Kichiku

 
  • Original-Titel: Kichiku dai enkai
  • Alternative Titel: Kichiku |
  • Regie: Kazuyoshi Kumakari
  • Land: Japan
  • Jahr: 1997
  • Darsteller:

    N.A. Shigeru Bokuda
    N.A. Sumiko Mikami
    N.A. Shunsuke Sawada
    N.A. Toshiyuki Sugihara


Vorwort

Abt. Herr vergib mir, ich weiß nicht, was ich sehe

Ich bin ja entgegen des weitverbreiteten Vorurteils gegen Film- und Internetgeeks ein durchaus geselliger Mensch – schließlich ist der Spaß, den man dabei hat, unterhaltsame Filme anzusehen, größer, wenn man nicht nur seinen Stubentiger oder gar nur die Schmusedecke hat, um das Vergnügen zu teilen. Aus diesem kühnen Grunde empfange ich nicht nur lieben Besuch zum Zwecke des gemeinsamen Konsums vermutlich unterbelichteter Filmware, sondern – nicht ganz so häufig, zugegeben – suche auch mal Leute heim, die vertrauensselig genug sind, ihre vier Wände für die Dauer eines Wochenendes mit dem durchgeknallten Doc zu teilen. Obwohl – mal im Vertrauen… die meisten Menschen sind noch durchgeknallter als ich…

Das trifft zumindest auf den auf diesen Seiten schon vielfältig, oft und gerne im Zusammenhang mit audiovisuellen Attentaten auf die geistige Gesundheit des Schreibers dieser Zeilen, gewürdigten Desty, den ich an diesem Wochenende in seiner schönen Residenz vom Charme einer Stasi-Gefängniszelle (zumindest was die Quadratmeterzahl und das Ambiente angeht…) besuchte. Bin also selber schuld – was muss ich auch dahin fahren? Hätt´ mir doch denken können, dass das nicht gut ausgeht.

Denn zu vorgerückter Stunde am Samstag abend schlug Desty ganz unschuldig vor, man könnte sich doch schnell noch den japanischen Film Kichiku zu Gemüte führen, den sich unser leicht zu beeindruckender Freund für Teuer Geld TM in einer supertollen speziell limitierten Sammleredition aus dem Hause Japan Shock zugelegt hat. Kann er ja machen. Skeptisch stimmen sollte allerdings, dass er ziemlich freimütig zugab, den Streifen bei der bislang einzigen versuchten Sitzung nach zehn Minuten entnervt ausgeschaltet zu haben. Und, ähm, wie soll ich´s sagen – Desty kuckt eigentlich ALLES…

Pizzagestärkt und rotweinbenebelt ließ ich mich auf das zweifelhafte Abenteuer ein – immerhin verspricht uns der Klappentext ein gar gewalttätiges Epos rund um die Umtriebe im Zuge eine Nachfolgekriegs um die Führerposition einer „linksradikalen Studentengruppe“. Der Stoff, aus dem die Splatterkracher sind, dasist ja mal wohl klar…

Anmerkung: sollte im nachfolgenden Review mehr Krampf stehen als üblich, liegt das daran, dass es zu 80 % im Regionalexpress von Hof nach Nürnberg geschrieben wurde… 🙂


Inhalt

Der Vorspann, dessen japanische Schriftzeichen verdächtig handgemalt aussehen (oh Gott, ist das Ding am Ende ein japanischer Amateurfilm? Welche Gottheit sich auch immer für arme Internet-Rezensenten, die japanische Billigfilme besprechen müssen, zuständig fühlt – steh mir bei), wird akustisch singulär von einem ominösen „PING“ begleitet. Ja doch. NOCH bin ich wach, ich habe schon jetzt die Befürchtung, ein akustischer Hallowach-Effekt (oder ein 50.000-Volt-Stromschlag) käme in ein oder eineinhalb Stunden erheblich willkommener.

Dann schalten wir um in einen japanischen Knast, wo ein gewisser Mr. Aizawa einsitzt (japanischer Strafvollzug ist hart. Die Zelle ist sprichwörtlich leer). Aizawa hat einen Besucher (Future Doc: nicht ganz, der Typ ist eigentlich Mit-Knacki, der gerade entlassen wird und noch mal „tschüss“ sagt). Fujiwara, so heißt der zukünftige Freigänger, soll sich, schlägt Aizawa vor, doch seiner Gruppe anschließen (die bewussten linksradikalen Studenten, wobei der Filmkontext an sich das nicht hergibt. Das könnten ebenso gut die nächstbesten Kleingauner vom dritten Schrein links sein), wo seine Freundin/Frau/Matratze in seiner Abwesenheit die temporär vakante Boss-Position einnimmt. Fujiwara sagt ja und amen und geht.

Nun dürfen wir uns für mehrere Minuten aufregende stock footage über japanische Studentendemos ansehen, die, wie solche Demonstrationen speziell in fernasiatischen Landen ja eher öfter als selten auszuarten pflegen, im Austausch fortgeschrittener Gewalttätigkeiten mit der Staatsmacht gipfeln. Ich will ja nicht vorgreifen, aber das sind die mit Abstand besten Szenen des Films, so enjoy them while they last. Trotzdem hab ich´s nach drei oder vier Minuten ja begriffen, danke. Ich bin nicht blöd.

Also dann weiter – in einer schäbigen Bude, die ich durch raffiniertes Schlussfolgern als Zimmer in einem Studentenwohnheim identifiziert habe, telefoniert eine etwas nerdmäßige Brillenschlange (namens Shugihara, was ich doch so ca. eine Stunde später mitbekommen habe) mit seiner Mama. Alles ganz dufte, er ist grad neu eingezogen, der Mitbewohner ist lässig drauf, mag und macht Folkmusik (jawoll, was diesen Film aufwerten könnte, ist ein japanischer Bänkelsänger a la Izo), und einen Teilzeitjob hat Shugi auch schon aufgerissen. Ergreifend. Da wird mir doch glatt das Bafög auf´m Konto sauer.

Wo man ihn gerade eben als Folksänger geoutet hat, klampft eben jener Mitbewohner mal kurz auf seiner Akustikgitarre. Aussehen tut der Kerl mit einer verbotenen 80er-Jahre-Frisur, der Studentenbrille und dem rosa Hemd leicht schwul. Ist ja nicht verboten, aber trotzdem würde ich mir einen anderen Friseur aussuchen.

Kumagaya, so nennt sich der Mattenträger, ist nicht nur Mitbewohner, sondern auch Arbeitskollege von Shugihari und erinnert diesen daran, dass bei der Arbeit Helmpflicht herrscht (nicht, dass wir darauf zurückkommen, aber wahrscheinlich lag am Set grad ein Helm rum. Kann man ja einbauen, schadet ja nicht).

