M.A.R.K. 13 – Hardware

 
  • Deutscher Titel: M.A.R.K. 13 - Hardware
  • Original-Titel: Hardware
  •  
  • Regie: Richard Stanley
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1990
  • Darsteller:

    Moses Baxter (Dylan McDermott)
    Jill (Stacy Travis)
    Shades (John Lynch)
    Lincoln Wineberg jr. (William Hootkins)
    Angry Bob (Iggy Pop)
    Nomad (Carl McCoy)
    Alvy (Mark Northover)
    Vernon (Paul McKenzie)
    Taxifahrer (Lemmy Kilmister)
    Premier Boelgaxof (Chris McHallem)


Vorwort

Nachdem sich mein Debüt bei badmovies.de mit der absoluten Trash-Granate „Class of Nuke´Em High 2“ befasste, will ich mich diesmal mit etwas völlig anderem befassen, nämlich einem Film der Marke „postapokalyptischer Actionreißer“. (Warum fragt ihr? Na weil unsere liebe Forums-Community es nicht anders haben wollte.;-)).

Bevor wir anfangen, möchte ich euch ein paar Infos zum Film nicht vorenthalten: Der Film basiert auf einer Geschichte namens „Shok“, die in einem mir unbekannten Magazin mit dem Titel „2000AD“ erschien. Regisseur Richard Stanley wollte eigentlich Bill Paxton und Jeffrey Combs als Mo bzw. Shades anheuern, woraus aber aus unterschiedlichen Gründen leider nichts wurde. Paxton wurde von Miramax einfach nicht kontaktiert, und Combs konnte aufgrund der Regeln der „British Union“ nicht engagiert werden, da diese nicht mehr als zwei amerikanische Schauspieler erlauben.

Der Nomade, der den MARK-13 Roboter am Anfang des Films ausgräbt, wird von Carl McCoy, dem Frontmann der Goth-Rockband „Fields of the Nephilim“, gespielt. Er ist neben Lemmy von Motörhead und Iggy Pop der dritte Rockstar, der in diesem Film eine kleine Rolle spielt.

Stanley schrieb auch ein Sequel, „Hardware II“, und versuchte für einige Jahre dieses auch zu verwirklichen. Der Hauptgrund warum daraus nichts wurde ist, dass die Rechte für das Original zwischen mehreren Parteien aufgeteilt waren, und man bezüglich der Fortsetzung auf keinen grünen Zweig kam.

Da ich ehrlich gesagt kein Freund von überlangen Einleitungen bin, will ich an dieser Stelle einfach mal loslegen, und wünsche euch viel Spaß beim Lesen meines Reviews!

Ach ja, ehe ich es vergesse: Der Film ist ab 18, also liebe Kinderchen, lest bitte woanders weiter.


Inhalt

Wir befinden uns in der Wüste. Ein Nomade durchstreift die Gegend, ohne dass uns ein bestimmtes Ziel seiner Wanderung bekannt wäre (spätestens ab hier fällt einem dass exzessive Herumspielen mit roten Farbfiltern auf, was uns bis zum Ende des Filmes begleiten wird). Auf seinem Weg findet er einen für ihn anscheinend interessanten Gegenstand (man sieht die sich leicht bewegende mechanische Hand eines Roboters). Er zwickt den den Roboter umgebenden Stacheldraht mit einer Zange durch, und macht sich daran den Kopf desselben auszugraben.

Dann geht es weiter mit einem Schwenk über die sich offensichtlich in der Nähe befindende Stadt, bei dem wir zum ersten Mal die Stimme des Radiomoderators „Angry Bob“ hören (dieser wird im Original von Iggy Pop gesprochen, was in meinen Augen ein guter Grund ist, sich den Film auch mal im Original anzuschauen). Angry Bob gibt uns als Wettervorhersage 43 Grad und gleich bleibende radioaktive Strahlung durch. Mo, unser Held, ist mit einem seiner Kumpel gerade auf dem Weg zum hiesigen Schrotthändler (der vom gleichen Typ gespielt wird wie der Bürgermeister im Zwergendorf in George Lucas´ „Willow“), um ein paar seiner Sachen zu Geld zu machen. Die beiden sind noch nicht lange dort, als auch schon unser Nomade in der Tür steht. Max findet den Roboterkopf bei dessen Sachen, und möchte ihn gerne für seine Freundin als Weihnachtsgeschenk kaufen (ob der meiner Freundin auch gefallen würde? Wohl kaum). Man einigt sich auf einen Preis von 50 Mücken. Nachdem Mo sich mit dem Schrotthändler noch einen kleinen Streit wegen des seiner Meinung nach zu niedrigen Preis für sein Zeug geliefert hat, geht es heimwärts.

