Karate Tiger 2

 
  • Deutscher Titel: Karate Tiger 2
  • Original-Titel: No Retreat, No Surrender II
  • Alternative Titel: Raging Thunder |
  • Regie: Cory Yuen
  • Land: USA/Hongkong
  • Jahr: 1989
  • Darsteller:

    Scott Wilde (Loren Avedon)
    Mac Jarvis (Max Thayer)
    Terry (Cynthia Rothrock)
    General Kruglov (Matthias Hues)
    Su-Lin Wing (Patra Wanthinavanond)
    Wing (Perm Hongsakul)
    Tol-Nol (Nirut Sirijunya)


Vorwort

Es war einmal ein leidlich erfolgreiches (und haarsträubend blödes) Actionfilmchen im Fahrwasser von Karate Kid, indem ein junger Karateka vom Geist Bruce Lees geleitet und zum Sieg über den bösen Knochenbrecher Jean-Claude van Damme (in dessen erster bemerkenswerten Filmrolle) geführt wurde. Von der ganzen dumpfen Masse der halbwegs familientauglichen Kampfsportfilme der 80er Jahre hob sich No Retreat, No Surrender, in der typischen Einfalt deutscher Werbestrategen hochgradig kreativ Karate Tiger betitelt (was der Menschheit, soweit sie Videokunde in Deutschland ist, die unzusammenhängendste Nicht-Serie bescherte, die jemals die Regale zierte – irgendwo bei Karate Tiger 10 hab ich die Peilung verloren, ganz abgesehen davon, dass die Nicht-Serie noch eine Spin-Off-Nicht-Serie mit der Kickboxer-Reihe [die als Karate Tiger 3 debütierte] hervorbrachte), neben der blanken Idiotie der Story hauptsächlich dadurch ab, dass mit Cory Yuen ein Hongkong-Martial-Arts-Profi auf dem Regiestuhl sass, der sich später dem Tsui-Hark-Stall anschloss und für diesen den furiosen Fong Sai Yuk mit Jet Li inszenierte. Karate Tiger entpuppte sich, van-Damme-sei dank und der Story zum Trotz, als veritabler Hit auf dem DTV-Sektor. Den Gesetzmässigkeiten des Marktes geschuldet sollte rasch das obligatorische Sequel folgen, aber Karate Tiger-Hauptdarsteller Kurt McKinney überwarf sich mit den Produzenten (bzw. wollte mehr Kohle, als die Geldmeier rauszurücken gedachten) und so wurde das direkte Sequel ad acta gelegt, mit Loren Avedon ein neuer unbekannter Hauptakteur verpflichtet und No Retreat No Surrender II ohne Bezug zum Vorgänger gedreht…

Hinweis: Rezensionsgrundlage war das alte geschnittene deutsche VHS-Tape. Ich empfehle selbstverständlich, sich nach einer uncut-Fassung umzuschauen.


Inhalt

Und so schwirrt eben Mr. Loren Avedon, eh, Scott Wilde, per Singapore Airlines in Bangkok ein und darf sich per Motor-Rikscha während des Vorspanns die diversen Sehenswürdigkeiten der thailändischen Hauptstadt ansehen (als wäre es der erste in Thailand spielende Martial-Arts-Film, der diesen, hüstel, „Kunstgriff“ auspacken würde). Immerhin bekommen wir noch vermittelt, dass wir uns – zumindest in der deutschen Synchronfassung – einen Film ansehen, der sich selbst nicht sonderlich ernst nimmt, sondern einiges an witzigen und pseudowitzigen Sprüchen klopft (und ich muss zugeben, ein gerüttelt Mass an von mir im trauten Gespräch immer noch gern verwendeten punchlines stammt hierher, so z.B. Scotts Kommentar an den Rikschadriver: „Fahren sie langsam, ich hab´s eilig!“ Scott sucht zunächst mal ein Kickbox-Gym auf, wo er andächtig bewundert, wie ein zierliches kaukasisches Mädel nach allen Regeln der Kunst mit ihrem einheimischen Kontrahenten den Ringboden aufwischt. Da es sich bei dem zierlichen kaukasischen Girl um unser aller Kampfkunst-Liebling Cynthia Rothrock handelt, muss uns als geneigten Genre-Experten der Matchausgang nicht wundern. Scott ist aber nicht auf der Suche nach fäusteschwingenden Zwergenmaiden (denn GROSS ist Cynthia nun wirklich nicht), sondern nach seinem alten Kumpel Mac Jarvis – weiss der Geier, warum sich der hier rumtreiben sollte, aber zumindest wird der Gym-Chef bei der Erwähnung des Namens säuerlich und schweigsam und die Kickboxerin bezeichnet den Gesuchten unverbindlich als „übelriechenden Schleimhaufen“. Mac scheint also bekannt zu sein… Nichtsdestoweniger hetzt der Chef der Sporthalle erst mal seinen Top-Fighter auf ihn („ihm ist sein Sandsack kaputtgegangen und er braucht einen neuen,“ kommentiert Cynthia), den der taffe Ami aber mit links (und einigen in Thailand vermutlich eher unbekannten, dem Wrestling entlehnten Moves) vermöbelt, worauf die Kickbox-Lady Scott immerhin den Tipp gibt, Mac in einer drittklassigen Strip-Spelunke zu suchen: „Da treffen sich Penner und die, die welche werden wollen!“. Scott mietet sich aber zunächst in einem Hotel ein, für das „drittklassig“ schon ein hohes Kompliment wäre, erwehrt sich den Zudringlichkeiten eines Zuhälters, der ihm die Vorzüge seiner Schlampen näherbringen will („Danke, ich hab schon alle Krankheiten, die man braucht!“), zerstört durch freudiges Draufspringen seine Bettstatt und telefoniert dann sein einheimisches Schnucki an – Su-Lin ist seine College-Flamme und mittlerweile wieder daheim bei Papa und wegen der ist Scott eigentlich da, denn er beabsichtigt, seine Thai-Braut zu ehelichen. Man verabredet sich zum trauten Happa-happa-Fassen in einem schicken Open-Air-Restaurant, wo Scott zu seiner Überraschung feststellt, dass Su-Lin nicht nur DEN Tisch des Hauses reserviert hat, sondern auch damit rausrückt, dass ihrem Dad die Hälfte der Bude gehört. Gar lustigerweise tischt man dem Ami-Schnösel des Thai-Papas Lieblingsspeisen auf, und wir können uns denken, dass es sich nicht um Hamburger mit Freedom Fries handelt, sondern um Leckerlichkeiten wie gegrillte Heuschrecke, Tigerhoden oder Affenhirnsuppe. Immer wieder lustig, immer wieder gern gesehen… nach dem gar possierlichen Essen kommt die Romantik, zu schmalziger Musik zieht man sich in Scotts Absteige zurück und Su-Lin rückt mit der Sprache raus, dass im Gegensatz zu Scotts bisheriger Ansicht ihre Familie nicht am Bettelstab lebt, sondern vielmehr in Thailand zu den oberen Tausend gehört, sprich förmlich in Kohle schwimmt.

