Hooligans 2 – Stand Your Ground

 
  • Deutscher Titel: Hooligans 2 - Stand Your Ground
  • Original-Titel: Green Street Hooligans 2- Stand Your Ground
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  • Regie: Jesse V. Johnson
  • Land: USA
  • Jahr: 2009
  • Darsteller:

    Ross McCall (Dave), Marina Sirtis (Mavis), Vernon Wells (Governor), Graham McTavish (Big Marc), Timothy V. Murphy (Max), Matthias Hues (Taras), Peter O’Meara (Terry), Terence Jay (Abbot), Treva Etienne (Mason), Luke Massy (Keith), Nick Holender (Ned), Suzanne May (Red)


Vorwort

Nach der großen Schlacht zwischen den Millwall- und West-Ham-Hools im Finale von Hooligans und dem Tod von Petey Dunham wandern etliche der Fußballschläger in den Knast. Nur hat der friedfertigste Gewalttäter mit West-Ham-Vereinszugehörigkeit seine liebe Not, wenn er einigen Hools der Chelsea-Fraktion unangenehm auffällt. Nach einer brutalen Schlägerei werden Dave, Ned und Keith in einen anderen Knast verlegt und haben eigentlich nur im Sinn, ihre zehnmonatige Restgefangenschaft ohne größere Komplikationen abzusitzen. Das gestaltet sich nur leider reichlich unmöglich, weil in eben diesem – vom Gefängnisdirektor progressiv geführten Zuchthaus, in dem die Zellenblocks eine eigene Fußballliga betreiben dürfen – Gefängnis auch eine Brigade von Millwall-Hools um Big Marc einsitzt, die erstens in ihrem Block uneingeschränkt das Sagen haben, zweitens mit der fiesen Aufseherhexe Mavis krumme Geschäfte drehen und drittens nur darauf brennen, den arglosen „Hammers“ fortgesetzt den Arsch aufzureißen. Trotz des Bemühens, sich aus den Grobheiten herauszuhalten, finden sich Dave und seine Freunde immer wieder von den Millwallern provoziert am falschen Ende eines Schlagstocks wieder. Unterstützungen finden Dave und seine Leute nur bei Wärter Mason, dem Mavis‘ selbstgerechte Art schon länger ein Dorn im Auge ist und beim ebenfalls einsitzenden russischen Gangsterboß Max, der in Big Marc lästige Konkurrenz für sein Business sieht und sich nach dem Motto „die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde“ auf Daves Seite schlägt. Nachdem Big Marc Ned – geduldet von Mavis – in der vermeintlich „sicheren“ Einzelhaft mit dem Messer die Visage verziert hat, ist das Maß für Dave voll, nun werden Marcs Helferlinge krankenhausreif geprügelt. Als das eh schon heftig überbelegte Gefängnis Nachschub erwartet und der Direktor sich in die glückliche Lage versetzt sieht, nach eigenem Gutdünken einige Häftlinge freizulassen, verfällt er, nachdem Mason und Mavis sich nicht auf eine einheitliche Liste einigen können, auf den Gedanken, die von Mavis favorisierten Millwalls gegen Masons West-Ham-Truppe ein Fußballspiel bestreiten zu lassen. Die Sieger dürfen sind freie Leute. Big Marc denkt natürlich nicht daran, die Entscheidung über seine Zukunft einer sportlich-fairen Auseinandersetzung auf dem Spielfeld zu überlassen…


Inhalt

Als treue Stammleser werdet Ihr Euch erinnern – vor gut drei Jahren ungefähr feierte ich „Green Street Hooligans“ als manipulatives Meisterwerk, als großartige Verständnishilfe für die Psyche von oberflächlich hirnlosen Schläger-Spackos und, nebenbei, als ganz famosen brutalen Prügelfilm. Für Lexi „manipulative bastard“ Alexander war der Streifen Sprungbrett nach Hollywood, wo sie mit „The Punisher: War Zone“ zwar einen kommerziell geradezu epischen Bauchklatscher hinlegte, aber einen, der einmal in die Geschichte eingehen wird, weil er mit so viel brutaler Gewalt ausgestattet war, dass es glatt dafür reichte, den verweichlichten Thomas Jane-„Punisher“ auszugleichen. Trotzalledem – nach einer Fortsetzung schrie „Hooligans“ dann doch nicht unbedingt, da der Film meiner Ansicht nach alles Sagenswerte zum Thema gesagt hatte. Das, however, hat noch nie einen Produzenten daran gehindert, ein Sequel aufzulegen, zumal „Hooligans“ zwar nicht gerade ein Blockbuster war, aber etliche gute Kritiken einheimsen konnte.