In der Wohnung, die Mo mit seiner Freundin – einer Künstlerin namens Jill – teilt, sehen wir erstmal allerlei Gerümpel. Zwischendurch meldet sich auch mal wieder Angry Bob via Radio zu Wort (er beginnt mit den Worten „Hallo Leute! Steht auf und strahlt! WAAH!!“), und übermittelt uns die Neuigkeiten des Tages. Jill unterhält sich über einen Bildschirm mit Vernon, einem Wachmann, und beschwert sich über den sie belästigenden Spanner, und vor allem darüber, dass Vernon den Typen noch nie gesehen habe. Zwischendurch schalten wir wieder um zu Mo und seinem Kumpel, der sich mit einem Motorboottaxi ein Stück fahren lässt. Der Chauffeur ist niemand anderes als Lemmy von Motörhead. Lemmy erzählt uns was davon, wie unsicher diese Welt doch geworden ist, und dass die Menschen Mutter Erde in einen riesigen Scheißhaufen verwandelt. Als Hintergrund lässt er einen seiner größten Hits laufen, denn als er die Kassette ins Radio einlegt, hören wir „Ace of Spades“ (einen der geilsten Metalsongs den ich je gehört habe). Mo´s Freund erzählt uns die ganze Zeit was davon, wie gerne er durch All fliegt, und wie toll es wäre dort zu sterben, und dass es im Weltraum ja viel besser wäre als hier auf der Erde, und so weiter, außerdem würde es Jill auch nicht gefallen, wenn Mo bis zum Tod in radioaktivem Müll stecken würde, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mo wiederum antwortet, dass er nur wolle, dass Jill glücklich ist, alles andere ist nebensächlich. Während die zwei diskutierend durch die Straßen schlendern gewinnen wir so nebenbei einen Eindruck über die verkorkste Welt, in der sie versuchen zu überleben (den Kulissen sieht man das geringe Budget von 1,5 Mio. Dollar am wenigsten an, zumindest mir haben sie recht gut gefallen). Im Wolkenkratzer auf dem Weg nach oben nimmt Mo seinem Kumpel (er heißt übrigens Shades) noch das Versprechen ab, auf Jill ein Auge zu haben, sollte er mal nicht da sein.

Jill ist, als es klingelt, mit irgendwelchen Schweißerarbeiten beschäftigt. Nach einem kurzen Scan auf radioaktive Strahlung lässt Jill die zwei rein. In einem Gespräch mit Shades erklärt sie diesem ihre künstlerische Arbeit mit Metall . Mo sagt ihr, dass er was für sie habe und entleert den Sack mit den Überresten des Roboters vor ihren Füßen. Jill ist vor allem vom Kopf fasziniert, und ergötzt sich an der wundervollen Handarbeit, während Mo ihr erklärt, dass es sich bei dem Roboter um eine alte Gefechtsdrohne handeln könnte. Jill findet es schön, dass Mo wieder bei ihr ist. Die Kamera schwenkt von ihnen weg auf den Kopf der Drohne, deren Augen urplötzlich rot aufflackert.

Danach kommen wir zur ersten und einzigen Sexszene des Films. Während Mo und Jill es miteinander treiben entgehen ihnen aber zwei wichtige Dinge: Erstens flackern die Augen der Drohne wiederholt verdächtig auf. Und zweitens werden von dem bereits erwähnten Spanner von einer Wohnung auf der anderen Straßenseite aus beobachtet. Der (ein ziemlich hässliches Schwein) freut sich natürlich diebisch über das ihm dargebotene Spektakel.

