Insel des Terrors

 
  • Deutscher Titel: Insel des Terrors
  • Original-Titel: Zombie Island Massacre
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  • Regie: John N. Carter
  • Land: USA
  • Jahr: 1984
  • Darsteller:

    Paul (David Broadnax)
    Steve (Tom Cantrell)
    Helen (Debbie Ewing)
    Matt (Christopher Ferris)
    Ed (Tom Fitzsimmons)
    Connie (Diane Clayre Holub)
    Sandy (Rita Jenrette)
    Joe (Ian McMillan)
    Donna (Deborah Jason)
    Jerry (Ralph Monaco)


Vorwort

Abt. Filme, die sich schon rein grundsätzlich für diese Site qualifzieren, weil sie von Troma kommen. Auch wenn im Forum zuletzt ein paar Stimmen aufgemerkt und sich „beschwert“ haben, dass wir in letzter Zeit zuviel Splatter-Horror-und-nicht-unbedingt-professionelle-Filme in der Mangel hatten, aber manchmal ist der Doc nicht der uneingeschränkte Herr über seinen DVD-Player. Kann eigentlich nur bedeuten, dass entweder razor oder Desty das badmovies.de-Hauptquartier heimsuchen und den Doc mit Filmen quälen… okay, den heutigen, angeschleppt von Desty, wie zuletzt auch Attack of the Killer Hog, hab ich mir leichtsinnigerweise tatsächlich gewünscht (was auch wieder bedeutet, dass ich auch nicht immer weiß, was ich tue… aber hab ich das behauptet?).

Also Zombie Island Massacre, wieder mal eins der wunderbaren Werke, das von den Wir-machen-Trash-und-wir-wissen-es-Spezialisten von Troma vertrieben wird. Das ist an sich ja schon ein kleines dezentes Zeichen der Hoffnung, denn die Chance, dass ein Troma-Film nicht monkey balls saugt, ist im allgemeinen etwas größer, wenn die Tromalogen den Kram nur verkaufen und nicht auch noch selbst gedreht haben (Ausnahmen haben, wie immer, die Regel). Der Streifen hat einen, hüstel, erfrischend schlechten Ruf in der Szene und sollte daher gut hierher passen. Ja, und wenn´s schon ein Troma-Release ist, ist mir schon von vornherein klar, dass es vermutlich keine Zombies, maximal ein Mini-Massaker und wenn wir Glück haben, vielleicht ´ne Insel gibt.

Also, Augen zu und durch. Was uns nicht umbringt, macht uns härter, und wir haben ja auch das Killerschwein überlebt…


Inhalt

Die Opening Credits spielen sich, verstehen muss man das, speziell im Zusammenhang mit dem Titel des Films nicht wirklich (Future Doc: es wird erklärt, war gar nicht zu erwarten), zu diversen Einstellungen eines brennenden Hauses ab (aber wir erahnen wenigstens schon die schauderhafte Bildqualität der deutschen DVD). Danach finden wir uns nahtlos bei der offiziellen Duschszene wieder – wer also auf unbedeckte weibliche Brüste lauert, sollte jetzt Adleraugen machen, danach ist in der Beziehung nämlich Schicht im Schacht. Die leidlich hübsche Olle unter der Brause (immerhin ein Ex-Playmate. Der Hefgners-Hugh hatte auch schon mal besseren Geschmack) heißt Sandy und wird von einem mysteriösem Kerl mit einer aztekischen o.ä. Goldmaske belauert (dazu plärrt der Soundtrack fröhlich-deplazierte Reggae-Musik. Hat einer dem Herren Score-Produzenten mal erzählt, dass man Musik und Szene möglicherweise aufeinander abstimmen soll? Reggae spiel ich zu Sonne und Palmen, nicht zu einer Nacktszene unter der Dusche). Der Pseudo-Kazike ist aber, haha, haben wir mal wieder gelacht (später im Keller), niemand anderes als Sandys hässlicher (da über einen erlesen-ungepflegten Satz Körperbehaarung verfügender) Freund/Ehemann/Bespringer Joe, ein practical joker vor dem Herrn. In Punkto Spannung & Suspense war diese Szene, dank des teilweisen POV-Einsatzes, aber bereits so ziemlich der Höhepunkt des Films. Dummerweise sind gerade mal vier oder fünf Minuten (Vorspann eingerechnet) rum.

Joe und Sandy wollen nach dem gelungenen Späßchen in der Dusche eine hübsche Nummer im Hotelbett schieben, aber da klingelt das Telefon auf der Stube. Der gebuchte Ausflug nach St. Marie („verrückt und geheimnisvoll wie alles hier“) beginnt in 10 Minuten. Joe wäre geneigt, den Trip zugunsten einer ausgedehnten Rammelei in den Wind zu schieben, aber bezahlt ist bezahlt und Sandy mag nix verkommen lassen. Und wie so oft im richtigen Leben, was Frau sagt, wird gemacht. Pantoffelhelden, allenthalben.