Nun zeigt uns die Kamera für geschätzte dreißig Sekunden (und gefühlte zehn Minuten) formatfüllend einen kleinen Teil eines Metallwindspiels, ehe wir unvermittelt in eine fast schon explizite Fickszene übergehen. Wer da mit wem böse Sachen treibt, ist uns momentan noch unbekannt, aber das wird sich schon noch klären. Fakt ist jedenfalls, dass beide Beteiligten dem Kapitel J-Porn nicht gerade neue Seiten auf dem Fachgebiet Ästhetik hinzufügen. Leute, jetzt mal ehrlich – ich bin nun mit absolut tödlicher Sicherheit einer der letzten, der sich über unmotivierte Sexszenen wirklich beschwert, aber es wäre mir immer wieder sehr recht, wenn die unmittelbar Involvierten gewisse ästhetische Mindestansprüche befriedigen. Dass das bei Kerlen nicht immer hinhaut, ist mir klar, aber es gibt doch nun wahrhaft genügend schnucklige Japanerinnen, die sich nicht zu schade sind, um sich für einen letztklassigen Drecksfilm nackig zu machen. Die jedenfalls… naja, sie fügt meinem Bild von japanischen Babes einen ernsthaften Schaden zu. Trotzdem ist sie eine unserer Hauptpersonen, nämlich Masami, die erwähnte Freundin Aizawas und Ersatzbossin, er, der in seinem bisherigen Leben vielleicht auch das ein oder andere Reisbier zuviel hinter die Kiemen gepichelt hat, hört auf den schönen Namen Yamane und ist so etwas wie die derzeitige Nummer 2 der Organisation. Und als solcher sieht er es ersichtlich als seine heilige Pflicht an, die Frau des eingekerkerten Bosses in dessen Abwesenheit zu beglücken.

Allerdings nicht unbedingt aus Loyalität, hält er doch seine Beischlafpartnerin, nachdem sich endlich ausgefickt hat, unverblümt für eine „Hure“, sagt ihr dies auch so und gibt ihr zu verstehen, dass sie sich das mit der Fremdvögelei auch nur traut, weil ihr eigentlicher Herr und Gebieter auf Staatskosten gesiebte Luft atmet.

Kumagaya und Shugihari fahren zusammen per Moped zur Arbeit. Mehr gibt´s hier nicht zu sehen. Yamane dagegen wäscht sich das Gesicht und kuckt nach vollzogener Reinigung mit betretener Miene in den Spiegel, als ob´s da irgendwas sensationelles außer einem wenig attraktiven bärtigen Kerl zu sehen gäbe. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass der Film mich langweilt.

Nach einem sekundenkurzen Einsprengsel von Demo-Stock-Footage, die mit Sicherheit schwer symbolisch ist (ich vermute mal, nachdem ich den Gesamtfilm kenne und ahne, wovon der eigentlich handeln soll, dass Yamane hier gerade an die guten alten Revoluzzerzeiten denkt), weckt Yamane den Rest der Truppe auf, der im Koma auf´m Boden pflackt. Nur den, den er sucht, den findet er nicht. Selbiger ist ein gewisser Okazaki und gerade mit einem Komplizen, um die Visage gewickelten Halstüchern als Vermummung und einem verdächtigen Beutel unter´m Arm durch die Gassen der Stadt, entsorgen die Halstücher in einer Mülltonne und ziehen mit der Beute ihrer Wege. Look, ich kann das ruhig verraten, ist ja nicht so überraschend, dass die beiden irgendwas oder –wen überfallen haben.

Yamane allerdings findet das gar nicht gut. Wenn ich der Sache leicht vorgreifen darf (bzw. wild ins Blaue hinein spekuliere, weil der Film sich nicht wirklich Mühe geben wird, dahingehend echte Erklärungen abzugeben), ist Yamane eher der Typ Idealist, dem´s um die (unspezifiziert) politische Sache geht und der gemeine Kriminalität, wie den von Okazaki durchgezogenen Überfall auf eine Postfiliale, ablehnend gegenübersteht. Deswegen verprügelt er seine Genossen. Masami weist darauf hin, dass die Aktion befehlstechnisch auf ihrem Mist gewachsen ist. „Hure,“ wiederholt Yamane säuerlich und fragt sich, seine Kumpels und die Welt im Allgemeinen, wie Aizawa der Tussi eigentlich vertrauen konnte und kann. Zu Yamanes gelinder Überraschung sieht er sich aber diesbezüglich einer zahlenmäßig deutlich überlegenen Opposition gegenüber – im Klartext: außer ihm sehen das so ziemlich alle anders (zu der „Gruppe“ gehören, was uns auch nicht wirklich wundert, auch Kumagaya und Shugihari). Eine spannungsgeladene, dramatische Situation – könnte das theoretisch sein, wenn Herr Regisör einen feuchten Schmutz auf eine spannungsgeladene, dramatische Inszenierung geben würde. Tut er aber nicht, weswegen Yamane, der möglicherweise auch überdenken sollte, ob er grundsätzliche Statements bezüglich personeller und ideologischer Ausrichtung der Gruppe in Unterhose und nachdem er gerade das Objekt seiner Kritik durchgenagelt hat, abgeben sollte, erstens ein langes Gesicht und zweitens Leine zieht (nachdem er sich wenigstens angezogen hat).

Kumagaya bringt anschließend Shugihari, dem vermutlich einzigen Japaner auf Gottes Erdboden, der davon keine Ahnung hat, den korrekten Umgang mit Tee bei. Der wird expatriiert.

Nun ist entgegen der gerade dargebotenen Abbürstung von Yamanes Protesten Masamis Führungsstil nicht wirklich unumstritten. Auch Kumagaya kömmt´s so vor, als könnte ihre Protestgruppe mal wieder spaßeshalber gegen irgendwas protestieren oder wenigstens etwas unternehmen, das Kohlen in die schmalen Kassen füllt. Masami allerdings gibt die Parole aus, dass nichts gemacht wird, solange Aizawa noch im Knast schmort (das schließt von ihr persönlich in Auftrag gegebene Posträubereien offensichtlich nicht ein).

Endlich nahen auch Okazaki und Komplize Fatso (der heißt nicht wirklich so, aber mit Sicherheit redet den im Filmverlauf niemand mit Namen an) mit der reichen Beute und gabeln dabei auch noch Fujiwara auf, der wie bestellt und nicht abgeholt vor der Tür des informellen Hauptquartiers der revolutionären Garden steht.

Äh, damit wir uns richtig verstehen. Das, was ich hier vor mich hin schreibe, klingt höchstwahrscheinlich zehntausendmal interesssanter als das, was sich vor meinem entzündeten Auge abspielt.

Japanische Schriftzeichen werden eingeblendet. Wenn man den Untertiteln glaubt, heißt das „Die erste Enkai-Party“ und „enkai“ ist nach Auskunft der beinahe mitkuckenden Japanophilen im Publikum so etwas ähnliches wie „Gruppe“. Meinetwegen. Die Party besteht daraus, dass Masami sich eine hässliche Kabuki-Maske auf die Visage geschraubt hat (macht sie auch nicht hübscher) und epileptisch durch die Bude hüpft, was die Kerle durch die Bank seltsamerweise ausgesprochen spaßig finden und sich tierisch beömmeln. Sake ist nicht gesund.

Von jetzt auf hier wird Masami plötzlich todernst und zerrt Kumagaya unter Anmeldung dringenden ernsthaften persönlichen Gesprächsbedarfs ins Nebenzimmer. Ich würde jetzt auch gern in ein Nebenzimmer gezerrt werden, und sei´s von King Kong. Ich bin nämlich gerade dabei, meinen Lebenswillen zu verlieren. Mir ist langweilig, langweilig, langweilig.

