Island of Beasts

 
  • Deutscher Titel: Island of Beasts
  • Original-Titel: Komodo vs. Cobra
  •  
  • Regie: Jim Wynorski
  • Land: USA
  • Jahr: 2005
  • Darsteller:

    Capt. Michael A. Stoddard (Michael Paré)
    Susan Richardson (Michelle Borth)
    Jerry Ryan (Ryan McTavish)
    Sandra Crescent (Jerri Manthey)
    Ted (Ted Monte)
    Darla (Glori-Anne Gilbert)
    Dirk Preston (Rene Rivera)
    Dr. William Richardson (Jay Richardson)
    General Bradley (Rod McCary)
    Major Gerber (Roark Critchlow)


Vorwort

Abt. Monster of the Week vs. Monster of Last Week

Eigentlich könnte man als Fan juxiger Monstermovies heutzutage ganz zufrieden sein – nicht nur, dass sich die DVD-Publisher erbarmen, sukzessive die guten alten Monster vergangener Tage wieder in die Wohnstuben zu bringen, nein, speziell das US-Kabelfernsehen (also SciFi Channel und Konstorten) fühlen sich bemüßigt, dem geneigten Konsumenten ganz neue Ware dieser Art jede Woche frei Haus zu liefern; natürlich sofern man in den USA ansässig ist.

Unsereins muss darauf hoffen, dass sich ein Publisher oder Fernsehsender oder beides findet, der den Kram lizenziert und über den großen Teich holt, oder man verlässt sich auf die selbstredend von dieser Seite aus in keinster Weise geförderten oder empfohlenen, hüstel, Alternativen (gerüchtehalber ist so´n Film ja keine drei Minuten nach Ausstrahlungsende im Netz zu finden, nicht, dass ich von so etwas wüsste).

Okay, unser heutiges Filmchen ist also so ein „cable movie of the week“ und in diesem Sujet wildert seit einiger Zeit unser aller Freund Jim Wynorski, der sich für diesen Streifen mal wieder Jay Andrews nennen lässt. Hilft alles nix, Jimbo, wir kennen dich. Mit Komodo vs. Cobra springt Jim auf den seit einiger Zeit angesagten „versus“-Zug auf, der gemeinhin doppelt so viel Monsterspaß für´s gleiche Budget verspricht (und wie „gut“ das funktioniert, bewies UFO ja neulich mit Boa vs. Python). Der Komodo als Horrormonster ist ja so etwas wie eine ganz furchtbar originelle originale Idee von Wynorski und feierte seine Urständ 2004 in Curse of the Komodo, den man, da leg ich meine Hand mal ´für auf den Grill, bestimmt nicht gesehen haben muss, um Komodo vs. Cobra würdigen zu können.

Verantwortliche Produktionsklitsche ist Cinetel, die seit 1986 die Welt bzw. die Videotheken mehr oder minder zuverlässig mit Schotter aller Art beliefern. In den späten 80ern und frühen 90ern lieferte die Schmiede noch verhältnismäßig ansehnliche B-Ware wie die Relentless-Serie (in Deutschland als „Der Sunset-Killer“ gelaufen) ab, seit 1998 beschränkt man sich auf den üblichen Output billiger Action- und SF-Streifen wie Pandora Project, Judgment Day, Project Viper und ähnlichem Kram, sehr gerne mit Meister Wynorski am Steuer (der aller-allererste Cinetel-Regisseur war übrigens Fred Olen Ray mit Armed Response. Jimbo stieß allerdings schon 1989 mit 976-EVIL zum Cinetel-Kader).

Ähnlich wie bei Snakes on a Plane wissen wir bei einem Titel wie Komodo vs. Cobra ziemlich genau, worauf wir uns einlassen. Doch während der Schlangenflieger dem ersten Vernehmen nach ja ziemlich gut gelungen sein soll, haben wir bei einem Wynorski-TV-Schnellschuss, dessen größtes Zugpferd Michael Paré (der sich sogar als ausführender Produzent kreditieren lässt), da unsere sorgsam gehüteten Bedenken. Naja, lustig kann´s ja werden. Irgendwie. Hoffentlich.


Inhalt

So, das wird eine Premiere – das erste Review, das ich am Notebook schreibe [man merkt gleich die Unterschiede… wie Tag und Nacht! – der Lektor] (nein, es ist nicht der unverdiente Wohlstand ausgebrochen, das ist ´ne Leihgabe vom Hausrocker. Danke dafür!). Endlich kann ich also da schreiben, wo ich will und bin nicht an den Schreibtisch gefesselt… schlechtestenfalls gibt´s wegen der Umgewöhnung von der normalen Tastatur auf das Notebook-Getaste inflationär mehr Tippfehler, aber da müsst im Zweifel halt Ihr durch [bzw. ich halt. – der Lektor]. Gut, auf zum Film.

Und der hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf – gleich in der ersten Szene türmen drei panische Individuen durch´s grüne Gewölle – zwei Kerle, ein Frauenzimmer. Kerl #2 trägt einen weißen Kittel, ist demzufolge lesser scientist (denn die Top-Wissenschaftler müssen sich ja nicht mehr damit abgeben, Laborkittel spazieren zu tragen, sondern lassen ihren Intellekt leuchten) und noch demzufolgener cannon fodder mit einer Lebenserwartung von ungefähr achtundzwanzig Sekunden. Schließlich gehen die Herrschaften nicht spazieren, sondern werden von einem CGI-Komodo-Waran in handlicher Dreifamilienhausgröße belangt. Weißkittel geht Auge im Auge mit dem unsympathischen Gesellen seiner Beherrschung verlustig und wird panisch, was sofort bestraft wird – der Waran verschlingt ihn mit einem Haps, Haut und Haar und einem wenig überzeugenden CGI-Effekt – ich fürchte, das Thema wird sich durch den ganzen Film ziehen… Kerl#1, aufgrund seiner grauen Schläfen unschwer als der örtliche Top-Scientist zu identifizieren und das Mädel (für die Ehefrau und/oder Love Interest ein paar Lenze zu jung. Ich tippe auf Tochter) retten sich durch einen beherzten Sprung ins nahe Binnengewässer (was einen Komodo davon abhalten sollte, ein Bad zu nehmen und das Fresschen im Wasser zu suchen, weiß ich nicht) und tauchen unter.

Sie tauchen sogar so unter, dass sie ohne weitere Probleme einen ziemlich eindrucksvollen Wasserfall passieren, der jedenfalls in der nächsten Einstellung den malerischen Backdrop bietet (aber ich verstehe schon, in einer Produktion wie dieser riskiert man nicht mal das Leben eines Dummys für einen impressiven Wasserfall-Stunt). Guter Rat ist teuer, was das weitere Vorgehen angeht. Scientist Guy erledigt die Denkarbeit – seiner Ansicht nach wäre es pfiffig, an Ort und Stelle zu warten und auf einen Versorgungshubschrauber zu warten. Bloß blöd, weiß das Mädel, dass der mangels eines abgesprochenen Signalfeuers nicht kommen werde. Aus unerfindlichen Gründen beschließt Scientist Guy (ach, ich verrat´s, der heißt Dr. Richardson), es wäre sinnvoll, in Wassernähe zu campen, das Girl (Susan) soll doch mal bitte Feuerholz sammeln. Letzteres natürlich hauptsächlich deswegen, damit Dr. Richardson mehr oder weniger allein am Ufer herumsteht und sich so von einer riesigen CGI-Kobra noch weniger überzeugend als sein Komodo-Kollege bei lebendigem Leibe verputzen lassen kann. „DAD!“, kann Susan da nur noch kreischen (I knew it!) und ansonsten verdauungsförderliches zur Gesamtsituation beitragen (wie z.B. zwecks Familienvereinigung ihrem Erzeugen in der Schlangenrachen hinterher kriechen). Die Kobra macht sich halbwegs gesättigt vom Acker und Susan schiebt ein kleines Heulerchen ein. Man kann dem Film sicher einiges vorwerfen, aber nicht, dass er nicht zur Sache kommt – zwei schlechte CGI-Mampfs in den ersten fünf Minuten..

Nachdem wir diesen atemberaubenden Auftakt haben sacken lassen, können wir uns dem Vorspann widmen. Dem entnehmen wir u.a., dass die Location (Hawaii, wenn man der IMDB glauben darf) durchaus etwas, naja, more jungley aussehen könnte (ist halt wieder mal das „Botanischer Garten“- bzw. „Naturpark“-Syndrom) und Chuck Cirino, einer meiner Lieblings-C-Movie-Komponisten, sich ein ansehnliches symphonisches Theme aus dem Daumen gelutscht hat (Future Doc: leider halt auch nur dieses eine, und das wird einem in spätestens dreißig Minuten tierisch auf den Sack gehen).

You live and learn – was ich z.B. bisher auch nicht wusste, ist, dass das US-Militär seine pazifischen Operationen von einem Bungalow, für den sich nicht mal Magnum die Schuhe ausziehen würde, aus koordiniert. Aber Filme lügen ja nie, stimmt´s? Also ist diese bescheidene Hütte das Pazifik-Hauptquartier der US-Streitkräfte und General Bradley dort der oberste Bedenkenträger. Dies u.a. deswegen, weil sich das Forschungsteam, das auf einer gewissen Insel haust, nicht, wie vereinbart, über Funk gemeldet hat. Besorgt befiehlt Bradley den Einsatz einer Aufklärungstruppe von einem nahegelegenen Flugzeugträger (der wird zwar ungefähr achtundsiebzigmal im Filmverlauf erwähnt, aber Meister Wynorski konnte nicht mal Stock Footage eines Carriers auftreiben. Wo bleiben denn da die production values?).