Für Teil 2 zogen die Produzenten (unnötigerweise) in die USA, trieben ein schmales 8-Mio-Dollar-Budget auf und ließen das Script von T. Jay O’Brien, einem unbeschriebenen Blatt (der zuvor nur 1990 den Thriller „Simple Justice“, inszeniert von der hiesigen Produzentin Deborah Del Prete, geschrieben hatte) verfassen. Immerhin wählte man einen einigermaßen logischen Anknüpfungspunkt und lässt das Sequel mit den Folgen der gewaltigen Schluss-Auseinandersetzungen des Vorgängers spielen – wie ergeht es den „Überlebenden“ im Knast? Dummerweise begeht „Green Street Hooligans 2“ einen Fehler, der dem Vorgänger nicht – bzw. nicht in der Form – unterlaufen ist, er bezieht viel zu eindeutig Partei und zeichnet die West-Ham-Fans zu unwidersprochen als die „Guten“, die ja nur irgendwie durchkommen wollen und es nicht auf Konfrontation anlegen, die immer wieder provoziert werden, ohne hierfür Anlass geboten zu haben, und bei denen nie hinterfragt wird, warum zum Geier sie dann überhaupt erst in diese Situation gekommen sind. Der originale „Hooligans“ machte recht schön deutlich, dass auch die West-Ham-„GSE“-Hools keine zarten Lämmlein sind, dass sie nicht weniger brutal sind als ihre Gegenspieler der rivalisierenden „Firmen“; zwar sollte man auch im ersten Teil mit den Hammers sympathisieren, aber dort war es eben genau die Absicht des Films, mit den gleichen manipulativen Methoden, mit der die „Firmen“ ihren Nachwuchs rekrutieren, einem vorgeschobenen Kameradschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, aufzuzeigen, wie eben dieses Phänomen überhaupt existieren kann. Diese, wenn man so will, „Meta-Ebene“, mit der Lexi Alexander (die für Teil 2 einen „executive producer“-Credit abstaubt) so gekonnt jonglierte, und den Zuschauer dazu anregte, sich auf die Seite der Protagonisten zu schlagen, *obwohl* ihm völlig klar war, dass das, was sie tun, nicht minder falsch, nicht minder irrational und nicht minder moralisch verwerflich ist, fehlt dem Sequel völlig – hier wird ganz klar und unsubtil auf ein schlichtes „gut“ (=Dave und seine Freunde) gegen „böse“ (Big Marc und seine Gang) reduziert, und die einzige Andeutung eines ambivalenten Subtextes (dass Dave sich der Hilfe des russischen Gangchefs Max verdient, der ohne Zweifel ein „echter“ Krimineller ist) findet ohne jede greifbare Auseinandersetzung eben *mit* dieser Ambivalenz statt. Dave plagen keinerlei moralischen Bedenken, sich des eigenen Überlebens wegen mit einem Gangster einzulassen (obwohl die Hools, speziell eben im Filmkontext die GSE, sich nicht als Kriminelle verstehen, sondern als ganz normale Leute, die halt gern am Wochenende anderen Leuten auf die Fresse hauen), was man sicherlich im Sinne des Scripts verstehen kann, sich halt nur in der Aussage auf ein schlichtes „der Zweck heiligt die Mittel“ herunterrechnen lässt. Wir sollen das als Zuschauer bedingungslos gut finden, aber, wie schon gesagt, diese zusätzliche Ebene der Manipulation der Zuschauer-Emotionen, die ihn in Konflikt zwischen eigenen Moralvorstellungen und der Subkultur der Hooligans bringen soll, ist nirgendwo zu sehen.

