House of the Dead

 
  • Deutscher Titel: House of the Dead
  • Original-Titel: House of the Dead
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  • Regie: Uwe Boll
  • Land: USA/Kanada/Deutschland
  • Jahr: 2003
  • Darsteller:

    Rudy (Jonathan Cherry)
    Simon (Tyron Leitso)
    Salish (Clint Howard)
    Alicia (Ona Grauer)
    Jordan Casper (Ellie Cornell)
    Greg (Will Sanderson)
    Karma (Enuka Okuma)
    Liberty (Kira Clavell)
    Cynthia (Sonya Salomaa)
    Captain Victor Kirk (Jürgen Prochnow)


Vorwort

Abt. Bash Boll oder wie?

Es gibt wohl kaum einen Filmemacher, der es sich in kürzester Zeit so vollständig mit seiner avisierten Zielgruppe verscherzt hat wie Deutschlands Rache für zwei verlorene Weltkriege, Dr. Uwe Boll. Ich glaube, nicht mal Albert Pyun kann es in Punkto über ihn ausgekübelter Häme mit Boll aufnehmen, obwohl Pyun einen ganzen Schwung Filme mehr auf dem Kerbholz hat als Boll, der dafür aber größere Budgets, Publicity und Kinostarts einfahren kann. Boll, der einstmals als Semi-Amateurfilmer Werke wie German Fried Movie unters Volk brachte, dann nach Hollywood emigrierte und der Welt nun seine Horror-Visionen beschert, ist DER whipping boy der Szene, der, wenn man mich fragt, wahrscheinlich in Bausch und Bogen verdammt würde, wenn er Dawn of the Dead (das Original) gedreht hätte.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woher der Hass auf Boll kommt – schließlich gelangte der schon zum Ausbruch, noch bevor irgendjemand der Boll-Basher ernsthaft House of the Dead, seinen ersten GROSSEN Horror-Heuler, gesehen haben konnte (es würde mich nicht wundern, wenn „Ain´t it Cool News“ damit was zu tun hätte), und, okay, leichter gemacht hat sich´s Boll nicht dadurch, in einer wilden Akquisitionsorgie jeden freilaufenden Videospiel-Titel unter Option zu nehmen, der nicht schon bei Zwei auf´m Baum war und umgehend Produktionstermine, Budgets und Storylines zu veröffentlichen, die den Gamern ebenso umgehend wegen Entfremdung von der Vorlage die Galle überlaufen liessen. Dabei sind versaubeutelte Videospielverfilmungen nun gewiss nichts, worauf Boll ein Patent anmelden könnte und da selbst die Schöpfer von legendären Games wie Wing Commander mit eigenen Kino-Adaptionen big time baden gingen, kann das allein der Grund eigentlich nicht sein… jedenfalls aber balgen sich Bolls bisher veröffentlichte Game-Adapationen House of the Dead und Alone in the Dark bereits um Top-Plätze auf der IMDB-Bottom-100-Liste und kein Internetforum, keine Horrorwebsite, kein Magazin kommt ohne großformatiges Boll-Bashing aus.

Es lag auf der Hand, dass Euer Doc diesem Phänomen früher oder später selbstpersönlich auf den Grund gehen musste. Verdient Boll die üblen Tiraden gegen ihn und sind seine Filme tatsächlich SO schlecht, oder was steckt dahinter? Ergo investierte der Doc schweren Herzens 1,70 € in eine DVD-Ausleihe und machte sich über House of the Dead her. Eins muss ich wieder mal voranstellen – ich bin kein Gamer. Mehr, als dass House of the Dead ein Zombie-Egoshooter ist, kann ich zu dem Spiel nicht aussagen, und Egoshooter sind nicht meine Welt (zumindest nicht mehr seit „Wolfenstein 3-D“ und dem originalen „Doom“ selig). Möglicherweise wird mir also eine spezielle Sub-Ebene des Films völlig verschlossen bleiben… andererseits, wahrscheinlich eher nicht…


Inhalt

Okay, Herr Boll will es scheinbar nicht anders, er will es sich wohl WIRKLICH gleich von Sekunde 1 des Films an mit mir verscherzen (Sekunde 1 nach dem digital verfremdten Videospiel-Szenen-Vorspann). Sage keiner, dass ich die Filmemacher weltweit nicht oft genug gewarnt habe – ICH HASSE RÜCKBLENDEN-FILME! Tsrghfx, ich weiß ja, dass ich keinen Hitchcock erwarten darf, aber wieso beginnen so viele Horrorfilme mit dem letzten Überlebenden, der irgendwo über die ihm gerade zugestoßenen und sich uns erst noch abspielenden Vorfälle reflektiert? Immerhin ist das eine sofortige ungezwungene Kapitulation vor der Aufgabe, mit dem anschließenden Filmwerk tatsächlich noch so was ähnliches wie Spannung erzeugen zu wollen… S-E-U-F-Z.

Okay, unser letzter Überlebender, von dem wir irgendwann mal, viel später, erfahren werden, dass er Rudy heißt, sitzt am Strand einer hübschen Insel und sinniert darüber, dass er und seine Kumpels doch eigentlich nur Party machen wollten, jetzt aber alle (außer ihm, notgedrungenermaßen) hinüber seien. Tragik, nimm deinen Durchlauf.

Also blenden wir zurück zum eigentlichen Anfang der Geschichte (dieser Prolog wird, so unterrichtet mich der zukünftige Doc, dramaturgisch völlig ohne Belang sein, also hätte man ihn komplett canceln können. Halt, doch nicht. Weil Rudy uns per voice-over ja da und dort den Film erklären muss und wir wohl oder übel zumindest mal gesehen haben sollten, wer da auf der Tonspur ungeseen rumquakt, denn bei der Bande, die sich uns nun vorstellen wird, ist er nicht dabei). Also begrüßen wir unseren heutigen Satz cannon fodder, der auch überhaupt keinen Hehl aus eben diesre Tatsache macht (bzw. der Film macht diesen Hehl nicht), denn die Gestalten, die an einem Kai rumstehen und dumme Gesichter machen, werden per Freeze-Frame, s/w-Einstellung und ein paar salbungsvollen Worten von Rudys voice-over, vorgestellt und umfassend charakterisiert – wir erledigen diesen Prozeß also wirklich für die Doofen. Da hätten wir Greg, den Footballer, der aber ein wenig „goofy“ sein soll, Simon, Marke gutaussehender Schönling ohne großartige Hirnfunktionen, Cynthia, die süsse Blonde, Karma, die Quoten-Schwarze mit dem unerfüllten Crush auf Simon, weil der auf Alicia, die dunkelhaarige Sexbombe (und Rudys Exfreundin) und Fechtmeisterin (ah, informed attribute, werden wir das wohl noch mal brauchen können?) abfährt. Mehr müssen wir über diesen Haufen gar nicht wissen und selbst das, was wir in diesen Standbild-Introductions erfahren, ist dramaturgisch gesehen ziemlich doof, weil wir später noch eine ganze Fuhre mindestens ebenso wichtiger Charaktere einführen werden, denen diese Ehre nicht zuteil wird. Ich würde ja behaupten, dass man halt irgendwie auf rund 90 Minuten kommen muss, aber da belehrt mich Dr. Boll im Audiokommentar eines besseren (dazu dann an angemessener Stelle noch mehr Infos).
„Magic: The Gathering“? Ein neues Album von „The Gathering“? Oder doch nur der Werbeflyer für ´nen öden Rave?

Diese sympathische Zusammenrottung von personifizierten Teenie-Horror-Klischees will zu einem wilden Rave auf einer abgelegenen Insel vor der Küste von Seattle (warum um aller Welt man einen Rave auf einer abgelegenen Insel vor der Küste von Seattle veranstalten sollte, ist eines der eher ungeklärten Geheimnisse des Scripts). Weil Teenie-Horror-Klischeekameraden allerdings grundsätzlich dämlich sind, hat der traurige Haufen die Abfahrtszeit des offiziellen Party-Shuttle-Boots verpasst und macht nun einen gefrusteten Eindruck. Rudy düstert unheilsschwanger seinen voiceover-Kommentar: „Hätten sie sich entschieden zu bleiben, wären sie noch am Leben!“ (Vielen Dank für die wertlose Information, wir wissen ja schon dank des Prolos, äh, Prologs, dass Rudy der sole survivor sein wird).