Wird langsam Zeit, unsere Protagonisten kennenzulernen (abgesehen von den computeranimierten, die uns sicher, da verlass ich mich auf mein Bauchgefühl, stärker ans Herz wachsen werden als die menschlichen). Da hätten wir ein Pärchen mit den eher unglückseligen Namen Jerry und Carrie (nicht nur sind die Namen sich etwas arg ähnlich, Jerry hört zudem noch auf den Nachnamen Ryan, was die Sache nicht vereinfacht, weil er von den anderen Charakteren sowohl mit „Jerry“ als auch mit „Ryan“ angesprochen wird. Das verwirrt [so lange Carrie nicht auf den Nachnamen „Bryan“ hört… – der Lektor]). Diese beiden jungen Leuten tragen sich mit dem Gedanken, ein Boot zu chartern und weil sie nicht nur das übliche Ausflugsprogramm absolvieren wollen, hätten sie gerne einen Typen, von dem „es heißt, er wäre so eine Art Pirat!“ Jack Sparrow? Nein, doch nur Michael Stoddard, der in der üblichen Eröffnungsszene für einen unkonventionellen eigenbrötlerlischen Anti-Helden vorgestellt wird: saufend und schlecht gelaunt an einem Kneipentisch. I´ve seen this scene too often (zuletzt bleistiftsweise in Anacondas). Jerry trägt vor, dass er und sein Girlie gerne die Insel Damas besuchen möchten. Stoddard streitet enthusiastisch ab, jemals von einer solchen Insel gehört zu haben. 5000 Dollar bringen die olle Glibbermasse im Kopf zwar zumindest geographisch auf Spur, aber weil Damas militärisches Sperrgebiet ist, mag Stoddard trotzdem nicht dahin schippern und schon gar nicht für Ökos. Als solche, nämlich Repräsentanten der umweltschützenden Organisation „One Planet“ outen sich die Jerry und Carrie nämlich. Jerry erklärt, dass ja genau DAS der Grund ist, warum One Planet sich für Damas interessiert und erhöht das Angebot auf stolze zehn Riesen (an mangelndem Budget scheint One Planet nicht zu leiden. Sind wahrscheinlich die, die jedes Wochenende in der Fußgängerzone stehen und mir Beitrittsformulare vor die Nase halten). Dieses Angebot überzeugt pekuniär und lässt Stoddard sogar am nächsten Morgen, am Hafen, großmütig darüber hinwegsehen, dass er nicht zwei, sondern SECHS Nasen nach Damas transportieren darf. Wir stellen vor: Unser monster chow! Obwohl der Streifen sich nicht gerade überschlagen wird, uns die Dummbratzen vorzustellen, will ich mal nicht so sein und gebe einen Überblick (zumal sich Charakternamen ja doch schneller tippen als Bezeichnungen wie „dumme blonde Tittenmaus“). Dumme blonde Tittenmaus der Woche nennt sich Darla, ist ihres Zeichens Schwester des ebenfalls mitreisenden Bartträgers Ted und im Gegensatz zum wirklich der Sache verpflichteten Jerry wie ihr Bruderherz eher darauf vorbereitet, auf Damas so richtig auf die Kacke zu hauen, mit Booze´n´Boobs (Hm. Nur mal ´ne Frage an Ted: wenn man Party machen will, selbst wenn es eine beknackte Idee ist, eine solche Fete auf einer einsamen Südseeinsel zu veranstalten, wo noch nicht mal Zombies zum Rave vorbeischauen, nimmt man da seine SCHWESTER mit? Ich meine, ich würde mir ein Mädel mitnehmen, das ich im Zweifel auch mal für, naja, Ihrwisstschonwas, gebrauchen kann. Inzest ist doch nicht das wahre, oder?). Darüber hinaus hat Jerry ein TV-Team eingeladen, bestehend aus der Sensationsreporterin Sandra Crescent und ihrem Kameramann Dirk (der verzweifelt versucht, Hank Azaria in Godzilla zu channeln). Dieser sympathische Sixpack wird uns also, in vermutlich stark abnehmender Besetzung, die nächsten, na, 75 Minuten auf den Keks gehen. In treuer badmovies.de-Tradition teilt sich das Publikum an dieser Stelle in eine Komodo- und eine Kobra-Fraktion. Mal sehen, wer mehr Punkte macht…

Den langen Weg zur einsamen Insel (von Bora Bora, dem Ausgangspunkt unserer Helden, sind es doch gut und gerne ein paar Stunden) verbringt Journalistin Sandra hochprofessionell damit, sich einerseits im Bikini von der Sonne braten zu lassen und andererseits mit der ebenfalls bikini-gekleideten (aufregender wird´s nicht – da hat wohl niemand an einen „international cut“ mit Boobies gedacht) Carrie zu unterhalten. Dies etabliert lediglich, dass Carrie angeblich eine aufstrebende Jungschauspielerin ist (was irgendwie witzig ist, da die Carrie-Darstellerin so ziemlich das schauspielerische Leichtgewicht des Casts ist) und ihren Durchbruch in einer Urwald-Reality-Show („Ich bin ein Star – holt mich hier raus“?) feiern durfte (soviel auch zum Thema „Schauspielerin“. Das ist übrigens auch noch hochgradig ironisch, was ich etwas später, wenn ich´s nicht vergesse, noch aufklären werde). Zwischen Stoddard und Jerry besteht von Anfang eine gewisse Spannung, alldieweil die beiden sich offensichtlich um den Status des Alpha-Männchens streiten. Stoddard begehrt zu wissen, was genau die Umweltretter eigentlich suchen: „Ich will die Wahrheit wissen!“ „Wir wollen die Wahrheit aufdecken“, entgegnet Jerry und beantwortet damit streng genommen nichts [Die Wahrheit? Ihr könnt die Wahrheit doch gar nicht ertragen! – Jack Lektorson]. Stoddard ist trotzdem für den Moment zufrieden.

Die Insel wird erreicht, nur landen möchte Stoddard nicht, weil ihm die Riffs und Brecher an denselben zu gefährlich vorkommen. Sein raffinierter Plan besteht darin, über Nacht an Bord zu warten und am nächsten Morgen mit dem Schlauchboot überzusetzen. Whatever. Unsere Helden bemerken, dass zwei CGI-Helikopter der Armee („Unsere?“, blödfragt Darla. Ähm, Ihr WISST, dass die Insel US-Militär-Sperrgebiet ist. Wen erwartet ihr dort? Die Schweizer Garde?) gen Insel fliegen (aufmerksamkeitsschwach, wie die CGI-Chopper-Besatzungen sind, entgeht ihnen der Kajütkreuzer, der vor der Insel ankert). Die Chopper bringen natürlich das generalseits gewünschte Aufklärungsteam nach Damas – ein halbes Dutzend Soldaten (in etwas seltsamen Uniformen… wären die Jungs undercover im Einsatz, würde ich ja verstehen, warum die „Kampfanzüge“ keine Rangabzeichen o.ä. haben), das sich prompt in drei Pärchen aufteilt, um sich besser von den Inselmonstern verhackstücken zu lassen. Natürlich ist es dem Oberkommandierenden der Eingreiftruppe „zu ruhig“, aber das ändert sich schnell. Ein dumpfes Growlen, ein titanischer, die Erde erzittern lassender THOMP und schon wird einer der Soldaten von der gespaltenen Zunge des Komodos am Halse gepackt und in die Büsche gezogen. Komodo 2 – Kobra 1. Noch ehe sein Kamerad sich wundern kann, wird er schon vom Komodo mit einer Pfote lässig platt getreten (die CGIs werden nicht entscheidend besser. An und für sich sehen die Viecher ja nicht schlecht aus, nur die Interaktion mit den menschlichen Charakteren und der realen Natur… naja, die saugt). Wider Erwarten gelingt es den verbleibenden Soldaten, den Komodo nach vergeblichem Schußwaffeneinsatz mit sicherlich zur Standardausrüstung gehörenden C4-Paketen (fertig geschnürt mit Zünder) in seine splottrigen Einzelteile zu zerlegen, aber, liebe Komodo-Fans, nicht weinen – die Kobra hat keinen strategischen Vorteil hierdurch, denn es gibt noch mehr Warane… und einer davon meldet sich mit einem entrüsteten Growl und macht aus den gerade noch ihren Sieg feiernden Soldaten sein zweites Abendessen. Die Komodo-Fraktion liegt jetzt nach Punkten klar vorn, da muss die Kobra sich ranhalten…

Unsere Helden haben von den grauslichen Ereignissen selbstverständlich nichts mitbekommen und landen frohen Mutes am nächsten Morgen per Schlauchboot. Man wundert sich über die laxe bis nicht vorhandene Security und wagt es infolgedessen, die Kompetenz Jerrys und die Qualität seiner Informationen dezent anzuzweifeln. Speziell Sandra will für Jerry hoffen, sie nicht mit irgendwelchen Windeiern auf ein gottverlassenes Eiland gelockt zu haben. Jerry ist sich aber sicher – hier findet das fiese „Projekt Carnivore“ statt (uuaaah, Flashback zu Carnivore. Ob ich mein Carni-Fan-Shirt noch mal raushole?), bei dem arme unschuldige Tiere ganz fürchterlich gequält werden würden. Und dies gilt es zu verhindern! Rettungstruppe, aufi! Carrie kommen indes leichte Bedenken: „Vielleicht wollen die uns hier gar nicht?“ Neinnein, Carrie, die suchen nur grad den roten Teppich, um ihn für euch aufzurollen. HALLO! Ihr infiltriert gerade ein hochgeheimes Militärprojekt. Die sind sicher ganz begeistert über ungebetene Gäste, speziell Umweltschützer und Journalisten. Gegen Carrie scheint Britney Spears eine aufgeklärte Intelligenzbestie zu sein. Ich befürchte aber, dass Carrie bis zum Ende überleben darf. Jerry beruhigt seine Herzensdame – „Wenn wir DAMIT (womit auch immer, Anm. d. Red.) an die Öffentlichkeit gehen, haben wir Gutes getan und werden berühmt!“ (Die ganz uneigennützigen Motive der Öko-Szene. Let´s get famous!) [ICH fänds schon spannend, zu lesen, dass auf einer militärischen Sperrzonen-Insel so rein gar nix los ist… – der Lektor].

