Mach 2

 
  • Deutscher Titel: Mach 2
  • Original-Titel: Mach 2
  •  
  • Regie: Fred Olen Ray
  • Land: USA
  • Jahr: 2000
  • Darsteller:

    Brian Bosworth (Captain Jack Tyree), Shannon Whirry (Shannon Carpenter), Michael Dorn (Rogers), Cliff Robertson (Vice President Pike), Bruce Weitz (Phil Jefferson), Andrew Stevens (Commander Stevens), Robert Pine (Captain Roman), David Hedison (Senator Davis), Jennifer Hammon (Gina Kendall), John Putch (Tim Mandell), Charles Cyphers (Harry Olson), Sondra Currie (Courtney Davis), Lance Guest (Keith Dorman), Austin Stoker (Edwards), Nikki Fritz (Jill), Grant Cramer (Lyndon), Jean-Paul Vignon (Andre), Richard Gabai (Concorde-Co-Pilot)


Vorwort

Wahlkampfzeit in den USA – um den frei werdenden Posten des Oberhonchos der Staaten rangeln der amtierende Vizepräsident Pike, der sich ein Image als Superpatriot verpasst hat, und der eher sozialliberal-pazifistisch eingestellte Senator Davis. Davis plant eine Goodwill-Tour auf den kriegszerfressenen Balkan, um dort ein paar amerikanische Kriegsgefangene auszulösen. Damit dem Senator nix passiert, darf Captain Jack Tyree, Antiterrorspezialist der Air Force und inhaber einer amtlichen Flugangst, als Anstandswauwau ihn und seine Entourage auf dem Concorde-Trip nach Europa begleiten. Dito allerdings auch diverse Secret-Service-Agenten, die direkt vom Präsidenten zum Schutz des Senators abgestellt wurden. Oder nicht? Agent Rogers jedenfalls übernimmt, kaum ist die Maschine in der Luft, im Handstreich das Kommando und tischt dem Tower eine Mär von Flugzeugentführung im Namen von Balkan-Seperatisten und einer Nuklearwaffe im Gepäckfach der Concorde auf.
Tyree staunt Bauklötze, aber Davis kann ihn aufklären – er ist im Besitz einer Diskette, die Pike als Drahtzieher finsterer Waffengeschäfte inkriminiert: die Amis beliefern illegalerweise *beide* Balkankriegsparteien. Pike hat schon einen Rivalen, der über diese Information verfügte, ausknipsen lassen. Die Atomwaffen ist selbstverständlich ein Bluff – Rogers und seine Hintermänner setzen darauf, dass die Concorde entweder von den rasch in Marsch gesetzten Abfangjägern abgeschossen wird oder, da Rogers unfreundlicherweise die Piloten erschießt, sich aufgrund Spritmangels früher oder später von selbst in die Landschaft schraubt. Ob Tyree die Lage da noch retten kann?


Inhalt

Widme ich mich mal wieder meinem alten Spezi Fred Olen Ray – der ist bekanntlich von allen neuzeitlichen Schundregisseuren einer meiner Favoriten und egal, wieviel uninspirierte late-night-cable-TV-Schotter er dreht, wird mir das nie den Spaß an seinen Klassikern wie Hollywood Chainsaw Hookers, Evil Toons oder Star Slammer: The Escape nehmen.

„Mach 2“ ist, wie man unschwer vorausahnen kann, wenn man Entstehungszeit, Cast und Story grob erfasst, nun eher ein Vertreter der „uninspirierter TV-Schotter“-Kategorie und könnte womöglich weniger Frohsinn stiften – womöglich ein Grund dafür, warum ich mich recht lange davor gedrückt habe, den Streifen tatsächlich anzukucken, obwohl er seit schätzungsweise vier, fünf Jahren im Regal steht. Aber auch ein solcher Billo-Actionfilm von der Stange schafft es noch mich zu überraschen, und das gleich mit der ersten Credit-Einblendung. UFO? Unified Film Organization? Philip J. Roths Schmiede? Freddie hat für die gearbeitet? Ist doch alles Inzucht bei Hollywoods Billigheimern. Ich wusste ja, dass Ray für Corman, Wynorski und Charles Band gearbeitet hat, wenn er nicht gerade auf eigene Rechnung tätig war, aber dass er auch den UFOs einen professionellen Besuch abstattete, ist Neuland für mich. Wie übrigens auch der Umstand, dass UFO mal ’ne Phase hatte, in der sie auf dem Markt der schäbigen Stock-Footage-Epen tätig waren – ich mag für so manchen UFO-Film weniger wohlwollende Worte übrig gehabt haben, aber ich war bislang davon ausgegangen, dass die ihren Krempel wenigstens noch komplett selbst drehen, und sei’s mit Amiga-animierter Schäbo-CGI. Nu, so kann man sich irren (und weiter unten, wenn ich ein bissl ausplaudern werde, wo sich UFO und Ray bedient haben, wird eine Verbindung augenfällig werden, die nun wieder nicht ganz so überraschend ist).

