In den Klauen des C.I.A.

 
  • Deutscher Titel: In den Klauen des C.I.A.
  • Original-Titel: Sha shou ying
  • Alternative Titel: Die Todesfalle des C.I.A. | In the Claws of the C.I.A. | Ninja in the Claws of the C.I.A. |
  • Regie: John Liu
  • Land: Spanien/Hongkong
  • Jahr: 1982
  • Darsteller:

    John Liu (John Liu/James Liu), Casanova Wong (Johnny Wong), Mirta Miller (Caroline), Raquel Evans (Suzan), Tien Lung Chen (Pasco), Christian Anders (Sanders), Victor Israel (Dr. Style), Jolanda Egger (Josette), José María Blanco (Colonel)


Vorwort

Die C.I.A. (oder besser: „der C.I.A“, wie der Film sich konsequent auszudrücken beliebt) hat sich einen sowjetischen Überläufer gekrallt, der eine neue Technik entwickelt hat, um Nahkampfspezialisten durch Selbsthypnose-Autosuggestion in unbezwingliche Mordmaschinen zu verwandeln, die weder durch Schmerz noch durch sexuelle Erregung von ihren Aufträgen abgelenkt werden können. Bevor der Russki allerdings Einzelheiten verraten kann, wird er buchstäblich auf der Schwelle des Agentenhauptquartiers umgenietet. Nun ist guter Rat teuer, denn solche Super-Killer brauchen die Yankees natürlich auch. Der glückliche Zufall will es so, dass mit John Liu, Vietnam-Veteran, nunmehrigem Pazifisten und mehrfachem Kampfsportweltmeister dank seiner Spezialtechnik Zen Kwon Do, ein Experte *exakt diesen Schmu* öffentlich bekannt praktiziert und lehrt (stöhn).

Und so ergeht ein freundliches Angebot an den Kampfkünstler, seine Hand- und Fußkanten in den Dienst der guten Sache zu stellen. John hat kein Interesse, aber sein Zwillingsbruder James warnt – der C.I.A. akzeptiert kein „Nein“ als Antwort. Und damit hat James natürlich völlig Recht. Es bleibt dem friedfertigen Meisterfighter keine Wahl – er muss die Elite der C.I.A-Hochschule ausbilden, ob er will oder nicht, und egal, ob die ausgekuckten Schüler „Pflaumen“ sind, wie John nach erster Einschätzung der Lage diagnostiziert. Schnell verbindet John eine liebevoll gepflegte Feindschaft mit Pasco, dem Oberchefausbilder, der absolut der Überzeugung anhängt, dass asiatischer Esoterikschwurbel im Militär keinen Platz hat und überhaupt Zivilisten eh nichts zu sagen haben sollten. John versucht dieweil, offenkundig aus schlitzäugiger Verbundenheit, gut Freund mit dem Schüler Johnny Wong zu werden, und steigt Top-Secret-Geheimniskrämertante Caroline ins Höschen. Es stellt sich heraus, dass der C.I.A. zunächst mal John und seine Fähigkeiten testet – der heiße Feger Suzan soll seine Verführungskünste dazu einsetzen, Johns Superkampftrance zu brechen. Selbstredend vergeblich, aber John ist angepisst und da Caroline mittlerweile schwer verknallt ist, beschließen die beiden, weil Kündigung is nich, nach Mexiko und von dort aus nach Europa weiterzufliehen. Ein paar hurtig geklaute Geheimdokumente sollen als Lebensversicherung dienen.

Überraschenderweise reagiert die Agency auf derlei Schurkentum leicht algerisch und verübt diverse Anschläge auf die Liebenden. Caroline wird noch in Mexiko auf der gemieteten Yacht harpuniert. John schwört blutige Rache, verzupft sich aber erst mal nach Paris, wo er nicht mal einen Umschnitt weiter schon ’ne neue Schnalle, die Blonde Josette (die allerdings zwei Kinder in die Beziehung mitbringt, aber Johnnyboy kann’s auch mit Kurzen), am Start hat. Dito aber die Schergen des Geheimdiensts am Hacken, die nach wie vor gerne die Geheimpapiere zurück hätten. Johns Intimfeind Pasco schaltet sich persönlich ins Prozedere ein und killt im Rahmen einer diesbezüglichen Verhandlungsrunde eher versehentlich Josette. Wenn John bis jetzt verärgert war, ist er jetzt stinksauer…


