Memorial Day – Das letzte Attentat

 
  • Deutscher Titel: Memorial Day - Das letzte Attentat
  • Original-Titel: Memorial Day
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  • Regie: Worth Keeter
  • Land: USA
  • Jahr: 1998
  • Darsteller:

    Edward Downey (Jeff Speakman)
    Robin Conners (Stephanie Niznik)
    General Willard (Paul Mantee)
    Jules (Bruce Weitz)
    Senator Lancaster (Frederick Coffin)
    Jack Mason (Jeff King)
    Peter (Mongo Brownlee)
    Carpenter (Oscar Dillon)
    Baker (Rob LaBelle)
    Agency-Kontaktmann (Martin Sheen)


Vorwort

Zu manchen Reviews kommt der Doc wie der Badmovie-Kater Pucki zu Trockenfutter… es materialisiert sich mehr oder weniger von selbst (gut, Pucki hilft dem gerne mal nach, indem er die entsprechende Packung umschmeißt). Nach einem ziemlich erlesenen Dreckstag heute (dem sich, so fürchte ich, ein Haufen weiterer erlesener Dreckstage anschließen wird, wenn nicht ziemlich bald ein mittelschweres Wunder geschieht) wollte ich eigentlich gar nix reviewen, sondern nur einen Film zur Entspannung einlegen. Daher griff ich auch nicht zum DVD-Stapel, dafür aber zum satt 50 Tapes hohen Stapel noch unbetrachteter VHS-Tapes, die sich in den letzten Wochen und Monaten so angesammelt hatten. Eine spezielle Auswahl traf ich nicht, ich nahm einfach das oberste vom Stapel und das war eben Memorial Day (nicht zu verwechseln mit einem dem Vernehmen nach dümmlichen Backwood-Slasher gleichen Namens).

Während der Vorspann lief, entschied ich mich spontan, ein paar Notizen zu machen – ein Royal-Oaks-Film von Worth Keeter, in der Hauptrolle Jeff Perfect Weapon Speakman und Drehbuch von meinem alten Spezi & Interview-Opfer Steve Dark Universe Latshaw? Da sollte man vorsichtshalber doch mal mitschreiben, es könnt´ ja lustig werden. Ich denke mal, dass sich meine Notizen allerdings etwas knapper ausgebildet haben als sonst, vielleicht wird dann auch das Review mal wieder so knackig-kurz wie in alten Tagen.

Ach ja, und erwähnen möchte ich noch, mit Screenshots sieht´s schlecht aus, weil ich immer noch zu doof (bzw. nicht mit dem nötigen Equipquatsch ausgestattet bin), um Screencaps von VHS zu machen und im großen weiten Internet es bislang auch niemand, von dem man Bilder klauen könnte, für nötig befunden hat, ein Review dieses Films zu erstellen (es gibt nur ein einziges, das ich gefunden habe).

Was sollte ich noch vorausschicken? Grübel… naja, dass ich Jeff Speakman nicht für Gottes größtes Geschenk an den Actionfilm halte, hab ich, glaube ich, schon ab und zu mal erwähnt. Lassen wir das halt mal einfach auf uns zukommen (sagte der Igel auf der Autobahn).


Inhalt

Beginnen wir mit einer komischen sort-of-Traum-Flashback-Szene. Jeff Speakman, der hier auf den Namen Ed Downey hört, wohnt aus sicherer Entfernung einem Militärbegräbnis bei, guckt sich, nachdem der offizielle Part vorbei und alle Trauergäste abgedackelt sind, den Sarg an, macht uff und findet sich selbst drin liegen. Spooky stuff.

Der (für Royal Oaks-Verhältnisse überraschend fetzig montierte) Vorspann setzt uns darüber ins Bilde, dass diese Sequenz, nebst einigen Space-Shuttle-Aufnahmen u.ä. im Brägen des Kameraden stattfinden und der wird wohl gerade einer Art Gehirnwäsche o.ä. unterzogen. Ist aber ein Vorgriff auf spätere Ereignisse und soll uns zunächst mal nicht tiefergehend interessieren (eigentlich ist der Vorspann ein Spoiler…).

Wenden wir uns also der chronologischen Handlung zu. Ein General namens Willard macht sich zu einem geheimnisvollen Treffen an einem See auf, hindirigiert wird er (hochtechnisch) durch Anweisungen auf einer Musikcassette für´s Autoradio (bei manch neumodischerem Fahrzeug würde das gar nicht mehr klappen. Haben doch alle CD-Player serienmäßig, heutzutage). Am Seeufer trifft Willard Martin Sheen (! Ok, der spielt für Geld bekanntlich auch einen Hydranten, aber ich hab den Kerl zunächst für Joe Estevez gehalten. Sehen sich ja, rein verwandschaftsmäßig, recht ähnlich, die beiden Herren, aber – die Appearance ist unkreditiert – die IMDB listet Martin und Joes offizielle Homepage, die sonst jeden Schmu aufführt, den Senor Estevez mit seiner Präsenz geadelt hat – die Handelsklasse Film, in der Joe sich normalerweise rumtreibt, wär´s auch – , schweigt sich über diesen Film aus, also glaub ich einfach mal, was in der almighty database steht). Der in diesem Film namenlose Martin Sheen ist der Kontaktmann einer Renegaten-Organisation innerhalb des Geheimdienstes (dass die USA davon ein ganzes Rudel hat, ist ja auch egal. Wozu Präzision?) und möchte Willard anwerben. Das Ziel der Organisation ist recht simpel – nachdem der kalte Krieg vorbei ist, mangelt es den USA an einem soliden Feindbild und das schlägt sich direkt in die Budgetierung der Dienste durch. Um nun das finanzielle Absterben der Schnüffeldienste zu verhindern, arbeitet diese Gruppe daran, künstlich ein neues Feindbild aufzubauen, damit die Öffentlichkeit genügend Druck auf die Regierung ausübt, den Geheimdiensten auch weiterhin den Hintern zu vergolden. Man denkt dabei an eine unspezifizierte Gefahr durch Terroristen und deren Anschläge (das spielt jetzt direkt so manchem 9/11-Verschwörungstheoretiker in die Hände. Gibt ja genügend Nasen, die tatsächlich glauben, die Bush-Administration bzw. deren Geheimdienste hätte/n die WTC- und Pentagon-Anschläge selbst hingezimmert, um danach geschäftsmäßig ein paar Kriege betreiben zu können. Ich mag Bush und seine Bande bekanntlich nicht, aber das trau ich den Jungs und Mädels doch nicht zu, und sei´s, weil sie dazu zu doof sind). Es ist nicht die allerneueste Ausrede für einen Plot, aber, wenn man die realen Geschehnisse in der wirklichen Welt betrachtet, auch nicht einer, den man (noch ein kleiner Nod an die Verschwörungsthoeretiker) von vorn herein für schwachsinnig halten muss. Auch Willard, um die Kurve wieder zum Film zu kriegen, hält den Gedanken nicht für schwachsinnig und wird prompt Mitglied der „Sektion“, wie sich die vor der neuen Armut zitternden Geheim-Geheimdienstler nennen.

