild des „alten Volkes“ erklärt, das so kriegerisch und fies und böse war, daß es ausstarb, weswegen die jetzigen Inselbewohner ihre „laßt-uns-in-Ruhe“-Mentalität entwickelt hätten (was das jetzt im Klartext mit der Nitro-Mine-Offer zu tun hat, weiß vermutlich nicht mal Buddha persönlich).

Am Abend gibt´s die übliche lustige Fete für die Gäste mit dem ebenso üblichen Arrangement an ethnischen Köstlichkeiten der ekelhaften Sorte. Unter den aufmerksamen Augen der Einheimischen überwinden sich die Söldner ubnd hauen rein, was die Natives heftig belustigt: „Wir essen das Zeug nicht!“ Ein wirklich gelungener Joke, der sich vielleicht bei National-Geographic-Forschungsheinis anbietet, aber m.E. nicht wirklich bei Leuten, die auf dem Equipment für den dritten Weltkrieg sitzen. Im übrigen habe sich die Dorfgemeinschaft entschieden, den Vertrag nicht zu unterschreiben. Bevor Nick einerseits das Attentat auf die Geschmacksnerven als auch den Affront der Vertragsverweigerung näher ausdiskutieren an, greifen die heimlich, still und leise gelandeten (und bereits die Wachttürme der Natives erobert habenden) Mannen Keefers an. Eine kurze (sprich: gekürzte) Action-Sequenz schließt sich an, allgemeine Panik, diverse Explosionen, am Ende sind die Angreifer in die Flucht geschlagen und ihr Boot in die Luft gejagt, aber auch ein paar der Eingeborenen in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Die Arschkarte, d.h. das provokant-vorwurfsvolle „daran seid ihr schuld“ drücken Po und Loki nicht ganz unverdienterweise Nick in die Hand.

Aus mir vollkommen schleierhaften Gründen möchte Nick nun unbedingt Kontakt mit anderen Eingeborenen aufnehmen, die im bergigen Inland hausen und macht sich mit Po und Loki auf den Weg (letztere führt, weil sie aus der Gegend kommt). Das ist eine zumindest in dieser Fassung vollkommen bedeutungslose Distraction, der wir nur an greifbaren Resultaten entnehmen, daß Loki die Tochter eines hier dereinst abgestürzten Piloten ist (wie uns ihre Mutter in blumiger Umschreibung vermittelt). Keine Ahnung, was dieser Exkurs zu bedeuten hat. Die restliche Truppe amüsiert sich dieweil am Strand, bringt den lokalen Kids das Football-Spielen bei (Zivilisation allenthalben) blabla usw. usf.

Keefer meanwhile hat sich, wie und woher auch immer, Warren und Lyle (die Nitro-Boys, schon vergessen?) geschnappt und drängt sich ungefragt, dafür aber vehement und effektiv als Partner auf. Warren (oder Lyle, keine Ahnung, wer da welcher ist) weist darauf hin, daß Nitro eine Drei-Mann-Korporation ist (hint-hint) und demzufolge für Keefer kein Platz mehr wäre, aber der fiese Bösmann läßt würgenderweise durchblicken, daß er durchaus gewillt ist, eine Position vakant zu gestalten. Unseren Yuppies wird klar, daß man immer noch mehr davon hat, einen Betrag X durch 4 zu teilen anstatt die Vorzüge des Lebens nach dem Tod zu genießen. Nick wird dieweil mit Loki romantisch, obwohl das Inselgirl ihm diverse vage Vorwürfe wegen seiner „Mission“ macht und ihn mit ihrem Papa vergleicht (die Maid geht mir langsam ein bissl auf den Keks), bevor sie endlich aus ihrem Kittel steigt und mit dem Schweden das Laken/die Bastmatte/was auch immer teilt.

Blades wird´s inzwischen im Dorf zu langweilig, ich glaub, der Kerl hat den Inselkoller. Er ballert in die Luft und begehrt unverzügliche Vertragsunterzeichnung, sonst wird er übellaunig. Die Einheimischen juckt das herzlich wenig, sondern zünden lieber ihre Hütten an und als Blades droht, dem nächstbesten Kerl zwecks Untermauerung seiner Wünsche eine Hand abzuschneiden, besorgt der Dorfälteste das exemplarisch an sich selbst. Nick eilt herbei (ich dachte, der wäre in den Bergen?) und versucht zu retten, was nicht zu retten ist, aber Blades erklärt ihm, daß er ihm „die Eier schaukeln“ könne, alles ist sehr verwirrend und pointless.