Inhalt

Äh. Also… ich muss eins voranschicken – sollte sich das oben als sinnvolle, zusammenhängende und verständliche Inhaltsangabe lesen oder anfühlen… der Film… na… der ist eher nich‘ so…

Aber der Reihe nach. John Liu, den kennen wir hier ja schon (Todesgrüsse aus Shaolin), war ein zweifellos legitimer Kampfsportler, der seine entsprechenden Fähigkeiten im großen Kung-fu-Film-Boom der 70er in klingende Münze umsetzen wollte und nach einigen mittelmäßigen Erfolgen, die ihn u.a. die Wege mit Godfrey Ho und Wang Yu kreuzen ließen, auf den Gedanken verfiel, seine Karriere komplett selbst zu überwachen und seine Filmauftritte selbst zu schreiben, zu produzieren und zu inszenieren. Wiewohl einige seiner Werke (wie „Karato“) aufgrund ihrer schieren Rarheit zu Kultobjekten avancierten, sagt die Tatsache, dass sein wohl hierzulande bekanntester Film „Fausthieb des Todes“ schon Ende der 80er als eines der gefürchteten „auch-als-Leercassette-verwendbar“-Supermarktgrabbeltisch-VHS-Tapes vermarktet wurde, mehr über seine „bankability“ aus.

Mit „Fausthieb des Todes“ teilt „In den Klauen des C.I.A.“ einige Aspekte – neben der Tatsache, dass John Liu eine fiktive Figur namens John Liu spielt, die allerdings die vom realen John Liu entwickelte Kampfkunst des Zen Kwon Do praktiziert, hauptsächlich den Umstand, dass das, was man in seinem jugendlichen Leichtsinn „Plot“ nennen könnte, von vorn bis hinten keinen Sinn ergibt und überhaupt nur in den seltensten Fällen ernstlich Zusammenhänge von einer Szene zur nächsten versinnbildlicht (allerdings hat „In den Klauen des C.I.A.“ wenigstens ein Ende – während „Fausthieb des Todes“ einfach nach 85 Minuten aufhörte, ohne die angerissene Geschichte auch nur halbwegs auflösen zu wollen), und die Tatsache, dass Liu offenkundig da drehte, wo gut Urlaub zu machen war.

Insofern macht es mal wieder eigentlich keinen großen Sinn, die von John Liu höchstpersönlich erdachte Geschichte unter drehbuchkritischen Gesichtspunkten zu analysieren. Wer versucht, seine Story einigermaßen um die paar Locations, an denen er drehen darf, drumrumzuschreiben, wird selten mit einer kohärenten Plotline aus der Nummer rauskommen – wobei ich mich manchmal schon frage, ob Liu im cutting room nicht ein paar Rollen verwechselt und „Fausthieb des Todes“-Material hier verwurstet hat. Immerhin spielte auch der andere Film zeitweilig in der Stadt der Liebe und des Eindrucks, als wäre „In den Klauen des C.I.A.“ recht willkürlich in bester Godfrey-Ho-Manier aus mindestens drei verschiedenen (und nicht zusammenhängenden) Filmen zusammengepuzzlet (und das gerne innerhalb ein- und derselben Szene – würden nicht alle Charaktere irgendwann und irgendwie mal miteinander in Kontakt kommen, ich hätte den Film wirklich für ein Patchwork-Werk gehalten), konnte sich kaum ein Reviewer, der sich dieses Streifens angenommen hat, erwehren.

