Jason X

 
  • Deutscher Titel: Jason X
  • Original-Titel: Jason X
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  • Regie: James Isaac
  • Land: USA
  • Jahr: 2002
  • Darsteller:

    Rowan (Lexa Doig)
    Jason (Kane Hodder)
    Tsunaron (Chuck Campbell)
    Kay-Em 14 (Lisa Ryder)
    Sgt. Brodski (Peter Mensah)
    Janessa (Melissa Ade)
    Waylander (Derwin Jordan)
    Prof. Lowe (Jonathan Potts)
    Azrael (Dov Tiefenbach)
    Dr. Wimmer (David Cronenberg)
    Fat Lou (Boyd Banks)
    Kinsa (Melody Johnson)
    Adrienne (Kristi Angus)
    Crutch (Phillip Williams)
    Stoney (Yani Gellman)
    Dieter Perez (Robert A. Silverman)
    Kicker (Barna Moricz)
    Briggs (Dylan Bierk)
    Dallas (Todd Farmer)
    Condor (Steve Lucescu)
    Sven (Thomas Seniuk)
    Geko (Amanda Brugel)


Vorwort

Dies wird in mehrfacher Hinsicht ein revolutionäres Review. Nicht nur, dass ich zum ersten Mal in der Geschichte dieser Seiten einen Film der Friday the 13th-Reihe bespreche, nein, was Rechtschreibungsästheten sicherlich in Begeisterungsstürme versetzen wird, es wird sogar eines, das hoffentlich ohne Tippfehler und grammatikalische Sprachvergewaltigungen auskommt, denn von Stund an holze ich die Texte hier mit Microschrott-Word runter und komme dadurch in den Genuss einer automatischen Rechtschreibprüfung (einziger Minuspunkt daran ist, dass ich konsequent nach alter Rechtschreibung vorgehe und Word natürlich auf die neue Variante gepolt ist… könnte sich vor allem in der ss/ss-Frage unter Umständen schwierig gestalten… aber ich denke, dass ist dann immer noch einfach zu lesen als mit meinen patentierten Typos).

Okay, also Jason X. Bringen wir das Outing gleich zu Anfang hinter uns – ich war nie ein grossartiger Fan der Friday the 13th-Serie. Man könnte mir vorwerfen, dass ich auf der anderen Seite ein bedingungsloser Fan von Halloween nebst Sequeln bin und im Endeffekt beide Reihen doch aufs Gleiche rauskommen, aber dem ist, denke ich, nicht so. Zwar haben beide Serien das Motiv des unzerstörbaren unaufhaltsamen Killers (bzw. des „personifizierten Bösen auf zwei Beinen“, wie sich Donald Pleasence ausdrücken würde), aber im Vergleich zu Michael Myers schien es dem guten Jason Voorhees durch sämtliche seiner Filmeskapaden an Persönlichkeit zu fehlen. Myers hatte für seine Taten ein Motiv – kein besonders originelles, aber immerhin eines: er versuchte, seine Familienmitglieder auszulöschen. Jason dagegen killte und meuchelte mehr oder weniger beliebig alles, was ihm am Crystal Lake in den Weg kam und vorehelichen Sex hatte (Michael macht so was zwar auch gern, aber bei ihm sind das Durchgangsstationen auf dem Weg zu seinem Endziel, Schwester/Nichte/angeheiratete Schwipp-Schwägerin o.ä.). Des weiteren watete Halloween, vielleicht mit Ausnahme von The Curse of Michael Myers nie so selbstzweckhaft in seinen Gore-Effekten wie die rivalisierende Friday-Reihe

Soll aber letztendlich egal sein, festzuhalten bleibt, dass ähnlich wie Michael Myers auch ein Jason Voorhees auch sequel-technisch nicht totzukriegen ist, wenngleich auch der Machetenschwinger nach Jason Goes To Hell eine kreative Kunstpause einlegen musste, in der die Verantwortlichen sich entscheiden mussten, wie zum Geier es denn weitergehen sollte. Die hochkarätige Lösung: man entschied sich dazu, den Vorgänger einfach zu ignorieren und Jason in den Weltraum zu schiessen (was Hellraiser, Critters und Leprechaun ja schon mit ihren Titelhelden erledigt hatten und auch bei Halloween eine Zeitlang in Erwägung gezogen wurde). New Line Cinema, die mit Jason Goes To Hell die Serie von Paramount (die nie glücklich damit waren, obwohl sie einen ordentlichen Batzen Dollars damit machten) übernahm, spendierte Sean S. Cunningham, dem Serien-Erfinder, satte 14 Millionen Dollar, was nun auch für Hollywood-Verhältnisse nicht gerade Portokasse ist, gerade, wenn es sich um das neunte Sequel zu einem Slasherfilm handelt (und man bei Filmen dieser Art seine Kohle selten in teure Stars investieren muss).

Na, jedenfalls seit ich bei den Kollegen von Teleport_City vor einer ganzen Weile das vermutlich bösartigste Review, das mir je unter die Finger gekommen ist, lesen durfte, war mir klar, dass ich Jason X irgendwann mal sehen muss…


