Kalimán en el siniestro mundo de Humanon

 
  • Original-Titel: Kalimán en el siniestro mundo de Humanon
  • Alternative Titel: Kaliman in the sinister world of Humanon |
  • Regie: Alberto Mariscal
  • Land: Mexiko
  • Jahr: 1974
  • Darsteller:

    Jeff Cooper (Kaliman), Milton Rodriguez (Humanon), Lenka Erdo (Shamara, als Lenka Erdos), Manuel Bravo (Solin, als Manolo Bravo), Carlos Gardan, Alberto Inzua, Angelina Fernandez (Juarina), Consuelo Quezada (Madame Alba), Alonso Castano (Perfecto)


Vorwort

Kaliman, freischaffender turbantragender Superheld, Kung-fu-Meister, Telepath und Hypnotiseur, reist mit seinem jugendlichen Sidekick Solin zu einem psychologischen Kongress nach Rio de Janeiro. Sein Gastgeber, Professor Phreneul, erwartet ihn bereits offenen Armes, seine Sekretärin Shamara, ein ultraheißer Feger, der sein Gesicht aber hinter einem Schleier verbirgt, ist ein wenig kürzer angebunden. Dies deshalb, weil ihr Ehemann, Professor Rabadan (oder Armadamn, Arvadam, Rabatan, je nachdem, wie die Untertitel grad lustig sind), auf dessen Bekanntschaft sich Kaliman ganz besonders gefreut hat, ermordet wurde. Genauer gesagt – geköpft wurde der Prof, und das abgetrennte Haupt ist nach wie vor abhängig.

Bis der Kongress losgeht, hat Kaliman noch etwas Freizeit für Sightseeing. Schnell bemerken Kaliman und Solin, dass sie verfolgt werden. Nicht die einzige Merkwüredigkeit, den Phreneul muss zugeben, dass zwei weitere Wissenschaftler, die auf dem Kongress reden sollten, spurlos verschwunden sind (und bei den restlichen geladenen Gästen ist schon gelinde Panik ausgebrochen, die sich in spontanen Absagen äußert). Irgendjemand also scheint den Kongress sabotieren zu wollen, aber wer? Und warum? Kaliman kommt aus unerfindlichen Gründen Shamara verdächtig vor. Am Abend versuchen unbekannte Feinde, Kaliman in seinem Hotelzimmer zu hypnosaften. Dieweil Kalimans übermenschlicher Geist den Angriff abwehren kann (und einen der Angreifer zum Kopfsprung aus dem achten Stock veranlasst, mit der eher unerwarteten Folge, dass seine Rübe explodiert), lenkt es den Helden lange genug ab, damit Solin entführt werden kann. Die Entführer melden sich umgehend und verlangen Kalimans sofortiges Erscheinen auf einem Friedhof, wo Kaliman in einer Gruft eingesperrt aufs Ersticken wartet. Kaliman müsse zur Rettung schon seine diversen Superpowers einsetzen.

Kaliman schreitet wunschgemäß zur Tat, wird bei der Rettungsaktion allerdings von den fiesen Bösewichtern angegriffen. Natürlich sind die Henchmen keine echte Bedrohung für Kaliman, der einen der Angreifer (mit Unterstützung durch ein unbekanntes Skelett!) dingfest machen und den anderen als Phreneuls vermeintlich loyalen Assistenten Calabedo identifiziert. Kaliman will den taubstummen Gefangenen telepathisch verhören, aber Calabedo verhindert das und greift mit zwei im Kofferraum mitgebrachten Zombie-Indios an. Der Fiesewicht erweist sich als immun gegen Kalles Hypnokräfte, weil er selbst auch ein „Zombie-Tronik“ ist. Kaliman wird schließlich von Phreneul k.o. geschlagen, dessen Tochter im Gewahrsam des Superschurken Humanon festsitzt, und Humanon will Kaliman unbedingt haben.

