Meet the Feebles

 
  • Deutscher Titel: Meet the Feebles
  • Original-Titel: Meet the Feebles
  • Alternative Titel: Just the Feebles |
  • Regie: Peter Jackson
  • Land: Neuseeland
  • Jahr: 1989

Vorwort

Puppen gibt es viele in Badmovies, und meistens sind grade sie nicht unbeteiligt daran den Filmen erst so die rechte Trashnote zu verleihen. Was soll man also von einem Low-Budget Puppenfilm erwarten??? An sich nicht viel, würde ich spontan sagen. Doch schon der Name des Regisseurs und treibenden Kopfes hinter der Sache hebt meine Erwartungen dann doch gleich wieder um ein vielfaches, denn niemand anderes als Großmeister Peter Jackson himself zeichnet für dieses Stückchen Filmexperiment verantwortlich und wer Jackson kennt, der weiß, dass er sich selbst bis in seine Mörder-Budget-Blockbuster-Filme hin seinen Hang fürs morbide und splattrige bewahrt hat. Wie kam nun aber dieser Mensch dazu ausgerechnet einen Puppenfilm zu drehen???

Die Idee dazu kam den Maestro schon bei den Dreharbeiten zu seinem Werk Bad Taste, in dem er zusammen mit Cameron Chittock unter anderem auch die Special Effekts herstellte. Dies brachte den beiden so einen Spaß, dass sie schon da auf den Trichter kamen doch mal einen Film zu drehen, bei dem nur ihre geliebten Puppen zum Einsatz kommen und wo man seine gemeinsame Bastelleidenschaft perfekt ausleben könnte. Doch es war ebenfalls von vorn herein klar das es auf keinen Fall ein Familienfilm werden sollte sonder „one where they´re dirty little creatures, taking drugs and all that stuff.“. Hört sich doch schon mal nach einem vielversprechendem Konzept an.

Mit der Fertigstellung von Bad Taste und den ersten eintrudelnden Einnahmen des selbigen (und einer ergatterten Förderung durch die New Zealand Film Commission) machte man sich ans Werk und innerhalb von 12 Wochen entstand folgendes Werk, was nun besprochen werden soll..


Inhalt

Der Film beginnt dann auch gleich bombastisch, indem uns ein Sprecher darauf hin weist, dass er sich sehr freut uns in der größten, spannendsten und spektakulärsten Show der Geschichte begrüßen zu können. Daraufhin öffnet sich der Vorhang und es beginnt wie es eigentlich nur beginnen kann bei so einer Show – mit dem Eröffnungslied. Willkommen in der fabelhaften Feebles Variete Show.

Doch nur wenige Minuten später werden wir schon aus der Idylle der Show gerissen, als plötzlich vom Rand der Bühne ein recht unhöflicher Kommentar über den Körperumfang und die Sangesqualitäten der Hauptdarstellerin ertönt. Der Verursache ist schnell ausgemacht, es handelt sich um die Ratte Trevor. Seines Zeichens Drogendealer, Hardcore-Porno-Regisseur, Vergewaltiger, Mörder und sarkastisches Arschloch. Keine Frage, dass sich das Heide, die Hauptdarstellerin und Opfer Trevors Boshaftigkeiten, nicht gefallen lässt, ist sie doch nicht nur Nilpferd, gealterte Sexbombe und fette Kuh, sondern vor allem die Frau des Cheffs Bletch (Walross & Obergangster). Zu selbigem rennt sie dann auch gleich um sich in seinen starken Armen auszuheulen, nur das der grad mit einem anderen der Varietemädchen heftig zu Gange ist und sich über derartig lästige Störungen grad vor seiner Entladung gar nicht freut. Also schnell Geliebte in den Schrank und getan als ob, die dusselige Kuh merkt´s eh net.

Während dessen trifft unten der junge Igel Robert im Theater ein. Er kommt frisch von der Theaterschule und steckt voller Ideale und Träume über die hohe Kunst und ist auch sonst so ein herzensguter Kerl, dass es einem schon fast wehtut. Auf der Suche nach dem Stage Manager begegnet er allerdings erst mal „EyeFly“, dem Klatschreporter, der im wahrsten Sinne des Wortes nichts lieber tut als in der Scheiße der Feebles-Darsteller zu wühlen. Besonders auf Harry, einen der Stars der Feebles-Gruppe hat er es ganz besonders abgesehen. Doch dazu später mehr.