Auf der Insel geht dieweil schon längst der Punk, eh, der Rave ab. Gesponsort von Sega (naja, irgendwie muss man die Lizenzkosten wieder reinholen, wa?) zappelt eine Horde Teens zu selbst vom mitkuckenden Techno-Jünger razor als minderwertig klassifizierten Beats und findet die Sache angeblich „megageil“, dieweil ich die grandiose Party eher als „Love Parade in langweilig“ bezeichnen möchte (und ich find schon die Love Parade selbst langweilig genug). Rudy, unser großer Hero, ist schon da und filmt das ganze mit seiner tollen DV-Videokamera (und wir sollten an dieser Stelle dankbar auf die Knie fallen, dass Uwe Boll den Rave von fünfzehn auf zwei Minuten heruntergeschnippelt hat, wie er im AK ausführt).
Okay, also eindeutig „öder rave“. Traurige Veranstaltung, das…

Richtig logisch ist das übrigens nicht – der Rave ist bereits im vollen Gange, obwohl unsere fünf sympathischen Jungmenschen das Shuttle-Boot um gerade mal 15 Minuten verpaßt haben und in baldiger Bälde eine sichtlich mehrstündige Überfahrt zur Insel vor sich haben. Das Shuttle muss ein Überschall-Powerboat gewesen sein…

Greg, Simon und die drei Grazien sind dieweil noch auf der Suche nach einer alternativen Reisemöglichkeit zur Insel und checken die lokalen Fischersleute aus. Der gelb-regenbejackte Typ (der eine Hommage an I Know What You Did Last Summer sein soll), den Simon anquatscht, reagiert auf Charterversuche äußerst unwirsch und empfiehlt Simon, sich schleunigst zu verpissen (als Simon darauf nicht mit sofortiger Flucht reagiert, verdeutlicht Gelbjacke seine Intention in der englischen Orignalfassung mit der herzigen Zeile „Don´t you sprechen sie english?“ Ich glaub, die Zeile hat Boll, der, wie man diversen Online-Statements seiner Person entnehmen kann, mit der englischen Sprache nicht ganz auf Du und Du steht, selbst gescripted). Zum, äh, Glück für unsere Freunde hat der Gelbbejackte namens Salish nicht wirklich was zur sagen, er ist nämlich nur der Maat auf dem Kutter „Lazarus“ (lieben wir nicht so kleine subtile Anspielungen auf things to come?). Der wahre Scheff an Bord ist natürlich Jürgen Prochnow, der Kaleun persönlich, von Boll deswegen auch in ein Das Boot-Gedächtnis-Kostüm gestopft, und der von Simon auch sofort erkannt und mit einem freundlichen „U-Boot-Kommandant“ (auf deutsch, in der englischen Originalfassung) begrüßt wird (you just have to love them in-jokes). Simon bietet 300 $ für die Überfahrt, Kaleun will 600 $ und bekäme sie theoretisch, wenn Simon nicht leichtsinnigerweise das Reiseziel entfleucht wäre. Auf DIE Insel, die in Seemans-Fachkreisen auch den Namen „Isla del Muerte“ (uaaah, bibber, wenngleich ich mich frage, wieso Inseln vor der Küste von Seattle spanische Namen tragen??), bringen ihn keine zehn Seepferde, allerhöchstens 1000 Dollar. Während ich mich noch frage, warum den fünf Vollpfosten ein mickriger Rave von bescheidener Qualität derart immense Summen Wert ist, blättert Simon schon fünf Scheine in des Käpt´ns Pranke und stellt weitere fünf Hunderter nach erfolgreichem Rücktransfer in Aussicht. So chartert man heute Boote. Der Käpt´n stellt sich mit Namen vor, er heißt Kirk. Captain Kirk? Das finden unsere Kids ja echt zum Schießen, aber Kirk, der dergleichen Gags sicherlich schon öfter gehört hat, als es psychologisch günstig sein kann, verbittet sich sämtliche Kirk-Witze (da bin ich, ehrlich gesagt, auch ganz dankbar ´für). Maat Salish würde die Tour gerne aus abergläubischen Gründen verweigern, beißt aber mit seinem Streikansinnen bei Kirk auf Granit. Und überdies hat man ganz andere Sorgen, denn Hafenpolizistin Casper kündigt sich zu einer Routineinspektion an. Da hätte prinzipiell niemand was dagegen, nur würde eine solche Inspektion ein paar Stunden dauern („wenn sie nichts findet“, wie Kirk grinsend anmerkt), tja, und die Zeit haben unsere Kids natürlich nicht. Simon lobt eine Sonderprämie für Bullen-Abhängung aus, die Kirk dankend akzeptiert.

Kaum hat die „Lazarus“ das Hafenbecken verlassen und die Cops (neben Casper gibt´s da noch ihren Deputy McGyver. Don´t you feel amused yet?) dumm kuckend zurückgelassen, grinst Kirk Simon an: „Ich hätt´s auch umsonst gemacht“, denn aus eher unerfindlichen Gründen hängt Kirk der These nach, der Polizistin müsste every now and then mal ein kleines Lektiönchen erteilt werden. Inwiefern das einer dauerhaft-friedlichen Koexistenz von Casper und Kirk zuträglich sein kann, diese Überlegung überlasse ich dann doch lieber dem Kaleun.

Auf der Insel erfüllen wir weitere notwendige Teeniehorrorklischees, damit wir langsam zum Bodycount kommen können. Zwei namenlose Raver eilen an den Strand, um ein wenig im Ozean zu plantschen. Dem Herren der Schöpfung ist das Meer entschieden zu frostig, das Mädel hat damit aber keine Probleme. Dieweil nimmt die Hafenpolizei mit ihrem Kutter die Verfolgung von Kirk auf. Auf der „Lazarus“ selbst gibt Greg den Quoten-Seekranken und kotzt Cynthia frontal aufs Top. Da kann einem die Partystimmung schon mal vergehen.
Er weiß, was du letzten Sommer getan hast (aber nicht, warum er bei strahlendem Sonnenschein den Ostfriesennerz trägt)!

Bedeutungsschwangere Unterwaseraufnahmen und ein mal wieder fast nicht von Jaws geklautes musical theme deuten an, dass etwas auf die Nacktbaderin lauert, aber der erste, den´s erwischt, ist dann doch der am Strand rumlümmelnde dazugehörige Typ, der, noch wollen wir ja Suspense erzeugen (haha) von unbekannter Hand einem ungewissen Schicksal zugeführt wird. Seine Schnalle findet beim ungehinderten Landgang ihren Macker abwesend vor – nur die Bierflasche ist noch übrig.

Salish hat indessen Spaß – er starrt unverhohlen Cynthia, die in der Kabine des Fischkutters ihr begöbeltes Gewand reinigt und sich notgedrungen oben ohne zeigen muss, auf ihre hervorragenden anatomischen Argumente und ist so beeindruckt, dass er ihr ein Kruzifix als Glücksbringer aufdrängt. Cynthia macht sich ersichtlich nichts aus christlich motiviertem Modeschmuck und lässt das Ding einfach liegen (wo die Kamera bedeutungsvoll draufzoomt, als wär´s ein major plot point. Ist´s natürlich nicht). Die Badenixe auf der Insel sucht nach ihrem abgängigen potentiellen Bespringer – wäre ich sie, würd ich einfach zum Rave zurücklatschen, weil rein vom gesunden Menschenverstand viel dafür spricht, dass es ihm am Strand zu langweilig wurde und er lieber noch ´ne Runde abzappeln geht, aber ihr sechster, siebter oder zweiundvierzigster Sinn führt sie auf die richtige Fährte ins unwirtliche Gestrüpp der Insel-Innereien, bis sie auf einer Lichtung steht. Dort findet sich a) ein unheimliches creepy-ass Haus (wird auch Zeit, dass wir uns dem Filmtitel annähern, heißt ja schließlich nicht „Island of the Dead“, der Film) und b) ein angegliederter Friedhof. Eh, und ich soll jetzt glauben, die Rave-Organisatoren hätten sich die Insel nicht vorher angekuckt? Das wär doch DIE Location schlechthin… Wider besseres Wissen (sehen sich die ganzen Teens eigentlich die Teeniehorrorfilme nie an?) entert die Schnepfe auf der Suche nach ihrem Knaben das düstere Gemäuer. Sie muss nicht lange suchen, denn da steht er schon (dank selbst von Boll auf dem AK bemerkter lausiger Contuinity mal aus dem Mund blutend, mal nicht), der Macker, und wird von rotäugigen Zombies (die doch eher peinlich wirken) mit, äh, bloßer Untotenhand, durchbohrt. Dem Mädel geht´s auch nicht viel besser, auch wenn die Filmemacher leider durch ein paar dringend notwendige Videospiel-Sequenz-Einblendungen daran gehindert werden, uns Einzelheiten zu zeigen.

Auch anderswo auf der Insel greifen mordgierige Zombies friedlich in den Büschen kopulierende Teenager an, dieweil Kirks Kutter vor der Insel vor Anker geht. Aus mir völlig unbegreiflichen Gründen lässt sich Casper auf der entgegengesetzten Seite der Insel absetzen (hat die ihre täglichen Jogging-Kilometer noch nicht runtergerissen oder warum ist ihr ein Fußmarsch quer über die Insel lieber als einfach in der nächsten Bucht außerhalb Kirks Sichtweite zu parken?) und verzichtet zudem auf McGyvers Beistand: „Ich werd mit Kirk schon allein fertig!“ (Dabei kann man einen McGyver doch immer brauchen).

Kirk verbindet indes das Angenehme mit dem Nützlichen und verfällt auf die Idee, seine noch unspezifizierte illegale Fracht auf der Insel zu verstecken, damit Casper, so sie ihn denn doch noch mal zwecks Inspektion auftreibt, nichts findet. Unsere Helden sind schon unterwegs zur Party, was aufgrund Simons mangelhaften Kartenleserfähigkeiten (wer hat dieses Event eigentlich organisiert? Ich mein, wenn ich einen Mega-Rave veranstalte, sorge ich doch für ein bissl Beschilderung…) schwierig ist und unsere Gang über einen verdächtig glubbernd-blubbernden Sumpf führt. Kirk und Salish, die erfahrenen Seebären, spüren, das ein Sturm aufkommt. Kirk will sich daher mit dem Löschen der Fracht beeilen, um möglichst flott den Rückweg anzutreten. Die Kids sind ihm dabei relativ wurscht, er will erst nächste Woche wiederkommen (? Und auf die vereinbarten 500 Piepen verzichten? Was für ein Geschäftsmann bist du, Kirk?)
Gratitious nudity? Da simmer dabei, dat is priimaaaa…

Unsere Freunde erreichen endlich die Party-Location, die aber ziemlich verwaist ist (allerdings nicht wirklich verwüstet, was mich irgendwie leicht überrascht, da wir uns ja zusammenreimen können, was passiert ist). Man findet zwar blutbesudelte T-Shirts, macht sich aber nicht wirklich was draus, weder die Girls (huch, sollte jetzt nicht schon die erste Tussi hysterisch werden? Ich meine… BLUT!), noch die Boys, die sich nämlich schon semi-symbiotisch am Budweiser-Fass eines Catering-Zelts festgeflanscht haben. Gimme booze or gimme death. Während Salish immer noch an Bord des Kutters schwere Kisten herumwuchtet, beschließt Alicia, ersichtlich einziges Mitglied unseres Teams mit mehr als einer intakten Gehirnzelle (aber auch nicht viel mehr), mal auszuchecken, wo denn die vielen tausend Raver abgeblieben sind, die hier noch vor wenigen Stunden abgefeiert haben. Weil Greg und Cynthia schon dabei sind, sich gegenseitig in die Unterwäsche zu steigen und selbst Simon und Karma es nicht für schicklich halten, dabei zuzukucken, lassen sich letztgenannte dazu breitschlagen, Alicia zu begleiten.

