Maladolescenza – Spielen wir Liebe

 
  • Deutscher Titel: Maladolescenza - Spielen wir Liebe
  • Original-Titel: Maladolescenza
  •  
  • Regie: Pier Giuseppe Murgia
  • Land: Italien
  • Jahr: 1977
  • Darsteller:

    Laura: Lara Wendel
    Silvia: Eva Ionesco
    Fabrizio: Martin Loeb
    Iro: Xylot


Vorwort

Okay, es war euer Wunsch. Eigentlich hab ich mich ja gesträubt, Mala überhaupt nur in die Wunschliste des nächsten Eduardo Reviews aufzunehmen – welcher Teufel mich dann doch geritten hat – keine Ahnung. Ihr wolltet es aber so und nun sollt ihr es auch bekommen: Maladolescenza aka Spielen wir Liebe – der Skandalfilm der 70er Jahre. Da ich – wie ihr wisst – kein großer Fan von detailverliebten Inhaltsangaben bin (ich mach sie halt manchmal, aber schreiben tu ich sie nicht gerne), werde ich mich auch nicht allzu detailliert auf die „Story“ des Filmes stürzen, wie ihr später bemerken werdet – soviel zu stürzen gab es da eh nicht, sondern mich eher der Nachbesprechung widmen. Als kleine Nachschlaghilfe nehm ich dazu auch das X-Rated Magazin zur Hand und mal schauen wie weit die Aussagen des Maladolescenza Specials von Heft Nr. 30 dann auch wirklich zutreffen. Möglicherweise gefallen wird euch das kleine aber feine Soundtrack Special zu Mala – etwa drei Minuten wirr zusammen geschnipselter Soundtrack aus dem Film gibt es zum Download – nebst einem anderen kleinen Download Special – dazu im Forum mehr. Beinahe hätt ichs vergessen – es handelt sich um ein FSK 18 Review – ich habe allerdings die Screenshots doch sehr sorgfältig gewählt – nicht dass man noch einen schlechten Eindruck von dieser „seriösen“ Seite bekommen könnte. Los gehts!


Inhalt

In dieser stürmischen Nacht liegt Fabrizio nackt auf einem Leintuch im Nirgendwo und kämpft mit seinem Schäferhund. Diese ziemlich belanglose Szene dauert etwa 80 Sekunden und wurde auch aus der deutschen Fassung entfernt (gar keine so schlechte Entscheidung). So jetzt gehts aber richtig los, die Stabangaben rollen über den Bildschirm untermalt von der wunderschönen Musik und Fabrizio spaziert (wohlauf – möglicherweise war der konfuse Anfang eine Albtraumsequenz) durch den Wald, wo auch schon Laura auf ihn wartet. Die Freude über das Wiedersehen ist eher einseitig: Fabrizio begegnet ihr fast schon abweisend. Wir erfahren weiters: a) Laura und Fabrizio treffen sich in ihren Schulferien immer im Wald und b) Fabrizio scheint heuer etwas schweigsamer als sonst zu sein. Ist ja auch egal, denn Laura entdeckt ein altes Karussell (? – zum besseren Verständnis mit Bild dokumentiert – was weiß ich denn wie dat Ding heißt) und dreht auch fleißig daran. Fabrizio stört (oder sollte man besser sagen „zer“stört) diese Freude natürlich wieder. Ach ja, immer mit dabei: Fabrizios Köter Iro.