Inzwischen hat Robert den Stage Manager, einen Wurm namens Arthur (die klischeetypische Vaterfigur eines älteren Mannes), gefunden und wird von ihm in die Hintergründe des Theaters und der Feeblesshow eingeführt. Dabei lernt Robert auch gleich Lucille (Robbe) kennen, die eine der Backgroundsängerinnen ist, und wie sollte es anders sein, natürlich verliebt er sich in sie. Als er ihr später dann bei den Proben zusieht, macht er auch gleich noch mit Trevor Bekanntschaft, der sich aber weniger freundlich zeigt und ihm gleich erst mal klar macht, das mit ihm nicht zu spaßen ist („You may be Robert to your friends, but you´re flyshit to me!“). Noch dazu wo Trevor doch auch ein Auge auf Lucille geworfen hat, wenn auch nicht aus ganz so romantischen Motiven wie Robert.

Nachdem Robert sich also aus dem Staub gemacht hat lernen wir auch gleich noch ein weiteres Mitglied der großen Feebles-Familie kennen. Wyniard (Frosch, Messerwerfer, Vietnam-Veteran und Junkie) ist Trevors bester Kunde und mächtig auf Turkey. Er bettelt ihn an ihm, doch noch etwas Stoff zu versorgen,bevor er auf die Bühne muss, doch Trevor wäre nicht Trevor, wenn er mehr als einen fiesen Spruch für den sich vor ihm auf den Boden Windenden übrig hätte. Während wir noch einen letzten Blick auf Wyniards am Boden liegenden, bettelnden Körper werfen, switchen wir hinter die Bühne, wo sich Bletch genötigt sieht, das tolle Lied eines neuen Möchtegern-Feeblesstars anzuhören. Dieser landet dann auch recht schnell in Bletchs Magen und seine Starträume damit in der Tonne. (man achte auch auf die besondere Raffinesse mit der Bletch das bewerkstelligt und die versteckte Botschaft – die Großen fressen halt doch immer die Kleinen)

Währenddessen versucht sich Robert vergeblich daran, eine gute Anmache für Lucille zu finden und steht schon kurz davor aufzugeben, als Arthur ihm zu Hilfe kommt. Bletch macht sich in dessen mit seinem Leibwächter Barry („How´s your handycap, Barry?“ „She´s at home, baking a cake, Boss.“) auf zum Golfplatz, um sich dort mit Geschäftspartnern zu treffen und Heidi übt sich in Jogging. Wieder am Theater angekommen trifft sie auf Samantha (die Kleine, die Bletch in seinem Büro gefickt hat) und muss sich von ihr einiges anhören (unter anderem eben auch das Bletch sie fickt), was natürlich bei Heidi zu keiner guten Stimmung führt. Robert hingegen unternimmt grad einen neuen Anlauf bei Lucille und setzt diesmal auf den Zauber der Musik, in dem er seiner Angebeteten ein Ständchen darbringt, was (man kennt ja die Frauen) auch prompt fruchtet.

Nun macht uns der Regisseur mit einem weiteren Mitglied der Feebles-Gruppe bekannt, dem blauen Elefanten Sidney. Arthur hat leider nicht so toll aufgepasst und die Furballs, die Sidney trainiert, plattgewalzt. Das ist aber nich so schlimm, denn Sidney ist eh manisch-depressiv und so ist das nur ein weiterer Grund für ihn, sein Leben zu beklangen. Einen weiteren lernen wir im folgenden Gespräch zwischen Sidney und Arthur kennen, seinen angeblichen Sohn, von dem Sidney aber nix wissen will (Kommentar zu seiner Ex: „Warum hast du ES hergebracht?“).

Heidi unterdessen stopft sich heulend mit Kuchen voll und erinnert sich an die Zeit als sie noch schlank und sexy in einer Bar sang und dort den anstrebenden Broadwayproduzenten Bletch kennen lernte, der ihr Ruhm und Reichtum versprach. Wir sehen was draus geworden ist (dass die Frauen aber auch immer auf so was reinfallen). Selbiger arbeitet auf dem Golfplatz unterdessen an ganz anderen Geschäften, und zwar solchen der weniger legalen Art. Von irgendwem muss Trevor ja schließlich seinen Stoff kriegen, den er dann an Trottel wie Wyniard weiterverkauft.