Trotz des neuerlichen Ausbruchs der Gewalt bleiben die Natives hart wie Kruppstahl und bei ihrer Entscheidung, auch wenn „ihr uns morgen alle erschießen werdet,“ wie Loki optimistisch ausdrückt, aber man geruhe lieber in Frieden zu sterben als zu werden wie das „alte Volk“. Nick vermittelt das Zwischenergebnis an Warren und Lyle und leiert den beiden aus dem Kreuz, was sie eigentlich auf der Insel zu finden hoffen. Die Antwort ist unerwartet bodenständig: Vogelscheiße, sprich Guano, den wollen sie abbauen und wegen seiner wertvollen Mineralien vermarkten und, wie man sich ausdrückt „wenn wir fertig sind, ist die Insel nur noch ein Loch“. Dies öffnet Nickyboy nun endgültig die Augen – so, wie sich das darstellt, hätte er kein schwerwiegendes moralisch-ethisches Problem damit, die Insel samt ihrer Bewohner für ein paar Edelsteine an den Teufel zu verkaufen, nicht aber für Vogeldung (das ist immerhin ein Standpunkt). Er paddelt zurück zur Insel, haut Blades eine aufs Maul und verkündet, von nun an offiziell für die Seite des GUTEN und damit an der der Eingeborenen kämpfen zu wollen. Jamal, Ucker und Grace bleiben mit Nick auf der Insel, Jimmy G, Nolan und Blades verkrümeln sich (zumal Jimmy und Nolan auch von Nicks Vogelscheiße-Story nichtshören wolllen) und werden in Zukunft für das Gästeteam spielen. (Btw, daß Ucker auf der Insel bleibt, rate ich, denn ich hab den seit der Football-Strandparty nicht mehr gesehen und *werde* ihn auch nicht mehr sehen. Naja, Esoteriker haben selten lange Lebenserwartung in Filmen wie diesen…).

Po führt Nick in die unterirdischen Höhlen, die die ganze Insel durchziehen, und dort speziell „zu den Toten“, wo sich der Stamm auf den Kriegsfall vorbereitet (d.h. weiße Farbe und rote Streifen ins Gesicht malt und den Klappstuhl ausgräbt). In der Krypta sind die gefallenen Heldenkämpfer des Stammes beigesetzt (soviel zu „friedliebend“) und Po erklärt, daß die Geschichte vom „alten Volk“ höherer Lötzinn für Touristen sei – sie selbst seien das „alte Volk“ (ich wittere irgendeine Gutmenschenmoral hinter diesem Themenkomplex). Unter dem Zeichen der weißen Flagge paddeln ein paar Vertreter der Bösenfraktion an Land, Keefer und… tadadatamm, Colonel Merrick, der niemand anderes ist als der mysteriöse (gähn) dritte Teilhaber von Nitro. Mehr als Nick ein freundliches Schulterklopfen und ein „ich beneide dich, du wirst für etwas sterben, an das du glaubst“ mitzugeben, will Merrick gar nicht. Keefer darf demonstrativ die weiße Flagge verbrennen und dann ziehen die Bösen auch wieder ab. Halt, Merrick hat Nick noch ein Schlauchboot dagelassen, falls der Schwede es sich anders überlegt. Nick jagt es sofort in die Luft (ein Mann mit Prinzipien… dabei könnte man das doch auch ggf. für einen guten Zweck einsetzen, oder?)

Wenig später greift die Achse des Bösen vehement an (d.h. wir dürfen von der Action ungefähr 2,5 Sekunden bewundern, den Rest erspart man uns), alles ist sehr unübersichtlich dank der Schnitte, das Dorf der Eingeborenen ist verlassen (weil die gesamte Dorfschaft in den Höhlen), trotzdem hauen die Mordbrenner es sicherheitshalber zu Klump (wenn man denn schon mal da ist…). Keefer würde gern die Höhlen unbürokratisch sprengen, aber Merrick muß seinen Geschäftspartner darauf hinweisen, daß die Höhlen mit dem wertvollen Dung vollgestopft sind – so befriedigend es also wäre, so ökonomisch unklug ist es also. Keefer entschuldigt sich kleinlaut für die dumme Idee (also, als Psychopath hat der Jung´ echt noch was zu lernen) und Merrick räsoniert, daß Nick sicher leichtsinnig werden wird, sobald es auf Native-Seite ein paar Verluste gibt (hm, ich würde ja eher umgekehrt spekulieren, wenn ich Verluste hätte, würde ich *vorsichtiger* werden. Bin aber auch kein Söldner…). Dazu werden die Höhlen mit Rauchbomben eingedeckt, die hustenden und prustenden Eingeborenen krauchen heraus und werden niedergemäht (auch davon bekommen wir ungefähr eine Sekunde Bildmaterial geboten). Schon kann Merrick selbstzufrieden vor sich hin grinsen (das Ding ist nicht FSK 16, das ist FSK 6!).