Wie man sich recht leicht zusammenreimen kann, ist „Mach 2“ mal wieder ein Versuch, sich mit beschränkten Mitteln an große Vorbilder anzuhängen, in diesem Falle an „Die-Hard-on-a-plane“-Varianten wie „Passagier 57“, „Einsame Entscheidung“ oder „Air Force One“. Es ist bekanntlich nicht ganz einfach, rund um eingekaufte stock footage ’ne plausible Geschichte ohne größere logische Brüche zu konstruieren, aber Steve Latshaw (ebenfalls badmovies.de-Hall-of-Famer, Dark Universe, „Return of the Killer Shrews“) macht das unter der Voraussetzung, das die Fremdfootage naturgemäß die Möglichkeiten des Schreiberlings limitiert, ganz passabel. Verübeln könnte man ihm ein paar ersichtlich nur aus Gründen der Laufzeitstreckung eingebaute Nebenplots (da gibt es zum Beispiel zwei „Men in Black“-mäßige NSA-Agenten, die in Washington den Tower entern, um den dortigen Fluglotsen auf den Keks zu gehen, zur Geschichte an sich aber nicht wirklich Essentielles – oder auch nur weniger Essentielles, ähm – beitragen, und einen Parallelplot, in dem zwei Enthüllungsjournalisten die Geschichte aufdröseln und alle Nase lang Watergate-Vergleiche anstellen) – auch der Prolog, in dem Tyree in konzentrierten zehn Minuten for shits and giggles noch „Under Siege 2“ nachspielt (hauptsächlich deswegen, weil Ray und UFO auch hier an halbwegs passende stock footage rankamen, einen Nerdstar-Cameo einbauen konnten und zumindest halbwegs Tyrees Charakter als erstklassigem Ass-Kicker etablieren), ist streng genommen dramaturgisch unnötig, füllt aber eben ein paar Minuten screentime und sorgt für ein paar trailertaugliche Kampfszenen, die in der Hauptstory aus storytechnischen Gründen ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr eingebaut werden können.
Vom Standpunkt des anspruchslosen Actiongedönskucker mag das noch das gewichtigeste Problem des Streifens sein – weil mit Rogers und seinen Komplizen die für den Helden „greifbaren“ Antagonisten so ungefähr zur 2/3-Marke im wahrsten Wortsinne aussteigen, muss der Streifen zwangsläufig in seinem Finale einen starken Schwenker vom Haudrauf-Actionfilm zum Katastrophendrama nehmen, was natürlich bedeutet, dass wir einmal mehr im bewährten Flug in Gefahr-Szenario, sprich dem guten alten „der-des-Fliegens-nicht-mächtige-Held-muss-vom-weisen-erfahrenen-Fliegersmann-im-Tower-runtergesprochen-werden“ – it just never gets old (actually, it does). Nun, immerhin, mit ’ner Concorde hatten wir in diesem Zusammenhang dieses Vergnügen meines Erachtens noch nicht und mit der Außerdienststellung der Concorde-Flotte hat sich das Thema mit diesem Modell für die Zukunft wohl auch erledigt – man muss Alleinstellungsmerkmale nehmen, wo man sie findet.

