Killerschlangen

 
  • Deutscher Titel: Killerschlangen
  • Original-Titel: Rattlers
  • Alternative Titel: Unternehmen Klapperschlange |
  • Regie: John McCauley
  • Land: USA
  • Jahr: 1976
  • Darsteller:

    Sam Chew jr. (Dr. Tom Parkinson), Elisabeth Chauvet (Ann Bradley), Dan Priest (Colonel Stroud), Ronald Gold (Captain Delaney), Al Dunlap (General Hinch), Dan Balentine (Pilot), Gary van Ormand (Woodley), Darwin Joston (Palmer), Cary J. Pitts (Sergeant), Eric Lawson (Guard), Tony Ballen (Sheriff Gates), Richard Lockmiller (Deputy)


Vorwort

In der Wüste Nevadas werden zwei Kinder tot aufgefunden – Diagnose: multiple Schlangenbisse. Da das nicht der erste Vorfall dieser Art war (vermutlich aber der blödeste… die Kids sind Darwin-Award-Anwärter ersten Ranges), zieht der ermittelnde Sheriff Gates den örtlichen Ober-Schlangen-Auskenner, Dr. Tom Parkinson (vermutlich nebenberuflich Erfinder der gleichnamigen Krankheit, die beim Umgang mit Giftschlangen sicherlich ausgesprochen praktisch ist) hinzu. Nach Dr. Toms unwiderlegbarer Expertise waren Klapperschlangen die Mörderhenker, aber um so viele Bisse einzusammeln, müsste man schon über ein ganzes Nest der Viecher gestolpert sein. Weitere Angriffe von agressiven Killerschlangen mit tödlichem Ausgang werden bekannt. Gates schickt Parkinson mit der jungen hübschen Fotografin Bradley in die Wüste, um Hinweise zu finden. Das dynamische Duo ermittelt, dass die Schlangenattacken in einer direkten Linie von einem Armeestützpunkt wegführen und beschließt, dort mal nachzusehen. Colonel Stroud ist kooperativ – ja, auch auf der Basis gab’s schon schlangenverursachte Todesfälle, weil man solche Dinge im Kommiss aber intern regelt, hat’s niemand den zivilen Behörden gemeldet. Parkinson darf sich aber zwecks Luftaufklärung einen Helikopter samt Piloten ausleihen. Der ist redseliger als seinem Vorgesetzten lieb wäre und berichtet frank und frei, erst neulich einen geheimnisvollen Container in einer alten Mine versenkt zu haben, die dann mit Beton zugedeckt worden sei. Verdächtig, verdächtig, aber Stroud verbittet sich energisch weitere Nachfragen. Parkinson und Bradley stechen auf eigene Faust wieder in die Wüste, werden aber, als zwei Soldaten auf nächtlicher Patrouille von Schlangen getötet werden, von Captain Delaney, dem obersten Arzt des Armeestützpunkts, zu Hilfe gerufen. Mit dessen Unterstützung entdecken Parkinson und Bradley die bewusste Mine, in der die Schlapperklangen geradezu rudelweise hausen. Mit Müh und Not gelingt den tapferen Helden die Flucht, doch in ihrem Biwak werden sie erneut von Schlangen angegriffen. Die Armee, dein Freund und Helfer, rettet, was zu retten ist, doch verdichten sich die Anzeichen, dass Stroud heimlich und entgegen strikten Befehl in dem Provinzstützpunkt Biowaffenforschungen weiterbetrieben und leckgeschlagene Kampfstoffbehälter einfach in der Wüste entsorgt hat…