Inhalt

Bereits die ersten Einstellungen der Titelsequenz machen deutlich, dass der Löwenanteil des 14-Mio-Budgets wohl in CGI geflossen ist, denn wir bekommen diverse computeranimierte Szenen aus dem Inneren von Jasons Körper und seiner Blutkörperchen präsentiert. Warum? Nun, eine junge hübsche Wissenschaftlerin namens Rowan experimentiert mit dem Zellmaterial des Superkillers in einer Forschungseinrichtung, die hochoriginell „Crystal Lake Forschungseinrichtung“ benannt ist. Jason selbst lungert in einem leeren Lagerraum herum, komplett mit der berühmten Hockeymaske und eingeschnürt von ungefähr drei Kilometern schweren Ketten, bewacht von einem jungschen Soldaten, der, um die starrenden Blicke des Massenmörders nicht mehr ertragen zu müssen, eine Decke über Jason wirft. Indes bekommt Rowan Besuch von David Cronenberg (der sich wohl auch für nix mehr zu schade ist… na gut, ernsthaft, Cronenberg ist ein alter Kumpel von Regisseur Jim Isaac) alias Dr. Wimmer mit ein paar hochgestellten Lamettaträgern. Hat noch selten was gutes bedeutet, so auch hier. Während Rowan nämlich Jason mit dem guten alten Plot-Hilfsmittel des cyrogenischen Kälteschlafs auf unbestimmte Zeit auf Eis legen will, ist Wimmer und seinen Militärfreunden eingefallen, dass man die ungeheueren regenerativen Fähigkeiten des Maskenmanns doch irgendwie, vermutlich bevorzugt militärisch, gewinnbringend nutzen könnte und tut auf entsprechende Nachfrage der entsetzten Rowan freudestrahlend kund, herzlich gerne das Risiko einzugehen, dass Jason während des Transports nach Scranton ein Gemetzel anstellen könnte (diese Schnarchnasen haben offenbar nie Halloween 4 gesehen, da lernt man, warum man personifiziertes Böse auf zwei Beinen nie in der Gegend herumkutschieren sollte). Aber wir ahnen es ja sowieso, die Sache hat sich längst erledigt, denn unter der Decke im Jason-Lager tummelt sich mitnichten ein maskenbewehrter Machetenkiller, sondern ein armer toter junger Soldat. Aus dem Schatten springt dann auch schon Jason und meuchelt fröhlich vor sich hin, einer der ordensspangenbestückten Generäle kann verröchelnderweise der zufällig vorbeistrollenden Rowan noch den goldenen Tipp: „Laufen sie weg!“ auf den Weg geben. Während Jason sich mit einer Machete eindeckt, bewaffnet sich auch Rowan mit einer Schrotflinte und spielt selbstlos Lockvogel mit der klaren Absicht, Jason in die Cryo-Kammer zu lotsen und einzufrieren. Der Plan funktioniert, ein paar Schrotladungen überzeugend Jason auch, sich in die Kammer zu stellen, Klappe zu, Jason auf Eis. Soweit der Plan. Nur sollte man sich dann nicht direkt vor die Kammertür drapieren, wenn man eine junge hübsche Wissenschaftlerin ist, denn dann rammt einem nämlich Jason die Machete durch eine zentimeterdicke Stahltür in den Wams. Folge daraus nicht nur eine etwas angestochene Rowan, sondern auch ein Leck in der Cryo-Kammer, was das Sicherheitssystem der Anlage zu Rowans gesteigerter Überraschung dazu veranlasst, das komplette Cryo-Labor hermetisch abzuriegeln und damit unserer Heldin den Ausgang zu verweigern. Durch den Spalt in der Cryo-Kammer dringt das Einfrier-Gas auch ins Labor und verwandelt so nicht nur den davon nicht sonderlich begeisterten Killer, sondern auch die verletzte Wissenschaftlerin in Gefrierfleisch.
Später… sehr viel später – der Film macht noch eine Weile ein Geheimnis draus, aber ich kann´s ja an dieser Stelle verraten. Während unser Prolog im Jahre 2010 spielte, schreiben wir mittlerweile das Jahr 2455 (und da hab ich schon mal wieder ein Problem: ich soll glauben, dass sich 445 Jahre lang niemand um Crystal Lake gekümmert haben soll? Ich bin sicher, das US-Militär wäre der Angelegenheit, die ein paar ihrer hohen Würdenträger das Leben gekostet haben, mal wenigstens oberflächlich auf den Grund gegangen). Ein Haufen Idioten in Schutzanzügen (anders kann man die Leut´ nicht titulieren) kraucht durch die verlassene Anlage und findet die Cryo-Kammer und verliert keine Zeit, Jasons Kühltruhe zu öffnen und sich dann über die seltsame Gestalt, die eine Machete hocherhoben hat, zu wundern. Immerhin ist man sich dank der Analyse der Cyborg-Dame Kay-Em 14 (unmöglich, einen SF-Horror-Film ohne einen Cyborg oder Androiden zu haben, oder?) einig, es mit einer organischen Zusammensetzung zu tun zu haben, auch wenn die Maschinenfrau die Eishockeymaske etwas weltfremd als „Kohlefilter des frühen 20. Jahrhunderts“ klassifiziert. Einer der Jungs der Gruppe weiss verblüffenderweise, was die Maske wirklich ist und wird dann darüber belehrt, dass Eishockey 2024 verboten wurde (und diese Nulpe hat über 400 Jahre später trotzdem Ahnung vom Aussehen einer Eishockeymaske? Dat kann ich nich´ ganz glauben). Während der offizielle Dumbass der Gruppe, ein gewisser Azrael (langhaarig, begriffsstutzig, in einer anderen Welt vermutlich Kiffer und daher toter als tot), allerhand Unsinn anstellt, wird irgendwo unter den umgestürzten Einrichtungsgegenständen auch Rowan gefunden und von Kay-Em 14 als reparabel angesehen, eine Nanotech-Therapie könnte das Mädel wieder auf die Beine bringen. Dies wird allgemein für eine tolle Idee gehalten, und Azrael ist doof genug, Jason umzuwerfen, der ihm mit seiner Machete prompt den Arm absäbelt (wohlgemerkt, Jason ist noch tiefgefroren). Gut, das sind dann wenigstens zwei medizinische Notfälle zum Preis von einem, die von Shuttlepilot Lou zum Raumschiff Grendel blitzverfrachtet werden müssen, und den Jason-Eisblock nimmt man ´türlich auch mit, keine Frage.

Die kurze Reise von der verwüsteten Erde zum Raumschiff gibt uns Gelegenheit, noch ein paar Charaktere vorzustellen, neben dem erwähnten Piloten gibt´s da auch noch den Bordingenieur Crutch (nicht Crutch? Welch unerwartete Zurückhaltung), einen schlampigen stattlicheren Stirnbandträger (du bist so tot, Junge) und den knallharten schwarzen (erwähnte ich, dass du tot bist, Meister?) Eisenschädel Sergeant Brodski, der Chef einer Gruppe Space Marines (zumindest halt eines Rudels waffenstarrender Soldaten) ist. Unsere fröhlichen Planetenerkunder sind dagegen Studenten (kein Wunder, dass ihr tot seid…) unter der Fuchtel eines gewissen Professors Lowe.

Einschub am Rande: das ganze Konzept Jason in space schön und gut, aber was für eine Art Raumschiff soll das sein, dass einerseits mit einem Rudel Soldaten, andererseits einer Blase Studenten besetzt ist? Was für eine Art Mission die Grendel verfolgt und wieso Soldaten dabei sind, keine Ahnung, wird nie erklärt. Nun könnte man leichtfertigerweise meinen, die Soldaten wären eventuell zum Schutz der Studenten bei deren planetarischen Exkursionen abgestellt, aber sinnigerweise war kein einziger Soldat bei der Gruppe, die Crystal Lake erkundete… Jaja, ich denke wieder zu viel bei einem Slasher-Film, freuen wir uns lieber, dass wir statt einer gleich zwei Gruppen austauschbarer Jason-Fodder-Charaktere haben. Einschub Ende.

Also zurück zur Story – das Shuttle dockt an der Grendel an (die Weltraum-CGI-Effekte sind übrigens recht souverän) und Dummpfeife Azrael, immer noch gut drauf, vergisst seinen abgetrennten Arm, der ihm von einer Kommilitonin nachgetragen werden muss. Wir lernen Adrienne kennen, und da geb ich dem Film einen Ehrenpunkt: angesichts der hübschen blonden und im Vergleich zu ihren Compadres verantwortungsbewussten Maid ging ich mit totaler absoluter Sicherheit davon aus, hier das Final Girl erblicken zu dürfen. Ich wurde eine besseren belehrt… aber dazu gleich. Während Azraels Arm mittels Nanotechnologie wieder angeschraubt wird (und bei der Darstellung der Nano-Roboter-Ströme verdienen sich die CGIs einen Rüffel) und Rowans Reanimation vorbereitet wird, sollen zwei Studenten namens Stoney und Kinsa Adrienne bei der Untersuchung des vermeintlich mausetoten Jason-Kadavers helfen. Die beiden Jungverliebten (Doom!) können sich vor Jason natürlich nicht beherrschen und schmatzen sich ab (schon alles geregelt? Testament und so?), so dass Adrienne leicht genervt die beiden entlässt, ehe die direkt auf Jason übereinander herfallen. Schon eine sehr disziplinierte Truppe, das. Während Adrienne sich über des vermeintlich Toten mickriges Gehirn wundert (Jason ist ja, falls das irgendjemand vergessen haben sollte, ein Opfer des Down-Syndroms) und Rowan nach Entkleidung (aber nicht soweit, dass man als Spanner was davon hätte) nanotechnisiert wird, puhlt Adrienne mit ihren Gerätschaften unter Jasons Maske und zupft ihm ein Auge raus (zugegeben, jetzt wäre ich auch sauer), um es in ein Becken mit flüssigem Stickstoff zu werfen (wenn das kein antelegrafierter Plot-Punkt ist, weiss ich auch nicht, allerdings sagt uns kein Mensch, dass in dem Becken eben solches Teufelszeuch drin ist, man kann sich´s natürlich ob der späteren Entwicklung zusammenreimen). Rowan ist wieder auf dem Posten und scheuert als erste Aktivität nach der Wiedererweckung dem guten Professor Lowe eine, da der sie wohl etwas zu gierig anstiert. „Lebensfunktionen normal und stark,“ diagnostiziert Kay-Em 14. Rowan muss natürlich erst mal beigebracht werden, was Sache ist, nämlich Zeit und Ort, was unsere Wissenschaftlerin recht gefasst aufnimmt (ich wäre glaub ich etwas erregter, wenn man mir eines Morgens sagen würde, ich hätte schlappe 450 Jahre verpennt und würde auf einem Raumkreuzer durch die Galaxien brausen), ihre Hauptsorge gilt nach wie vor Jason, aber Lowe versichert ihr, dass der Knabe, wer immer er auch sei, mausetot und insgesamt alles in Butter auf´m Kutter sei. Wetten?