Wir stellen die restlichen Protagonisten der Folgezeit geballt vor (elegant wie selten). Wir hätten Steven, den sympathischen blonden Helden, und Paul, den sympathischen netten Schwarzen (uh-oh, nehmen wir noch Wetten an, ob der überlebt?), von Profession Pressefotograf, die sich bereits die attraktive (naja) Connie ausgekuckt haben, eine Malerin. Am Pool pflackt das Kifferpärchen Matt und wie-heißt-sie-noch-gleich, deren Begeisterung über den organisierten Touri-Trek sich auch in argen Grenzen hält (verdammt, ZWINGT euch irgendjemand mit vorgehaltener Knarre? Wenn ich keinen Bock hab, lass ich das sausen… Probleme ham die Leut). Des weiteren hätten wir die Flitterwöchner Eddie und Donna, die auch gerade beim Rumkuscheln sind und ebenfalls vom freundlich-aufdringlichen Hotelpersonal an dringliche Ausflugspflichten erinnertr werden. Ebenfalls mit dabei – die stattliche ältere Lady Ethel und ihr herzkranker Ehemann George (die sich das ungeheuer entspannende Programm „10 Inseln in fünf Tagen“ vorgenommen haben). Zu guter Letzt lernen wir noch Jerry und sein verfressenes Weib kennen. Alle werden in einen wurmstichigen Bus Baujahr 1843 gehasselt, in den mich selbst unter allergünstigesten Umständen keine zehn Pferde reinbringen würden, und werden, begleitet selbstverständlich immer noch von fröhlichen Reggae-Rhythmen, vom aufdringlich-superfreundlich netten Reiseleiter Reginald Jones, einem Einheimischen, begrüßt. St. Marie ist rein zufälligerweise seine Heimatinsel und bietet für jeden etwas: „ein bißchen Romantik, ein bißchen Horror, ein bißchen Kultur“. Na, klingt nach genau meiner Sorte Karibikinseln. Unerklärliche Geheimnisse täten sich dort abspielen und auch unsere cleveren Touristen könnten bei bestem Willen selbige nicht ergründen. Whatever. Jetzt kommen eh erst mal ein paar Minuten lovely sights & sounds of the Carribean.

Per Fähre reist man weiter auf die Insel – Joe und Sandy möchten die unterbrochene heiße Kiste in der per Bestechung gemieteten Bordtoilette fortsetzen, wrden aber von einer magenkranken Co-Touristin an der Verrichtung gehindert. Bis jetzt ist das alles mächtig, äh, spannend oder so.

In der Abenddämmerung legt man an, Reggie Jones erzählt weiteren Mystery-Bullshit und jagt eine Tourischar bei stockfinsterer Dunkelheit, die die zartbesaiteten Damen der Gruppe ordnunsgemäß veränstigt, in den Dschungel, damit man dort einer „religiösen Zeremonie“ beiwohnen könne, der gefälligst Respekt durch Stille zu zollen sei. Ehe wir noch „Voodooquatsch“ murmeln können, ist das Ritual schon im vollen Gange. Ein menschlicher Kadaver wird mit jeder Menge Hokuspokus und der Schlachtung einer Ziege ins Leben zurückgerufen, Eddie und Donna interessiert´s weniger, die setzen sich lieber ab, um endlich mal zum sexuellen Potte zu kommen, aber Donna ziert sich („du bist schlimmer als vor der Ehe“, nölt Eddie). Was kann da schon passieren? Natürlich – ein wie in klischeehaften Horrorfilmen üblich schwer asthmatischer Killer (jedenfalls keucht er schlimmer als Darth Vader) haut Eddie eine Keule über die Rübe und tut vermutlich noch viel grausameres.

Die Touristen sind von der Voodooschmudu-Nummer mächtig angewidert (auch wenn intelligentere Teile der Gruppe, natürlich ausnahmslos männlichen Geschlechts, den Kram als gefakete Show interpretieren) und wundern sich darüber, dass Reggie verdächtig abwesend ist. Muss er auch sein, denn er bezahlt gerade den örtlichen Obervoodoopriester für die tolle Performance. Zwar nicht so üppig wie üblich, denn die Touristen sind nicht mehr so spendabel wie früher (hm, keine Fixpreise für so´ne Tour? Der Voodoo-Hexer sieht das locker – die Götter, hat ihm sein Hühnereingeweideorakel o.ä. verraten, werden schon für anderweitige monetäre Versorgung sorgen. Der hat den direkten Draht nach oben. Reggie taucht wieder auf und führt die Touris zurück zum Bus, wo aber geheimnisvollerweise der Busfahrer verschwunden ist, aber eine gewisse Menge seines Lebenssafts zurückgelassen hat. „Ein kleiner Unfall“, spekuliert Reggie, und überhaupt kann er ja den Bus zurückkutschieren. Könnte er, wenn der Bus anspringen würde. „Wir kommen hier nie weg“, kreischt eins der prophetisch veranlagten Weiber. Paul, der Intellenzler unter unseren Touris, hat herausgefunden, dass die Verteilerkappe fehlt. Logisch, meint Reggie, die hat der Fahrer mitgenommen, wohin auch immer er gegangen ist, damit der Bus nicht geklaut wird (sicher, ist ja jeden Tag auf unseren Straßen zu beobachten, dass diebstahlsangstgeplagte Autofahrer die Verteilerkappen ihrer Mobile abschrauben). Zum Glück gibt´s einen Kilometer weiter eine Telefonzelle, erinnert sich Reggie, da will er hinpilgern und Hilfe alarmieren. Gut, wollen ist übertrieben, aber Paul packt die grobe Kelle aus: „SIE haben uns her gebracht, SIE bringen uns wieder weg!“ Eins der Frauchen neigt zur schamlosen Übertreibung: „Viel schreckliches ist passiert, seit wir diese schreckliche Insel betreten haben!“ (Hm, was eigentlich? Dass Eddie und Donna weg sind, ist zwar beiläufig aufgefallen, aber ihnen was zugestoßen ist, daran hat noch keiner einen Gedanken verschwendet). Matt und seine Holde kiffen und haben überhaupt keine Probleme. Reginald findet zwei Leichen – die des Busfahrers und die des Telefons. Entsetzt endeckt Reggie noch eine Voodoo-Kultstätte o.ä., an der womöglich blutiges Geschmoddere zu besichtigen ist, dank der beschämenden Bildqualität aber uns nicht gezeigt werden kann (also keine Ahnung, ob Donna, Eddie oder wer-auch-immer dort in Fetzen liegt).

Im Bus hat man den Blues, begünstigt durch die Tatsache, dass einer der Touristen seine Mundharmonika dabei hat und traurige Weisen spielt. Steve, der sich in einem von der Kamera unbeobachteten Moment davongestohlen hat, um Reggie zu suchen, kommt wieder und berichtet vom kaputten Fon und dem plötzlichen Verschwinden des Reiseführers. Allgemeine Unruhe breitet sich aus, Schlagworte wie „Voodoozauber“ fallen, die Frauen (insbesondere die alte Ethel-Schachtel) werden leicht panisch, Matt empfiehlt bestens zugedröhnt Entspannung und Frieden. Joe schlägt vor, den Voodoopriester um Hilfe anzugehen, wird aber durch Connie ausgetrumpft – die hat nämlich ein Stück die Straße runter ein Haus geortet. Da könnte man doch hin. Es gibt zwar unterschiedliche Fraktionen (ein paar Männekens wären nämlich dafür, die Sache bis zum Morgen im Bus auszusitzen), aber nach einer streng demokratischen Abstimmung (wie so oft bestimmen gerne mal die Frauen, wie ihre Göttergatten abzustimmen haben) setzt sich die Lasst-uns-zum-Haus-gehen-Fraktion durch. Paul fällt tatsächlich doch noch ein, dass Donna und Eddie ja noch fehlen, irgendwann zum Bus kommen und dort ob der vorherrschenden Leere verblüfft sein können und kommt auf die grandiose Idee, eine Nachricht zu hinterlassen (vorher hat man intelligenterweise den Bus nach brauchbaren Gegenständen durchsucht und Lampen und eine Machete gefunden. Ob die noch nützlich werden wird?). Paul wird von einem Nachtvogel erschreckt, der sich den Bus als Quartier ausgesucht hat, schreibt die Notiz und wird von einer ominösen und sich unserer genauen Betrachtung geschickt entziehenden Kreatur angegriffen (endlich passiert mal was und dann sieht man´s nicht richtig) , kann aber entkommen und sich zur Gruppe zurückschlagen. Wo die Spekulationen, wer oder was Paule an die Wäsche wollte, wüst ins Kraut schießen – war es ein Zombie, war es ein Vogel, war es vielleicht Superman? Okay, die letzte These hab ich jetzt erfunden, aber you get the meaning. Paul, der seine Glaubwürdigkeit erschüttert sieht, grummelt vor sich hin. Wo das Haus ist, würde ihn jetzt viel mehr interessieren. „Um ehrlich zu sein, es ist gleich da drüben“, murmelt Connie und warum sie für die Angabe „ehrlich“ sein muss, kann sie mir, sofern sie den Film überlegt, gelegentlich bei einem Jägermeister oder dreien erzählen.

Das Haus ist günstigerweise nicht direkt an der Straße, sondern eine Viertelmeile den nächsten Berg hoch gelegen, was unserer Gruppe die Möglichkeit bietet, noch eine Weile durch den unbeleuchteten Dschungel zu stapfen. Matt schlägt seinem Kifferbesen vor, sich abzusetzen, weil ihm die Gruppe nicht wirklich tauglich für einen Survival-Trip vorkommt, aber der blonde Besen sagt Nö. Voodootrommeln erklingen, Paul bemerkt einen fauligen Geruch, den er auch im Bus ausgemacht haben will, Steve warnt vor voreiliger Panik. Meinetwegen. Ist ja auch nicht wirklich irgendwas geschehen, wegen dessen man Panik schieben müsste (hm, Genetiv, ist das jetzt richtig. Der Genetiv ist ja bekanntlich dem Dativ sein Tod). Zwecks allgemeiner Spannungshebung erreicht die Rasselbande eine Brücke, die mir persönlich selbst bei stockfinsterster Nacht keine schlaflosen Nächte bereiten würde, aber unsere tollen Touris ob ihrer angedeuteten Baufälligkeit und Schmäle (Schmäle? Ist das ein Wort? Bin wieder unsicher heute) in Angst und Schrecken versetzt. Bevor der reißende Fluß überquert werden kann, blökt am hinteren Ende der Gruppe Ethel vor sich hin. Ihr Göttergatte Georgieporgie hat nämlich ´nen Herzkasper erlitten und ist zusammengebrochen. Paul beschließt heldenhafterweise, bei dem Verunglückten zu bleiben und auch Ethel will ihren Männe nicht im Stich lassen. Helen (Jerrys Schnalle) wird von unbekannter Hand ins Wasser gezogen, Jerry jumpt heldenmütig hinterher. Schön blöd, denn beide saufen ab. Zumindest schwimmt zunächst Jerrys Baseballkappe vor den entsetzten Augen der dumme Gesichter machenden restlichen Bande vorbei (der entsprechende Quadratmeter Fluß ist übrigens verdächtig gut ausgeleuchtet), dann seine Tasche, dann der Rest des ganzen Kerls, bauchabwärts. Ob des ganzen Aufstands sieht sich Paul genötigt, den herzkranken George und seine Olle alleine zu lassen, aber das bringt auch wieder nur Unglück. Kaum ist Paul nämlich weg, kreischt Ethel wieder wie am Spieß, und zwar mit Recht, denn George wird eine Schlinge um den Hals gezogen. Das bringt den eh schon Halbtoten ganz zum die Ecke. Paul, der sich heute wirklich Kilometergeld verdient, rast zurück und findet zwei Leichen, denn Ethel ist auch hin. Paul fuchtelt ärgerlich mit der Machete und droht den unbekannten Schweinen heftigste Rache an.

Connie sorgt dafür, dass die Gruppe sich wieder auf´s Wesentliche, nämlich die Wanderung zum Haus, konzentriert. Paul und Matt geraten ein wenig aneinander, Steve spekuliert, dass irgendjemand „uns alle tot sehen will“ (und sei´s der Zuschauer), und Matt ist bass erstaunt: „Ach, ehrlich?“.

Das Kifferpärchen hat das besondere Pech des Tages, in eine Fallgrube zu stolpern und von den dort fachkundig montierten Spießen, äh, aufgespießt zu werden (glaubt bloß nicht an Gore. Für sowas haben wir doch kein Geld…). Sandy schreit ein wenig, aber Steven beruhigt: „Schon gut, beruhig dich!“ (Ist ja auch nix passiert, newa…). Endlich wird das Haus erreicht, wo zwar Tag der (sich selbst öffnenden) offenen Tür herrscht, aber keiner daheim ist. Sandy erzählt dummes Zeug, die Männer machen sich auf, die obere Etage zu erkunden, die Frauen entern die Küche, ganz wie es sich gehört (ein gesundes Verständnis der Geschlechterrollen). Sandy macht sich beinahe ins Hemdchen, als sie in der Spüle einen Gecko vorfindet, den Paul, Biologe des Teams, mit geübtem Expertenblick als „Frosch“ identifiziert. Joe rettet das arme Tier vor einem plötzlichen Tod durch Schuhsohle oder Küchenmesser und transferiert es in den Vorgarten. Dort findet sich auch interessantes…. Sandy macht für ihre Haarfarbe (blond) den bemerkenswert cleveren Vorschlag, man müsse Verbindung mit irgendjemandem aufnehmen (mit wem, ist ja auch schon wurscht), aber Joe überbringt eine gute und eine „beschissene“ Nachricht. Letztere ist, dass er im Garten das Telefon des Hauses gefunden hat (und das ist vermutlich nicht der Ort, wo der Hausbesitzer es ursprünglich mal aufgestellt hat), die gute ist, dass daneben auch ´ne Knarre lag. Da sind zwar nur noch zwei Schuß drin (muss man halt warten, bis die Zombies, äh, naja, wer auch immer, sich in einer Reihe aufstellen oder zwei), aber besser als nix ist das doch allemal. Joe drängt sich auch als Gun Wrangler auf, da er „schon mein ganzes Leben lang Waffen besessen habe“ – hm, besitzen ist was anderes als „damit umgehen können“, wie Paul auch schnell eindrucksvoll demonstriert. Joe hat nämlich nicht gemerkt, dass die Wumme nicht gesichert ist. Endlich geht das Licht aus (musste ja schon kommen). Paul und Steve machen sich auf, um den Generator zu finden und zu reparieren. Joe spielt mit seiner Kanone (macht ihm echt Spaß), Sandy findet heraus, dass die Hausbibliothek sämtliche verfügbaren Standardwerke über „Kannibalismus“ beinhaltet (in allen Weltsprachen). Das allerdings muss ihr erst Joe übersetzen, der hat ja schließlich „Anthropologie 35“ belegt (von den ersten 34 gar nicht zu reden). Im übrigen ist Joe die erfreuliche Literatur ein herzensgutes „na und?“ wert. Hat er auch völlig recht damit, ist nämlich ein weiterer Beitrag in unserer beliebten Sendereihe „Plotpoints fürs Nirvana“.

Es gibt auch wichtigeres zu tun, z.B. sich killen zu lassen. Draußen rumort´s nämlich verdächtig. Sandy ist vor Schreck gelähmt und muss von Joe unter einem Türstock abgestellt werden. Dann macht sich der große tapferee Held auf, um der Sache auf den Grund zu gehen: „Ich komme zurück“ (betcha). Paul und Steve bringen den Generator in Gang (ein Wunder – technische Kompetenz!). Connie krakeelt, dass irgendjemand ins Haus eindringen wolle (könnte es rein eventuell der Besitzer der Bude sein? Ich mein, wär´ ja wohl sein gottverdammtes Recht, nach Hause zu kommen und nicht gleich von irgendwelchen dahergelaufenen Hausbesetzern die Rübe weggepustet zu kriegen). Joe creept auf der Veranda rum und lässt sich den Kopf abschlagen. Wenn man auf sein Graffel auch nicht aufpaßt. Seine tapferen Compadres betrachten Joe, der nach ihrem Kenntnisstand gerade mal vor die Tür gegangen ist, sofort als tot (naja, sie haben ja auch recht, aber da können sie ja nicht wissen), Sandy heult sich gleich mal die Kulleraugen aus und flüchtet sich in einen völlig überflüssigen Flashback in glückliche gemeinsame Tage (was gerade für Joe einen solchen, es bleibt nämlich der einzige, legitimiert, ist das Geheimnis der Filmemacher). „Vielleicht kommt er wieder“, macht Connie ihrer Gefährtin ungerechtfertigte Hoffnung, aber Sandy macht sich nichts vor: „Vielleicht mit abgezogener Haut! Wäääh!“ Könnte bitte jemand diese Tucke umbringen, die nervt (und ihre Oschis haben wir ja schon gesehen, also keine Existenzberechtigung mehr im Kontext eines Horrorfilms).

Jemand macht sich auf dem Dach zu schaffen, was Paul auf die tolle Idee bringt, das Licht auszuschalten (Memo an Paule: Wer immer auf dem Dach sitzt, hat vermutlich schon gesehen, dass ihr drin seid, Leuchten!). Paul weigert sich aber auch, als alter Kriegsdienstverweigerer (ungelogen!), potentiell gewalttätige Aktionen zu unternehmen (wie verträgt sich das mit seinem Machetenschwingen und blutigen Racheschwüren von vorhin?). Ihm steht nach unblutigen Verteidigungsmaßnahmen der Sinn, und weil er seine alten SciFi-Hobel gesehen hat, fällt ihm die finale Methode aus The Thing from another World (der alte schwarz-weiße) ein, mit der die außerirdische Killerkarotte umgelegt wurde – eine unter Strom gesetzte Trittfalle. Zwar erschrickt sich der tapfere Schwarze noch schnell vor einer harmlosen Ringelnatter o.ä. gefährlichem Reptil, aber die Falle wird gebaut und gelegt. Steve freut sich schon auf „gebratenen Zombie“, Connie und Sandy finden Zeit für ein bissl Smalltalk. Naja, Frauen halt.

Es rumpelt und rumort, es wird wohl das Monster oder was-immer-auch-die-Leute-hier-hinmetzelt sein. Das Ding latscht treudoof auf den improvisierten Grill, findet das nicht lustig und türmt unter lautstarkem Gegrowle durch die nächstbeste Fensterscheibe (hä? Schnell noch extra reingegangen, um durch´s Fenster springen zu können?) in die Nacht hinaus. Nun wird doch beschlossen, mal nachzusehen, ob Joe vielleicht was ernsthaftes zugestoßen ist. Man findet zumindest die Kanone. Apropos Kanone, ein Schuß knallt durch die Nacht. Urheber desselben ist ein älterer Gentleman mit Gewehr, der sich als Whitley vorstellen wird und zu Protokoll gibt, „die Kreatur, das Monster“ zu jagen. So´n Zufall. „Kommen Sie langsam näher“, befiehlt Paul. „Ich kann nur langsam“, scherzt der alte Sack (macht ihn zum idealen Monsterjäger, gelle?) und erzählt mehr oder weniger ungefragt seine Lebensgeschichte, zumindest insoweit, als dass sein Haus abgefackelt sei, seine Frau und sein Partner (dabei?) umgekommen wären und entweder kriminelle Terroristen, zugedröhnte Kiffer oder ein primitiver Urwaldstamm dahinterstecken könne. Ich glaub, das hilft uns jetzt alles nicht so wirklich weiter.

Jedenfalls wird der alte Zausel als willkommene Verstärkung (der hat noch mehr als zwei Schüsse in seiner Wumme) aufgenommen. Für Sandy ist das dringendste Problem die Sache mit dem Kannibalismus, die Whitley als schlichte Fehlübersetzung bezeichnet. Einwanderer aus Kolumbien und Venezuela würden nämlich den Dialet „Caravan“ sprechen, was auf lateinisch übersetzt „cannibali“ ergäbe und nix anderes als „Fleischfresser“ bedeute (ich hoffe, alle Wohnwagen- und Opel-Kombi-Besitzer wissen diese wertvolle Information angemessen zu würdigen. Aber heißt Fleischfresser nicht „carnivor“ und nicht „caravan“? Ist doch ein ganz anderer Wortstamm, oder? Bin aber kein Linguist…). Dann entschuldigt sich der Mümmelgreis, er möchte sich „frisch machen“. Connie folgt unauffällig. „Was ist schiefgegangen?“ – „Alles!“ Aha, man kennt sich und führt vermutlich nix gutes im Schilde. Whitley erklärt, dass man die Touris schleunigst aus dem Haus scheuchen müsse (äh, Connie hat sie hingeführt, Whitley will sie dort nicht haben, die beiden arbeiten zusammen, wissen die, was die tun?).

Paul, bekanntlich für die Verrichtung der schmerzhaften Denkarbeit zuständig, arbeitet den sorgfältig konstruierten Plan „am Morgen rennen wir los“ aus. Whitley arbeitet darauf hin, dass die Nervköppe sofort aufbrechen, weil ohnehin „keiner“ sicher und Brandstiftung hier a way of life sein. Es spielt ihm in die Hände, dass gewisse Fackelträger sich auf´s Haus zubewegen. „Wir müssen sie überfallen“, behauptet Whitley, und dafür biete sich der Fluß ein. Als echter Gutmensch bietet er Steve sein Gewehr an, was dankend angenommen wird. Man tritt vor die Tür und findet, als kleinen good-luck-charm, Joes auf einen Stock gespießte Rübe vor. Das motiviert. Auf dem Weg zum Fluß lässt sich Whitley überhaupt gar nicht auffällig fallen und simuliert eine schwerwiegende Knöchelverletzung: „Geht ohne mich weiter!“ Connie offeriert sich gar edel und selbstlos, beim alten Sack zu bleiben. Steve gesteht Connie seine ewige Liebe und macht sich mit Paul und Sandy auf, die sich anschleichenden Bösewichter aus dem Hinterhalt niederzuknallen.

Connie will von Whitley wissen, was los ist bzw. wer für die diversen grauenvollen Bluttaten, die offensichtlich kein Bestandteil des Planes sind, zuständig ist. Whitley erklärt, dass seine Partner ihn beschissen und mit der Kohle (wofür auch immer) durchgebrannt seien. Ein gewisser Hernandez (wohl der betreffende Partner) wäre dann von den kolumbianischen Drogenlieferanten, die sich um ihre Penunze betrogen fühlten, mitsamt seiner Bude abgefackelt worden. Ein Informant habe aber ausgespuckt , dass ein Mitglied der Reisegruppe die Kohle mit sich herumträgt (und das wird dann wohl Connie sein. So ganz erschließt sich mir der logische Gesamtzusammenhang zwar nicht, wieso Connie den Zaster hat, wo doch sowohl Whitley als auch die Kolumbianer beschissen worden sind – das würde ja dann implizieren, dass Connie mit Hernandez zusammenarbeiten müsste und dann wiederum müsste Whitley ja sauer auf sie sein. Ich versteht das alles nicht, und vor allen Dingen nehme ich übel, dass der Streifen jetzt seine Horrorelemente als bloßen Mumpitz entrümpelt und auf eine ordinäre Krimiplotte umschwenkt. Soviel zum Thema „Zombies“, falls unter den Lesern tatsächlich noch jemand Hoffnung auf das Auftauchen gefräßiger Untoter hegt). Der/die Mörder seien also ein Killerkommando der Drogenbarone, die sich des lokalen Aberglaubens zu Tarnungszwecken bedienen und sich mit ein bissl fauler Morastschlicke und ähnlichen Zutaten als Zombiekreaturen tarnen. Na, ist das mal ein schockierender Plottwist oder ist das keiner? Tja, und die Methode der Killer sei einfach, alle umzubringen und * danach * zu kucken, wer den Zaster hat.

Unsere drei Helden sind mittlerweile am Fluß eingetroffen, wo Steve Sandy den wohlgemeinten Ratschlag gibt, sich hinter Paul zu verstecken (zwei Fragen: Wieso ist Sandy überhaupt dabei? Die ist ja nicht wirklich was zu gebrauchen, und warum empfiehlt Steve ihr, bei Paul zu bleiben, der mittlerweile nur noch EINE Kugel im Revolver hat, während Steve einen ganzen Sack voll Munition hat? Will er die Schnalle loswerden? Meinen Segen hätte er ja…). Die Killer lassen sich nicht lumpen und schleudern Speere. Paul wird mittschiffs durchbohrt, Sandy erwischt´s weniger fatal. Während Sandy für den Moment spurlos verschwindet, wendet sich Steve, nachdem er die Angreifer abgeknallt hat, dem verröchelnden Paul zu, der sich in seiner grandiosen Sterbeszene als DEA-(also Antidrogeneinheit)-Cop aus Miami vorstellt und korrekt feststellt, dass die Touris wie die 10 kleinen Negerlein abgeschlachtet würden. „Es ist nur noch einer übrig“, hechelt Paul und verscheidet.

Connie und Whitley gehen dieweil, unbelastet von den blutigen Vorfällen am Flußufer, zum geschäftlichen Teil über. Whitley verrät uns, dass der Schuppen tatsächlich ihm gehört (das abgefackelte Haus, von dem er vorher erzählt hat, war ja das von Hernandez) und zeigt uns, wie toll er den Stoff getarnt hat – nämlich als Zucker. Nun ist der Haufen Schnee, der im Zuckerstreuer auf dem Eßtisch steht, keine fünf Millionen Öre wert, und soviel trägt Connie in ihrem Handkoffer spazieren, aber wo das herkommt, gibt´s noch mehr. Whitley hat nämlich hochgradig raffiniert, James Bond wäre neidisch, hinter seinem Geschirregal ein Geheimfach installiert („Magie“, gibt der alte Sack an, als wäre das ein Trick, auf den David Copperfield neidisch sein müsste). Und da liegt der Kram, „fünf Esel könnten es nicht wegtragen“. Naja, das müssen schon altersschwache arthritische Esel frisch von der Schlachtbank sein. So viel ist´s nämlicha uch wieder nicht. Der Marktwert des Pulvers ist angeblich satte 25 Mille, aber die Differenz mag sich Connie sparen, weil sie das Risiko der unbemerkten Einfuhr in die USA trägt. Wäre also alles tippitoppi-geregelt, würde da nicht plötzlich Steven schwerbewaffnet und stinksauer in der Küche stehen. Er hat sich das Puzzle zusammengesetzt und ist ziemlich echauffiert. Whitley offeriert ihm Kohle, aber nur, um sich hinterrücks ein Rasiermesser zu schnappen. Steve ballert den Zausel über den sprichwörtlichen Haufen (Verbrechen lohnt sich nicht). Connie malt sich nicht ganz unverständlicherweise aus, dass sie die nächste auf der Abschußliste sein könnte und versucht die Karte „aber-du-hast-doch-gesagt-dass-du-mich-liebst“-Karte zu spielen. Steve ist aber der beste Fick des Jahrtausends keine zwölf Tote wert und pfeift auf Liebe, Triebe, Schubidu. Aber umlegen will er die Tussi auch nicht, sondern den Cops zuführen. Und in dieser finsteren Absicht schubst er sie vor die Tür.

Dumm nur, dass Steve einen der Killer übersehen hat. Und der schleudert seine Machete! Zwar gelingt es Steve, den Bösmann umzunieten, aber Connie ist leider zu blöde, der ungefähr 10 Sekunden lang heranfliegenden Machete auszuweichen oder sich wenigstens zu ducken und fängt das Teil deswegen mit dem Kopf. Fatal, fatal. Nun könnte sich Steve theoretisch auf ein sorgenfreies Leben mit 5 Mio. Flocken, steuerfrei und sinnlos verprassbar, freuen, doch da – wer taucht da aus dem Gebüsch auf? Niemand anderes als der hämisch lachende Voodoopriester in Begleigung von Reginald und der leicht angeschlagenen, aber noch immer auf eigenen Füßen lustwandelnden Sandy! Die nachfolgende Rechenaufgabe ist einfach – Geld gegen Sandy. Steve grummelt sich die ein oder andere Verwünschung in seinen nicht vorhandenen Bart, rückt den Zaster aber zähneknirschend raus. Shit happens, ist ein schlechter Tausch, finde ich. Der Priester grinst Reginald an: „Hab dir doch gesagt, dass die Götter für uns sorgen!“ Reggie führt die letzten Überlebenden zurück zum Schiff…

… aber sein Schaden scheint´s nicht gewesen zu sein, denn in der grandiosen Abschlußeinstellung hat Reggie beim Einladen der nächsten Tourimeute eine schicke Uniform an und chauffiert seine Gäste in einem hochmodernen Luxusbus. Na, da sind wohl ein paar Drogendollar für ihn abgefallen. Ende und Aus.

Angesichts der monumentalen Kürze (äh, erkennt hier jemand ein Paradox?) der obigen Inhaltsangabe könnte der ein oder andere skeptische Leser auf den Gedanken kommen, dieses Review wäre in einem Zustand der Lustlosigkeit dahingerotzt – dies ist ein Irrtum, ich habe hier wirklich detailgetreu und peinlich genau ALLES aufgeführt, was in Zombie Island Massacre passiert. Es ist also nicht wirklich viel…

Naja, was erwarten wir auch (um den Bogen zur Einleitung zu schlagen) von einem Troma-Film… hmmmm… Story sicherlich nicht, aber wenigstens ein paar exzessive Goreschmoddereien, debilen Humor und eine gewisse Partykompatibilität (je mehr Promille, desto mehr Fun. Siehe die Toxic Avengers und zumindest die ersten zwei Class of Nuke´em Highs. Bei Zombie Island Massacre herrscht aber in all diesen Punkten totale Fehlanzeige (von den fehlenden Zombies mal ganz abgesehen, das war aber auch bei Troma öfter mal so. Knackiger Titel, nix dahinter, siehe Splatter University). Dieser Film begeht nämlich schon mal den großen Fehler, sich selbst gnadenlos ernst zu nehmen (es gibt zwar ein paar halbseidene Versuche an comic relief, aber die laufen, wie nicht anders zu erwarten, ins Leere, weil sie eben unkomisch sind. Kifferwitze in Filmen waren noch im allerseltensten Fall witzig [was sich auch die Wayans-Brüder hinter die Ohrwaschel hätten schreiben sollen, gell, Scary Movie?[).