Was auch daran liegen mag, dass für das Sequel die formale Schablone des Gefängnisdramas gewählt wurde – es ist grundsätzlich nicht die allerschlechteste Metapher, da es vergleichbare Mechamismen gibt (man braucht, zumindest nach Logik so ziemlich jeden Knast-Thrillers der Filmgeschichte, Leute, die einem den Rücken freihalten, im Bedarfsfalle schützen oder zur Seite zu stehen – außer in der inspirierten Eröffnungsszene, in der Dave sich im Stile eines Sportlers für einen neuen Tag im Knast mit Liegestützen etc. warmmacht, wird aus dieser Querverbindung zu wenig entwickelt), aber es macht „Hooligans 2“ leider auch ziemlich austauschbar, weil sich die Geschichte rein vom Storytelling her nicht im Geringsten von einem üblichen run-of-the-mill-„new fish in jail“-Thriller unterscheidet. Ob die diversen Gangs, die, wie in jedem Film dieses Sujets, den Knast beherrschen, nun ethnisch geprägte Banden oder Fußball-Hool-Fraktionen sind, ist völlig belanglos; es mag die Motivation unterscheiden, macht aber keinen Unterschied in der Ausführung. Die Story ergibt sich den Knastfilm-Klischees und verwandelt alle Charaktere in bloße Schablonen, die wir alle bestens kennen: von unseren Protagonisten, die, wenn schon nicht „unschuldig“, dann wenigstens bestrebt sind, ihre Strafe unauffällig abzusitzen und in ihr normales Leben zurückzukehren (womit man den drei übriggebliebenen Figuren aus dem ersten Teil – plus einem zurückkehrenden Charakter „out of prison“, den man aber getrost vernachlässigen kann – keinen Gefallen tut – manchmal sind sie erschreckend dämlich dafür, dass der Punkt des Originals eigentlich war, dass intelligente, mit beiden Beinen im Leben stehende Menschen, die ganz genau wissen, wie der Hase läuft, regelmäßig austicken), über den plain evil bösen King des Zellenblocks, der selbstverständlich auch die knast-internen Drogengeschäfte unter Kontrolle hat, den wohlmeinenden, aber ahnungslosen Direktor, der fiesen, mit dem Chefbösewicht kooperierenden Wärterschlampe, die unseren „Helden“ das Leben zur Hölle macht, bis hin zum „Wärter mit dem goldenen Herzen“, der, nachdem ihm der Held mal tüchtig ins Gewissen redet, nicht mehr über die Mißstände hinwegsieht und beginnt, gegen alle Widerstände Korruption und „Verbrüderung“ zwischen Insassen und Aufsehern zu bekämpfen. Das ist alles nicht neu, tausendmal dagewesen und hat keinen echten Bezug zur „subject matter“, dem Hooligantum an sich, mehr.

Da wundert es dann gar nicht mehr, dass in der Klimax, dem lang antizipierten Fußballmatch zwischen „Gut“ und Böse“, wie in so ziemlich jedem Sportfilm mit einem designierten Schurken auf der Gegenseite, zum bewährten (und ehrlich gesagt nicht mehr wirklich tragbaren) Storykniff gegriffen wird, den Bösen die Entführung der Frau/Freundin/Kuscheleidechse des Helden als Druckmittel, damit der ja brav verliert, orchestrieren zu lassen.

Es empfiehlt sich also daher, die Verbindung zum originalen „Hooligans“ (der auch nur spärlich in Bezug genommen wird – als Dave und Big Marc sich das erste Mal im Knast gegenüberstehen, verweist letzterer auf die finale Auseinandersetzung zwischen Terry Hatcher, dem Chefbösewicht Millwalls aus Teil 1, und Pete Dunham, später erinnern sich Dave und Co. in einer Remineszenz an gute alte Tage an den gelungenen Coup gegen die ManU-Hools, den „der Yankee“ eingefädelt hatte, eine Schlüsselszene des ersten Films) zu ignorieren und das Sequel quasi als stand-alone-Film zu betrachten, als einen harten, toughen B-Gefängnisreißer, in dem’s zufällig am Rand auch darum geht, dass man zur Freizeiterbauung auch einer mittelgroßen Lederkugel nachjagen kann. Das macht den Film nicht origineller, aber genießbarer, als man ihn dann nicht mehr am Anspruch des intelligenten ersten Films messen muss. Als brav alle notwendigen Klischees erfüllender Knastthriller funktioniert „Hooligans 2“ recht gut, spult alle vorgeschriebenen Genre-plot points ab und drückt emotional (so man eben ausgeblendet hat, dass es sich um ein Sequel zu einem wirklich guten Film handelt) die richtigen Knöpfe – die „Guten“ sind sympathisch genug, um ihnen das Bestmögliche zu wünschen, die „Bösen“ in gewünschter Weise fiese und gemein (speziell Mavis möchte man wirklich persönlich die Gurgel umdrehen), es kommt, trotz des vorhersehbaren Storyverlaufs, durchaus Spannung auf.