Su-Lins Papa, auf den Namen Wing getauft, bekommt indes in seiner Villa einen kryptischen Anruf, wonach „alle tot“ seien (wer auch immer) und irgendein „General“ was damit zu tun habe. Sehr suspekt.

Su-Lin und Scott richten sich derweil in der Bruchbude auf fröhliches Liebesspiel ein, kommen aber nicht mal zum Vorspiel, denn ein Haufen Schläger bricht ein und kidnappt Su-Lin. Selbst Scotts superiöse Kampfkünste können nicht verhindern, dass einige der Entführer mit der Beute entkommen können. Scott bleibt nur Su-Lins absolut fälschungssicherer Personalausweis, der ihn zur Familienvilla führt, wo der Ami sofort unter chronischem Verdacht arrestiert wird (zumal er, was in der gekürzten FSK-16-Fassung nicht richtig deutlich wird, wohl einige der Kidnapper permanent aus dem Verkehr gezogen hat). Scott spielt die „ich bin Amerikaner und habe Rechte“-Routine, aber der thailändische Captain verklickert ihm, was Sache ist: „Sie sind in Thailand. Sie haben keine Rechte.“ Nein, originell ist der Streifen nicht…

Scott wird stundenlang verhört, weicht aber nicht von seiner wahrheitsgemässen Wiedergabe der Geschehnisse aus seiner Sicht ab (ausser, dass Su-Lin von seiner „Verlobten“ zur „guten Freundin“ wird… also was nu?), was die Powers-That-Be eigentlich sogar glauben wollen. Um weiteren Ärger zu vermeiden, beschliessen Polizei, Militär und US-Konsulat, dass Scott zwangsweise ausser Landes geschafft werden soll. Scott wird also auf einen Militärstützpunkt gekarrt und soll per Heli ausgeflogen werden, geht aber stiften, klaut sich ein Militärmotorrad und entkommt mit Hilfe der überflüssigsten Stuntsequenz der Filmgeschichte (Scott springt mit dem Bike über eine ganze Staffel Maschinen der thailändischen Luftwaffe, vor die erfreulicherweise jeweils Rampen gestellt wurden, anstatt einfach daneben herzufahren) ins Gewölle, um in der nächsten Szene schon wieder in Bangkok zu sein und endlich das Bumslokal aufzusuchen, in dem sein Kumpel Mac (selbstverständlich ein Vietnam-Veteran) gerade dabei ist, mit linken Tricks einen Armdrückwettkampf zu bestreiten (Scott bemerkt bissig: „Wirst du immer noch nicht mit diesen asiatischen Zwergen fertig?“ – politically correct, I guess, aber Mac kontert: „Immer noch grosse Klappe und schwarzen Gürtel!“). Im Gegensatz zu dem in dieser Hinsicht etwas unaufmerksamen Scott entgeht Mac aber beim trauten Bier nicht, dass die TV-Nachrichten sich in aller Deutlichkeit (und mit hübschen Fotos) über den wegen multiplen Mordes gesuchten Scottie auslassen und stellt sich auf den aus seiner Sicht ausdrücklich verständlichen Standpunkt, dass er eigentlich keinen Ärger brauchen könne, Scott aber als Lieferant desselbigen sehr in Frage komme. Scott apostrophiert seinen Kumpel daraufhin als müden Rentner. Einige gutgemeinte Beleidigungen später sitzen die beiden in einem weiteren Open-Air-Restaurant und werden von einigen Schlägertypen, unter denen Scott einen der Su-Lin-Napper erkennt, zum Mitkommen aufgefordert (die übliche Alternative: sofortiges Ableben). Since Scott and Mac are our heroes and therefore die mucho besseren Kickboxer und Karateka als die einheimischen Gangsterbrigaden, machen sie aus den zahlenmässig überlegenen Attackierern Kleinholz und entlocken dem identifizierten Entführer auch noch den kryptischen Hinweis „Erklimme den Todesberg“, gefolgt ovn den weniger kryptischen Hinweisen „Kardamom-Berge, Kambodschä bezüglich des Verbleibs von Scotts Mail-Order-Braut.