Humanon, ein lustiger Kerl in einer roten Ku-Klux-Klan-Verkleidung mit Sonnenbrille und Nasenlöchern, sitzt in seinem Dschungelhauptquartier, umgeben von so einem guten Dutzend Zombies, ein paar in Käfigen hockender Gefangener und seinem Majordomus, dem greisen Bekloppten Perfecto. Kaliman und Solin gehen auf dem Dschungeltreck zu Humanons Hideout stiften (was erstaunlich sinnfrei ist, weil sich alles heldenmäßige wesentlich einfacher gestalten würde, hätte er damit gewartet, bis er in Humanons ihm ja unbekanntem Versteck angekommen ist). Humanon nagelt seine Pläne (soweit man davon reden kann, dass er nachvollziehbare Pläne hat) statt dessen dem unkooperativen Phreuneul vor’s Knie. Natürlich hat er die verschwundenen Eierköpfe gekidnappt und auch Rabadan geköpft. Humanon befasst sich nämlich mit der genetischen Mutation von Menschen, die nach Humanons streng wissenschaftlichem Ansatz offensichtlich darin besteht, seinen Versuchsobjekten Tiergehirne einzusetzen, auf dass sie ihm als loyale Sklaven dienen. Rabadan und einige andere ausgewählte Genies sollen auf andere Körper transplantiert werden und Humanon zur Belustigung zur Verfügung stellen. Ein solcher Zombie-Tronik soll auch Juneira, Phreneuls Tochter werden.

Kaliman muss, um irgendwie weiter zu kommen, Humanons Aufmerksamkeit erregen (siehe meine Bemerkung weiter oben). Das Unterfangen gelingt halbwegs – Kaliman kann ein paar Zombie-Troniks aufs Haupt schlagen, aber Solin wird erneut entführt. Selbiges natürlich als Falle für Kaliman, in dieser, telepathisch von Rabadan (!) instruiert, auch blindlings hineintappt. Nun ist auch Kaliman in der Hand des wahnsinnigen Kuttenträgers, denn das Gehirn unseres Superhelden kann Humanon natürlich gut brauchen…


Inhalt

Mexican Madness! Das mexikanische Kommerzkino, das wissen wir als Veteranen des Schundfilms, funktioniert etwas anders als das aus praktisch allen Ländern, vielleicht abgesehen von der Türkei (und Japan. In Japan ist sowieso alles anders als überall sonst), fünfundzwanzig Jahre Lucha-Film haben das verdeutlicht. Aber es ist nicht alles, was aus Mexiko kommt, von der Sorte maskierter Wrestler verkloppt irgendwelche Monster, nein, es gibt auch Genrebeiträge, in denen kein Santo, kein Blue Demon, kein Mil Mascaras die Hälfte der Laufzeit im Ring steht und seine Gegner mit Headscissors, Bodyslams und Shoulderblocks (so ungefähr das komplette Repertoire eines 60er-/70er-Luchadores) malträtiert.

„Kaliman“ z.B. ist ein reinrassiger Superheld aus dem Bilderbuch, und das ist mal wieder wörtlich zu nehmen, handelt es sich um einen gigantisch populären Comic-Helden aus dem Land der Tortillas und Sombreros. So weit ich eruieren konnte (die Quellenlage ist für nicht-spanischsprachige Menschen natürlich schwierig), zog der Comic ein nicht minder erfolgreiches Radio-Serial nach sich und folgerichtig dann auch den Sprung auf die große Kinoleinwand in Form von zwei Filmen, in denen jeweils US-Import Jeff Cooper (hierzulande höchstens „bekannt“ für seine Hauptrolle in dem von Bruce Lee konzipierten Mystik-Martial-Arts-Brimborium „Das Geheimnis des blinden Meisters“) den titelgebenden Helden spielte.

Erstaunlicherweise sind tatsächlich beide Kaliman-Filme auf DVD erschienen (eine VHS-Auswertung übersprang Kaliman ganz superheldig), mittlerweile aber nur zu Mondpreisen im locker dreistelligen Bereich abzugreifen. Immerhin gelang es mir, ein Exemplar des zweiten Kaliman-Films in einer lichten Sekunde abzugreifen – wenn Ihr mir das nachtun wollt, viel Glück!