In der Tradition aller Fernsehjournalisten, die in billigen B-Filmen Reportagen zu drehen haben, filmt Sandra noch am Strand ihren Eröffnungs-Monolog. Never mind, dass sie (zumindest in der deutschen Sprachfassung) von einem Satz auf den anderen mal kurz den Namen der Umweltschutzgruppe vergisst und von „Planet One“ faselt (ich zweifelte für dreißig Sekunden an meinem bisschen Verstand, aber im nächsten Satz heißt die Truppe dann wieder „One Planet“. So was müsste doch auffallen…). Stoddard fällt durch die Weigerung, sich von Dirk ablichten zu lassen auf, überrascht aber Jerry damit, die Truppe ins Inselinnere begleiten zu wollen: „Ich habe fünftausend gute Gründe“, doziert er, denn sein Deal läuft auf der bekannten „Hälfte-davor/Hälfte-danach“-Basis und er würde es gern sehen, wenn die Danach-Hälfte auch noch von lebenden Kunden ausbezahlt würde.

Im Militär-HQ plagt man sich mit dem peinlichen Problem herum, dass der Trupp, der die vermißten Eierköpfe suchen sollte, nun selbst verschwunden ist. General Blitzmerker ordert einen Aufklärungsflug über die Insel an. Adjutant Gerber erkundigt sich, wonach genau man den Ausschau halten solle. „Das wüsste ich selbst gern“, brummt der General düster.

Auf der Insel wird fröhlich gewandert, nur Stoddard spielt Spaßbremse und motzt, dass der Hiking-Trip seine teuren Lederschuhe ruinieren würde (hm, streng genommen hat dich niemand gebeten mitzumarschieren…). Carrie erklärt der verwunderten Sandra, dass ihr die tropische Hitze aufgrund ihrer Reality-Show-Erfahrungen nichts ausmacht. Da schon eher der GROOOOWL aus den Eingeweiden des „Dschungels“. Stoddard zieht sofort seine Knarre und sich damit den Unwillen Jerrys zu, der eine „keine-Waffen“-Policy ausgegeben hat (hm, Umweltschützer mit Knarren kämen mir eh seltsam vor. Es sei denn, es sind Öko-Terroristen wie in Highlander 2). „Unsere einzige Waffe ist die Kamera“, giftet der Müslifresser, der, da rate ich mal, noch ganz froh sein wird, dass Stoddy seine Bleispritze mitgenommen hat. „Sie sind mein Kunde, nicht mein Boss“, giftet Stoddard zurück und setzt sich mit der Autorität dessen, der am richtigen Ende einer Knarre steht, durch. Ted rettet die Lage: „Nach der Sache von eben bin ich ganz froh, dass jemand eine Waffe hat.“ Hm. Meinetwegen. Aber von WELCHER gottverdammten Sache spricht er? Der Growl? Uah. Diese Ökos sind schon echt harte Typen, da hustet im Urwald mal ein Stinktier und schon geht die Muffe… [Stinktiere sind tapfer! – Öko-Lektor]

Als nächstes stolpert unser Weltenretterteam über eine Maisplantage. Nicht sonderlich aufregend, unter normalen Umständen, aber diese Maisstauden sind glatte zwei Stockwerke hoch! „Wir sind auf dem richtigen Weg,“ ist sich Jerry sicher. Klar, was sollte sich auch sonst hinter „Projekt Carnivore“ verstecken als der Anbau gigantischen Mais (schließlich läuft mein geheimer Masterplan, die gesamte Welt zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu zwingen, auch unter dem Decknamen „Projekt Papst“). Zwei Ecken weiter steht dann auch eine hübsche Villa wie direkt aus dem 19. Jahrhundert importiert. So was baut man sich gern auf eine einsame Südseeinsel, und wenn man schon dabei ist, legt man sich sicher auch betonierte Zufahrtsstraßen und einen Garten mit Beschriftungstafeln für die angepflanzten Blumenrabatten an (ich sag doch: botanischer Garten!). Für Jerry ist die Villa der entscheidende Beweis, schließlich hat er ein Foto mit dabei, das den weltberühmten Genetiker Dr. Richardson justament vor dieser Villa zeigt. Richardson, verklickert man uns, ist eine echte Koryphäe auf dem Gebiet des DNA-Klonens, woraus sich zwanglos folgern lässt, dass die US-Regierung hier weitab vom Nirgendwo illegale gentechnische Experimente betreibt. Dies ist freilich eine Schuftigkeit ersten Ranges, die dem eigentlich als umweltfreundlich verschrienen Richardson tunlichst sofort und auf der Stelle auszureden sei. Sandra freut sich über die exklusive Reportage schon fast die Möpse ab.

Zur allgemeinen Bestürzung und Verblüffung unserer Knallköppe ist die Vordertür abgeschlossen. D´oh. Damit war wohl nicht zu rechnen. Die Mienen unserer Freunde lassen fast darauf schließen, dass sie angesichts dieses unüberwindlichen Hindernisses am liebsten umkehren und nach Hause fahren würden, doch es findet sich tatsächlich eine nicht abgesperrte Seitentür. Da sich immer noch kein Empfangskomitee einstellen will, sieht man sich ungeniert um. Stoddard entdeckt mysteriöses – der Essenstisch ist noch gedeckt und die aufgetragenen Speisen halb gegessen; hier ist jemand in größter Eile abgereist. Verdächtig, aber nicht verdächtig genug, um Sandra davon zu überzeugen, dass Jerrys Carnivore-Geschichte doch keine Luftnummer ist. Kameramann Dirk weiß, was sich gehört, und will in fremden Häusern nicht rauchen; er geht vielmehr vor die Tür (smoking kills, wissen wir alle. Ich schätze mal, Dirk verabschiedet sich gerade zu seiner letzten Zigarette). Der Rest der Truppe staunt über den Überflug eines Kampfjets. Stoddard spekuliert, dass die Villenbelegschaft aus gutem Grunde überstürzt abgereist ist und schlägt vor, es ihnen gleich zu tun. „Gute Idee“, blökt da Susan (you remember her?) und hält den verblüfften Ökos & Co. ihre Wumme unter die Nase, ist doch die Insel für Zivilisten verboten (die hat auch ein leichtes Problem mit der Prioritätensetzung). „Ist etwas hier, was wir nicht sehen sollen?“, erkundigt sich Jerry, der seine schon davongeschwommenen Felle zurückkehren sieht. Mag sein, kryptisiert Susan, aber das würden Jerry und seine Freunde höchstwahrscheinlich nicht überleben. Stoddard ist geneigt, Sues charmant vorgetragener Bitte zu entsprechen, nur Jerry nölt rum. Da er sich aber der Opposition von mittlerweile zwei Schusswaffen ausgesetzt sieht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich der demokratisch gebildeten Mehrheitsmeinung anzuschließen.

Indes pafft Dirk im Vorgarten vor sich hin und ist dumm genug, einem suspekten Zischeln aus dem Unterholz auf den Grund zu gehen (meine Güte, kucken diese Leute eigentlich nie schlechte Monsterfilme?). Beim Urheber der Geräusche handelt es sich selbstredend um die Kobra, die sich an den „vs. Cobra“-Part des Originaltitels erinnert hat und dem Komodo nicht kampf- bzw. futterlos das Feld überlassen will). Dirk ölt seine Stimmbänder und brüllt… „HOLT DIE KAMERA!“ (Nein, wirklich! Ich bewundere zwar einerseits seinen Berufseifer, aber andererseits – ein echter Kameramann würde sein Equipment doch nie liegen lassen, wenn er eine rauchen geht). Wider Erwarten weckt das Gekreische in der Tat die Aufmerksamkeit unserer Freunde, die auf die Veranda stürmen und entsetzt kucken. Nur Stoddard rauscht sofort in Action, kann er doch endlich ungestraft auf etwas ballern. Aus seiner 38er schießt er ungefähr 43mal auf die Kobra, ohne dabei gesteigerten Eindruck auf das Kriechtier zu machen. Die Kobra verputzt Dirk und schlängelt von dannen. „Ich hab jedesmal getroffen“, schwört Stoddard konsterniert jeden Meineid, aber Susan weiß Bescheid: Mit dem Damenrevölverchen ist der Riesenschlage nicht beizukommen.

Dieweil wertet der General mit Meister Proper, eh, Major Gerber, die Fotos des Aufklärungsjets aus. Gerber lenkt des Generals Blick auf einen Felsen, den der Lamettaträger verständlicherweise für eher unspektakulär hält. „Der Pilot schwört, er hätte sich bewegt!“ (Der Fels jetzt, nicht der Pilot, äh). Normalerweise würde ein General, der was auf sich hält, den Piloten einem medizinischen Check verordnen oder ihn gleich einweisen lassen, unser General hier ist allerdings eher progressiv eingestellt und beansprucht endgültige Klärung durch einen erneuten Überflug zwecks Videoaufnahme.

Sandra, pflichtbewusste Reporterin, filmt ihr nächstes Moderationssegment per Selbstauslöser, zu Stoddards Verdruss, der der nicht ganz von der Hand zu weisenden Ansicht nachhängt, das könnte sie auch auf dem Boot erledigen. Ted möchte nach Hause. Im Hintergrund lässt sich erneut ein schauerliches Growlen vernehmen. Da Schlangen im Allgemeinen, außer in Tiermonsterfilmen, die noch schlechter sind als dieser (es gibt sie!) selten brüllen, muss es wohl etwas anderes sein. „Etwas, das DURCH dieses Haus laufen kann“, schwarzmalt Susan [z.B ein Mammut. – der Lektor] und drängt zum Aufbruch. Der Komodo, Urheber der Brüllerei, lässt sich prompt blicken, hat aber noch keine Witterung aufgenommen. Wenn sich keiner bewegt und niemand auch nur zu laut atmet, bestünde eine gewisse Chance, dem Untier zu entgehen [Ja genau… schön still sein, dann riecht er uns nicht! – der Lektor]. Doch wofür hat man eine dumb blonde slut mitgenommen? Darla latscht treudoof auf einen Zweig und das Knackgeräusch macht den Waran auf die potentielle Beute aufmerksam. Man rast zurück zum Haus – dumb blonde slut Darla stolpert in Klischeerfüllung, fällt lang hin und wird vom offenbar kurzsichtigen Waran per Pfotentritt platt gemacht. Während Susan elendiglich lange an der Tür zum Labortrakt herumfummelt, beballert Stoddard erfolglos den Komodo, dem die nunmehr zweidimensionale Darla deutlich besser schmeckt als die blauen Bohnen.