Kambodscha ist, wie wir alle wissen, bzw. war vor allem seinerzeit, ein heisses Pflaster und Zankapfel zwischen den sowjetisch unterstützten Vietnamesen und den auch nicht wirklich zivilisierten Roten Khmer. Und schon, überdies aufgeklärt über die Identität von Su-Lins Papa, sieht Mac klar – Wing, ein Exil-Vietnamese plane mit seinen finanziellen Möglichkeiten schon lange eine Konterrevolution in Vietnam und sei deswegen auch mit den Khmer verbündet, was wiederum den Vietcong ein Dorn im Auge sei. „Das ist keine Entführung, das ist Krieg,“ stellt er fest und spekuliert darauf, dass die Vietnamesen Su-Lin als Druckmittel gegen Wing entführt hätten. Irgendwie nebenbei fiedelt Mac die uns bislang völlig unbekannte Tatsache ein, dass Wings komplette Familie gerade eben massakriert wurde (was möglicherweise, aber nicht sicher, etwas mit dem ominösen Telefonat von vorhin zu tun hat), er, also Mac jetzt, aber vermute, dass der ebenfalls totgeglaubte Wing sich noch brauchbarer Gesundheit erfreue und irgendwo abgetaucht sei – und mit der Entführung Su-Lins könnten die Vietnamesen Wing aus seinem Versteck locken. Soweit die – natürlich absolut zutreffende – Theorie Macs. Der in Liebe entflammte Scott plant selbstverständlich, motiviert durch die Tatsache, dass die Geschäfte seines Kumpels Mac hauptsächlich aus lukrativem Waffenhandel bestehen (und sein Sortiment scheint knapp vor dem thermonuklearen Sprengkopf in Handtaschenausgabe zu enden), eine umgehende Befreiungsaktion, die Mac angesichts der Beteiligung der bösen Sowjets für angekündigten Selbstmord hält und Scott vielmehr zum Ausschauhalten nach einer neuen Freundin rät („aber a Frau, die kauft ma sich in Thailand drunt,“ wie schon Hans Söllner sangt). Scott ist bereits in vollem Heldenmodus: „Su-Lin soll die Mutter meiner Kinder werden“. Theatralisch, aber wirkungsvoll, denn obwohl Scott ankündigt, „mit oder ohne dich“ zur Rescue zu starten, lässt sich Mac breitschlagen: „Du willst einen Krieg, du kannst einen haben!“

Die obligatorische Gear-up-for-War-Sequenz (Ihr wisst ja, Handgranten überall hinhängen, Messer und hundertfünfzigtausend Schusswaffen am Körper deponieren) schliesst sich an, doch vor der Tür steht überraschenderweise die thailändische Polizei, die in einem schweren Anfall von Hellsichtigkeit (ist ja nicht so, dass es irgendeinen Hinweis auf Scotts Verbleib gegeben hätte) Macs Lagerhaus umstellt hat. Scott und Mac entkommen durch ein Deckenoberlicht und können ihren Flucht- und Transporthelikopter heranwinken (die Unfähigkeit der thailändischen Polizei, die ungefähr zweieinhalb Meter Rückstand auf die Flüchtenden hat, aber nicht mal einen Warnschuss abgibt – mann, selbst ein solide geworfener Schlagstock würde die Jungs lang genug aufhalten -, ist hilfreich) und gen Kambodscha abdüsen. Für Mac gibt´s an Bord ein böses Erwachen – der Pilot ist niemand anderes als die auf ihn bekanntlich nicht wirklich gut zu sprechende Kickbox-Mieze Cynthia Rothrock, die hier auf den Namen Terry hört: „Die weiss nicht mal, wie Hubschrauber richtig geschrieben wird!“ Terry schlägt vor, dass jeder, dem ihre Piloteska nicht passt, mal eben aussteigt, abgesehen davon sei „Infiltration mein Spezialgebiet!“. Schätze, mit der gegenseitigen Ankeiferei, die sich anschliesst, vermisst Scott keinen In-Flight-Movie, das ist Rosenkrieg in Sparausgabe…

Während der definitiv lebendige Wing mit dem thailändischen Polizeichef über Scotts Flucht nach Kambodscha und die Möglichkeit des dortigen Aufenthalts seiner Tochter debattiert, wird selbst Nichtallessehern im Publikum klar, dass wir uns auf ein standardisiertes Missing in Action/Rambo II-Szenario zubewegen.