Nick ist durch diese Aktionen rätselhafterweise der Ansicht, daß Merrick „nur ihn“ will (mir deucht, da leidet der alte Schwede doch an geringfügiger Selbstüberschätzung… sicher ist das ein willkommener Begleitaspekt, aber doch nicht zentral) und verfällt auf die gute alte „Angriff ist die beste Verteidigung“-Strategie. Das wird durch diverse random explosions umgesetzt, die ungefähr fünf Sekunden dauern und ersichtlich einen schweren Schlag für Merrick dargestellt haben (wenn man wüßte, was eigentlich passiertist, wäre man sicher als Zuschauer zwar schlauer, aber man muß ja nicht immer alles wissen): „Das wirst du büßen, Nick!!“ (Ihr habt sicher schon mitbekommen – ich hab mittlerweile keinen Schatten mehr, was wann wo wie und warum vor sich geht, aber das ist ja auch schon egal). Po schwimmt zu Warren und Lyles Schiff und belauscht dort unwesentliches Zeuchs, während Jamal versucht, ein paar Eingeborenen-Kids abzuschütteln, die unbedingt mit ihm Football spielen wollen (eh, Kinnings, ihr habt nicht bemerkt, daß ringsrum um euch alles brennt und explodiert?), schafft es schließlich, rennt ins von den Bösen besetzte Dorf, veranstaltet dort ein wenig havoc, bis er Blades gegenübersteht. Alte Freundschaft ist sichtlich vergessen, aber dringend notwendige Zensurschnitte hindern den geneigten Zuschauer leider daran, den Kampf auch nur ansatzweise zu verfolgen (d.h. Jamal sieht Blades, Blades grinst böse – Schnitt, neue Szene). Random jungle combat schließt sich an, Blades schleicht rum und hat Jamal vermutlich entsorgt, weitere beliebte Explosionen und Actionszenen folgen, die keinerlei Dramaturgie folgen (ursprünglich sicher schon mal, aber nicht in dieser Fassung). Nick wird an einer klapprigen Brücke von Nolan gestellt, als er gerade ein paar Kinder rettet, Nolan will ihn umlegen, weil er von der Guano-Kiste immer noch nix hören will, aber Loki plättet Nolan rechtzeitig, bevor der Film ein vorzeitiges Ende nimmt (für das ich mittlerweile echt dankbar wäre). Grace wird von einem Fiesmann belästigt, was Jimmy beobachtet. Der stellt fest, daß er wohl doch ein Gutes Herz TM hat, killt den Bösewicht und nachdem er und Grace kompliziert ausbaldowert haben, ob und ggf. auf welcher Seite sie denn nun stehen, küssen sie sich (hach, wie romantisch). Blöderweise wird Jimmy, bevor er seine neue Rolle als offizieller Gutmensch weiter ausführen kann, von dem von Keefer mitgebrachten alten Kumpel Goldfresse umgenietet (sollten Goldi nicht eigentlich davon ausgehen, daß Jimmy noch auf seiner Seite kämpft, oder wird da´ne Punktekarte mit Mannschaftsaufstellung stets upgedated rumgereicht, oder war das schlicht die Rache für die Prügel, die er seinerzeit in der Kneipe bezogen hat?). Goldi möchte sich nun Grace zur Brust nehmen, aber das raffinierte Weibsstück zieht den Sicherungsbügel einer Handgranate, die Goldzahn am Gürtel baumeln hat (Memo an zukünftige Vergewaltiger: keine Handgranaten in Griffweite des Opfers sichtbar tragen). BUMM. Normalerweise und mangels anderweitiger Information durch die Schnittfassung würde ich sagen, daß Grace den Heldentod gestorben ist.