So, wir brauchen ja noch einen offiziellen Schurken (neben Jason) und den finden wir, surprise surprise, in Professor Lowe himself. Der kontaktiert zu später Stund einen Spezi auf der Raumstation Solaris und erzählt dem was von einer Goldmine, auf die er gestossen sei. „Einen Stapel DVDs?“ vermutet der andere unenthusiastisch, aber Lowe meint die wiedererweckte Braut aus dem 21. Jahrhundert, seiner bescheidenen Ansicht nach müssten Leute heutzutage Schlange stehen (und natürlich Kohle abdrücken) wollen, um so was zu sehen. Der Solaris-Mensch, dessen Namen, falls er erwähnt wurde, ich vergessen habe, ist unbegeistert und verklickert Lowe, dass reanimierte Personen ein reichlich abgetragener alter Hut seien, für den sich keine Socke mehr interessiere, und ob die Tussi nun 200 oder 400 Jahre alt ist, macht da auch keinen Unterschied. Lowe, sichtlich in monetärer Bedrängnis, ist frustriert, aber da hat der Solaris-Typ inzwischen Lowes übermittelte Daten durchgesehen und interessiert sich stark für das zweite Exemplar, denn im Gegensatz zu Lowe hat er durchaus schon mal was von Jason Voorhees und seinen mordtechnischen Eskapaden mit 200 Opfern gehört und der Kerl, der wäre nun wirklich ein Vermögen wert. In Lowes Augen leuchten die Dollar-Zeichen. „Ich hab ihn, und er gehört mir!“, beruft er sich auf das gute alte Finders-Keepers-Recht. Kaum ist das Gespräch beendet, klopft eine seiner Studentinnen an seine Kabinentür, im sexy outfit, mit Champagnerflasche und einer Zange (? We´ll learn soon) und möchte mit dem Prof ihr Examen mal durchdiskutieren…

Adrienne schnippelt derweil immer noch an Jason herum und nimmt ihm mal kurz die angewachsene Maske ab, nur um sie, angewidert von der vollkommen entstellten Gesichtsbaracke drunter, ihm wieder aufzusetzen. Professor und Studentin treiben derweil Sadomaso-Spiele (mann, wie tot kann man in einem Slasherfilm sein?), wobei der Prof. die masochistische Abteilung übernimmt und sich von dem Girl (war´s Janessa? Keine Ahnung, bei den austauschbaren Figuren verliert man leicht den Überblick) die Brustwarzen verdrehen lässt. Wem´s gefällt… Während im Labor ominös Jasons Blut auf den Boden tropft, beschäftigt sich der Student Tsunaron mit seiner Flamme, und das ist erstaunlicherweise Kay-Em 14 (kein Wunder, dass Tsunaron der offizielle „Geek“ & Computerwizard der Truppe ist). Kay-Em wünscht sich dringend grössere Oschis, wenn Ihr versteht, was ich meine (obwohl das, was sie zeigt, auch nicht gar so übel ist und mir persönlich durchaus reichen würde), weil die anderen Mädchen sie auch hätten (gesellschaftlicher Zwang beeinflusst sogar Cyborgs bzw. Androiden? Faszinoso…). Stoney und Kinsa (glaub ich zumindest) haben ein wenig vorehelichen Sex und unterschreiben damit ihr Todesurteil endgültig und total. In Adriennes Labor beginnt Jason vor sich hin zu zucken, ohne dass Adrienne, schnarchnasig wie sie ist, es merkt. Es kommt, wie´s kommen muss, Jason schnappt sich das Mädel und stopft ihren Kopf in das Flüssiger-Stickstoff-Becken und zerbröselt den Schädel dann (soviel zu meiner Final-Girl-Theorie).

Lowe verrät Rowan und uns ein wenig bedeutungslose Exposition, wonach die Erde komplett kaputt wäre und die Menschheit deswegen nun auf Erde 2 siedele. Im Austausch berichtet Rowan, dass man 2008 erstmals versucht habe, Jason zu exekutieren, aber der Schelm war einfach nicht totzukriegen, weder elektrischer Stuhl, Gaskammer, Erschiessungskommando oder Strang hätten funktioniert (wenn ihr euch einen der ersten neun Filme angesehen hätte, bzw. besser einen von Teil 2 bis 8, hättet ihr euch die Anstrengung sparen können. Ist doch irgendwie des Pudels Kern, dass Jason nicht umzubringen ist). Daher also die Idee, Jason auf Eis zu legen, aber „letzten Endes ging es doch immer ums Geld,“ kryptisiert Rowan ob des sabotierenden Eingreifens Wimmers und Lowe blickt einen ominösen Blick. Während Brodski sich mit Jasons Machete beschäftigt, verplappert sich Lowe und verrät, dass der angeblich tote Jason an Bord ist. Da geht Rowan naturgemäss auf wie ein Hefeteig und verlangt, den Killer sofort loszuwerden. „Er ist ein wertvolles Exemplar, genau wie sie,“ verteidigt sich Lowe und gibt Rowan wohl auch einen Einblick in ihre weitere Zukunft – „wertvolles Exemplar“ klingt nicht nach befriedigender Job-Beschreibung. „Er ist eine Killermaschine und NICHT TOT,“ erläutert Rowan und verlangt eine umgehende Präsentation der toten Jason-Leiche. Und, wie wir natürlich längst wissen, die kann Lowe nicht bieten, da Jason abgängig ist. Grossalarm! Zumindest verweigert der Film das Klischee, das niemand der „Stimme der Vernunft“, in dem Fall Rowan, glauben schenkt und der Killer zunächst mal unbedrängt meucheln & metzeln kann, bis irgendjemandem der Knopf aufgeht, dass an der vermeintlich unglaubhaften Story um den unaufhaltsamen Killer was dran sein könnte.

