Hydra – Verschollen in Galaxis 4

 
  • Deutscher Titel: Hydra - Verschollen in Galaxis 4
  • Original-Titel: The Doomsday Machine
  • Alternative Titel: Doomsday Machine | Armageddon 1975 | Doomsday | Escape from Planet Earth |
  • Regie: Lee Sholem, Harry Hope
  • Land: USA
  • Jahr: 1967
  • Darsteller:

    Colonel Don Price (Denny Miller)
    Major Kurt Mason (Ben Hendricks) (Grant Williams)
    Danny (Bobby Van)
    Major Georgianna Bronski (Mala Powers)
    Lt. Katie Carlson (Ann Grant)
    Dr. Marion Turner (Ruta Lee)
    Dr. Christopher Perry (Henry Wilcoxon)
    Spionin (Essie Lin Chia)
    Mission Control Announcer (Casey Kasem)
    Reporter (Mike Farrell)
    Lorie Scott
    Stuart J. Byrne
    James Craig
    Harry Hope
    Jane Williams


Vorwort

Dieser Film verfolgt mich irgendwie seit fast fünfzehn Jahren. Remember the old times… gerade 18 geworden, also legalerweise Videothekenkunde, männlich, daher von Haus aus Science-fiction-Fan. Und natürlich leiht man dann alles, was halbwegs nach SF aussieht, aus und wundert sich dann erst zuhause. So war es auch mit HYDRA – VERSCHOLLEN IN GALAXIS 4. Zwar war schon das Videocover nicht unbedingt aufregend, von der Firma „Pront Videö hab ich weder vorher noch später wieder irgendwas gehört, aber nichts davon bereitete mich auf das vor, was ich mir dann ansehen durfte… damals war ich allerdings noch kein Badmovie-Fan und ich verbannte das Gesehene in das Ghetto „Um Gottes Willen, niemals wieder will ich das oder sowas ähnliches sehen.“ Jahre vergingen… Merkwürden entwickelte sein Badmovie-Faible und so checkt man natürlich immer wieder bei eBay, ob´s da irgendwas gibt. Imagine my surprise, als eines (schönen?) Tages eben HYDRA auftauchte. Ersteigerung war Ehrensache… und nun die Prüfung: ist der Film tatsächlich so schlimm, wie ich ihn in Erinnerung hatte? You´ll read it now…


Inhalt

Zu oben angedeuteten extrem unspektakulären Opening Credits informiert uns ein freundlicher Erzähler mit den Eröffnungsworten „Der Weltraum, unendliche Weiten…“ (ähhhhh), dass wir uns im Jahr 1992 (in der Originalfassung 1975, aber in unseren Landen wurde der Film offenbar erst später aufgeführt; der Film differiert in der deutschen Sprachfassung an einigen Stellen vom Original-Inhalt, ich nehme hier aber hauptsächlich auf die deutsche Fassung Bezug) befinden, die USA und die Sowjetunion (naja, Hellseher waren die Synchro-Aktiven nun doch nicht) weltraumtechnisch zusammenarbeiten und die Chinesen Sorgen machen, da sie eine Wasserstoffbombe entwickelt haben.

Damit entern wir unseren Plot. Eine Super-Spionin dringt ins chinesische Bombenbauerlabor ein und zwar mit der innovativsten Einbruchsmethode überhaupt. Der einzig vorhandene Wachhund wird dadurch abgelenkt, dass unsere Spionin eine mitgebrachte Katze über den Zaun wirft (!!). Der dem Hund zugeteilte Wachtposten folgt dem Köter (der auf den in China doch recht unwahrscheinlichen Namen „Arcö hört…) und Spionin kann mühelos das Areal entern. In einer Umkleide streift sie sich einen Laborkittel über. Eine Chinesin tritt ein, wird von der Spionin aber innerhalb weniger Sekunden mit ihrem eigenen Zopf erwürgt (!!). Die Spionin entert perfekt getarnt einen Fahrstuhl, den ein netter älterer uniformierter Fahlstuhlfühlel fühlt (sorry, das Klischee geht mit mir durch). In Etage 5 erwartet Spionin nebst Fahrstuhl aber ein Komplize, der den Fahrstuhlführer killt. Mit dem Schlüssel des Verblichenen begibt man sich in die Top-Secret-Abteilung (nicht, dass irgendwo ein Wachtposten oder ähnliches zu sehen wäre) und fotografiert die dort drollig in einem Käfig drapierte Bombe. Der Komplize informiert die Spionin, dass die Bombe bereits scharf gemacht ist und nicht mal der Grosse Vorsitzende den Countdown noch stoppen könnte. In 72 Stunden macht die Bombe BUMM, man kann nur noch die Welt warnen. Die Spionin verabschiedet sich durch einen Luftschacht (!).