Kurzer Rede wenig Sinn: Masami ist mittlerweile der Knopf aufgegangen, dass es rein sexualfreizeitgestaltungstechnisch unklug war, Yamane zu verärgern. Der wird wohl nicht wiederkommen und deswegen hat Masami sich Kumagaya als Nachfolger in der Position des personifizierten Dildos ausgekuckt. Unsubtil greift sie ihm in den Schritt. Kumagayas Geist versucht, die Materie zu besiegen, doch das Fleisch ist schwach (und dass Kumagaya mit DER Frisur anderweitig nicht zum Stich kommt, deucht mir nachvollziehbar). Es darf gepoppt werden. Der Rest der Partybelegschaft hört dünner Wände sei dank zu und tut mehr oder weniger überzeugend so, als würde er eben nichts hören.

Es wird Nacht und die Leute schlafen. Die Nacht ist vorbei und die Leute wachen wieder auf. (Tut mir leid, das ist genau das, was passiert. Fragt MICH doch nicht, was für eine tiefere Bedeutung das haben soll).

Kumagaya und Shugihari sitzen am Frühstückstisch und unterhalten sich über Haare. Shugihari lässt mich erheblich an seinem Verstand zweifeln, indem er ersichtlich ernsthaft zu Protokoll gibt, dass ihm Kumagayas Matte gefällt. Dann heirate ihn doch, Dumpftröte. Außerdem wird über Aizawa und dessen eventuelle Rückkehr zur Gruppe geredet, wie auch über Yamane und dessen unheilige Ambitionen zur Übernahme der Gruppe. Shugihari äußert den Wusch, den großen weisen Führer Aizawa persönlich treffen zu dürfen, was Kumagaya für eine ganz töfte Idee hält, weil Aizawa so charismatisch, führermäßig usw. sei, dass mir gleich die Galle hochkommt. Das ist kein studentischer Revoluzzerverein, das ist eine getarnte Schwulengruppe. Wie ein genialistischer Umschnitt verdeutlicht und uns erinnert, ist Aizawa tatsächlich so ein großer charismatischer Leader, dass er jetzt gerade in einer spärlich möbelierten Gefängniszelle sitzt und sich zu Tode langweilt. Vermutlich ist das ein Akt des versuchten Brechens des „fourth wall“, alldieweil es dem geneigten Zuschauer, so außer mir tatsächlich noch jemand so blöde ist, immer noch zuzuschauen, genauso geht. Nur dass wir theoretisch die Möglichkeit hätten, die DVD auszuschalten und uns freudebringenderen Aktivitäten zuzuwenden – Badewanne scheuern, Hemden bügeln, den Speicher aufräumen…

For the record – wenn ich dem Zählwerk des DVD-Players Glauben schenken soll, habe ich tatsächlich erst dreißig fucking Minuten überlebt – noch nicht mal ein Drittel des Films und ich bin bereits dabei, meine Hirnströme einzustellen (jaja, ich weiß, wo nix strömt, ist nix einzustellen. Bäh). Aizawa geht´s wirklich ähnlich wie mir – er hat Alpträume und Visionen (ob er auch den Inhalt der selben teilt, nämlich, dass in diesem Film nie etwas passieren und er kein Ende nehmen wird, ist nicht überliefert. Aber ich vermute es stark).

Aizawas großartige Gruppe frisst dieweil äußerst rebellisch Nudeln aus dem Gemeinschaftstopf und schlürft unappetitlich.

Ich bin sicher, dass es wieder einmal schwer symbolkräftig ist, dass wir nun auf einen Ameisenhaufen und dann auf eine Hühnerfarm, Marke Legebatterie, umschalten. Bevor ich mich noch fragen kann, was der Scheiß nun wieder soll, und mich noch darüber wundere, wer da gerade durch die Legebatterien latscht, ist die Szene auch schon wieder um und Masami bekommt ein liebevoll in Zeitungspapier eingewickeltes Geschenk. Gierig packt die Schnepfe aus und kriegt ob der doppelläufigen Schrotflinte beinahe einen Freudenorgasmus. Sie fällt Kumagaya begeistert um den Hals (also vermute ich mal, dass unsere Amateurrevoluzzer den Schießprügel bei Mr. Hühnerfarmer käuflich erworben haben. Ich bin aber mittlerweile derartig in den Klauen der Langeweile, dass selbst ein Shotgun-Massacre kaum mehr dazu in der Lage sein dürfte, mich dezent zu erbauen). Wo gerade Bescherung ist, bekommt auch Fujiwara (ich mag mich täuschen, aber ich glaube nicht, dass der seit der Eröffnungsszene ein Wort gesprochen hat) ein Präsent – ein echtes katana. Soll er gehen und den Highlander suchen. There can be only one and he won´t be it.

Masami poppt, weil sie jetzt grad ganz besonders gut drauf ist, Kumagaya, der dieses sicherlich eher traumatische Erlebnis mit einem Folksong kompensiert und damit wiederum Shugihari erfreut. Fujiwara befingert sein neues Schwert und posiert probehalber. Und weil er gerade nichts besseres zu tun hat, rammt er es in die (typisch japanisch leichtgebaute) Wand. Zum Glück lief da grad niemand vorbei. Das war übrigens offiziell die bisher aufregendste Szene des Films.

Aber jetzt kommt die Plotte richtig in Fahrt! Aizawa steht in seiner Zelle rum, hat irgendwas in der Hand und kratzt damit irgendworan herum. Prophetisch finden sich in meinen Notizen an dieser Stelle die Worte „Könnte er mir bitte die Pulsadern aufschneiden?“

Der Mann hört zum Teil auf mich – während seine Missus ihre monatliche Erfolgsansprache hält (angeblich war der letzte Monat ausgesprochen erfolgreich, was aber sicherlich nur ihren Sexualzyklus meint. Ist ja nicht so, als hätte die Gruppe IRGENDETWAS veranstaltet) und ihren Jungs ob der großartigen Leistungen ein weiteres Nudelfressen aus´m Dampfkochtopf ausgibt, begeht Aizawa als aufrechter japanische Ehrenmann Harakiri. War das Ding, an dem rumkratzte, wohl doch ein Rasiermesser. Egal. Jedenfalls rupft er sich die Gedärme raus (GOOORE), die Wärter, die auf ihn eigentlich aufpassen sollte, sind nicht begeistert. Frage mich jetzt bitte kein Mensch, WARUM Aizawa sich umbringt (wenn ich die erste Szene richtig verstanden habe, war seine Entlassung eigentlich nicht ferner Zukunft). Die naheliegendste Vermutung: Vielleicht hat der das Drehbuch gelesen. Ich beneide ihn jedenfalls. Wenigstens der hat´s hinter sich.

Masami hat eindeutig issues (as in „nicht alle Steine auf der Schleuder“). Ich unterstütze ja durchaus das kaum zu verbessernde Prinzip des Oralsex, aber man bzw. frau muss ja deswegen nicht ALLES blasen, was halbwegs so aussieht, als könnte man es mit viel Fantasie (oder extrem schlechten Augen) mit einem Penis verwechseln. Was Masami sich da in eindeutig sexueller Motivation zwischen die Kauleisten stopft, ist tatsächlich ein Flügel (oder der Schwanz, womit´s ja wenigstens viertelwegs passen würde) eines ausgestopften Vogels (breaking news: mein werter Mitbetrachter Desty, der zu diesem Zeitpunkt wohl aufmerksamer hinsah als ich, plädiert für den Kopf eines ausgestopften Huhns. Würde der, ähm, Symbolik ja wieder weitere Nahrung zufügen). Könnte der sein, den sie hat, ähm.