Endlich hat Susan die Tür aufgekriegt und die Rasselbande in den Fahrstuhl zu den unterirdischen Geheimlabs gehasselt. Jerry geht angesichts all der bösen Science, die dort unten theoretisch vor sich gehen könnte, wäre von den Wissenschaftlern noch einer am Leben, das Herz auf: „Ich WUSSTE es“, strahlt er. Ein inniges Verhältnis kann ihn kaum mit Darla verbunden haben, so wie der Typ sich über die Laborentdeckung freut. Susan deklariert, dass man hier unten „sicher“ sei, was Stoddard sofort zum Anlass nimmt, greifbare Antworten auf harte Fragen, wie z.B. „Was zum Geier ist hier eigentlich los?“, einzufordern. „Projekt Carnivore“, entgegnet Jerry altklug [Ja ist es denn wahr… – der Lektor]. Susan steht auf dem Standpunkt, ungebetenen Gästen keine lästigen Auskünfte erteilen zu müssen, Stoddard hingegen hält zwei gefressene Mitstreiter für gute Argumente. Susan kann sich dem nicht verschließen und gesteht, dass ihr Daddy, Dr. Richardson, zum Wohle der Menschheit pflanzliche und tierische DNA gekreuzt habe (ich verstehe nicht viel von Genetik, nämlich nur unwesentlich mehr als von Atomphysik, und doch deucht mir, dass das nicht unbedingt plausibel ist), um den Welthunger durch leckeres Genhappa wie den bereits gesichteten Riesenmais zu lindern. Dies allein erklärt noch nicht die Anwesenheit von Riesenwaranen, weswegen eine Flashback-Expositions-Sequenz dringend erforderlich ist…

Ya see, eigentlich waren Vater und Tochter mit den Resultaten ihrer Mais-Arbeit sehr zufrieden („fünftausend dieser Äcker könnten die Welt ernähren“, behauptet Susan im Flashback angesichts der vielleicht zwei Dutzend Riesenmaisstauden. Das glaub ich nicht, Tim), doch ei, wer sich vom bösen bösen Militär finanzieren lässt, muss früher oder später erfahren, dass die Generäle selten das Wohl der Menschheit im Auge haben, zumindest nicht in billigen Filmen und im Pentagon. Und so lässt sich unser bereits bekannter General Bradley auf der Insel blicken („diese Mistkerle“, kommentiert Dr. Richardson die Ankunft der Militärs. Aber das Geld ist ihm schon recht, hypocrit, elender). Das Pentagon, so vermittelt Bradley, ist schlichtweg begeistert von Richardsons „Wachstums-Matrix“ (oh je, wieder ein Fremdwort im Wörterbuch gefunden), und zwar so begeistert, dass Richardson gleich mal das Budget verdreifacht wird. „Wen muss ich dafür umbringen?“, scherzt der Dottore, und selbstverständlich wünschen sich die Armeetypen nur eine kleine, unauffällige militärische Anwendung der Matrix (auch wenn mir beim besten Willen nicht wirklich eine sinnvolle einfallen würde… aber „sinnvoll“ ist im Zusammenhang mit Ideen, die Uniformträger in B-Filmen haben, nur selten ein angezeigtes Adjektiv). Richardson verweigert entschieden, seine Forschungen in militärischen Dienst zu stellen und Waffen zu basteln. Aber das ist ein ganz großes Missverständnis, treuherzt der General, wer wird denn von Waffen reden? Der Doktor soll seine Matrix doch nur mal ganz unverbindlich an Getier testen, so z.B. dem in einer Stahlbox sitzenden und den klassischen Reptil-Augen-Blinzler durch ein Gucklock gebenden Waran…

Susan muss, back in the present, zugeben, dass man wider besseres Wissen weitergemacht habe, aber das Wissen kann so gut auch nicht gewesen sein, denn selbst wenn Zoologie nicht ihr Spezialgebiet ist, sollte man zwischen Amphibien und Reptilien unterscheiden können. Wieder einmal macht nämlich eine dumpfbäckige Filmwissenschaftlerin den Fehler, Schlangen und Warane in die „Amphibien“-Schublade einzusortieren (noch mal zum Mitmeißeln: Warane und Schlangen sind Landlebewesen, ergo Reptilien). Die offizielle Ausrede bzw. Sinn der Übung – man hofft, aus den wachstumsbehandelten „Amphibien“ einen Impfstoff gegen biologische Kampfstoffe gewinnen zu können (aha. Naja, fast so gut wie Alzheimer-Medizin aus Haihirnen). Lange, behauptet Susan, sah es so aus, als wäre das Projekt ein Fehlschlag, bis letzte Woche…

… ein Laborant beim Spaziergang vor der Hütte von einer Riesen-Kobra attackiert wurde [und das ist dann ein Erfolg bei der Erforschung vom Impfstoffen??? – der Lektor]. Und als ob das nicht genügend Ärger für einen Arbeitstag wäre, findet sich der Arme auch noch in der direkten Nahrungskette des Riesen-Warans wieder (keine Sorge, es wird nie verraten, wie der Waran unseren tapferen Forschern überhaupt ausgekommen ist). Die Viecher fauchen sich ein wenig an, die Kobra mampft den Weißkittel, Dr. Richardson pumpt ordentlich Blei in die Monster, die sich davon nicht stören lassen, sondern ihrer Wege ziehen. Jetzt wäre den Scientists die Armee als hilfreicher Engel in der Not ganz recht, nur leider ist der Funkturm kaputt. Ein Reparaturteam wird ausgesandt, kehrt aber nicht zurück (und repariert habe sie das Ding ooch nich. Versager). Nachdem der Waran am nächsten Tag wieder bei der Villa vorbeischaut (allerdings nur in Susans Erzählung, wir wollen´s mit teuren FX-Shots ja nicht übertreiben), entschloss man sich (hirnrissigerweise) aufzuteilen und getrennt den Versuch zu unternehmen, zu überleben. Susan kann sich zwar nur für ihren Paps und dessen zu Filmbeginn gefressenen Assi verbürgen, geht aber davon aus, dass außer ihr niemand übriggeblieben ist. Das ist an und für sich schon eine recht tragische Geschichte, hat aber noch eine Pointe – melden sich die Eierköpfe nicht alle 24 Stunden über Funk, „wird die Armee den Stecker ziehen“. Jerry, dem naiven Umwelttorfkopf, muss von Stoddard erst mal ausbuchstabiert werden, dass „Stecker ziehen“ in Armeesprache nicht „mit dem Hubschrauber kommen und alle ausfliegen“, sondern „in seine Moleküle zerbomben“ heißt (stellt sich die Frage, warum die Armee das nicht längst getan hat, denn wenn Susans Timeline einigermaßen stimmt, hat man sich schon seit mindestens 48 Stunden nicht mehr gemeldet). Angesichts dieser eher unvorteilhaften Gesamtsituation hält man es allgemein für eine nicht völlig debile Idee, zum Boot zu latschen und sich schleunigst zu verpissen, auch wenn zwei Mördermonster über die Insel streifen. Oder vielleicht sogar noch mehr? Susan jedenfalls möchte sich auf die Anzahl der mutierten Bestien nicht festlegen.

Diesen dramaturgisch angemessenen Moment nutzt Ted, um das waranbedingte Ableben seiner Schwester emotional zu kontemplieren, oder einfacher ausgedrückt – er nimmt sich seinen character moment der Sinnkrise. Äußert sich darin, dass er ankündigt, die Tour zum Boot nicht mitmachen zu wollen. So richtig ernst scheint er´s aber nicht zu meinen, denn Jerry (of all people) gelingt es, mit einer ungefähr fünfzehnsekündigen Moralpredigt („sie hätte gewollt, dass du mitkommst“), den Möchtegernselbstmordkandidaten umzustimmen. Er wird sehen, was er davon hat. Vorher nimmt man sich aber noch die Zeit, den Munitionsvorrat aus den Laborbeständen aufzustocken (Stoddards one-liner werden nicht besser: „Ich fühl´ mich besser mit einer geladenen Waffe.“ Wowsa).

Bei Generalens im Büro checkt man zwischenzeitlich die Videoaufnahmen. Da fällt dem General fast die Ordensspange ab – gleich zwei riesige Warane stromern über die Insel (die CGIs sind eher schauerlich). „Das Projekt ist außer Kontrolle“, stellt der General zutreffend fest. Um so unpassender, dass sich vor der Insel ein unerwünschter Kahn anfindet, Stoddards Boot. Das können nur böse Spione sein! Nichtsdestotrotz gibt er gutmenschlich seinen Wissenschaftlern noch bis zum nächsten Tag Zeit, ein Lebenszeichen von sich zu geben – ansonsten ka-da-ba-BOOM. Den vermeintlichen Spionagekutter möchte er aber, trotz der schwachen Proteste seines Adjutanten, gerne umgehend auf dem Meeresgrund sehen.