Inhalt

Abt. Fun with Mill Creek. Ja, ich bin immer noch mit der „Drive-In Movie Classics“-Box beschäftigt, aber es sind nur noch viereinhalb DVD-Seiten (die nächste 50er-Box wartet schließlich schon). Heute beschäftigen wir uns mit einem frühen Tierhorror-Exemplar aus der ersten Welle der „Weißer Hai“-Nachahmungsprodukte. „Rattlers“ stammt aus der Werkstatt des umtriebigen No-Budget-Schotter-Produzenten Harry Novak, den wir hier vor ewigen Zeiten schon ab und an gewürdigt haben und wie ist, wie eigentlich alles, was von „Box Office International“, wie sich seine Klitsche überheblich nannte, ein ambitionslos heruntergekurbelter Schnellschuss, mit dem auf dem Drive-In-Circuit so leidlich Kasse gemacht werden sollte, das nach Abzug der Produktionskosten ein kleiner Profit übrigblieb. Das klappte bei Novak immerhin ein paar Jahre lang einigermaßen, heutzutage sind seine Werke aber quasi durch die Bank ins Public Domain gefallen und können von Ramschanbietern wie Mill Creek undiskriminierend vertickert werden, ohne sich um rechtlichen Firlefanz zu kümmern (es gibt aber auch einen DVD-Release von Something Weird, die ihre Prints wenigstens gerne mal remastern, eine Mühe, die sich Mill Creek sicherlich nicht macht).

Jerry Golding und Regisseur John McCauley („Deadly Intruder“) begnügen sich mit einer sehr reduzierten Geschichte, die versucht, einigermaßen realitätsnah zu bleiben und größere spekulative Exzesse auszulassen. Ergo haben wir einen Helden, der tatsächlich vom Fach ist (auch wenn ich seine Experteneigenschaft ein wenig hinterfragen muss – er experimentiert in seinem eigenen Labor mit Giftschlangen, hat aber, als eine Kobra auskommt, kein anderes Equipment zum Einfangen der wilden Bestie am Start als seine bloßen Hände? Hoffentlich ist er gut unfall- und krankenversichert), keine stundenlangen Streitereien zwischen Helden und ungläubigem Establishment, bis auf eine (erstaunlich dämliche) Traumsequenz (in der Parkinson davon träumt, mit Bradley Las Vegas unsicher zu machen) keine Love Story, sondern vergleichsweise ergebnisorientierte Zusammenarbeit zwischen Held und Heldin (die allerdings, anfänglich als Vorkämpferin für Women’s Lib skizziert und vom Helden ordnungsgemäß verlacht, am Ende die typische Horrorfilmfrau ist, die irgendwo in der Ecke steht, kreischt und dringend gerettet werden muss). Ironischerweise ist der vergleichsweise seriöse Umgang mit dem Thema auch die größte Schwäche des Films, denn trotz eines nicht zu vernachlässigenden Body Counts kommt kein rechtes Bedrohungsgefühl auf, es fehlt an einem richtig greifbaren Gefahrenszenario: es hat schon seine Gründe, warum „der Strand, der nicht geschlossen werden darf“, „die Feier, die nicht abgesetzt werden kann“ etc. zu Klischees des Tierhorrorfilms geworden sind, denn sie erzeugen den notwendigen Druck, den ein Rudel Schlangen, das durch die Wüste kraucht und ab und zu mal einen Menschen anknabbert, der blöderweise in ihre Nähe kommt oder aus unerfindlichen Gründen sein Haus meilenweit entfernt von jeglicher Zivilisation errichtet hat, nun mal nicht wirklich aufbauen kann. Es fehlt – auch durch die Tatsache, dass von Anfang an klar ist, was die Todesfälle verursacht und niemand ernstlich des Doktors Meinung in Abrede stellt – das „Drama“, der Konflikt. Folgerichtig muss der Streifen im Schlussakt dann auch einen Wechsel auf der Antagonistenposition vornehmen – vergessen sind (weitgehend) die Killerschlangen, das neue Problem heißt Colonel Stroud, der Jack-D.-Ripper-mäßig mit ein paar Containern seines selbstgebrauten Kampfstoffs, Handgranten und der sicheren Kenntnis über eine kommunistische Verschwörung in die Wüste zieht und aufgehalten werden muss, bevor er… bevor er, ja bevor er WAS eigentlich macht? Noch mehr Killerklapperschlangen (ein zufälliges Nebenprodukt des Kampfstoffs, der hinter feindlichen Reihen abgeworfen werden und dafür sorgen sollte, dass der Feind sich durch gesteigerten Agressionstrieb selbst umbringt) heranzüchten? Gut, bekloppte Militärs brauchen weder Motivationen noch vulgäre Gründe oder Pläne – ich denke, Golding und McCauley hatten sich einfach in eine Sackgasse geschrieben und mussten irgendwie zum Ende kommen, also darf Stroud durchdrehen (und dabei noch einen völlig unvorbereiteten Subplot anreißen, sprichwörtlich fünf Minuten vor Filmende, in dem wir erfahren, dass Stroud Delaney wegen eines Todesfalls vor vier Jahren – als die Experimente mit dem Kampfstoff begannen – „in der Hand hat“ und Delaney sich in einer melodramatischen, aber völlig sinnlosen Geste vom Colonel erschießen lässt; ist zu diesem Zeitpunkt ein wenig ZU spät…).