Während Salish endlich von Zombies (Fulci-Fans freuen sich: hier gibt´s endlich wieder schwimmende und tauchende Untote!) angegriffen wird, schleppt Greg Cynthia in ein Zelt (at least some decency!) und würde seine Holde gern mal probehalber flachlegen, jedoch mit voller Blase ist das Rammeln eher unangenehm (und könnte in Unappetitlichkeiten enden), also will sich vorher noch mal den Rüssel auswringen. Alicia und Co. stapfen durch den Wald und bemerken natürlich nicht, dass selbiger schon vor rennenden Zombies (nichts für Romero-Puristen) wimmelt. Kirk stellt fest, dass Salish sich unerlaubt vom Arbeitsplatz entfernt hat, wittert Ungemach, bewaffnet sich mit einer Pistole und – steckt sich ´ne Zigarre an. Ja, Kirk ist cool (das alles übrigens mittlerweile nach Einbruch der Dunkelheit).

Cynthia wartet empfängnisbereit auf Greg, doch selbstverständlich gehören die ums Zelt herumhuschenden Schatten nicht zu ihrem Lover, sondern zu zwar auch auf Fleischeslust, aber der etwas anderen Art, gepolten Untoten and gets Zombie-Chow (interessieren würde mich allerdings, wer eigentlich die Rave-Beleuchtung mit geschwenkten Spots etc. bedient), wobei wir uns in Sachen Splädda und Gore noch höchste Zurückhaltung auferlegen.

Alicias Gruppe erreicht zwischenzeitlich die Lichtung mit Haus & Friedhof. Alicia wäre sehr dafür, die Hütte einer Untersuchung zu unterziehen, doch Karma schlottern die Knie: „Hast du nie Scooby Doo gesehen?“ Vermutlich ja, denn dann weiß Alicia nämlich, dass bei Scooby Doo grundsätzlich keine echten Geister oder Monster auftraten, sondern irgendwelche verbrecherischen Menschen Aberglauben oder urban legends ausnutzten, um lästige Besucher zu verscheuchen, und demzufolge keine echte paranormale Gefahr drohen kann (den ersten Scooby Doo-Film ausgeschlossen). Weil Alicia sich nicht aufhalten lässt, folgen Karma und Simon notgedrungen. Kaum durch die Eingangstür, werden die dynamischen Drei einem False Scare ausgesetzt – es lauert keine Gefahr durch vermodernde Zombies, es sind lediglich Rudy (unser nomineller Hero, wir erinnern uns) und ein Schwung weiterer cannon-fodder-Charaktere, die sich hier verschanzt haben, seit… ja, seit Zombies den Rave überfallen und dort richtig Stimmung in die Bude gebracht haben (das würde ich mir bei der Love Parade auch mal wünschen). Weil derlei Erzählungen natürlich nicht sofort auf fruchtbaren Boden fallen, d.h. nicht sofort für unumstößlich bare Münze genommen werden, führt Rudy auf seiner tollen Videokamera entsprechende Dokumentaraufnahmen vor. „Es war wie in einem Romero-Film“, sorgt einer der unwichtigeren Nebencharaktere (oder war´s doch Rudy selber? I keep forgettin´) für einen weiteren erheiternden in-joke, zumal Filmverächterin Alicia erst mal erklärt werden muss, was damit gemeint ist, nämlich die „heilige Trilogie“ aus Night, Dawn und Day of the Dead. „Es heißt, Romero würde Twilight drehen, aber ich glaub nicht recht dran“, vermittelt uns der Drehbuchautor noch seine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit des seit ungefähr dreihundertachtundneunzig Jahren angekündigten vierten Romero-Untoten-Schlachtefests. Nachdem wir den filmhistorischen Ausflug beendet haben, kommen wir auf wichtigere Dinge zurück, z.B. die Frage des sich-möglichst-schnell-von-hier-verpissen-könnens. Leider ist das Boot der ursprnglichen Rave-Party spurlos verschwunden (wohin, warum, keine weiß es, keiner sagt es uns), aber da trifft sich doch günstig, dass unsere Neuankömmlinge ihr eigenes Schiff dabei haben. Der schnell ausgeheckte Plan: hin zum Boot und nix wie weg (wieder mal ein Plan von derartiger Komplexität, dass man eigentlich bezweifeln darf, dass unsere Charaktere da ganz allein draufgekommen sind). Alicia, Simon und Karma bestehen zum Unwillen der schon länger hier befindlichen Leute um Rudy aber darauf, vorher noch Greg und Cynthia einzusammeln (netter Zug).

Dabei hätten sie sich mal lieber direkt zum Boot aufgemacht, denn auf jenes schwimmt schon eine ganze Horde Zombies zu. Rudy schenkt unterwegs Alicia noch ein paar hämische Bemerkungen zur Auswahl ihrer aktuellen männlichen Begleitung, i.e. Simon, und der entsprechenden geistigen Kapazitäten der- bzw. desselben ein, was Alicia damit kontert, dass Simon sich als Unterwäschemodel dumm und dusselig verdiene (jetzt wissen wir wenigstens, warum der vorhin so mit Dollars um sich werfen konnte). Na, das sind doch mal wieder aus dem Leben gegriffene Figuren, mit denen man sich so richtig identifizieren möchte. Im übrigen hält Alicia, im krassen Gegensatz zu der ihr bis dato vom Film eigentlich zugebilligten Restintelligenz, den Zombie-Angriff für einen Publicity-Stunt des Rave-Veranstalters (auf einer abgelegenen Insel, wo nicht mal ´n Film- oder Fernsehteam dabei ist? Oh babe, ich bitte dich). Die Rave-Location wird gefunden, von Greg und Cynthia ist nichts zu sehen, dafür dringen aus einem umgestürzten Dixi-Klo verdächtige Geräusche (insert your own joke here). Klar, dass in dem Klocontainer nicht etwa ein böses Monstrum hockt und auf einen unvorsichtigen Teenager lauert, sondern nur Greg, der sprichwörtlich in der Scheiße steckt (worauf ihn, nach erfolgter Befreiung aus der Zwangslage, Simon noch überflüssiger- und wortspielkassenverdächtigerweise erinnert). Das ist lustig, vermute ich. Greg fällt auf, dass seine geliebte Cynthia verdächtig abwesend ist, aber man muss nicht lange nach der Blonden suchen. Die kommt gleich mal hinter einem Zelt vorgesprungen, macht aber einen etwas geifernden und leicht zombifizierten Eindruck, killt einen uns nicht näher vorgestellten cannon-fodder-Charakter, und wird daher ohne weiteres von der sich aus dem Nichts materialisierenden Casper mit Schrotflinte umgeballert. Weil Casper scheinbar auch die gängigen Zombiefilme kennt, schießt sie der niedergestreckten, aber noch Zuckenden noch prophylaktisch eine Ladung Blei in die Rübe. Casper übernimmt sofort die Führung, wir etablieren kurz, dass Funk und Handys aufgrund unspezifizierter Störungen, die mir sicher kein Drehbuchautor dieser Welt wird sinnvoll erklären können, nmicht funktionieren und resümmiert, dass man so schnell wie möglich von dieser Insel runterkommen müsse. Dafür braucht man nun die Bullen, um Pläne auszuformulieren, die man eh schon hatte (und was ist eigentlich mit Ellie Cornell passiert? Die war mal ´ne gute Schauspielerin und qualifiziert sich jetzt für jeden GZSZ-Ich-sprech-ohne-jede-Betonung-Gedächtnis-Award).

