Laserexil

 
  • Deutscher Titel: Laserexil
  • Original-Titel: Caged in Paradiso
  • Alternative Titel: Maximum Security |
  • Regie: Mike Snyder
  • Land: USA
  • Jahr: 1990
  • Darsteller:

    Eva (Irene Cara)
    Queenie (Paula Bond)
    Eric (Peter Kowanko)
    Sen Paradise (Laurence Haddon)
    Josh (Ji-Tu Cumbuka)
    Bryce (Christopher Pennock)
    Schuler (Wolf Muser)
    Rosa (Beverly Purcell)
    Terrorist (Joseph Culp)
    Abgeordneter (David Dunard)
    Link (Christopher Spensley)
    Big Man (Big John Studd)
    Jocelito (Luis Vera)
    Instruktor (Wycliffe Young)
    Satelliten-Offizier (Michael McCabe)


Vorwort

Eheschliessungen sind manchmal keine gute Idee. Millionen gutsituierter Scheidungsanwälte mögen mir hier widersprechen, aber es ist nun mal so. Sie führen dazu, dass die so sanktionierten Lebensabschnittspartner Dinge tun, die sie normalerweise nicht tun würden. Eine etwas obskure Einleitung für unseren heutigen B-Film? Mag sein, aber sie hat ihre Berechtigung. Ich erlaube mir nämlich sanfte Zweifel, ob Irene Cara, nun nicht gerade ein heuriger Hase im Showgeschäft, diesen Film gedreht hätte, wenn Regisseur Mike Snyder zum streitgegenständlichen (eh, sorry, manchmal geht der Beinahe-Jurist mit mir durch) Zeitpunkt nicht auch ihr gesetzlich angetrauter Ehegatte gewesen wäre. Und Ehe hin, Liebe her, der allercleverste Carreer-Schachzug der Sängerin/Schauspielerin mit mindestens einem Welthit (ich muss jetzt hoffentlich nicht den Titel nennen), war die Mitwirkung in CAGED IN PARADISO vermutlich nicht. Naja, so haben wir Badmovie-Rezensenten wieder was zu tun (obwohl meine amerikanischen Kollegen sich an diesem Streifen zu meiner grossen Verwunderung bis heute noch nicht vergriffen haben – selbst die IMDB zählt bis jetzt gerade mal fünf lumpige Stimmen – selbst in Amiland scheint dieser Film also weitgehend unbekannt zu sein), also fühle ich mich in die Pflicht genommen (ausserdem habe ich in einem Anfall von spontaner Geldausgeberei schon vor ein paar Jahren ein Videothekenexemplar der deutschen Fassung erstanden und in meine Privatcollection integriert)) – als ich nach dem äusserst zweifelhaften Genuss von TINTORERA ds dringende Bedürfnis hatte, etwas halbwegs als Film identifizierbares sehen zu wollen, das ich zudem schon kannte, um keine bösen Reinfälle zu erleben, und die Box von „Laserexil“ auf meinem To-Do-Stapel eh schon ziemlich weit oben rangierte, dachte ich mir, was soll´s? Zu unserem laufenden „Special“ Women-in-Prison passt´s ja auch halbwegs. Irgendwie hatte ich den Film aber besser in Erinnerung als er dann letztendlich einmal wieder war.


Inhalt

Fröhlich-beschwingte (ähem) Reggae-Rhythmen und ein mehrminütiges Tropical-Island-Panorama stimmen uns zunächst mal ein. Dann schwenken wir um zu einem etwas nervösen Anzugträger in einem grösseren Bürogebäude o.ä.. Grund seiner Nervosität ist der Inhalt seines Aktenkoffers, selbiges ist nämlich eine Bombe. Diese deponiert er in einem Fahrstuhl und stellt den Timer auf eine Minute. Der Fahrer des Fluchtwagens scharrt schon mit den Hufen. Beim Security Checkout stellt sich unser Bombenleger allerdings ausgesprochen dämlich an und wird demzufolge aufgehalten. Der Bomber verliert die Nerven, springt durch die nächste Glastür, sieht nur noch den Fluchtwagen verschwinden und fällt dann der prompt eintretenden Explosion zum Opfer.

Tags darauf erwacht anderswo Eva (Irene Cara) aus dem Schlaf und sieht zu ihrem Entsetzen im Frühstücksfernsehen, dass niemand anders als ihr Göttergatte Eric als Fahrer des Fluchtwagens, damit als Komplize und Terrorist hinsichtlich des Bombenanschlags auf das Bundesgericht mit mindestens 65 Toten gesucht wird. Kaum hat Justiz-Senator Paradise öffentlich gelobt, die Täter, die der Terrorbewegung „Rote Hand“ zugerechnet werden, dingfest zu machen, steht auch schon das SWAT-Team vor der Tür. Eric ist allerdings nicht zu Hause.

Senator Paradise unterhält sich mit einem Kongressabgeordneten über das von ihm durchgesetzte neue Justizsystem. Schwerverbrecher werden mit einem grundsätzlichen Überlebenstraining, einem Fallschirm und wenig guten Wünschen auf der Insel Paradiso abgesetzt, wo sie dann sehen können, wo sie bleiben. Ein geostationärer Satellit über der Insel passt auf, dass keiner stiften geht und wenn´s einer versucht, zappt ihn zwei Meilen vom Strand weg ein powervoller Laser. Brave new world.

Wenig später ist auch Eric verhaftet. Eine aufdringliche Reporterin informiert Eva darüber, dass sie von Gesetzes wegen als Ehefrau eines Verurteilten selbigen nach Paradiso begleiten darf, wenn sie denn möchte. Eva ist, da unsterblich verliebt, vollauf von diesem Gedanken begeistert, Eric weniger, seiner Ansicht nach soll sie lieber irgendwo ein neues Leben beginnen, selbst wenn Eva mit ihm käme und sie dort friedlich leben könnten, wär´s mit Familiengründung auch nix, da die Herren der Schöpfung zwangssterilisiert werden. Eva heult rum (ein recurring motive dieses Streifens).

Im Untersuchungs-Knast teilt sich Eric den Zellentrakt mit dem Ex-Bankdirektor und Spion Bryce und dem Serienkiller Link; des weiteren bringt er mit seinen „ich-bin-ein-politischer-Gefangener-und-der-ganze-Prozess-interessiert-mich-nicht“-Gehabe seinen Verteidiger zur Verzweiflung. Naja, was soll´s. Eric wird erwartungsgemäss nach Paradiso verbannt und darf sich, wie die Kollegen Mitgefangenen, dem „Überlebenstraining“ unterziehen, bei dem den Gefangenen eröffnet wird, dass niemand so genau weiss, was auf der Insel eigentlich abgeht. Immerhin gibt man den Delinquenten ein Erste-Hilfe-Kit, eine Zahnbürste und etwas Wasser mit, für Happa-Happa müssen sie allerdings selbst sorgen. Fünf Tage später werden die Gefangenen und Eva, die sich von ihrem Plan nicht hat abbringen lassen, über Paradiso aus einem Flugzeug geworfen.

Eric landet und schlägt sich sofort in die Büsche, denn schon anwesende Inselbewohner, typisch Herr-der-Fliegen-mässig ausstaffiert, machen sich sofort über seinen Fallschirm her. Eva wird nach der Landung sofort von drei Kerlen bedrängt, aber eine Amazonen-Truppe unter Führung der schmucken Queenie befreit Eva aus ihrer Bredouille.

Anderen geht´s schlechter. Link z.B. wird unmittelbar nach seiner Landung von einem Haufen Kerle aufgegriffen, die ihm unmissverständlich zu verstehen geben, dass sie ihn als Abendessen betrachten.

Der Schwarze Josh wird von einer anderen Gruppe bzw. derem Boss aufgefordert, in dessen Dienste zu treten. Josh bricht dem Kerl erst mal das Genick und ernennt sich damit zum neuen Boss der Gruppe.

Queenie macht mit den Möchtegern-Vergewaltigern kurzen Prozess und scheucht sie von einer Klippe (uuuuuuuuiaaaaaaaaaaaaah! – SPLAT! – offscreen, versteht sich). Der entsetzten Eva verklickert sie, dass sie so nur das zahlenmässige Ungleichgewicht der Geschlechter ausgleicht. Im übrigen erlaubt sie Eva nicht, nach Eric zu suchen, was diese eigentlich vor hat, sondern rekrutiert sie für ihre Amazonen-Gruppe.

Während Eric seinen Wasservorrat verdummbeutelt, führt Queenie Eva vor, was mit Frauen passiert, die sich nicht ihrer Gruppe anschliessen – sie werden von Männern als Sklavinnen gehalten. Da lebt es sich im Frauencamp schon gesitterter, selbst Männer werden dort geduldet, die Stimmung ist prächtig dort, es gibt Schlafhäuser aus Palmenblättern für Lesben und Heteros und wer will, kann sich seine eigene Hütte bauen. Eva ist begeistert – hier könnte sie mit Eric leben, denkt sie.

Der schlägt sich derweilen so durch, fängt Fische, sieht, wie der Laser einen Flüchtigen ZAPPt und verliert seine restlichen Besitztümer an eine Gang, verletzt sich dabei bei der Flucht am Fuss.

Eva lernt Bogenschiessen, erweist sich nach anfänglichen Schwierigkeiten diesbezüglich als lernfähig, geht den anderen Frauen mit ihren Schwärmereien über Eric auf die Nerven und freundet sich mit Rosa an, während Eric rohe Vogeleier mampfen muss. Eric findet schliesslich zu seiner Überraschung ein Haus, während ein vollkommen zusammenhangloser Shot Eva und eine Schlange zeigt (hm… biblische Allegorie? I don´t think so).

Der Bewohner des Hauses ist ein alter Sack namens Joselito. Joselito ist seineszeichens ein „Ureinwohner“, der sich schlicht geweigert hat, bei der Entsiedlung der Insel selbige zu verlassen und nun hier allein vor sich hin lebt. Eric hält ihm eine flammende Rede über Friede, Freiheit, Menschenrechte und die imperialistischen Ausbeuter, was bei Joselito ganz gut ankommt. Als Eric aufgrund seiner Verletzung bewusstlos umfällt, pflegt ihn der Alte nämlich gesund.

Ein Neuankömmling landet auf der Insel und wird von Bryce, der ebenfalls ein paar Gefolgsleute um sich geschart hat, empfangen. Der Neue allerdings dreht den Spiess um, ist er doch niemand anderes als Helmut Schuler, Scheff der „Roten Hand“ (gääähn, ein böser Deutscher… habt ihr nix neues?).

Ein Trupp von dürren Primitivlingen mit schwarz-weiss angemalten Gesichtern massakriert derweil ZZ Top, bzw. ein Trio mit Bärten von epischen Ausmassen (einer davon übrigens Wrestling-Legende Big John Studd). Für die Handlung bleibt das vollkommen irr-Elefant (sorry, diesen Gag wollte ich schon immer mal bringen, I know it´s stupid…).

Eva macht sich bei Queenies Amazonen immer nützlicher, bringt sie doch auch Kenntnisse in Weben und Spinnen (Stoff, meine ich) mit, was dort ganz gut gebracht wird. Da allerdings taucht endlich Eric auf und will sie mit sich nehmen. Eva gefällt´s aber bei dem Amazonen ganz gut, was Eric veranlasst, Queenie als „lesbische Saü zu titulieren und Gehirnwäsche etc. zu vermuten. Queenie schickt ihn mit strenger Miene fort, aber Eva ist tatsächlich verliebt bzw. blöd genug, ihm zu folgen. Oh happy day, romance forever!

Als Eric zwecks Hungerbekämpfung Fische fängt, wird Eva von komischen Typen mit komischen Masken überfallen. Eva plättet diese per Pfeil und Bogen (einen davon nagelt sie durch die Stirn an einen Baum, auch hübsch). Dann kommen sie bei Joselitos Haus an, das Eric als Heimstatt für die gemeinsame Zukunft ausersehen hat. Der Vorbesitzer, so erzählt Eric, sei umgezogen und habe Eric eingeladen, die Hütte zu übernehmen. Dann geht er zum „Feuerholzsammeln“, wo ihm Joselito entgegenkommt. Mit schlechtem Gewissen, nichtsdestoweniger entschlossen vertreibt Eric den alten Zausel, und mit trauriger Miene zieht der Alte bedröppelt ab.

Peace, Fun, Pancakes-Zeiten könnten also für Eva und Eric anbrechen, doch da … Schuler und seine Gruppe stehen plötzlich vor der Tür, von Joselito organisiert. „Dieser Bürger bezichtigt euch des Diebstahls“, verkündet der Gerechtigkeitsfanatiker Schuler, bevor Bryce Eric erkennt und als „Rote-Hand“-Mitglied identifiziert. Schuler ist begeistert und ernennt Eric sofort zu seinem Stellvertreter, obwohl der davon nicht wirklich überwältigt ist (Bryce auch nicht, denn der hat den Posten bis jetzt ausgefüllt). Auf jeden Fall werden Eric und auch dessen „politisch noch etwas naive“ (O-Ton Eric) Frau Eva zwangsverpflichtet, Schuler von Stund an zu begleiten. Immerhin darf Joselito wieder sein Gemäuer in Beschlag nehmen.

Schuler wirft ein bis mehrere Augen auf Eva und hat ansonsten grosse Pläne. Die Insel könnte ein Paradies von Frieden und Gerechtigkeit werden, natürlich unter Schulers Führung, aber dafür braucht´s halt auch Frauen. So ein Zufall, dass Eric weiss, wo´s einen ganzen Haufen davon gibt – natürlich Queenies Camp.

Am nächsten Morgen brechen die Männer auf, „wir müssen kämpfen“ bescheidet Eric seiner Eva. Es geht zunächst mal zu Josh und seinen Kumpanen. Bryce, „offiziell“ noch Anführer der Gang, fordert Josh zum Kampf mano-a-mano auf. Josh ist amüsiert, geht aber darauf ein und wird prompt von Schuler von hinten erdolcht. Schuler hält Josh´ Männern seinen patentierten Motivationstalk hinsichtlich eines friedvollen freiheitlichen Utopias und der Vorzüge von Frauen, allgemeines Gejubel bricht aus. Eva, heimlich gefolgt, hört mit und ist shocked. Da taucht Joselito auf und drückt ihr ein Muschelhorn in die Hand, das Alarmsignal der Amazonen. Nach kurzer Überlegung trötet sie, was bedeutet, dass die Amazonen vorbereitet sind, als Schuler und seine Leute sie überfallen. Es kommt zur Klimax, der Schlacht zwischen Männern und Frauen. Eva mischt munter mit und jagt z.B. Schuler einen Pfeil in den Rücken. Eric tötet, wenngleich mehr versehentlich, Rosa. Queenie, die Eric am Wickel hat, sagt Eva so etwas wie „hab´s dir ja gleich gesagt“, aber Eva, nachdem sie etwas rumgeheult hat, geht zum Strand und greift sich eins der angeschwemmten Boote. Eric, von Queenie erstaunlicherweise nicht abgemurkst, versucht sie davon abzuhalten, auf´s offene Meer zu paddeln, but to no avail.

Die Satellitenüberwachung lockt sich schon mal auf das neue Ziel ein, aber (wohl aus Gründen der Arbeitsplatzbeschaffung) muss der Laser manuell ausgelöst werden und es braucht sogar ZWEI Typen dafür. Der eine ist ein neugieriger welcher und besteht auf Identifikation des Grenzverletzers. Die Super-Duper-Kamera das Satelliten schafft es, sogar ein Frontalbild der guten Eva zu liefern, die in ihrem Kahn sitzt und vor sich hin betet. Die Identifikation (wuaah! Seit meinem Atari VCS selten etwas lächerlicheres gesehen) gibt preis, dass Eva streng genommen nie eine Verurteilung zu verzeichnen hatte und der barmherzige Samariter in der Satellitenkontrolle lässt sie die 2-Meilen-Grenze passieren und sogar von der Coast Guard aufpicken, bevor er das leere Boot zappt.

Queenie und Eric sehen vom Ufer aus zu und denken komischerweise, dass Eva draufgegangen ist (hmmm…. der Zwölf-Meter-Kübel der Küstenwache ist ihnen entgangen? Richtet einen Optiker auf Paradiso ein!). Dann reprised unser toller Reggae-Song vom Anfang, diverse Inselpanoramen, Credits…

Die Wege der Filmindustrie sind unergründlich. CAGED IN PARADISO ist ein unoffizielles Remake eines 70er-Jahre-Schinkens namens TERMINAL ISLAND, in dem ein recht junger Tom Selleck ein wenig rühmliches Exploitation-Outing bot. CAGED IN PARADISO selbst wurde zumindest ansatzweise ein paar Jahre später als NO ESCAPE als Big-Budget-Power-Produktion wiederaufbereitet (gebt´s zu, etliche Plotideen aus NO ESCAPE finden sich hier wieder).

Ansonsten gibt sich Mike Snyders Exploiter so unexploitativ wie möglich. Snyder scheut in seiner Inszenierung so ziemlich alles, was irgendwie anstössig sein könnte. Es gibt keine Nudity (maximal in knappen Bikinis herumlaufende Amazonenkriegerinnen), wenig, was man als „Gore“ bezeichnen könnte (maximal der Pfeil-durch-Kopf könnte hier zählen, aber da das Opfer hier eine Art Helm auf hat und man die Rübe gar nicht sieht, zähle ich das auch nicht wirklich), zwei angedeutete Vergewaltigungen ohne jeglichen Exploitation-Wert und eine erstaunlich undramatische grosse Schlachtenszene zum Showdown. Was wir allerdings über alle Massen haben, ist eine erstaunlich weinerliche Grundtendenz. Irene Cara heult eh über die halbe Filmlaufzeit und geht spätestens nach dreissig Minuten jedem Zuschauer so auf die Nerven, dass man bettelt, sie möge jetzt sofort von irgendjemandem erwürgt werden (oder wenigstens „What a feeling“ singen, weil das kann sie besser), dazu noch der pseudomoralische Subplot um den alten Zausel Joselito.

Dementsprechend passt sich das Tempo des Dargebotenen dem Inhalt an. Es zieht sich schon ein wenig in die Länge, denn Actionszenen sind Mangelware, das Drehbuch beschäftigt sich viel lieber mit witzlosen Dialogen (oder Monologen, in denen Irene Cara endlos über ihren „Eric“ schwadroniert), zwecks Dehnung der Laufzeit auch mit dem ein oder anderen vollkommen überflüssigen Füllmaterial (die paar Szenen mit den ZZ-Top-Imitatoren), als irgendetwas halbwegs visuell interessantes zu zeigen.

Darüber hinaus stört mich die reaktionäre Grundtendenz des Streifens. Gut, mit gutem Willen kann man herauslesen, dass das Drehbuch selbst die Verbannungs-Idee nicht unbedingt gut findet, aber auf der anderen Seite wird das politisch „links“ sein eindeutig als gefährlich, terroristisch und nicht-gut-für-uns-Amerikaner eingestuft (davon, dass der Oberschurke mal wieder ein Teutone ist, wollen wir mal gar nicht weiter reden) – ich bin kein Fan davon, wenn kleine B-Filme, die keinen anderen Zweck haben, als ein anspruchsloses Publikum zu unterhalten, versuchen, politisch relevant zu werden; schaffen sie das subtil oder durch pointierte Symbolik oder Dialoge, okay, aber wenn der grosse Holzhammer geschwungen wird, ist Euer guter alter Merkwürden schnell etwas kratzbürstig.

Die positiven Seiten: Paula Bond ist ein „visual assett“, da guckt man(n) gerne hin, ansonsten gibt das Tropical-Island-Setting ein paar schöne Landschaftsaufnahmen her. Handwerklich ist der Streifen routiniert heruntergekurbelt, die Schauspieler sind allesamt keine absoluten Knallchargen, sonst fällt mir nicht so wahnsinnig viel ein. Man kann sich den Streifen durchaus ansehen, ohne dass man sich die Augen aus dem Schädel reissen will, aber bleibenden Eindruck hinterlässt kaum eine Szene, nichts hat einen Unterhaltungswert, der über eine durchschnittliche J.A.G.-Folge hinausgeht.

Ich weiss nicht, ob die Ehe Cara/Snyder in die Brüche ging, nachdem die gute Irene (die immerhin in FAME ausgezeichnet war) sich dieses Machwerk erstmals in voller Länge angesehen hat, verstehen könnte ich es jedenfalls. CAGED IN PARADISO (von dem amerikanischen Videocover, das einen zünftigen WIP-Reisser verspricht, darf man sich keinesfalls irritieren lassen; streng genommen handelt es sich bei diesem Film maximal um das, was ich „Abenteuerfilm“ nennen würde, nicht mal für die Klassifizierung „Action“ reichts) ist einfach ein ziemlich lahmer Haufen, sicherlich Lichtjahre über dem, was die mexikanischen Schundfilmfabrikanten (auf die ich mich, zugegebenermassen, eingeschossen habe) produzieren, aber von einem wirklich unterhaltsmaen FIlm ebensoweit entfernt – und für richtigen Trash ist der Streifen einfach nicht schundig genug, zu professionell gedreht und sich selbst zu ernst nehmend (siehe das pseudomoralische weinerliche Ende). Wer alles sehen muss, was sich irgendwie am Rande mit WIP beschäftigt, kann mal reinsehen, tut aber auch nicht weh, wenn man diesen Film von seiner Wunschliste wieder streicht.

(c) 2002 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 6


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