Ungefähr an dieser Stelle erinnerte ich mich daran, dass der Klappentext etwas von „radikale Studenten“ murmelte, weswegen ich in meinen Notizen vermerkte, dass unsere, äh, „Helden?“, nicht so aussehen, als würden sie auch nur die hohe Kunst des Nasebohrens („nasebohri“?) studieren, geschweige denn irgendwelchen radikal-politischen Aktivismus zelebrieren. Aber es erklärt zumindest, warum Kumagaya und Shugihari zusammenwohnen. Die sitzen grad in ihrem Studentenwohnheimzimmer, saufen Bier, fressen irgendwas und sagen nichts. Falls ich es noch nicht erwähnt hatte – dies ist nicht der Film der großen Dialoge (wenigstens für den Reviewer praktisch, weil – Film zum Lesen, japanisch mit UT).

Vielleicht hätten sie wenigstens ihre Bude abschließen sollen. Denn es naht Besuch, und wirklich erwünscht ist der wohl kaum. Yamane ist´s, fragt „seid ihr wach?“ (kann man nicht so genau soagen), und will Bier. Das wird ihm wortlos zugeschoben. Yamane lästert über Aizawa, dessen freiwilliger Exitus sich herumgesprochen hat. Yamane betrachtet ob der terminalen Unpässlichkeit ihres Gründers und Vorstehhundes dessen Revoluzzergruppe als aufgelöst und erwägt deswegen den ablösefreien Wechsel zu einem konkurrierenden kommunistischen Kampfbund („die sind in Ordnung“, behauptet er). Weil er aber seine sozialen (oder sozialistischen) fünf Minuten hat, schlägt er Kumagaya und Shugihari vor, sich doch anzuschließen. Allerdings hat seine Argumentation einen gewissen Haken, den ich aber nicht genau mitbekommen habe (und motiviert genug, zurückzuspulen und sich zu vergewissern, hatte nicht wirklich einer von uns). Um Aizawas Gruppe den Todesstoß zu versetzen, hat Yamane sie bei den Bullen verpetzt (weswegen? Na, das zumindest wird man uns noch andeuten). Kumagaya is not amused und zieht Yamane mit einer Bierflasche den Scheitel nach. Yamane globbert ein Girlie-Poster mit Ketchup, äh, seinem wertvollen Lebenssaft voll, spielt Regenwurm und krümmt sich. Shugihari wird beauftragt, die Gruppe zusammenzurufen, die auch promptestens erscheint. Masami ist pissed: „Du hast uns etwas schreckliches angetan, danke, jetzt sind wir Polizistenmörder!“ (Schön wäre es ja, wenn man uns darüber hinaus at least ein Bröckchen Info vorwerfen würde, ob Yamane nun eine tatsächliche Tat an die Autoritäten gemeldet, sich die Mörderei aus den Fingern gesogen oder der Gruppe nur irgendeine anderweitig verursachte Mordtat angehängt hat). Dazu schenkt sie ihm ein paar weitere bös gemeinte Beleidigungen ein, wundert sich, dass Yamane eher gereizt reagiert, hat die Situation aber im Griff, weil Fujiwara sein katana auspackt und es dem Bärtigen an die Gurgel drückt. Es wird beschlossen und verkündet, Yamane im Wald zu entsorgen (wohl nach dem Motto, wenn man uns schon eh einen Mord angehängt hat, können wir ja wohl verdammt noch mal einen begehen).

Also fahren sie los und fahren und fahren und fahren herrgottdasistfastsospannendwiemanos… seufz. Irgendwann hat man einen Wald geeigneter Größe und Abgelegenheit erreicht (hoffentlich ist es nicht der Totenauferweckungswald aus Versus, obwohl ich zu meiner Schande gestehen muss, dass mir ein wenig sinnfreies Optik-Bruhei Marke Kitamura jetzt nicht ungelegen käme). Yamane wird in die Tiefen der Wälder gehasselt und grunzt dabei vor sich hin.

Ein weiteres handgepinseltes Insert japanischer Schriftzeichen setzt uns darüber in Kenntnis, dass wir es nunmehr mit der „zweiten Enkai-Party“ zu tun haben. Schätze, die wird weniger feucht-fröhlich als die erste, weil ich niemanden gesehen habe, der ein Partyfass Sake mit dabei hat.

Ja, da lag ich doch recht richtig. Das heutige Partyhauptprogramm scheint nämlich in der beliebten Disziplin „Yamane-Totprügeln“ zu bestehen. Wenn´s denn nun Frohsinn bringt (ich würde auch gerade gerne jemanden totprügeln, und zwar bevorzugt Regisseur und Drehbuchautor dieses Films. Hier geht mir wieder kostbare Lebenszeit verloren, der ich auf meinem Sterbebett dereinst nachjammern werde). Masami beweist uns indes ihre Geschicklichkeit, in dem sie auf einem ca. 5 cm durchmessenen Baumstamm balanciert. „Sie ist verrückt“, kreischt Yamane und völlig neben der Spur scheint er dabei nicht zu liegen. Yamane glaubt weiterhin, dass Kumagaya ein potentieller Verbündeter sein könnte und appelliert an ihn. Hat eher kontraproduktive Wirkung, denn Masami befiehlt ob Yamanes Flehen, Kumagaya als potentiellen weiteren Verräter der Sache an und für sich anzusehen und ihn wie Yamana an einen Baumstumpf fesseln zu lassen. „Du bist Yamanes Freund, deswegen kann ich dir nicht trauen“, erklärt sie (bekanntlich hauen sich Freunde als Beweis ihrer innigen Zuneigung täglich Bierflaschen auf die Rübe, rufen ihre jeweiligen Banden zu Hilfe und karren sich zur Exekution in die Wälder. Ich glaub, die Holde hat ein leichtes Problem mit der Wahrnehmung). Speziell Okazaki, der offenbar schon länger ein eifersüchtiges Auge auf Kumagayas Favoritenposition bei Masami geworfen hat, geht mit gutem Beispiel voran und tritt Kumagaya in den Bauch und gegen den Kopf (ich habe selten jemanden unüberzeugender fies „treten“ gesehen als Okazaki hier und jetzt). Yamane legt gegen die Behandlung seines Leidensgenossens idiotischerweise ein Veto ein und wird dafür gerechtermaßen selbst getreten. Okazaki ist dabei so übermotiviert, dass es sogar Masami zu bunt wird und sie ihm mit einem gezielten Gewehrkolbenschlag in die Kniekehlen zur Räson bringt. „Deswegen hat Aizawa sich umgebracht“, blökt sie, „weil ihr alle Feiglinge seid!“ Irgendwie kann ich dieser Argumentation nicht bis zum letzten Jota folgen. Wie ein Mädchen tritt sie auf Okazaki ein.

Scheinbar weil der sich gegen diese Behandlung nicht gewehrt hat (manch einer steht drauf), glaubt Masami, ihm nunmehr bis zum Ende vertrauen zu können (eh, und inwiefern war das, was Okazaki gerade getan hat, nicht feige?), wählt ihn basisdemokratisch zu ihrem neuen Favoriten und legt es ersichtlich darauf an, ihm an Ort und Stelle sofort und auf der Stelle in die Hose zu steigen. Yamane kuckt blöd. Täte ich jetzt auch an seiner Stelle. „Was macht ihr?“, dummfragt er und versucht, diese offenkundige Zurschaustellung eines mittleren Dachschadens bei der Bossin dazu zu nutzen, die restlichen Bandenmitglieder auf seine Seite zu ziehen. Klappt nicht so ganz.