Kirk wird dieweil von den swimming zombies angegriffen und ballert cool wie der personifizierte Eskimo einen nach dem anderne zurück ins kühle Nass, ohne mit der Wimper zu zucken. Scheint dem Kaleun öfters mal zu passieren. Caspers Gruppe macht sich auf den Weg zur „Lazarus“ und wird dabei von Zombies bedrängt, die sich in Tradition der beliebten italienischen Untotenfilme auch schon mal an allen möglichen und unmöglichen Orten verstecken und darauf warten, bis chowbares zufällig vorbeimarschiert, so z.B. unter dem schmalen Steg, der über den vielleicht fünf Meter breiten Sumpf führt (und an dem man auch problemlos einfach vorbeilaufen könnte). Rudy wird zu Boden gerissen und spießt seine Hand auf einem hervorstehenden Nagel auf, was keinen weiter interessiert. Karma übernimmt angesichts dieser halbseidenden Zombieattacke den vakanten Posten der freundlichen Hysterikerin von neben an und bekundet, jetzt doch bitte nach Hause gehen zu wollen.
Eben noch nackig, jetzt schon durchschossen…

Da die Zombies nun zur Generalattacke blasen, nehmen unsere Freunde die Beine in die Hand und galoppieren zum Ufer. Leider hat sich das Schlauchboot, mit dem man zur „Lazarus“ übersetzen könnte, in Luft aufgelöst, also schmeißt sich Simon ins Wasser, um beherzt rüberzukraulen. Dumm nur, dass seine Kollegen vom Ufer aus feststellen, dass der Kahn inzwischen ausschließlich von Zombies bevölkert wird, die sich ob der Aussicht auf heranpaddelndes Frischfleisch nicht lumpen lassen und Smin entgegenschwimmen. Auch Liberty, ein asiatisches Mädchen in einem Stars-and-Stripes-Einteiler stürzt sich, aus weniger nachvollziehbaren Gründen, in die Fluten, dieweil Casper die Zombiekrauler unter Feuer nimmt (was Gelegenheit für ein paar Unterwasser-Matrix-Bullett-Effekte bietet). Obwohl alles sehr dramatisch und unübersichtlich ist, gelingt Simon als auch Liberty die Rückkehr ans Ufer mit heiler Haut, wo inzwischen auch Kirk (der Kapitän hat sein Boot im Stich gelassen? Schande über ihn) mit einem lasergesteuerten Gewehr am Zombiescheibenschießen teilnimmt und einem besonders aufdringlichen Untoten die Rübe wegpustet. Zwar gelingt es einem anderen vorwitzigen Zombie, Kirk in den Arm zu beißen, aber für´s erste wird die Angriffswelle der Monster zurückgeschlagen, man kann die Wunden lecken. Simon beugt sich unvorsichtigerweise über einen niedergeschossenen Zombie und macht die schmerzhafte (und bislang auch genregeübten Vielsehern sicherlich eher unbekannte) Erfahrung, dass Zombiespucke mindestens so ätzt wie Alienblut. Da trifft es sich günstig, dass Rudy Medizin studiert (zwar vor´m ersten Examen, aber mein Gott, gewisse Grundkenntnisse wird der schon haben) und die angeschlagenen Simon und Kirk fachmännisch verarzten kann (auch wenn sich das weitestgehend auf das bewährte Hausmittel „Desinfektion mit Alkohol, äußerlch angewendet“ beschränkt, worauf sogar ich noch mit Müh und Not ohne Medizinstudium gekommen wäre). Casper faßt den Plan, sich zu ihrem eigenen Polizeikübel durchzuschlagen (der ja, dank der intelligenten Vorausplanung der Bullette am entgegengesetzten Ende der Insel rumeiert) und rekrutiert Greg als zwangsfreiwilligen Begleiter für die Expedition. Greg ist wenig begeistert, aber nach Caspers Ansicht der einzig Abkömmliche (Rudy wird für die Versorgung der Verletzten gebraucht und scheinbar mag Casper nicht mit einer Geschlechtskollegin alleine durch die Wälder ziehen). Die beiden dackeln ab, und weil sie momentan drehbuchgemäß nix besseres zu tun haben, können die Zurückgebliebenen über die Herkunft der Monster spekulieren. Rudy tippt auf „Mutationen“, nur Alicia (ausgerechnet die, die Romero-Filme nicht kennt und das ganze für einen practical joke der Veranstalter hielt) legt sich frühzeitig auf Zombies, wie sie im Buche stehen, fest.

Das bietet Kirk nun endlich die willkommene Gelegenheit, die backstory der Insel zu erzählen, weswegen die lokalen Fischersleut sich bei der bloßen Erwähnung der „Isla del Muerte“ in die Ostfriesennerze machen. Wir schalten um in einen Flashback und stilvolles sepia-s/w (wie uns Dr. Boll im AK vermittelt, kommt die Farbgebung hauptsächlich daher, weil man das eigene Material der angekauften Segelschiff-Stock-Footage angleichen musste). Ik heff mol ´n Hamboorger Veermaster seh´n… bevor jetzt die Bewohner der Waterkant ob der Schändung ihres Dialekts über mich herfallen, komm ich wieder zum Film zurück. Vor ein paar hundert Jahren (präziser wird´s nicht) versuchten die Spanier einen ihnen ungenehmen Typen namens Padre Castillo zu deportieren, weil der allerhand Schabernack getrieben hatte (he tampered in God´s Domain). Castillo, ein hochsympathischer Glatzkopf in der Kategorie Mumie Arnold Vosloo Handelsklasse B minus, hockt angeschmiedet im tiefsten Deck der spanischen Schaluppe, wird vom Capitano besucht und erwürgt selbigen mit seiner eigenen schweren Eisenkette. Danach, verklickert uns Kirk, weil uns der Flashback schon ausgeht (den hat´s streng genommen für gar nix gebraucht), habe Castillo das Schiff übernommen (immer noch angeschmiedet? Respekt), die Crew massakriert, habe an der damals-noch-nicht-Isla-del-Muerte Bruch gebaut, die Einheimischen versklavt und jeden gekillt, der es gewagt habe, seinen unvorsichtigen Fuß auf das Eiland zu setzen. „Manche sagen, er tut es heute noch“, beendet Kirk die heutige Ausgabe der campfire tales (mir ist immer noch nicht klar, warum Spanier, so anno 17pfirsich rum, ihre speziellen Gefangenen an der amerikanischen Westküste, und da ziemlich im Norden, spazierenfahren). Karma hält diese Spukgeschichte für den üblichen gequirlten Kuhdung und plädiert darauf, dass es sich dabei wohl um Schmugglerlatein handle.
Immer im Dienst: Der Kaleun! Die Wumme hätt´ er im WK Zwo sicher auch gern gehabt…

Casper und Greg geraten indes unter die Zombies. Die Bullette knipst den ein oder anderen Untoten aus (die scheinen insgesamt doch deutlich einfacher zu elimineren zu sein als die klassischen Romero-Toten) und empfiehlt Greg, sich zu verzupfen. Greg rollt versehentlich einen kleineren Abhang runter und spielt clevererweise tot. Die Zombies sind relativ dämlich und fallen auf dieses durchschaubare Manöver rein, ignorieren Greg, der sich, kaum sind die Zombies an ihm vorbeimarschiert, heimlich, still und leise zu verdrücken gedenkt, dabei aber blöderweise auf einen Zweig tritt. CRIC! Die Zombies mögen blöd sein, aber sie haben gute Ohren. Ein schlappes Dutzend Zombies stürzt sich auf den bedauernswerten Greg…

Okay, wir sind jetzt in etwa knapp über Halbzeit und von dem Gore- und Splädda-Gewitter, das man uns, nicht zuletzt durch die SPIO/JK-Freigabe, versprochen hat, ist bislang noch nicht wirklich viel gesehen gewesen. Doch wieder nur Schaumschlägerei oder kommt da noch was? Na, schauen wir mal. Bei den Am-Strand-Zurückgelassenen kommt jedenfalls die Idee auf, sich erneut zum Haus durchzuschlagen, das könne man wenigstens verteidigen (wobei ich mich jetzt allerdings frage, warum man nicht JETZT zum Boot schwimmt, wo doch die dort residierenden Zombies allesamt geplättet wurden? Ja, ich weiß. Hat man im Horrorfilm einen Plan mal ausprobiert und er hat nicht gleich auf Anhieb geklappt, ist er, ungeachtet der Erfolgsaussichten im Wiederholungsfall, in die Tonne zu kloppen). Casper kommt solo zurück, verkündet, dass es mit Gregs Lebenserwartung nicht gar so günstig aussieht, und hält ansonsten die Idee mit dem Haus auch nicht für ganz schlecht, weil sie auf ihrem Trip rausgefunden hat, dass ihr eigenes Boot auch weg ist, dito ihr Deputy. Dem Plan wird anfänglich Skepsis entgegengebracht, weil man an der eigenen Firepower zweifelt. Aber da kann Kirk helfen, der sein Schmuggelgut (wer hätt´s gedacht) selbstlos zur Verfügung stellt – kistenweise großkalibrige Wummen aller Rassen und Klassen (versteckt übrigens unter kubanischen Zigarren. Hm. Ist das sinnvoll, Schmuggelgut unter anderweitigem Schmuggelgut zu verbergen?) und, last, but not least, die gute alte Machete. Die Kids bewaffnen sich, als gelte es, Rambo II plus III in einem Aufwasch nachzuspielen.