Und so trainiert die speziellste Spezialeinheit dann in einer der zahlreichen amerikanischen mittelalterlichen Burgen (samt umgebendem mittelalterlichen Städtchen) – was freilich daher kommt, dass diese Passagen irgendwo in Fronkreisch gedreht wurden, hier aber die US of A mimen sollen. Diese spezielle Spezialeinheit ist dann so diszipliniert, dass sie praktisch jedes Weibsstück, das sich in ihrem Dunstkreis aufhält, vergewaltigen will (ungeachtet der Tatsache, dass jedes Weibsstück, das sich in ihrem Dunstkreis aufhält, auf der CIA-Lohnliste steht). Dafür wird die spezielle Spezialeinheit im Rahmen von John Lius und Carolines Flucht auch recht unbürokratisch und unmotiviert von unserem tapferen Helden in die Luft gesprengt. Weitere Kuriositäten sind z.B. die Frage, warum die superspezielle Geheimkampftechnik der Russen (die, wie gesagt, John Liu im Filmsinne längst offen und kommerziell betreibt) für die „Story“ eigentlich keine Rolle spielt, welchen Sinn ein komplett überflüssiger Subplot um einen ältlichen Chinesen namens Mr. Cheng, der irgendwie-oder-auch-nicht der Auftraggeber von Johnny Wong ist und in der Auftaktphase von Christian Anders besucht wird, hat, die Geschwindigkeit, in der John Liu (der sich mit einer für die Verhältnisse von chinesischen Kampfsportlern enervierenden Penetranz zum Schürzenjäger, Frauenaufreißer und all-around-Sexprotz inszeniert) über den Mord an Caroline mit einem neuen Verhältnis hinwegkommt, die – selbst im Film angesprochene – Dämlichkeit (dort nennt man’s eher Frechheit), als vom CIA gesuchter Geheimnisverräter unter Klarnamen und mit an die Haustür gedengeltem Firmenschild ein Dojo in Paris zu eröffnen.

Das ist alles so hanebüchen und wirr erzählt (sofern man von „Erzählung“ sprechen will), entbehrt jeglicher Motivation für die Charaktere und bleibt direkt beim Anschauen so vollkommen unverständlich, dass es schon wieder eine wahre Freunde ist. Jeder IFD- oder Filmark-Ninjafilm ist im direkten Verglecih ein Paradebeispiel für konstruktives und strukturiertes Storytelling. Die (wie üblich für einen Früh-80er-Schundfilm erstklassig mit Stars wie Arnold Marquis etc. besetzte) deutsche Synchro versucht dann und wann, vermutlich aus schierer Verzweiflung, die ganze Operation ins Humorige zu schieben, ist aber nicht konsequent genug (Rainer Brandt hätte an dem Ding sicherlich seine Freude gehabt, wenn ich an Quark wie Das Söldnerkommando denke).

Von der handwerklichen Seite ist „In den Klauen des C.I.A.“ kongenialerweise ein totales Schlachtfest. Liu ist als sein eigener Regisseur ’ne Niete – was hauptsächlich daran liegt, dass Regisseur John Liu primär daran gelegen ist, den Star John Liu gut aussehen zu lassen (sofern ihm das mit der katastrophalen Kameraarbeit möglich ist). Dabei vergeudet er dann auch potentiell nette Locations wie die mittelalterliche Festung, das Marsfeld oder die katalanischen Gefilde um Barcelona (die missbraucht Liu für ein paar Aerials von Stränden und Vororten) nach Kräften. Irgendeine Art von dramaturgischer Logik oder Struktur braucht man nicht zu erwarten; wie sein konfuses Skript hüpft auch der Film zwischen Charakteren und Subplots und -plötchens hin und her, ohne auch nur einmal Fahrt aufzunehmen oder gar, gottbehülf, „spannend“ zu werden. Kann natürlich auch daran liegen, dass neben dem Kameramann auch der Cutter sein Arbeitswerkzeug, bevor er Hand an diesen Film legte, wahrscheinlich noch nie gesehen hat. Das Editing ist grau-en-haft… das ist Herrn Liu, der von“cause and effect“ eh keinen Schimmer hat, wohl nicht aufgefallen (bei John Liu taumelt ein Flugzeug, in das man eine entsicherte Handgranate geschmuggelt hat, auch führerlos zu Boden und explodiert dort durch den Aufprall). Ganz interessant ist, dass zumindest die Paris-Sequenzen im Guerilla-Style geschossen wurden, jedenfalls, wenn man dem offensichtlichen bewilderment der Passanten Glauben schenkt, die Bauklötze staunen, wenn plötzlich irgendwelche chinesischen Teenager ein paar Anzugträger vertrimmen (auch eine der eher unerklärlichen Szenen des Films).

Die Fights sind auch nicht gerade spektakulär oder wenigstens interessant choreographiert (vielleicht mit Ausnahme der Sequenz, in der Suzan versucht, den meditierenden John so was ähnliches wie zu „kampfverführen“). Lius Stil ist bekanntlich stark kick-orientiert und damit ziemlich eindimensional. Mit Pasco (das *könnte* Tien Lung Chen sein) steht ihm zumindest ein nicht gänzlich unbegabter Kontrahent zur Verfügung, der allerdings drehbuchgemäß dem Liu-Charakter nicht das Wasser reichen darf.

Der ganze Spaß bleibt durchgängig auf lockerem FSK-16-Niveau, mit Ausnahme des finalen Flugzeugcrash, bei dem ich irgendwie nicht ganz das Gefühl verdrängen kann, Liu hätte mangels Budget für die Zerstörung einer Cessna o.ä., hier Aufnahmen eines realen Absturzes (inkl. verschmurgelter Leichen) in sein stolzes Werk geschnitten. Man sollte zwar meinen, dass das in den 30 Jahren seit Veröffentlichung des FIlms mal jemandem aufgefallen wäre, aber wer weiß – so viele Leute werden den Kram auch wieder nicht gesehen haben…

Positiv zu vermelden ist der schmissige Score, der bemüht ist, jedes seiner drei oder vier Themes nach potentielle End-70er/Anfang-80er-US-Krimiserien-Titelmusik klingen zu lassen (think „Einsatz in Manhatten“).

Zu den Darstellern, soweit sie mir namentlich bekannt sind… John Liu selbst ist meiner Meinung nach immer noch eine recht charismafreie Zone und sollte sich vor allen Dingen nicht unbedingt permanent Sexszenen auf den Leib schreiben (ich habe relativ schockiert festgestellt, dass es vom „Fausthieb“ sogar eine offizielle „Erotikfassung“ gibt. Die findet sich in der gleichen Box wie dieser Film…) und macht auch aus dem Gimmick der Doppelrolle nichts – es gibt eine Szene, in der die beiden Liu-Inkarnationen durch das technische Wunder Schuss-Gegenschuss miteinander konferieren, später „tarnt“ sich John mal so erfolgreich als James, dass er ungefähr nach einer halben Sekunde von Pasco erkannt wird. Die meisten seiner Co-Stars sind hier, da es sich um eine überwiegend mit internationalen Geldern finanzierte Produktion hat, mehr oder weniger „renommierte“ Pseudoprominente aus aller Herren Länder.

Jose Maria Blanco, der CIA-Vorsteher, dürfte Schundologen aus Jess Francos 99 Women oder Umberto Lenzis Giallo „Labyrinth des Schreckens“ eventuell bekannt vorkommen – Blanco ist bis heute im spanischen Kino und Fernsehen aktiv; ich glaube aber nicht, dass er die hiesige Performance ausführlich in sein demo reel aufgenommen hat. Die gebürtige Argentinierin Marta Millar hatte sich bereits durch Paul Naschys unendliche Werwolfsaga gekämpft („Die Nacht der blutigen Wölfe“) und wurde vom ewigen Wolfman auch in dessen Stint als Graf Dracula in „El gran amor des Conde Dracula“ und in seinem Untoten-Abenteuer „Die Beschwörung des Teufels“ prominent eingesetzt. Es folgten u.a. Auftritte in dem italienischen Amazonen-Film „Sie hauen alle in die Pfanne“ und mit anderen Eurotrash-Veteranen wie Helga Liné und Frank Brana in dem in Spanien gedrehten Santo-Abenteuer „Santo contra Doctor Muerte“. Über zehn Jahre Trasherfahrung sorgen dafür, dass Fräulein Millar mit der ersichtlich richtigen Einstellung an die Sache herangeht und daher die „beste“ darstellerische Leistung des Films erbringt.

Was mehr ist, als man über die erlesen unfähige Raquel Evans (gebürtige Chilenin und hauptsächlich in spanischen Softsexern wie „Emmanuelle y Carol“, „Una virgen para Caligula“ u.ä. beschäftigt) sagen kann, die man offensichtlich weniger wegen ihrer darstellerischen oder gar kämpferischen Qualitäten eingekauft hat (obschon das Script sie, die ganz besonders unbeweglich-staksig „kämpft“, als Superfighterin einführt), sondern wegen ihrer langen schlanken Beine. Der Südkoreaner Casanova Wong (jessas, diese Hongkong-Künstlernamen….) amtierte in Bruce Lees „Game of Death“-Resteverwertung und hatte in der Folge einige Jahre lang ein geregeltes Ein- und Auskommen in mehr oder weniger renommierten Klopperfilmen wie „Drunken Master“ (jöpp, der mit Jackie), „Shaolin – Die Rache der gelben Teufel“ oder „Die Blutsbrüder der grausamen Fäuste“. Was er womöglich drauf hat, darf er hier nicht zeigen und der Versuch, ihn ein bisschen zu einer comic-relief-Figur zu machen, scheitert derbe. Ich kann mich nicht dafür verbürgen, dass Tien Lung Chen den Pasco gibt, aber da er der einzige Darsteller ist, den ich mit der halbwegs kompetenten Martial-Arts-Darbietung der Figur in Verbindung bringen kann, tu ich einfach mal so, als wüsste ich, wer er, ein Shaw-Brothers-Veteran, der u.a. in „Die sieben goldenen Vampire“, „Die Todesengel des Kung-fu“, „Drunken Master“ oder „Die Todesklaue des Tigers“ amtierte und sich sichtlich von kleinen Parts in guten Shaw-Produktionen zu größeren Parts in Brucesploitation und ähnlich hochgeistiger Ware entwickelte, nun mal ist.

Der Cast wird aufgefüllt durch diverse französische und spanische Mimen wie Roger Paschy („Radieschen von unten“, „Gwendoline“), Martin Garrido (H6 – Tagebuch eines Serienkillers) oder Victor Israel („Horror Express“) – und zwei „Gaststars“ – zum einen das Schweizer Model (und spätere Playboy-Playmate) Jolanda Egger (Josette). La Egger ehelichte 1986 den Formel-1-Rennfahrer Marc Surer und versuchte sich selbst als Rennfahrerin in der deutschen Formel-3-Meisterschaft und der deutschen (wo ein 10. Platz ihr bestes Rennergebnis war) und italienischen Supertourenwagenmeisterschaft (in Italien sprang 1995 immerhin ein neunter Rang in der Gesamtwertung, immerhin vor dem renommierten Sportwagenpiloten Oscar Larrauri, raus). Zum anderen niemand geringeres als Deutschlands Kung-fu-König, Schlagerbarde und Sektengründer Christian Anders (ich möchte wetten, dass sowohl Egger als auch Anders ihr Casting der Tatsache verdanken, dass atlas film einige Fränkli in den Streifen investierten). Anders spielt einen Army-Typen, der mit der eigentlichen „Handlung“ nicht wirklich etwas zu tun hat – er sucht zu Beginn des Films Mr. Cheng auf und verprügelt auf dem Weg dahin mit seinen supremen martial arts skillz einige von dessen Henchmen – man kann’s immerhin so sehen, dass er der einzige Akteur außer Liu ist, der als kampfkunsttechnisch beleckt und erfolgreich inszeniert wird…

Bildqualität: Es gibt inzwischen diverse Möglichkeiten, sich den Film zu beschaffen – er ist Bestandteil der preisgünstig zu habenden „John Liu Eastern Box Vol. 4“ von MiG (meine Version), man kann ihn aber auch als sauteure Hartbox oder als Teil einer „John Liu Superstar Box“ von Intergroove erwerben. Ungekürzt dürften alle drei Versionen sein. Der 1.85:1-Letterbox-Transfer (non-anamorph) ist in der Eastern-Box erwartungsgemäß schäbig, rumplig, unscharf und grobkörnig, aber andererseits muss das für Filme dieses Kalibers auch genau so sein… will man sowas wirklich in Full HD sehen?

Tonqualität: Nur deutsche Synchro in Dolby 1.0. Nothing to write home about.

Extras: Als Bonusmaterial gibt’s den Trailer und einen noch grusligeren Print der (um einige Szenen „animal cruelty“ – mit einem Kaninchen wird recht grob, aber nach meinem Dafürhalten nicht fatal umgesprungen – gekürzten) englischen Fassung.

Fazit: It’s a weird beast – ein völlig hirnrissig, wirr und konfus geschriebener, miserabel montierter, amateurhaft inszenierter und überwiegend gruslig gespielter Martial-Arts-Holzer der Unterklasse, aufgewertet gerade *durch* das Komplettversagen in allen kreativen und technischen Disziplinen und einen nicht uncoolen „all-not-star“-Cast. Pflichtprogramm für jeden Trashologen, der was auf sich hält und ein Bombenkandidat für’s nächste badmovies-Filmfest…

4/5
(c) 2013 Dr. Acula


mm
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