Okazaki fällt ein, dass man ja eigentlich der lustigen Killerei in den Wald gezogen ist. Masami fragt Kumagaya, ob der eine gute Idee auf der Pfanne hätte, wie man Yamane in die nächste Welt befördern könnte. Wenn er einen Einfall hat, den Masami angemessen lustig findet, und darüber hinaus glaubhaft versichert, dass er Yamane ganz doll hasst, könnte sie ihn eventuell verschonen. „Mir wird scheißübel von ihm“, keift Kumagaya (mir vom Film, also haben wir was gemeinsam), schließlich sei es nur Yamanes Schuld, dass er, also Kumagaya jetzt, in einer zugegeben eher unangenehmen Situation steckt. Da hat er zwar nicht völlig Unrecht, aber ich schätze, dass Masami so ca. 1300 Gramm funktionierendes Gehirn fehlen, dürfte auch reinspielen. Yamane findet das gar nicht sozialistisch-solidarisch, wie sein Ex-Kumpel ihm da in den Rücken fällt und tituliert ihn als „Scheißkerl“. Dann treten die beiden nacheinander, was ihre Peiniger, weil die beiden Knaben ja immer noch gefesselt sind, ziemlich lustig finden. Ich ja nicht so. Masami wiederholt ihre Frage nach einer geeigneten Killmethode – nach längerer Überlegung schlägt Kumagaya vor, Yamane am nächsten Baum aufzuknüpfen. Obwohl nicht wirklich originell und/oder kreativ, findet die Idee Anklang. Weil man offensichtlich unlimitiert Abschleppseil mit im Handgepäck hat, kann das Vorhaben umgehend in die Tat umgesetzt werden.

Im schönsten Kuddelmuddel – wenn drei Mann einen vierten aufhängen wollen, tendiert das manchmal zur Unübersichtlichkeit, wird Masami versehentlich zu Boden geschubst, reagiert extremst säuerlich, greift sich ihre Schrotflinte und bläst Yamane die obere Schädelhälfte weg (ein FX, der ungefähr auf einem Level liegt mit dem Können in Filmen wie Entrails of a Beautiful Woman). Ja, Freunde, jetzt also geht´s mit dem Splatter richtig los. Ist jetzt auch zu spät… Die Gruppe ist schockiert, d.h. sie wäre es, wenn auch nur von einer ihnen sich einer Tätigkeit befleißigen würde, die entfernt mit „Schauspielerei“ in Verbindung zu bringen wäre und wir schwelgen kameratechnisch ein wenig im hübsch geschmodderten Hirn-Blut-Brei, der mal Yamanes unterstrapazierten Denkkasten darstellte.

Masami, die ich hiermit offiziell als Vollzeitbewohnerin des Landes der zertifiziert Geisteskranken begrüßen möchte, puhlt interessiert in den Resten seines Schädels und tritt ihm in die Eier. Ich fürchte, das wird ihn jetzt auch nicht mehr sonderlich stören. Okazaki packt die Tussi und zieht sie von der Leiche weg.

Kumagaya meint, seinen Teil des Handels eingelöst zu haben (stimmt aber nicht, schließlich haben sie Yamane nicht gehängt, bätsch) und begehrt nun umgehende Freilassung, was aber auf heftiges Missfallen bei Masami stößt. „Ich gab dir doch schon dein Vergnügen,“ gurrt sie durchgeknallt-doppeldeutig und verlangt nach einem Messer. Da Okazaki klar ist, dass sie selbiges nicht zum Durchschneiden von Kumagayas Fesseln verwenden wird, ist er da gern verleihtechnisch behilflich. Das Stichwort heißt „Hosen runter“. Masami möchte Kumagaya gern kastrieren, was, und hierfür hege ich nun eine gewisse Sympathie, bei Kumagaya selbst keine Begeisterungsstürme auslöst. Shugihari, Okazaki und Fatso werden dazu verdonnert, den Deliquenten festzuhalten. Speziell vom Verhalten seines Zimmerkumpels ist Kumagaya persönlich und menschlich enttäuscht, und Shugihari tut´s auch in der Seele heftig weh, allein auch nur passiven Widerstand mag er nicht leisten. Scheißgruppenzwang. Masami begutachtet dieweil das corpus deficki. Dass das Objekt „stinkt“ und „dreckig ist“, belustigt die Spinnerin, speziell die Tatsache berücksichtigt, „dass ich den mal in mir hatte“ (tja, manch eine hat niedrige Ansprüche, wa?). Und dann wird zur Tat geschritten. Schnipp-schnapp, Schwanz ab. Natürlich ist das nicht explizit (hey, das ist Japan. Genitalien sind da echt nicht okay…), aber wenigstens geht mir Masimis Lache explizit auf die Nüsse. Ist ja auch schon was. Eine sonderlich kathartische Wirkung scheint die Aktion „anti-familia“ auch nicht gehabt zu haben. Weiterhin schwer mental zielt sie mit ihrer Wumme auf alle möglichen Leute und rennt schließlich in die Wälder, während Kumagaya Blut spuckt (?), undefinierbar vor sich hin globbert und allgemein den Eindruck hinterlässt, er würde nach einem werfbaren Löffel suchen (es wäre schön, wenn sich die Filmer dieser Welt mal einig werden würden, wie schwerwiegend eine Kastration noch ist. In „Caged Beauties“ habe ich noch gelernt, dass so was quasi wie der gemeine Schnupfen wieder verheilt, die meisten rape´n´revenge-Filme zählen einen abgeschnittenen Penis zu den instant kills und in diesem hier schlägt´s Kumagaya vor allem auf die Sprache. Hat Masami mit dem Samenstrang auch noch seine Stimmbänder durchtrennt? Japaner sind anatomisch doch anders…).

Eh. Und bevor irgendjemand einen falschen Eindruck bekommt. Trotz Schmodders ist dieser Film immer noch grottenübelst LANGWEILIG.

Masamis unmotivierte Fluchtaktion bedingt mehr oder weniger die Auflösung der lustigen Waldpartie. Okazaki ist hinter der Tussi her, fängt sie ein und zwangsumarmt sie (wogegen sie nicht wirklich heftigen Widerstand leistet), Fatso ist die ganze Chose offenbar jetzt etwas zu pervers geworden, weswegen er zu stiften gehen gedenkt. Er allerdings wird von Fujiwara verfolgt. Blair Witch-Feeling (also wacklige POV-Kamera) hab ich jetzt *wirklich* noch gebraucht. Fatso stürzt in der wilden Flucht lang hin und rammt sich einen Ast in den Oberschenkel (splööööddaaaa!). Das findet er unerklärlicherweise hysterisch komisch und lacht sich halb tot. Fujiwara, humorresistent (und immer noch mit vernagelter Verbalkommunikationsluke) zückt sein katana. Kopf ab wäre jetzt angeagt, aber irgendwie bringt er´s nicht über sich, warum auch immer, vermutlich ist da mal wieder spezielle Nippon-Symbolik am Werke, ist mir doch egal, Er muss ja eh nicht, weil drei Büsche weiter Okazaki steht, sich Masami sprichwörtlich unter den Arm geklemmt hat und mit der erbeuteten Schrotflinte die ein oder andere Ladung Blei in Fatsos hierfür empfängliche Plauze donnert. Mit Masami im Schwitzkasten trabt Okazaki ab. Vermutlich war das die Klarstellung, dass er jetzt der Boss ist. Naja, sind ja auch nicht mehr so viele da. Fujiwara kuckt ratlos.