Irgendwo am Strand killt Keefer ein paar Eingeborene, Nick killt Bösmänner, wir nähern uns (hoffentlich) dem Showdown, der natürlich nur an einem Ort stattfinden kann, dem heiligen Platz des alten Volkes. Nick und Merrick konfrontieren sich und der Colonel spielt die „du hättest das Boot nehmen sollen“-Karte aus. Während Keefer dazustößt, labert Nick irgendwelches dummes Zeug daher, von wegen Merrick sei im Gegensatz zu Keefer ein Ehrenmann (wie kommt er da drauf) rhabarberrhabarber. Plötzlich erscheint Po und verkündet aus heiterem Himmel da Ende der Kampfhandlungen. Zu allgemeiner Überraschung (z.B. meiner und Keefers) sieht Merrick das ohne weiteres ein und blafft Keefer an: „Der Krieg ist aus!“ (Hä? Ich muß wohl irgendwas verpaßt haben…). Keefer sieht das, being evil incarnated and stuff, naturgemäß anders und plättet Merrick aus ca. 2 Meter Entfernung mit einem Raketenwerfer (das nennt man nun wohl wirklich overkill, und glaubt ja nicht, das man irgendwas davon *sehen* würde). For no particular reason bricht Keefer anschließend durch den Boden ins Höhlensystem und kann sich dort nun endlich den Endkampf liefern. Nach zwei-drei harmlosen Faustschwingern schubst Nick Keefer in einen unterirdischen Fluß und hat damit gewonnen (auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: HÄÄÄ???). Mir deucht, da fehlt ein bissl was (aber da das Wasser sich blutrot färbt, wird das wohl schon seine Richtigkeit haben).

Damit ist Happy End und allgemeine Glückseligkeit, die gefallenen Helden können nach alter Landessitte auf brennenden Flößen ins Meer geschoben werden, Jamal und Grace haben unwahrscheinlicherweise leicht verletzt ihre jeweiligen Encounter überlebt (was aus Ucker geworden ist, wird vermutlich erst eine spiritistische Sitzung klären können), Nick entscheidet sich, wie kaum anders zu erwarten, mit der Liebe seines Lebens Loki auf der Insel zu bleiben, Po erfindet noch rasch die passende Legende vom großen Krieger aus der Ferne, der dem Stamm in Zeiten der Not zu Hilfe kommen wird und dann ist Schluß.

Analyse

Ich hatte ja eigentlich nach dem zweifelhaften Genuß von Demon Wind die ultimative FSK-16-Fassung eines schlichtweg nicht auf FSK-16-kürzbaren Films gesehen zu haben (gut, ich hab auch noch keine der angedrohten 16er-Fassungen von Texas Chainsaw Massacre, Last House on the Left und der italienischen Zombie-Trilogie aus dem Hause KSM gesehen… wer weiß, ob mir das noch blüht?), aber Men of War stellt in dieser Fassung durchaus ebenfalls den durch Vorkenntnis des ungeschnittenen Streifens unbelasteten Zuschauer vor himalayaausmaße annehmende Rätsel. Ich wiederhole mich auch hier einmal mehr (was wollt Ihr dagegen tun, hähä?) wenn ich sage, what the fuck ist der Sinn der Veröffentlichung eines Action-Films, wenn man alle Action daraus entfernt? Wie schon angedeutet – in dieser Form könnte man Men of War auch locker ab 12 freigeben (gerade, wenn man´s mit Herr der Ringe, der vielleicht liberalsten 12er-Freigabe seit Menschengedenken, vergleicht), weil an Action und Gewalt schlicht und ergreifend gar nichts übrig geblieben ist. Da stirbt nicht ein einziger Mensch on screen, da gibt´s nur absolut zufällige Explosionen, wirre Schnitte, die vollkommen unzusammenhängende Einstellungen wahllos aneinanderreihen. Man kann nur erahnen, daß die zwei-drei Sekunden, die von den vermutlich recht großvolumigen Actionszenen übriggeblieben sind, in Wirklichkeit mal mehrminütige action set pieces waren. Aber ganz ersichtlich hat man´s nicht nur bei Schnitten in der Action belassen, sondern auch Handlungsszenen beschnitten (bzw. in den geschnittenen Actionszenen tut sich wohl durchaus auch storytechnisch wichtiges, was in dieser Form halt ersatzlos unter den Tisch fällt). Nun ja, man hätte es sich denken müssen, wenn die DVD noch vor dem Menü mit einem opening crawl startet, der die Grundzüge der Geschichte erklärt – da traute Madison der eigenen Schnittfassung wohl nicht mehr… Jedenfalls ist der Film in der 16er-Fassung ein munteres Ratespiel.