Die Charaktere freilich sind dünn wie Abpauspapier – Hintergründe gibt’s kaum, Eigenschaften werden als informed attributes ausgeteilt, diverse Figuren sind komplett unnötig (von der Dramaturgie her gesehen – ich denke an des Senators Eheweib, das nur dazu gebraucht wird, sich eine schlimme Verletzung zuzuziehen, die für ein bisschen „Spannung“ sorgen soll, falls einem „stürzt die Maschine ab oder nicht“ eventuell nicht reichen sollte, oder den feigen Fernsehreporter, der sich unbürokratisch den Terroristen andienert und dafür gerechterweise ohne Fallschirm aus der Maschine geworfen wird). Ein bisschen Background für Tyrees Flugangst wäre auch nett gewesen (er führt zwar korrekt aus, dass nicht jeder in der Air Force automatisch Pilot ist, aber man könnte annehmen, dass es zumindest bei den meisten Rekruten das Ziel der Übung sein gewesen sein sollte). Nun ja, man merkt, Latshaw bemüht sich, da „Mach 2“ eben nicht so ganz der typische Krawumm-Actionfilm sein kann, seine Figuren auch aus dem Katastrophenfilmsetzkasten zusammenzubauen, das ist prinzipiell die richtige Idee, aber es bleibt halt bei Schablonen.
Der ein oder andere grobe Unfug rutscht Latshaw auch ins Script – sicherlich ein wenig bedingt durch die Umstände, nichtsdestotrotz jedoch eben vermerklich (SPOILER): wir hätten zum einen die Qualifizierung Shannons zur Elektronikexpertin, die auf der Grundlage, dem Fernsehfritzen vor dem Abflug die Kamera eingeschaltet zu haben, das defekte Funkgerät der Concorde mit einem Schweizer Taschenmesser reparieren darf – ähm, ich kann auch ’nen Videorecorder programmieren, deswegen kann ich noch lange nicht Platinen und Schaltkreise zusammenlöten… und kurz vor Schluss öffnet Davis die Kabinentür, um den abschusswilligen Jets mit einem weißen Taschentuch (!) die „Aufgabe“ (bzw. den Sieg über die Terroristen) zu signalisieren; wenigstens hat man vorher etabliert, dass die Concorde nur noch auf 3000 Meter Höhe fliegt, nichtsdestoweniger halte ich dieses Vorgehen für, äh, eher unrealistisch (ebenso wie den Umstand, dass ein Navy-Jetpilot auswendig weiß, wo bei der Concorde gewisse Kontrollen zu finden sind, aber das lass ich mal durchgehen). Zumindest denkwürdig sind auch die Raketen der Abfangjäger, die, wenn sie ihr Ziel nicht auf Anhieb treffen, aus Lust und Laune irgendwo mid-air vor sich hin explodieren…

Solcherlei Schwachmatigkeiten sind allerdings, das wissen wir, für’s Genre par-for-the-course, da wollen wir den Stab über Latshaw und Ray nicht heftiger brechen als es unbedingt sein muss. Ray selbst ist mittlerweile allemal Handwerker genug, um eine Auftragsarbeit wie diese routiniert und professionell durchzuziehen; was man leichthin als „Filmfehler“ abkanzelt, ist zumindest in diesem speziellen Fall meist Resultat des massiven stock-footage-Gebrauchs, mit der und um die herum der Regisseur arbeiten muss, ob er nun unbedingt will oder nicht.
Ray darf sich aus dem Fundus von drei Filmen bedienen – die Zug-Action, speziell die (nicht sonderlich eindrucksvolle) Explosion zu Beginn stammen aus dem 1999er-Royal-Oaks-Hobel „Speed Train“ (inszeniert von Worth Keeter und geschrieben ebenfalls von Steve Latshaw), sämtliche Concorde-Aufnahmen aus dem ’79er-Gigantoflop „Airport ’80“ und als besonderen Gag hat Ray die zweifelhafte Ehre, eine Autoverfolgungsjagd aus dem jüngst als Remake neuaufgelegten Bronson-Klassiker „Kalter Hauch“ („The Mechanic“) einbauen können zu dürfen – das ist natürlich schon deswegen herzig, weil „The Mechanic“ aus dem Jahr 1972 datiert und die dortigen Akteure dementsprechend heutzutage „Youngtimer“ zu nennende Kaleschen bewegen (immerhin hat Ray einen vage dem Original-Vehikel ähnlichen Fiat 132 aufgetan, in den seine eigenen Darsteller einsteigen können).
Ray hat zwar mittlerweile in der Disziplin durchaus Übung, ein Meister des Einbaus von Fremd-Footage im Range eines Jim Wynorski ist er aber nicht: in der Verfolgungsjagd wird leider sehr deutlich, dass die Shots mit den „neuen“ Darstellern auf einer ziemlich handelsüblichen Straße auf flachem Land und in Ortschaften, mit friedlich dahinrollendem Gegenverkehr, gedreht wurden, dieweil die Original-Jagd auf einer kurvigen französischen Berg-und-Küsten-Straße abgespult wurde. Ähnliches, allerdings möglicherweise verzeihlicher, gilt für die Concorde-Footage – dass die Concorde, obwohl im Anflug von Amerika auf Paris, über schneebedeckten Alpengipfeln zirkelt, kann man sich immerhin durch die Autosuggestion, der Vogel würde die längste Warteschleife der Welt abreißen, noch schönreden (und in der Tat verrät uns ein Dialog, dass die Maschine „im Kreis“ fliegt. Ist halt ein GROSSER Kreis).

Abgesehen von diesen Lässlichkeiten kommt Ray mit dem Stoff ganz gut zurecht, das Geschehen wird flott vorangetrieben und wenn sich nicht wirklich *Spannung* im Wortsinne einstellen mag, liegt das weniger an Rays Inszenierung als an der durch die stock footage weitgehend vorgegebene Struktur. Für die Kameraarbeit ist der verdiente Schundfilmveteran Tom Calloway zuständig, desesn Filmographie sich wie ein badmovies-Inhaltsverzeichnis liest: „Jäger der verschollenen Galaxie“, „Creepzone“, „Slumber Party Massacre“, „Assault of the Killer Bimbos“, „Action U.S.A.“, „Critters 3/4“, „Metalbeast“, „Amityville – Das Böse stirbt nie“, „Sonic Blast“, „Blood Dolls“, „The Dead hate the Living!“, „Road House 2“, Dangerous Chucky Dolls… und das ist nur ein Auszug seiner umfänglichen Credentials. Die Musik stammt von den auf diesem Sektor quasi unvermeidlichen Wurst-Gebrüdern (stellenweise kommt mir der Score sehr bekannt vor, aber da die Würste ihre Töne gerne zweit-, dritt- und viertverwerten, ist auch nicht auszuschließen, dass mir die ein oder andere Suite schon mal unter die Lauschlappen kam).

Originär für „Mach 2“ entstanden sind einige minderwertige CGIs in den Luftkampfszenen, in Punkto grober Action ist der Streifen recht zurückhaltend – weder die Quantität der Actionszenen noch ihre Brutalität (bzw. das Fehlen derselben) dürften den Prügel- und Ballerfilmfan zufriedenstellen, aber die Chose ist halt im Tiefsten seines Herzens dann doch mehr Katastrophen- denn harter Actionfilm; ein paar FSK-16-kompatible Schießereien und Genickbrüche.

Vollkommen verausgabt haben sich die Produzenten zweifellos beim Cast und ein Ensemble zusammengestellt, das zweifellos das namhafteste ist, das man für das ausgegebene Kimpergeld versammeln kann – und so inflationär, wie has-beens aus dem Genrefilm an und für sich angeheuert wurden, darf man annehmen, dass Freddie Ray, der bekannt dafür ist, seinen Helden wann immer möglich einen Gagenscheck zukommen zu lassen, auf das Casting recht viel Einfluss genommen hat.

Die Hauptrolle geht an Brian Bosworth, den Ex-Football-Star, der nach dem vorzeitigen verletzungsbedingten Ende seiner Sportkarriere als Action-Star gepusht wurde, nach dem kommerziell aber eher als Debakel zu sehenden großangelegten Debüt „Stone Cold“ rasch in B-Film-Gefilden versandete, wo er Klopper wie „Spill“ oder Phase IV mehr oder weniger eindrucksvoll verdelte. Bosworth hat zweifellos physische Präsenz, aber wenig Charisma – er ist ein generischer Kleiderschrank, der sich auch mit der irgendwie nötigen Selbstironie (wie hier, wo er eben ein paar Mal der Flugangst wegen sich metaphorisch in die Bux machen soll) schwer tut. Es reicht sicherlich für einen Film dieser Güteklasse, aber dass er nie zum Filmstar wurde, kann man auch verstehen.
Die weibliche Hauptrolle geht an Shannon Whirry, die dereinst neben Seagal im „Brooklyn-Massaker“ debütierte, ebenfalls relativ schnell in DTV-Grütze wie „Animal Instinct“ oder „Omega Doom“ landete; ein kleines Comeback war die zweite Hauptrolle neben Stacy Keach in der 97er-„Mike Hammer“-Neuauflage, aber im Anschluss reichte es dann doch wieder nur für Gastauftritte in Serien oder größere Rollen in Videokram wie diesem. Whirry ist nett anzusehen, bemüht sich um Schauspielerei, ist aber in ihrer Rolle als Politberaterin-cum-Elektronikexpertin reichlich unglaubwürdig. Chemistry mit Bosworth verbindet sie eh nicht, aber bei dem Schinken täten sich ganz andere Sexbomben schwer.
Die Fraktion der Bösewichter wird vertreten durch Lt. Worf Michael Dorn, der wie die meisten Ex-„Star Trek“-Akteure an Rollen auch nehmen muss, was er kriegt – Dorn versucht’s mit gelassener Routine, meinetwegen hätte er ruhig etwas stärker aufdrehen können. Die Schurkenrollen sind in Filmen wie diesen die, in denen man als Akteur Spaß haben kann, aber Dorn lässt die Handbremse angezogen; seinen Chef als fieser Vizepräsident gibt Cliff Robertson (welch Abstieg von der Präsidentenposition in „Flucht aus L.A.“). Robertson muss mit dem Restcast nicht großartig agieren (er ist eh nur im B-Plot, also der Journaillengeschichte, dabei), ist aber da ganz sein schmieriges Carpenter-erprobtes Politiker-Self. Sein Kontrahent im Nebenplot ist Bruce Weitz („Polizeirevier Hill Street“, „General Hospital“, „Dinocroc“), assistiert von Jennifer Hammon (neben diversen Bit Parts gerne mal „persönliche Assistentin“ von Tom Cruise), wobei Weitz auf Autopilot amtiert und Hammon nicht gerade überzeugt.

Weitere namhafte Akteure, die ich jetzt nur stichpunktartig aufführe: Andrew Stevens, seines Zeichens Produzent und Regisseur unendlich vieler Schotterfilme aus der dritten Liga, zudem immer wieder mal Gelegenheitsschauspieler, schaut für zwei Szenen als Flugzeugträgerkommandant (der „USS Oakla“ – von der deutschen Einblendung „USS Okla“ genannt… der Pott heißt wohl so, weil die Produktion an ein paar Baseballcaps der „USS Oakland“ rankam, von denen man ein paar Buchstaben abriss, um nicht mit der Navy ins Gehege zu kommen), character player Robert Pine („Black Scorpion“-TV-Serie, „Independence Day“, „CHiPs“), die Carpenter-Veteranen Charles Cyphers („Halloween“, „Assault – Anschlag bei Nacht“, „The Fog“), Austin Stoker („Assault – Anschlag bei Nacht“) und Lance Guest („Halloween II“, „The Last Starfighter“, „Der weiße Hai 4“), Sondra Currie („Sadomona – Insel der teuflischen Frauen“), Grant Cramer (Killer Klowns from Outer Space) und, als Vertreter von Rays Stammtruppe Nikki Fritz (Insel der Dinosaurier, Auditions from Beyond) und Richard Gabai („Insel der Dinosaurier“).
Sozusagen als superspeziellen Sondergaststar wird, ohne Rücksicht auf Kosten und Mühen, der französische Chansonnier Jean-Paul Vignon, der in den 60er Jahren einige Hits hatte und immer wieder mal einspringt, wenn ein Franzose gebraucht werden kann („Dallas“, „Star Trek – The Next Generation“, „Shrek“), als Pariser Fluglotse, der Tyree am Concorde-Steuer moralisch unterstützt, eingesetzt. Truly an inspired cast…

Bildqualität: Die VCL-DVD hat mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel. So ganz hat’s mit dem annoncierten anamorphen Transfer nicht hingehauen, im 16:9-Modus meines Flachbildfernsehers sieht’s schon sichtlich verzerrt aus. Ist dann wohl doch nur Letterbox… Abgesehen davon ist die Bildqualität okay, ohne vom Hocker zu hauen, halt in etwa das, was man von der Budget-Veröffentlichung eines billigen DTV-Movies erwarten kann. Ich bitte den Mangel an Screenshots zu entschuldigen, mein Netbook weigert sich leider, die DVD abzuspielen…

Tonqualität: Deutscher und englischer Ton in Dolby 2.0. Die Synchro ist erträglich, der Musik- und Effektmix durchschnittlich, rauschfrei ist die Angelegenheit aber.

Extras: Gar nix, zum Menü mit seiner überschaubaren Auswahl kommt der geneigte Konsument auch erst nach dem Film.

Fazit: Es ist wieder mal die gute alte Frage der Erwartungshaltung – sollte man ernstlich davon ausgehen, einen aufwendigen Actionthriller im Stile der oben erwähnten großen Vorbilder vor die Glotzer zu bekommen, ist man zweifellos Fantast; wäre der Film GUT und TEUER, würde er nicht bei VCL erscheinen (und wäre nicht von UFO und Freddie Ray, auch wenn der sich mal wieder hinter seinem Ed-Raymond-Pseudonym versteckt). Als nicht ganz uncharmantes Mittelding zwischen Action- und Katastrophenfilm ist „Mach 2“ für seine Verbandsliga-Ansprüche und das ausgegebene Portogeld aber ganz in Ordnung – wenn man mit dem massiven stock-footage-Gebrauch leben kann. Für Genre-Filmgeeks lohnt sich der Streifen aber schon wegen der inflationär gecasteten semi- und ex-prominenten Nasen im Ensemble, auch wenn so manch einst Mächtiger tief gefallen ist… summa summarum ergibt das einen soliden Zeitvertreib für Freaks und Nerds wie mich.

3/5
(c) 2011 Dr. Acula


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