Eine unbestimmte Zeitspanne später – jedenfalls ist genug Zeit verstrichen, dass Willard bereits im Inner Circle der „Sektion“ tätig ist. Das Space Shuttle „Atlantis“ startet (neben Scorpio One und Fallout ein weiterer Royal-Oaks-Film aus dem selben Zeitfenster, bei dem die entsprechende Stock Footage unbedingt verwurstet werden musste. Naja, wir wissen ja, wie auch die Nachfolgefirma Phoenician Entertainment mit ihrer Fremdfootage umgeht – einbauen, wo´s irgendwo geht, wird schon keiner merken und wenn doch, ist´s auch egal). Das Shuttle ist unterwegs zur Raumstation „Luna“ (Wieso glaube ich, dass kein vernünftiger Raumfahrtexperte eine Raumbasis „Luna“ nennen wird? Ich fürchte, weil ich doch mehr Ahnung hab als so mancher Filmemacher, ich hab nämlich als Kind ab und zu mal Was-ist-Was-Bücher gelesen). Die „Sektion“ wittert günstige Gelegenheit für einen kleinen Terroranschlag, um Angst, Schrecken und die Willigkeit der Öffentlichkeit, dem Geheimdienst Geld in den Arsch zu blasen, zu verbreiten. Wenn das Shuttle an der Raumstation andockt (vor den Augen der Weltöffentlichkeit, die dem per Live-Übertragung beiwohnt. Als ob die Weltöffentlichkeit sich für Shuttle-Starts und Raumstationen interessieren würde, pöööh), soll´s geschehen. Aber was eigentlich?

Gemach, gemach – begleitet von hymnischen symphonischen Klängen, die einem genüsslichen „Enterprise“-Vorbeiflug in einem der Star Trek-Filme angemessen wären, dockt die „Atlantis“ an „Luna“ an, die Astronauten setzen über. Dieweil hocken in einer militärischen Fazilität namens „Distrikt 10“ ein paar Nasen vor Kontrollschirmen und schalten den „Sektions“-eigenen Killersatelliten „Eagle“ (das Namensgeben hat Steve Latshaw in diesem Script nicht wirklich erfunden) ein. Schon zappt ein freundlicher Laserstrahl Raumbasis und Shuttle in die üblichen Billionen Einzelteile. Das ist nicht nett, würd ich sagen.

Führt aber zum gewünschten Ziel – denn bei „World News Network“ hockt wenig später Präsidentschaftskandidat Lancaster beim Interview neben der WNN-Staranchorlady Robin Conners und hohllabert über die grauenvolle Terrorbedrohung, die dem amerikanischen Volk (wohlgemerkt auch nur diesem… wäre der Film drei Jahre jünger, könnte man Lancaster glatt für eine Bush-Karikatur halten) droht und dass die chronische Finanzklammheit der Geheimdienste schuld daran ist (und an der wiederum die gegenwärtige Regierung, die er ja abzulösen gedenkt), dass man dem Terror schutzlos ausgeliefert sei. Verantwortlich für den Anschlag zeichnet, so behauptet Lancaster unter Berufung auf Geheimdienstquellen, eine Gruppe namens „Red Five“.

Diese Enthüllung gehört zum Plan der „Sektion“, die dem Politiker das an Informationen zugespielt hat, was er ihrer Ansicht nach braucht, um die „Sektions“-Ziele medienwirksam in der Öffentlichkeit zu verkaufen. Aber nur ein Space Shuttle und eine milliardenschwere Raumstation ins Vakuum pusten, damit geben sich die Homeland-Terroristen noch lange nicht zufrieden und versenken (wahrscheinlich hauptsächlich deswegen, weil die Produzenten günstig an ein paar entsprechende Filmschnipsel rankommen konnten) als kostenlose Zugabe noch ein im Atlantik umherschipperndes U-Boot. Da kann Lancaster gleich noch ein Exklusiv-Interview geben und auf die Regierung schimpfen. Tut er auch.

Willard und Jack Mason, seine rechte Hand, sind´s zufrieden. Weniger glücklich sind die beiden aber über den neuen Mitarbeiter, den sie, ihr Boss will es so, einarbeiten sollen: Ed Downey (wird ja auch langsam Zeit, das unser nomineller Hauptdarsteller ins Spiel kommt). Aber Befehl von oben ist nun mal Befehl von oben. Unpraktisch daran ist allerdings, dass Downey momentan glücklicher Resident einer gut sortierten Klapsmühle ist und von seinen behandelnden Ärzten wegen seiner Wahnvorstellungen von „Killersatelliten“ (hint-hint-und-nochmals-hint) mit Elektroschocktherapie beglückt wird und derzeit eigentlich gar nix mitkriegt.

Der Boss hat noch weitere Anweisungen für unser Terror-Team. Der olle Killersatellit wurde einst von einer Firma namens March Ocean Labs (eh? „Ocean Labs“ hört sich für mich nicht gerade nach Weltraumforschung an. Dass die die „SeaQuest“ gebastelt haben, könnte ich ja noch glauben, aber Killersatelliten? Andererseits, es IST eben abwegig und daher wohl ´ne gute Tarnung) zusammengeschraubt. Um zu verhindern, dass irgendwann mal eine neugierige Nase zwei und zwei zusammenzählt, soll der Eagle doch seine Erzeugerfirma auf´s Korn nehmen. Gesagt, getan, ein Forschungslabor in Hawaii weniger. KER-ZZAPP! (Und auch die Spezialeffekte sind, darauf leg ich meine Patschhand in die Mikrowelle, mit Sicherheit nicht für diesen Film entstanden).

„Der schlimmste Angriff auf die USA seit Pearl Harbour“, blökt WNN in der entsprechenden Sondersendung (tja, und wieder mal ein Film, der von der realen Entwicklung überholt wurde), in der, wie überraschend, Lancaster zu Gast ist (für einen Präsikandidaten im Wahlkampf hat der viel frei disponierbare Zeit, um in Fernsehshows aufzutreten) und mit finsterem Blick „hab´s euch doch gleich gesagt“ grummeln darf. Ein Anrufer fordert vorwitzigerwiese Beweise für Lancasters wilde Geschichten um die Rote Zora, eh, Red Five und macht ihm Vorwürfe, Panikmache zu betreiben. Lancaster hält sich mit handfesten Beweisen fürnehm zurück, stellt aber sein Anti-Terror-Konzept vor: in gerade mal vier Jahren könnte man den Terrorismus mit Stumpf und Stiel ausrotten, sofern, und irgendein Haken ist ja immer dabei, man ihn zum Präsi wähle (das hört sich nun wirklich fast wie ein Wahlkampfspot von Dubyah anno 2004 an. Tut mir leid, das ich soviel auf realpolitischen Parallelen rumreite, aber der Film serviert eine Steilvorlage nach der anderen).

Willard und seinen fiesen Terrortypen wird ihr Genie-ohne-Bottle langsam ein wenig suspekt: „Der schadet uns vielleicht mehr als er nützt!“ Wieso? Stammtischparolen waren doch schon immer wahlkampfförderlich. Aber man hat anderes zu erledigen, nämlich z.B. Downey aus der Irrenanstalt holen. Downey, und da erfahren wir mal endlich ein wenig handfesten Background, war mal Anti-Terror-Experte, entwickelte aber laut Willard unerwarterweise ein „Gewissen“ (was Autor Steve Latshaw Gelegenheit gibt, sich als Ian-Fleming-Leser zu outen und eine entsprechende Reference einzubauen. Wenn jetzt der Durchschnittsami noch wüßte, wer Ian Fleming ist…), ging mit Informationen über das natürlich streng geheime Eagle-Killersatellitenprogramm vor sieben Jahren an die Presse und musste daher folgerichtigerweise von seinen ehemaligen Kollegen und Vorgesetzen als „verrückt“ diskreditiert und eingeliefert werden (den Teil der Story kaufe ich sogar :-)).