Stoney hilft der Alarm nichts mehr, er wird unmittelbar nach Verrichtung des Sexualaktes von Jason, der sich mit einem Knochenbeil o.ä. medizinisches Instrument eingedeckt hat, aufgespiesst. Erstaunlicherweise seine Beischlafpartnernin nicht, denn die kann blutüberströmt und hysterisch durch die Korridore rennen (auf seine alten Tage wird Jason ein wenig nachlässig, wa?). Rodski markiert den gnadenlosen Rächer: „Von dem darf nichts übrigbleiben!“

Irgendwo an Bord schleichen zwei Schwerbewaffnete durch einen Lagerraum, der eine ist ein glatziges Lockenköpfchen namens Dallas, der andere der wieder vollständig bearmte Azrael. Ich war schon endgültig dabei, mir über die Rekrutierungskriterien der Space-Army meinen Brägen zu martern, und erst recht, als die beiden nicht etwa auf Jason ballern, sondern auf CGI-Saurier-Animationen, aber keine Panik. Die beiden spielen nur Virtual-Reality-Spielchen auf einem Holodeck (uff) und wundern sich daher mächtig, als eine maskierte Gestalt auf sie zukommt und erst Azrael spaltet und dann Dallas den Kopf abschlägt. „Game over,“ kommentiert Dallas und rappelt sich nach Ende der Holo-Simulation in einem Stück wieder auf, dito Azrael. Jason ist allerdings noch da und was ihm holographisch nicht gelang, erledigt er jetzt in der realen Welt – Azrael bricht er mal eben das Rückgrat und Dallas lernt leidgeprüft, dass sein Schädel einer massiven Stahlwand an Stabilität unterlegen ist (ja, und das ganze ist ausgesprochen blöde! Auch wenn die Holodeck-Geschichte eine halbwegs plausible Ausrede dafür ist, dass die entsprechenden Goreeffekte ziemlich schäbig sind). Und noch ehe wir vollständig begriffen haben, dass wir uns nicht nur in einem Slasher-Film, sondern von Stund an zusätzlich noch im fünftausendvierhundertsiebten Alien-Rip-off befinden, spielt Lowe seine Evil-Capitalist-Rolle weiter aus und versucht Brodski zu bestechen, Jason nicht zu killen. Bei einem Angebot von 500.000 (was auch immer, Dollar, Kopeken, Glasmurmeln) scheint Brodski einzuknicken und verkündet seinem Team, dass man Jason lebend fangen wollte. Auf das protestierende Gemurmel seiner Leute fügt er aber hinzu: „Wenn wir ihn zur Hölle geschickt haben, schiessen wir ihm ins Bein und sagen, dass wir´s versucht haben.“ Brodski ist also ganz definitiv ein GUTER.

Die nächsten zehn Minuten verbringen wir also damit, in guter alter Alien-Tradition die Elitesoldaten nach dem guten alten Zehn-Kleine-Negerlein-Prinzip terminal aus der Handlung zu liquidieren. Bin nicht sicher, ob es dafür Jason gebraucht hätte, denn es versteht sich von selbst, dass die hochtrainierten und bis an die Zähne mit pseudofuturistischen Space-Guns bewaffneten Supersoldaten sich dämlicher verhalten als die Polizei erlaubt – so schreckt Soldatin Briggs nicht mal davor zurück, ihrem Kollegen Condor von hinten die Hand auf die Schulter zu legen (wenn wir a la Alien noch eine Schiffskatze an Bord hätten, würden wir jetzt ganz bestimmt noch die Katapult-Katze TM begrüssen). Okay, die ganze Blase kraucht also durch einen Lagerraum, der zweckmässigerweise mit einer ganzen Menge an freischwingenden Haken und mannshohen im Raum stehenden Schrauben bestückt ist (wo das wohl hinführt?) und wird mann-für-mann bzw. -frau aufgearbeitet. Jason bricht Genicke, stürzt Leute auf Schrauben (als hätte ich´s gewusst!), schlitzt Kehlen auf und stopft auf Haken (auch er wandert mal kurz auf einen Haken, aber den unstoppbaren Killer stoppt das natürlich nicht im geringsten). Auch Brodski erwischt es, und der alte Haudegen kann natürlich nicht anders, als mit einem kessen Spruch auf den Lippen abzutreten (Jason rammt ihm einen Dorn in den Rücken. Brodski: „Es braucht mehr als einen Piekser in die Rippen, um diesen Haudegen umzuhauen“, sinngemäss. Jason rammt ihm einen zweiten Dorn in den Leib. Brodski: „Okay, das sollte reichen.“ Wer immer den One-Liner erfunden hat: WARUM??).

Die versammelte Studentenschaft nebst Prof und Rowan lauscht dem ganzen ergriffen über das Interkom-System und Lowe, auf dem besten Weg ins gute alte La-La-Land, zieht die „Ich-hab-ihn-ja-gewarnt“-Masche ab, besteht darauf, dass auf der Solaris 60 bestens ausgerüstete Topfighter warten würden, um Jason in Empfang zu nehmen und Brodski „es mit seinem Stolz übertrieben hat“. Crutch, der während der Jagd auf Jason beinahe selbigem zum Opfer gefallen und in letzter Sekunde vom damals noch bei guter Gesundheit befindlichen Brodski gerettet wurde, stösst zu den Studenten, während Leo, der Pilot, gerade in den „Hyperdrive“ geht, um an der Solaris anzudocken (? Ich würde zum Andocken ja eher AUS dem Hyperdrive gehen, aber was verstehe ich schon von der Raumschiffsfliegerei…). Dumm für Leo und auch die Grendel-Crew (überhaupt, der Raumschiffsname Grendel… subtile Symbolik, oder was?), dass Jason sich mittlerweile auf die Brücke teleportiert hat (VUE, wie Ken Begg ja so schön sagt, Voorhees Unreality Engine, erlaubt dem Killer immer da zu sein, wo er gerade sein muss, unabhängig davon, ob er sich in der letzten Szene tausend Kilometer entfernt befunden hat) und den Piloten abschlachtet. Ergo ist es nix mit kontrolliertem Andocken, sondern vielmehr mit höchst unkontrolliertem Hineincrashen in die Solaris, CGI-Explosionen, die Solaris wird schwer beschädigt und auch der steuerlos ins All treibenden Grendel geht´s nicht wirklich gut (Lost in Space, wa?) – übrigens zeigt sich hier auch wieder eine Schwäche der CGI-Arbeit, denn obwohl´s auf den ersten Blick nicht so übel aussieht, stören doch die arg gleichartig-geometrischen Trümmerstücke, scheinbar explodieren zukünftige Raumschiffe in hübsch gleichmässige Quadrate, aber okayokay, rechnet sich leichter).

Gut, die Soldaten hätten wir gekillt, aber wir haben ja noch einen zweiten Satz Opfer zur Verfügung. Der junge Farbige Waylander (übrigens, Junge, du bist TOT!) stellt fest, dass von der Solaris nix mehr zu sehen ist, aber Lowe spielt immer noch den Alles-unter-Kontrolle-Typen. „Wir befinden uns auf einer stark befahrenen Route. Wir warten einfach auf das nächste Schiff, das uns mitnimmt.“ Kann es sein, dass der Mann unter ganz leichtem Realitätsverlust leidet? Egal, nicht mehr lange, denn Jason kracht durch eine Glasscheibe in den Raum, in dem sich die Studentenschar aufhält und sorgt für PANIK. Alles flüchtet, alles rennt, bis auf Lowe, der zu seinem Pech zwischen Jason und seiner Machete steht. „Alles klar, Leute, er wollte nur seine Machete!“ frohlockt der durchgeknallte Prof noch, ehe uns ein Schrei andeutet, dass Jason vielleicht doch ein wenig mehr im Sinn hatte.