Die Heldenparty latscht dieweil gen Strand und ist begreiflicherweise nervös. Nur nicht Sandra, die mental schon mindestens den Pulitzerpreis verhaftet. Susan warnt – sollte Sandra tatsächlich an die Öffentlichkeit gehen, droht ihr mehr Ärger als nur ein hungriger Waran (die Generäle werden sie doch wohl nicht fressen…). Wir hatten noch keinen idiotischen jump scare, oder? Keine Sorge, Mr. Wynorski denkt an uns – und so wird Susan Opfer eines der most gratitious Hand-auf-die-Schulter-leg-„Scares“ seit der Erfindung des Zelluloids. Aus dem Gebüsch fällt, mehr tot als lebendig und vor allem mit eklig entstellter Visage, ein gewisser Michaels, seines Zeichens ruhmloser Anführer des dereinst ausgeschickten Funk-Reparaturtrupps. Und als solche muss er uns natürlich dringlich per Flashback (öff) vermitteln, was ihm und seinen Mitstreitern widerfahren ist. Mit einem Helikopter ließen sie sich beim umgestürzten Funkturm absetzen, machten aber schon bald die Bekanntschaft mit einem unserer Komodos. Michaels erster Gehülfe wird unbürokratisch gefressen, der zweite im wohl lächerlichsten aller Monsterfilmkills geplättet. Beim Übersteigen eines Feldgatters bleibt der Oberknallheiner nämlich mit einer Laufgräte an der obersten Latte hängen und bringt es, im Angesicht eines freakin´ MONSTERwarans nicht fertig, sich von dem Weidegatter zu subtrahieren (es sieht allen Ernstes nicht aus, als müsste er größere Aktivitäten entfalten als sich seinen Schuh auszuziehen, um zu entkommen. Aber wer weiß, vielleicht waren´s teure Adidas, für die kann man schon mal sein Leben aufs Spiel setzen). Der Waran, offenbar sehr kurzsichtig, latscht auf Gatter samt Typ [das behauptest du jetzt zum wiederholten Male… ist dir noch nicht in den Sinn gekommen, dass die Warane ABSICHTLICH auf die Typen drauftreten? – der Lektor]. Michaels entkommt, ist jedoch, was sich seiner Gesundheit nicht förderlich erweist, mit Waranspucke vollgeschleimt, und die ätzt. Nach der Rezitation ungefähr 1937 von der Genfer Konvention verbotener Monsterbastlerplatitüden („Wir hätten ´Nein´ sagen sollen“, „Wir hätten nicht der Natur ins Handwerk pfuschen sollen“, „Der Preis ist zu hoch“. Eins allein wär schlimm genug, aber der Kerl zitiert tatsächlich alle drei [He, was ist mit „Das ist die Strafe dafür, dass wir Gott spielten?“ – der Lektor]) macht Michaels das Vernünftigste, was er tun kann und verscheidet an Ort und Stelle.

Nun versetzen wir uns mal kurz in die Lage unserer Helden – wir befinden uns auf einer Insel, auf der´s vor menschenfressenden Riesenmonstern nur so wimmelt, die zudem jede Minute von der Armee atomisiert werden kann und haben einen toten Wissenschaftler, den abgesehen von Susan niemand auch nur entfernt kennt, an der Backe. Was tun wir? Wenn Eure Antwort „wir nehmen uns die Zeit, den abgekratzten Eierkopf zu beerdigen“ lautet, qualifiziert Ihr Euch nicht nur für die Goldene Hirni-Medaille am Hosenband nebst Schärpe, sondern auch für einen Platz im hiesigen Heldenteam. Mit Mühe und Not gelingt es Stoddard und Susan, die anderen Vollpfosten davon zu überzeugen, dass die Begräbnisidee eine bescheuerte ist, man vielmehr schleunigst Land gewinnen sollte. Unverdientermaßen erreichen unsere undynamischen Protagonisten das Schlauchboot und freuen sich über die gelungene Flucht. Aber nur solange, bis Stock-Footage-Kampfjets die ein oder andere Bombe abwerfen und Stoddards vermutlich noch nicht mal ganz abbezahlten Kahn zu den Fischen schicken. Well, d´uh again. To add insult to injury erweist sich die Kobra zu allgemeiner und speziell meiner Überraschung als Salzwasser-Seeschlange [also doch Amphibie? – Bio-Lektor] und taucht plötzlich aus den Fluten des Pazifiks auf, um Ted zu fressen (hab dir doch gesagt, dass du nix davon haben wirst). Stoddards Versuche, aus ungefähr anderthalb Meter Entfernung Schaden beim Kriechtier anzurichten, erweisen sich wie bisher auch schon als absolute Fehlschläge (er könnte aus der Entfernung ja wenigstens versuchen, in die Augen zu zielen). Als kleinen Bonus-Akt zusätzlicher Gemeinheit haut die Schlange zudem noch ihre Hauer in das Schlauchboot. Man will ja nicht, dass das Futter wegschippert, gell? Kaum hat die Kobra sich verzogen, macht Stoddard Sandra zur Schnecke: „Bist du jetzt zufrieden?“ Vermutlich weiß Sandra genausowenig wie ich, was der Kerl jetzt von ihr will – IHRE Schuld war das jetzt ganz bestimmt nicht (es sei denn, Stoddard hält das ernstlich für die Folge ihrer dreißigsekündigen TV-Reportage, die er vorhin kritisiert hat).

Zum Glück für unsere Helden, den Drehbuchautor und den Kameramann sind Reptilien (meinetwegen auch Amphibien, um Susan einen Gefallen zu tun) Kaltblütler und daher, weil´s des Nächtens auf der Tropeninsel recht frisch zu werden beliebt, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aktiv. Unsere tapferen Überlebenden können sich also relativ beruhigt einen Open-Air-Lagerplatz suchen und character stuff betreiben. Jerry wäre dafür, ein Floß zu bauen und damit das Weite zu suchen, was allgemein für ziemlich dumpfsinnig gehalten wird, zumal Stoddard einen viel besseren Plan hat. In Michaels Bericht war von einem Helikopter die Rede und es besteht ja die mathematische Möglichkeit, dass die Monster den noch nicht zu Metallspänen geraspelt haben. Fliegen kann er die Kiste sowieso, outet er sich doch als Ex-Ranger mit sieben Jahren Kampf- und Flugerfahrung. Welch günstige Fügung des Schicksals! Jerry, advocatus diaboli für die Verarmten, hat einen kleinen Einwand: Weiß Stoddard denn, ob der Chopper noch flugbereit ist? Weiß er natürlich nicht. Dann, befindet Jerry, wär´s das Risiko nicht wert. Der Rest der Troupé ist gegenteiliger Ansicht. Jerry verzieht sich nölend. Carrie bemüht sich, ihren frustrierten Loverboy moralisch wieder aufzubauen, indem sie seine Floß-Idee im privaten 4-Augen-Gespräch abwertet – „Wir haben kein Werkzeug und wissen nicht, wie man sowas macht!“ Man könnte theoretisch improvisieren, aber das wär´ ja langweilig.

Susan und Stoddard labern Belanglosigkeiten und Sandra nimmt eine weitere Reportage auf: „Wenn es jemals eine Insel gab, von der man gewählt werden wollte – diese ist es“, rapportiert sie (und ich komme auf die „Ironie“ zurück – der zweifelhafte Ruhm der Sandra-Darstellerin Jerri Manthey begründet sich auf ihre Teilnahme als Kandidatin bei „Survivor“, wo sie, angeblich wegen „Faulheit“ von der Insel gewählt wurde und damit ausschied), „was als unterhaltsame Nachrichtensendung (!!!) begann, ist nun ein Kampf auf Leben und Tod!“ („Unterhaltsame Nachrichtensendung?“ Jerry wird sicher begeistert sein, das zu hören. Der Mann will die Welt verändern und nicht für Fernsehunterhaltung sorgen). Jerry kriegt das aber eh nicht mit, weil er sich noch mit Carrie streitet. Carrie bittet ihn, ihrer Intuition zu folgen. Jerry sagt „okay“, was vermutlich das Intelligenteste ist, was in dieser Situation möglich ist, vor allem, wenn man sich die Schnalle prophylaktisch noch warm halten will. Susan und Stoddard character stuffen weiter (und die Filmemacher bauen ein paar echt fiese Achsensprünge ein. Jimbo, früher mal hast du GEWUSST, wie man dreht). Sandra, immer noch mit ihrer Reportage beschäftigt, liefert die mit Abstand lustige Line des Filmes, natürlich unfreiwillig: „Diese Ungeheuer sind nicht das Werk von Hollywoods Spezialeffekt-Genies!“ SO TRUE! Wahrere Worte wurden in einem B-Monsterfilm selten bis nie gelassen ausgesprochen… Das sehen auch die anderen Überlebenden so und applaudieren (okay, die folgen wohl eher nicht meiner Interpretation. Lustig find ich´s trotzdem).

Währenddessen, bei General Doofus im HQ. Das Spionageboot hat man erfolgreich versenkt und sogar rausgefunden, wem´s gehört (wie, täte mich interessieren). Der Eigner, Michael Stoddard, ist verdienter Armee-Veteran. „Hört sich für mich nicht nach Spion an“, grübelt der General und kommt auf eine grandiose Idee: Man müsste herausfinden, wer den Kahn gechartert hat, „das könnte uns einen Hinweis geben!“ Sag an! Isnichwar! Was´n Einfall! Gebombt werden soll trotzdem. Major Gerber schlägt vor, die Reihenfolge der Aktionen zu überdenken. Wäre es unter Umständen nicht ganz clever, ERST herauszufinden, wer sich auf der Insel rumtreibt und DANN ggf. zu bomben? Der General ist heute aber in Bombenstimmung für einen Mordspaß – die Insel soll platt gemacht werden, und so beliebt er sich wörtlich auszudrücken.