Regisseur Jesse V. Johnson, der zumindest den produzentenseits gewünschten britischen Pass besitzt und damit sozusagen persönlich für Authenzität bürgen muss, und der sich bislang hauptsächlich als Stunt-Experte einen Namen gemacht hat (so z.B. bei „Starship Troopers“, „Terminator 3“, „Mission Impossible III“ oder „Beowulf“), als Regisseur aber noch nicht großartig in Erscheinung getreten ist (er inszenierte den Eric-Roberts-Thriller „The Butcher“ und das rapportierte Kampfsport-Comedy-Desaster „The Fifth Commandment“ von und mit Rick Yune) sorgt für ordentliches Tempo und die angemessen fiese, ständig latent gewalttätige und explosive Knaststimmung, bei der auf jede falsche Bewegung, auf jedes falsche Wort ein brutaler Angriff folgen kann. Die Action-Szenen sind keine übermäßig langen set-pieces, sondern kurz und knackig, gut verteilt und emulieren den High-Definition-„mittendrin-statt-nur-dabei“-Looks des Originals (ohne dabei auf HD zurückzugreifen, gedreht wurde auf Film, und zwar Super16, für die Technik-Freaks unter den Lesern). Die Kameraführung ist sehr „in your face“, immer dicht am und im Geschehen (props an den jungen Kameramann Jonathan Hall, der momentan am Set von James Camerons „Avatar“ sicher noch einiges lernt und Editor Cari Coughlin, ehedem bei Nu Image beschäftigt und dort u.a. bei „Ticker“, „Frogmen Operation Stormbringer“ oder „Octopus 2“ an der Schere), die Fights selbst (choreographiert von Garrett Warren, der diesen Job auch bei größeren Filmen wie „Beowulf“ oder „Transformers“ besorgt) angemessen dreckig, blutig und non-sportsmanlike, ohne allerdings die Intensität, die Glaubwürdigkeit der Gemetzel des Vorgängers zu erreichen; durchaus das, was einem fiesen Gefängnisdrama gut zu Gesicht steht, aber nicht wirklich herausragend (und auch nicht SO hundsbrutal, dass es die SPIO/JK-Freigabe braucht, die Retail-Version ist denn wohl auch ungekürzt ab 16. Vermutlich ist nur irgendeiner der mitgelieferten Trailer nicht jugendfrei, ich hab nicht nachgeschaut, was alles beworben wird). Ein dramaturgischer Schwachpunkt ist – leider – vor allem das alles entscheidende Fußballspiel, dem es (auch durch Zwischenschnitte auf den Entführungs-Subplot) an einer eigenen, wirklich verfolgbaren Dramatik fehlt.

Den gefälligen Score komponierte mit Terence Jay einer der Darsteller (der in anderer Rolle auch im ersten Teil zu sehen war), aufgepeppt wird die Tonspur durch ein Rudel Punksongs der englischen Schule.

Neben Jay (wie gesagt, in anderer Rolle) kehrt nur Ross McCall auf Darstellerseite zurück (die drei anderen wiederkehrenden Rollen wurden neu besetzt), der schon im ersten Teil den Dave, dort ein eher unbedeutender Nebencharakter, spielte. Der Schotte, für den es nach meinem Dafürhalten ein echter interner Kampf sein müsste, einen englischen Fußballfan zu spielen, war auch in „Band of Brothers“ sowie einigen Nu-Image-Heulern wie „Snake King“ oder „Submerged“ zu sehen und ist vom Typ her eigentlich schon ganz treffend als „Normalo“ und nur „nebenberuflicher“ Schläger besetzt. McCall macht seine Sache ganz gut, dass das Drehbuch ihm kaum glaubhafte Motivation oder wirklich einprägsame Szenen zum *Spielen“ (außer Fußball, eben) gibt, ist nicht sein Fehler, aber ihm fehlt m.E. ein wenig das notwendige leading-man-Charisma. Echt überraschend ist die Leistung der ewigen Deanna Troi aus „Star Trek: The Next Generation“ Marina Sirtis, die die Rolle der bösen Aufseherin Mavis mit einem Gusto und echtem, unverfälschten Spaß daran, mal ein richtig böses Miststück zu sein (kann ich nach sieben Jahren Star Trek auch irgendwo verstehen), ausfüllt und überzeugend hassenswert ist. Chapeau, auch wenn das nicht die große differenzierte darstellerische Glanzleistung denn eine Karikatur des „corrupt guard“-Klischees ist (die man, so das Begleitmaterial, eigentlich vermeiden wollte). Vernon Wells, bekannt und beliebt als böser Bennett aus „Phantomkommando“ und danach ungebremst im B-Movie-Ghetto gelandet („Undeclared War“, immerhin unter Ringo Lams Regie noch in Hongkong, „Circuitry Man“, „T-Force“ und, Gott behülf, eine Dauerrolle in „Power Rangers“) reißt als Gefängnisdirektor keine Bäume aus, spielt aber halbwegs erfolgreich gegen sein Image. Graham McTavish („John Rambo“, „Prison Break“) ist zwar physisch ausgesprochen präsent, aber – Script sei dank – ein arg eindimensionaler Schurke, Timothy V. Murphy („Das Vermächtnis des geheimen Buches“) müht sich auch nicht mehr als notwendig in der Rolle des klischeehaften, aber zur Abwechslung mal positiv besetzten Russen-Gangsters. Treva Etienne („Black Hawk Down“, „Fluch der Karibik“) erledigt als „guter“ Wärter Mason einen guten Job, Luke Massy („Drei Engel für Charlie: Volle Power“) und der ehemalige Profi-Fußballer Nick Holender spielen als Daves Kumpel Keith und Ned die designierten Punching-Bälle für die Bösewichter. Eine seiner raren positiven Rollen spielt Teutonen-B-Recke-extraordinaire Matthias Hues („Dark Angel“, Finding Interest) als Chef-Henchmen des Russen (wenn ich das richtig mitbekommen habe, ohne eine einzige Dialogzeile. Dafür schießt er aber ein Tor).