WNN-Schickse Robin analysiert dieweil noch einmal ihr letztes Interview mit Lancaster und ist sich aufgrund einer kleinen Kunstpause ihres Interviewspartners auf eine kritische Nachfrage sicher, dass der- oder diejenige, die den Präsikandidaten mit den Geheiminformationen versorgt, ihm nicht alles erzählt hat, kurzum, Lancaster wird von unbekannten Strippenziehern manipuliert. Downey währenddessen genießt die Annehmlichkeiten moderner psychologischer Betreuung (d.h. er wird mit Elektroschocks von wohlmeinenden Ärzten gegrillt), aber nur so lange, bis Masons Henchmen ins Krankenhaus vordringen, alles an Pflegern und Ärzten umbringen, was dort den Fehler macht, die Nase in den Wind zu stecken und den vermeintlich Irren abtransportieren. Justament in dem Moment erinnert sich Robin Conners an einen gewissen Ed Downey, der ihr vor ein paar Jahren eine wilde Story vom Pferd und Killersatelliten erzählen wollte, aber von den Autoritäten als bekloppt eingekastelt wurde. Robins Assi Peter wittert Zusammenhänge (da muss er im Drehbuch ein paar Seiten nach hinten gespickt haben, denn aus dem bisherigen Filmverlauf erschließt sich das nicht wirklich).

Downey wird einer Gehirnwäsche unterzogen, man pflanzt ihm falsche Erinnerungen ein, wonach er die letzten vier (vier? Sollten es nicht sieben sein?) Jahre in einem irakischen Kriegsgefangenenlager verbracht habe. So wiederhergestellt wird er General Willard vorgeführt, seinem alten Freund und Mentor („er sah in mir eine Vaterfigur“, sülzt Willard später Mason voll, „wie dumm von ihm!“ Kann man wohl so stehen lassen), der gleich einen neuen Einsatz für ihn hat (und das kommt Downey nicht spanisch vor? Da war er gerade jahrelang POW, wird befreit und bekommt nicht mal ´ne kurze Reha-Phase oder wenigstens zwei Tage Sonderurlaub? Scheißjob, würd´ ich sagen). Willard setzt Downey auf … Lancaster an!

Der Plan der Bösmänner ist wahrhaft teuflisch – Downey, dem man vorgaukelt, der Präsi-Kandidat sei ein Vaterlandsverräter, soll Lancaster umbringen (damit der programmgemäß zu einer Märtyrerfigur erhoben wird und die Öffentlichkeit entsprechende Forderungen nach finanzieller Ausstattung der Dienste krakeelt), Willards Leute ihrerseits wollen unmittelbar danach Downey killen, um den vermeintlichen Terroristen als Sündenbock präsentieren zu können. Waaaahnsinnig clever ausgedacht. Downey hilft bei seiner tödlichen Mission dabei natürlich, dass a) Lancaster mehr Zeit im WNN-Interviewstudio verbringt als Uli Wickert bei der ARD und b) die Sicherheitsvorkehrungen dort ungefähr auf dem Standard eines neuguineischen Provinzflughafens liegen – mehr als ein „ich bin der Elektriker“ muss er nicht murmeln, um als vollkommen Unbekannter dort ins Studio eingelassen zu werden und auf die Scheinwerfer-Catwalks krabbeln zu dürfen. Allerdings haben seine „Programmierer“ sich selbst ins Knie geschossen, der Anblick von Robin Conners triggert nämlich einige Fetzen echter Original-Erinnerungen beim Attentäter, der sich plötzlich daran erinnert, wie er einst Robin über den „Eagle“ informieren wollte und deswegen mit dem Todesschuß zögert – zumal Robin, einen Schuß ins Himmelblaue, so blau geht´s gar nicht, abfeuernd, Lancaster unvermittelt nach dem Killersatelliten fragt. Gut, selbst in diesem Fernsehstudio kann man nicht ewige Zeiten mit der Wumme in der Hand zwischen den Scheinwerfern rumsitzen, ohne gesehen zu werden. Masons Henchmen, die ebenfalls schon im Studio lauern, um Downey auf frischer Tat zu exekutieren, versuchen das Beste aus der Situation zu machen und Downey zu killen. Nach viertklassigem Shootout und drittklassiger Kampfszene gelingt dem verhinderten Assassinen allerdings die Flucht.

Lancaster heult sich seinem Informationsgeber aus Geheimdienstkreisen aus, und das ist niemand anderes als, gäääähn, Willard. Er verlangt nach besserem Schutz und mehr Informationen, z.B. über diesen „Eagle“, von dem er neuerdings dauernd hören würde. Mason hält den Politiker für einen „arroganten Bastard“ (ja, das steht im Duden unter „Berufspolitiker“, weiß man doch). Willard gibt die Anweisung, Downey, wegen being unzuverlässig and stuff, zu töten (deswegen sollte man seine Killer halt gut aussuchen – war ja auch wirklich mucho intelligent, für diesen Job jemanden auszusuchen, der beim Anblick der Fernsehfritzin gleich mal so traumatisiert wird, dass er seine künstlich geschaffene Amnesie überwindet. Sowas kann man doch vorhersehen) und, weil sie etwas zu neugierig wird, Robin gleich mit. Gibt vielleicht Mengenrabatt.

Downey hat sich, doof wie er ist, in die Wohnung zurückgezogen, die Willard ihm zur Verfügung gestellt hat (eh, selbst wenn ich gerade aus der Anstalt entsprungen bin, sollte ich mir doch darüber im klaren sein, dass das der ERSTE Ort ist, wo seine Häscher nach ihm suchen werden). Dort schwelgt er ein wenig in langsam zurückkehrenden Erinnerungen (Robin glaubte ihm von seiner Satellitenmär kein Sterbenswort), bis er, wer hätte es gedacht, von einem Killer im Diensten der „Sektion“ angegriffen wird. Jeff Speakman beweist eindrucksvoll, dass ein Steven-Seagal-Kampf nicht das lächerlichste ist, was einem im Genre passieren kann (das mag ja alles ganz hohe Kampfkunst sein, aber es sieht einfach zum schießen aus, wenn Speakman wild mit den Armen rumfuchtelt und Raddampfer spielt). Mit einem gezielten Kick auf den Brustkorb des umgehauenen Gegners wird selbiger in die nächste Welt befördert.

Robin betrachtet dieweil Aufnahmen vom Beinahe-Attentat im Studio und identifiziert Downey. Den journalistischen Hirnschmodder in ihrer Rübe durchpfeilen sofort schlagzeilenträchtige, äh, Schlagzeilen: „Geheimagent versucht, Präsidentschafskandidaten zu töten!“. Wenn das nicht ein Skandal für die Regierung ist (als ob Regierungen immer wüßten, was ihre Dienste so treiben). Schön und gut, aber wo Robin jetzt, abgesehen davon, dass sie natürlich vollkommen recht hat, den Zusammenhang zum von Downey einst rapportierten „Eagle“-Skandal sieht, erschließt sich mir immer noch nicht. Und für ein Geheimprogramm weiß wirklich jeder Hinz, Kunz und TV-Reporter was über das Satellitenprogramm, nämlich erstens, dass der Satellit angeblich beim Start wegen Triebwerksschadens seiner Trägerrakete den Geist aufgab und zweitens offiziell nie existierte. Schön, dass Kenntnis über offiziell nicht existente Satelliten zur Allgemeinbildung gehört. Können sich zukünftige Regierungen die Geheimniskrämerei gleich sparen.