Und weiter geht der Spaziergang durch den Wald, begleitet von einem inneren Monolog von Laura: Wie sehr sie sich freute, Fabrizio wieder zu sehen, dass er total verändert war, und dass sie dadurch keine Luftsprünge machen konnte, dass er sie an einen Raubvogel erinnerte bla bla bla. Das einzige was aufhorchen lässt ist die Phrase „Wald unserer Spiele“ – na, wir sind schon mal gespannt was noch auf uns zukommt… Bei einem Holzgerüst schaffen die beiden ihre versteckten Spielsachen wieder herbei (auch das wird wieder elendslang erklärt – ich sag nur „ausgetrockneter Wildbach“) – hach wie süß, ein Klappmesser ist auch dabei… HA und jetzt haben wir ihn entlarvt den guten Fabrizio (schon in Minute 6). Denn er hat nur Augen für das, was Laura unter ihrem Rock trägt und dank ihrer Sitzposition hat er auch freie Sichtbahn – so ein schlimmer Junge (dabei tut er nur das, was wahrscheinlich 99% aller Jungen in seinem Alter in dieser Situation machen würden („Männer sind Schweine…“)). Das bewirkte laut Laura auch eine Sinneswandlung bei Fabrizio: „Er lächelte und war wieder der, den ich so sehr mochte!“ und sie reflektiert weiter (sinngemäß): „Er hat schon alles an mir bis in die tiefsten Tiefen ausgekostet“ (wie, jetzt???) und „es wäre schön, erwachsen zu sein, aber ich weiß nicht warum“ (tja, ich auch nicht). Weiter gehts am schönen Spielnachmittag mit Laura und Fabrizio. Jetzt steht „Rumlaufen, hinfallen und Laura auf die ansatzweise vorhandenen Brüste zu grapschen“ auf dem Programm. Fabrizio macht seine Sache schon ganz gut – jetzt fallen sie hin und JAAAAA genau auf die Linke – 1:0 für Fabrizio. Doch was ist das: Er rollt sich wieder weiter ab und lässt Laura verdutzt zurück. Nächster Programmpunkt: Bogenschießen. Fabrizio pirscht sich wie ein Jäger an die Vögel heran und Laura stört ihn bei der munteren Jagd. „Du störst mich“ zischt der Jägermeister und lässt Laura verängstigt und unsicher allein zurück. Und aus Angst vor Iro (ehrlich gesagt, vor diesem Hund würde ich mich auch nicht gerade wohl fühlen) läuft sie zu Fabrizio, was ihr wiederum Schelte einbringt, weil ihm jetzt seine Beute schon das zweite Mal durch die Lappen gegangen ist. Richtig kompliziert die ganze Geschichte, aber tun tut sich bis jetzt noch nichts. Laura bereitet in ihrem Garten vermutlich gerade eine Teestunde vor, da pfeift Fabrizio versöhnlich und ein paar Sekunden später rollen die zwei auch schon einen Hang hinunter. Nachdem sie zum Stillstand gekommen waren gibt der modisch geschnittene Rock auch wieder den Blick auf Lauras Unterwäsche frei und Fabrizio (weiß nicht mehr genau ob und wie weit er diese „Aussicht“ mitgekriegt hat) schlägt vor, Fangen zu spielen.

Boah, und natürlich läuft er Laura davon. Die steht bei einem Wasserfall und bittet ihn, zu ihr zu kommen. Was sie nicht weiß: Fabrizio steht etwas weiter oben und kann sie beobachten und trotz des lauten Geräusches des Wasserfalls auch hören (wie das genau geht…). Überraschenderweise hat Laura ein höchst menschliches Bedürfnis, und wir dürfen ihr beim Pinkeln (keine Angst, man sieht nix) zusehen (ist ja schließlich ein Exploitationfilm). Dann erzählt Laura von einem Traum, den sie letzte Nacht hatte (In Kurzform: Es geht um Laura, die sich mitten in der Nacht auf einem Boot befindet, das im Eis stecken geblieben ist (memorable line: „Das Boot wollte heraus aus dem Eis, ich fühlte es!“). Nächstes Abenteuer: Fabrizio beobachtet Laura beim Schaukeln und beschließt mit Laura den „blauen“ Berg zu besteigen. Bei dieser Expedition entdecken die zwei die Ruinen einer Stadt. Sie erkunden diese auch prompt (na, was halt übrig ist) und bahnen sich einen Weg durchs Gebüsch. Laura will Fabrizio davon abhalten, eine der Ruinen zu betreten und er prophezeit: „Wir werden wieder kommen“. Somit ist auch die Expedition blauer Berg abgebrochen und am nächsten Tag findet Laura einen kleinen Vogel, der sich verletzt hat. Sie pflegt ihn gesund (will sie ihn tatsächlich mit einem BLATT füttern?). Schon in der nächsten Szene höre ich wieder die Tierschützer aufschreien – denn der Vogel soll in einen winzig kleinen Käfig kommen. Fabrizio weigert sich, ihr zu helfen und verhält sich immer aggressiver gegenüber Laura. Und schon wieder wird Exploitation angedeutet: „… er habe ein Vergnügen daran mich zu ärgern und zu bestrafen“. Na, ab geht die Post. Zunächst versteckt er sich und erschrickt sie, dann lockt er sie in eine dieser fiesen Bodenfallen, die es sonst nur in Kannibalenfilmen zu sehen gibt, und schließlich und endlich fesselt er sie an einen Baum und lässt eine Schlange an ihr herumspielen und sieht gespannt zu. Diese Szene erstreckt sich über gut zwei Minuten und spätestens nach dieser Aktion hätte wohl jeder vernunftbegabte Mensch gesagt: „Fabrizio böse – nicht mehr mit Fabrizio zusammen sein wollen“. Auf dem Nachhauseweg lamentiert Fabrizio, weil Laura immer wenn es dunkel wird, nachhause muss – er will sie nicht heim bringen (kein Gentleman also) und schickt sie unter Geschimpfe weg. Nicht nur das: Er schickt auch seinen Hund los, um sie zu holen und das obwohl er weiß, dass sie Angst vor ihm hat. Als Laura bei der Verfolgungsjagd stürzt, springt sie der Hund an – doch bevor schlimmeres passiert (wie zum Beispiel in „The Beyond“ 🙂 pfeift Fabrizio den Hund zurück. Selbstgefällig sagt er dann noch zu Laura: „Tja, es kann im Wald ´ne Menge passieren!“ Wir beobachten Fabrizio in der Nacht, wie er zunächst bei einem Lagerfeuer sitzt und dann in den Wald läuft, „Ich gehe nie wiede nach hause zurück“ schreiend.