In Kambodscha landen unsere Helden auf der nächsten Lichtung und Terrys „Infiltrationsfähigkeiten“ erweisen sich als nicht so ausgeprägt, wie sie selbst vermutet, denn kaum steigt unser dynamischer Dreier aus, findet er sich von Guerillakämpfern umzingelt, kein Wunder, grummelt Mac, schliesslich sei Terry so hoch geflogen, dass selbst die unfähigten VC-Radaroperateure sie hell blinkend auf dem Schirm gesehen haben müssten. Die Drei werden ins Camp der Krieger geführt, das zum Glück für die Rettungstruppe dasjenige des örtlichen Khmer-Kommandeurs Tol-Nol ist, und der ist ein guter Kunde von Mac. Mac tischt seinem Waffenabnehmer den Bären auf, Wing habe den Auftrag zu Su-Lins Befreiung erteilt und würde gut dafür bezahlen, aber Tol-Nol ist weniger an Kohle, vielmehr an effektiven Waffensystemen interessiert, und ganz besonders an einem Panzer, von dem ich zwar vermute, dass auch Mac nicht mehr als ein Foto davon besitzt, aber das ist ja auch egal – der Khmer ist sogar bereit, mit Opium zu bezahlen. Terry und Scott belabern Mac, auf den Deal einzugehen und Tol-Nols zusätzliche Bedingung, ihm Terry leihweise zu überlassen, findet sogar das ausgesprochene Wohlgefallen des Waffenhändlers, weniger das von Terry. Bevor die Mac allerdings wutentbrannt an die Gurgel springen kann, gerät das Camp unter heftigen Vietcong-Artilleriebeschuss und wird mittels eines handelsüblichen bash-boom-bang-bonanzas mit viel Pyrotechnik and stuff innerhalb von zwei Minuten komplett ausradiert. Sole survivors, wie könnte es anders sein, sind unsere drei Helden, die im Gegensatz zu den einheimischen kampferprobten Dschungelkriegern als einzige auf die Idee kamen, sich mit einem beherzten Sprung in den naheliegenden Fluss zu retten. Mac möchte angesichts des bisherigen Fiaskos zum Rückzug blasen, aber Scott lehnt entschieden ab und erhält überraschenderweise Beistand von Terry bzw. der „kreischenden Attrappe von einer Fraü, wie Mac sich auszudrücken beliebt. Ergo weiter im Text und in der Story, denn immerhin haben unsere Freunde von Tol-Nol noch erfahren, dass „Erklimme den Todesberg“ der (reichlich blöde) Code für ein sowjetisches Ausbildungscamp in den Kardamom-Bergen (surprise surprise, gähn) sei.

Eben dort trifft gerade der Obermotz der Russen ein – General Kruglov, der natürlich kein wahrer Sympathikus ist, sonst würde er auch nicht von Paradebösmann Matthias Hues, Mitglied der teutonischen Schurkenfraktion in Hollywoods Armenhaus-Abteilung (herausragende Rolle dürfte sein untoter Gruselgraf in Ghostbusters II sein) porträtiert. Kruglov ist nicht nur ein gestählter Mucki-Bube, sondern auch ein wahrer Sportsmann. Als er erfährt, dass ein gefangener chinesischer Agent ein guter Fighter sein soll, gibt er dem (schon ein paar Tage gefoltert an einem Holzgestell hängenden) Prisoner die Chance, gegen ihn um sein Leben zu kämpfen. Der Chinamann ist auch fit genug für einen solchen Fight und bemüht sich nach Kräften, hat aber gegen den eisernen General nicht den Hauch einer Chance. Immerhin ist Kruglov beeindruckt genug von den nicht unbedingt herausragenden Kampfkünsten seines Kontrahenten, um ihm die Gunst zu gewähren, das Lager als freier Mann zu verlassen (wäre die FSK-16-Fassung an dieser Stelle nicht mal wieder seeehr offensichtlich geschnitten, dürften wir zweifellos mitansehen, wie der Chinese geplättet wird, kaum dass er einen Schritt vor die Lagertür gesetzt hat, aber wir sind ja intelligent, haben solche Filme im Dutzend gesehen und können uns das selbst ausmalen).