Ist auch nötig, denn wir kommen nun zum Herzstück unseres Filme, dem großen Action Set Piece, der zwölfminütigen stand-out-Sequenz, mit der sich Uwe Boll in den Annalen des Genre-Kinos unsterblich machen will. Das Haus ist nämlich von einigen Dutzend untoten Gestalten umringt, und durch die muss sich die Heldenschar jetzt durchballern. Es macht jetzt wenig Sinn, das, ehm, dramaturgisch sinnvoll nachzuerzählen… also in der Reader´s Digest-Fassung: Boll zieht alle Register seines Könnens, d.h. wir dürfen 360-Grad-Turntable-Kamerafahrten en gros bewundern (eine Technik, auf die der Director saustolz ist – die Akteure stehen dabei auf einer kreisförmigen Bühne, um die eine Kamera mit 120 km/h rumsaust, was dann effektvolle Slowmo-Shots ermöglicht. Und für die Darsteller lebensgefährlich ist…), Matrix-Bullettime-Effekte gibt´s im Dutzend billiger, etliche Videospiel-Clips werden eingeblendet, Saving Privat Ryan-HD-Look wird ausprobiert, und jetzt wird auch nach Herzenslust gespläddat, bis die Schwarte kracht, wobei die armen Zombies es ausbaden müssen. Die katapultieren sich zwar aus allen möglichen Ecken & Winkeln, werden aber von der überlegenen Feuerkraft – und auch mit der Machete, wozu haben wir das Ding schließlich dabei – der Helden in ihre Bestandteile zerlegt. Nachdem die Helden den Zombies einige Minuten lang ordentlich eingeschenkt haben, ziehen sich die Untoten zurück, um sich zu sammeln. Ein leider nicht wirklich besonders geglückter eye-candy-shot tritt die zweite Angriffswelle der Zombies los – einer der ihren wirft eine Axt, Casper kontert mit einer Ladung aus ihrer Schrotflinte, als leider eher mäßig animierter bullet-time-Effekt (und vor allem unaufgelöster, denn während der Zombie zwar ordnungsgemäß von den Schrotkugeln geplättet wird, verabschiedet sich die Axt ins CGI-Nirvana und umkreist vermutlich heute noch unseren Planeten). Liberty gibt den Zombies per Hand- und Fußkante saures, alldieweil sie Kung-fu-Expertin ist, wird aber nixdestotrotz von den zahlenmäßig überlegenen Untoten angeknabbert, was Rudy schwer mitnimmt (hm, okay, scheinbar war Liberty seine neue Freundin, aber das hat man dann bislang geschickt vor uns verborgen) – emotional überwältigt durchleidet er einen extrem schnell geschnittenen Flashback, gegen den „MTV-Editing“ aufmerksamkeitsdefizitsyndromauslösend wirkt. Jetzt wird Rudy zum Tier und rettet zunächst Casper vor einem Zombie, der ausnutzen will, dass die Bulette gerade ein wenig irritiert ist, weil sie ihren zombifizierten McGyver umnieten musste.
„Aaargh! Warum sind wir nur in schwarz-weiß zu sehen? Ich TÖTE dich!“

Immer noch sieht der Plan übrigens vor, ins Haus einzudringen, wobei ich mir an Stelle unserer Protagonisten das jetzt doch noch mal scharf überlegen würde. Kann doch eigentlich kein Zufall sein, dass die Zombies auf dem FRIEDHOF davor ´ne Vollversammlung abhalten. Naja, aber wir müssen ja irgendwie weiterkommen. Rudy und Casper versuchen, durch ein Fenster in die Hütte einzusteigen. Rudy gelingts, aber der armen Polizistin rupfen die Zombies fieserweise beide Laufstelzen ab (ich muss zugeben, das hätte ich gar nicht bemerkt, wenn´s Boll im AK nicht als „härteste Szene“ des Films beworben hätte. Gegen Shaun of the Deads FSK-16-freigegebene vergleichbare Szene ist das hier allerdings Firlefanz). Was Rudy also mit letzter Kraft ins Haus zerrt (und dann erst mal in seliger Gemütsruhe das Fenster verrammelt, was prinzipiell ja sinnvoll ist, man aber etwas behender erledigen könnte), ist also vertikal beeinträchtigt (aber saubere Stümpfe machen die Zombies!) und verscheidet umgehend. Rudy, der irgendwie den Sinn für Prioritäten noch nicht ganz mit Löffeln gefressen hat, nimmt sich die Zeit, ein Stück Stoff zu suchen, mit dem er die Leiche abdecken kann, ehe er auf die Idee kommt, dass vor der Tür noch ein ganzer Eimer Freunde von ihm steht, rein will und vermutlich grad von Zombies gefressen wird. Tja, wüsste Rudy, worauf´s in Krisensituationen ankommt, hätte zumindest Kirk eine schmerzhafte und, da wir ja Zombiefilme kennen, nicht unbedingt begrüßenswerte schwere Beinverletzung weniger.

Aber was soll´s, Schwund ist überall und erst mal wähnt man sich in vermeintlicher Sicherheit. Simon pellt sich mehrere Hautschichten vom Gesicht und ist ziemlich scheiße drauf, weil er seine Modelkarriere beeinträchtigt sieht (mein Gott, als Unterwäschemodel braucht man doch nur ´nen Body und kein Face, oder?), Kirk ist ob der Beinwunde halbtot, aber vergleichsweise sonnig gelaunt (soviel Spaß hatte der Kaleun vermutlich seit 1943 nicht mehr). Wir machen kurze Bestandsaufnahme – wir haben jetzt noch Simon, Karma, Alicia, Rudy und Kirk unter den Lebenden. Simon nimmt sich, wie erwähnt, seine Sinnkrise, worauf Karma (die ja auf ihn steht) ihre Chance wittert und ihm versichert, dass er auch mit halbem Gesicht für sie noch sexy ist. Es ist IMMER Zeit für eine ausführliche Kussszene. Alicia und Rudy stellen überrascht fest, dass die Zombies ungeahnten Gemeinsinn beweisen und ihre gefallenen Kameraden vom Kampfplatz wegschleppen (that´s a first, I think). Alicia stolpert über Caspers Leiche, was bei Rudy ordnungsgemäßes Selbstmitleid auslöst, Caspers Tod sei seine Schuld und überhaupt, und deswegen schultert Rudy seinen Rucksack und will wer-weiß-wohin trampen (ich weiß bis jetzt noch nicht, was er da vor hat… Suicide mission?). Alicia belabert Rudy und, als das nicht recht fruchten will, drückt sie ihm einen Schmatz auf die Lippen. Oh ja, sweet character time…

Karma und Simon scheinen von der schnellen Truppe zu sein, jedenfalls kann Karma Alicia und Rudy beim Wiederauffrischen ihrer intimen Beziehung stören, weil´s Kirk angeblich schlecht geht. Halte ich für ein Gerücht, denn der ist bestens drauf, nur halt nicht ganz gesund, aber zumindest nicht in akut lebensbedrohendem Zustand. Ich glaube, Karma gönnt nur Alicia den anstehenden Sex nicht. Alicia findet ein altes Buch, das sie als Logbuch des spanischen Segelschiffs identifiziert (sehr vorausschauend von den spanischen Seeleuten, dass sie ihre Logbücher als gebundene und gedruckte Ausgaben führen. Die wievielte Auflage isses denn? Verdammte Hacke, Logbücher werden von Hand geführt und nicht noch zum Verlag getragen, damit der das druckt…). Kaum hat Alicia den Schmöker gefunden, meldet sich auch schon Kirk zu Wort und schlägt vor, dass die im Gegensatz zu ihm mobilen Kids doch mal die Hütte nach nützlichen Gegenständen durchsuchen sollten (hm, andersrum wär die Reihenfolge doch sinnvoller?). Rudy behauptet, nachdem Alicia ein paar Passagen aus dem Logbuch zitiert hat, die nicht wirklich irgendwas zur Sache beitragen (und dies ja auch schwerlich können), dass „es nun Sinn ergibt“ (hä? Was hat der geraucht?).
Matrix Revolutions!

Die Durchsuchung des Gemäuers führt zu einer verschlossenen Tür, die man munitionssparend nicht etwa aufschiebt, sondern mit purer Trittkraft aufbricht. Dahinter befindet sich das übliche mad-scientist-anno-1783-sicko-Labor, Zombie-Bastelwerkstatt und -ersatzteillager. Ein Mikroskop ist auch aufgestellt, damit Rudy, wie wir wissen, Medizinstudent im frühen Semester, mit dessen Hilfe und der freundlicherweise bereits untergelegten Zombie-Blutprobe feststellen kann, dass der Untoten-Lebenssaft „mutiert“ ist. Hilft uns zwar rein plotmäßig nicht wirklich weiter, aber wir können mal wieder ein schickes Schlagwort in den Raum werfen.

Kirk, den man auf einem Tisch aufgebahrt hat, als wär er schon hin, hört plötzlich ein vertraut klingendes Pfeifen. Der Käpt´n setzt seine Mütze auf (Ordnung muss sein), will der Sache auf den Grund gehen, unterliegt aber zunächst mal der Schwerkraft und muss kriechenderweise zur Haustür, eh, krauchen (und Kirk hält es warum für intelligent, die verrammelte Tür zu öffnen?). Draußen steht einer, wolle mer ihn reilasse? Naja, nicht wirklich, denn es ist Salish, und der macht einen ziemlich untoten Eindruck. Kirk ballert ihn daher auch without remorse über den Haufen. Rudy hört den Schuß, eilt zurück in den Vorraum, findet Kirk dort abwesend und tritt ebenfalls vor die Haustür. „Wollen sie sich umbringen?“, herrscht er den Käpt´n an, doch der sieht´s realistisch (oder auch er kennt die ehernen Regeln der Untoten-Filme): „Ich bin schon tot!“ Und wo er schon tot ist, kann er ja wenigstens noch ein paar der Zombies mit in die ewigen Jagdgründe nehmen. Während Rudy sich in die relative Sicherheit der Hütte zurückzieht, zündet Kirk eine Dynamitstange und bläst damit sich, ein halbes Dutzend Zombies und – intelligenterweise – die Eingangstüre in den Orkus (für einen Moment war ich versucht, dem Film ein bisschen Cleverness zuzubilligen, es sah nämlich kurz so aus, als würden die Zombies Kirk tatsächlich nicht angreifen, weil sie ihn, ähnlich wie die Vampire in From Dusk Till Dawn bereits als einen der ihren ansehen, aber das dauert ungefähr 2 Sekunden und wird daher von mir dem Kollegen Reiner Zufall zugechrieben).