Am nächsten Tag (Laura in rot) besucht sie Fabrizio reumütig im Wald und küsst den schlafenden Jungen, der reagiert bereits wieder genervt und die beiden trennen sich wieder im Streit. Doch plötzlich schreit Fabrizio um Hilfe – sie läuft dem Geräusch nach, kann Fabrizio aber nirgends finden (befinden sie sich etwa wieder in der geheimnisvollen Stadt? Die Kulissen lassen darauf schließen.), stattdessen findet sie ihren kleinen Freund den Vogel, den Fabrizio an eine Wand gespießt hat. Schadenfroh taucht Fabrizio auf und behauptet zynisch, dass sich der Vogel umgebracht hätte. Laura ist erbost über die Brutalität mit der Fabrizio vorgeht (wieso verlässt sie ihn dann nicht einfach???). Zu allem Übel zieht auch noch ein Gewitter auf und die beiden ziehen sich in eine der Ruinen zurück. Deren Inneres entpuppt sich dann als Tropfsteinhöhle („Eispalast“ nennt es Fabrizio). Die Batterien der Taschenlampe sind auch aus (zumindest behauptet das Fabrizio) und er beschließt allein, nach einem Ausgang zu suchen. Laura hat aber Angst allein und das nutzt Fabrizio jetzt schamlos aus. Er nimmt sie in die Arme und obwohl ihr kalt ist, fummelt er an ihrer Kleidung rum. Zunächst redet er die Sache noch schön und dann wird klar, was Fabrizio wirklich will. In der deutschen Fassung geschnitten, auf der X-Rated DVD vorhanden, die zweiminütige Liebesszene zwischen Laura und Fabrizio. Damit auch die nicht Italienisch- Könner verstehen, was da noch gesagt wird, gibts Untertitel – da wird in etwa so übersetzt: „Mi viene voglia, fare la pipi“ – was also heißt, dass sie mal für kleine Lauras muss. In Bertucci Deutsch heißt es: „Ein warmes und neuartiges Gefühl umgibt mich.“ Und so geht es dann weiter – keine Angst – zu explizit wird es nicht (aber doch ein bisschen). Okay, ich habe gesagt, die Inhaltsangabe soll nicht zu lange werden, aber dass sie so kurz wird (schließlich ist das erste Drittel des Filmes geschafft) hätte ich auch nicht gedacht. Weiter im Text: Fabrizio hat einen Gürtel für Laura gemacht und spielt das alte „hol ihn dir doch Spiel mit ihr“. Während er damit herumwirbelt, erzählt er Laura eine Geschichte (schon wieder) von einem König, der eine neue Stadt mitten im Wald gebaut hätte – und er sei auch so ein König. „Na, dann will ich aber deine Königin sein“ – erwidert Laura. „Als meine Königin musst du Tag und Nacht bei mir bleiben!“ Sie erklärt ihm noch mal dass das unmöglich sei und Fabrizio nimmt ihr beleidigt den Gürtel wieder ab. In der Nacht sehen wir Fabrizio bei Lauras Haus (? – Sieht mir eher nach Silvias Haus aus, aber die kommt doch erst in ein paar Minuten) und wirft einen Kieselstein durch ein Fenster.