Dass es sich um den zweiten Film handelt, macht die Sache für mich freilich nicht einfacher (obwohl die DVD unerwarteterweise sogar englische Untertitel der allerdings ziemlich chaotischen Art mitbringt), denn „Die finstere Welt des Humanon“ geht zwanglos davon aus, dass wir mit dem Charakter Kaliman, seinen Fähigkeiten und seinem kindlichen Sidekick Solin bereits vertraut sind. Neueinsteiger in die Lore haben’s also verhältnismäßig schwer, besonders damit, die persönliche Beziehung von Kaliman und Solin aufzudröseln. Kaliman bezeichnet Solin als „seinen Freund“, bringt ihm da und dort Dinge über die Natur bei (die vermutlich keiner tiefergehenden Überprüfung standhalten), ist also irgendwie wohl auch sein Lehrer, aber eventuell zugestiegene Fahrgäste mal kurz mit einer Line oder zwei daran zu erinnern, wie der Turbanträger Kaliman, abgesehen von seinem amerikanischen Darsteller deutlich dem indischen Kulturkreis zuzuordnen, an Solin, den sein Fez ohne weiteres als arabisch-nordafrikanischer Herkunft her kennzeichnet, gekommen ist.

Aber eigentlich ist das ja auch egal, wir denken an Batman und Robin und daran, dass jeder nach seiner Fasson selig werden soll, solang die Sache nicht unappetitlich ist, und kümmern uns um den Restfilm. Wie’s bei den Tequilabrauern üblich ist, wird in „Kaliman“ so ziemlich alles reingepackt, was nicht niet- und nagelfest ist – heiße Babes, entstellte Schönheiten, wahnsinnige Wissenschaftler, die nicht nur ein unterirdisches Superschurken-Lair betreiben, das jedem Eurospy-Schurken Tränen in die Augen treibt, sondern auf der Lohnliste auch Hexenmeister und teleportierende-telepathische Zwerginnen hält, gedankenkontrollierte Zombies, entkörperte Köpfe in Käseglocken wie in „Futurama“ selig, gothic horror-Motive, Dschungel-Stock-Footage von Riesenschlangen, einen comic-relief-Affen, einen achtzigjährigen Greis, der mit Freude Gefangene foltert, einen unbegreiflichen (und unsinnigen) Schlusstwist hinsichtlich einer Hauptfigur, die langsamsten Kung-fu-Kämpfe seit Erfindung der Zeitlupe (ohne dass selbige dafür benutzt wird), hirnigen Gadgets, einem Schurkenplan, der auf so vielen Ebenen keinen Sinn ergibt, und ein explosives Finale. Da ist für jeden was dabei (außer für den Splatterfreund, denn hier haben wir’s natürlich mit einem jugendfreien Abenteuer zu tun – und eben ohne Luchadores, aber Prügelszenen gibt’s dennoch genug).

Macht dann natürlich auch nichts, dass die Plotte vorn und hinten keinen Sinn ergibt und sich bei jeder Gelegenheit selbst ins Knie schießt (früh genug etabliert der Streifen, dass Kaliman telepathisch begabt ist [wie es der Film in seinen Dialogen ausdrückt: „Kann er Gedanken lesen?“ – „Nein, er ist nur telepathisch.“ ZONK!], was den großen Heros nicht daran hindert, alle Nase lang von irgendwelchen Plotentwicklungen, Angriffen, gestellten Fallen oder verräterischen Aktionen tierisch überrascht zu sein). Wie es auch bei den verschwägerten Lucha-Filmen üblich ist, haben die Autoren, speziell die Dialogschreiber, nicht den geringsten Plan von der, hust-hust-röchel, „Wissenschaft“, die in Bezug genommen wird, was sich in herzigem sciencebabble äußert, bei dem jeder, der mehr als ein Semester lang eine Baumschule besucht hat, die Lachtränen über die Wangen rieseln werden (es fängt schon damit an, dass der Schurke ja Menschen „mutieren“ lassen will – e.g. ihnen andere Gehirne einsetzen will, was nun nicht ganz das Gleiche ist, die Geschichte das aber alles als ein „psychologisches“ oder gar „parapsychologisches“ Problem einstuft.) Die Untertitel, so schlampig sie da und dort sind, gelegentlich mal einfrieren oder auch ein paar Zeilen überhaupt nicht übersetzen, geben durchaus akkurat die Hirnigkeit der original-spanischen Dialoge wieder (Spanisch ist ja zum Glück eine Sprache, bei der man so einiges an Vokabeln auch ohne große Sprachkenntnisse wiedererkennen kann, und wenn man dann noch englische Subs dazu hat, die wenigstens annähernd an den Originaltext rankommen, kann man auch irrationale spanische Dialoge als solche identifizieren).