Guter Rat für die restlichen Überlebenden ist daher teuer, aber zum Glück findet sich im Innenhof eine Falltür in ein unterirdisches Tunnelsystem (aha, was es nicht alles gibt) sowie ein paar Fässer Schießpulver. Könnten prinzipiell nützlich sein, letzere, wenn man nicht, behauptet Rudy, einen bräuchte, der zurückbleibt und das Schwarzpulver in die Luft jagt (äh, von einer Pulverlinie, wie man sie in jedem drittklassigen Piratenfilm sieht, habt ihr Nasen noch nix gehört?). Der Freiwillige für diese Kamikaze-Aktion ist schnell gefunden, weil Simon gerade von einer Fuhre aufdringlicher Zombies bedrängt und am Kragen gepackt wird. Rudy spurtet den beiden Girls in die Katakomben nach (und ist erstaunlicherweise als erster unten, obwohl er mit Rückstand als letzter die Treppe in Angriff nahm), Simon schießt aufs Schwarzpulver (John-Woo-, bzw. Ringo-Lam-Gedächtnis-Bullet-Perspektive-Shot), boom-boom-ka-da-da-booom!!! Das Haus explodiert in tausend Fetzen (besonders hübsch finde ich, dass die Eingangstür malerisch direkt auf eine Kamera zufliegt, ungeachtet der Tatsache, dass die schon fünf Minuten vorher bei Kirks Heldentod atomisiert wurde).
LOGBUCH? Jaaa, ganz sicher…

Aus mir wieder mal nicht gänzlich nachvollziehbaren Gründen ist sich Rudy sicher, dass das Tunnelsystem irgendwie-irgendwo-irgendwann zum Meer führt, weil er spekuliert, dass so Vorräte auf die Insel gebracht wurden (und wer immer die Tunnel angelegt hat, hat sogar Schienen verlegt. Wow. Kommt davon, wenn man in einer Mine dreht, aber sich nicht unbedingt die Mühe macht, die Location an die Script-Erfordernisse anzupassen). Ich schätze, diese ganze Minen-Sequenz ist nur deshalb im Film, weil man (wie eigentlich ständig im Film und von mir nicht gesondert erwähnt) ein paar einschlägige Game-Sequenzen einbauen kann. Der schuftige Zombie-Dompteur hat allerdings vorgebaut und IN DEN WÄNDEN der Mine modernd-moosige Untote deponiert (die da offenbar schon seit Jahrhunderten vor sich hin schimmeln und darauf hoffen, dass irgendwann mal jemand vorbeischaut). Karma mausert sich unerwarteterweise zur Kampfamazone und meldet sich freiwillig, die Mooshammer, äh, -zombies aufzuhalten, auch wenn das lästigerweise ihr eigenes Ableben zur Folge hat.

Da, plötzlich und unerwartet, springt jemand mit-dem-Schwert-einen-Zombie-durchbohrenderweise unseren letzten Überlebenden (Rudy und Alicia) zur Seite. Es ist … Greg!!! Bzw. Greg im Obi-Wan-Kenobi-Jedimeister-ich-zieh-mir-ne-alte-Wolldecke-über-die-Rübe-und-mach-einen-auf- geheimnisvoll-Outfit! Greg ist zwar schweigsam, macht aber ein paar einladende Handbewegungen und führt die vertrauensseligen Rudy und Alicia in ein weiteres Geheimlabor, in dem einige fiese Instrumente aus dem Pleistozäikum der modernen Apparatemedizin rumliegen. Rudy zupft mal probehalber an einem herumhängenden Bündel und muss entsetzt feststellen, dass es sich hierbei um den offensichtlich zur Ausweidung vorgesehenen Simon handelt. Ist auch kein Wunder, denn Greg ist gar nicht Greg, sondern… Castillo himself im Greg-Suit (tut mir leid, es ist mehr als billig, diese Szene größtenteils vom Greg-Schauspieler spielen zu lassen, um sich einen aufwendigen Make-up-Effekt zu sparen. Rob Zombie hat´s im Haus der 1000 Leichen besser gelöst). Und Castillo tut nun endlich Butter bei de Fische – seine Handlanger-Zombies klatschen Rudy auf den OP-Tisch, denn Castillo braucht ihre Körper als Bastelgrundlage. Immortal Dialogue, sinngemäß zitiert:
Endlich gefunden! Der Kopf von Alfredo Garcia! (Der war jetzt für die Cineasten unter Euch…)

Rudy: „Sie haben das Geheimnis des ewigen Lebens entdeckt, aber warum?“

Castillo: „Um unsterblich zu sein!“

Ta-daa, ta-daa, ta-daa. Jedenfalls macht das einen weiteren sepia-Flashback nötig, dem wir entnehmen, dass Castillo den Spaniern deshalb unheimlich wurde, weil er seine Hinrichtung am Galgen grinsend überlebt hatte. Deswegen sollte er mit dem Schiff weggebracht werden, wohin auch immer, er tötete den Captain, übernahm das Schiff, landete auf der Insel, experimentiert dort weiter (woher hatte er die Ausrüstung? Hatte der Segler gleich ein mad-scientist-Labor mit an Bord oder hat er´s bei Quelle bestellt?), entdeckte das Geheimnis des ewigen Lebens und begann damit, Zombies zusammenzubauen, warum-auch-immer. Na, ist jemandem der kleine logische Fehler aufgefallen?

Genau. Laut diesem Flashback entdeckt Castillo das Geheimnis der Unsterblichkeit AUF DER INSEL, hat aber schon vorher seine Hinrichtung überlebt und sich als unkillbar erwiesen??? Eh, sorry, ich tilte gerade mal aus. Wozu genau er seine Zombies nun braucht (scheinbar nur als Handlanger), bleibt unklar. Jedenfalls will Castillo, dem Unsterblichkeit hin oder her das Gesicht leicht auseinanderfällt, sich an Alicias peachy skin gütlich tun. Dask ann Rudy nicht zulassen, springt vom OP-Tisch, was wiederum Alicia ermöglicht, Castillo zu durchbohren. Auf zur Flucht! Rudy rupft dabei noch Simons Leiche eine Handgranate vom Gürtel. BOOOM, die nächste, Castillo hat heute einen echten Verschleiß an Labors (aber wir glauben doch nicht ernstlich, dass der tatsächlich schon hin ist?).
Hallo, ich bin Jedi-Ritter. Kann ich helfen?

„Das war knapp“, stellt Rudy fest, und es wird sogar noch knapper, denn natürlich hat Castillo die Explosion überlebt und geht mit einem Schwert auf unsere Helden los. Turntable-Shots schließen sich mal wieder an (man kann ein Stilmittel auch übertreiben, frag nach bei Kitamura) und nun macht sich doch gewinnbringend bemerkbar, dass wir ganz am Anfang etabliert haben, dass Alicai fechten kann wie ´ne Große. Rudy wird schnell aus dem Spiel genommen und liegt benommen am Boden, während Castillo und Alicia sich duellieren. Fechtmeisterin oder nicht, Castillo hat jahrhundertelange Erfahrung, nutzt eine (ungefähr fußballplatzgroße) Lücke in ihrer Deckung und spießt sie mittschiffs auf. Bätsch. Das kann Rudy natürlich nicht auf sich sitzen lassen, schnappt sich die Axt, die er vorher hat fallen lassen und dengelt Castillo den Kopf vom Rumpf (ich hab in billigeren Filmen bessere fake-head-props gesehen). Wer unsterblich ist, wird durch solche Lappalien halt nur bedingt aufgehalten, weswegen Castillos kopfloser Restkörper Rudy trotzdem am Kragen packt und würgt. Da muss dann halt Alicia noch mal von den Toten auferstehen, sich mühselig in die Senkrechte hieven und dann beherzt eine Melone, äh, verzeihung, Castillos Kopf zertreten. Damit ist Castillo dann endgültig tot, aber Alicia leider auch. Womit wir wieder am Anfang wären.

Wie immer, wenn alles zu spät ist, kommt Hilfe in Form einer per Hubschrauber eingeflogenen Spezialeinheit (das ist wohl auch eine Hommage ans Spiel, mit der ich nichts anfangen kann, mangels Sachkenntnis). Die Jungs wissen, was sie erwartet: „Vermeidet jeden Kontakt mit reanimierten Homo Sapiens“, wie sich der eine Agent ausdrückt (kann mir bitte jemand erklären, WOHER die wissen, dass sie´s mit Zombies zu tun haben werden?). Rudy schleppt sich den Rettern entgegen, hat sich aber zu unserer Verblüffung die zwar recht schwächlich wirkende, aber auf eigenen Füßen stehende Alicia unter den Arm geklemmt. Die Agenten verlangen nach Rudys Nachnamen. Können sie haben: „Curian!“ (Jetzt dürfte den Hardcore-Gamern so manche Schuppe aus dem Haar fallen, aber bei mir zündet der Gag leider erst nach Audiokommentar, ich erklär´s gleich noch). Rudy und Alicia werden gen Seattle geflogen und im letzten voiceover behelligt Rudy uns noch mit ein paar Gedanken zur wahren Liebe, die sich dummerweise auch nicht davon einschüchtern lässt, dass er nicht ganz weiß, was aus Alicia werden könnte…
Call her Xena!