Next morning, auf der Insel. Über Stock und über Stein wandert die Heldenblase zum vermuteten Helikopterstandort. Stoddard pflegt weiter seine kleine feine Rivalität mit Jerry, inzwischen (obwohl die „Konflikte“ zwischen den beiden nicht wirklich aufgelöst wurden) auf eine eher humorig-kameradschaftliche Weise. Ein kleiner Fluss muss überquert werden. Angst kommt auf – vielleicht badet die Schlange drin! Stoddard leert ein Magazin in den Fluss: „Das sollte sie aufgeweckt haben!“ (Auf wessen Seite stehst du eigentlich, Stoddy?). Der Tross watet durch das etwa brusthohe Wasser – ich hatte jetzt ernstlich mit einer „Anacondas“-Rip-off-Szene gerechnet, aber der Film überrascht mich. Er kann´s blöder als der Major-Film. Auch ´ne Kunst (halt ´ne brotlose, aber das ist ja öfter mal so). Beim schönsten Durch-den-Fluß-waten kreischt Jerry plötzlich auf. Er sieht zwar so aus, als sei er maximal auf ´nen spitzen Stein getreten, versichert aber verbal mehr oder weniger glaubhaft, dass sein Rücken furchtbar „brennen“ täte. Heldenmütig macht sich Stoddard auf, den Krakeelenden aus den tosenden Fluten (hihi) zu bergen. Am Ufer angekommen, wird Jerrys Hemd aufgerissen – was sitzt da auf des Ökos Rückgrat? Drei RIESIGE Blutegel (ich hab mir Blutegel zwar immer eher schwärzlich vorgestellt, aber ich bin weder Rassist noch Parasitenexperte. Außer was Puckis Flöhe angeht). Die drei Oschis sind jeweils so gut vierzig Zentimeter lang und haben sich offensichtlich direkt und gleichzeitig auf Jerrys Rücken gebeamt (ich meine, so´n Oschi wiegt sicher sechs Pfund, das merkt man doch, wenn sich der erste ansaugt). Klare Sache, via Waran und Kobra ist die geheimnisvolle Wachstumsmatrix ins diffizile Ökosystem der Insel gelangt (wobei ich mich deutlich souveräner-wissenschaftlicher ausdrücke als Koryphäe Susan) und sorgt dafür, dass alles, was mit ihr in Berührung kommt, ins Gigantische mutiert. Erst mal allerdings müssen die fiesen Egel entfernt werden, was mit Taschenmesser und Feuerzeug mühelos, wenn auch nicht ganz schmerzlos gelingt. Die Wunden (so ziemlich das blutigste, was der Film uns bieten kann) wird mit Whiskey aus Stoddards Privatvorrat desinfiziert. Tut Jerry mächtig weh, außerdem zweifelt er an der Wirksamkeit der Methode. „Bei mir wirkt´s immer“, grinst Stoddard und pfeift sich ein Schnäpperken zur innerlichen Anwendung ein. Jerry kommt auf einen naheliegenden Gedanken – theoretisch sollte er nun auch mit der Matrix infiziert sein. Wird er nun auch mutieren? Stoddard wär´s ganz recht: „Dann könntest du uns in die Hand nehmen und nach Bora Bora tragen!“ Was für ein Schelm, immer einen munteren Spruch auf den Lippen. Von mir aus könnte mal wieder ein Monster jemanden fressen.

Fressen könnte auch General Bradley, nämlich seinen Adjutanten. Der unterbreitet nämlich, mittlerweile vollständig zum uniformtragenden Gutmenschen gewandelt, den exotischen Vorschlag, die Insel vor dem Bombardement zu evakuieren. Seiner bescheidenen Ansicht nach könnte es sich nämlich für das Image der Armee negativ erweisen, sollte sich öffentlichkeitswirksam herausstellen, dass man einen Haufen Journalisten oder, noch schlimmer, ein paar Kongressabgeordnete, die sich das Geheimprojekt mal inkognito anschauen wollten, geröstet hat. „Wenn herauskommt, was auf der Insel los ist, wäre das schlimmer als ein paar tote Zivilisten“, stellt der General die Prioritäten mal ganz glaubhaft realpolitisch klar (hm, ich will jetzt nicht ganz den Spielverderber mimen – aber worauf reagiert die amerikanische Bevölkerung vermutlich gereizter? Ein paar genmanipulierte Monster, die ihre Schöpfer gefressen haben oder ein Rudel mehr oder weniger unschuldig gekillter Mit-Amerikaner?). Der weise General hat für den Fall der Fälle aber auch schon vorgesorgt – die Unterlagen zu Projekt Carnivore „sind bei den X-Akten, gleich neben den Ufos!“ Ich wiederhole es einmal mehr, und zwar als Gratisratschlag für umsonst und kostnix – liebe Macher unterprivilegierter Filmware: erinnert euer Publikum nicht mit Fleiß daran, dass sie sich BESSERES ansehen könnten als euer Machwerk! X-Akten hin, Image her, gebombt wird um 1200 Uhr, und zwar holladiewaldfee.

Auf Damas braucht der egelisierte Jerry eine Pause. Susan, als Wissenschaftlerin selbstverständlich auch Ärztin und Krankenschwester in Personalunion, verabreicht Jerry eine Penicilin-Dosis aus der mitgebrachten Spritze (was ihr alles dabei habt… staun). Jerry ist, jetzt, wo´s an sein eigenes armseliges Leben geht, im zerknirschten Selbstvorwurfsmodus und heult Carrie an, sie unnötigerweise in die ganze Angelegenheit hineingezogen zu haben (Schnelldenker). Carrie schmilzt vor Liebe nur so dahin – kann man ja machen, wenn man ahnt, dass der Angebetete in absehbarer Zeit der permanent Verflossene sein wird. „Er wird´s nicht schaffen“, stellt Sandra sachlich fest. „Er wird es schaffen“, grunzt Stoddard, der zu seiner eigenen Überraschung (und keiner weiß warum) an der kleinen Nervensäge mittlerweile einen mittelschweren Narren gefressen hat und gelobt, Jerry notfalls eigenhändig zum Kopter [Ich dachte, die heißen Hubis… -Lektor Nr. 5] zu tragen. „Sie sind nicht so hart, wie sie vorgeben“, schleimt Sandra. Dieweil sind aber schon die Stock-Footage-Jets mit der tödlichen Fracht im Anflug. Es eilt, Leute, wir essen zeitig.

Ist ja schon gut, wir bewegen und schon mächtig auf den Showdown zu. Auf der fraglichen Lichtung steht tatsächlich unversehrt der Helikopter. Sandra nimmt sich die Zeit, eine kleine Schlussmoderation filmen zu wollen, was Stoddard einmal mehr wenig medientauglich abbricht. „Ich bin noch nicht fertig“, protestiert die Journaille. „Doch, sind sie“, kontert Stoddard eiskalt (Welch ein Mann! Was für Dialoge!). Vor den Abflug ins gelobte Land hat der liebe Gott, hinterhältig, wie er nun mal ist, den Riesenwaran gesetzt, der sich auf der Lichtung einfindet und den Chopper interessiert beschnuppert. Susan als Waranologin weiß Bescheid – nimmt das Biest erst mal Witterung auf, ist´s Essig mit auch nur kurzfristiger Zukunftsplanung. Ein Ablenkungsmanöver müsste her, sinniert Stoddard. Bei Jerry kicken die Heldengene ein. Unbemerkt (obwohl von Frauen nur so umzingelt) schleicht er sich hinfort und auf die entgegengesetzte Seite der Lichtung, den Waran provokativ anbrüllend. Der nimmt die Essenseinladung dankbar an – Stoddard unternimmt einen zum Scheitern verurteilten Versuch, Jerry durch Bleieinsatz das Leben zu retten (hat schließlich bislang auch immer prächtig funktioniert), die Mädels spurten zum Chopper. Der ganze Aufstand lockt die Kobra an, die dem Waran in die Suppe spuckt und Jerry runterwürgt (der Hunger treibt´s rein). Die beiden Monster giften sich an, der Waran fegt mit seinem Schwanz sogar – folgenlos – Stoddard von den Beinen. Susan hasselt die unterwegs gestrauchelte Sandra in den Chopper. Die Kampfjets (lustigerweise ist´s Stock Footage russischer MIGs inklusive Sowjetflagge auf dem Leitwerk (ja, Flugzeugfans, es sind F4s, die auf MIG getrimmt sind. Wer wird denn kritisch sein?). Naja, vielleicht ein Austauschprogramm oder die Amis haben ihre Luftwaffe outgesourced) werfen ihre Bomben ab und Superpilot Stoddard kriegt den Heli nicht ans Laufen. Erst, nachdem er zwecks allgemeiner Hochspannung am Heck des Hubis irgendeinen Schalter umlegt (wäre vielleicht spannender, täte man uns sagen, wozu der gut ist. Wegfahrsperre?), gelingt der Start inmitten einschlagender Bomben (und lausiger CGI-Explosionen). Unsere Helden (immerhin vier Überlebende. Gemein.) fliegen in Sicherheit, die Monster werden von den Brandbomben der Luftwaffe zerhäckselt…

Mit der Andeutung eines schadenfrohen Grinsens rapportiert Major Gerber dem General die erfolgreiche Flucht der temporären Insulaner und ein ganz besonderer innerer Ihrwisstschonwas ist es, dem General reinzuwürgen, das nicht militärnachrichtendienstlichen Quellen, sondern den Fernsehnachrichten entnommen zu haben. Da kuckt der General dümmlich und formuliert geistig schon mal sein Rücktrittsgesuch.

Ganz ohne lächerliches Schockende wollen wir die Insel Damas (die für „platt gemacht“ und niedergebombt noch ´nen recht grünen Eindruck macht) aber doch wohl nicht verlassen. Susan erwähnte vorhin, als es um Jerrys mögliche Infektion ging, dass sie nicht absehen könne, wie sich die Matrix in Verbund mit Waran-DNA beim Menschen auswirke. Michaels, der gekillte (und nicht begrabene) Wissenschaftler zeigt es uns – er schlägt die Augen auf, offenbart reptiloide Pupillen und zischelt mit gespaltener Zunge in die Kamera! WAAAAHRGH!!!!