Nun kann man zumindest strafmildernd anführen, dass „Kaliman“ sicher nicht durchgängig todernst gemeint ist, es ist, wie gesagt, ein Film für ein juveniles Publikum, das im Kino mitgehen und rumtoben soll, und deswegen hat „Kaliman“ auch einige reinrassige Slapstick-Momente (gerne mit Perfecto, dem Foltergreis), und erspart sich alles an graphischer Gewalt, aber zumindest Jeff Cooper agiert mit dem ganzen unangebrachten Ernst eines seriösen Mimen (nicht mit den Fähigkeiten eines solchen, newa), abgezählten anderthalb Gesichtsausdrücken und (mutmaßlich) dem Handicap, dass er als einziger am Set wohl in Englisch spielte, während der Rest sich seiner angestammten spanischen Zunge bediente. Aber gerade dieser Kontrast – speziell mit dem vollkommen hysterisch-debilen Schurken Humanon, dessen Darsteller beweist, dass man auch unter einer Klans-Kapuze (bei der ich immer noch nicht weiß, ob mich die über der Kapuze getragene Sonnenbrille oder die säuberlich hineingepieksten Nasenlöcher mehr begeistern) overacten kann, bis die Schwarte kracht – macht für den Trashfreund natürlich einen erheblichen Reiz aus.

Auch abseits der Story und den Interpretationen der Charaktere durch ihre Darsteller ist „Kaliman“ gespickt mit WTF-Momenten (wie dem explodierenden Kopf des „Zombies“, der sich von Kalimans Hotelzimmer in die Tiefe stürzt, was immerhin später dadurch erklärt wird, dass die Burschen Sprengkapseln im Nacken tragen. Hat John Carpenter davon gehört? Oder Steven De Souza, bevor er „Running Man“ schrieb?), die sich sowohl aus der, hihi, „Handlung“ als auch dem handwerklichen Chaos, das Regisseur Alberto Mariscal (der auch den ersten „Kaliman“-Film inszenierte, erstaunlicherweise aber nie einen Luchadore-Streifen drehte, obwohl in 40 Jahren siebzig Filme herunterkurbelte, dafür mit „Le fenomenos del Futbol“ einen Fußballfilm!) geradezu genüsslich verbreitet, ergeben. Gerade die Anfangsphase in Rio ist ein Schnitt-Schlachtefest ersten Ranges, in der so ziemlich kein Szenenwechsel nachvollziehbar ist und auch die Kameraführung des öfteren unlösbare Rätsel aufgibt (da wähnte ich mich stellenweise bei Doris Wishman und ihrer „wenn im Zweifel, film Füße“-Einstellung).

Groß ist freilich auch die Demaskierung des Schurkens, die als großer Schockmoment inszeniert ist, was vielleicht funktionieren würde, hätten wir als Zuschauer die betreffende Figur länger als eine Sekunde auf einem Foto gesehen… als Ausgleich dafür wirkt die große Finalsequenz des zusammenbrechenden Lairs richtig gefährlich, wenn die echten Schauspieler durch echte Explosionen und Flammen hetzen.

Das Tempo ist naturgemäß hoch, auch wenn der Fairness halber angemerkt sei, dass die IMDb eine Laufzeit von 106 Minuten angibt, die DVD aber bei nur 96 Minuten eintickt, unter Berücksichtigung der Framerate also gut fünf-sechs Minuten fehlen könnten (wo? Keine Ahnung, praktisch gesehen kann man an jeder beliebigen Stelle des Films irgendwas rein- oder rausschneiden und es macht die Sache nicht mehr oder weniger verständlich). Der Score ist beschwingt-lässig-deplaziert und nur im äußersten Notfall dazu bereit, die Stimmung der entsprechenden Szene adäquat zu unterstützen. Toll (im Sinne von „saukomisch“) sind die Kostüme (insbesondere das Minikleid von Shamara, die Fantasieuniform Perfectos und selbstredend die Klanskutte von Humanon), und das Design des Schurken-HQs, sowohl unter- als auch überirdisch, macht Laune.