Downey wartet, bis Robin alleine im Studio ist und bittet sie um ihre freundliche Hilfe (sehr beruhigend, wie er sich mit „ich will dich nicht umbringen“ vorstellt. Das ist mal ein Eisbrecher in der Konversation). Robin, die eine gute Story ersichtlich auch für wichtiger hält als gesunden Menschenverstand, willigt sofort ein, denn sie wittert eine Chane, die Hintergründe der opferreichen Terroranschläge zu ermitteln. Von Terroranschlägen hat Downey allerdings sein Lebtag noch nix gehört und muss daher erst mal auf den Stand der Dinge gebracht werden (da empfiehlt sich das „heute nacht“ im ZDF, gelle). Ein gemeinsamer Nenner ist schnell gefunden, das neugebildete dynamische Duo wundert sich nur noch, warum die fiesen Bösknilche Lancaster, der ja eigentlich ihr Sprachrohr in der Öffentlichkeit darstellt, tot sehen wollen. Eine endgültige Antwort auf diese 1-Million-Euro-Frage muss vertagt werden, denn, zwischenzeitlich auf dem Parkplatz des Senderse angekommen, sehen sich Robin und Downey unter attentäterischem Beschuss. Der Fieso könnte sich allerdings bei „Die blödesten Killer der Welt“ bewerben, denn er lässt sich mühelos von Downey mit einem gehijackten Fahrzeug (im Rückwärtsgang!!!!) überfahren (einen Schritt zur Seite zu machen wäre auch sehr abwegig gewesen, stimmt schon. Lieber plattfahren lassen). Downey und Robin beschließen, sich in die Berge zurückzuziehen, wo eine ihrer Freundinnen ein Haus besitzt; stillschweigendes Einverständnis, sich dort verbergen zu dürfen, wird vorausgesetzt.

Das „Haus in den Bergen“ ist keine kleine Berghütte oder Wochenendhazienda, sondern eine voll ausgestattete, hochgradig luxuriöse Villa. Klar, als Star-Newscasterin hat man natürlich nur rich & famous people, die sich sowas leisten können, im Bekanntenkreis (unsereins müsste sich in der Zwei-Zimmer-Wohnung von Bekannten verstecken, und dort wahrscheinlich in der Abstellkammer. Gut, dass solche Nachstellungen meist die treffen, die´s sich leisten können, bequem zu fliehen). Downey überlegt, ob er seinem alten Mentor Jules (nicht identisch mit Willard. Der Knabe ist sichtlich Sohn von vielen Vätern, bzw. verfügt über ein ganzes Rudel Vaterfiguren. Schon praktisch, wenn die ein oder andere davon aus offensichtlichen Gründen ausfällt. Und, by the way, wer ahnt nicht voraus, welche dramatische Entwicklung der Plot diesbezüglich nehmen wird?). Robin hingegen erweist sich als gehirnamputiert (und damit voll und ganz TV-tauglich), da sie auf dem Standpunkt steht, als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens sei sie vor killenden Geheimdienstlern per se sicher, die würden ihr ob ihres herausragenden Status nix tun (einmal mehr frage ich mich, ob man, um zum Fernsehen zu kommen, einen Intelligenztest absolvieren muss und nur genommen wird, wenndas Resultat unter 50 liegt). Downey sagt ihr Bescheid, dass sie genauso dead meat ist wie er selbst (he is a charming conversationalist).

Die „Sektion“ feiert ein Etappenziel. Aufgrund der zahlreichen Anschläge findet in Kalifornien ein Meeting der verschiedenen Geheimdienste statt, mit dem Ziel, die Budgets zu steigern. Weniger günstig ist allerdings, dass die NASA mittlerweile Verdacht geschöpft hat und einen Shuttlestart vorbereitet, um mal zu kucken, was der angeblich defekte „Eagle“ so treibt, schließlich hat die NASA dereinst den Satelliten gestartet und WEISS, dass er da ist (was man einem der „Sektions“-Oberhonchos allerdings erst noch erklären muss. Dachte der, man hätte seinerzeit die ESA mit´ner Ariadne engagiert? Ok, dann würde mich allerdings nicht wundern, warum das Ding semi-offiziell beim Start verreckt ist, dafür waren die Ariadnen ja bekannt…). Um Downey auszuschalten, will man sich eines Köders bedienen.

Downey bewundert dieweil die idyllische Bergwelt: „Ach Gott, ist das idyllisch hier!“ (dies war ein Originalzitat. Uns tougher Geheimagent ist´n Seelchen, tief im Inneren). Er entscheidet sich, mit Jules Kontakt aufzunehmen (via eines Telefonanrufs und einem Shakespeare-Zitat. Als ehemaliger Oxford-Absolvent [!] ist Downey nämlich belesen und verwendet als Codeworte prinzipell nur Shakespeare-Lines) und flashbackt in unsere Ganz-am-Anfang-Szene auf dem Friedhof, da war Jules nämlich dabei.

Während Lancaster mit der Story um einen „gestohlenen“ Killersatelliten (blühende Fantasie hat der Knabe ja, der erfindet bestimmt auch Ausdrücke wie „Achse des Bösen“) wahlkämpft, schießt die NASA das Space Shuttle „Atlantis“ in den Orbit, um nach dem „Eagle“ zu sehen. Äh, moment mal, die „Atlantis“? Die ist doch schon vorhin samt „Luna“ in die Luft geflogen… bei der NASA scheinen fähige Leute zu sitzen, die müssen das Billionen-Teile-Puzzle in Rekordzeit wieder zusammengesetzt haben (andererseits wundert mich dann auch wieder der „Columbia“-Absturz nicht mehr. War vermutlich auch nur mit Tesafilm und UHU geklebt…).

Dieweil fährt vor unserer Helden lauschigem Bergversteck eine weiße Limousine vor, das dürfte wohl Jules sein (und wenig überraschenderweise tummeln sich in den umliegenden Wäldern etliche bewaffnete Elemente). Jules spielt die „herzliche-Wiedersehensfreude“-Karte aus, fällt Downey um den Hals und möchte wissen, wie´s dem irakischen Knast war. Robin setzt ihn darüber in Kenntnis, dass Downey eine Klapsmühle von innen besichtigt ist (was allgemein bekannt ist, weil s.o.), Jules tut so, als hätte er dies nur für ein Cover für eine Geheimmission im Irak gehalten (äh ja. Auf meiner Glaubwürdigkeitsskala rangiert Jules bereits jetzt irgendwo zwischen unserem Bundeskanzler, Kim Schmitz und einem deutschen Olympia-Leichtathleten). Jules ist dafür, dass er von Downeys Einkerkerung den falschen Eindruck hatte, erstaunlich gut über die terroristischen Aktivitäten unterrichtet. Er weiß, dass die Terror-Bonzen „Eagle“ verwenden, wegen Budget-Beschränkungen einen neuen Popanz aufbauen wollen und Lancaster zum Märtyrer stilisieren wollen. Sein guter Rat: sich aus allem raushalten, er will persönlich beim Präsidenten vorsprechen. Sprach´s und zündet sich ein Pfeifchen an. Ha-haa! Hat nicht der Boss der Bosse (ich hab´s oben nicht erwähnt, um Euch die Spannung, hehe, nicht zu verderben) auch Pfeife geraucht? Wuaaaah! Downey beschäftigt sich mit den draußen wartenden Killern und mischt diese auf, während Jules und Robin mit der Kalesche des verräterischen Mentors fliehen. Robins Beteuerungen, man solle doch auf Downey warten, bügelt Jules damit ab, dass der ganz gut auf sich alleine aufpassen könne. Da hat er Recht (auch wenn er sich das vermutlich anders vorgestellt hat). Downey räumt mit den gedungenen Mördern auf und klaut ihnen sogar noch das Auto (auch und gerade wenn man Profikiller im Auftrag einer geheimen Geheimabteilung des Geheimdiensts ist, sollte man seine Schleuder nicht mit Zündschlüssel im Schloss stehen lassen. Grob fahrlässig sowas, da zahlt keine Versicherung!).