„Wohnen mit Laura“ – heute mit dem Thema: Wie mache ich eine Ruine im Wald bewohnbar? Das nette Foto nebenan sollte eigentlich als Anschauungsmaterial genug kreativen Anreiz geben, das mal nachzumachen – man beachte die Wanduhr im Hintergrund! Während Laura also ein Teekränzchen vorbereitet, schleicht sich Fabrizio mit einer grässlichen Indianermaske – wobei, wenn ichs recht bedenke, soll sie wohl einen König darstellen, an sie heran. Er macht sich wieder lustig über sie und zerbricht die schönen Teller (mittlerweile: Jep, es ist eine Königsmaske!). Wieder versucht es Laura diplomatisch und will Fabrizio erneut klar machen, dass sie in der Nacht nicht bei ihm bleiben kann. Er fordert sie nach ihren Versprechungen, was sie nicht alles für ihn tun würde, auf, ihm ihre Brüste zu zeigen. Die Szene gipfelt in der beinahe – Vergewaltigung von Laura – er lässt aber schon nach kurzer Zeit enttäuscht von ihr ab (schließlich hat sie ihm ja dieses unmoralische Angebot gemacht). Am Abend kommen die beiden bei Silvias Haus vorbei – wissen aber beide nicht, wer in diesem Haus wohnt. Am nächsten Tag läuft Fabrizio der spielenden Laura davon um das Haus und seine Bewohner näher zu erforschen – und da sitzt auch Silvia in einer Schaukel und liest ein Buch. Fabrizio ist wie gelähmt, aber sie sieht ihn nur kurz an – und selbst da gibt es keinerlei Gesichtsregung festzustellen. Fabrizio berichtet Laura, dass er das Mädchen gesehen hat, und die beiden besuchen Silvia erneut (die gerade mit Lassie Gassi geht) um sie zu fragen, ob sie mit ihnen spielen will. Silvia verneint jedoch. Das scheint Fabrizio ziemlich fertig zu machen und er will auch mit Laura endgültig (zum x-ten Male im Film) nichts mehr zu tun haben. Sie verfolgt ihn doch weiterhin heulend – das macht nicht nur Fabrizio, sondern auch seinen Hund wütend und Fabi befiehlt dem Köter, auf Laura zu springen. Sofort hilft er ihr natürlich gentleman like wieder auf („Ich würde dir doch niemals weh tun!“) und er schickt Iro weg. Zunächst wieder zutraulich, schreit er Laura jedoch gleich darauf wieder an, da er seinen besten Freund nur wegen ihr weggeschickt hat und dass er sie hasst (Mann, es fängt wirklich an, langweilig zu werden). Er will ihr nur verzeihen, wenn sie es schafft, Silvia zu ihm zu bringen.

Die begegnet ihm zunächst etwas spöttisch, doch in der nächsten Szene vergnügen sich die beiden, einen Vogel mit Pfeilen zu durchbohren (Tiersnuff). Beim Vogel soll es nicht bleiben, und die beiden jagen als nächstes Laura durch den Wald (zu Kinderchorklängen). Die spielt natürlich verrückt und als sie dann auch noch hinfällt, beginnt eine Art „Indianertanz“ um Laura. Fabrizio gibt sich versöhnlich und will Laura mitspielen lassen, aber sie hat keine Lust mehr. Mit ein bisschen Gesülze schafft er es aber, sie zurückzuholen. Silvia sticht sich indes selbst mit einem Pfeil ins Brustbein, was zur Folge hat, dass er ihre Wunde genüsslich ausleckt, sie zufrieden dreinschaut und Laura wieder hysterisch wird. Fabrizio macht sich lustig über Laura, indem er den Lauras Traum vom Anfang erzählt und Laura nur noch weiter heult. Zunächst denken sie sich weitere Foltermethoden für Laura aus. Silvia will sie zwar töten, weil sie ihr auf die Nerven geht, Fabrizio will aber noch mal Gnade vor Recht ergehen lassen und sie soll nur eine Buße tun. Silvia wäre weiterhin für brachiales töten, aber Fabrizio (schlaues Kerlchen) erkennt:“ Wenn wir sie umbringen, haben wir niemanden mehr zum Ärgern!“ (auch wieder wahr). Fabrizio hat auch schon den zündenden Gedanken: Laura soll vor ihren Augen pinkeln. Silvia ist begeistert von der Idee – und obwohl Laura sich ziert, macht sie mit (die Musik spielt hier übrigens das Kinderlied „Lauf, Jäger, lauf“ im Hintergrund). Fabrizio verschwindet kurz mal, während Silvia Laura „gut zuspricht“ („du müsstest dir doch schon vor Angst in die Hosen pinkeln!“). Das wird anscheinend nichts mehr, doch – surprise – Fabrizios Urinstrahl (kleine Anspielung auf das „Rawhead Rex“ Cover) trifft Laura von oben. Denn der steht etwas oberhalb und Silvia und er brechen in Lachen aus. Es scheint schon fix zu sein – Silvia ist die neue Königin an Fabrizios Seite. Die beiden wollen Laura (ihrer „Magd“) noch eine letzte Chance geben. Sie muss den beiden immer gehorchen und darf dann auch bei ihnen bleiben. Als „Zeichen der Macht“ übergibt Laura Silvia eine Kette und Fabrizio küsst seine Königin, während Laura eifersüchtig zuguckt. Die nächsten Minuten werden von poppigen Barock – Klängen untermalt und drehen sich ganz um Laura, die Silvia beim Schminken und sich Zurechtmachen hilft. Zu diesem Zwecke schleppt sie sogar zwei Bettdecken auf die grüne Wiese – der Kerzenständer nicht zu vergessen.