Wenig später wohnen wir einer Krisensitzung in Amiland bei. Man bekuckt sich die Fotos und ist entsetzt. Die Bombe soll 100 Meilen unter der Erdoberfläche gezündet werden (!!!!) und löst, so sind die Eggsbertn sicher, eine Kettenreaktion sämtlichen nuklearen Materials auf der Erde aus, selbiges würde dazu führen, dass die Erde hops geht. Und man hat nun nur noch 51 Stunden Zeit! (Ich dachte immer, getreu Douglas Adams, nichts bewegt sich schneller als schlechte Nachrichten…). PANIK!

Wir schalten um zum US-Raumfahrtprogramm, genauer gesagt Projekt ASTRA (aber vergesst Astra ganz schnell wieder, denn in der DF heisst das Raumschiff ja HYDRA). Colonel Price, Kommandant der Hydra, und Dr. Henes geben eine Pressekonferenz zum bevorstehenden Start zur Venus (Mond und Mars sind bereits erforscht). Price beantwortet diverse blöde Fragen der anwesenden Reporter mit noch blöderen Antworten (z.B. muss er den oberblöden Reporter, der von niemand anderem als MASH-Captain-Hunnicutt Mike Farrell gemimt wird, erklären, dass die Planeten nicht hintereinander aufgefädelt um die Sonne kreisen), verbittet sich aber Fragen nach seinem Familienleben (denn die Mission dauert über zwei Jahre).

Die restliche Crew der Hydra wird währenddessen medizinisch durchgecheckt, man macht sich etwas Sorgen um den alten Sack Dr. Perry, der als Koryphäe für irgendwas unerlässlich für die Mission ist, aber halt nicht mehr der Jüngste ist und die Belastungen möglicherweise nicht aushalten wird. Plötzlich Alarm, der Start wird vorverlegt, die Zivilisten von der Basis verscheucht, das Militär übernimmt das Kommando. Systemchecks werden gestrichen etc. etc.
Ein Regierungswagen mit den Insignien der USA und der Sowjetunion fährt vor und neben einigen Uniform- und Anzugträgern entspringen selbigem drei schneidige Damen. Der Anzugträger informiert den überraschten Price davon, dass er mal eben ne halbe Stunde vor dem Start drei Crewmitglieder austauschen muss, zur Konsternierung der Ausgetauschten sollen Lt. Katie Carlson, Dr. Marion Turner und Major Georginna Bronski (Russin UND erste Frau auf dem Mond, man stelle sich vor!) mitfliegen. Zähneknirschend, da man ihm zu verstehen gibt, dass er keine Wahl hat, stimmt Price zu. Comic Relief Danny (ohne Nachname) fragt ironisch, wozu Frauen an Bord gut sein könnten. Dr. Perry weiss Bescheid: „Zum Socken waschen.“ Chauvi! Next scene – in der Hydra. ARGH! Wer war der Innenausstatter???? Die lächerlichen „Sitze“ muss man gesehen haben, in denen sich die Astronauten lümmeln. Stock Footage eines Saturn-V-Starts informiert uns über den Hydra-Lift-off. Wir kommen zu einer ersten „Suspense“-Sequenz. Erwartungsgemäss macht die gute alte Pumpe des Herrn Perry bei den eintretenden Kräften nicht mehr so mit (aber wenn John Glenn das geschafft hat, und der war 70…). Dr. Turner will dem armen alten Mann Sauerstoff zuführen, aber Colonel Price verbittet sich jegliche Aktivität. Selbst die Bodenkontrolle widerspricht Price, doch der Chef ist der Chef und Perry soll sehen, wie er klar kommt. Gegen alle Order erbarmt sich schliesslich Bronski und hantiert mit einer Sauerstofflasche (ärks, drei „f“ oder zwei „f“? Konnte mir die Regel noch nie merken…), die klemmt aber. Perry röchelt vor sich hin und die Bodenkontrolle braucht dringend, zum Abkoppeln der nächsten Stufe der Rakte, Daten, die nur Perry liefern kann.