Jules versucht dieweil Robin aus der Nase zu ziehen, was die über „Eagle“ weiß und wo sie die etwaigen Informationen gespeichert hat. Robin, bekanntlich die Verona Feldbusch unter den Enthülungsjournalistinnen, ist doof genug, um einzuräumen, dass alles, was sie weiß, nur in ihrem zarten Köpfchen abgespeichert ist. Trifft sich günstig, meint Jules und injiziert ihr ein Betäubungsmittel. Welch Schüft! Sind wir überrascht! Sind wir schockiert! Nicht wirklich…

Lancaster trifft mal wieder zu einem seiner gefürchteten Interviews bei WNN ein, findet dort aber keine Robin, sondern dafür Downey, der ihm klar macht, dass der Geheimdienst, nicht er, den Politiker auf der Abschußliste hat. „Aber ich bin der nächste Präsident!“, nölt Lancaster, den Details wie noch abzuhaltende Wahlen kaum imprägnieren (tja, der hat wohl das selbe Team wie Dubyah, um sich über eventuellen Mehrheitswillen verfassungsgemäß hinwegsetzen zu können). Als ob die Geheimdienste vor amtierenden Präsidenten zurückschrecken würden – wir haben doch alle JFK gesehen… Downey versetzt dem Kandidaten den rhetorischen Todesstoß: „Finden sie es nich auch seltsam, dass die Anschläge immer während ihrer Pressekonferenzen passierten?“ Jetzt, wo er´s sagt… Lancaster geht ein Lichtlein auf und erklärt sich, wenn gleich wenig enthusiastisch, bereit, Downey in die örtliche Geheimdienstzentrale zu führen, damit dort „der Drache erschlagen“ werden kann (diese Oxford-Absolventen, poetisch bis zum Abwinken). Weil er aber trotz allem ein Politiker ist und überlegt, wie er die Sache medienwirksam zu seinen Gunsten ausschlachten kann, packt Lancaster noch Peter, Robins Assistenten, als Kameramann ein (soviel zu unabhängiger Berichterstattung seitens WNN, wenn Lancaster Verfügungsgewalt über deren Angestellte und Equipquatsch hat).

Robin findet sich gefesselt in der Hirnwaschanlage der Sektion wieder (aber zur Schonung ihres Brägens hat man den Apparat nicht eingeschaltet, sondern lässt sie nur da rumsitzen). Willard fragt sich, was man mit der Maid anfangen solle, aber Jules ist sich sicher, kommt Zeit, kommt Verwendungszweck. Kommt schneller als man denkt, denn Lancaster kündigt einen Überraschungsbesuch für ein Interview an (ja, sicher, eine ultrageheime Geheimsekte des Geheimdiensts wird einem von ihr als Schachfigur mißbrauchtem Politiker die Gelegenheit geben, mit einem Pressevertreter samt TV-Kamera in ihr ultra-ultrageheimes Hauptquartier zu gondeln, um dort ein Interview aufzuzeichnen. Wie schon gesagt, ich traue Schlapphüten theoretisch jeden Blödsinn zu, aber auf die Idee würde nicht mal Ed Wood, gotthabihnselig, kommen). Jules hält das jedoch für eine ausgezeichnete Idee – auf dem Rückweg von Geheim-Geheimdienst-Quartier in die Zivilisation könnte Lancaster entsorgt werden und Robin gleich mit, zwei Klappen, eine Fliege, oder so ähnlich.

Während der Anreise verlässt Lancaster das Mütchen, er würde sich gerne unauffällig vom Acker machen, bevor die blauen Bohnen fliegen. Nix da, bescheidet ihn Downey, er braucht ihn als Ablenkungsmanöver.

Was wir jetzt unbedingt noch brauchen, ist der gewisse dramatische Zeitdruck. Also bringen wir eine zeitliche Komponente ins Spiel. In 2 Stunden und 37 Minuten wird die „Atlantis“ dem Satelliten vor die Laserflinte laufen und natürlich hat Bösmann Jules nix anderes vor, als das Shuttle abzuschießen. Ist jetzt in punkto Bedrohungspotential nicht gerade der dritte Weltkrieg (zumal bereits erheblich opferintensivere Terrorakte von der „Sektion“ verbrochen wurden), aber wir müssen damit leben. Plot-Point voraus: Der Computerexperte der Sektion verkündet freudestrahlend, dass der Satellit (new and improved!) jetzt auch von einer Mobileinheit aus gesteuert werden kann (verdammt, ist das wieder originell).

Für eine supergeheime Geheimdienstabteilung sollte die „Sektion“ ihre Sicherheitsvorschriften überdenken. Es ist schwerer, bei Nacht zu einem Geldautomaten vorzudringen als in deren Gelände. Downey schleicht am Haupttor (das sich ferngesteuert für den erwarteten Gast öffnet) aus der Heckklappe des TV-Vans und, dank des undurchsichtigen Vans, neben selbigem unbeobachtet und unbemerkt aufs Areal (Memo an die „Sektion“: beim nächsten HQ ZWEI Kameras anbringen, eine links vom Tor, eine rechts vom Tor). Aus unerfindlichen Gründen ist Jules auf einmal der Ansicht, Lancasters Besuch wäre nicht koscher und macht Willard an: „Wenn Downey dahinter steckt, sind sie geliefert!“ (Äh, warum Willard??? Es war Jules´ Idee, Downey zu rekrutieren!). Lancaster selbst schwitzt Blut und Wasser und liefert einen potentiellen Titel für einen knallharten Politthriller: „Tote Helden wählt man nicht!“. Das alles hat nach Ansicht unseres Drehbuchschreibers satte zwei Stunden in Anspruch genommen, d.h. nur noch 35 Minuten bis Buffalo. Oooh, das wird noch ganz ganz ganz doll spannend werden!

Downey seilt sich ohne größere Probleme (nicht, dass die Geheimdienstprofis sowas wie Wachtposten aufstellen würden…) in den Keller der Anlage ab und schaltet dort einen dumm rumsitzenden Typen aus Masons Henchmen-Stall aus. Weil der aber ein Headset trägt und sich, being mindestens bewußtlos, wenn nicht sogar tot, auf funkalische Ansprache nicht mehr meldet, bleibt das nicht unerkannt (wow, möchte man den Jungs gar nicht zutrauen) – Mason scheucht seine verbleibenden drei Tunichtgute auf die Suche nac dem Iendringling, während Willard für Lancaster den leutseligen astegeberspielt und Robin sich in ihren Fesseln windet.