Die drei spielen als nächstes Verstecken (toll, Fabrizio, beim Auszählen greift er den weiblichen Mitspielern auf die Brüstchen). Wen wunderts, dass Laura diesmal mit Suchen dran ist. Die kann die beiden nicht finden und schreit nach einiger Zeit nach ihnen. Schließlich und endlich findet sie die zwei doch noch in einer höchst verfänglichen Situation: Die zwei liegen nackt im Gras und es folgt, die laut X-Rated kontroverseste Szene des Films: Laura muss den beiden zusehen, wie sie es miteinander tun. Interessanterweise erklingt in der italienischen Sprachfassung ein Kinderlied, während in der deutschen Fassung wieder die barocken Töne von vorhin zu dem Treiben (im wahrsten Sinne des Wortes) ertönen. Dabei gehts eigentlich schon ziemlich explizit zu. In der nächsten Szene befinden sie sich wieder bei einer Ruine. Silvia wundert sich zunächst mal darüber, wie tief es bei der Mauer wohl hinunterginge (hm, schon ein Vorgeschmack auf das, was als nächstes kommen würde?), dann soll Laura etwas singen. Dass sie mit ihrer schlechten Performance nicht mal bei DSDS eine Chance hätte, ist klar, aber dass Fabrizio sie gleich töten will ist doch schon eine zu harte Bestrafung. Einstimmig wollen König und Königin Laura die Mauer hinunter zu stoßen. Sie wehrt sich unter Geschrei und nach einigen Instruktionen werden Laura die Augen verbunden und sie wird herumgewirbelt. Natürlich werfen sie Laura nicht den Abgrund hinunter, sondern „nur“ in ein kleines Loch, durch das sie in der Ruine landet. Silvia verarztet Laura mit einem spöttischen Blick. In den nächsten paar Minuten, dürfen wir Fabrizio und Silvia beim „Spielen“ beobachten: Nackt am Weiher, nackt durch die Wiese, etc. pp. Laura steht an einem Baum und reflektiert über ihr Dasein, während Silvia Fabrizio im Wald verführt. Laura entdeckt Silvias rotes Kleid und während sich auf der einen Seite Silvia und Fabrizio lieben, zieht sich auf der anderen Seite Laura Silvias Kleid an.

Die drei verabschieden sich voneinander, doch Laura will bei Fabrizio bleiben. Der lehnt dieses Angebot dankend ab und so geht auch Laura nach Hause. Fabrizio beobachtet in der Nacht Silvias Haus, doch er kann sie nicht sehen. Er will erneut einen Stein ins Fenster werfen, lässt es aber dann doch sein. Am nächsten Tag geht Silvia durch den Wald, von Iro (ja, der ist noch da) beobachtet und findet Fabrizio am Karussell. Sie unterhalten sich über ihn, weil sie es nicht verstehen kann, dass er immer im Freien schläft. Der Herbst ist gekommen, die Sommerferien sind bald zu Ende und Fabrizio ist, laut Lauras Ausführungen immer verschlossener und trauriger geworden. Bei einem Kaffeekränzchen in einer Ruine beginnt plötzlich ein starker Wind, was Silvia scherzhaft als Zeichen des Herbstes interpretiert. Fabrizio will, dass Silvia immer bei ihm bleibt und sie bietet ihm an, es sich zu überlegen. Die nächsten Szenen waren in der deutschen Kinofassung ebenfalls nicht zu sehen: Fabrizio irrt durch den Wald und will wissen, wie sich Silvia entschieden hat. Am Abend verabschieden sich die beiden Mädchen von ihm, aber Silvia weiß noch nicht, wie sie sich entscheiden soll. Diesmal verfolgt Iro Silvia. Doch bevor wir erahnen können, was mit ihr passiert sehen wir Fabrizio, der in einer Wolldecke liegt und in der nächsten Szene wieder bei Silvias Haus ist um im Garten auf sie zu warten. Bevor die Sommerferien zu Ende gingen, will Fabrizio mit seinen beiden Freundinnen seinen Entschluss wahr machen und den blauen Berg endgültig besteigen. Mitten auf dem Weg nach oben, zieht ein Gewitter auf. Silvia will zurück, aber Fabrizio kann sie überreden, sich in der geheimen Stadt zu verstecken. Die drei gehen wieder in die Tropfsteinhöhle in der Fabrizio einst Laura verführte.