Bildqualität: Wie schon bei Teil 1 hat sich Ascot Elite der Sache angenommen und ein gutes Paket zusammengeschnürt. Der Streifen wird in ausgezeichnetem 1.78:1-Widescreen (anamorph natürlich) präsentiert und sieht richtig richtig gut aus. Schärfe und Kontrast lassen keine Wünsche offen, die Kompression arbeitet klaglos, irgendwelche Defekte oder sonstige Störungen sucht man vergebens.

Tonqualität: Deutscher Ton liegt in Dolby 5.1 und dts vor, der englische O-Ton in Dolby 5.1. Ich habe in den deutschen Ton nur stichprobenartig reingehört, die Synchronfassung machte aber einen passablen Eindruck. Die Originaltonspur weist ausgezeichnete Sprachqualität sowie einen satten Musik- und Sound-FX-Mix auf.

Extras: Neben einem ausführlichen Promo-Making of gibt’s eine Menge Video-Interviews von Cast über Regisseur, Autor, Stunt-Coordinator bis hin zu Kameramann und Produzenten, die sich aber teilweise mit den Statements aus dem Making-of überschneiden. Des Weiteren gibt’s unkommentiertes B-Roll-Material, den Trailer und eine Trailershow. Da fehlt höchstens noch ein Audiokommentar.

Fazit: Als ernsthafte Fortsetzung zum großartigen „Green Street Hooligans“ ist Teil 2, der sich kurioserweise des gleichen Untertitels „Stand Your Ground“ bedient, eine glatte Themaverfehlung – statt einer vordergründigen Glorifizierung des Hool-Daseins mit Widerhaken, wie sie Lexi Alexander hinbekam, ist das Sequel ein vergleichsweise tumber Aufguß von Klischees, der nur selten andeutet, dass die Hooligans Typen „wie du und ich“ sind, für die Prügeln für die Ehre des Vereins ein Hobby ist, und in ein viel zu vereinfachendes schwarz-weiß-Schema verfällt, in dem die Rollen der „Guten“ und der „Bösen“ klar verteilt sind, keine Grautöne mehr erwünscht sind. Allerdings – als taffes, mit knackig-brutalen Kampfszenen gespicktes Gefängnisdrama funktioniert „Green Street Hooligans 2“ jenseits des dem Vorgänger geschuldeten Anspruchsdenkens durchaus; die Story ist auch dann noch simpel und alles andere als originell, wird aber von Johnson flott und angemessen grimmig mit nur seltenen Aufheiterungen inszeniert, entwickelt durchaus Drive und Spannung und spielt sich insgesamt sehr kurzweilig – und allein Marina Sirtis‘ unerwartet widerliche Überbitch-Performance sollte man gesehen haben. Summa summarum würde ich mich zu einem Querdaumen hinreißen lassen: nötig war der Film nicht, neue Aspekte kann und will er der Thematik nicht abgewinnen, aber er ist ansehbar, hart und gut genug gespielt. Einen dritten Teil braucht’s aber nun wirklich nicht, *außer* es spielt endlich Vinnie Jones mit…

3/5
(c) 2009 Dr. Acula


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