Willard lotst * TATSÄCHLICH * Lancaster und Kameramann in den Kontrollraum des Satelliten (arges Gottvertrauen, dass die anschließende Exekution der Zeugen wirklich funktionieren wird), Robin gelingt es, sich zu befreien und kann schon bald durch die Gänge huschen (wäre auch zu viel verlangt gewesen, die Zelle, in der man sie gefangen hielt, auch noch abzuschließen). Downey killt einen weiteren Henchmen. Mason will Downey eine Falle stellen. Für eine Falle braucht man einen Köder und der läuft ihm in Form von Robin praktischerweise direkt in die Arme. Lancaster hat zwischenzeitlich (auch wegen des gaaaanz unauffälligen Countdowns zum Atlantis-Abschuss, der im Kontrollraum munter weiter läuft) ausgeknobelt, dass seine vermeintlichen Geheimdienstspezis wirklich die bösen Buben sind, als die Downey sie dargestlelt hat und fällt aus allen Wolken. Downey killt Masons letzten Getreuen, muss aber feststellen, dass Mason selbst Robin als Geisel und am Wickel hat. „Wenn ich du wäre, würde ich sie erschießen und mich gehen lassen“, schlägt Mason sachdienlich vor. Downey gibt lieber auf und lässt sich in den Kontrollraum führen, weil er, wie jeder andere, der mal einen Actionfilm gesehen hat, davon ausgehen kann, dass Jules ihm dort seine Motivation und die weiteren Pläne der Terroristen auseinandersetzen wird. Tut der auch grinsend, ohne dass das für uns wesentliche Neuigkeiten bereit hält. Für Lancaster und Robin ist es vermutlich schon interessant zu erfahren, dass sie in die Wüste gekarrt und dort erschossen werden sollen, Downey soll seine Rübe als Sündenbock hinhalten (bevorzugt natürlich ebenfalls in entleibtem Zustand). Peter, der Kameramann, der wahrscheinlich ebenfalls die gängigen Filme gesehen hat, daher weiß, dass seine Überlebenschanchen (zumal, weil er dummerweise ein Afro-Amerikaner ist) gleich null sind, beschließt, sein Ableben wenigstens produktiv zu gestalten, veranstaltet ein Ablenkungsmanöver – im kurzfristig ausbrechenden Chaos wird ein wenig geballert. Fünf Sekunden später sind Willard und Peter tot, Jules heftigst angeschossen und allgemein ebenfalls für hinüber befunden und Mason auf der Flucht. In völliger Verkennung der Sach-, Rechts- und Prioritätslage stürmt Downey hinter dem flüchtigen Mason her (der ist ja innerhalb der Organisation wirklich nicht wichtig) und erledigt ihn in einem (wieder eher von den Moves her lächerlich aussehenden) Kampf Mann gegen Mann.

Wie üblich leidet das Personal der Schurkenfraktion unter erheblichem Motivationsmangel, sobald die Chefs nämlich ins Gras gebissen haben, sind alle ganz lieb und nett und der Computerexperte würde zu gerne den Countdown abblasen, wenn er´s denn könnte (von schlechtem Gewissen war, solange Jules und Willard noch anschafften, bei dem Knaben nie was zu sehen). Robin hat die grandiose Idee, wenn man den Satelliten schon nicht abschalten könne, wenigstens das Ziel zu ändern, nämlich z.B. auf genau HIERHER. Lancaster weist auf den Umstand hin, dass alle hier versammelten dann ja wohl draufgehen würden. (Erst mal: wieso richtet ihr den Satelliten nicht einfach auf einen Flecken Wüste oder irgendwo auf den Pazifik? Sollte dem Satelliten ja herzlich wurscht sein, ob er ein Space Shuttle, ein Gebäude, oder ein paar Tonnen Sandkörner atomisiert. Und zweitens: wieso draufgehen? Laser umprogrammieren, stiften gehen, feddich, boom! Und schlimmstenfalls, falls das nicht gehen sollte, müsste EINER drin bleiben und die Programmierung überwachen und das wäre bekanntlich der Job von Bruce Willis, äh, des Helden). Aber wir erinnern uns ja an die „mobile Einheit“, mit der man den Sat auch steuern kann. Also rennt alles nach draußen, wo der Computerexperte an der Fernsteuerung rumfiddelt.

Blöderweise hat man vergessen zu überprüfen, ob Jules wirklich tot ist. Ist er nämlich nicht. Zwar halbtot und mit Lebenserwartung im Minutenbereich, aber noch lebendig genug, um sich an die Kontrollen zu werfen und dort die Fernsteuerung abzuklemmen. D´oh! Und das alles bei nur noch ZWEI Minuten Zeit! Ungeachtet der Tatsache, dass das Verlassen des Gebäudes in sichere Entfernung laut Script 6 Minuten gedauert hat, rast Downey, dem klar ist, wer dafür verantwortlich ist, zurüc in den Kontrollraum und versucht, mit 60 seconds to go, Jules ins Gewissen zu reden. „Ist das die Agentur, für die ich sterben sollte?“, sülzt er etwas sinnlosreweise. Jules rezitiert Shakespeare. Dies scheint ihn selbst so zu rühren (!??!?!), dass er mit 30 seconds to go die Kontrollen wieder frei gibt (der erste Schurke der Welt, der SICH SELBST aus seinem teuflischen Plan herausredet. Uff!) Jetzt muss Downey aber wirklich ein paar neue Mittelstreckenweltrekorde aufstellen…

Computerguy programmiert die Zielkoordinaten um und erzählt irgendwelchen Tinnef von „Raketen“, die der Satellit abzufeuern bereit wäre (hä? Raketen? Das Ding schießt mit Lasern! Dem Kerl würde ich schleunigst die Fernsteuerung abnehmen; ich glaub nicht, dass der Ahnung hat von dem, was er da bedient). Downey hat´s in letzter Sekunde (selbstverständlich; aber ohne, dass man uns von seiner überschallschnellen Flucht was gezeigt hätte) ins rettende Freie geschafft, da macht es auch schon BOOOM. Mit Hilfe miserabel aufkopierter Explosionseffekte (schließlich waren dafür keine Stock-Footage-Aufnahmen verfügbar), die dankenswerterweise sehr kurz gehalten werden, fliegt „Distrikt 10“ in die Luft.

Epilog, auf dem Friedhof (wie der mit der ganzen Sache zusammenhängt, insbesondere das mit dem „ich-find-mich-selbst-im-Sarg“-Schwurbel aus dem Prolog, hat mir immer noch keiner erklärt und tut´s wohl auch niemand mehr), Robin und Downey latschen nachdenklich herum. Downey hat sich wieder beim Geheimdienst verpflichtet, was die Reporterbraut (erfreulicherweise aber verlieben die beiden sich wenigstens nicht) irgendwie widersinnig findet, aber Downey, dessen stolzgeschwellte Brust die Uniform fast zum Platzen bringt (oder ist es doch nur Speakmans Plauze?), erzählt idiotischen Schmu, dass er jetzt „für den Kongress“ arbeite (und der Geheimdienst arbeitet sonst wohl gegen den Kongress, oder wie?) und die Aktivitäten des Secret Service irgendwie überwache o.ä.. Meinetwegen. Hauptsache, keine Fortsetzung…
Bewertung

Beginnen wir unsere heutige Nachbetrachtung mal wieder mit dem beliebten Volkssport „Zitieren von VHS-Covertexten“, denn der für Memorial Day, den sich Highlight Video ausgedacht hat, ist mal wieder ganz besonders goldig.