Hauptdarsteller Jeff Cooper… na, zu dem könnt Ihr schon bei „Das Geheimnis des blinden Meisters“ eine Einschätzung meinerseits nachlesen. Der vor einigen Monaten (März ’18) verstorbene Cooper, „bekannt“ auch für seinen Stint in „Dallas“ als Sue Ellens Therapeut, mag kampftechnisch „legit“ gewesen und ein Kumpel von David Carradine gewesen sein, er ist aber auch eine der farblosesten Nasen, die jemals vor die Kamera gehalten wurden, frei von Ausstrahlung, Charisma, Screenpräsenz, und wenn er dann noch seine Kampfkunst an das geballte Un-Talent diverser mexikanischer Stuntchargen anpassen muss, kann man sich selbst über sein Kung-fu nur noch tierisch beömmeln.

Lenka Erdo (oder Erdos, je nach Quelle) ist ein steiler Zahn vor dem Herrn und ist für die kombinierte femme fatale/damsel in distress-Rolle in dieser Gehaltsklasse Film absolut ausreichend qualifiziert (ich hab aber keine Ahnung, was ihr Schleier- und Entstellungsgimmick bringen soll), ward allerdings nur noch einmal in einer Mini-Rolle in dem mexikanischen Drama „Pasajeros en transito“ gesichtet. Schade einklich… Milton Rodrigues („Mit 1000 PS in den Tod“, „Tornado“, „Massacre in Dinosaur Valley“) lässt’s als Humanon unter seiner Kutte ordentlich krachen – dafür, dass man so ziemlich jede Pfeife in das Kostüm hätte stecken können, gibt er alles.

Manuel Bravo übernahm die Rolle des Kid-Sidekicks Solin von seinem Vorgänger Nino del Arco. „Manolo“ hatte da schon siebzehn Filmcredits auf dem Kerbholz und ist routiniert genug, um die potentielle nervige Rolle (Short Round, anyone?) nicht überzustrapazieren. Drei Jahre später gab er mit seinem nächsten Film, wieder unter Marsicals Regie, dem Western „Bloody Marlene“ seine Abschiedsvorstellung. Ansonsten kann ich mangels aussagekräftiger Credits und nicht vorhandenem enzyklopädischen Wissens meinerseits über mexikanische B-Darsteller nur noch „Perfecto“ Alonso Castano namentlich herausstellen. Der war wenigstens mal an der Seite von Santo in „La venganza de la Illorana“, einem späten Lucha-Film von 1974, zu sehen, und agierte auch neben Santos frequentem Ring- und Film-Opponenten Wolf Ruvinskis in „Islands of Lost Souls“ (nicht zu verwechseln mit einer Dr.-Moreau-Adaption, sondern vielmehr Verfilmung eines mexikanischen Abenteuerromans). Castano macht aus der Rolle des verrückten Adjutanten des Schurken ein regelrechtes Freudenfest. So viel Hingabe sieht man (auch im Kontext eines Films) selten…

Mir liegt die, wie erwähnt, mittlerweile recht unerschwingliche DVD von Vanguard Cinema vor. Ziemlich schraddlige Bildqualität, wie zu erwarten, spanischer O-Ton aus unerfindlichen Gründen in Dolby Digital 5.1 up-gemixt, konfuse englische Untertitel werden mitgeliefert, dafür aber keinerlei Extras.

Auf jeden Fall ist „Kaliman im finsteren Reich des Humanon“ ein echter Schlager, ein Musterbeispiel hysterisch-unfreiwillig-witzigem mexikanischen Kommerzkinos und durch seine Abwesenheit maskierter Wrestler auch für die Klientel geeignet, die Entertainment weniger aus halbnackten Männern, die miteinander ringen und rangeln, ziehen, sondern einen komplett verpeilten, abe eigentlich „herkömmlichen“ Superhelden-Abenteuerfilm genießen können (wobei „Superheld“ hier weniger „Superman“ als z.B. „Das Phantom“ oder „Tarkan“ gemeint ist). Gerade, wer sich über türkische Abenteuer-Actionfilme amüsieren kann, wird sich hier praktisch wie zuhause fühlen. Ich freu mich schon darauf, dem einem ahnungslosem Publikum auf dem nächsten B-Film-Basterds-Festival vorzuführen… Ein echter Trash-Volltreffer – wer an die DVD zu einigermaßen erträglichem Preis rankommt, sollte zuschlagen!

Oh, Mister Kaliman…

© 2018 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 9

BIER-Skala: 9


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