Doch zurück ins Theater, wo wir nun noch eine der beiden letzten wichtigen Figuren kennen lerne: Den sexbesessenen Hasen Harry, den wir beim Liebesspiel mit zwei scharfen Bunnys antreffen, bei dem er von dem Schlüpferschnüffler (scheint namenlos zu sein und wird deswegen im fortlaufenden Text weiterhin der Schlüpferschnüffler bleiben) bespannt wird.

Währenddessen erwacht in Robert plötzlich der Heldenmut, als er in einem abgelegenen Winkel des Theaters plötzlich Schreie hört. Schnell ist er zur Stelle, doch die vermeintliche Notsituation entpuppt sich als S/M-Pornodreh und Trevor, der Regisseur, ist ob solcher Störung doch sehr ungehalten. Leider bemerkt in dem ganzen Trubel keiner das die Hauptdarstellerin aus versehen den maskierten Perversen zu Tode erstickt (zu was auch sonst). Robert macht sich schnellstens aus dem Staub, und Trevor steht nach Entsorgung des Kadavers (scheint als wäre das nicht das erstemal, dass bei einem seiner Filme einer drauf geht) nun vor dem Problem einen neuen Hauptdarsteller für seinen Film ran zu schaffen. Dieser ist auch schnell gefunden – der spannende Perverse, den wir aus Harrys Dreiervorstellung noch in Erinnerungen haben wird auf frischer Tat beim Schlüpferschnüffeln im Wäscheraum ertappt und so genötigt, den Part der Hauptrolle in Trevors Film einzunehmen. Leider hat er ein paar Probleme damit, die Hose runter zulassen, aber das nimmt ihm Trevor, freundlich wie er nun mal ist, glatt ab, und auch als es ihm nicht stehen will, hat die listige Ratte gleich das passende Mittel parat. Mal kurz ein bisschen an einem Slip geschnüffelt und schon kann´s losgehen.

Der gute Wyniard hingegen muss nun doch, ob er will oder nicht, zur Probe und jeder kann sich vorstellen, dass ein Messerwerfer auf Turkey nicht grad vertrauenserweckend ist. So kommt´s, wie´s kommen musste und seine Assistentin bekommt ein zusätzliches Loch verpasst, was der Regisseur (Name Sebastian, Fuchs, bekennender Sodomit und Sokratisierer) mit einem lapidaren: „auch das noch, die nächste Nummer“ quittiert. Doch auch diese ist gar nicht zu seiner Zufriedenheit, was diesmal allerdings an Robert liegt, der eigentlich nur einen Bannerträger spielen soll. Robert weiß aber zu berichten, dass es allgemein bekannt ist, dass italienische Bannerträger im 17ten Jahrhundert oft den Schutzwall entlang gingen um nach Feinden Ausschau zu halten und das dies für das realitätsnahe Erscheinen der Rolle essentiell wichtig sei. Zum dank für diese Lehrstunde wird er von Sebastian dann auch gleich zum zukünftigen Assistenten Wyniards ernannt, was angesichts dessen Geisteslage wohl ein guter Grund ist, baldmöglichst eine Lebensversicherung abzuschließen.

Derweilen geht es Harry gar nicht gut. Seine vielen Sexkapaden scheinen sich sichtlich auf seinen Gesundheitszustand auszuwirken und ihn quält die große Frage, ob er am Ende nicht sogar DAS EINE hat. Auch Eyefly, unser Tier von der Presse, hat davon Wind bekommen und lässt nichts unversucht, um an Informationen zu kommen. So wird dem armen Harry schwer durch dessen Psychoterror zugesetzt, was angesichts seiner Krankheit nicht grad gut für ihn und seine Gesundheit ist.

Robert besucht indessen, da er ja sein neuer Assistent ist, Wyniard in seiner Kaschemme und muss sich von dem, nachdem er ihn vergeblich um Drogen angebettelt hat, seine traurige Vietnamgeschichte anhören. Selbige will ich hier aber mal unerzählt lassen, damit der geneigte Leser beim sehen des Films ohne Vorwissen an selbige gehen kann. Es wird eh schon viel zu viel verraten. ^^` Nachdem er Wyniard noch ne kleine (eher große) Geldspende da gelassen hat (ja, ja, von wegen Vietnam-Fond, wir wissen schon wofür er die Kohle braucht) macht sich Robert auch wieder von dannen. Trevor führt inzwischen Bletch sein neustes Filmchen vor (Titel: Analer Jokus), doch der ist davon nicht so begeistert. Eine neue Hauptdarstellerin müsse her, resümiert Bletch, was junges, niedliches, nicht so ne Alte mit Rieseneutern (übrigens gepierct). Trevor hat da angeblich auch schon die perfekte Kandidatin im Auge, und wir ahnen wer das wohl sein soll.