In der Zwischenzeit ist unser Schrotthändler damit beschäftigt herauszufinden, was es mit der Drohne auf sich hat, ihren Namen, „MARK 13“ hat er schon ermitteln können. Jill ist wieder an die Arbeit gegangen, und integriert den Kopf der Kampfdrohne (dem sie die amerikanische Flagge auf die Glatze gepinselt hat) in ihr neuestes Kunstwerk (im Hintergrund läuft ein Video der Metalcombo GWAR), während sie mit Mo eine philosophische Diskussion über das neue Geburtenkontrollgesetz, Kinderkriegen im allgemeinen und die Tatsache, dass sie mit ihrer Kunst kein Geld verdient, und auch gar nicht daran denkt ihre Werke zu verkaufen. Gestört werden sie von unserem Schrotthändler, der Mo mit besorgter Miene dazu drängt, zu ihm zu kommen. Von ihm erfährt er, dass der MARK 13 ein zur Bevölkerungsreduzierung geschaffener, sich selbst regenerierender Kampfroboter ist. Mo macht sich sofort auf den Weg, da sein Geschäftspartner auf das große Geld hofft.

In Jills Wohnung, die sich währenddessen schlafen gelegt hat, flackern schon wieder die Augen des Roboters. Aufgeweckt wird sie aber von dem sie schon wieder beobachtenden Spanner, der sie nun auch noch mit perversen Anrufen zu belästigen scheint. Nachdem Jill einige Zeit später wieder eingeschlafen ist, springt der Roboter endlich endgültig an. Unbemerkt von Jill setzt er sich langsam wieder zusammen. Leider ist auch die Roboterhand, die unser Schrotthändler für sich behalten hat, wieder zum Leben erwacht. Mo findet nur dessen Leiche, und neben ihr weitere Hinweise auf den MARK 13. Alarmiert will er Jill anrufen, doch der Roboter hat sich bereits wieder soweit selbst repariert, dass er dazu in der Lage ist, die Leitung zu unterbrechen, bevor Jill den Anruf bemerkt. Mo ruft in seiner Panik Shades an. Seine Angst um seine Freundin wird aber nur noch größer, als er bemerkt, dass sein Kumpel sich mithilfe von Drogen und meditativen Techniken in eine andere Sphäre begeben hat, sodass Shades jetzt nicht einmal einen Fuß vor den anderen setzen kann, ganz zu schweigen davon, dass es ihm anscheinend unmöglich zu sein scheint überhaupt aus seiner Wohnung raus zu finden.

Der MARK 13 hat sich alles, was in der Wohnung als Waffe brauchbar ist angeeignet, und macht sich auf dem Weg zu Jills Bett, um ihr den Garaus zu machen. Mo hat seine Hoffnung auf Shades offensichtlich noch nicht aufgegeben, und versucht immer noch ihn dazu zu bringen aufzustehen, und bei Jill nach dem Rechten zu sehen. Mo scheint aber selber klar zu sein, dass er mit Shades nicht wirklich zu rechnen braucht, und will sich selber auf den Weg zu seiner Freundin machen (zum Abschluss sehen wir Shades noch, wie er beim Versuch seine Hose anzuziehen frontal auf die Fresse fliegt). Der MARK 13 möchte nun zum tödlichen Schlag gegen Jill ausholen. Er baut sich heimlich hinter der auf dem Bett sitzenden Frau auf und holt aus, als Jill sich nach vorne beugt, um sich die Fernbedienung zu holen. Der Roboter kann die Richtung seines Schlages nicht mehr korrigieren, und massakriert daher an Jills Stelle die Matratze. Jill wiederum wird vom Schwung des MARK 13 achtkantig aus dem Bett befördert. Die Drohne zerfetzt unter Beobachtung des Spanners das halbe Schlafzimmer, während Jill sich in irgendeine dunkle Ecke ihrer Wohnung retten konnte. Sie möchte die Tür öffnen, als plötzlich der ihr persönlich ja nicht bekannte Spanner in der offenen Tür steht, und die Wohnung betritt. Er stellt sich als besorgter Nachbar vor, und versucht sofort Jill anzugraben. Jill versucht währenddessen die gerade offen gewesene Tür wieder aufzukriegen, aber plötzlich funktioniert diese nicht mehr. Der Spanner hat aber bei der Firma gearbeitet, die das Sicherheitssystem vor ein paar Jahren in den Wohnungen installiert hat, und Jill bittet ihn daher, sich das Hauptterminal in der Wohnung anzusehen, und damit die Tür zu öffnen. Während er dies macht, versucht er sich weiter als Frauenheld, wird aber von Jill zurückgewiesen (und das, obwohl er ihr so galant über die Nase leckt). Dann möchte er die Jalousien hochziehen.