Silvia beginnt sich zur Heulsuse zu entwickeln: Sie will nach Hause und beginnt fürchterlich zu heulen. Indessen sehen wir auch Iro noch ein bisschen Im Wald herumeilen, der wohl auf der Suche nach seinem Herrchen ist. Fabrizio versucht Silvia klar zu machen, dass es unsinnig wäre, in der Nacht nach Hause zu gehen. Und so irrt Silvia durch die Höhle um selbst einen Ausgang zu finden. Sie sucht bei Laura Trost, aber Laura sagt ihr nicht, dass sie und Fabrizio den Ausgang kannten. Fabrizio versucht, Silvia mit ein paar Schattenspielen auf zu heitern, aber vergeblich. Es folgt ein kleiner Rückblick auf die wildesten Abenteuer zwischen Silvia und Fabrizio. Die Mädels sind inzwischen eingeschlafen und es werden ein paar Impressionen vom Sturm, der draußen tobt, gezeigt. Silvia wacht indessen wieder auf – sie meint, dass es schon morgen sein müsste, aber Fabrizio zeigt nun seine wahren Absichten: Er will immer mit ihr zusammenbleiben. Sie reißt sich aus seinen Armen – da erscheint plötzlich Iro und bellt Silvia an. Die arme kriegt einen Nervenzusammenbruch und schreit nur noch hysterisch herum. Fabrizio beschwört sie erneut bei ihm zu bleiben, doch sie schreit nur noch lauter. Da holt er sein Klappmesser hervor und sticht zu. Reglos fällt Silvia zu Boden. Laura starrt entgeistert auf Silvia und Fabrizio: „Was hast du bloß getan!“ Er schickt Laura fort. Sie bietet ihm an, für immer bei ihm zu bleiben, aber er meint, dass nun alles vorbei wäre. So verlässt ihn auch Laura. Diesmal gibt es einen Inneren Monolog von dem erwachsenen Fabrizio zu hören, in der italienischen Fassung wird gar nichts gesagt. In der deutschen Kinofassung ist auch davon die Rede, dass Silvia jetzt Lehrerin sei (als Bonusszene gibt es diesen Satz zu hören) – hier kommt das allerdings nicht vor – hier sagt Fabrizio nur, dass er die beiden Mädchen seither nicht mehr gesehen hat. Als Abspann gibt es dann ein sehr schönes, auf italienisch übersetztes, Gedicht des Ungarn Dezö Kosztolanyi. Fine

HA, da bin ich noch nicht mal mit der Hälfte der Inhaltsangabe durch und schreibe jetzt schon den Schluss (zumindest den ersten Teil). Das ist schon fies, ich weiß, aber es ist eigentlich schon von Anfang an fest gestanden: Der Film ist auf der einen Seite strunzlangweilig. Kurz und schmerzlos gesagt: Auch wenn Herr Bertucci im X-Rated schreibt, die erotischen Szenen seien nur „Nebensache“ – ohne diese erotischen Szenen würde heute kein Hahn mehr nach diesem Film krähen. Denn was ohne diese Szenen (die zweifellos nicht im Vordergrund stehen – trotzdem aber nicht gerade unexplizit ausfallen) übrig bleibt ist schlicht und einfach gesagt langweilig. Zunächst aber mal zu meiner persönlichen Erfahrung mit dem Film: Als ich ihn (muss schon sagen, hauptsächlich wegen des Hypes, der letztes Jahr um ihn gemacht wurde) zum ersten Mal gesehen hatte war ich schon sehr beeindruckt. Denn auf der einen Seite ist Mala so gar nicht der typische X-Rated (Schelme behaupten) Trash. Ich gestehe dem Film sogar Kunstfilmcharakter zu! Vor allem durch das Hintergrundwissen, das ich mir durch Lesen unzähliger Artikel und Forenposts zu diesem Film angeeignet habe, muss ich sogar sagen: Das Teil ist alles andere als schlecht. So heißt es zum Beispiel, dass Regisseur Murgia die Landschaft als Metapher der Libido verstehen will – ein Faktum, das man durchaus nachvollziehen kann: Bedenkt man doch, wie unberührt und unschuldig die Natur auf der einen Seite wirkt, oder wie auf der anderen Seite sich im Inneren der Erde (also in den Höhlen) auch das Innere der drei jungen Menschen nach außen kehrt. Prinzipiell geht es um drei junge Menschen auf dem Weg des Erwachsen-Werdens – im Endeffekt ist es allerdings nur Laura, die zwar von Fabrizio und Silvia noch als kindisch abgestempelt wird und sich durch ihre Naivität auch nicht unbedingt sehr erwachsen gibt, die am Schluss wirklich zeigt, dass sie erwachsen geworden ist. Bei Silvia hingegen ist genau das Gegenteil der Fall: Je tiefer die drei am Schluss in die Höhle vordringen, umso kindlicher wird sie. Und aus Fabrizio wird man den ganzen Film über sowieso nicht schlau – das gipfelt am Schluss darin, dass er Silvia ermordet (obwohl selbst das ja nicht klar wird, schließlich behauptet er später, dass sie jetzt eine Lehrerin sei). Auch das Besteigen des blauen Berges könnte man schlussendlich als Metapher für das Erwachsenwerden identifizieren.