Mit Harrys Gesundheit geht es indessen immer weiter bergab und der gerufene Arzt bestätigt nur den schlimmen Verdacht, es ist DAS EINE. Ein Skandal, eine Tragödie, für Harry. Ein Skandal, ein Volltreffer, für Eyefly, der natürlich nichts besseres zu tun hat, als dem schwer kranken Harry weiter zuzusetzen. Sebastian sieht nun keine andere Chance mehr die Show zu retten, als sein Lied zu performen. Doch Bletch ist davon wenig begeistert und weist ihn mal wieder brüsk ab.

Heidi ergeht sich indessen weiter in ihrem Fresswahn und Harry muss sich von Eyefly traktieren lassen. Auch Trevor geht seinen Geschäften nach, und die führen ihn, wir ahnten es schon, zu Lucille, die mit einem kleinen Mittelchen benommen gemacht wird, worauf sich unser kleiner Fiesling auch prompt an ihr vergeht. Dummerweise platz Robert mitten im Akt herein und ist natürlich alles andere als begeistert über das was seine Freundin da treibt. (er versteht die Lage aber auch komplett falsch) Doch die Show muss weitergehen, oder besser gesagt erst mal die Proben, die die nun inzwischen völlig überfressene Heidi allerdings zum Platzen bringt. Als Sebastian sie deswegen scharf angeht, will sie instinktiv wieder zu Bletch flüchten (sie müsste es doch inzwischen besser wissen) und ertappt diesen diesmal inflagranti, dabei wie er es mit Sementha treibt. Nun völlig deprimiert zieht sie sich in ihr Gemach zurück und schließt sich dort ein.

Doch Bletch hat im Moment andere Sorgen als sich um seine hysterische Frau zu kümmern, denn eine neue Drogenlieferung ist eingetroffen und der Stoff scheint nicht ganz sauber zu sein. Der Schlüpferschnüffler, den man auf Grund seines trainierten Riechorgans zur Zwangsprobe verpflichtet, bezahlt selbige dann auch gleich mit seinem Leben und Bletch macht sich mit seinen Kompadres Trevor und Barry auf, den richtigen Stoff zu holen. Auf halbem Weg kommt ihm aber noch Sebastian entgegen und erzählt ihm davon, dass Heidi nicht mehr auftreten will, was ihn dann doch dazu zwingt sich auch noch kurz um dieses Problem zu kümmern. Fünf Minuten, ein paar Lügen und einen kleinen Fick später ist die Sache dann auch wieder bereinigt (Frauen -__-‚) und es kann ab zum Hafen gehen, wo Mr. Big sitzt, der den wahren Stoff hat. Ein harter Kampf zwischen den Männern Mr. Bigs und Bletchs Truppe entbrennt, in dem zwar Barry sein Leben lassen muss, Bletch und Trevor aber mit dem Stoff entkommen können.

Inzwischen bedrohen aber neue Skandale den Erfolg der Show, denn Harrys Krankheit hat, dank Eyefly, den Weg in die Zeitungen gefunden. Grund genug, sich der lästigen Presse zu entledigen. (erst de rechte, dann auch noch der linke Flügel – wir wollen schließlich eine neutrale Presse) Die Show hat inzwischen begonnen und auch Wyniard bekommt von Trevor seinen gewünschten Stoff (die Show soll schließlich nicht an seinem Turkey scheitern) und zieht sich auch sofort damit aufs Klo zurück, um sich einen Schuss zu setzten.

Während dessen hat sich Heidi, nachdem ihr großer Part in der Show vorbei ist, zu Bletch ins Büro verzogen, wo sie ihr Glück über den gelungenen Auftritt mit ihm teilen will. Der allerdings lässt nun endlich, wo er glaubt sie nicht mehr zu brauchen, die Maske runter und klärt sie darüber auf, was Sache ist und das für sie kein Platz mehr bei den Feebles sei (jetzt muss sie´s ja mal kapieren). Die Show beginnt währenddessen langsam, aber sicher aus dem Ruder zu laufen, denn der schwerkranke Harry muss sich auf der Bühne übergeben und der arme Sidney, den man als Ersatz rausschickt, wird von seiner Ex-Geliebten auf offener Bühne mit seinem unerwünschten Sohn konfrontiert, was zumindest beim Publikum für Lacherfolge sorgt.