Ich wollte es nicht glauben, als der vielfältig hier bereits mit Lob, Preis und Dankbarkeit überschütte Hausrocker (übrigens, das Review wäre schneller fertig geworden, wenn ich auf dem Notebook nicht „Table Tennis Pro“ gefunden und ein paar Dutzend Matches hätte spielen müssen), der den US-TV-Markt ein wenig näher verfolgt als ich, vor einiger Zeit zum Schluss gekommen war: „Wynorski VERSUCHT´s nicht mal mehr.“ Wir erinnern uns – so ab Mitte der 80er versorgte uns Jimbo mit sicher nicht hochgeistiger, aber doch immer wieder unterhaltsamer B-Ware wie Not of this Earth, Chopping Mall, 976-EVIL II und ähnlichem Kram. Das verdiente alles schon damals keine sonderlichen Originalitätspreise, zeugte aber immer vom Einsatz eines gewissen Herzbluts und einfach einem Faible für ordentlich gemachten B-Trash, der nicht verleugnete, eben solcher zu sein. Seit Wynorski aber, beginnend Ende der 90er, dazu überging, für Klitschen wie Phoenician Entertainment, Royal Oaks oder eben Cinetel fix mit massivem Stock-Footage-Einsatz hingerotzte TV-Heuler in Serie herunterzukurbeln, scheint der Ofen wirklich aus zu sein. Okay, gelegentlich kommt auch dabei noch inspirierter Nonsens wie Final Voyage (dessen Highlight aber zweifellos der Audiokommentar ist, und außerdem ist Ice-T mit ´bei) oder die Pyun-Resteverwertung More Mercy bei ´raus, aber eben leider immer öfter derart uninteressant gemachte Belanglosigkeiten wie Komodo vs. Cobra. Sehr bedauerlich, denn theoretisch sollte einem B-Monster-Fan nicht viel besseres widerfahren können als ein Monster-Mash von einem, der eigentlich wissen müsste, wie´s geht.

Nun, es ist halt nicht so – Komodo vs. Cobra ist so furchtbar „by the numbers“, noch durchnummerierter geht´s fast schon nicht mehr. Okay, gegen die Wahl der Monster kann man nix sagen – Riesenschlangen ziehen immer und Komodo-Warane, im Normalzustand so drei bis vier Meter lang SIND unangenehme Gesellen, die auch dem Menschen gefährlich werden können (auch wenn die Burschen notorisch faul sind und sich nach Möglichkeit an Aas halten). Der Plot spult sich aber vollkommen überraschungsfrei (naja, gut, die Anzahl der Überlebenden ist sort-of-überraschend) ab und erfüllt jedes erreichbare Klischee treudoof und willentlich. Die Charaktere stammen allesamt aus dem Setzkasten und sind solche eindimensionalen Schablonen, es fällt nicht schwer, die Reihenfolge der Kills richtig vorherzubestimmen (sind ja eigentlich eh nur vier im Verlauf der eigentlichen Handlung). Ich hatte eigentlich noch darauf gesetzt, dass auch Sandra ins Gras beißen bzw. sich den Magen eines Riesenkomodos oder einer -kobra von innen ankucken darf, aber scheinbar war man der Ansicht, nicht mehr als eine Frau umbringen zu dürfen (Cowards!). Die Geschichte selbst besteht dann praktisch nur aus Wanderungen durch die freie Botanik und braucht deswegen auch die Flashback-Sequenzen, um überhaupt das bieten zu können, was der Zuschauer ob des Titels erwartet (der sowieso mal wieder eine Mogelpackung ist, denn einen echten „Kampf“ Komodo gegen Kobra gibt´s nur im Showdown für vielleicht zwanzig Sekunden. War bei Boa vs. Python allerdings auch nicht grundlegend anders).

Die Dialoge sind teilweise grausam schlecht (ich hab´ allerdings nicht vergleichen mögen, wie viel eventuell auf die Kosten der deutschen Synchronfassung geht) und klischee-o-meter-sprengend (Michaels´ letzte Worte… stöhn), außerdem fehlt der Film jeglicher dringend benötigter freiwilliger Humor. Heutzutage, wo wir alle mindestens tausend bessere Monsterfilme gesehen haben, kann man eine Story einfach nicht mehr so „straight“ erzählen, wenn´s an den finanziellen Möglichkeiten für richtige set pieces, gute Darsteller und ein cleveres Script (das an sich aber nicht teurer wäre als ein dummes) fehlt – in einer Lage wie Wynorski beim Dreh dieses Films MUSS ich als Filmemacher einfach den „camp“-Faktor hochdrehen, damit beim Zuschauer wenigstens noch ein Fitzelchen Wert von Unterhaltung ankommt. Komodo vs. Cobra plätschert vor sich hin, nimmt keinen Drive auf, erzeugt keine Suspense, keine Spannung, keinen Thrill, kein Entertainment.

Auch jenseits des Scripts fehlt´s an Überraschungsmomenten. Wynorski filmt die Plotte einfallslos herunter, ohne jegliche ironische Brechung, die ein Billigheimer-Grützescript wie dieses bitter nötig hätte. Sicher erwarte ich bei einem Low-Budget-made-for-cable-Billigheimerfilm keine inszenatorischen Großtaten, aber ein bissl mehr Scope hätte nicht geschadet (gut, es gibt einige schöne Landschaftsaufnahmen, wobei ich noch nicht sicher bin, ob die ursächlich für diesen Film entstanden sind oder nicht doch aus irgendeinem Archiv stammen). Zudem nerven Wynorski und sein Stamm-DOP Andrea Rossotto mit einigen wirklich schmerzhaften Achsensprüngen (ich bin jemand, der über solche Dinge gerne mal hinwegsieht oder sie gar nicht erst bemerkt, aber seht Euch exemplarisch die Charakter-Szene mit Stoddard und Susan an. So beeindruckend auffällige Achsensprünge hab ich noch nicht mal in übelsten Amateurfilmen bemerkt und, nein, Jim, du bist nicht Stanley Kubrick, der einen Achsensprung gern mal als Stilmittel einsetzt, du bist nur zu faul, es richtig zu machen [Ja, wir wissen, dass du schlau bist. Toll wäre es jetzt, wenn du jetzt noch verraten würdest, was ein Achsensprung IST… – der Lektor]). Eine funktionierende Dramaturgie ist nicht festzustellen (das kann man ja schon daran fest machen, dass Wynorski, um überhaupt genügend Monsterszenen zeigen zu können, notgedrungen die schon erwähnten zwei größeren Flashback-Szenen einbauen musste; bei chronologischer Erzählung, was dem Tempo des Films auch keinen Schaden zugefügt hätte, wäre er vor dem Problem gestanden, zur Filmmitte quasi das komplette Ensemble austauschen zu müssen), Spannung will nicht aufkommen, da alles so furchtbar berechenbar ist.

Der ganze Film strahlt einfach die Attitüde „wir machen das des Geldes wegen, ist uns völlig egal, wie´s aussieht, die Plörre ist eh schon verkauft“ aus. Das kann man nicht nur an technischen Feinheiten wie den Achsensprüngen festmachen, sondern auch am Location-Recycling (amerikanische Zuschauer stellten fest, dass der Streifen einige seiner Locations mit Wynorskis vorhergehendem Actionfilm AI Assault teilt), leicht korrekturfähigen Goofs wie Dschungelpfaden, die verdächtig asphaltiert wirken (die Villa mit ihren Pflanzenbestimmungstafeln hab ich ja auch erwähnt [Pflanzenbestimmungstafeln KÖNNTEN ja rein theoretisch auch von den Wissenschaftlern stammen… – der Lektor]), und dem einfach uninteressierten Stock-Footage-Einsatz. Da hat der Hausrocker schon recht – Wynorski just doesn´t give a damn anymore. Er darf pausenlos Filme drehen, das reicht ihm. Ob das Endresultat in irgendeiner Form ansprechend ist, juckt ihn nicht die Bohne (vielleicht, bösartiger Gedanke voraus, dreht er den Monsterkram nur, um damit seine Sexfilmchen zu finanzieren, für die er seine Besetzungscouch rausholen kann).

Zumindest kann man kaum den Vorwurf erheben, die Monster hätten zu wenig Screentime. Es ist tatsächlich ein Monsterfilm mit verhältnismäßig viel Monster. Die tun zwar nichts sonderlich spektakuläres oder visuell interessantes, aber sie sind immerhin, auch dank der Flashbacks, mehr oder weniger über die komplette Filmlänge präsent. Der Fernsehherkunft (und dem PG-13-Rating) sei dank ist die Angelegenheit nicht wirklich blutig oder gorig. Die Monster fressen ihre Opfer komplett, ungewürzt, samt Klamotten und würgen sie in einem Stück runter (es gibt nur eine einzige Szene, in der das Opfer ein wenig im Maul des entsprechenden Monsters zucken darf). Demzufolge tut sich auch hinsichtlich Make-up-FX wenig – Michaels´ nicht wirklich schauerliche Gesichtsbaracke und Jerrys blutbesudelter Rücken sind das Höchste der Gore-Gefühle. Vielleicht ist das ganz gut so, denn die Qualität prosthetischer Effekte ist, ausgehend von den „Egeln“, eher zurückhaltend einzuschätzen.