Unsere fröhliche Heldenschaft sinniert über das weitere Vorgehen. „Könnt ihr uns nicht wegbeamen?“ schnaubt Rowan und erntet fragende Blicke – Star Trek scheint man im 25. Jahrhundert nicht mehr zu kennen (dezenter Seitenhieb auf Paramount? Fast könnte ich´s glauben!) Aber da fällt Waylander doch das Shuttle ein. Unglücklicherweise muss dafür jemand auf die Brücke und die entsprechenden Vorbereitungen treffen. Crutch und Waylander melden sich freiwillig, während die Girls Rowan, Janessa und Kinsa zum Shuttle düsen und dieses startklar machen sollen. Tsunaron will mit Kay-Em 14 die Waffenkammer heimsuchen. Rowan bewaffnet sich schon mal mit dem Sturmgewehr eines gefallenen Soldaten. „Kannst du damit umgehen?“ „Das ist wie Fahrradfahren!“ „Was ist ein Fahrrad?“ (Mehr Beispiele des goldigen Humors aus Jason X auf Anfrage oder in der Quote-Sektion der IMDB).

In der Waffenkammer doziert Kay-Em, dass die Überlebenschancen der Gruppe bei mageren 12 Prozent liegen, was Tsunaron so nicht akzeptieren kann und dem Cyborgweibchen deswegen einen Kuss auf die Lippen schmatzt. „Die Überlebenschancen stiegen soeben auf 53 Prozent!“ wundert sich der laufende Mikrochip und Tsunaron ist nur zu willig, die auf 100 Prozent zu steigern (hm, ist Sex mit einem Cyborg auch ein Todesurteil? Oder zählt das als Safer Sex?). Ja, der Film ist doof.
Kinsa macht derweil das hysterische Weibchen und nervt vor allem Rowan: „Halt die Klappe oder ich breche dir selber das Genick!“ Das hilft. Dann bemerkt Rowan in irgendeiner Ecke ein Stöhnen und schliesst auf einen Überlebenden. Dem will sie auf den Grund gehen und schickt Kinsa und Janessa zum Shuttle. Auf der Brücke finden Waylander und Crutch die vollständig verhackstückten Überreste von Leo, aber erstaunlicherweise stellt Crutch fest: „Ich hab schlimmeres gesehen!“ Tough Guy, was? Erklärung folgt: „Du hättest beim Microsoft-Konflikt dabei sein sollen. Damals haben wir uns mit unseren eigenen abgetrennten Gliedmassen verprügelt.“ Ich bin ja bei jedem Microsoft-Bashing gern dabei, aber… egal. Rowan findet den erstaunlicherweise noch lebendigen Brodski (hatte wohl doch unrecht mit seiner Feststellung), kann ihn aber allein nicht transportieren. Waylander meldet sich freiwillig und lässt Crutch allein auf der Brücke zurück (kann jemand UNHEIL buchstabieren?). Während Rowan und Waylander sich darüber wundern, dass Brodski sich derweil selbst wegtransportiert hat, bekommt Crutch auch schon Besuch von Lowes abgetrennter Rübe nebst dieser tragenden Jason. Und tschüss, Crutch. Kinsa hat sich indes im Shuttle eingeschlossen und ist absolut hysterisch. Weder Rowan noch Janessa können ihr zureden, die Shuttleschleuse zu öffnen. Ganz im Gegentum, das heulende Huschchen leitet die Startprozedur ein, ungeachtet der Tatsache, dass das Shuttle noch durch die Treibstoffzuleitungen an der Grendel fixiert ist. Folge: schwerer Crash, Shuttle im Eimer, Kinsa hin (etwas irrationalerweise passiert Rowan, Janessa und Waylander, obgleich sie direkt hinter der Shuttleschleuse stehen, nichts, obwohl das Beiboot ungefähr zehn Meter entfernt von ihnen in den Rumpf der Grendel bollert und gar liebst explodiert). Als Ausgleich dafür steht plötzlich Jason vor unserem Trio, doch Hilfe naht. Tsunaron hat Kay-Em 14 ein mittelschweres Update verpasst und aus dem Cyborg eine bis an die Zähne bewaffnete Kampfmaschine mit besten Martial-Arts-Kenntnissen gezaubert. Kay-Em ballert aus beidhändig gehaltenen Maschinenpistolen Kugelberge, auf die John Woo stolz sein könnte und Jason ist zumindest beeindruckt. Nicht angekratzt, aber beeindruckt. Mit lächerlich zeitgerafferten Martial-Arts-Moves verwickelt Kay-Em den Killer in einen Nahkampf und erhält zusätzliche Unterstützung durch den plötzlich aus dem Nichts sich auf Jason stürzenden Brodski. Dann drischt Kay-Em Jason an eine Wand, ballert seine Silhouette um ihn herum (wie man das ja aus zahllosen Comics und Zeichentrickfilmen kennt) und kickt ihn dann durch die Wand (das MUSS ein Cartoon sein). Wer am Boden liegt, wie Jason hier, hat bekanntlich für den Schaden nicht zu sorgen, und so verballert Kay-Em noch ein paar Magazine in den Madman, schiesst ihm ein Bein ab, rammt ihm seine Machete in die Eingeweide und per Matrix-Gedenk-Bullet-Effekt schiesst sie ihm überdies noch den Schädel weg. Kay-Em ist für eine Maschine schon verdächtig emotional überwältigt ob des Erfolgs und selbst Rowan kommt zu dem Schluss, dass Jason nu endgültig hin ist. Nur blöd, dass wir noch gut zwanzig Minuten Laufzeit haben…

Brodski wird nanotechnisch zusammengeflickt, aber man hat schon wieder neue Probleme – die Hülle hat bei Kinsas Crash doch was abgekriegt und in 30 Minuten ist Schicht im Schacht, d.h. dann wird die Grendel fröhlich implodieren. Was bedeutet, dass die Tiamat (schicker Name), ein Schiff, das einen von Tsunaron abgesetzten Notruf aufgefangen hat, 15 Minuten zu lange braucht, um zu Hilfe zu eilen (obwohl 45 Minuten für 4 Parsecs, also schlappe zwölf Lichtjahre um den Dreh, schon ein verteufelt guter Speed ist… aber ich glaub, da hat nur jemand seine astronomischen Masseinheiten nicht ganz im Griff, doch zumindest ist Parsec hier keine Zeiteinheit, wie bei Freund George Lucas). Waylander und Janessa haben eine kurze Diskussion darüber, ob die Tiamat nun kommen soll oder nicht, aber da Rowan eine praktikable Idee hat, wird das Rettungsschiff doch herbeordert. Rowan weist darauf hin, dass die Grendel ein Katamaran (eigentlich sogar ein Trimaran, wenn man´s genau nimmt) ist. Wenn man sich nun in einen intakten Rumpf zurückziehen würde und den Rest absprengen, hätte man ganz gute Karten. Genug Sprengstoff ist, Script sei dank, an Bord und so wird der Plan in die Tat umgesetzt (jetzt noch eine Prise Event Horizon, ha).