Nachdem Jill aber viel zu spät einfällt, dass sie die Jalousien ja gar nicht runtergelassen hat, blickt unser Perverser auch schon ins Gesicht des MARK 13 und wird von diesem recht blutig mit einer etwas größeren Bohrmaschine um die Ecke gebracht (womit der Roboter wohl bei so manchem Zuschauer ein paar Sympathiepunkte sammelt).Während Jill schreiend in Richtung versperrte Tür läuft, sehen wir mal kurz Vernon den Wachmann mit seinem Chef, wie sie eine Partie Schach spielen, und den Überwachungsmonitoren offenbar keine weitere Beachtung schenken.

Nachdem Jill die Tür nach wie vor nicht öffnen kann, und der MARK 13 auch die restliche Stromversorgung der Wohnung zu seinen Gunsten manipuliert hat, will Jill sich dem Roboter in der Küche zum Kampf stellen. Als sie in das leuchtende rote Auge ihres Gegners blickt, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. „Der Bastard benutzt Infrarot!“ Sprachs und verkroch sich erstmal im Kühlschrank. Da der MARK 13 sie nun nicht mehr orten kann, zerstört er stattdessen den Rest der Wohnung. Shades hat es in der Zwischenzeit geschafft sich anzuziehen, und klingelt nun bei Jill an der Tür. Da der MARK 13 kurz abgelenkt ist, gelingt es Jill sich eines ihrer Werkzeuge zu schnappen, und den Roboter damit zu attackieren. Mo ist jetzt ebenfalls schon fast an seinem Ziel (die Wohnung) angekommen. Er rennt die Treppe zur Wohnung hoch. Oben angekommen befördert er erstmal Shades etwas unsanft zur Seite, und versucht dann die Tür einzurennen.

Drinnen hat Jill den MARK 13 zwar beschädigt, aber nicht zerstört. Der Roboter bringt sie zu Fall, und es gelingt ihr gerade noch ihrem Angreifer mit einer Dose Sprühfarbe die Augen zuzukleistern. Da im Kampf zuvor eine Gasflasche beschädigt wurde, hat unsere Heldin eine Idee. Sie entzündet eine Packung Streichhölzer, und wirft sie dem Roboter zu. Kaum hat der sie gefangen, explodieren sie auch schon (sollten sie das nicht sofort tun? Also in dem Moment, in dem Jill sie anzündet?).