(Und hier die versprochene Erklärung: Durch die Erwähnung des Namens Curian qualifiziert sich House of the Dead als Prequel zum Game, in dem Rudolph Curian der vom Spieler aufzuhaltende wahnsinnige Zombie-Schöpfer war, der die Plage erst über die Zivilisation brachte. Man muss sich also zusammenreimen, dass Rudy Alicia mit Castillos Ausrüstung – wie auch immer, wo doch BEIDE Labors in die Luft gejagt wurden – reanimierte und dadurch die spielbegründende Katastrophe auslöste. Yeah, it´s that stupid!).
Bewertung

Okay, das war also House of the Dead. Ist es ein guter Film? Hell, no. Ist es ein so astronomisch-unfaßbar-debil-katastrophaler Rotzfilm, wie es der negative Hype uns glauben machen will? Auf gar keinen Fall. Was wir bei House of the Dead und speziell den Reaktionen auf den Film mal wieder vor uns haben, ist ein klarer Fall von Nachplapper-Syndrom. Es ist in gewissen Kreisen einfach schick, Boll als den größten Vollpfosten, der jemals hinter einer Kamera stand, zu titulieren, und wenn man zu dieser Elite der Durchblicker und Wahrheits-Pachter gehören will, muss man halt einfach mitschreien, wie scheiße House of the Dead doch ist. Bevor ich tiefer in die Analyse des Films an sich einsteigen will, möchte ich vorab noch meine Theorie dazu abliefern, wieso Boll-Bashing bei den Horrorfans derzeit so angesagt ist.

Ich denke, es liegt einfach daran, dass Boll in einer gewissen Weise ehrlicher ist als die meisten anderen Horror-Regisseure. Er gibt mehr oder weniger offen zu, dass er Horrorfilme nicht dreht, weil es ihm ein besonderes künstlerisches Bedürfnis oder ein persönliches Anliegen ist, sondern weil damit mit überschaubarem Aufwand gut Kohle zu verdienen ist. Und Boll geht´s primär ums Geldverdienen, für sich selbst sowie für die Investoren, die ihre Kohle in seine Medienfonds stecken. Klar, dass man mit dieser Grundeinstellung beim ach-so-idealistischen Horrorpublikum keine Sympathiepunkte sammelt und deswegen tatsächliche und vermeintliche Schwächen des Films geschlachtet werden, als gäbe es kein Morgen mehr.

Ich lasse dieser Theorie noch eine weitere provokante These folgen – würde man House of the Dead aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschheit löschen, in Vor- und Abspann den Namen „Uwe Boll“ durch „Ryuhei Kitamura“ ersetzen und neu starten, die weite Welt des Fandoms würde den Streifen als Innovation des Horrorgenres, next big thing, tollsten Gore-Hammer diesseits der Serengeti und visuelles Meisterwerk preisen. Weil Kitamura ist ja ein Gott und Künstler und was weiß ich noch alles. So, damit hab ich mich weit genug aus dem Fenster gelehnt, um den zweifellos auf mich niederprasselnden Hatemails gelassen entgegensehen zu können.

Natürlich sind beide Extreme, das tatsächliche des Boll-Bashings und das hypothetische „von-einem-anderen-genauso-Gedrehten-„-Abfeierns grundfalsch. House of the Dead ist kein guter Film, gewiß nicht, aber auch nicht wesentlich schlechter als ein Großteil der Low- bis Middle-Budget-Horrorware, mit dem man uns die vergangenen Jahre zugekleistert hat.

Ein Großteil der Schwächen des Films muss man dem Teil der Produktion zurechnen, der wirklich, pardon my french, beschissen ist, und das ist das Drehbuch. Und an dem ist Boll nun wirklich nicht schuld (außer vielleicht, dass er es letztlich wohl auch mit in Auftrag gab); verbrochen wurde es vielmehr von Mark Altman (der zuvor nur die Geek-Comedy Free Enterprise geschrieben hatte), Dan Bates (Story-Credit, vormals nur als Produzent tätig) und Dave Parker (letzterer allerdings Autor und Regisseur meines kleinen Zombie-Darlings The Dead Hate The Living! und vormaliger Full-Moon-Haus-Cutter). Ich denke, man kann sogar noch Dave Parker von einem Großteil der Schuld freisprechen (wobei das mein wishful thinking sein mag), weil ich mal spekulieren möchte, dass Parker einen Rewrite übernahm und dabei dafür sorgte, dass der Film, durch die zahlreichen in-jokes, eine tongue-in-cheek-Attitüde bekam, während die von Bates und Altman erdachte Grundstory ziemlich für die Tonne ist. Uwe Boll ist im Audiokommentar der deutschen DVD der erste, der zugibt, dass die Story flach und die Charaktere noch flacher sind (weswegen er zwar geschriebenen und gedrehten, aber als irrelevant eingestuften character-Schmonzes dann auch pflichtschuldigst aus dem Film schnippelte).
Was soll´s, schmoddern wir halt mit…

Das Script, mit all seinen tumben Klischee-Charakteren, die aus dem Schnittmusterbogen „Horrorfilmfiguren für Anfänger“ ausgestanzt wurden, ist dämlich und schießt sich bei beinahe jeder sich bietender Gelegenheit ins Knie – von der lächerlichen Grundidee des Raves auf einer abgelegenen Insel (welcher Veranstalter würde für eine Audience von vielleicht 200-300 Leuten einen derartigen logistischen Aufwand betreiben, wenn er sich einfach irgendwo in der nächstbesten Stadt eine Halle mieten kann?) über Zufällig- und Abseitigkeiten (Casper lässt sich BEWUSST an der entgegengesetzten Seite der Insel absetzen, nur damit sie später einen Grund hat, mit Greg allein loszuziehen und den armen Jung zum Zombiefutter zu machen; Kirk, der Fischer und Waffenschmuggler, der nichts besseres zu tun hat, als für lausige 1000 Dollar den Törn zu machen, obwohl er mit seinen Schmugglereien sicher ein Vielfaches verdient; nochmal Kirk, bei dem wir nie erfahren, wie er eigentlich von seinem von Zombies belagerten Boot runtergekommen ist; die hint´ und vorn unlogische Backstory von Castillo; unglaubwürdige character turns wie der von Karma), Widersprüche und Vorhersehbarkeiten schleppt und allein schon aufgrund der von mir vielgeliebten Struktur der Rückblenden-Erzählung Spannungsaufbau gar nicht erst vollziehen kann…

Da sollte man, würde man sich einer gewissen Objektivität befleißigen (verdammt, jetzt fange ich an, meine Reviewer-„Kollegen“ wegen mangelnder Objektivität zu kritisieren… gleich nagelt mir einer meine Fulci-Reviews ans Knie), eigentlich über Uwe Boll nicht schimpfen, sondern ihn vielmehr loben, dass House of the Dead trotz des debilen Scripts noch ein überraschend ansehbarer Film geworden ist, denn das ist somit praktisch ein singulärer Verdienst des Directors. Nein, ich möchte Uwe Boll jetzt nicht den Best-Director-Academy-Award überreichen (und ich hab auch keine größere Geldspende der Boll KG entgegengenommen, zumindest bis jetzt nicht, aber meine Kontonummer ist ja zu finden…), aber, seien wir mal ehrlich, grundsätzlich macht Boll, die Qualität (bzw. den Mangel daran) des Drehbuchs zugrundegelegt, vieles richtig – er eliminiert den ganzen langweiligen Charakter-Schmarrn, der bei den Pappkameraden eh für die Katz´ wäre und reduziert den Film auf das wesentliche, nämlich auf seine plakativen Schauwerte: Action, Splatter, Gore. Dennoch zieht sich die Auftaktphase noch ziemlich, so richtig in Overdrive kickt der Film erst mit dem Angriff der schwimmenden Zombies auf Kirks Kahn – von da an gibt´s aber eigentlich nur noch auf die Omme mit nur seltenen Auszeiten (der erste Flashback auf Castillo und die kurzen Charakter-Momente, sobald die letzten fünf Überlebenden sich im Haus verschanzt haben) – rasant ist es allemal, spannend natürlich weniger, dafür wird ab Filmmitte fröhlich gespläddat, wobei (eigentlich bundesprüfstellenfreundlich) die Zombies (und damit allenfalls menschenähnliche Wesen, aber seit einiger Zeit gibt´s diese Unterscheidung ja nicht mehr) die hauptsächlich Leidtragenden sind. Wirklich plakativ-goreintensive Gewalt gegen lebende Menschen gibt´s eigentlich nur in der Killszene von Casper, und die hätte ich, wenn Boll mich nicht freundlicherweise darauf hingewiesen hätte, glatt übersehen. Bei den Zombies dagegen gibt´s kein Halten, da fliegen Arme, Beine, Köpfe im hohen Bogen, da kann sich eigentlich kein Splatterhead beschweren.

Mit Sicherheit kann man Boll eins nicht vorwerfen – dass der Look des Films schlecht wäre (gut, die Amerikaner haben DVD-technisch Pech, deren DVD kommt im 1.85:1-Format, während wir hier das original-intendierte 2.35:1-Scope genießen dürfen), denn der ist, ganz im Gegentum, perefkt. Horror-Puristen können natürlich bemängeln, dass ein solch edler Hochglanz-Look an sich kontraproduktiv für die Sache ist, aber wenn sich das geneigte Fandom mit Nispels sicher auch nicht weniger auf Ästhetik getrimmter Texas Chainsaw Massacre-Inszenierung anfreunden kann, gibt´s eigentlich keinen Grund, House of the Dead aufgrund seiner fast schon opulenten Optik abzulehnen. Die optische Opulenz wäre natürlich noch gewinnbringender eingesetzt, wenn der Streifen bemerkenswerte Sets hätte, aber da merkt man das doch relativ niedrige Budget (die IMDB gibt 7 Mio. $ an, und das ist dann ja schon wirklich fast ein Sonderangebot) – ein Großteil des Films spielt nun mal unter freiem Himmel im Wald (ich sag doch, Kitamura!), das creepy-House ist zwar recht „nett“ anzusehen, hätte aber ein wenig mehr „gothic feeling“ vertragen können (das Innere wirkt auch im Vergleich zur Außenansicht leicht klaustrophobisch).