Aber selbstverständlich verbringen wir die restliche Laufzeit nicht mit einem langweiligen Rettungsversuch, sondern wir bringen auch unseren Titelcharakter wieder ins Spiel. Vor lauter Begeisterung über Jasons Vernichtung haben unsere Helden nämlich übersehen, dass Jasons Überreste auf einer Nanotech-Einheit gelandet sind und die mikrobengrossen Krabbler machen sich, eines das System aktivierenden Kurzschlusses sei dank, prompt an die
Arbeit, Jason wieder zu restaurieren. Zwar gibt der Korpus nicht mehr genügend DNA her, worauf das Programm schon abbrechen würde, aber irgendwie wird der Abbruchwunsch abgelehnt und das System beauftragt, fehlende Komponenten durch synthetischen Ersatz zu kompensieren. Und so stehen sich die fleissig Sprengladungen montierenden Helden schon bald dem neuen und verbesserten Jason 2.0 gegenüber (gut, der Film nennt ihn ÜberJason, aber ich find meine Variante hübscher), dessen fehlende Bestandteile durch (ausgesprochen debil aussehende) Stahl- oder was-auch-immer-für-ein-Material-die-da-verwendet-haben-Teile ersetzt wurden (tja, auch die Hockeymaske musste dran glauben und sieht nun in ihrer futuristischen Ersatzvornahme reichlich blöde aus). Kay-Em versucht eine Wiederholung ihres Erfolgsmanövers, aber dabei verliert sie sprichwörtlich den Kopf, der von Tsunaron geborgen wird. Waylander, der unvorteilhafterweise auch den Zünder für die Sprengsätze bei sich trägt, wird mit Jason in einem Verbindungsgang zwischen den Rümpfen eingeschlossen, opfert sich aber heldenmütig und jagt die Ladungen hoch. Wir haben aber immer noch fuffzehn Minuten… Die Tiamat nähert sich und beginnt das Andockmanöver, während Jason von drauss´ vom Walde, eh, vom Weltall her, versucht, in die Grendel einzubrechen (Jason 2.0 braucht natürlich kein´ Sauerstoff mehr) und eine Dekompression verursacht. Janessa wird durch ein Gitter (wie unangenehm) ins All gesogen (schlorp!). Jason verschafft sich endgültig Einlass, während Brodski, Rowan und Tsunaron (nebst Kay-Em-Kopp) versuchen, die Schleuse zu öffnen (die Tiamat bedient sich einer Falt-Schleuse, wie wir sie z.B. aus Starflight One in primitiverer Ausführung kennen). Leider leider ist der Motor der Schleuse im Eimer und das bedeutet, dass einer einen WRS („WeltRaumSpaziergang“) unternehmen muss und den Schleusenmotor per Hand in Betrieb nehmen muss (dumme Frage: warum steigt ihr nicht einfach alle drei mit Raumanzügen aus und gleitet zur Tiamat rüber? Antwort: weil wir natürlich noch ein paar Spannungssequenzen brauchen, die wir tunlichst nicht durch irgendwelche logische Überlegungen stören wollen). Tsunaron ahnt, dass die Zeit nicht reicht, ehe Jason die Überlebenden aufgespürt haben wird und bereitet ein Ablenkungsmanöver vor. Und was für eins… mit Hilfe von Kay-Em programmiert Tsunaron in ungefähr dreissig Sekunden ein Hologrammszenario – „Crystal Lake 1980“, komplett mit zwei schnuckeligen Teenage-Girls, die den verblüfften Jason auf a) ein Bier, b) einen Joint und c) vorehelichen Sex einladen („Wir lieben vorehelichen Sex!“) Darf ich bitteschön fragen, woher Tsunaron seine plötzlichen Kenntnisse über Jasons Motive bezieht? Wenn bis auf den einen Typen auf der Solaris bislang niemand wusste, wer Jason Voorhees ist? Jason ist´s wurscht, er ist kein Kostverächter und beschäftigt sich mit den beiden Schnuckis („leider“ geschieht dies recht unspektakulär, indem er mit dem einen Girl auf das andere eindrischt – insofern spektakulär, als beide kompletti in ihre Schlafsäcke gestopft sind und wir nur eine Geräuschkulisse haben). Dann nimmt Jason Tsunarons Witterung auf. Rechtzeitig gelingt es der kombinierten Arbeit von Brodski und Rowan (die sicherlich absolute Expertin für den Umgang mit 25th-Century-Computersystemen ist), die Schleuse zu öffnen, gerade rechtzeitig, denn die Tiamat möchte angesichts der heftigst auseinanderbrechenden Grendel doch ganz gerne den Abgang machen. Nur Brodski fehlt (und noch mal – wieso zum Henker muss Brodski zurück in die Grendel, um von dort aus in die Tiamat überzusteigen, wenn er doch einfach mit seinem Raumanzug rüberschweben könnte? Die Tiamat muss doch wohl auch irgendeine Notluke haben!), aber das ist auch gut so, denn der verhindert durch sein selbstloses Opfer, dass Jason sich ebenfalls in die Schleuse begibt, indem er das Schleusenschott schleunigst schliesst (mann, das war jetzt aber ein hübscher Stabreim und auch ein schöner Zungenbrecher). Rowan, Tsunaron und Kay-Ems Schädel sind in Sicherheit (Kommentar der Cyborg-Reste: „Ich würde applaudieren, wenn ich Hände hätte) – die Grendel explodiert, doch was kommt da auf direktem Wege auf die Tiamat zu? Natürlich Jason! In letzter Sekunde, bevor Jason auf der Tiamat aufschlägt, woosht (ich kann leider kein deutsches Wort dafür verwenden, es fällt mir keins ein) Brodski aus einem völlig unmöglichen Winkel daher und reisst Jason mit sich. Fest umklammert dringen die beiden in die Atmosphäre eines nahen blauen Planeten ein (eh, und dann muss ein Rettungsschiff aus vier Parsecs Entfernung andüsen, wenn ihr quasi in Laufnähe zu einem Planeten seid? Okay, der muss nicht unbedingt besiedelt sein, aber lest weiter…) und verglühen, so dass zwei junge Leute am Ufer eines Sees eine Sternschnuppe bewundern können, die in den See stürzt. „Das sehen wir uns an,“ beschliesst der Junge, während wir malerisch Jasons neue Maske gen Seegrund taumeln sehen. Folgt Fortsetzung? (Wohl eher nicht, da erst mal Freddy vs. Jason kommen wird).

Soweit also Jason X. Was sagen wir nun dazu? Vielleicht sollte ich ausnahmsweise mal mit einem Fazit beginnen – dafür, dass ich bislang weitestgehend ein Friday the 13th-Ignorant war, hab ich mich bei Jason X ziemlich gut amüsiert. Was natürlich nicht heisst, dass wir es hier mit einem Meilenstein des Slasher-Genres zu tun haben. Also dann doch der Reihe nach:

New Line scheint mir in der Tat die richtige Company zu sein, um mit Jason vernünftig umzugehen – für Paramount war die Serie immer nur ein ungeliebtes Stiefkind, das recht war, ein paar schnelle Dollar in die Kasse zu spülen und bei dem man ansonsten abstritt, irgendetwas damit zu tun zu haben – folgerichtig wurde in keinen der Paramount-Fridays, vielleicht abgesehen von Teil 3 in 3-D, ansatzweise etwas investiert. Insofern ist ein 14-Mio-Dollar-Budget für den zehnten Teil eines Slasher-Franchises schon ein ordentlicher Batzen Geld, den die Freddy-Krueger-erfahrenen Jungs von New Line hier ausgegeben haben (dieses Budget lässt Jason X im Vergleich zu den meisten seiner Rivalen wie Titanic aussehen). Und erstaunlicherweise ahnt man schon, wo dieser beachtliche Haufen Kohle hingegangen ist, denn der Film hat wirklich einen ziemlich coolen Look und wirkt wirklich aufwendig, dies ist kein Film von der Sorte „zwei primitive Sets im Wald und ansonsten Aussenaufnahmen“, sondern das sind ansehnliche Kulissen von beachtlichem Aufwand (ich weiss, dass ich mich wiederhole, verklagt mich… könnt´ Ihr übrigens auch, wenn ich jetzt wieder anfange, „dass“ mit scharfem „s“ zu schreiben und oben immer mit „ss“. Abwechslung ist Trumpf), die Ausstattung ist mehr als ordentilch und die Spezialeffekte teilweise echte Hingucker – es gibt zwar effekttechnisch (und ich rede jetzt von den CGI-Effekten) den ein oder anderen Schwachpunkt, wie ich oben auch angedeutet habe, aber grösstenteils ist das ziemlich gut gelungen und ich würde mich fast zu der Behauptung versteigen, dass wir es hier mit Weltraumeffekten zu tun haben, die so mancher grösseren SF-Produktion nicht schlecht zu Gesicht stehen würden.