Heidi hat sich unterdessen entschlossen ihrem Leben ein Ende zu setzten, was aber furchtbar schief geht. Sie kracht beim Versuch sich zu erhängen durch den Boden (sie ist halt doch einfach zu fett) und landet in Bletchs Büro. Hier entdeckt sie den Waffenschrank ihres Gatten und in ihrem Geist beginnt die Katastrophe ihre Lauf zu nehmen. Auf der Bühne ist die Katastrophe inzwischen vollendet, denn der vom grade erst gesetzten Fix noch absolut zugedröhnte Wyniard sieht in seinem Assistenten Robert plötzlich nur noch einen Vietkong, und ist nun alles andere als bemüht die Messer daneben zu werfen. Zum Glück Roberts ist Wyniard aber so dicht, dass er sich am Ende selbst auf der Bühne erdolcht. (was ne Show)

Sebastian hat nun endgültig die Nase voll und beschließt das er der einzige ist der die Show noch retten kann, und wie sollte es anders sein, hingegen allen Verboten, sein Lied performt. (worum es in dem Lied geht wird nicht verraten, schaut es euch an, einfach herrlich) Währenddessen ist Heidi inzwischen geistig so weit abgedriftet, dass alles zu spät ist. Bewaffnet mit dem größten und brachialsten MG, das in Bletchs Sammlung zu finden war, startet sie ihren blutigen Rachefeldzug gegen dieses, ihr nun verhasste, Theater und seine Angestellten, in dem sie wahllos alles niederschießt, was ihr vor den Lauf kommt.

Harry, den man, nach seinem Zusammenbruch auf der Bühne, wieder in sein Kabinett gebracht hat, bekommt inzwischen einen Anruf vom Doc, der ihm mitteilt das er sich geirrt hätte und Harry nicht an DEM EINEN, sondern lediglich an Pocken erkrankt sei. Er müsse sich keine Sorgen machen, in einer Woche ist alles wieder gut. Jeder kann sich sicherlich denken was jetzt kommt, aber ich werde einen Teufel tun und es beschreiben, denn die Szene ist einfach zu herrlich. Schaut sie euch an!!!

Der gute Sebastian hat inzwischen, zum Entsetzen des Publikums, sein Lied performt und damit der Show den letzten Todesstoß gegeben.

Das nun folgende Finale des Films will ich ebenfalls unerzählt lassen, es sei nur soviel gesagt: Seinen Namen „Feeble Variety Massacre“ trägt es zurecht. („Hell Hath No Fury Like A Psycho Hippo With A Heavy Machine Gun“)

Was ist Meet the Feebles nun Schluss endlich eigentlich? Eine Unterhaltungsfilm? Eine Fabel? Ein Drama oder eher eine Komödie?

Ich weiß auch nicht so recht. Ich weis nur eins, es ist von vorn bis hinten eine einzige riesige Satire, vollgepackt mit Humor der bösartigsten und schwärzesten Sorte, wie es selbst Monthy Phython blass werden lässt. Man sollte schon ein dickes Fell haben, um sich diesen Film an zu sehen und man muss mehr als einen Faible für schwarzen Humor haben um dabei nicht entsetzt zurückzuschrecken. Doch hat man beides, dann ist Meet the Feebles eigentlich ein non plus ultra und ein Film den man immer wieder sehen kann.

Doch arbeiten wir einige Punkte mal ab. Da hätten wir zuerst mal die Puppen. Wie bei einer Low-Budget-Produktion nicht anders zu erwarten sind selbige nicht grad auf dem Qualitätslevel einer Muppetshow, doch im Gegensatz zu vielen B-Movies, die an ihren schlechten Puppen- und Puppentricks scheitern, stört einen dieser Umstand in Meet the Feebles gar nicht. Ja ganz im Gegenteil, die Puppen sind in ihrer Qualität schon wieder eine weitere Satire an sich und passen mit ihrem oft haarsträubendem Look perfekt zum mindesten genauso haarsträubendem Humor des Films.