Der Schlussakt wirft seine Schatten voraus (GOTTSEIDANKICHKANNNICHTMEHR, ich bin ja schon kurz davor, mir die Augen auszurupfen und die Trommelfelle zu durchstechen, nur um diesen Film zu beenden).

Fuji spielt mit einer kleinen Eidechse (tut ihr aber nix. Kein Tiersnuff). Dann läuft er zu einer Ruine, die mitten im Wald steht und teilweise vom Grünzeug überwuchert ist (trotzdem sieht´s wie ein eher neumodisches, d.h. deutlich 20th-century, Bürogebäude aus). Drin wird schon wieder gepoppt. Wie schön. Hatten wir ja auch ewig lang nicht mehr. Am Werke sind Okazaki und die der Sache eher teilnahmslos, weil halbbewusstlos, gegenüberstehende bzw. darunterliegende Masami Hinter ihnen an der Wand prangt die japanische Flagge. Wenn sich da nicht mal wieder die Symbolik durch die Brust via Auge ins Knie schießt. Shugihari, der auch noch da ist, pennt irgendwo im Haus, wacht auf, schlurft durch die leeren und verwüsteten Gänge, dabei heftiges Stöhnen vernehmend. Dabei ist Ozakaki schon bei der Zigarette danach. Man fragt sich kurz, wo Fujiwara sich eigentlich rumtreibt, aber allen Beteiligten inklusive des Zuschauers ist das eigentlich völlig wurscht, hauptsache, der Film kommt langsam mal zu einem Ende (als ob er denn einen Anfang gehabt hätte…).

Kumagaya haben die Menschenfreunde der Studentengruppe auch mitgeschleift und in einem ehemaligen Badezimmer oder so in die Wanne gepackt. Da sitzt er nun, stöhnend und schmoddernd. Dass man aus dem Schritt blutet, kann ich ob seiner Verletzung irgendwo verstehen. Shugi, die milde Seele, bringt ihm was zu essen – Bohnen direkt aus der Blechbüchse, die Kuma, weil ihm mit der Fähigkeit zur verbalen Artikulation offenbar auch die zum Gebrauch seiner oberen Extremitäten abhanden gekommen, schlabbert das Zeug direkt von der Dose in die Freßluke. Arme nicht mehr bewegen können, nicht mehr reden können, aber noch Hunger haben. Das haben wir gern.

Okazaki starrt auf die reglos rumliegende Masami, Fuji läuft irgendwo durch die Gegend, Shugi kuckt Kuma sinnentleert zu, wie der a la Steinzeitmensch die Bohnen frisst. Auch das is sicherlich wieder schwer symbolisch für den Zustand der japanischen Gesellschaft an und für sich, geht mir aber leider hauptsächlich schwer auf den Sack. Shugi erblickt einen Holzprügel und zieht in Erwägung, damit seinem kastrierten Kumpel den Schädel einzuschlagen. Ich wäre ja dafür, er schlägt lieber MIR den Schädel ein, damit erspare ich mir noch ´ne Viertelstunde Film oder so. Letztlich entscheidet sich Shugi dann doch dafür, seinen Freund zu „erlösen“ (und das so ca. 28mal). Im gleichen Moment, in dem Shugi das erste Mal zuschlägt, zuckt Masami. Boah. Ich kann vor Begeisterung meinen Stuhl kaum halten.

„DIE LETZTE ENKAI-PARTY“ folgt, behauptet das nächste Insert und vor allem die Vokabel „letzte“ ist mir an dieser Stelle hochwillkommen.

Kuma ist offenbar immer noch nicht tot, jedenfalls gibt in der Badewanne noch etwas Stöhngeräusche von sich, Fuji macht ein paar weitere Poserbewegungen mit seinem tollen Schwert und Masami legt sich für eine Tanzdarbietung make-up auf. Das Gesicht wird weißgekalkt, die Lippen übertrieben dick rot angeschmiert und die Zähne mit in der Ruine dankenswerterweise massenhaft vorhandenem Dreck geschwärzt. Ich anerkenne ja den Willen zur optischen Verbesserung, nur – es hilft nix… Shugi grinst neben Kumas sort-of-Leiche edämlich vor sich hin. Masami schreitet zum Tanze und hüpft Kreisel um den ausgesprochen unbeeindruckten Okazaki (die Kamera wagt einen vorwitzigen Upskirt-Shot, der Zensur sei dank gefogged bleibt. Hätte nicht gedacht, dass ich den japanischen Filmverunstaltern noch mal dankbar sein werde). Shugi kuckt interessiert zu, wie Kuma verröchelt (nicht, dass wir Kuma dabei sehen dürften odre wollten) und Okazaki ignoriert die um ihn herumwuselnde Masami nach Kräften. Würde ich auch tun an seiner Stelle (andererseits hat er sie schon freiwillig genagelt, und das würde ich nu wieder eher nicht). Bis sie den strategischen Fehler begeht und ihn (wie auch immer) irgendwie mit roter Farbe (oder gar Blut) bespritzt… das stört die meditative Phase seines Biorhythmus (o.ä.) – da packt er sich die Schnalle. Rrrape time! Fujiwara kuckt mal kurz zu, entscheidet sich aber dafür, dass ihn nicht sonderlich interessiert, wie Okazaki der Tusse die weiße Gesichtsfarbe abraspelt (da geht´s ihm wie mir) und sie dezent würgt und geht daher ein paar Zimmer weiter und sieht, wie Shugi wie ein Berserker auf Kumas Kadaver einprügelt. Auch damit kann man den Möchtegernsamurai aber nicht beeindrucken. Okazaki zwingt Masami indes dazu, ihn oral zu verwöhnen (in die Szene werden seltsamerweise ein paar sekundenbruchteilskurze Frames einer blinden Geisterfrau o.ä. reingeschnitten). Masami revanchiert sich damit, Okazaki beherzt den Schwanz abzubeißen (die hat´nen Kastrationsfetisch odre sowas). Drum, junger Padawan, prüfe, was du über dein Gemächte stülpst. Zur Strafe greift Okazaki (der im Gegensatz zu Kumagaya nun wieder nicht spontan handlungsunfähig wird) ein Messer und rammt es Masami in den weiblichen Intimbereich. Der hat zu oft Fantom Kiler gesehen. Shugi scheint dieweil Kuma zu skalpieren.