Zur Qualität der SFX – man muss gewisse Fairness walten lassen. Für das vermutete Budget des Streifens (das ich so bei 1-2 Mio. Dollar ansiedeln möchte, wenn´s hoch kommt) sehen die CGI-Monster, für sich allein gesehen, ganz töfte aus. Das (wohl russische) FX-Studio bekommt die Biester vom Design her gut hin, die Animationen sind ausgesprochen flüssig, die Texturen detailfreudig (will sagen: vor zehn Jahren wäre man bass erstaunt gewesen). Die Probleme beginnen bei der Interaktion der CGI-Kreaturen und dem realen Hintergrund sowie den menschlichen Darstellern. Hier liegt einfach noch der Klassenunterschied zwischen den Marktführern und den Ostblock-Billigarbeitern. Nie, aber auch wirklich nie kommt man in die Versuchung, tatsächlich zu glauben, die CGI-Monster wären etwas anderes als nachträglich einkopierte Spezialeffekte (vgl. die Szene in Michaels´ Flashback, als der Komodo seine Gruppe angreift und dabei am Hubschrauber vorbeiläuft). Angemessen fürchterbar sind die grausam schlechten CGI-Bombenexplosionen im Showdown (dagegen sehen die CGI-Helikopter gar nicht mal sooo schlecht aus, zumindest besser als die von NuImage. Vielleicht hätte man die Tricktüftler auch ein paar Jets rendern lassen, dann hätte man den peinlichen Fauxpas mit den Russenjets nicht im Film…[vielleicht SIND sie gerendet… von einer Russenfirma. Klingelt´s? – der Lektor]). Also muss man relativieren: es sieht zwar im fertigen Film oft etwas unglücklich aus, aber wir müssen die finanziellen Bedingungen im Auge behalten. Für den Geldbeutel ist das wohl kaum besser hinzutricksen. Andererseits ist mangelnde Masse auch keine Ausrede – wenn man´s sich nicht leisten kann, sollte man´s halt bleiben lassen.

Wie bereits im obigen Text angedeutet, ist der Score von Chuck Cirino zwar angemessen pathetisch, besteht aber leider Gottes aus genau EINEM Theme, das einem quasi über die vollständige Filmlaufzeit in die Ohrmuschel geblasen wird. Das beginnt dann nach zwanzig Minuten doch dezent zu nerven…

Die Darsteller sind wie üblich in solchen Filmen die ärmsten Säue. Michael Paré, der ja nach einem fulminanten Start mit wirklich guten Rollen wie in Eddie and the Cruisers, Streets on Fire oder The Philadelphia Experiment mal einer hätte werden können, sich aber seit einem guten Jahrzehnt nur noch in TV- oder Direct-to-DVD-Gülle blicken lässt (und offenbar entweder ausreichend vertrauensvoll oder pleite genug ist, um mittlerweile dreimal mit Uwe Boll gedreht zu haben), schlafwandelt sich emotionslos durch seine sicherlich undankbare Heldenrolle. Etwas mehr Einsatz wäre aber nett gewesen (vor allem, wenn man schon „executive producer“ ist). Scheinbar ist selbst dem deutschen Verleiher VCL die Performance des Topstars so peinlich, dass kein einziger Screenshot mit Paré das Cover ziert.

Die dreigeteilte weibliche Hauptrolle übernehmen Michelle Borth (Susan), Jerri Manthey (Sandra) und Renee Talbert (Carrie). Borth versucht sich an der taffen Powerfrau, ohne den Charakter wirklich zu „nailen“ (natürlich hilft ihr dabei nicht, dass das Script sich nicht zwischen dem „Universalwissenschaftler“- und dem „Powerfrau“-Ansatz entscheiden kann). Harte Allesseher könnten sie aus dem DeCoteau-Hobel The Sisterhood oder dem vielfach verschobenen True Crimer Rampage: The Hillside Strangler Murders aus der Silver-Nitrate-Werkstatt kennen. Jerri Manthey, als GI-Tochter auch noch gebürtige Stuttgarterin (haben * wir * auch noch was davon), ist der lebendige Beweis dafür, dass aus einem Big-Brother-Containerbewohner oder Survivor-Insulaner noch lange kein guter Schauspieler werden muss (frag nach bei Zlatko und Mr. Boogie). Immerhin legt ihr das Script die zwei denkwürdigsten Lines in den Mund (die launige „Survivor“-Referenz und die „Spezialeffekt“-Geschichte). Immerhin ist sie dafür, kein Profi zu sein (auch, wenn sie sich offensichtlich in diese Richtung zu verändern gedenkt), auch nicht schlechter als die meisten ihrer Kollegen. Z.B. Renee Talbert. Schließlich gibt es kaum etwas peinlicheres als eine Schauspielerin, die nicht überzeugend eine Schauspielerin spielen kann. Und Talbert wirkt stellenweise erschreckend hilflos (gut, ein Regisseur, der sich einen feuchten Kehricht um die Leistungen seiner Darsteller scheren würde, hätte ihr vermutlich weitergeholfen). Zu ihrer Entlastung sei angemerkt, dass es sich bei diesem Film um ihr Debüt handelt und sie seitdem offenbar versucht, sich in kleineren Rollen in unabhängigen Produktionen zu verbessern.

Ryan McTavish (Jerry), dessen größte Auftritte ein Walk-on als „Young Man“ in einer Nip/Tuck-Folge sowie ein Bitpart im Gay-Horrorfilm HellBent (erstaunlicherweise NICHT von DeCoteau) sein dürften, bleibt farblos, Ted Monte (seit gut zehn Jahren Stammschauspieler von Fred Olen Ray und als solcher in Attack of the 60-Foot-Centerfold, Little Miss Magic, Submerged, Venomous oder Final Examination zu sehen gewesen, hat ebenso wie Glori-Anne Gilbert (mit Verlaub gesagt nichts weiter als ein sprechender Satz Brüste, der dann noch nicht mal auspacken darf, bekannt aus Wynorski-Tittenfilmchen wie Bare Wench Project oder The Witches of Breastwick) haben keine Gelegenheit, sich in den Vordergrund zu spielen (bei Gilbert bin ich dafür nicht ganz undankbar). Als Gaststar fungiert Jay Richardson, ein weiterer Fred-Olen-Ray-Favorite (unvergesesen sein Jack Chandler aus Hollywood Chainsaw Hookers, Ray besetzte ihn aber auch in Beverly Hills Vamp, Mob Boss, Wizards of the Demon Sword, Inner Sanctum, Attack of the 60-Foot-Centerfold oder 13 Erotic Ghosts, um nur einige zu nennen) und legt als Dr. Richardson eine der wenigen engagierten Vorstellungen vor die Linse. Wenn alle so enthusiastisch gewesen wären wie der gute Jay…. Den bösen General Bradley verkörpert Rod McCary, ein Veteran, den Stammleser als Hauptdarsteller des drögen Human Error kennen. Wenn ich´s nicht besser wüsste, täte ich behaupten, McCary bemühe sich hier um eine schlechte (d.h. aufwandslose) Dennis-Farina-Imitation (ansonsten ist die Rolle ungefähr das, was Lance Henriksen spielen würde, könnte man es sich leisten, ihn für einen Drehtag anzuheuern und in ein notdürftig auf Filmset getrimmtes Büro setzen, wo er mit den restlichen Darstellern nicht interagieren muss. Bradley und Garber haben in der Tat keinen Kontakt mit irgendjemandem aus dem Rest-Cast. Ökonomisches Filmemachen a la Wynorski halt).

VCL präsentiert den Film in deutschen Landen unter dem ganz tollen Titel „Island of Beasts“ (was ist an Komodo vs. Cobra nicht reißerisch genug? [Es kommt nicht das Wort „Island“ drinne vor. – der Lektor]) und einem grandios von Emmerichs Godzilla, äh, inspirierten Artwork. Der Film kommt dabei, entgegen der Coverangabe, die von Vollbild faselt, in akzeptablem ca. 1.78:1-Widescreen (anamorph). Das Bild ist okay – der Streifen ist sichtlich shot-on-video, d.h. man weiß ungefähr, was einen erwartet; relativ gute Schärfe und Farbwerte, ganz passable Kompression, aber in keiner Disziplin wird überragendes geleistet. Nicht nur aufgrund des permanenten Einsatzes vergrieselter Stock Footage kommt es zu einigen Qualitätsschwankungen. Bei den finalen Explosionen macht sich dann auch deutliches Blockrauschen bemerkbar.

Akustisch wird die deutsche Synchro in einer recht druckvollen Dolby 5.1-Abmischung geboten, der englische O-Ton (teilweise recht schwer verständlich – oder meine Kopfschmerzen legten sich gestern auf den Teil des Gehirns, der für die Übersetzung Englisch-Deutsch verantwortlich ist) kommt in Dolby 2.0 daher.

Als Extras gibt´s Filmographien für Wynorski und einige Darsteller sowie den, hihi, „Kinotrailer“ (das ich nicht lache). Die Werbefilme aus der Trailershow darf man sich, wenn man will, auch als Zwangstrailer vor dem Menü betrachten (wie in guten alten VHS-Zeiten).

Es ist traurig – ich MAG billige cheesy Monsterfilme und ich MAG billige cheesy Wynorski-Filme. Komodo vs. Cobra hab ich aber, zu meiner Schande, nur in vier leicht verdaulichen 20-Minuten-und-ein-paar-zerquetschte-Häppchen ertragen. Das war einfach viel zu blah – hätte ich den Film im Fernsehen gesehen, ich hätte nach spätestens 40 Minuten gelangweilt abgeschaltet. Da ich den Streifen nun aber mal auf DVD vorliegen habe und meiner Chronistenpflicht Genüge tun wollte, hielt ich, mit Unterbrechungen und auf zwei (!) Abende verteilt, bis zum bitteren Ende durch. Mein Fazit: es ist wohl kaum möglich, einen Film um eine monsterverseuchte Dschungelinsel fader zu gestalten als Wynorski es hier fertiggebracht hat. Langweilige Charaktere, langweilige Story, langweilige Machart. Man mag´s fast nicht sagen, aber das beste am Film sind noch die CGI-Creatures. Lieber Jim, zum Abschluss noch ein paar persönliche Worte an dich: bitte, bitte, bitte, nimm in Zukunft nicht mehr JEDES gottverdammte Angebot, für SciFi und Konsorten in einer Woche einen TV-Film hinzuschludern an – man MUSS nicht zehn Filme pro Jahr drehen. Mir reichen auch zwei, sie dürfen ruhig auch trashig sein, aber ein bisschen Spaß sollten sie wenigstens machen. Danke. Dein Noch-Fan Doc.

(c) 2006 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 3


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments