- Deutscher Titel: Insel der Verdammten
- Original-Titel: Turkey Shoot
- Alternative Titel: Escape 2000 | Blood Camp Thatcher |
- Regie: Brian Trenchard-Smith
- Land: Australien
- Jahr: 1982
- Darsteller:
Steve Railsback (Paul Anders), Olivia Hussey (Chris Walters), Michael Craig (Charles Thatcher), Carmen Duncan (Jennifer), Noel Ferrier (Mallory), Lynda Stoner (Mallory), Roger Ward (Ritter), Michael Petrovitch (Tito), Gus Mercurio (Red), John Ley (Dodge), Bill Young (Griffin), Steve Rackman (Alph)
Vorwort
Im Jahr 1995 in einem nicht bezeichneten Staat – eine totalitäre Regierung führt das Volk mit eiserner Knute. Konformität ist Trumpf, Gehorsamkeit und Arbeitswille der Schlüssel zu mehr oder weniger unbehelligtem Leben. Abweichler, Faulenzer und andere subversive Elemente landen, gerne auf Nimmerwiedersehen, in einem der zahlreichen Umerziehungslager.
Ein solches Lager begrüßt drei Neuzugänge – Rita, von missgünstiger Seite als Hure (und damit staatsfeindliches Element) denunziert (wobei zumindest der inhaltliche Teil der Anschuldigung nicht so ganz frei erfunden sein dürfte), die harmlose Ladenangestellte Chris, die bei einem in ihren Shop gespülten Fall von völlig erwünschter Polizeibrutalität ein zartes Widerwort geäußert hat, und, als einziger, der’s so richtig verdient hat, Berufsrevoluzzer und Ausbrecherkönig Paul.
Ihr neuer Herr und Meister ist Lagerleiter Thatcher (der nicht zufällig so heißt), der gemeinsam mit seinen sadistischen Wärtern vorgeblich wieder Musterbürger aus seinen Schützlingen macht. Doch auch bei unterwürfigstem Gehorsam ist es verdammt unwahrscheinlich, das Lager anders als mit den Füßen voran wieder zu verlassen. Da Pauls Ruf ihm vorauseilt, hat Thatcher ihn ganz besonders auf dem Kicker, dieweil die unschuldige Chris von so ziemlich der gesamten Wärterschaft als entzückend vergewaltigenswertes Geschöpf eingestuft wird (Rita hingegen, das ist auch Thatcher von Anfang an klar, hat relativ wenig Probleme, sich ins Lagerleben einzufinden, weil sie durchaus gewillt ist, ihren Körper zu ihrem Vorteil einzusetzen).
Nun ist Thatcher aber nicht nur Leiter des Lagers, sondern auch aufstiegswillig und veranstaltet daher zur Ergötzung der Mitglieder der oberen Zehntausend kleine, feine, nicht unbedingt legale, aber allemal geduldete und insgeheim als clevere Methode, die Überbelegung des Lagers zu verhindern, Jagdpartien, deren Beute natürlich Gefangene sind, die entweder eine Herausforderung für die Jäger versprechen oder Thatcher allgemein ein Dorn im Auge sind. Aktuelle Jagdgäste sind Regierungsfuzzi Mallory, die höchstwahrscheinlich lesbische Lady Jennifer und der reiche Pinkel Mir. Tito. Jeder der Jäger darf sich ein Opfer aussuchen – Mallory entscheidet sich lüstern für Chris, Jennifer für Rita und Tito für das schleimige Lagerwiesel Dodge. Thatcher selbst will – keine große Überraschung – Paul kalt machen. Die Ausgekuckten haben keine große Wahl – im Überlebensfall bis Sonnenuntergang winkt angeblich die Freiheit (was allerdings nur Dodge ernstlich glaubt), bei Verweigerung der Teilnahme können die Betreffenden davon ausgehen, den Rest ihres erbärmlichen Lebens im Lager zu verbringen. Die Viererbande wird nach einem abendlichen Zwischenfall in den Baracken noch um Griffin, einen weiteren ernsthaften Revolutionär, verstärkt, der allerdings, wie Thatcher bemerkt, kein Bestandteil des Spiels ist, sondern bei der Gelegenheit von ihm offiziell exekutiert werden soll.
Am Morgen werden die Gejagten in Halbstunden-Abstand auf die Reise geschickt – als besondere Gemeinheit muss Paul, der sich eigentlich geschworen hat, Chris zu beschützen, als letzter starten (und Chris natürlich als erste). Die Jäger nehmen die Verfolgung auf – Tito in seinem ATV mit MG-Aufsatz und seinem persönlich-leibeigenen Werwolf-Freak Alph, Mallory in Begleitung des grimmigen Lagerwärters Ritter, Jennifer hoch zu Ross mit einer Armbrust und einer Palette ausgesuchter Trick-Pfeile, auf die Green Arrow neidisch wäre, und natürlich Thatcher himself. Während Dodge sich zu Titos Enttäuschung als keine große Herausforderung entpuppt, überwältigt Griffin einen der Wärter und versucht, den Kampf zurück zu den Jägern zu bringen. Dieweil sind Ritter und Mallory Chris auf den Fersen und Thatcher bemüht, Paul auszuknipsen….
Aber die Jäger werden bald erkennen, dass man den Gejagten besser keine Gelegenheit bietet, zurückzuschlagen.
Inhalt
Ozploitation! Und wo Exploitation von Down Under ist, kann Brian Trenchard-Smith, Australiens Ein-Mann-B-Film-Industrie nicht weit sein. Für den umtriebigen Trenchard-Smith war „Turkey Shoot“ eine Auftragsarbeit, und eine solche, die er auch „nur“ annahm, weil er aufgrund seiner vorherigen Filme kein Renomée in der australischen Filmlandschaft mehr hatte, dessen er verlustig hätte gehen können.
Die Produktion stand von Beginn an unter einem schlechten Stern – kurz vor Drehbeginn zog ein Investor einen Betrag von 700.000 Dollar zurück, mehr als ein Viertel des Budgets, und so wurde die Drehzeit von 44 auf 30 Tage zusammengestrichen. Wie Trenchard-Smith sich erinnert, wäre das vermutlich für ihn der beste Zeitpunkt gewesen, sein Ränzel zu schnüren und den Film zu verlassen, aber er entschied sich dafür, „a good soldier“ zu sein und aus dem miesen Umständen das Beste zu machen. Praktisch alle Beteiligten am Film sind heute – wie sich der auf der DVD beigefügten Dokumentation „Blood & Thunder Memories“ entnehmen lässt – ziemlich sicher, dass der Film diese Loyalität nicht wert war. Was im Drehbuch nach einer interessanten politischen Metapher aussah, verlor durch die budgetbedingten Streichungen nicht nur teure Action-Sequenzen, sondern auch die politische Schärfe (die ersten fünfzehn Script-Seiten, in denen die Welt des Films und das totalitäre Regime etabliert wurden, fielen komplett unter den Tisch) und Trenchard-Smiths Versuch, den verbleibenden Rest in einen schwarzhumorigen Actionfilm zu verwandeln, wurden weder von Cast noch Crew erkannt. Einige der Stars waren todunglücklich – Lynda Stoner nervte das Team durch Sonderwünsche wegen ihrer radikalen Tierschutzeinstellung, Olivia Hussey fürchtete an jeder Ecke von tödlicher australischer Fauna angegriffen zu werden und Steve Railsback ging seinen Kollegen durch seinen method-acting-Ansatz schwer auf den Keks. Am Ende des Drehs war so ziemlich jeder nur noch froh, dass er diese Erfahrung hinter sich lassen konnte (Michael Craig z.B. sah sich den fertigen Film nie an). Ein Großteil der Welt strafte „Turkey Shoot“ in der Folge mit Nichtachtung bzw. üblen Verrissen, kommerziell erfolgreich war der Streifen nur in Großbritannien, wo er unter dem vielsagenden Titel „Blood Camp Thatcher“ in die Kinos gebracht wurde und sich speziell in London als Renner erwies.
Im deutschsprachigen Raum wurde der Film unter dem Titel „Insel der Verdammten“, obwohl ersichtlich von „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ inspiriert, hauptsächlich als Fußnote im weiten Feld der „Escape from New York“/“Die Klapperschlange“-Epigonen um zukünftigen fiesen Strafvollzug wahrgenommen (diese Karte zog übrigens auch der US-Verleiher, der den Film unter dem Titel „Escape 2000“ auf den Markt brachte).
Stellt sich nun also die Frage – haben diejenigen, die’s als Beteiligte wissen müssen, nun recht, und taugt „Turkey Shoot“ wirklich nichts oder ist der kleine Heuler doch ein veritabler Kultfilm – was man ja heutzutage von so ziemlich jedem untergegangenen Genrefilm aus den 80ern behauptet? Nun, ehrlicherweise muss man zumindest insoweit dem Urteil von Regisseur und Darstellern zustimmen, als dass die Budgetkürzung und die damit einhergehenden Abkürzungen der Geschichte nicht gut getan haben, andererseits aber Trenchard-Smiths Entscheidung, full exploitation zu gehen, wohl richtig war, damit überhaupt noch Zählbares (im Sinne kommerzieller Verwertbarkeit) ‚bei rumkommen konnte.
Logischerweise fehlt der komplette politische (und damit sozialkritische) Unterbau – dem Regisseur schwebte eine ausführliche „1984“-Sequenz vor, die klarstellen sollte, wie genau der zukünftige Staat und seine Oppression funktioniert. Dank der fehlenden Mäuse wurde diese Sequenz auf zwei kurze Flashback-Sequenzen reduziert, in denen sich Paul und Chris, bereits im Gefangenentransport zum Camp, an ihre jeweiligen Festnahmen erinnern. Mehr als ein „dieser Staat ist böse, weil isso“ kommt dabei aber nicht wirklich rüber, so dass die politische Ideologie des Staates später auf das von Thatcher mehrfach heruntergebetete Mantra „Freiheit ist Gehorsam. Gehorsam ist Arbeit. Arbeit ist Leben“ (und die Umkehrung „Ungehorsam ist Verrat. Verrat ist Verbrechen. Verbrechen wird bestraft“) reduziert bleibt. Das ist natürlich nicht nett und menschenfreundlich, aber wie dieses System funktionieren kann, wie es sich errichten , wie gesellschaftliche Akzeptanz erringen konnte, bleibt notgedrungen ein Mysterium. Wenn aber die Ideologie nicht erklärt wird, hat der Film natürlich keine Chance, etwas anderes zu werden als ein beliebiger Knast-/Lagerfilm, in dem edle Helden gegen sadistische Schergen ums Überleben kämpfen müssen – auch das selbstredend ein gültiger Ansatz, aber auch einer, der oft genug durchexerziert wurde.
Natürlich hätte man dann immer noch den Weg eines „ernsthaften“ Action-Reißers gehen können, aber spätestens mit der Einführung der Schurkenfraktion der Jäger geht jegliche Seriösität ohne weiteres flöten. Wenn die böse Lesbe Jennifer (ihr Lesbentum bleibt unausgesprochen, aber man kucke mal, wie sie sich später lüstern auf ihr Opfer Rita stürzt) mit ihren ü-ber-haupt nicht phallusersatzähnlichen Armbrustbolzen hantiert („I’ll give you feelings you never felt before!“, haucht sie, bevor sie Rita, eh, penetriert) oder der irren Tito mit seinem privaten Werwolf-/Affenmenschsklaven (für den der Film keine andere Erklärung bietet als ein „hab ich im Zirkus gefunden“) durch die Botanik brettert, sind wir direkt im Cartoon-Bereich angekommen. In dieses Level der Splatter-Action-Groteske fällt auch das bizarre „Benzinball“-Spiel, mit dem Thatcher einen renitenten Gefangenen abmurksen lässt und das ich nicht mal ansatzweise sinnvoll beschreiben könnte (viel mehr, als dass es keinen Vergleich mit Kurt Russells Hardcore-Wrestlingmatch mit Ox Baker in der „Klapperschlange“ aushält, als dessen Gegenstück die Sequenz wohl gedacht sein könnte, fällt mir dazu auch nicht ein).
Das Script (verfaßt vom Autorenteam Jon George und Neill D. Hicks, das u.a. auch an „Harlekin“ werkelte und den Brosnan-TV-Thriller „Don’t Talk to Strangers“ verfaßte, die hier aber keine eigenen Ideen verarbeitete, sondern ebenfalls als Auftragsschreiberlinge tätig waren) wechselt lediglich von Lager-/Knastfilm-Klischees im ersten Akt zu den Dschungel-Action-Klischees im zweiten Akt, wo es sich dann mehr oder weniger mühselig von Kill zu Kill hangelt, ehe im dritten Akt Paul und Chris die obligatorische Lagerrevolte anführen und wir zum großen action set piece der Schlacht zwischen den rebellischen Gefangenen und Thatchers loyalen Truppen kommen, spart sich Überraschungsmomente weitgehend aus – alles entwickelt sich so, wie’s der Viel- bis Allesseher erwartet, und dem fehlenden Background sei Dank stehen ein paar übriggebliebene Plotelemente, die ein wenig an die Upper-Class-Gesellschaft aus „Rollerball“ denken lassen, ziemlich allein im Raum.
Blendet man aber mal aus, was hätte sein können (und sollen) und akzeptiert die Splatterfarce-Elemente als das, was sie sind, funktioniert „Turkey Shoot“ als simpler Exploitation-Actionfilm? Durchaus. Trenchard-Smith ist kein großer Regisseur, hatte seine Hörner aber mit „Der Mann von Hongkong“ oder „Stunt Rock“ schon abstoßen können und weiß, wie man einen Actionfilm auch mit wenig Asche vorantreibt; das Tempo ist demgemäß hoch, die Action auf adäquatem 80er-B-Niveau – auch wenn Kameraarbeit und Schnitt wenig bemerkenswert sind, aber die Dschungellocations sind attraktiv genug -, im Finale gibt’s ordentlich Pyrotechnik und auch wenn Trenchard-Smith nicht so viele Statisten bekam, wie er wollte (das Lager-Set war für 500 Statisten ausgelegt, manchmal hatte er aber nur zwanzig an einem Drehtag), ist die Bambule im Finale durchaus unterhaltsam. Im Dschungelaction-Part greift er auf bewährte Mechanismen zurück und setzt ansonsten auf einge (vor Veröffentlichung noch heftig gekürzten) recht rüde Splattereffekte, wenn Wächter Red von einer von Griffin gebauten Falle aufgespießt, Alph dekorativ mittschiffs zweigeteilt oder (SPOILER) Thatcher im Showdown buchstäblich gesprengt wird. Die FX sind alle in ordentlicher Handarbeit gewerkelt – wenn auch nicht sonderlich zahlreich – und verfehlen durchaus nicht ihre Wirkung.
Was man leider nicht von Brian Mays Score behaupten kann. Australiens Nr.-1-Filmkomponist legt hier keine sonderlich engagierte oder memorable Arbeit vor.
Der Cast wird von Steve Railsback angeführt, der quasi direkt vom „Langen Tod des Stuntman Cameron“, der ihn eigentlich direkt in die A-Liste hätte führen müssen. Statt dessen verdingte er sich in B-Ware wie „Lifeforce“, „Distortions“, „Nukie“, „Insect“, „The Wind“, „Alligator 2“ oder „Barb Wire“ – zur Freude von Fans des Remmidemmi-Kinos, aber wohl nicht die Sorte Karriere, die sich ein method actor erhoffte. In „Turkey Shoot“ ist sein Problem, dass er nicht wirklich glaubhaft den Ausbrecherkönig und Revolutionär auf den Punkt bringt, dafür ist er einfach zu sehr „babyface“, man kann nicht so recht akzeptieren, dass Railsbacks Paul unter der lieber-Kerl-Fassade ein harter Hund und Kämpfer ist. In „Distortions“ (einem äußerst fußlahmen Thriller von Armando Mastroianni) traf er erneut auf Olivia Hussey („Black Christmas“, Zeffirellis „Romeo und Julia“, „Tod auf dem Nil“, „Psycho IV“), die, wie sich ihre Kollegen einig sind, wohl überall lieber gewesen wäre als an diesem Set, was aber ironischerweise für ihre Rolle (sie soll ja ein unschuldiges Mädchen spielen, das in eine Sache hineingezogen wird, die weit, weit, weit über alles hinausgeht, was sie verkraften kann) gut passt – sie wirkt beinahe in jeder Szene wirklich terrifiziert, verängstigt und kurz vor der totalen Panik (man könnte sagen, das ist auch „method acting“, ähem). Mit Lynda Stoner als Rita hat sie gemein, dass man beiden Darstellerinnen erst unmittelbar vor den Dreharbeiten verriet, dass some nudity required wäre und beide berechtigterweise zickten. Für Hussey organisierte man ein lokales body double, Stoner ließ sich schließlich auf eine Nacktaufnahme von hinten ein. Stoner hatte bereits einige TV-Erfahrung in Australien gesammelt und kehrte danach auch wieder zur Mattscheiben-Arbeit zurück. Als dezent „slutty“ Rita kommt sie hier – wie von Thatcher prophezeiht, hihi – ganz gut zurecht.
Den Oberbaddie Thatcher gibt Michael Craig („Die geheimnisvolle Insel“, „Schmutziges Geld“, „Modesty Blaise“), der den Sadisten mit dem Silberhaar eher unterspielt – in einem ernsthaften Polit-Thriller wäre das eine effektive Performance, hier hätte er, realisierend, dass der Film sich als seriöses Statement selbst aufgegeben hatte, durchaus in die Overacting-Kategorie wechseln sollen. Carmen Duncan („Gefährliche Brandung 2“, „Harlekin“), auch primär im Aussie-TV tätig, ist als fiese Jennifer lüstern und sadistisch genug, Michael Petrovich („Poldark“) dreht als durchgeknallter Tito auch tüchtig auf. Noel Ferrier („Ein Jahr in der Hölle“, „Weg aus der Hölle“) gefällt als schmieriger Mallory auch, aber die Top-Acts auf Fieslingsseite sind zweifellos Roger Ward („Mad Max“, „Quigley der Australier“, „Pirate Movie“) und Gus Mercurio („Crocodile Dundee I-III“) als hemmungsloses Wärter-Duo Ritter und Red. Die Herrschaften machen Spaß. Als Monster Alph fungiert die australische Wrestling-Legende Steve Rackman, der dann auch einige Wrestling-Moves in sein Action-Repertoire einbaut.
Als wieseliger Dodge ist „Mad Max“-Alumnus John Ley (auch in Trenchard-Smiths „BMX-Bande“ am Start) schön schmierig, Bill Young („Matrix“) bietet eine solide Vorstellung als Griffin.
Die DVD von Cineclub, die mir vorliegt, ist betagt, was man auch an dem eher schwachen Transfer (2.35:1) bemerkt, der sich bei schnellen Schwenks oder Explosionen in Tetris-Klötzchen auflöst. Immerhin ist der Print sorta uncut (er entspricht nicht dem „director’s cut“, sondern der bereits gekürzten australischen Fassung), damit also länger als die alte (indizierte) VHS-Version. Die bislang fehlenden Sequenzen (primär mit Tito und Alph) sind fest untertitelt. Deutscher und englischer Ton werden geliefert, beides ist brauchbar, aber nicht toll. Als Extras gibt’s ein 10-Minuten-Interview mit Brian Trenchard-Smith sowie eine etwa 24 Minuten lange Featurette, in der Michael Craig, Roger Ward und Lynda Stoner ausführlich zu Wort kommen. Dazu kommen diverse Trailer und alternative Credit-Sequenzen.
„Turkey Shoot“ ist sicher kein GUTER Film (und zur Thematik hat Pete Watkins‘ todernstes mockumentary „Punishment Park“ alles gesagt, was gesagt werden musste) und wäre sicher besser, hätte er sich definitiv für „seriös“ oder „Splatterfarce“ entschieden. Als Randalefilm ohne große Message, ohne Anspruch, funktioniert Trenchard-Smiths Film allerdings durchaus immer noch gut und unterhält den Fan rüden Krawallkinos durchaus.
© 2018 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 6
BIER-Skala: 6
Review verfasst am: 13.12.2018