Ist es dann nicht verzeihlich, wenn Schreiberling Todd Farmer (übrigens selbst auch als „Dallas“ mit im Spiel, was eine Hommage an Alien sein soll; ich würde es doch fast eher „Frechheit“ nennen wollen) dann beim besten Willen keine Geschichte einfiel? Nicht wirklich. Jason X krankt daran, dass der Film unbedingt etwas anderes machen möchte als die ganzen hundertfuffzichtausend Slasher-Filmchen vorher (ein Bemühen, das auch schon den direkten Vorgänger Jason Goes To Hell heimsuchte) – prinzipiell ein zu lobendes Unterfangen, wäre es nicht so, dass wir als geneigte Slasher-Zuschauer eine ziemlich genaue Vorstellung von dem haben, was wir sehen wollen und Abweichungen von den Konventionen des Genres selten gutheissen. Und schon ganz besonders dann, wenn wir anstelle einer standardisierten Slasher-Geschichte nichts anderes bekommen als eine standardisierte Alien-Geschichte. Jason könnte in diesem Film ohne grossartige Änderungen am Script ein x-beliebiges Weltraummonster sein, ob hier nun ein schleimiges Tentakelbiest vom Planeten Kotz durch die Korridore des Raumschiffs kraucht oder ein machetenschwingender Psychokiller aus der Vergangenheit tut im Endeffekt für den Film nichts zur Sache – und da genau setzt eben das Hauptproblem ein – Jason hat nun schon einmal in seinen „konventionellen“ Werken mit dem Handicap zu kämpfen, dass er keinerlei Persönlichkeit hat; wie schon ganz oben gesagt, selbst Michael Myers, der ja nun auch zu den Vertretern der wortkargen Metzler gehört, hat eine Persönlichkeit, sogar gelegentlich mal eine, hüstel, „emotionale“ Seite. Jason dagegen ist eine vollkommen eindimensionale Mordmaschine. Und wenn man nun als cleverer Drehbuchautor diese eindimensionale Figur aus ihrem Kontext, in dem sie zumindest zur Zufriedenheit der Fans funktioniert, entfernt und in eine völlig andere Geschichte einpasst, verliert Jason eben jeglichen eigenständigen Charakter (als hätte niemand daraus gelernt, dass Jason Takes Manhattan (Teil 8) und Jason Goes To Hell von einer ziemlich grossen Fraktion Friday-Fans abgelehnt wurde). Das bringt mich nahtlos zur nächsten Kröte, die ich nicht ganz schlucken kann – nicht nur, dass die ganze Story an sich recht beliebig ist, auch seine Mordtaten bzw. seine Motivation hierfür, ist in diesem Film erstaunlich beliebig. Wir wissen als geneigte Slasher-Veteranen ja alle, dass der meuchelnde Killer letztendlich nichts anderes ist als die erhobene Moralkeule der Gesellschaft gegen subversive Elemente, die sich mit bösen Dingen wie Alk trinken, Pot rauchen, Sex haben und ähnlichem verwerflichen Tun beschäftigen, darstellt und eben dafür da ist, dieses Treiben recht endgültig mit der Todesstrafe zu belegen. In Jason X tue ich mich schwer, diese Motivation nachzuvollziehen, da ausser Kinsa und Stoney (wenn´s denn nun Kinsa war, ich hab mich immer noch nicht recht entschieden und hab jetzt aber auch keine Lust, noch mal nachzuschauen… gegen Kinsa spricht, dass sie nicht von Jason gekillt wurde) und mit Abstrichen Tsunaron und Kay-Em (die aber beide überleben dürfen) niemand diese schlimmen Sachen macht (gut, Lowe hat´s nach Slasher-Massstäben „verdient“) – hier folgt Jason X ebenfalls deutlich stärker den Konventionen der Alien-Rip-offs als denen des handelsüblichen Slashers. (Verdammt, jetzt kritisiere ich schon einen Slasherfilm dafür, dass er sich nicht an die Klischees des Genres hält. Was ist aus mir geworden?) Natürlich kann man trotzdem mit ziemlich guter Erfolgsquote an seinen Fingern abzählen, wer den fröhlichen Body Count denn nun überleben wird und wer nicht (ich war dennoch überrascht, dass Tsunaron überleben darf und meine absolute Fehleinschätzung in Sachen Adrienne hab´ ich ja bereits mit Euch geteilt). Gar nicht verzeihen kann man dem Film einige unsägliche Pseudowitzchen (der Film hat gelegentlich zwar eine gute Pointe am Start, aber grösstenteils wirken die One-Liner arg aufgesetzt) und Dialoge, die haarscharf auf der Debilitätsgrenze balancieren und sie gelegentlich deutlich überspringen.

Kommen wir zu dem, was den Fan bekanntlich am meisten interessiert – die Mordszenen. Ich meine, dass es durchaus schon kreativere Todeseinlagen gegeben hat (und spielverderbenderweise gibt´s doch den ein oder anderen Meuchelmord offscreen), aber was die Splatter- und Gore-Einlagen angeht, so sind diese doch ausgesprochen zahlreich (wir haben immerhin, ohne dass ich nachgezählt habe, 28 Jason-Opfer zu bejubeln) und von technisch guter Qualität (irgendwie komme ich mir etwas pervers vor, wenn ich solche Sätze schreibe. Was würde mein Therapeut dazu sagen, wenn ich einen hätte?). Die Trickhexer zeigen jedenfalls, was sie können, und besonders das beliebte Thema „der halbierte Mann“ (kennt man ja z.B. auch aus The Mangler) und den Abgang Condors auf die Riesenschraube haben die Spezis ziemlich gut hingekriegt (leider bekleckert sich die deutsche Synchronisation den ganzen Film über nicht wirklich mit Ruhm, aber den Kommentar „he´s screwed“ kann man in dem Fall vermutlich nicht unfallfrei übersetzen). Überraschend ist das andererseits auch wieder nicht, denn die Friday-Reihe war schon immer die, die sich kaum darum bemühte, krampfhaft im Fahrwasser von Halloween Suspense zu erzeugen, sondern lieber auslotete, wie weit man in Sachen blood´n´gore so gehen kann.

Ich möchte auch Regisseur James Isaac nicht das Bemühen um Style und eine rasante, temporeiche Inszenierung, die trotzdem auch versucht, ein wenig Atmosphäre rüberzubringen, absprechen – die Titelsequenz ist visuell gigantisch und ohne in den Verdacht zu geraten, allzuviel bei Ziehvater David Cronenberg abzukupfern, ist doch zu erkennen, dass Jason X auch vom inszenatorischen Blickpunkt aus betrachtet mehr sein möchte als nur ein x-beliebiges Series Entry. Für Isaacs zweiten Regieoutput nach Horror House (hierzulande als House 3 gelaufen) nötigt das Gezeigte schon einen gewissen Respekt ab – aber Isaacs hatte ja auch nicht den schlechtesten Lehrmeister, arbeitete er mit Meister Cronenberg doch schon an Projekten wie The Fly, Naked Lunch und eXistenZ (für letzteren sogar als Effekt-Supervisor, wie auch bei House 2 und Deep Star Six) – in seiner Filmographie finden sich andererseits aber auch Second-Unit-Jobs für Look Who´s Talking Too und Children of the Corn V. Dennoch bleibt natürlich festzuhalten, dass sich auch Isaac nicht gänzlich von den üblichen Klischees lösen kann, aber vieles liegt halt schon im Drehbuch begründet, da kann der Regisseur dann auch nicht mehr alles richten, aber man merkt schon, dass man zumindest einen versierten Handwerker auf dem Regiestuhl hat und nicht einen „lass´-uns-mal-´n-Splatterfilm-machen“-Schwachmaten.