Schwer verdaulich ist auch der Charakter des Dr. Parkinson an sich, der nicht gerade dazu angetan ist, ans Herz zu wachsen – nicht nur wegen seiner fragwürdigen Kompetenz im Umgang mit Giftschlangen (s.o.) – aber in seiner Uni scheint man eh keine hohen Ansprüche an die Lehrkräfte zu stellen, ein Kollege Parkinsons klopft fröhlich gegen ein Terrarium und wundert sich, dass die selbiges bewohnende Schlange geflissentlich bösartig reagiert, der selbe Kollege forscht mit Tauben (was seinen Hirnschwund erklären könnte) und hat bislang rausgefunden, dass die Biester bei Stress mehr fressen. Friggin‘ genius!. Nein, er ist überdies auch ein ziemlich offenkundiger Sexist, der es sichtlich für unter seiner Würde hält, mit einer Frau zusammenarbeiten zu müssen (der Sheriff muss eine wahre Lobrede auf Amy Bradleys Fähigkeiten halten, bis Parkinson sich breitschlagen lässt. Trotzdem muss er ihr natürlich ausführlich erklären, dass er den ganzen Quatsch mit Frauenbewegung und Emanzipation für ziemlichen Quarkstrudel hält. Und Amys character turn zum hilflosen Frauchen gibt ihm auch noch Recht), und seine Motivation, nun, die ist auch steigerungsfähig. Als Gates ihn wegen weiterer Todesfälle durch Schlangenbisse anruft und um Hilfe bittet, keift Parkinson ihn an, dass er vor Freitag mit Sicherheit keine Zeit habe. Schön, dass er seinen Lehrauftrag offensichtlich sehr hoch hängt, aber die reine Menschenfreundlichkeit ist das auch gerade nicht.

Seine potentiell spannendste Schlangenattacke (einen Angriff auf einen Piloten in seinem – gelandeten – Flugzeug) erzählt „Rattlers“ sicherheitshalber rein verbal (ist auch billiger zu filmen als ein echtes Flugzeug irgendwo hinzustellen. Die „Hubschrauberflugszenen“ hat man auch zum Großteil mit einem geparkten Heli am Boden realisiert, man achte auf die Reflektionen der Rotorblätter), und eine Szene exzellent inspirierten Wahnsinns hat das Script dann doch zu bieten. Eine Frau wird in ihrer Badewanne von „Wasserklapperschlangen“ (die sich die Abflussrohre hochgearbeitet haben) gekillt. Nicht genug, dass man im Falle von Schlangeninvasion der Badewanne möglicherweise zum Mittel des Verlassens der Wanne greifen sollte, nein, dass die Olle ein Bad nimmt, ist völlig *unmöglich*, weil sie gerade einen Klempner im Haus (genauer gesagt: unter’m Haus, wo er selbstredend auch Schlangenhappi wird) hat, der alle Rohre abgeklemmt hat, ihr bereits gesagt hat, dass der Warmwasserboiler im Arsch ist und sie, wenn sie warmes Wasser braucht, das auf dem Ofen erhitzen soll. Und da kann die BADEN? Jössas. Es ist leider, neben von den doofen Kids, die sich in der Teasersequenz von Schlangen totbeißen lassen, dem Umstand, dass Klapperschlangen, die mit einem Kampfstoff in Kontakt gekommen sind, offenbar nun in der Lage sind, Jeepreifen zu durchbeißen, und der entweder inspirierten oder völlig wahnsinnigen Traumsequenz einer der wenigen Momente grandioser Hysterie. Den weitaus größten Teil der Laufzeit verbringt „Rattlers“ konservativ mit durch-die-Wüste-laufen-oder-fahren, im-Zelt-rumsitzen oder über-die-Gefährlichkeit-der-Schlangen-quasselnd mit eingestreuten Schlangenattacken.

Selbige funktionieren meist nach dem gleichen Schema – Nahaufnahme eines hervorschnellenden Schlangenkopfs, Umschnitt auf ein sich windendes, schreiendes oder gleich abkratzendes Opfer. Das ist in gewisser Weise effektiv (und verständlich, weil ich einer Produktion diesen Ranges nicht unbedingt zutraue, einen wirklich kompetenten Schlangen-Wrangler am Start zu haben), aber halt irgendwann auch mal repetetiv und nicht mehr sonderlich aufregend – auch, weil McCauley uns zwar immer wieder versichert, dass die Opfer ganz furchtbar grausam aussähen, aber wir nicht eine Sekunde lang eins wirklich so sehen dürfen (da werden zwar immer wieder gerne Laken hochgeschlagen und die Protagonisten ziehen einen entsetzten Flunsch, aber das ist es dann auch schon). Auch diese Maßnahme trägt dazu bei, dass „Rattlers“ einfach etwas belanglos wirkt, obwohl McCauley den Streifen ansonsten trotz fehlender großer action set-pieces recht flüssig über seine angenehm kurzen gut 80 Minuten Laufzeit treibt. Obwohl „Rattlers“ ein Film ist, in dem nicht arg viel *passiert*, hält er den Zuschauer doch passabel bei Laune – mag an seiner simplen, aber nicht völlig uneffektiven Struktur (random snake attack, Parkinson und Bradley ermitteln ein Puzzleteilchen, random snake attack, Parkinson und Bradley… usw.) liegen, die dafür sorgt, dass wir spätestens alle 15 Minuten ein paar Tote serviert bekommen, vielleicht auch daran, dass der Streifen nicht sklavisch an der „Jaws“-Formel klebt und daher, weil er nicht alle Klischees und gesetzlich vorgeschriebenen Plotpunkte in richtiger Reihenfolge abarbeitet, und daher trotz Befolgung seiner eigenen rigiden Struktur weniger vorhersehbar erscheint. Die Kameraführung von Irv Goodnoff (Evilspeak) und Richard Gibb kann keine großen Bäume ausreißen, da hauptsächlich sprichwörtlich leere Wüste oder eher unergiebige Labor-/Bürosets abzufilmen sind, die Musik von Miles Goodman, der sich immerhin noch zum Komponisten von A-Ware wie „La Bamba“, „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ oder „Sister Act 2“ hocharbeitete (nicht schlecht für jemanden, dessen erster Auftrag der Score zum Sexfilmchen „Wham Bam Thank You Spaceman“ war) unauffällig.

Die einzigen blutigen Effekte gibt’s im Finale, wenn Stroud um sich ballert, und das sind dann halt ein paar Blutpäckchen. Kein Wunder, dass der Film zu seiner Entstehungszeit mit PG-Rating durchging (und heutzutage würde man das in diesem unserem Lande auf FSK 12 neuprüfen).

Die Darsteller sind in etwa das, was man sich leisten kann, wenn man Harry Novaks schmales Scheckbuch zur Verfügung hat. Sam Chew jr. konnte auf einige TV-Auftritte und einen kleine Rolle im Big-Budget-Katastrophen-Heuler „Erdbeben“ zurückblicken – in der Folge sollten’s auch hauptsächlich wieder kleine Auftritte in TV-Serien und -Filmen werden (immerhin acht mal war er in Gastauftritten, in verschiedenen Rollen, in „Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau“ zu sehen, Kino-Rollen gab’s in Stallones Flop „F.I.S.T.“ oder dem late Bronson-Vehikel „Kinjite“). Er macht seine Sache als seriöser Wissenschaftler einigermaßen passabel, es fehlt ihm aber sichtlich das gewisse Charisma, das einen Fernsehakteur der dritten Reihe von einem (wenigstens) B-Film-„leading man“ unterscheidet. Elisabeth Chauvet, die ansonsten nur wenige kleinere TV-Auftritte zu verzeichnen hat, bleibt im positiven Sinne unauffällig – sie nervt nicht, ist nicht nur dekoratives Beiwerk, trägt aber auch nichts entscheidendes zum Erfolg des Films bei. Dan Priest sahen wir hier zuletzt in Moon of the Wolf, 1998 hatte er eine kleine Rolle in „Ich weiß immer noch, was du letzten Sommer getan hast“, dazwischen liegen gelegentliche kleine Fernsehrollen. Der sture Kommisskopp ist eine Rolle, die keine größeren thespischen Fähigkeiten benötigt und auch Priest bekommt das gut genug hin, auch seinen finalen Durchdreher. Ronald Gold („Helter Skelter“) leidet darunter, dass man – vermute ich fast – seinem Charakter scriptmäßig den Boden unter den Füßen weggezogen hat (warum man uns in seiner letzten Szene vor seinem melodramatischen Tod auch noch aufbindet, dass er Alki ist? Keine Ahnung. Möglicherweise stand im Script da bzw. weiter vorne mal mehr). In einer (typischen) kleinen Rolle als Soldat begrüßen wir Darwin Joston (so großartig in Assault on Precinct 13), ohne dass er auffallen würde oder sich auszeichnen könnte. Tony Ballen („James jr. schlägt zu“) ist als Sheriff adäquat.

Bildqualität: Hoppla, ein Widescreen-Print? Non-anamorph, versteht sich, aber ich bin überrascht, das ist, glaube ich, erst der zweite in dieser Box. Leider ist das breite Bild so ziemlich das einzige Positivum – okay, die Schärfewerte sind okay, dafür sehen die Farben aus, als hätte man den Print schon dreimal durch die Bleiche gezogen. Laufstreifen, Defekte und Verschmutzungen gibt’s zuhauf, und gegen Ende gesellen sich noch etliche lästige jump cuts hinzu. Man kann’s kucken, aber schön isses nich…

Tonqualität: Dieweil die Sprachqualität des englischen Mono-Tracks noch recht brauchbar ist und sich das übliche Knarzen und Knistern in Grenzen hält, nervt der Audiotrack durch einen durchgängigen, nicht zu überhörenden hohen Brummton. Ärgerlich, weil wirklich lästig.

Extras: –

Fazit: Summa summarum ist „Rattlers“ ein Film, der mich zu meiner eigenen Überraschung recht gefällig unterhalten hat, ohne dass ich rational begründen könnte, warum eigentlich. Streng genommen ist an „Rattlers“ wenig bemerkernswert – er ist optisch nicht sonderlich einfallsreich, darstellerisch allenfalls durchschnittlich und auch nicht sonderlich clever oder wenigstens spannend geschrieben, aber die konsequente Haltung, sich mit einem Tierhorrorfilm im Fahrwasser von „Der weiße Hai“ den dort etablierten Klischees zu verweigern, finde ich schon wieder bewunderungswürdig. Dazu ein paar unfreiwillig komische Ausfälle und der unerwartete, aber nicht ununterhaltsame Ausflug in „Dr. Seltsam“-Gefilde zum Finale, und das führt dazu, dass der Streifen für mich in der Summe etwas mehr ergibt als die einzelnen Teile. Inoffensive, anspruchslose und dabei verblüffend kurzweilige Unterhaltung für einen verregneten Abend und insgesamt sicherlich im oberen Drittel des Harry-Novak-Outputs anzusiedeln. Ich weiß, dass ich mit der Bewertung ein wenig dem widerspreche, was ich oben lang und breit ausgewalzt habe, aber ich kann nix dafür – trotz all seiner Schwächen, seiner Blutarmut, ist das für mich eine der spaßigeren Erscheinungen in der „Drive-In Movie Classics“-Box (your mileage may vary), die besseres Bild und besseren Ton verdient hätte.

3/5
(c) 2009 Dr. Acula


mm
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