Originalzitat begins here:

„Jimmy Fain, einer de fähigsten Terrorabwehrspezalisten Chicagos, ist in einer psychiatrischen Anstalt gelandet. Nachdem er ein Bombenattentat nicht verhindern konnte, quält er sich mit Selbstvorwürfen. Sein mysteriöser Zimmergenosse überzeugt ihn, dass er der einzige Mensch ist, der die Welt von einer nuklaeren Katstrophe bewahren kann. Gegen jede Logik, getrieben von dem Wunsch, alles wiedergutzumachen, bricht Fain aus. Es ist tatsächlich höchste Zeit, denn in Sibirien haben Saboteure die Kontrollcodes für den russischen Lasersatelliten Talon gestohlen. Der Westen bereitet sich auf einen neuen ´Kalten Krieg´ vor… Jimmy Fain befreit einen abtrünnigen russischen Wissenschaftler, der weiß, wie man Talon zerstören kann. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu Talon. Aber der Drahtzieher der Aktion hat seine Killera uf sie gehetzt. Werden sie ihr Ziel erreichen?“

Zitatende.

Und jetzt fragen wir uns mal wieder alle: Was zum Geier hat dieser Film mit diesem Text zu tun? Richtig, gar nichts. Nichts, und wieder mal null und nichts. Zur Ehrenrettung des deutschen Verleihs sei aber angemerkt, dass auch die französische DVD (übrigens nach oberflächlicher Recherche die einzige DVD-Veröffentlichung des Films weltweit) den selben Inhalt bewirbt. Wer zum Geier sich das also wieder ausgedacht hat, kann nicht zweifelsfrei eruiert werden. Wobei an dieser Stelle aber auch mal gesagt werden muss, dass der gefakte Covertext, der meines Erachtens darauf spekuliert, dass der ein oder andere unkritische Konsument sich an GoldenEye o.ä. erinnert, jetzt auch nicht wirklich spannender oder interessanter klingt als das, was sich tatsächlich im Film ereignet.

Denn die Grundidee der Story ist gar nicht mal so übel und gewinnt vor allem in Zeiten wie diesen, in denen sich die Bush-Administration (tut mir leid, ich bin wieder mal übermäßig politisch im Review zu einem fünftklassigen DTV-Actionfilm) sich, wohl nicht ganz zu Unrecht, vorwerfen lassen muss, die Terrorgefahr passend zu den aktuellen Umfragewerten rauf- bzw. runterzustufen, durchaus an politischer Brisanz. Aus dem Konzept hätte man durchaus einen nicht unspannenden Thriller stricken können, aber eine erfolgreiche Umsetzung der Idee ist beim Zusammentreffen der Faktoren „Royal Oaks Entertainment“, Worth Keeter und Jeff Speakman nicht wirklich zu erwarten. Wie so häufig bei Filmen, die altgedienten Action-Heroen im gesetzteren Alter die Möglichkeit bieten sollen, nicht nur vom Hand- und Fußkantenschwingen und Herumballen zu leben, sondern die Story im Vergleich zur Action etwas aufzuwerten, ist das Endresultat wieder mal nix halbes und nix ganzes – es gibt zu wenig Actionszenen, um diese Zielgruppe zu befriedigen und weil alle Beteiligten nicht dazu in der Lage sind, einen handfesten Spannungsfilm zu bewerkstelligen, fallen alle Versuche, den Film in die Richtung Politthriller zu lenken, flach, weil die Geschichte zu wenig tiefgründig ist und die Darsteller das, was an politischer Schärfe und Spannung vom Film serviert wird, nicht transportieren können.

Natürlich hat der Plot genügend Löcher, um als Emmentaler durchzugehen, besonders zum Finale hin (das allergrößte ist natürlich das oben geschilderte „Problem“ mit der Umprogrammierung des Satelliten – warum einfach, wenn´s auch kompliziert geht?). Es gibt einiges, was keinen Sinn macht, vor allem natürlich die mehrfachen Rückblenden zur Friedhofs-Szene. Was dort passiert ist, inwiefern es relevant für die Geschichte ist, keiner sagt es uns; diese Szenen sind einfach nur da, ohne Anschluß, ohne Sinn und Zweck (sie taugen nicht mal dazu, falls das vielleicht der Sinn der Übung gewesen sein sollte, um die „Vater-Sohn“-Beziehung zwischen Jules und Downey zu definieren). Außerdem hat ein Action-Thriller, dem es an einer klar herausgearbeiteten Hauptfigur fehlt, von vornherein ziemlich schwer. Nominell ist Downey natürlich der Held, aber er taucht z spät in der Handlung auf (erst nach ca. 20 Minuten, würde ich schätzen) und viel, was wirklich akut notwendig wäre, außer ein paar böse Jungs zu plätten, tut er, rein inhaltlich gesehen, nicht. Das Script würde wesentlich besser funktionieren, wenn man die Action-Elemente mitsamt dem ganzen Speakman-Charakter über Bord geworfen und den Film als reinrassigen Enthüllungsthriller aus der Sicht der Investigativjournalistin Robin erzählt hätte (soviel großartiges Umschreiben wäre dafür gar nicht nötig und es würde dem Streifen ein erheblich einheitlicheres Gefühl geben und wohl auch spannender machen; zur Not hätte man die Vorgeschichte um Downeys versuchte Ausplauderei bei Robin als Prolog basteln und dann Robin alleine die notwendigen Schlüsse ziehen lassen können. Ach, ist doch wieder tragisch, dass ich hier in fünf Minuten ein besseres Exposé entwerfen kann als diejenigen, die in Hollywood, wenn auch C-Klasse, sitzen, und dafür Geld bekommen).

Gut, gut, Gebetsmühle-anwerf, wer einen Jeff-Speakman-Film ansieht, erwartet kein großes Kino (jetzt hätte ich beinahe wieder meinen Standardsatz von „Shakespeare-Tragödien“ getippt, aber der große Playwright wird ja ein ums andere Mal im Film zitiert). Wie schon gesagt, als Actionfilm taugt Memorial Day (blöder Titel, übrigens, gerüchtehalber nur gewählt, um sich an Independence Day anzuhängen. Ich warte auf Labour Day. And choke on it. Insider-Joke) nicht viel, weil die Action zu kurz kommt. Jeff Speakman ist halt ein wenig in die Jahre gekommen (vergleiche A Promise Kept, seinen aktuellsten Film, in dem er allerdings nur eine Nebenrolle spielt, Bitreview findet sich hier irgendwo auf der Site) und unterfällt wirklich ein wenig dem Seagal-Syndrom: er geht zusehends in die Breite und macht sich damit als Action-Hero ein wenig zum Kasper (sogar „Robin“ im Film fällt auf, dass sein Gesicht „voller“ geworden ist. In dem Psychoknast wird man gut gefüttert, und die Glaubwürdigkeit der „Gefangenenlager im Irak“-These untermauert das auch nicht wirklich). Wenn man halt nix kann außer Action und das irgendwann rein aus alters- und sonstigen körperlichen Gründen nicht mehr wirklich überzeugend hinbekommt, sollte man wohl in Rente gehen. Aber das ist jetzt schon Schauspielerkritik, ich bin doch eigentlich noch bei der Action.