Wir kommen langsam zum großen Finale. Shugi sitzt nachdenklich auf dem Rand der Badewanne, Masami stirbt vor sich hin und Okazaki hat einen Ersatzpenis zur Penetration aufgetrieben. Er vergewaltigt Masami mit dem Lauf der Schrotflinte. Als Masami sich nicht mehr rührt und daher nach allgemeiner Ansicht hinüber ist, drückt er ab und sprengt ihr damit quasi die Bauchdecke weg. Wenn man schon mal die Innereien freigelegt hat, kann man ja auch ein bissl drin rumwühlen, was Okazaki nun auch erledigt und uns in den Genuss weiteren selbstzweckhaften Goreschmodders bringt. Triumphierend reckt er eine Handvoll Gedärm in die Luft. Doch da kommt Fujiwara, der große Solorächer der Genervten und hackt ihm mit dem Schwert die ingreischhaltende Hand ab. Begreiflichweise kuckt Okazaki ob dieser Spontanamputation blöd, aber nur solange, bis Fuji das Schwert gegen seinen Hals richtet und Okazaki schwer symbolisch (ich wiederhole mich, aber was soll ich tun?) und metapherhaft die japanische Flagge mit seinem Blut besudelt. Dann setzt Fujiwara zum finalen Rettungsstreich an, hackt Okazakis Rübe endgültig ab und erweist anschließend der Fahne gebührenden Respekt, indem er sein Schwert mehrfach in die rote Sonne dengelt. Hach, he´s quite a rebel… Seltsamerweise erzeugt der Akt des Schwert-in-die-Flagge-Steckens dumpfe Trommellaute, die scheinbar auch in Shugis umnebeltes Gehirn vordringen. Halt, nein, ´s war doch das Samuraischwert, das ihm gerade ins Genick fährt. Fuji killt ihn nämlich auch.

Nachdem Fujiwara also alles umgebracht hat, was nicht niet- und nagelfest ist, verlässt er das Gebäude, starrt nachdenklich auf sein Schwert und, na, Harakiri? Nein, hatten wir schon mal, wir sind ja kreativ. Okay, zugegeben – ich habe noch nicht oft gesehen, wie sich jemand selbst köpft (naja, beinahe: Fuji presst sich das Schwert gegen den Hals, bis er tot umfällt).

Damit können wir dann beinahe zum Ende kommen, aber da die Spezialeffekttechniker offenbar darauf bestanden haben, noch ausgiebig gewürdigt zu werden, fahren wir noch mal ausführlich die diversen Leichen ab, außerdem gibt´s noch ein bissl Demo-Stock-Footage und dann hört das Ding ENDLICH auf…

Oh verdammt, waren das LANGE 105 Minuten (und ein paar zerquetschte). Aber ja, ist mir ja klar, ich blöder Depp versteh den Film nur wieder nicht und weiß nicht zu würdigen, welch großartiger Gesellschaftskritiker First-Time-Director Kazuyoshi Kumikari doch ist, und wie er in Kichiku mit Meisterhand den Zustand der verknöcherte japanischen Gesellschaft karikiert und anprangert (ich hab mir den Satz schon vor einer Weile überlegt, in der Gewissheit, dass es Leute gibt, die das GENAU SO sehen und guess what, die zweite Userkritik in der IMDb schlug genau in diese Kerbe. Mama mia. An der Blödheit der Leute ist echt noch keiner Pleite gegangen, und am allerwenigsten unterbelichtete Filmemacher). Es ist halt so – man kann jeden Scheißdreck hochjubeln, heutzutage ganz speziell, wenn er aus Asien kommt, weil asiatische Filme nach mancher Meinung ja per defintion besser sind als das, was der Rest der Welt auf Leinwand oder Video bannt.

Ja, das mag sich alles recht harsch anhören, ist aber auch genau so gemeint. Versteht mich nicht falsch, vielleicht ist Kichiku ja tatsächlich eine schwer gesellschaftskritisch relevante Anklage an die Zustände im modernen Japan, aber himmelkreuzzefix, es ist trotzdem ein grottenlangweiliger Film, den man (als Nichtjapaner) wirklich nur mit einem geballten Aufwallen sämtlicher vorhandener Willenskraft an einem Stück ansehen kann (warum auch immer man das wollen sollte).

Update. Mittlerweile hab ich tatsächlich ermittelt, dass es sich bei Kichiku um einen Studenten-Abschlußfilm handelt. Das erklärt manches, entschuldigt aber nicht viel. Update Ende.

Gerüchtehalber (zumindest, wenn man den oben zitierten IMDb-Usern glauben darf) will Kumikari darlegen, welches Chaos ein plötzlich eintretendes Machtvakuum nach dem Abgang einer Führer-Persönlichkeit entstehen kann (dann sollte man den Film dringendst dem George W. Bush zeigen – ist zwar etwas zu spät, aber vielleicht lernt er was draus… solang er jemanden findet, der ihm die längeren Worte in den Subtitles erklärt), aber, hm, naja, auch Chaos kann man interessant gestalten. Das zentrale Problem des Scripts ist und bleibt, dass sämtliche Charaktere fürchterlich nervende Pissnelken sind, die sich im horrorhaltigen Finale meinetwegen auch mit Kettensägen gegenseitig tranchieren könnte, während die Fischer-Chöre im Hintergrund die Schlacht von Stalingrad nachstellen und in einem Splitscreen Paris Hiltons Sexvideo läuft, es würde mir trotzdem rektal vorbeigehen, weil diese Figuren sowas von unlikeable sind, wie es überhaupt nicht vorstellbar erscheint (und nett wäre gewesen, hätte man zumindest erfahren, WAS diese Gruppe eigentlich bewegt bzw. motiviert, was ihre Agenda ist, was sie ändern wollen. Dass es sich um „linke“ Studenten handelt, deutet eigentlich nur Yamanes Hinweis, er wolle sich einer kommunistischen Gruppe anschließen, an. Immerhin – das konsequente Aussparen jeder inneren Motivation, jedes Backgrounds für die Charaktere erlaubt es Writer/Director Kumikari, nach Belieben, äh, „Twists“ einzubauen, die keinerlei Schlüssigkeit folgen: so kann er unvermittelt Kumagaya auf die Todesliste setzen und Fujiwara im Finale zum blutrünstigen Solo-Kamikaze-Rächer mutieren lassen, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, ob das auch nur ansatzweise durch das, was wir als geplagte Zuschauer uns ansehen bis zum jeweiligen Zeitpunkt ansehen mussten, gedeckt ist. Der Verzicht auf eine klare ideologische Einordnung der Gruppe ist sicher auch gewollt – schätzungsweise wollte Kumikari klarstellen, dass die spezielle Ideologie völlig unwichtig ist, weil die Mechanismen solcher Gruppen (und damit im „big picture“ gesehen eben auch die angegriffene japanische Gesellschaft mit ihrem seltsamen Widerspruch aus traditioneller Ritualisierung, in Ehrfurcht vor sich selbst erstarrten Strukturen, einer panischen Angst vor Veränderung und Abhängigkeit von modernster Technik) immer die selben sind. Ein hehres Anliegen, aber erstens keine neue Erkenntnis und zweitens halt auch so – ich wiederhole mich einmal mehr – sterbenslangweilig dargeboten, dass einfach gar nichts mehr geht. Dass Kumikari mit Dialogen sehr sparsam umgeht und auf viele lange, stumme Passagen setzt, macht die Sache dann halt auch nicht leichter verdaulich.