Was haben wir also im Endeffekt? Einen Haufen unsympathischer Gesellen, die uns allesamt ziemlich am Allerwertesten vorbeigehen, weil sie keinerlei Eigenschaften haben, die über informed attributes hinausgehen (und selbst die erfüllen nur die allernotwendigesten Klischees; irgendwie scheint die Zusammensetzung der Gruppe darauf hinzudeuten, dass der Autor versuchte, auch ein paar Katastrophenfilmklischees einzubauen, z.B. das ältere Ehepaar, das in einem stinknormalen Horrorfilm eigentlich nichts zu suchen hätte) und die stinköde nach dem selbst vom Script bestätigten „10-kleine-Negerlein“-Prinzip aus dem Spiel genommen werden. Nicht ein einziger Kill hat eine dramatische Wirkung, keinen emotionalen Impact, die Storyentwicklung ist flach (okay, wir wissen alle, im Prinzip brauchen Horrorfilme nach dem bodycount-Verfahren nicht wirklich eine Story, aber dann wenigstens interessante Kills) und der, hüstel, Plottwist ist so hundsmiserabel, da er dem Film alles an Atmosphäre raubt, was er bis dahin mühevoll aufgebaut hat. Das war zwar nicht viel, aber es gab zumindest ein-zwei Einstellungen, die zwar handwerklich schlecht waren, aber zumindest andeuteten, dass die Filmemacher so lange wie möglich ein Geheimnis darum stricken wollten, wer oder… WAS die mysteriösen Angreifer sind, durchgeknallte Voodookultisten, Zombies oder vielleicht doch noch grausigere Kreaturen? Mit der „Enthüllung“, die Killer zu völlig un-übernatürlichen gedungenen Schergen eines Drogenkartells zu machen, kann man vielleicht in einer drittklassigen Vorabendserie kommen, aber nicht einem beabsichtigen HORRORfilm, der durch seinen Titel eine gewisse Erwartungshaltung im Publikum schafft (und es ist ja jetzt nicht so, dass die Klientel, die bei Troma zugreift, jetzt wirklich auf solche Plotten steht, die ihren Horrorgehalt selbst ad absurdum führen. Bei Toxie kommt ja am Ende auch nicht Melvin am Ende ohne Make-up aus der Dusche und sagt „alles nur ein Traum“. Gratitious Dallas-reference).

Naturgemäß kann bei einem Film dieser Art, speziell, wenn er ohne Verve und ohne Innovation inszeniert ist, keinerlei Spannung aufkommen, die über das Ratespiel „Wer ist der nächste?“ hinausgeht. Insofern erlaubt sich der Streifen nur zwei kleine Überraschungen – Paul, der Quotenschwarze, bleibt lang am Leben, und Sandy, die mit Abstand dümmste Tussi im Film (und dann noch die mit den größten Ohren und die einzige, die sich nackig macht!) darf überleben. Das nehme ich persönlich übel, weil die Frau NERVT (und nicht auf die lustige Weise). Gut, sämtliche Charaktere sind dumm wie Bohnenstroh (die Bösen genau wie die Guten. WARUM schleift Connie ihre ganze Reisegruppe zu Whitleys Haus, wenn sie doch eigentlich nicht wirklich was dagegen haben sollte, die ganze Baggage loszuwerden? Die Verbindung Whitley-Connie ist sowieso bestenfalls heftigst unausgegoren, wie ich auch oben schon erwähnt habe), machen dummes Zeug und labern endlosen Dünnpfiff. Der ganze Voodoo- und Kannibalismuskram ist aufgesetzt (okay, der Schlußgag mit dem Voodoopriester ist nicht völlig unlustig) und führt nirgendwohin, aber das habt Ihr ja als aufmerksame Leser sicher schon bemerkt.

Handwerklich ist der Streifen ziemlich, naja, tranig. Dass der Film nicht wirklich viel Story hat, um seine eineinhalbstündige Laufzeit zu rechtfertigen, ist ja klar, also muss Regisseur John N. Carter, auch verantwortlich für den Schnitt, jede Menge Zeit totschlagen – da für breit ausgewalzte Gore-Szenen, die man minutenlang zelebrieren könnte, weder Talent noch Geld vorhanden ist, und offenbar außer Rita Jenrette (Sandy) keine der weiblichen Darstellerinnen bereit war, die Hüllen fallen zu lassen, um sich für eine Softsexszene herzugeben, sprich also nichts Interessantes oder zumindest Hinkuckenswertes bietet, muss jede Menge Laufzeit mit endlosen tollen Reisevideo-Bildern (aber von der Sorte „selbstgefilmt mit Camcorder von Aldi“ und nicht „professioneller Reisefilm, wie ich ihn auch aus der Videothek ausleihen kann“), einem schier endlosen (und langweiligen, sofern man James Bonds Abenteuer Live and Let Die gesehen hat) Voodooritual und schier unaufhörlichen „blöde-Touris-latschen-im-Gänsemarsch-durch-einen-Wald-der-finsterer-ist-als-ein-Bärenarsch“-Szenen gefüllt werden. Ist ungeheuer aufregend anzusehen, und macht ungefähr so viel Spaß wie eine Zwangsverabreichung eines Hansi-Hinterseer-Open-Air-Konzerts. Spannung pur in Moll und Dur – ist das nicht, das Tempo des Films wird von jeder schleimdrüsenamputierten Nacktschnecke erreicht und übertroffen, naja, und wie schon gesagt, der Film ist finster, sprich, miserabel ausgeleuchtet, solang die ganze Blase also im Wald rumirrt, sieht man eh fast nix.