Nachdem Jill glaubt, den Roboter endgültig eliminiert zu haben, öffnet sie über die manuelle Bedienung des Hauptterminals (die hatte der Spanner noch aktiviert vor seinem Abgang) die Tür für Mo. Als dieser aber plötzlich gemeinsam mit Shades und den beiden Wachleuten auf sie anlegt, glaubt sie, es ist um sie geschehen. Aber die Kugeln fliegen über sie hinweg, und schleudern den auferstandenen MARK 13 aus dem Fenster. Mo glaubt schon, seine Jill gerettet zu haben. Er steht mit Jill am Fenster, als diese plötzlich vom MARK 13 nach draußen gezogen wird. Sie krallt sich an einer Hochspannungsleitung fest, traut sich aber nicht auf die unter ihr liegende Brüstung zu springen. Der MARK 13 schneidet in der Zwischenzeit das Kabel durch, sodass Jill mit Karacho durch das Wohnzimmerfenster der Wohnung unter ihr segelt. Mo glaubt offenbar, dass seine Freundin gestorben wäre, als der MARK 13 sich nun gegen ihn wendet, und versucht durch das offene Fenster zu kommen, um nun auch Mo zu liquidieren. Dieser schafft es irgendwie, sich mit dem Roboter im Schlepptau in die Wohnung zu manövrieren, wo der MARK 13 sofort beginnt auf ihn einzustechen. Mo erreicht gerade noch sein Gewehr, und kann die Gefechtsdrohne mit einem Schuss so schwer beschädigen, dass diese ihn erstmal in Ruhe lässt. Der MARK 13 zieht sich zwecks Selbstregeneration in Richtung Hauptterminal zurück, mit welchem er sich zuvor vernetzt hat, während der schwer verletzte, aber nichtsdestotrotz zu allem Entschlossene Mo versucht, sich die Pulsadern (glaub ich zumindest) aufzuschneiden, da er nicht will, dass er von diesem Roboter umgebracht wird, er möchte selber bestimmen, wann der Zeitpunkt für ihn gekommen ist. Mos Arm beginnt auch gleich zu zerfallen (muss wohl an der Strahlung liegen). Während wir mit Opernmusik unterlegt einen Blick auf den Roboter werfen, erwacht ein Stockwerk unter ihm Jill aus ihrer Bewusstlosigkeit. Entgegen dem Rat des Securitychefs will sie Mo mit einem Baseballschläger bewaffnet zu Hilfe kommen.

Während wir immer wieder Mos letzte Gedanken hören (und auch einige Flashbacks sehen, unter anderem sehen wir, wie er das 13. Kapitel des Evangeliums nach Markus in der Bibel liest, während Jill schläft – MARK 13, na könnt ihr euch vorstellen, warum die Drohne so genannt wurde?), der immer wieder rückblickend versucht, eine Schwachstelle bei dem Druiden zu finden, ist Jill schon schwankenden Schrittes auf dem Weg nach oben. Da fällt Mo ein Traum ein, den er Jill zuvor erzählt hatte, und der jetzt eine fast poetische Bedeutung erhält. Er hatte vor einiger Zeit davon geträumt, dass es in seiner Heimat endlich mal wieder regnen würde, und dabei fällt ihm jetzt ein, dass es dem MARK 13 wohl nicht so gut gefallen würde, wenn er etwas Wasser in seine Schaltkreise bekommen würde.

Jill ist oben angekommen, und will die Tür öffnen, was sie irgendwie auch schafft. Leider gelingt es dem Roboter diese wieder zu schließen, und zwar kurz nachdem Jill und Vernon durch die Tür gegangen sind, was für den Chef der Security bedeutet, dass er in der Mitte durchgesäbelt wird (das ist der blutigste Effekt des Filmes). Dabei löst sich auch noch ein Schuss aus seiner Waffe, von dem Vernon tödlich getroffen wird. Die Tür scheint jetzt durch die unsanfte Behandlung einen Kurzschluss davongetragen zu haben, wodurch sie jetzt andauernd auf und zu geht. Shades hat berechtigterweise Angst so zu enden wie der Captain, und traut es sich nicht zu, durch die Tür zu springen.

Jill entdeckt in ihrer Wohnung den toten Mo, und bemerkt zunächst nicht, dass sich der MARK 13 ihr mit einer Motorsäge nähert. Als sie es schließlich doch realisiert, flieht zum Hauptterminal und schafft es, sich in das Gehirn des Roboters zu hacken (und zwar braucht sie dafür genau 5 Sekunden, was ich nicht sehr logisch finde, wenn man bedenkt, dass sie kurz vorher nicht einmal die beschädigte Tür ohne die Hilfe des Voyeurs öffnen konnte). Der MARK 13 hat sich in der Zwischenzeit Mos mechanische Armprothese als Waffe angeeignet. Das hätte er aber wohl besser nicht getan, denn jetzt beginnt Mos Bewusstsein, mit Jill über das Hauptterminal zu kommunizieren. Jill fragt Mo, was sie tun soll, um der MARK 13 – Drohne endlich den Rest geben zu können. Mo sagt Jill, dass er sie liebt, und dass die Isolierung die einzige Schwachstelle ihres Gegners sei (ich bin im übrigen ja bereit vieles zu akzeptieren, was sich im Bereich der Science Fiction abspielt, aber dass Jill in fünf Sekunden Computerexpertin wird, der MARK 13 in der Zwischenzeit Mo die Prothese absägt, und sich diese auch noch in einer Minute einbaut, und Mos Bewusstsein genau weitere fünf Sekunden braucht, um die teilweise Kontrolle über das Terminal zu erhalten, und dann auch noch gleich mit Jill in Kontakt zu treten, ist dann doch etwas zu viel auf einmal).

Offensichtlich bekommt der MARK 13 jetzt überhaupt Probleme mit seinen Opfern, da sich jetzt auch noch der Spanner in ihm zu Wort meldet, während Jill versucht, ihn wegzulocken. In der usche kommt es dann zum finalen Showdown. Jill wird vom Roboter angegriffen, während Shades sich endlich überwindet, und durch die Tür springt. Durch den auf ihn schießenden Shades ist der Roboter kurz abgelenkt, wodurch es Jill gelingt, das Wasser aufzudrehen. Die Schaltkreise des MARK 13 geben unter großem Getöse den Geist auf. Jetzt endlich ist der Androide hinüber.

Kurz darauf meldet sich via Radio wieder Angry Bob zu Wort. Er berichtet, dass sich die Hersteller der Killermaschinen dazu entschlossen haben, einen Auftrag über 800 Kampfdrohnen des gleichen Typs anzunehmen. Mit dieser erfreulichen Nachricht geht der Film zu Ende.

Ich muss sagen, dass ich zu dem Film irgendwie ein zwiespältiges Verhältnis entwickelt habe. Manche Szenen sind wirklich recht gut gelungen, so zum Beispiel die, welche in den Straßen der Stadt spielen, oder die Taxifahrt mit Lemmy. Andere sind aber wieder dermaßen hohl, dass man sich von Zeit zu Zeit nur an den Kopf greifen kann. Aber schauen wir uns alles mal der Reihe nach an:

Das Drehbuch ist soweit in Ordnung, es gibt keine großen Ungereimtheiten (bis auf die Tatsache, dass gegen Ende so manches etwas zu schnell passiert), die Geschichte die erzählt wird ist zwar recht vorhersehbar und es werden auch genug bereits allseits bekannte Science-Fiction Thematiken heruntergespult, ohne dass dem Zuschauer im Ausgleich hierzu irgendetwas neues oder innovatives zu zeigen, aber man verstand es wenigstens, dass die Geschichte unterhält, und nicht langweilig wird (was ja schließlich am wichtigsten ist). Die Schauspieler machen ihre Sache für ein B-Movie ziemlich gut. Vor allem Dylan McDermott bringt seine Rolle extrem sympathisch und glaubwürdig rüber. Stacey Travis spielt die Heroine ohne positiv oder negativ aufzufallen, eine höhepunktslose aber solide Performance. Einzig John Lynch hätte Shades vielleicht etwas mehr Eigenleben einhauchen sollen, er hatte auf mich eher die Wirkung einer recht schablonenartigen Figur. Vielleicht wäre hier Jeffrey Combs wirklich besser gewesen, wer weiß. Dann will ich noch kurz auf unsere drei prominenten Gastauftritte eingehen: Fields of Nephilim Frontmann Carl McCoy spielt den Nomaden schön irre, man merkt dass der Typ der radioaktiven Strahlung wohl ein wenig lange ausgesetzt war. Iggy Pop hört man zwar nur über das Radio, aber das schien seiner guten Laune keinen Abbruch getan zu haben. Er hört sich dermaßen überdreht an, dass man sich den Film schon im Original ansehen muss, die deutsche Synchronisation (die sonst ganz OK ist) kommt da nicht heran. Alle anderen Schauspieler bekommen nicht genügend Screentime, um auch nur irgendwie positiv oder negativ auffallen zu können.

Regie und Kameraarbeit sind beide nicht wirklich außergewöhnlich (bis auf den exzessiv verwendeten roten Farbfilter, andere Farben sieht man in dem Film eigentlich überhaupt nicht). Es wird in diesen Bereichen alles routiniert, und zwar ohne große Ausreißer ins Positive oder Negative.