Okay, Action gibt´s in Form einiger Zweikämpfe, die aufgrund Speakmans individuellem Kampfstil eher die Lachmuskeln anregen als einen baß erstaunt über die gezeigte Kampfkunst den Atem anhalten lassen. Die Shoot-outs sind eher langweilig gestaltet, überhaupt erweist sich der Film als sehr uinspiriert inszeniert. Worth Keeter, der in seinem Resumé den unsäglichen Sybil-Danning-Heuler L.A. Bounty und das Pamela-Anderson-Vehikel Snapdragon stehen hat sowie darüber hinaus etliche Folgen der Power Rangers und Imitaten wie V.R. Troopers stehen hat (was ´ne Karriere), schafft es nie, seinem Film ein Momentum mitzugeben. Es plätschert alles so vor sich hin, selbst im Showdown, wo, im verzweifelten Bemühen, wenigstens ein kleines Fitzelchen Spannung durch die erbarmungslos heruntertickende Countdownuhr aufzubauen, kommt nie wirklich Fahrt, kein Thrill, keine Aufregung zustande (dort werden auch alle potentiellen Möglichkeiten, durch den Zeitfaktor ein wenig suspense aufzubauen, gnadenlos versemmelt, und sei´s durch die Tatsache, dass man zum Rein-und-Raus aus dem Gebäude immer genauso viel Zeit benötigt, wie das Drehbuch in dem Moment verlangt. Dann kann man halt mal 6 Minuten, mal zwanzig Sekunden für die gleiche Wegstrecke brauchen. Der Spannung ist das natürlich abträglich).

Wie üblich bei solchen DTV-Releases ist die FSK-18-Freigabe mehr marktschreierische Erwägung als in tatsächlichen Gewaltdarstellungen begeründet. Brutaler als eine gewöhnliche Action-Krimi-Fernsehserie ist auch Memorial Day nicht (und die DF macht einen ungeschnittenen Eindruck). Wie bei Royal Oaks und später bei Phoenician üblich ist alles, was so aussieht, als könnte es echte, harte Dollar gekostet haben, Stock Footage, wobei ich mir nicht die Mühe gemacht habe, mir das Hirn zu zermartern, woher die entsprechenden Aufnahmen stammen. Ein Lob gibt´s für die bewährt gute Musik der Wurst-Brüder, die wie so oft besser ist als das Filmmaterial, das sie beschallt, und den wirklich fetzig geschnittenen Vorspann. Die exklusiv für den Film gewerkelten Special FX (ich gehe mal davon aus, dass zumindest die Satellitenanimation original ist, bin aber selbstredend nicht sicher) sind nicht der Rede wert, aber, mit Ausnahme der aufkopierten Explosion im Finale, auch nicht brechreizerregend.

Schauspielerschelte. Zu Speakmans actiontechnischen Fähigkeiten hab ich mich ein paar Absätze wieter oben schon ausgelassen, das muss ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Was seine dramatischen Fähigkeiten angeht – naja, dafür, dass der Film ihm relativ wenig Actionszenen bietet, bekommt er auch relativ wenig dramatische, d.h. schauspielintensive Szenen. Und die, die er hat, absolviert er träge und hölzern, nie Sympathie erweckend, sondern immer leicht unmotiviert wirkend. Nö, Jeff, das war nix.

Stephanie Niznik (Robin) hat das Problem, dass ihr Charakter einer der interessanteren der Grundidee ist, aber im Film auch mehr oder weniger überflüssig ist (ich hab ja schon oben beschrieben, wie man, mit einer Konzentration auf ihre Figur, und ich meine jetzt ihre Rollengestalt, nicht ihren Körper, grmbl, einen besseren Film hätte machen können). Ihre schauspielerische Leistung ist ebenfalls eher, naja, überschaubar. Die hauptsächlich im US-TV beschäftigte Aktrice sah man auch im S/M-Fiasko Exit to Eden, dem vielleicht schwächsten aller Star-Trek-Filme Insurrection, Epoch und Spiders II.

Bruce Weitz (Jules), der seinen Charakter wohl gern als charmanten Superschurken in James-Bond-Manier porträtieren wollte, aber an die Grenzen seines darstellerischen Vermögens stößt, hat u.a. den Charles-Band-Heuler Prehysteria 3, Half Past Dead (der Kreis zu Seagal schließt sich) und den jüngsten Corman-Creature-Feature DinoCroc in seiner Vita. Paul Mantee (Willard) hat eine bewegte Karriere mit Klassikern unterschiedlicher Güte wie Robinson Crusoe in Space, Day of the Animals, The Manitou oder Lurking Fear hinter sich. Memorial Day stellt seinen bis dato letzten Filmauftritt dar. Frederick Coffin, der recht überzeugend den populistischen und mediengeilen Politclown Lancaster gibt (einer der gelungeneren Einfälle des Scripts, das, wie schon gesagt, ja durchaus die ein oder andere gute Idee hat), war u.a. in dem megaspannenden Spottiswoode-Thriller Shoot to Kill, dem frühen Seagal Hard to Kill, Wayne´s World und zuletzt Identity zu sehen.

Wie auch schon angedeutet, gibt´s den Streifen nur in Frankreich auf DVD und auch dort ist er wohl out of print (wie schaaaade). Naja, wenn die Highlight-Lizenz mal ausgelaufen ist, wird sich Madison, bevorzugter Verwerter von Royal-Oaks-Lizenzen, schon darum kümmern. Einstweilen kann man sich auf dem Gebrauchtmarkt mit dem Verleihvideo von Highlight behelfen, das rein qualitatsmäßig für einen Film dieser Größenordnung absolut in Ordnung geht. Hardcore-Speakman-Sammler können also bedenkenlos zuschlagen, wenn ihnen das Teil günstig vor die Flinte läuft.

Hardcore-Speakman-Sammler sind aber auch die einzigen potentiellen Fans dieses Films, die mir einfallen würden. Dem Streifen mangelt es letztendlich trotz der ein oder anderen für einen Film dieser Handelsklasse gar nicht so blöden Idee (obwohl der Film zweifellos auch sein gerüttelt Maß blöder Ideen hat) an Rasanz – alles tuckert bedächtig vor sich hin, baut nie richtig Fahrt und/oder Spannung auf und hinterlässt beim Zuschauer irgendwie das Gefühl, einen belanglosen Fernsehfilm eingeschaltet zu haben. Der Unterhaltungswert von Memorial Day ist daher eher mau – seine filmischen Qualitäten fetzen einen nicht wirklich so vom Stengel, dass man wirklich mitgerissen vor der Glotze hockt, aber andererseits ist der Film nun auch nicht wieder so trashig, dass man sich pausenlos darüber amüsieren kann – Royal Oaks und später Phoenician konnten und können es besser bzw. schlechter, und beide Alternativen würden zumindest größeren entertainment value garantieren. Letzter Satz: Memorial Day macht keinen gesteigerten Spaß (in der einen oder anderen Hinsicht), nervt aber auch nicht wirklich durch seine bloße Existenz.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 3


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