Überraschend gut ist hingegen die Bewegung der Puppen. Die größeren Charaktere werden eh von Menschen in Kostümen gespielt, aber auch die kleineren bewegen sich sehr gut und mir wäre nicht aufgefallen das irgendwo Fäden oder ähnliches im Bild waren. Mühe hat sich Jackson auch bei den Splatterszenen gegeben, und wer sich bisher noch nicht vorstellen konnte, wie ein Puppen-Splatterfilm aussieht und das man so etwas überhaupt umsetzen könnte, der bekommt es hier schön demonstriert. Viel Kunstblut und abgetrennte Körperteile, sowie einige echt heftige Ideen (ich sag nur Wyniards Vietnamgeschichte) sorgen auch unter Puppen für ein ordentliches Massaker. Das Jackson es auch mit wenig Geld versteht, gute Splattereffekte zu erschaffen, dürfte jedem ja bekannt sein.

Gehen wir also weiter zu den Darstellern. Schauspielerische Leistungen gibt es hier ja nicht wirklich zu bewerten, so bleibt dahingehend nur zu sagen das die Synchro (sowohl Original als auch Deutsche) für meinen Geschmack sehr gut gelungen ist und auch die Stimmen gut passen. Das liegt sicher auch daran, dass hier erst der Ton aufgenommen und dann die Szenen nach diesem gedreht wurden. Normalerweise ist es ja umgedreht und die Synchronsprecher müssen sich dem bereits fertigen Bildmaterial anpassen. Da dieser Film schon fast ein halbes Musical ist, spielt natürlich auch die Musik eine besondere Rolle und auf selbige sollte dann natürlich auch besonders viel Wert gelegt werden. Wer jetzt aber bei Meet the Feebles showreifes Songentertainment erwartet, der dürfte bitter enttäuscht werden. Nun kann man sich darüber streiten – liegt das an dem geringen Budget und dem Unvermögen der Verantwortlichen, oder ist auch das mit Absicht so, um quasi eine Satire aufs Normalum zu sein. Das will ich mal jedem selbst überlassen, es passt jedenfalls zum restlichen Film.

Kommen wir also zur Geschichte, die doch, beschaut man sie sich mal ganz separiert, dramatischer kaum sein könnte. Intrigen & dunkle Machenschaften hinter der glänzenden Fassade einer großen Varieté-Show, ein Stoff, aus dem große Hollywooddramen sind. Doch das war nicht Jackson point of view. Er steigerte lieber all das bis auf den Gipfel der Überspitztheit und schuf damit eine Satire, eine Parodie, auf eben genau das was der Stoff hätte auch sein können. Doch er beließ es auch dabei noch nicht. So hätte es ja auch eine satirische Parodie a la Zucker&Abrahams&Zucker werden können. Nein, er mischte auch noch jede Menge Boshaftigkeit mit rein und aus Satire wurde beißende Satire und schwarzer Humor der dunkelsten Sorte. Nix ist heilig, nix wird verschont. Da scheut sich der Meister auch nicht an die Grenzen des Ekels zu gehen, wenn er uns die Fliege im Kot Harrys sitzen und diesen genüsslich verspeisen zeigt. (Eine Szene deren Ekelfaktor für mich persönlich erst wieder von Miike in Visitor Q überboten wurde, in der Szene wo der Vater die tote Journalisten fickt und sich dabei ihr Schließmuskel öffnet.)

Und auch im finalen Massaker ist nichts heilig, da müssen die unsympathischen Figuren ebenso dran glauben wie die, die gar nichts getan haben uns selbst vor einem Baby wird nicht halt gemacht. (vor ähnlichem scheute Jackson ja auch in Braindead nicht). Wäre alles nicht so zum schreien komisch, müsste man glatt entsetzt sein, was sich da vor einem auf der Leinwand / dem Bildschirm abspielt. (zutreffendes bitte unterstreichen) Doch wirklich ernstnehmen kann man nichts davon, denn alles ist so furchtbar klischeehaft dargestellt und überzeichnet das es im Endeffekt nicht wirklich grausam wirken kann.

Am besten schauen lässt sich Meet the Feebles dann auch gemeinsam mit Freunden auf einer Party, denn zusammen lacht es sich bekanntlich noch besser als allein. Nur auf die Alkoholika sollte man doch verzichten, denn sonst lacht man zwar noch über die blutigen Effekte und billigen Puppen, aber nicht mehr über die Satire, die dahinter steckt, und viele Sachen dürften einem entgehen, die den Film erst so perfekt machen.

Also seht euch diesen Film an und erkennt einmal mehr das Jackson einfach göttliche Filme macht.^^´

(c) 2007 Df3nZ187


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 8


mm
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