Der Soundtrack ist wirklich genial! Es werden Lieder von Ministry, P.I.L., Motörhead und GWAR verwendet. Für einen Film mit einem so niedrigen Budget ist das eine überdurchschnittlich hohe Ansammlung an bekannten und weniger bekannten Künstlern. Und sie alle erfüllen die Erwartungen des Publikums, ich kann echt nicht verstehen, wieso ich den Soundtrack noch nirgends in einem Regal eines Kaufhauses gesehen habe. Ich würde ihn sofort mitnehmen!

Die Effekte reichen von gutem Durchschnitt (der Roboter) bis zu „gerade noch akzeptabel“ (Mos Gummiprothese). Hier bemerkt man noch am ehesten das geringe Budget des Films, da manche Spezialeffekte billiger wirken als andere. Hervorheben möchte ich hier noch die Halbierung des Securitychefs. Dies Szene, in der er von der Tür halbiert wird funktioniert ja noch, aber wenn man sich ansieht wie das Blut wegspritzt, dann kann man relativ genau erahnen, wo da die Spritzdüsen angebracht worden sind, was der Szene leider zum Teil ihre Heftigkeit nimmt.

Einer der eher negativen Punkte des Filmes ist, dass er sein Potential größtenteils verschenkt. Man hat stets das Gefühl, dass das was man sieht mit etwas mehr Budget, einer besseren Kameraarbeit, oder einem anderen Regisseur besser hätte machen können. Versteht mich nicht falsch, ich finde das hier Gezeigte überhaupt nicht schlecht, aber man hat doch immer wieder das Gefühl, dass in dem Film mehr steckt, als die Macher herausholen konnten. So sieht man sich den Film an, und denkt dann teilweise doch, dass dieser gute Film auch ein großartiger sein könnte, wenn man sein Potential nicht so verschwendet hätte. Abschließend will ich Hardware noch aus einer politischen Perspektive beleuchten, da ich finde, dass dieser Film das durchaus zulässt.

Der MARK 13 ist da selbst das offensichtlichste Symbol. Mit einer aufgemalten amerikanische Flagge positioniert ihn Jill in ihrem Kunstwerk zwischen einem Haufen verkohlten und zerstörten Puppen (vielleicht ein Symbol für Zerstörung im Allgemeinen? Oder wollte man damit eine bestimmte Aussage über die USA machen?).

Was Jill und Mo betrifft, so hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie zwei Seiten im politischen System der Amerikaner vertreten könnten. Mo, der dabei eindeutig die Republikaner repräsentiert, wirft einmal Jill in einem Streit an den Kopf, dass sie kein Geld verdiene und sie sich mal Gedanke machen solle, woher denn ihre Schecks kommen. Außerdem wirkt er wie ein Soldat, der auch für seine christlich-religiösen Überzeugungen in die Schlacht ziehen würde. Und was passiert am Ende? Alle „nicht-christlichen und alle (zumindest am Beginn) nicht-kämpferischen Charaktere“ überleben. Mo aber wird von der „amerikanischen Killermaschine“, die am Ende selber zerstört wird, mit in den Tod gerissen. Die Aussage die dahinter steckt will uns meiner Meinung nach mitteilen, dass die „pro-christliche amerikanische Killermaschine“ alle in ihrer Umgebung vernichtet, auch wenn sie ursprünglich mit ihr im Bunde standen. Eine politische Aussage steckt auch in Angry Bobs Nachrichtensendung, wenn er über das neue Geburtenkontrollgesetz und der damit in Verbindung stehenden freiwilligen Sterilisation von ganzen Menschengruppen redet, oder wenn uns Lemmy seine Sicht der Dinge, die Situation der Welt betreffend, mitteilt.

All diese Dinge sind in dem Film vorhanden, meist zwar nur oberflächlich, aber sie sind da.

Fazit: Der Film ist wirklich nicht schlecht, die Bierwertung hat er sich redlich verdient. Er hätte aber auch die vollen 10 Bier haben können, wenn er mit seinem Potential nicht so verschwenderisch gewesen wäre.

(c) 2005 G


mm
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