Unabhängig davon ist Men of War wohl eins der aufwendigsten Dolph-Lundgren-Vehikel – anno 1994 durfte der schwedische Hüne noch in RICHTIGEN FILMEN und nicht nur in Stock-Footage-Sammelsurien der Marke Phoenician mitmimen – satte zwölf Millionen Dollar Budget spendierten die verschiedenen Produzenten dem Streifen und da der nicht übermäßig in Star-Power oder aufwendige Sets gesteckt werden mußte, kann man sich zumindest zusammenreimen, daß der Zaster für aufwendige Pyroeffekte und Actionszenen draufging (womit wir wieder beim Thema wären und konstatieren, daß eben das, was Geld gekostet hat, in dieser Version nicht zu sehen ist). Im Vergleich zu den meisten anderen Action-Reißern bemüht sich Men of War sogar um eine halbwegs intelligente Geschichte (sie ist nicht soo toll, wie manch Rezensent einem wg. des prominenten Autors glauben machen will, aber sie ist bemüht) – verantwortlich für sie ist u.a. John Sayles, der durchaus gefeierte Drehbuchautor und Regisseur von so kunstfertigen Filmen wie dem Baseball-Drama Eight Men Out, City of Hope oder The Secret of Roan Irish. Sayles ist einer der Regisseure/Autoren, der sich seine persönlichen sozialkritischen und engagierten Werke immer wieder mit Auftragsarbeiten finanziert – Sayles schrieb u.a. Piranha, Alligator, Battle Beyond the Stars und den originalen Howling. Wenn man sich diese Ahnenreihe ansieht, bemerkt man schon, daß Sayles sich bemüht, auch in seinen Genre-Arbeiten Aussage unterzubringen (vielleicht mal abgesehen von Battle Beyond the Stars, aber die drei genannten Horrorfilme funktionieren ja durchaus auch als Satiren, speziell Alligator und Howling). Auch Men of War ist sicher das Bemühen anzusehen, aus der Story mehr zu machen als lediglich einen halbwegs plausiblen Hintergrund für pyrotechnische Extravaganzen und bodycount-intensien Bleiaustausch abzugeben; das Script versucht einerseits, das Söldnerdasein ein wenig zu verklären, andererseits aber auch Verständnis für die Kultur der EInheimischen zu wecken und setzt das ganze durch den schlichten Aufhänger, den Kampf nicht um Gold, Silber oder Diamanten, sondern schlichte Scheiße führen zu lassen, in einen satirischen Kontext. Nun ist es aber beim Actionfilm generell schwieriger, Satire funktionieren zu lassen als im Horrorgenre und deswegen scheitert auch Men of War letztlich am eigenen Anspruch und ergibt sich (zumindest soweit man es anhand der Cut-Fassung erahnen kann :-)), zunehmend in die üblichen Klischees – im Finale ist von Moral und Ethik nicht mehr viel zu sehen, da ergibt sich dann (wieder mal: ich erahne es…) ein typisches Gemetzel zutiefst herkömmlicher Machart.

Für Perry Lang, den wir auf diesen Seiten als Darsteller aus Jailbird Rock kennen, muß der Film eine große Chance gewesen sein – Lang war zweite Wahl, nachdem der ursprünglich vorgesehene John Frankenheimer absprang. Es ist nicht möglich, Langs Regieleistung zu bewerten – ob und wie Lang in der Lage ist, große Actionszenen mehr oder minder gekonnt zu inszenieren, dazu äußere ich mich frühestens nach Sichtung einer ungeschnittenen Fassung. Allerdings muß man konstatieren, daß Lang in der Folgezeit keinen weiteren Kinofilm mehr inszenierte, sondern nur noch, das aber reichlich, Fernseharbeit (u.a. für E.R., Millennium, Charmed oder Alias) verrichtete. Große dramatische Szenen sind jedenfalls seine Sache nicht – da der Streifen in der mir vorliegenden Form ja praktisch auf den boring character stuff komprimiert wurde, wage ich es, hier schon zu werten und verkünde ein gnadenloses „langweilig“.