Jetzt auf einmal herrscht Price Bronski an, sie solle doch etwas hinmachen. Danny greift helfend ein, Perry kriegt seine reine Luft, erholt sich blitzartig und gibt völlig hirnrissige Kommandos von sich, die aber offenbar genau die sind, die man benötigt. (Unser Raumschiff ist übrigens jetzt in der Form einer Rakete mit Flügeln und Finnen, just for the record).

Die Raketenstufe wird abgesprengt und die Hydra ist auf einmal eine komisch quadratisch-kugelige Raumstation (see pictures…)!

Die Crew diskutiert die Vorfälle während des Starts, aber Bronski verteidigt Price (?!). Die Hydra, offenbar ein shapeshifting-Raumschiff, hat ihre Form wieder mal geändert. Mit der Bodenkontrolle kann keine Funkverbindung hergestellt werden, aber das liegt vermutlich am Asteroidengürtel (!!!!! Hey, Crew… wisst ihr, ob ihr wirklich in die richtige Richtung zur Venus fliegt???). Perry visioniert etwas über einen möglichen Krieg zwischen den USA und China als Grund für die Eile mit dem Start.

Price und Hendricks (der im Original Mason heisst) überraschen die Mädels, als die aus ihren Raumanzügen in etwas bequemeres wechseln (ein nackter Rücken kann manchmal nicht so recht entzücken). Hendricks entwickelt sofort einen mittelschweren Crush auf Carlson. Katie Carlson weiss etwas nicht, was Bronski und Turner wissen (nämlich den exakten Zweck der Mission).

Wenig später passiert die Hydra eine Raumstation, was Bronski zu wehmütigen Bemerkungen Anlass gibt, allerdings verweigert sie dem neugierigen Hendricks nähere Auskünfte, was denn nun wirklich Sache ist.

Die Hydra (mittlerweile wieder eine Rakete) flieg weiter und Hendricks setzt seine Annäherungsversuche bei Carlson fort. Die allerdings findet zu Hendricks (und unserem) Entsetzen Danny „süss“. Hendricks zieht andere Seiten auf. „Ich will dich!“ stöhnt er, reisst die gute an sich und küsst sie. „Eines Tages wirst du mich lieben,“ droht er an und Carlson meint „schon möglich.“

Immer noch gibt es keine Funkverbindung zur Erde, aber vermutlich ist immer noch der Asteroidengürtel dran schuld (meinetwegen). Turner verplappert sich etwas in Price´ Gegenwart und der dürstet nach einer Erklärung. Notgedrungen rückt Marion Turner mit der Wahrheit raus. Die USA und die Sowjets befürchten die Zerstörung der Erde durch die chinesische Bombe, und falls das tatsächlich eintreten sollte, soll die Hydra-Crew auf der Venus die menschliche Rasse erhalten (sure, ich denke, dass ist GENAU DAS, was die USA und die Russen in einem solchen Fall machen würden…).