Währenddessen marschieren unsere Freunde durchs kambodschanische Unterholz und stossen auf ein buddhistisches Kloster. Scott, being martial artist and stuff, steht natürlich mit der buddhistischen Philosophie auf du und du und ist sich sicher, dort Hilfe zu finden, wirft sich vor dem Buddha-Schrein auf die Knie. Der Abt scheint auch angemessen beeindruckt von der theologischen Sachkenntnis des Yankees und hilfsbereit zu sein, alas, es ist selbstredend eine Falle und so fallen die vermeintlichen Mönche über unsere Helden her und schnüren sie im Laufe einiger shaolin-mässigen Martial-Arts-Tiefflugeinlagen rasch ein (besonders übel erwischt es dabei Terry, der man mal eben einen Galgenstrick um den Hals legt). Mac hat aber clevererweise (und entgegen Scotts Anraten, keine Waffen auf den heiligen Klostergrund mitzunehmen) ein Messer eingeschmuggelt, mit dem man sich befreien und die Mönche mores lehren kann. Die erhalten aber Unterstützung durch einen eilig herbeigerufenen Vietcong-Trupp. Terry soll zwecks Flucht ein Boot klarmachen, aber das verdünnisiert sich umgehend nach ihrem Bordgang – tja, man sollte seine Fluchtgefährte halt doch daraufhin untersuchen, ob sie nicht in den Händen des Feindes sind. Terry wird gefangengenommen und muss mitansehen, wie die Klosterhütte, in die Mac und Scott sich zurückgezogen haben, mit einem Raketenwerfer in die Luft gejagt wird und hält ihre Freunde für hinüber…

Was sie selbstredend nicht sind, wo kämen wir denn da hin. Im Gegentum, Scott und Mac entdecken die gefangenen echten Mönche und ein erlesenes Waffenlager mit allerlei Kriegsgerät „made in the USSR“ (schrieben das die Russen wirklich in Englisch auf ihre Kisten?)

Terry trifft im Todesberg-Camp ein und wird von zudringlichen Soldaten einer Leibesvisitation unterzogen, der sie sich durch ein paar gezielte Schläge und Tritte entzieht. Sofort macht sie den vor sich hin grinsenden General Kruglov als örtlichen Chef im Ring aus und fordert ihn zum Zweikampf, doch davor hat der liebe Gott bzw. Kruglov einen gar hübsch vernarbten lokalen Fighter gestellt, der Terry zunächst unter dem Applaus seiner Kollegen zünftig Dresche verabreicht, ehe Terry den Spiess umdreht. Kruglov allerdings bekommt sie nicht zu fassen, eher umgekehrt, denn der hat nicht viel Mühe, die ungefähr vier Köpfe kleinere Maid per chokelift herumzutragen.

Mac und Scott, die ihr Waffenarsenal im Kloster-Supermarkt aufgestockt haben, müssen den gesetzlich vorgeschriebenen Wasserfall überwinden (und bei aller Liebe glaube ich euch nicht, dass ihr eure Enterhaken fuffzich Meter hoch schleudern könnt, um an Seilen hochzuklettern).

Wing (Su-Lins Paps, Ihr wisst noch) hat indes einen Erpresserbrief erhalten, der jede Menge Zaster und persönliche Übergabe fordert. Wider besseres Wissen will Wing darauf eingehen, wird aber direkt vor der Polizeistation, wo er dies mit dem Captain besprach, von einer Kanalratte (bzw. einem aus Gulli krauchenden Killer) erschossen. Duh.

Kruglov verhört dieweil Terry, die humoreskerweise darauf besteht, Touristin zu sein, die von ihrer Reisegruppe getrennt wurde und damit den bösen Russen so aus der Fassung bringt, dass der die übel zugerichtete Su-Lin anschleppen lässt und der die Story erzählt, ihr ach so liebender Papa habe sich mitsamt seiner Penunze nach Amiland abgesetzt und sie arme Tochter vergessen. Damit hätte sich Su-Lins Wert für Kruglov gen Null reduziert und er würde sie umgehend exekutieren lassen (so ganz komm ich da nicht mit … wer hat nun Wing umgebracht? Ich ging davon aus, es wäre der Vietcong, aber das hätten sie doch einfacher haben können?). „Du bist zuerst dran,“ verspricht Terry zu Kruglovs Amusemang.

Da Scott und Mac mittlerweile auch in Sichtweite des Camps angekommen sind, können wir davon ausgehen, dass wir uns auf den Showdown zu bewegen. Und der wird wieder einmal, soweit es unsere Helden angeht, von Gevatter Zufall begünstigt, denn die Russen nutzen den Erfolg ihrer Operation (schätze ich mal) zu einer zünftigen Fe´te, die mit viel Alkoholmissbrauch und eifrigem Kalinka-Singen (really!) verbunden ist (ich vermute, die Produzenten konnten knapp der Versuchung widerstehen, ein paar kasatchok-Tänze einzubauen). Während Terry und Su-Lin gefesselt ihr Schicksal erwarten, können sie sich ein wenig austauschen. Terry erzählt von Scott und das sie nur wegen ihm mit von der Partie sei (verknallt??), Su-Lin kommt bei der Erwähnung ihres Verlobten ins Schwärmen… Terry bringt es nicht übers Herz, Su-Lin zu berichten, dass ihrer Ansicht nach Scott hinüber sei, sondern verspricht, dass er am nächsten Morgen zur Rettung kommen würde. Kommt auch hin, denn dieweil sich all dies abspielt, danken Mac und Scott vermutlich dem Schöpfer auf Knien dafür, dass sämtliche Dschungel-Militärcamps der Filmgeschichte aus Hütten bestehen, die auf Pfählen stehen und unter denen man herrlich herumkriechen und Bomben und sonstige Booby-Traps installieren kann. Und das tun die beiden auch reichlich.

Für den nächsten Morgen hat Kruglov Su-Lins und Terrys Hinrichtung angesetzt, and being a sadistic commie bastard (nicht zu vergessen: complete idiot) lässt er seine Gefangenen nicht einfach aufhängen oder erschiessen (was schon manchem B-Movie-Schuft viel Ärger erspart hätte), sondern hat sich etwas perfides ausgedacht. Aus nicht näher spezifizierten Gründen (sprich: der Drehbuchautor hielt es für eine Knaller-Idee) hält sich der General in einem Loch im Camp ein Rudel ausgehungerter Lederhandtaschen, äh, Krokodile, und an die sollen die Mädel verfüttert werden. Aber of course schmeisst man die Girls nicht einfach rein, sondern bedient sich einer Wile-E-Coyote-Konstruktion – die Mädels werden an den Händen über der Krokogrube aufgehängt und mit Gegengewichten in Form von Säcken versehen – die Säcke werden angestochen, Sand oder was auch immer rieselt raus, die Säcke werden leichter, die Mädel gehen abwärts, so sieht das in der Theorie aus. Mann… erinnert mich daran, sollte ich je ein megalomanischer Schurke sein und meine Feinde erledigen wollen – keep it simple, keep it quick!

Zeit für unsere Helden, in Aktion zu treten – mit seiner Hi-Tech-Armbrust (die bestimmt nicht aus russischer Fertigung sein dürfte…) löst Scott das Ablenkungsmanöver aus – ya see, Mac und Scott haben rund um das Camp MGs positioniert, die dadurch abgefeuert werden, dass Scott seine Armbrustbolzen auf (deutlich sichtbare, also auch für potentielle Verteidiger, die ihre Hausaufgaben machen würden) Zielscheiben (!!) feuert (Wile E. Coyote, wohin man sieht… aber bei Helden funzt das natürlich). Die „ferngesteuerten“ Maschinengewehre plätten ganze Batallione von blindlings ins Feuer laufenden Fusssoldaten. Nachdem so die ersten Hundertschaften Böslinge hingemetzelt wären, zünden Scott und Mac die Bomben unter den Baracken und veranstalten tüchtigen Budenzauber. Mac stürmt ins Camp und killt weitere Finstermänner durch geschickten Handgranateneinsatz (und Blödheit der Kommunisten), dann befreit er Terry aus ihrer Bredouille, anschliessend auch Su-Lin, wobei er sich aber eine Kugel in die Schulter einfängt. Terry plättet den entsprechenden Vietcong mit gezieltem Kopfschuss (den muss der FSK-Zensor übersehen haben). Scott kämpft fröhlich vor sich hin und wäre die FSK-16-Freigabe nicht, könnte man vielleicht sogar sehen, wie er sich seiner Feinde entledigt. So aber sehen wir ihn freudestrahlend auf Su-Lin zustürmen… doch in Erfüllung von Klischee Nr. 3852-b hebt ein vermeintlich toter Bösmann seine Pistole und gibt einen letzten Schuss ab. Heldenmütig stösst Terry Scott aus der Schusslinie (Liebe macht nicht nur blind, sondern auch blöd und suizidär) und fängt sich die für ihn gedachte Kugel mittschiffs ein (was wir wieder nicht sehen dürfen, FSK sei dank). Scott ist mightily pissed und greift sich den bis dato durch vornehme Zurückhaltung in der ganzen Kämpferei glänzenden General Kruglov für den Kampf der Endabrechnung, während der zutiefst geschockte Mac und die vor sich hin verblutende Terry nun endlich ihre gegenseitige Liebe gestehen dürfen (also wen liebt Terry nun? Scott? Mac? Beide? Egal…). Kruglov und Scott liefern sich den Endkampf, den unter normalen Umständen (sprich: in diesem unserem Universum) Kruglov aufgrund schlichter Grössen- und Kraftvorteile (sein Martial-Arts-Level ist mindestens so gut wie der von Scott) klar für sich entscheiden würde – wer wütend mit Autoreifen um sich werfen kann, erledigt auch einen Hänfling von Scott-Format. Aber, wie gesagt, wir sind im B-Movie-Universum… Der Kampf verlagert sich von Draussen in Kruglovs Büro (vermutlich das einzige noch stehende Gebäude), wo Kruglov beabsichtigt, Scott mit seinem Schreibtisch zu zerquetschen. Scott greift sich das über ihm hängende Lenin-Portrait und drischt es dem General über den Schädel und wickelt ihn anschliessend in die Sowjet-Flagge, bindet ihn an einen Jeep und schleudert ihn in den Kroko-Teich. Dummerweise würgt Scott dann den Jeep ab und Kruglovs übermenschliche Kräfte (naja) zerren den Jeep gen Kroko-Gehege. Anstatt einfach abzuspringen und zu warten, was die Krokodile aus Kruglov machen, öffnet Scott erst den Tank und springt dann erst ab. Nachdem der Jeep dann zu Kruglov in den Teich gefallen ist (und in diesem unserem Universum, pardon my repeat, den General eigentlich zu Mus gemacht haben sollte), schiesst Scott den Tank zur Explosion, womit Jeep, General und die armen unschuldigen Krokos, die nun wirklich nix dafür können, in einer bildhübschen Explosion in ihre Atome aufgelöst werden.

Happy-End, zumindest für Su-Lin und Scott, während Mac entweder der krassesten Fehleinschätzung seit Stoibers „wir haben die Wahl gewonnen“ aufsitzt oder die deutsche Synchronisation dem Zuschauer grausame Tragik ersparen will, und bezüglich Terry, die reichlich hinüber und nach meiner Einschätzung nun wirklich mausetot über seinen starken Armen hängt, ein „sie kommt durch“ äussert… dann kommt auch schon das ENDE, denn für einen Abspann hat´s in der DF nicht mehr gereicht…

Für die Erkenntnis, dass wir es bei No Retreat No Surrender II nicht mit einem Film zu tun haben, der den Intellekt stimuliert, sondern vielmehr mit hirnlosem Actionfodder, verleihe ich nicht mal mehr einen badmovies-de-Gummipunkt… man muss aber schon feststellen, dass dieser Film oft und gern reichlich debil ist. Gut, von einer leichtgewichtigen Rambo-II-Variante mit Martial-Arts-Einschlag kann man natürlich auch nichts anderes erwarten und hat man sein Gehirn vor Einschalten des Videorecorders ordnungsgemäss abgeschaltet, wird man als Genrefreund kurzweilig unterhalten.

Meine Einschätzung ist vermutlich (harhar) mal wieder äusserst subjektiv, aber in seiner teutonischen Inkarnation als Karate Tiger 2 gehört der Streifen einfach zu den irgendwie charmanten Erinnerungen meiner Teenager-Zeit, als man bzw. zumindest ich sanft in die wunderbare Welt des Hongkong-Kinos eintauchte und mit einem meiner damaligen Schulkumpels (Hi, Ralf! Falls Du das liest, melde Dich mal :-)) endlose Nachmittage und Abende damit verbrachte, alles an Far-East-Kloppern anzusehen, was irgendwie auf halbseidenen Wegen aufzutreiben war. Zusammen mit dem Yuen-Biao-Reisser Righting Wrongs (dt. Tage des Terrors) war Karate Tiger 2 der erste Cynthia-Rothrock-Film, der sich mir vorstellte und, ich muss es zugeben, die Dame machte schweren Eindruck auf mich. Nun ist dieser Film sicher keiner der absoluten Ausreisser im positiven Sinne in der handkantenschwingenden Karriere von Ms. Rothrock, aber alles, was zumindest Action-Knowledge made in Hongkong aufzuweisen hat, ist ihren US- oder Filipino-Produkten jederzeit vorzuziehen, auch wenn Cynthia nur zwei magere Actionszenen zur Verfügung hat, um ihr Talent zu beweisen.

Aber ich eile voraus… drehbuchtechnisch werden hier selbstverständlich keinerlei Originalitätspreise gewonnen, brav und treu handelt die Story jedes Klischee der Einzelkämpfer (auch wenn´s drei sind)-mischen-Dschungelcamp-auf-Plotte, die wir alle (auswendig) kennen, bar jeden Überraschungsmoments (wenn man davon absieht, dass die Krokogrube nun wirklich etwas out-of-place wirkt). Manch Detail ist reichlich dämlich (ich hab oben ja schon einiges angerissen) und die politische Naivität, mit der das Script versucht, die roten Khmer, nun wahrlich keine fröhliche Bande von merry men, zu den „Guten“ (oder zumindest weniger verdammenswerten) zu stillisieren, ist schon richtiggehend entwaffnend (wer mit den Khmer als solchen nichts anfangen kann, möge bitte den Klassiker The Killing Fields zu Rate ziehen oder einfach in einem zeitgeschichtlichen Lexikon nachschlagen). Anyway, die Story ist ja bloss blanke Ausrede für die Aneinanderreihung von mehr oder weniger zusammenhängenden Actionszenen und als solche nicht besser oder schlechter als das, was die zeitgenössischen Genrekonkurrenten sich zusammenreimten. Vergessen wir also die Story, weisen nur noch darauf hin, dass zumindest die deutsche Fassung nicht vergisst, mit einer sprücheklopfenden Synchronisation den Humorfaktor hoch zu halten (und, nicht zuletzt deswegen, weil einige der Sprüche ihren festen Platz in meinem Vokabular gefunden haben, können sie so schlecht nicht sein, hehe), und widmen uns als nächstem Punkt dem, worauf es in Filmen wie diesen ankommt, nämlich der Action.

In einem Film namens Karate Tiger 2 könnte man nun leichtsinnigerweise meinen würde hauptsächlich martial-arts-Action geboten und obwohl natürlich einiges an durchaus ansehnlich choreographierten Fights geboten wird, hätte es für meinen Geschmack in dieser Hinsicht ruhig etwas mehr sein können – die meisten Kampfszenen sind zwar ordentlich, aber zu kurz, lediglich der finale Showdown-Fight Kruglov vs. Scott ist ausführlich genug, um im Gedächtnis zu bleiben. Die meisten anderen Fights sind, wie gesagt, okay, aber nothing special, eben das übliche und vielfach gesehene. Als „Ausgleich“ gibt´s dafür „konventionelle“ Schusswaffenaction im Finale, die das ganze eben mehr in Rambo- als in Karate Tiger-Gefilde lenkt, was zwar handwerklich auch akzeptabel gestaltet wurde, aber in grösserer Perfektion eben von den erwähnten US-Major-Produkten geboten wird. Es wird zwar ordentlich Pyrotechnik aufgeboten und die Produktion hat sicherlich mehr Hongkong-Dollar gekostet, als man an einer Wäscheleine zum Trocknen aufhängen kann, aber so der gewisse Kick will sich nicht einstellen – für meine Begriffe ist auch Cory Yuen als Regisseur einfach geeigneter für eher „klassische“ Martial Arts als diese „grossvolumige“ Action, die man dann doch eher Leuten wie John Woo überlassen sollte.

Zudem ist die deutsche FSK-16-Fassung, wie oben auch schon mehrfach angesprochen, einmal mehr übelst beschnitten und bereinigt alles, was irgendwie an blutiger Härte oder zynischer Gewalt mal im Film gewesen sein mochte – schon irgendwie schade, denn ein wenig mehr „grit“ würde dem Film nicht schaden, der so ein bisschen wie eine Teenie-Version von Rambo II daherkommt (und wer Hollywoods offizielle Teenie-Version von Rambo II, das schauerliche Disney-Stück Rescue gesehen hat, ahnt da übles), ein wenig – sowohl im übertragenen als auch im Wortsinne – blutleer, das ganze.

Dass der Streifen dennoch auch in dieser Form recht gut unterhält liegt, abgesehen an der nostalgischen Verklärung meiner Jugendzeit, an den drei hochsympathischen Hauptdarstellern. Loren Avedon erweist sich nicht nur als akzetabler Fighter, sondern auch als echter Sympathieträger und selbst wenn das Script auf halbem Weg die Gewichtung seiner Rollengestalt etwas zu seinen Ungunsten verschiebt (der Film beginnt quasi als „Loren-Avedon-Star-Vehikel“ und wird über weite Strecken der Laufzeit dann aber zu einem Film von drei gleichberechtigten Stars, ehe Avedon mit seiner finalen Tagesrettungsaktion wieder das Kommando übernimmt) hat er einfach eine positive Ausstrahlung, die er leider nicht in eine grössere Karriere als die eines regelmässigen Handkantenschwingers in preiswert produzierten Actionfilmchen wie Kickboxer 2 (deutscher Titel) ummünzen könnte.

Noch schlimmer erging es Max Thayer, der ebenfalls den Haudegen Mac mit Spass an der Sache mimt, und der zumindest mir in keinem einzigen anderen Film aufgefallen ist. Zu Cynthia Rothrock braucht man an dieser Stelle sicherlich nicht mehr viel sagen, auch mangels Konkurrenz ist sie zweifellos die „first lady“ unter dem nicht-chinesischen-Action-Heroinnen und auch wenn Karate Tiger 2 ihr nicht allzu breiten Raum lässt, um ihre Fähigkeiten zu showcasen, bietet er ihr immerhin ein wenig Gelegenheit, auch mal etwas komödiantischer zu agieren, was ihr auch nicht schlecht zu Gesicht steht.

Matthias Hues spielt den Fiesling Kruglov vor allem mit überzeugender physischer Präsenz, liegt aber ansonsten absolut auf Klischee-Kurs, aber das ist in Filmen wie diesem ja das, was man will.

No Retreat No Surrender II bzw. Karate Tiger 2 erfindet das Genre sicher nicht neu, andererseits vermag der Film den nicht allzu anspruchsvollen Genre-Freund durchaus zu unterhalten, obwohl ich gerne mal eine Uncut-Fassung davon sehen würde, da dürfte doch einiges enthalten sein, was die deutsche Fassung uns nicht zeigen mag. Die Idee, die klassische Lagerbefreiung mit ein wenig martial arts aufzumöbeln, ist auch nicht gänzlich originell, aber zumindest noch nicht gar so oft gesehen wie Stallone´sche oder Norris´sche Einzelkämpferorgien, die launig-humorige Synchronisation sorgt für gute Laune und inszenatorisch ist die Action von annehmbarem Niveau für die Preisklasse, so dass ich den Streifen dem Freund solcher Ware doch empfehlen möchte. Langweilig wird´s kaum, die Hauptakteure sind sicher keine Shakespeare-Mimen, aber sie haben Spass an der Sache und sympathische Ausstrahlung und zumindest bei mir spielt da noch der erwähnte Nostalgie-Faktor mit rein. Ein netter Zeitverschwender für zwischendurch, wenn´s einfach mal hirnlose Action sein soll, bei der man tunlichst nicht denken will oder soll.

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 7


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