Also, auf künstlerisch anspruchsvoller Seite überzeugt der Film allemal – es werden (nicht wie zum Beispiel bei Fulci) nur selten Metaphern verwendet, die keiner nachvollziehen kann (so zum Beispiel scheint Laura, nachdem sie Silvias Kleid anprobiert hat, „geläutert“ – sie wird dann auch nicht mehr gequält und heult auch nicht mehr rum). Murgias Film spielt also auf einem ganz anderen Niveau als die der seiner zeitgleich entstandenen Splatterkollegen. Wie sieht es mit den Schauspielern aus? Die Leistungen reichen von brauchbar bis hervorragend, natürlich muss man Eva Ionesco schon besonders erwähnen. Sie gibt dem Film die Würze, die in den ersten 40 Minuten gefehlt hat und spielt brillant. Das Biest gibt sie ziemlich überzeugend, ebenso wie die weinerliche Heulsuse und gut aussehen, das müssen selbst Kritiker ihr zugestehen, tut sie noch dazu. Eva Ionesco ist die Tochter einer ungarischen (?) Fotografin, die ebenfalls sehr jung ihre ersten sexuellen Erfahrungen (mit einem Klavierlehrer, wenn ich nicht irre) und nach Maladolescenza war sie unter anderem in Roman Polanskis „Der Mieter“ zu sehen. Als sie in Mala mitspielte war sie gerade mal 12 Jahre alt – schon mit 11 hatte sie ihre erste Filmrolle und vorher posierte sie bereits „freizügig“ für ihre Mutter. Lara Wendel dürfte den hiesigen Horrorfans schon mehr ein Begriff sein: Sie schaffte es in einige B-Horrorfilme der 80er Jahre, wie zum Beispiel in „Ghosthouse“, „Killing Birds Raptors“ (von Joe D´Amato), „Midnight Ripper“ (von Lamberto Bava) oder den unsäglichen „The Red Monks“. Ferner war sie in Dario Argentos „Tenebrae“ und „Fellini: Intervista“ zu sehen. Auch sie kommt ziemlich überzeugend als Naivchen rüber- schade nur, dass ich halt mit ihrem Charakter an sich nix anfangen kann: Denn ich hätte Fabrizio spätestens nach der Aktion mit der Schlange nicht mehr im Wald besucht. Aber wenn man bedenkt wie es vielen Frauen heutzutage noch geht, die in Ehen misshandelt werden, ist auch dieser Aspekt zwar unverständlich, aber nachvollziehbar.