Doc Perry und Bronski sitzen beim Essen zusammen und ratschen ein wenig. Perry lenkt das Gespräch auf ein russisches Raumschiff, das vor einem Jahr in die Tiefen des intergalaktischen Alls gestartet ist. Bronski erklärt, dass das Schiff, bemannt von ihrem Bekannten Professor Leonov, seit drei Monaten verschollen ist und niemand weiss, was damit los ist (ähhh… ich glaube, das drückt man mit dem Begriff „verschollen“ aus, oder??).
Ein panischer und abgehackter Funkspruch von der Erde schreckt die Crew auf. „Das Unausweichliche ist eingetreten…“. Die Chinesen haben ihre Bombe gezündet. Panik! Chaos! Weltuntergang! Stock Footage von Flutwellen aus schlechten Katastrophenfilmen! Miserable Effekte der aufbrechenden Erde! Entsetzte Gesichtsausdrücke mieser Knallchargen! Die Erde macht PUFF,

Carlson kriegt ´ne Krise und die Hydra ist mal wieder ein anderes Raumschiff.

Kaum hat man sich, grösstenteils recht gefasst, damit abgefunden, dass die Heimat nun perdu ist, hat Dr. Perry noch mehr schlechte Nachrichten (Perry hat seinen Job verfehlt… er sollte, wie Dogbert aus den Dilbert-Strips einst, „professional bearer of bad news“ werden): Radioaktivität nähert sich (!) und Brocken der explodierten Erde! Man müsste den Kurs der Hydra ändern. Hendricks hält das für eine blöde Idee, aber Price sagt, so wird´s gemacht. Danny ist ein wenig katatonisch, aber zwei-drei Watschen von Dr. Turner bringen ihn wieder unter die Lebenden. Und ausserdem ist alles halb so schlimm, selbst wenn man durch die Kurskorrektur die Venus verfehlen sollte, steuert man halt einfach einen der, bekanntlich in hellen Scharen auffindbaren, anderen bewohnbaren Planeten an. Wenn das nur alles so einfach wär…
Gegen die Radioaktivität installiert die Crew Schutzschilder (genauer gesagt: EINE Alufolie), sehr zur Zufriedenheit von Perry. Aber schon droht Gefahr durch Gesteinsbrocken, hier „MeteoreN“ genannt und verkörpert durch einen roten Farbklecks. Ein Ausweichmanöver gelingt trotz Hendricks´ Inkompetenz.

Price schenkt der Crew reinen Wein ein, 50:50 stehen die Chancen (könnten aber auch nur 50 Prozent sein…). Carlson flippt mal wieder aus. Perry schlägt vor, den Energieverbrauch auf ein Minimum zu drosseln und sich einfach im All treiben zu lassen, bis man an einem passenden Planeten vorbeikommt (!!!). Der Plan wird für gut befunden (ARGH! Und das sollen die Stammväter der Menschheit werden? Hilfe!!! I´m glad we´re extinct…).

Einige Zeit später nähert sich die Hydra der Pluto-Bahn (! Langsam gehen mir die Ausrufezeichen aus…). Das scheint niemand zu irritieren, denn dahinter gibt´s ja bekanntlich Planeten en masse, wenn nicht Dr. Perry schon wieder eine neue Hiobsbotschaft hätte. Man droht in den Gravitationsbereich des Pluto zu geraten und das würde dazu führen, dass die Hydra auf dem Pluto zerschellen würde (ich will gar nicht auf den schon gar nicht mehr mathematisch ausdrückbaren Zufall eingehen, dass die Hydra ausgerechnet tatsächlich in der näheren Umgebung Plutos dessen Bahn kreuzen sollte, und auf den weiteren Blödsinn auch nicht). Dadurch kann man leider auch nicht auf dem georteten Planeten landen, sondern müsste zum nächsten Planeten Centaurus 3 weiterfliegen, der schlappe 1,3 Mio. Meilen entfernt ist (ähhh… 1967 waren doch ein paar grundsätzliche Daten über unser Sonnensystem bekannt, oder?) Dafür allerdings reicht der Treibstoff der Hydra nicht, wie Price und Perry feststellen. Die Unterhaltung wird von Bronski zufällig mitgehört, die nichts besseres zu tun hat, als zu Danny zu gehen und ihm um den Hals zu fallen.

Hendricks macht sich weiter an Carlson ran (Sorgen hat der Kerl), die ihn allerdings nunmehr abweist. Als er ihr eine scheuert, wirft sich Danny dazwischen und fängt sich auch ein paar Backpfeifen ein. Erst Price kann den Tumult stoppen.

Es sei angemerkt, dass bei den letzten drei Exterior Shots die Hydra immerhin die selbe Form beibehalten hat. Perry spielt wieder die Kassandra. Der Treibstoff der Hydra reicht nicht für die Landung auf Centaurus 3, wenn alle sieben Crewmitglieder an Bord sind, nur drei können die Landung in Angriff nehmen, vier müssen also aussteigen. Der Computer soll entscheiden, wer überleben darf (eeeehh… ich errechne das in zwei Sekunden – ein Mann, zwei Frauen: Price, Carlson, Turner – Hendricks arbeitet hart daran, ein Ekel zu sein, Bronski ist die älteste Frau, Perry ist ein alter Zausel und Danny eine Nervensäge). Na gut, unsere Freunde sind nicht so helle, der Computer hat ordentlich zu rechnen. Price und Turner haben einen kurzen romantic moment, ebenso Carlson und Hendricks. Letzterer wird gestört, als Perry mit den Ergebnissen der Computerauswertung vorbeikommt. Hendricks greift sich den Printout und ist verständlicherweise nicht begeistert, dass sein Name nicht auf der Survivor-Liste steht, im Gegensatz zu Carlson. Noch angefressener ist Hendricks, denn Carlson ist seiner Ansicht nach nicht angemessen entsetzt, dass Price der Auserwählte ist. Während Perry sich mit seiner Liste verdrückt, verkündet Hendricks, dass sein Plan ihn selbst und Carlson als Überlebende vorsieht. Es kommt zu einer Kabbelei, denn Carlson hält Hendricks richtigerweise für durchgeknallt und verdrückt sich in die Luftschleuse, alldieweil Perry für den Rest der Crew das Ergebnis verkündet.
Carlson und Hendricks kämpfen ein wenig in der Luftschleuse und die gute Katie kommt leider unabsichtlich an den Knopf für Druckausgleich (mehr oder weniger ein Knopf mit einem Schild „never ever push this button“ ohne jegliche Sicherung). Nicht gesund, wie wir wissen. In Ermangelung besserer Spezialeffekte hangeln sich unsere Akteure in der Schwerelosigkeit herum, schreien und bluten ekligerweise aus Mund und Augen, bevor sie ins Vakuum gesaugt werden (eine Sequenz, die man als etwas „gross“ empfinden könnte, vor allem für FSK 12).

Der Rest der Crew fragt sich, wo Carlson und Hendricks abgeblieben sind, aber bevor wilde Spekulationen angestellt werden können, treibt Carlson´s Leiche am Sichtfenster vorbei.

Später… die restlichen Crewmitglieder werfen Ballast ab. Bronski ist logischerweise Ersatz für die verblichene Carlson, Danny und Dr. Perry wollen sich schon zum restlichen Ballast gesellen, als Price heroisch verkündet, dass hier niemand mehr stirbt, alle oder keiner landet auf Centaurus 3.
Der Landeanflug verläuft problematisch, irgendeine Hydropneumatik fällt aus und kann nur von Aussen (schock) repariert werden. Danny meldet sich freiwillig und Bronski wird von den anderen aufgeklärt, dass das ein Himmelfahrtskommando ist, denn er kann (nachdem die Hydra mal wieder eine Kapsel absprengen muss) nicht mehr ins Schiff zurück (warum sollte er sich auch z.B. mit einem Seil am Schiff festbinden?). Danny kraucht auf dem Schiffskörper herum (das Schiff scheint hier einen Durchmesser von ungefähr zwei Metern zu haben). Er hat fünf Minuten Zeit, sonst explodiert das Schiff (arrrgh, diese Spannung!!!). Nur noch zwei Minuten, Danny kommt nicht weiter, doch da… Bronski hat sich davongeschlichen und eilt Danny zu Hilfe, ist sie doch unsterblich in den Schwachkopf verliebt. Gemeinsam schaffen sie die Reparatur, bleiben aber auf dem abgesprengten Teil der Hydra zurück… doch da! Gerade mal einen Kilometer entfernt treibt ein irdisches Raumschiff (das verdächtig nach einer Apollo-Kapsel aussieht).

Während die restliche Hydra-Crew überzeugt ist, die Landung zu schaffen, entern Bronski und Danny das andere Raumschiff. Oder? Es sei angemerkt, dass wir von nun an zwar zwei Typen im Raumanzug sehen, aaaber – es handelt sich um andere Raumanzüge, andere Helme, andere Tornister und vom Körperbau andere Typen (in der Originalfassung sind es sogar andere Sprecher!) Wir befinden uns also offenkundig in geklauter Footage aus einem anderen Streifen! Okay, according to the script sind also Danny und Bronski in einem offenkundig russischen Schiff. Natürlich, es ist das verschollene Schiff von Professor Leonov (das für eine Apollo-Kapsel übrigens ausgesprochen geräumig ist), die „Iswestja 2“ (na, hoffentlich benennen wir im deutschen Raumfahrtprogramm niemals ein Raumschiff „Bild am Sonntag 3“). Der Prof hängt tot im Pilotensitz (ein Indiz dafür, dass wir es hier mit Material aus einem richtigen SF-Film zu tun haben, ist, dass hier das Interieur so aussieht, als könne es wirklich ein Raumschiff sein). Danny fühlt sich wie zu Hause und stellt flugs Energie wieder her (eigentlich müsste sich ja Bronski auf dem russischen Kübel auskennen, aber da nun mal der männliche Raumanzugträger im gerippten Film agiert, muss es wohl oder übel auch im Klau so sein). Es gelingt Danny, Funkkontakt zur Hydra herzustellen, worüber man dort natürlich erstaunt ist. Danny erhofft sich von Dr. Perry Hilfe dabei, die Iswestja 2 soweit flottzumachen, dass man damit wieder rumfliegen und vielleicht sogar auf Centaurs 3 landen kann. Perry braucht dazu ein paar idiotische Daten wie Typbezeichnung des Raumschiffs etc. („Planquadrat“?? In einer Typbezeichnung???), um damit den Computer zu füttern. Bevor er allerdings Resultate liefern kann, warnt er Danny, dass die Iswestja in den Einflussbereich eines Magnetfelds oder eines Riesensterns geraten ist (technisch gesehen ein blauer Fleck) und dadurch in Gefahr gerät.

Bevor wir allerdings darauf näher eingehen können, nähert sich der Hydra (die wieder mal anders aussieht) eine „Wolke kosmischen Staubs“, der man nicht ausweichen kann. Ein Argh!, eine Stock-Footage-Explosion…

Auf der Iswestja 2 ist man ratlos, doch plötzlich meldet sich eine Stimme. Wenn ihr jetzt auf „Superiour Being a la Star Trek“ tippt, verleiht euch 10 weitere der kostbaren Badmovies-Gummipunkte (für 1 Million gibt es eine aufblasbare Waschmaschine). Alas, das Raumschiff, das ihr kontaktiert, existiert nicht mehr, verkündet die Stimme, wir haben es vernichtet. Diese Beings sind die „kollektiven Gedanken dieser Sternenkette“ und beherrschen ein Reich von „10 Millionen Lichtjahren Radius“ (zur Ehrenrettung des Films sei angemerkt, dass zumindest dieser Schmarrn auf dem Mist der Übersetzer gewachsen ist, näheres dazu weiter unten). Das übliche Superior-Being-Blabla folgt, „ihr habt euren Planeten in die Luft gejagt, warum auch immer usw.“. Aber, man ist gnädig. Danny und Bronski sollen in diese Lebensform aufgenommen werden, eine lange beschwerliche Reise läge vor ihnen, die Zukunft im Unbegreiflichen warte auf sie…. dann explodiert die Iswestja 2 (zumindest sieht es so aus). Dann sehen wir ein Sternenfeld, ungefähr zwei Minuten lang, bevor THE END eingeblendet wird. Häää???

Für Sammler nebenan in der Bildspalte die gesammelten Inkarnationen des Raumschiffs Hydra…

Nicht vergessen, alle diese Bilder sollen das GLEICHE Raumschiff darstellen!!!

Meine Erinnerung war nicht getrübt, HYDRA ist tatsächlich so bescheuert, wie ich den Film in Erinnerung hatte. Dieser Ultra-Low-Budget-Film ist zweifellos einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Um ein paar völlig zusammenhanglose Fetzen Stock Footage aus anderen, qualitativ auch nicht gerade hochwertigen Filmen wie THE WIZARD OF MARS strickte man eine dünne Story, bastelte ein paar Cardboard-Sets, gegen die Ed Wood fast wie ein Meister der Requisite wirkt, engagierte ein paar Knallchargen und trotzdem ging vermutlich das Geld aus. Nur so ist das extrem aufgesetzte Ende halbwegs vernünftig zu erklären – als die Kohle fertig war, der Film aber nicht, klaute man einfach ein Stück aus einem vermutlich russischen SF-Streifen, synchronisierte das über (nicht mal mit den eigentlichen eigenen Darstellern, die vermutlich bereits in Streik getreten waren) und pappte das ans Ende des vorhandenen Filmmaterials. Würde mich nicht mal wundern, wenn der agentenfilmmässige Auftakt ursprünglich auch eine völlig andere Herkunft hätte. Dafür spricht auch, dass zwei Regisseure kreditiert werden. Lee „Roll´ em“ Sholem, der eine davon, ist zwar nicht gerade eine Leuchte, galt jedoch über mehrere Jahrzehnte als zuverlässiger Low-Budget-Director, der diverse Tarzan- und Jungle-Jim-Episoden und sprichwörtlich hunderte TV-Shows inszenierte, Harry Hope, Regisseur Nr. 2, hat aber nebenher auch noch Producer-Credit und das lässt schon darauf schliessen, dass Hope die Endbearbeitung des Streifens selbst übernahm.

Obwohl obiges Review schon tief blicken lässt, ist das Script des Films im besten Fall hanebüchen. Bei Jabootu gibt´s ein ausführliches Ken-Begg-Review, dem sich allerdings entnehmen lässt, dass einiger Schwachsinn von den deutschen Synchronverbrechern zu verantworten ist. Der Schwurbel mit Centaurus 3 ist ein „toller deutscher Einfall“, im Original will die Hydra-, bzw. dort Astra-Crew niemals auf einem anderen Planeten ausser der Venus landen und die Superior Beings sind dort die Venus-Bewohner (nicht, dass alles arg viel mehr Sinn ergibt). Was es mit der geheimnisumwitterten Galaxis 4 aus dem deutschen Titel auf sich hat, verrät uns allerdings auch die deutsche Fassung (erwartungsgemäss) nicht.

Es gibt wissenschaftlichen Stuss en masse (der selbst 1967 schon Stuss war, also hier keine Verteidigung durch Zeitablauf möglich ist) (so z.B. einen Weltraum-Sichtschirm mit allerliebst vorgebenen Himmelsrichtungen N, S, E, W – schön praktisch, wenn das All zweidimensional ist…), Dialoge zum Heulen, es ist ein wahres Trauerspiel. Dazu gehören auch die schon erwähnten Sets und ihre Farbgebung (shaggadelic, baby!), die Spezialeffekte sind, wie erwähnt, gänzlich aus anderen Filmen und völlig zusammenhanglos montiert (hence die drollige Mutation des Raumschiffs Hydra von Rakete zu Raumstation, zurück zu Rakete, anderer Rakete etc.), als hätte von den Produzenten niemand ernsthaft damit gerechnet, dass sich irgendjemand den Streifen bis, sagen wir mal, zur Hälfte ansieht (vermutlich haben sie damit mit Ausnahme von masochistisch veranlagten Badmovie-Fans ziemlich recht). Die Inszenierung ist holprig (wobei sicherlich nicht half, dass die deutsche Videofassung schon durch zahllose Filmrisse behindert wird) und dass hinter der Kamera mit Stanley Cortez jemand stand, der immerhin auch Orson Welles´ MAGNIFICENT AMBERSONS ins rechte Bild setzte, rettet auch nichts (vermutlich war Cortez halbblind und taub, als er den Film drehte, ähnlich wie Ed Wood´s Stammkameramann Bill Thompson).