Die Splatter- bzw. Goreeffekte, also das, für das man sich als geneigter Konsument noch interessieren könnte, wenn schon der Rest des Films nichts taugt, kann man an einer Hand abzählen und hat dann noch ein paar Finger übrig (es sei denn, man arbeitet in einem Sägewerk, was im Zweifel aber wesentlich unterhaltsamer ist, als sich diesen Film anzusehen. Mehr Splädda und Gore gibt´s da wahrscheinlich auch auf täglicher Basis). Der abgetrennte Kopf Joes ist noch relativ respektabel ausgefallen, dafür, dass der Make-up-Hexer vermutlich auch nicht gerade Tom Savinis kleiner Bruder war, recht peinlich ist dagegen die Aufspießung von Paul geraten, Connies von der Machete durchbohrte Rübe kann jeder Interessierte sicher mit ein paar Requisiten aus dem nächsten Scherzartikelladen simulieren, die Fallgrubensequenz ist auch so angelegt, dass man außer ein paar blutigen Holzspießen und ein paar sekundenbruchteilskurzen Nahaufnahmen (natürlich deswegen, dass man nicht die echten Darsteller verwenden muss, sondern irgendwelche schnell hingerotzten Dummies) nichts zu sehen ist. Wer also von der von Troma Deutschland aufgelegten „Directors Cut“-DVD irgendwelche tieferen blutintensiveren Einblicke erhofft, kann sich die Kohle getrost sparen.

Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass der Soundtrack zu 50 Prozent aus monotonem Voodoogetrommel, zu 30 Prozent aus launigen Reggae-Rhythmen und zu 20 Prozent aus einem Score von Friday the 13th-Komponist Harry Manfredini stammt (und an diesen Part könnte ich mich schon jetzt nicht mehr erinnern, wenn mein Leben davon abhinge).

Schauspielerische Leistungen gibt´s nicht zu bewundern. Kaum einer der Darsteller hat vor oder nach Zombie Island Massacre erwähnenswertes in seiner Vita (Ralph Monaco als „Jerry“ hat zumindest ein paar Bitparts in großen Filmen wie Ghostbusters II, Death Wish III oder Ed Wood abgestaubt). Prominentestes (d.h. einziges, dessen Namen man * überhaupt * kennen könnte) Ensemblemitglied ist Rita Jenrette, und das auch nicht wegen ihrer schauspielerischen Großtaten, sondern aufgrund der Tatsache, dass sie zweimal hüllenlos im Playboy abgelichtet zu bewundern war (1981 und 1984) und ein offenbar recht gut verkauftes Enthüllungsbuch (har-har) geschrieben hat. Held „Steve“, Tom Cantrell, verdient seine Brötchen normalerweise als Beleuchter am Set von Produktionen wie Ghosts of Mars, Sneakers oder Back to the Future III (hm, als beruflich mit Beleuchtung beschäftigter Kerl hätte der dem Regisseur doch ein paar Tipps geben können, wie man eine Nachtszene dreht, in der man was sieht??). Drehbuchautor und Co-star David Broadnax hat noch die Hauptrolle in einem unbekannten Actionfilm namens Mister Deathman zu bieten. Also nichts als Stars, wohin das Auge blickt…

Güllefilm verdient Gülle-DVD, da ist man bei Troma auf der sicheren Seite. Die Collectors Edition-DVD besticht durch einen erlesen schlechten Vollbildtransfer – man erkennt in den meisten Szenen ja eh fast nichts, der fürchterlich unscharfe Transfer, für den Kontrast ein Fremdwort ist, hilft nicht wirklich weiter. Lediglich bei den wenigen Indoor-Szenen kann man als geneigter Zuschauer überhaupt was sehen. Im übrigen war die Scheibe nur auf einem von vier DVD-Playern korrekt abspielbar. Kauft das Ding, wenn Ihr denn Komplettisten seit, nur bei einem Händler, den Ihr kennt, damit Ihr ggf. ´nen Umtausch unproblematisch durchziehen könnt.

Die deutsche Synchro ist, wie bei einem Billighorrorfilm üblich, von der lustlos-unmotivierten Sorte, dank Dolby-Mono auch relativ verrauscht, aber noch gut verständlich. Am besten klingt noch der Reggae. Die englische Sprachfassung wird als „spezieller DVD-Bonus“ mitgeliefert, wurde aber sicherheitshalber gar nicht erst angetestet.

Als weitere „Extras“ bietet Troma „interaktives Bewegtmenü und Szenenanwahl“ sowie eine „Troma-Trailershow“. Wow, das verdient ja schon fast ´ne zweite DVD…

Okay, letzte Worte (verdammt, die Reviews werden in letzter Zeit tatsächlich immer kürzer. Liegt´s an mir oder doch nur an den Filmen?). Zombie Island Massacre ist ein völlig vergessenswerter Pseudo-Horrorfilm, der mangels Masse nicht mal von sinnlosen Blutschmoddereien gerettet werden kann. Das Ding ist einfach nur öde, fad, langweilig, monoton (und dank der miesen Bildqualität eher… undurchsichtig), miserabel gespielt und handwerklich eher bedenklich umgesetzt. Wenn man nicht absoluter „ich-muss-jeden-Furz-von-Lloyd-Kaufman-auf-DVD-haben“-Die-hard-Tromaloge ist (Hi, Desty!), kann man den Kram bedenkenlos auf dem Ramschtisch der Börse des Vertrauens vor sich hin schimmeln lassen kann. Für den gleichen Preis gibt´s von der gleichen Firma wesentlich lustigeres, wie Cannibal: The Musical, When Nature Calls, Troma´s War oder Schrei lauter. Da sind die mühsam verdienten Flocken wesentlich sinnvoller investiert…

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 2


mm
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