Bösartigerweise könnte man den Streifen, wenn man ihm denn überhaupt so etwas wie eine seriöse Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen unterstellen will, als anti-feministische Botschaft verstehen, denn wenn etwas recht offensichtlich ist, dann dass alles den Bach runtergeht, sobald eine Frau das Kommando der Gruppe übernommen hat…

Filmisch ist der Streifen denkbar primitiv – Handkameragezumpel, das einigermaßen goutierbar bleibt, solange der Streifen in seinen (angeblich bewußt und metapherhaft für dieses oder jenes angelegten) klaustrophobischen Sets bleibt; mehr als einmal erinnert die Art und Weise der Inszenierung (in diesem Fall eher unangenehm) an die Dogma-Schule (auch wenn der Film nicht nach den Dogma-Regeln gedreht ist), was sicherlich das „dokumentarische“, realistische Flair unterstützen soll, aber, verdammich, wenn ich schon einem halben Dutzend unsympathischer Hohlbratzen zusehen muss, von denen keiner auch nur eine einzige Mikrosekunde lang Mitgefühl oder Sympathie verdient hat, dann kann man das, bittedanke, doch wenigstens so gestalten, dass es nicht nach einem halbwegs professionell geschnittenen Heimvideo aussieht. Nachdem Kumikari den Zuschauer mit den ersten 60-70 Minuten in den Schlaf gewiegt hat (in denen nun wirklich REIN GAR NICHTS passiert, das irgendeine Bedeutung hätte), werden diejenigen, die tatsächlich noch dran geblieben sind, mit ein paar extrem ruppigen, technisch aber größtenteils ziemlich primitiven Splatter- und Goreeinlagen „verwöhnt“ (lediglich der „explodierende Kopf“ ist zwar sicherlich auch mit eher simplen Mitteln realisiert, aber recht eindrucksvoll ausgefallen), die aber das Attribut „selbstzweckhaft“ verdienen wie die kaum eines anderen Films (weswegen Kumikari in den Schmoddereien denn auch schwelgt, dass es eine wahre Freude ist). Trotzdem (oder gerade deswegen) gewinnt der Streifen auch in seinem Schlussakt keine Fahrt, kein Tempo, sondern verkommt zu einer bloßen Nummernrevue mehr oder weniger unappetitlicher Ekligkeiten, die den Zuschauer in keinster Weise emotional berühren, sondern den body-count auf das „Wesentlichste“ reduzieren – das bloße Herunterzählen der Leichen, weil man als Betrachter letztendlich froh und dankbar ist, wenn die letzte dieser Schießbudenfiguren tot ist und man den Schwachsinn endlich ausschalten kann, ohne das Gefühl zu haben, vielleicht doch noch etwas verpasst haben zu können.

Die üblichen Apologeten behaupten natürlich, es sei ein ganz toller Geniestreich, dass Kumikari mit den zusammenhang- und belanglosen Szenen der ersten Stunde eine „verstörende Atmosphäre“ aufbaut, ehe er zum Splatterschlag ausholt, aber auf wievielen Leveln diese Argumentation saugt, muss ich wohl nicht ausführen. Das Abfilmen von zusammenhanglosen Belanglosigkeiten, unterbrochen durch selbstzweckhafte Fickerei, ist NICHT „verstörende Atmosphäre“, sondern absichtliche Publikumsverarschung ohne den künstlerischen Anspruch eines Lynch oder Cronenberg. Die können verstören, ohne dabei einem Narrative folgen zu müssen, aber nicht Kumikari (verflucht, selbst goddamn FULCI kriegt bessere und verstörendere Atmosphäre hin als Kumikari).

Die Schauspieler, die ich mangels greifbarer credits nicht namentlich zuordnen kann, bekleckern sich allesamt nicht mit Ruhm, der Abschuss ist aber zweifellos die diplomierte Nervensäge, die Masami darstellt und mit ihrem hysterischen Gegacker (das manch unkritischen Rezepienten schon zu Querverbindungen mit der kurz besuchten Geflügelfarm herstellen ließ) auch hartgesottene Allesseher zu Schreikrämpfen, Mordlust und Amokläufen treiben kann. Der Rest der Blase ist ungefähr so talentiert wie Statisten einer viertklassigen Telenovela und nie in der Lage, das, was potentiell in der Story an Dramatik und Konfliktpotential vorhanden ist, schauspielerisch zu transportieren. Es dürfte sich größtenteils um Laiendarsteller handeln (zumindest sind von drei der vier mir wenigstens namentlich bekannten Akteure keine weiteren Screencredits überliefert), und, naja, da weiß man, was einen erwartet (aber die Darsteller sind wenigstens etwas besser als das, was normalerweise in Schnaas- oder Rose-Filmen den Zuschauer behelligt).

Die sündhaft teure DVD aus dem Hause Japan Shock kommt in einem sehr schicken Pappschuber, von dem man sich nicht blenden lassen sollte (auch nicht vor dem „Warnung, extreme Gewalt“-Sticker auf der Rückseite; schon eher eine Warnung ist die extrem nichtssagende Inhaltsangabe – gut, ein normal denkender Mensch sollte nicht mehr als einen Satz benötigen, um den Inhalt zusammenzufassen, und der Klappentexter ist wohl einer…). Geboten wird ein brauchbarer, aber nicht herausragender 4:3-Vollbildtransfer (aus der sicher nicht überwältigenden Qualität des Quellmaterials kann man wohl nicht mehr herausholen), der speziell kompressionstechnisch doch Wünsche offen lässt. Akustisch gibt´s ausschließlich den japanischen O-Ton mit optionalen Untertiteln auf Deutsch, Englisch oder Holländisch, wobei zumindest die deutschen Subs miserabel den tatsächlichen Lautäußerungen im Film zugeordnet sind. Manchmal hinken die Subs sekundenlang hinterher, dann sind sie wieder zu früh dran und dann gibt´s Sätze, für denen dem Übersetzer gar kein deutsches Äquivalent eingefallen ist.

Wer sich zusätzlich foltern will, findet auf der Scheibe ein making-of, den Trailer, der das Kunststück fertig bringt, NOCH langweiliger zu sein als der eigentliche Film (und das ist ein GROSSES Kunststück) und eine Fotogalerie. Nicht gerade überwältigender value for money, aber mit den Asiafreax kann man´s ja machen, hihi.

Okay, ich will heute wirklich nicht lang rumlabern (sagte der Doc auf Seite 13, aber für seine Verhältnisse ist das ja fast ein Bit…). Kichiku ist eine in Scheiben gepresste Zeitverschwendung erster Güte, gegen den jede Wurzelbehandlung ohne Betäubung ein Quell und Füllhonr der Glückseligkeit und des Frohsinns ist. Weil der Streifen aber hauptsächlich einfach langweilig ist und nicht extrem offensiv anwidert wie Schnaas-Werke, und ich auch nicht verkenne, dass irgendwo unter dieser geballten Ladung uninteressanter, möchtegern-nihilistischer Publikumseinschläferung eine gut gemeinte Intention steht, hasse ich ihn nicht derart inbrünstig – der Unterhaltungswert liegt trotzdem beim absoluten Nullpunkt, wie sich unten auch graphisch umgesetzt nachschlagen lässt. Damit ich´s mir bei den extreme asia apologists endgültig verscherze: wer diesen Film ernstlich GUT findet und als hochgradig relevantes politisches Splatterdrama einstuft (was so getan wird… wobei zur Ehrenrettung der IMDb-User gesagt sein muss, dass es dort auch heftige Verrisse gibt), ist nichts weiter als ein hirnentleertes Spläddakiddie, das auf die dreieinhalb technisch fragwürdigen, dafür aber extremen Derbheiten heftig abspritzt, dabei aber ein schlechtes Gewissen hat und sich den Kram daher schönreden muss bzw. in den Rang eines enorm wichtigen, aussagekräftigen Message-Films erheben muss. Get real, morons, kauft euch in Zukunft eure Guinea-Pig-Filmchen und gebt Ruhe. Thus the Doc has spoken. (Und wer gibt mir jetzt die zwei Stunden Lebenszeit zurück?).

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 0


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