Sämtliche Darsteller sind Knallchargen. Punkt. Von Bobby Van (wie die PSYCHOTRONIC ENCYCLOPEDIA OF FILM vermeldet: „multi-talented (and dead)“), der schon in dem unsäglichen Heuler NAVY VS. THE NIGHT MONSTERS (im Gegensatz zu HYDRA allerdings immerhin ein FILM!) war nichts zu erwarten, aber Grant Williams, der immerhin ein Jahrzehnt früher in Jack Arnold´s Klassiker THE INCREDIBLE SHRINKING MAN („Die unglaubliche Geschichte des Mr. C.“) begeisterte, ist verdammt tief gesunken. Mala Powers, Veteranin erlesener Schundfilme wie THE COLOSSUS OF NEW YORK, DADDY´S GONE-A-HUNTING, THE UNKNOWN TERROR oder (schluck) TAMMY AND THE BACHELOR, fährt hier noch am besten, selbst wenn sie die unwahrscheinliche Love Interest für Bobby Van ist. Kann natürlich auch daran liegen, dass sie eine Russin spielt und im B-Film dieser Zeit gab es dafür festgelegte Richtlinien… Der Rest… reden wir besser nicht drüber.

Prominent besetzt sind zwei Nebenrollen. Mike Farrell, der später in M.A.S.H. brillierte, habe ich schon angesprochen und als „Mission Control Announcer“ fungiert Casey Kasem, dessen Ruhmesblatt es ist, in den diversesten Inkarnationen der Serie SCOOBY DOO den Shaggy zu sprechen. Auch ´ne Karriere.

HYDRA – VERSCHOLLEN IN GALAXIS 4 ist zweifelohne ein Schundhammer par excellance. Absichtlich kann man einen Film sicher nicht schlechter drehen. Und das genau ist der Punkt – diesen Film muss man als Badmovie-Fan gesehen haben. Nach dem Genuss dieses Streifens hält man Ed Wood für Steven Spielberg und Tor Johnson für Robert de Niro. Selten vereinigten sich darstellerische Inkompetenz, drehbuchmässige Blödheit, inszenatorische Unbeholfenheit und produktionstechnisches Schwachmatentum in grösserer Perfektion als hier. Wo ist ein DVD-Release mit digital remasteretem Print und Running Commentary, wenn man ihn braucht? Wade Williams, bitte melden!

Ich könnte mich noch seitenlang über den in diesem Film ausgebreiteten Dummfugs auslassen, aber dieses Dokument ist eh schon mal wieder viel zu lang. Also nur noch so viel: HYDRA – VERSCHOLLEN IN GALAXIS 4 ist sauschlecht, kann gegen unliebsame Gäste als nahezu tödliche Waffe eingesetzt werden, wird aber einer Party schundgestählter Trashfans sicherlich neue Heiterkeits-Höhepunkt bescheren – wer als Trash-Sammler irgendwo über diese Kassette stolpert, sollte hier bedenkenlos zuschlagen (und wenn der Videodealer Eures Vertrauens in seiner Backprogramm-Ecke irgendwo zwischen den Ninja- und deutschen Heimatfilmen den Streifen noch rumstehen hat, leihen & nicht zurückbringen :-)), aber das habt Ihr nicht von mir…). Eine Trash-Granate!!!


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 8


mm
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