Wo Jason X, wenn man sich die Kritiken so ansieht, am meisten Prügel einstecken muss (und das durchaus in beliebter Serien-Tradition), dann ist das die gebotene Schauspielerei. Die ziemlich lieblose deutsche Synchronfassung macht es natürlich nicht einfacher, auf vorhandenes Talent zu schliessen, andererseits hat auch ein Kevin Bacon anno 1980 nicht angedeutet, mal eine grosse Nummer zu werden. Der hier vertretene Cast zeigt meines Erachtens zwar durchaus Schatten, aber auch ein bisschen Licht am Ende des Tunnels. Lexa Doig und Lisa Ryder (Rowan respektive Kay-Em) kennen RTL-2-Allesseher bestimmt aus der von mir geflissentlich ignorierten SF-TV-Serie Andromeda, wo sie hochironischerweise in umgekehrter Rollenverteilung Mensch/Robot agieren. Während Doig (auch fixes Ensemblemitglied der kurzlebigen TekWar-Serie) über den grössten Teil der Filmstrecke nicht mehr zu tun hat, als in knappem Outfit unheilsschwangere Sprüche aufzusagen und dies zwar halbwegs routiniert, aber ziemlich uninspirert erledigt, hat Lisa Ryder sichtlich Spass an ihrer Rolle – nicht nur, dass das Mädel im engen Lederoutfit als hochgerüstete Kampfmaschine verteufelt gut aussieht, nö, Lisa (Fans möglicherweise auch bekannt aus der recht beliebten Vampir-Krimi-Serie Forever Knight) macht das beste aus ihrer Cyborg-Rolle und erfüllt diese mit Spielfreude, macht Spass, ihr zuzusehen (und nicht nur, weil sie gut aussieht, falls ich diesen Fakt noch nicht erwähnte).

Dagegen stinkt Chuck Campbell, bekannt und berühmt aus umwerfenden Rollen wie „Customer“ in In the Mouth of Madness und „Geek in Plane“ in Urban Legends 2, als Tsunaron mit einer recht schlafgewandelten Performance doch deutlich ab, was auch für den Grossteil der weiblichen Ensemblemitglieder gilt, ob das nun Melyssa Ade mit einer recht farblosen Darstellung als Janessa oder Melody Johnson als gelegentlich nervige Kinsa gilt. Von Kristi Angus als Adrienne hätte ich gerne etwas mehr gesehen (und das meine ich nicht nur anatomisch), dankbar darf man sein für das recht zeitige Ableben von Dov Tiefenbach als Azrael. Und ausgesprochen lästig fand ich persönlich jede Screen-Sekunde für Jonathan Potts (Prof. Lowe), der mich einfach nur tierisch anödete. Dagegen gibt Peter Mensah (Sgt. Brodski), der bislang auch durch Bitparts in Bruiser oder The Perfect Son nicht weiter aufgefallen ist, einen ziemlich überzeugenden „badass“ (wenngleich er die mit Abständ blödeste Textzeile zu stammeln hat, oben zitiert, aber dafür kann er ja auch nix).

Kane Hodder, zum vierten Mal als Jason aktiv, agiert, sofern man in einer stummen und maskierten Rolle davon reden kann, recht überzeugend – er ist nicht nur ein physisch äusserst imposanter Jason, sondern auch jemand, der in der Lage ist, mit Körpersprache zu arbeiten. Leider wirkt sein ÜberJason-Körperpanzer und seine neue Maske auf mich ziemlich goofy.

Wenn man noch etwas meckern möchte, dann darüber, dass der Streifen doch verhältnismässig prüde ist: bei weitem nicht alle weiblichen Castmitglieder zeigen, was sie zu bieten haben, da hätte ich von einem Friday-Film dann vielleicht doch ein wenig mehr sexy stuff erwartet. Aber Lisa Ryder und die beiden netten Holodeck-Girls sind zumindest lecker anzusehen. Bevor ich nun doch noch zu einem weiteren Fazit komme, noch ein Wort zur getesteten Verleih-DVD. Bild- und Tonmaterial sind über jeden Zweifel erhaben (Widescreen-Transfer; deutsche/englische Tonfassung), an Extras wird ein Audiokommentar von Regisseur Isaac, Autor Farmer und Produzent Noel Cunningham geboten, dazu ein Making-of (beides habe ich mir aus Zeitmangel nicht zu Gemüte führen können), der US-Kinotrailer und eine sehr interessante halbstündige Featurette namens „The Many Lives of Jason Voorhees“, die anhand von Interviews und Filmauschnitten die Geschichte der Serie, auch im Kontext mit Konkurrenzprodukten (wobei, was Filmschnipsel angeht, aus naheliegenden Rechtegründen viel Nightmare on Elm Street geboten wird, ebenfalls aus dem Hause New Line), sich nicht scheut, schwächere Folgen der Serie zu kritisieren (allerdings gerne mit undezenten Seitenhieben auf Paramount), aber vielleicht generell Jasons „Pop-Ikonen“-Status zu hoch hängt. U.a. kommen neben Sean Cunningham, Robert Shaye (New Line-Honcho), zwei total bekifften Friday-Fans, Todd Farmer, Jim Isaac und Adam Marcus (Regisseur von Jason Goes To Hell auch zwei Ikonen der Internet-Gemeinde zu Wort, nämlich Joe Bob Briggs und „Moriarty“ von Ain´t It Cool News, so dass man die zwei Gesellen, bei denen man ja durchaus mal auf die Website kuckt, jetzt auch erkennen würde, wenn man sie auf der Strasse trifft. Insgesamt ein recht gutes kleines Documentary.

Soderla, also zum Fazit: Jason X ist nicht die Totalkatastrophe, als die sie manch einer (wie Keith Allison von Teleport City) gerne sehen würde. Der Streifen revolutioniert sicherlich nicht das Slasher-Genre und auch nicht das häufig von ihm zitierte Alien-Subgenre. Was der Film aber kaum einmal tut, ist langweilen – Jason X hat einen gehörigen Zug am Leibe, rollt gut dahin und die Tatsache, dass man eigentlich gleich drei Showdowns zum Preis von einem bekommt, schadet sicher auch nicht (das etwas doofe Ende schon eher). Die schauspielerischen Leistungen sind auch nicht schlechter als bei Konkurrenzprodukten, der Splattergehalt stimmt – zumindest ich war vom Film schon fast positiv überrascht, ein flotter Splatterstreifen mit einigen treudoofen Momenten, aber die erwartet der Fan doch auch, seien wir mal ehrlich. Ich bin geneigt, Sean Cunningham zuzustimmen, der im erwähnten Documentary erklärt, die Friday the 13th-Filme sollten schlicht und ergreifend Spass machen (auch wenn mich bedenklich stimmt, dass er von Fünfjährigen erzählt, die seine Filme gut finden würden), und Jason X jedenfalls macht mir Spass (aber vielleicht lag´s auch nur an der Bräsigkeit der Filme, die ich zuletzt besprochen habe).

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 7


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