Genauso unfair ist es sicher, Dolph Lundgren zu beurteilen, der sicherlich nicht wegen seiner dramatischen Vielseitigkeit engagiert wurde, aber da man Dolph schlicht und ergreifend vielleicht zehn Sekunden „in action“ sieht und ansonsten seinen relativ emotionslos gemurmelten Dialogen und seinem ungeheuer anregenden Mienenspiel zusehen darf, kann der alte Schwede trotz meiner unverhohlenen Sympathie für ihn nicht punkten (und nochmal: so wirklich frisch sieht Dolph da nicht aus). B.D. Wong (Substitute 2, Mulan-Voice-Actor) verdingt sich als comic relief und die einstmals (nach Golden Child und Pirates hotte Charlotte Lewis muß sich mit einer einerseits klischeeunterworfenen, andererseits aber nicht mal daraus was gewinnbringenden machenden Dumpfbackenrolle als schlichtes optisches Beiwerk begnügen. Da zieht sogar Catherine Bell (inzwischen in meiner guilty-pleasure-TV-Serie J.A.G. gut dabei) aus ihrer kleinen Rolle, die ihr wenigstens die ein oder andere Actionszene läßt, mehr Nutzen (und Bell macht im Kampfanzug durchaus ´ne ansehnliche Figur). In weiteren Rollen dürfen wir Tony Denison (Melrose Place, Venomous, Wild Things 2) und Tom Wright (Barbershop/Barbershop 2 eindruckslos bewundern. Der zu früh verstorbene Trevor Goddard (Assault on Devil’s Island) könnte meinetwegen ´ne deutliche Ecke diabolischer agieren und zumindest physisch ungeheuer eindrucksvoll ist und bleibt der vielbeschäftigte Tiny Lister (Trespass, Friday, Jackie Brown, Stealth Fighter), der sich hier mal wieder als Tiny „Zeus“ Lister kreditieren läßt (ein Bezug auf den von mir irgendwann noch mal zu besprechenden Total-Turkey, der Hulk Hogans erstes starring vehicle No Holds Barred darstellte; Tiny absolvierte zur Promo des Films ja sogar ein paar Monate als Wrestler in der WWF).

Die DVD von Madison überrascht mit einem non-anamorphen Widescreen-Transfer im 1.85:1-Ratio, was zwar einerseits eine recht willkommene Surprise ist, andererseits halt immer noch nicht korrekt, da der Film in 2.35:1 gefilmt wurde. Das an den Seiten was fehlt, merkt der geneigte Filmkonsument schon im Vorspann. Ansonsten bietet der Transfer die übliche laue Qualität von Madison, wenngleich im Labelkontext auf vergleichsweise hohem Niveau. Dennoch kann man natürlich nur jedem denkenden Menschen raten, sich von dieser Disc weiträumig fernzuhalten und lieber die ungeschnittene und noch dazu im korrekten aspect ratio präsentierte RC1-DVD zu ordern. Als Ton gibt´s ausschließlich deutschen 2.0-Dolby-Ton in brauchbarer, wenngleich natürlich nicht wirklich ergreifender Qualität. Geistreich ist die Unterteilung des Films in doch immerhin DREI Chapter (wovon das dritte ungefähr 45 Minuten ausmacht). Dafür hat sich Madison förmlich überschlagen und liefert 10 Trailer mit (irgendwie muß man ja kompensieren, daß man keine der gefürchteten „specials“ auf die Disc klatschen kann, weil der zusammengekürzte Film beim besten Willen keine zweiminütige zusammenhängende Actionszene bietet, die man so nochmals würdigen könnte).

Men of War könnte also in seiner ungeschnittenen Form einen sicher nicht übermäßig bemerkenswerten, aber zumindest recht anständigen Actionfilm darstellen. In der FSK-16-Fassung bleibt davon nichts übrig außer eine erstaunlich sinnlose Rumpffassung, die außer ein paar Gutmensch-Moralisierungen, wirr aneinandergereihten Explosionen und ein paar extradoofen Witzen für den Zuschauer nur gesteigerte Ratlosigkeit bereit hält. Das macht so absolut keinen Spaß, nicht mal auf einer Trash-Ebene. Wer ein gutes Werk tun will, könnte alle existierenden DVDs dieser Auflage zusammenraffen und vernichten. Die Bewertung bezieht sich AUSSCHLIESSLICH auf die FSK-16-Version!

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 2


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