Martin Loeb als Fabrizio fällt da schon gewaltig ab – über seine Performance (nur brauchbar) schweigen wir uns lieber aus (außerdem sieht er aus wie ein Mädchen (ätsch)). Die Musik von Pippo Caruso und Jürgen Drews ist wirklich superkalifragilistisch… – davon könnt ihr euch ja per Download überzeugen. Über die tollen Töne noch weitere Worte (schöne Alliteration wie ich finde) zu verlieren, wäre Zeitverschwendung. Genug der positiven Worte für Maladolescenza, denn jetzt kommt´s noch mal knüppeldick (schon wieder eine Alliteration). A) Es passiert fast nichts in dem Film B) ergo ist er strunzlangweilig. Die ersten 40 Minuten (also bis zum Auftauchen Silvias) beinhalten nur Höhepunkte softsexueller Art – selbst die ständigen Quälereien, denen Laura ausgesetzt ist, sind schlicht und einfach ermüdend. Auch den Rest der Handlung plätschert das Geschehen nur leise vor sich hin. Gerade als ich mir den Film für Reviewzwecke noch mal angesehen habe, ist mir dieser Aspekt aufgefallen. Nachdem ich Mala zum ersten Mal gesehen hatte war ich schlicht begeistert und mir war eigentlich gar nicht klar, dass ich mich eigentlich durch fast 90 Minuten Langeweile gequält hatte. Laura und Fabrizio spielen im Wald, Silvia killt einen Vogel, Laura muss pinkeln, bla bla bla. Ich sags brutal ehrlich: Der Film hat Big Brother Charme (nur 90 Minuten sind doch weniger als ein Jahr lang Bockmist auf RTL 2). Auch bei Mala werden (äußerliche) Belanglosigkeiten – in die man sicher eine Menge hineininterpretieren könnte – zelebriert: Schminken, Kleiderprobe, Versteckenspielen, Teezeremonie, sadistische Quälereien (als exploitative Abwechslung). Wer mit so was überhaupt nichts anfangen kann, der wird wahrscheinlich eingeschlafen sein, bevor es die erste Brust zu sehen gibt. In dieser Hinsicht ist der Film wirklich übel. Viel wurde über Maladolescenza geschrieben: „Ein Film, der meiner Meinung nach jeden Horrorfilm an Brutalität in den Schatten stellt“ schrieb z.B. Thomas Kercmar, Michael Schmitz (X-Rateds hauseigener Filmanalytiker 🙂 schrieb „Eines der wenigen Werke der Filmgeschichte, das den Titel „Skandalfilm“ wirklich verdient hat“, Christian Kessler meinte „ein[en] prätentiöser und ungeschickter Versuch ein heikles Thema abzuhandeln […] Viel Lärm um nichts, was den Pädophilievorwurf angeht […] formal akzeptable, aber inhaltlich krause und unfixierte Meditation“. Flame2001 schrieb sogar „Ein total beeindruckendes Psychodrama“. Irgendwie hat jeder Recht – beim Abtippen ist mir aufgefallen, dass ich ja so gar nicht auf den Pädo- Vorwurf eingegangen bin, der dem Film gemacht wird (tss – wird auch nicht nachgeholt. Schließlich weiß jetzt eh schon jeder, worauf er sich bei dem Film einlässt, und wer die „nackerten Kinderfrauen“ (Kessler) partout nicht sehen kann/will/darf, muss sich halt weiterhin bei anderen Filmen bedienen. So ganz will ich den Vorwurf der Pädophilie nicht außer acht lassen, aber als Wichsvorlage für eventuelle Päderasten ist Mala denkbar ungeeignet – soviel zu dem Thema und außerdem bin ich kein Pädo (selbst wenn ich schreibe, dass die Mädels gut aussehen – das hätten sie wahrscheinlich auch, wenn sie älter als 12 gewesen wären). Und bevor ich mich da noch weiter in Aussagen verstricke die mir Haftstrafen, Geldbußen, und Revolten im Frauenzuchthaus einbringen, for something completly different: Der Schlußbetrachtung. Wie oben schon kurz angerissen: Der Film wäre ohne seine Erotikszenen kein bisschen anstößig und keiner würde sich heute mehr daran erinnern. Nur weil zwei 12 Jährige nackt vor der Kamera posierten, kennt ihn heute jeder (na, fast jeder). Für meinen Teil kann ich durchaus eine Empfehlung für Film und DVD (in zwei Covern, deutscher und italienischer Sprache und einer interessanten Galerie an Pressematerial) aussprechen. Einmal quält man sich sicher gerne durch die 90 Minuten, genießt die hübsche Landschaft (angeblich in Österreich gedreht), die flotte Musik und ein paar der exploitativeren Szenen, und dann entscheidet man sich, ob man den Film noch haben will oder weiter verkaufen möchte. Mit den hohen Preisen, die die Raubkopien dazumals bei e-bay erreicht haben, braucht allerdings heute keiner mehr rechnen. Man könnte also noch viel über Maladolescenza schreiben – ich habe hier nur einen Bruchteil angerissen. Wie ich jedoch finde, sollte jeder den Film auf sich wirken lassen, daher an Interessenten eine absolute Kaufempfehlung! Die Bier-Skala ist aufgrund der Langweile des Films doch eher niedrig ausgefallen, drei Bomben sind meiner Meinung nach auch gerechtfertigt. Aus – Ende – Amen. (Beim nächsten Mal wird wieder geschmoddert!)

(c) 2008 Eduardo D’Amaro


BOMBEN-Skala: 3

BIER-Skala: 2


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8h01
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26. Januar 2023 20:19

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