Gut, kommen wir langsam zum Thema an sich, Bolls eigentlicher Inszenierung. Ja, er IST ein Regisseur, dem das Gimmick über alles geht, ja, er übertreibt wirklich mit der Zelebrierung seiner Tricks und Kniffe, aber ja verdammt noch mal, das macht Kitamura (ich reite drauf rum) genauso und da isses cool and stuff. Sicher ist das zentrale action set piece, der große Shoot-out mit den Zombies vor dem Haus, visuell eindeutiger overkill, sicher wäre weniger gimmicky Inszenierung in dem Fall besser mehr gewesen, aber, man muss zugeben – Boll wollte, dass die Szene im Gedächtnis bleibt und das tut sie… der Neid muss es auch lassen, die Shots sehen zumeist wirklich cool aus, aber anstatt ungefähr acht oder zehn der Turntable-Shots hätten´s zwei oder drei auch getan, der große Matrix-Axt-Schrotflinte-Shot ist aufgrund der eher, naja, weniger überwältigenden Animation beinahe schon als mißlungen einzustufen (Boll selbst hält den Shot auch für den dafür betriebenen Aufwand nicht angemessen gut), aber ich hatte aufgrund des negativen Rummels um den Film und speziell diese Szene (gut, der Regisseur war mit seinen teilweise unbeholfen bis unvorteilhaft formulierten Verteidigungsstatements sicher nicht unschuldig dran) schlimmeres erwartet. Trotz ihrer Schwächen aufgrund der Übertreibungen macht die Szene beim Zukucken großen Spaß – wirklich GESTÖRT haben mich in dieser Szene nur die viel-zu-vielen Einblendungen von Videogame-Clips. Wenn ich sowas sehen will, dann zocke ich Egoshooter und schau keine Filme. Jau, das soll den Zuschauer nach dem Willen des Filmemacher sicher noch stärker „in den Film reinziehen“, aber für mich zerstört es jegliche Illusion (vor allem, wenn auch noch „RELOAD“ und Punktezahlen eingeblendet werden). Darauf bitte in Zukunft verzichten.

Im Schnitt fällt auf, dass man sich ein wenig an klassischen 50er-Jahre-Horrorfilmen orientiert hat, was Überblendungen angeht – bis hin zum „Blut“, das über den Bildschirm läuft, wird für einen Szenenwechsel nahezu jede mögliche Überblendtechnik aufgefahren.

Zur Qualität der FX – die ist schwankend. Das Zombie-Make-up ist größtenteils recht gelungen (nur ihr erster Auftritt, als sie die Skinny-Dipper im Haus killen, mit ihren roten Laserpointer-Augen, sieht ein bissl nach 70er-Jahre-spanisches-Horrorkino aus), die Prosthetics sind meist ansehnlich und in der großen, mehrfach zitierten splädda-Szene ist der ganze Kram auch so verflucht effektiv-schnell geschnitten, dass man gar keine Zeit hat, sich auf die Qualität der Gore- und Make-up-Einlagen einzuschießen. Relativ schwach fand ich die Idee, für „Castillo im Greg-Suit“ einfach den Greg-Darsteller ohne weitere Make-up-Verfremdung herzunehmen, und auch das Make-up-Design für Castillo selbst ist eher mau (auch das gibt Boll im AK zu) und verhältnismäßig einfallslos. Richtig übel ist der abgetrennte Kopf und die Zermanschung desselben, das hätte Freund Ittenbach wohl besser hingekriegt (deswegen darf der ja inzwischen auch bei Boll werkeln).

Die Musik ist ebenfalls von unterschiedlicher Güte – der klassisch-„klassische“ symphonische Soundtrack ist in Ordnung, die elektronische „Techno“-Mucke dagegen ziemlich grauenhaft (und das meint nicht nur der Doc, bekanntlich von Haus aus Techno-Verächter, sondern auch meine in der Techno-Szene eher verwurzelten Mitseher), dazu gibt´s noch zwei Crossover-Rap-Metal-Songs von Ex-„Snap“-Rapper Turbo B, die vor allem in der großen Metzelszene verwendet werden und da ziemlich gut funktionieren.

Bevor ich zur Darstellerschelte komme, noch kurz der Nudity-Check – zwei Satz Brüste sind ausführlich zu begutachten (in der Rave-Szene noch´n paar mehr im Hintergrund), und die von Ona Grauer (Alicia) werden zwar nicht entblößt, aber zweifellos ins rechte Licht gesetzt (ähempt).

House of the Dead ist kein Schauspielerkino. Woher soll´s auch kommen, bei dem Script. Jonathan Cherry (Rudy), der mir insgesamt ein wenig zu farblos agiert, dafür, dass er letztlich die zentrale Figur des Films (und einen etwaig darauf aufbauenden ganzem Franchise) ist, hat aus Wes Craven Presents They und Final Destination 2 bereits einschlägige Horrorerfahrung. Tyron Leitso (Simon), der auch kaum wirklich effektiv forderndes zu spielen hat (seine singuläre Charakterszene wird durch ihre Dämlichkeit k.o. geschlagen), gab in der auch hierzulande erfolgreich gelaufenen Miniserie Dinotopia die Hauptrolle. Ona Grauer (Alicia), die das Spielen hauptsächlich ihrem wogenden Busen (für diesbezügliche Einzelheiten empfiehlt sich einmal mehr der Audiokommentar) überlässt, war in einer kleinen Rolle im Halle-Berry-Fiasko Catwoman sowie in Bolls nächstem Streich Alone in the Dark am Start. Will Sanderson (Greg), gleichfalls ohne einprägende Leistung, erfreute uns bereits in The Mangler 2 und ist sowas wie ein Boll-Stock-Company-Akteur (auch in den Boll-Werken Blackwoods, Heart of America, Alone in the Dark und dem kommenden Blood Rayne dabei). Enuka Okuma (Karma) feiert mit House of the Dead ihre glanzlose erste große Filmrolle, Anime-Fans kennen sie möglicherweise als englische Stimme von Lady Une in Gundam Wing, und auch in der amerikanischen Live-Action-Verfilmung G-Saviour war sie dabei.

Zu den „Gaststars“. David Palffy leidet bei seiner Schurkendarstellung ein wenig unter dem schwachen Make-up, in den (übrigens wirklich hübsch auf alt getrimmten) Flashbacks kann er zumindest mit seiner physischen Präsenz überzeugen. Clint Howard, Bruder des nicht ganz unbekannten Regisseurs Ron Howard, sorgt als Salish für unnötigen comic relief. Zu seinen Filmrollen zählen Barb Wire, Carnosaur, Austin Powers (alle drei), The Cat in the Hat und zwei Teile von Silent Night, Deadly Night (namentlich 4 und 5). Tja, und zum Kaleun himself muss man nicht viel sagen. Prochnow trägt eigentlich nur sein Das Boot-Kostüm spazieren, markiert den ultracoolen Maxe und agiert mit stoischer Ruhe (man könnt auch sagen, er bewegt keinen überflüssigen Muskel). Großes Tennis.

Leid tut´s mir irgendwie um Ellie Cornell, die ich in Halloween 4, lang, lang ist´s her, fabelhaft fand und umso entrüsteter war, als man sie in Halloween 5 so schnöde abservierte. Gut, dass der Zahn der Zeit auch an Ellie nicht halt macht, dafür kann sie was, für eine derart, hm, lustlos heruntergeleierte Performance dann aber schon.

Die deutsche DVD von Kinowelt (Verleihscheibe) überzeugt durch einen ausgezeichneten anamorphen 2.35:1-Transfer, der keine Wünsche offen lässt. Bis auf ein paar kleine minimale Störblitze hab ich da wirklich nichts gravierendes auszusetzen.

Ähnliches gilt für den Ton, wobei wir uns hier den englischen 5.1-Ton (mit deutschen Dubtitles) zu Gemüte geführt haben. Der knallt bestens rein und ist in seinen extrem lauten Passagen (und die gibt´s zuhauf) bestens geeignet, die Nachbarn wutenbrannt vor die Wohnungstüre zu treiben.

Wichtigstes (und einziges von uns konsumiertes) Extra ist der hochgradig unterhaltsame Audiokommentar mit Boll, Kameramann Neumann und Produzent Herold. Die drei Jungs sind bestens gelaunt, erfreuen mit zahllosen Anekdoten zum Dreh (auch wenn vor allem Neumann immer wieder versucht, auch mal ein paar sachliche Informationen einzubringen), Boll weist recht genüsslich auf Continuity- oder sonstige Fehler im Film hin, außerdem klingeln alle Nase lang die Handys der Beteiligten oder Bolls Köter wollen mal wieder rein oder raus. Großes Tennis auch dies.

Fazit: Es ist scheinbar in gewissen Kreisen „in“, House of the Dead scheiße zu finden. Verständnis hab ich dabei insofern höchstens für die Hardcore-Gamer, da der Film mit dem Spiel selbst ja wohl nicht so richtig viel zu tun hat (aber eben ein Prequel ist). Alle anderen „Boll macht Scheißfilme“-Basher sollten sich mal überlegen, was sie von einer Videogame-Adaption erwartet haben und was Boll liefert. House of the Dead ist sicherlich brainless (und stellenweise ziemlich stupid) entertainment, aber es ist, verdammt noch mal Entertainment – der Film macht, wenn man nicht mit einer „der-kann-ja-eh-nur-scheiße-sein-weil-er-von-Boll-ist“-Einstellung rangeht, einfach einen riesigen Batzen Laune. Klar, das ist kein Horrorfilm im Sinne von scary, creepy, gruselig – seht House of the Dead losgelöst von all dem negativen Hype als Splatter-Actionfilm, und ihr werdet Spaß haben, denn als solcher funktioniert er. Versprochen.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 7


mm
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