- Deutscher Titel: Hood Rat
- Original-Titel: Hood Rat
- Alternative Titel: Tara |
- Regie: Leslie Small
- Land: USA
- Jahr: 2001
- Darsteller:
Max (Isaiah Washington)
Grady (Ice-T)
Courtney (Guy Torrey)
Nina (A.J. Johnson)
Soulliez (Taurean Blacque)
Vetta (Tonea Stewart)
Judge Bankhead (Tami Anderson)
Ms. Cameo (Victoria Dillard)
Rachel (Jacqueline Flemming)
Andre (Kader Ashaad)
Satan (Chuck Wiley)
Vorwort
Oh yeah, Blaxploitation. „Schwarze“ Filme sind wieder in, auch und besonders bei B-Film-Produzenten, die die Möglichkeit wittern, ihre schon zigmal abgenudelten Plotten nun auch der afro-amerikanischen Community anzudienen, in der Hoffnung, dass dieses neue Publikum von der Existenz der trölfzigtausend früher gedrehten Filme ähnlicher Thematik mit weissen Darstellern nie etwas gehört hat. Halt, eins ist anders, „Blaxploitation“ nennt man das heute nicht mehr, heutzutage sagt man „new urban cinemä – es leben die schwammigen Kunstbegriffe, die alles und nichts ausdrücken können.
Gelegentlich finden solche Werke dann auch den Weg über das Grosse Wasser und beglücken die Klientel teutonischer Videobuden – erwiesenermassen nicht unbedingt die angedachte Zielgruppe, aber der deutsche Videokonsument ist ja im allgemeinen recht anspruchslos und gibt seine zwei Euros auch für Black Power-Filme aus (oder warum gehörten Streifen wie „Black Gestapö in der guten alten Videozeit zur heiss gehandelten verbotenen Ware?). Und so wirft Universal Pictures nun die 2001er-US-Videopremiere Hood Rat auch in diesem unserem Land auf den Markt. Immerhin – mit Ice-T hat man einen Namen mit Wiedererkennungswert, auch wenn die Filmkarriere des Ex-Chef-Gangsta-Rappers im Laufe der Zeit ziemlich in die Binsen gegangen ist (dazu werde ich mich mit tödlicher Sicherheit weiter unten noch auslassen) und Hauptdarsteller Iasiah Washington ist dem ein oder anderen vielleicht als Co-Star von Jet Li und Aaliyah aus Romeo Must Die noch ein Begriff. Herzig ist am Covertext der DVD vor allem aber mal wieder die Tatsache, dass der Publisher sich nach allen Regeln der Kunst davor drückt, zuzugeben, dass es sich bei seinem Produkt um einen Horrorfilm handelt – nö, ein „Thriller“ soll es sein. Ein „Thriller“ mit einer Horde hungriger Killerratten? Wer´s glaubt…
Inhalt
Zunächst mal schlagen wir – bei einem Film von knapp über 80 Minuten Lauflänge ja bekanntlich ein Muss – ein paar Minuten Laufzeit mit einem weitgehend unzusammenhängenden Prolog tot. Ein Kammerjäger wird von einer geheimnisvollen Lady in Red (übrigens erwähne ich nicht gesondert, dass mit zwei absolut zu vernachlässigenden Ausnahmen kein einziger Weisskäse in tragender Rolle zu bewundern ist – black is beautiful) angeheuert, um eine Rattenplage aus einem Keller-Club zu scheuchen. Der Profi im Exterminierungsgeschäft sieht sich aber angesichts einiger tausend Pelzträger, die sich sogar von der Decke auf ihn stürzen (die Biester haben zweifellos zuviele italienische Zombiefilme gesehen) recht überfordert und verschwindet aus der Handlung (d.h. wir vermuten, die Ratten haben ihn mit Haut & Haar gespachtelt, was ich selbst angesichts nicht vorhandener eigener Erfahrung mit carnivoren Nagetieren – ausser meinen früheren gelegentlich bissigen Wüstenrennmäusen – ins Reich der Fabel verweisen möchte; gelegentlich erinnern im weiteren Filmverlauf TV-Nachrichten an das ungeklärte Schicksal des tapferen Rattenfängers). Im Klartext: diese knapp fünf Minuten dienen nur dazu, dass wir im Verlauf der nächsten halben-dreiviertel Stunde nicht vergessen, dass wir es nominell mit einem Killerrrattenfilm zu tun haben. Könnte man in der Tat glatt vergessen, denn nun gleiten wir erst mal ab in eine „urbane“ (wir übersetzen das mal frisch & frei „urban“ mit „Ghettö) Millieustudie.
Wir befinden uns in Atlanta, Georgia, und da in einem Gerichtssaal. Richterin Bankhead hat es mit einem gewissen Soulliez zu tun, einem fetten unsympathischen (und daher todsicher als „Evil Capitalist“ zu identifizieren, auch wenn er ein Farbiger ist) Zeitgenossen, der nicht vergisst, lautstark darauf hinzuweisen, dass er als Verfechter des american way of life sich vollkommen und absolut nicht der geringsten Schuld bewusst ist und so weiter… Richterin Bankhead sieht das angesichts der Beschwerden von wegen Mietwucher und lausiger Instandhaltung seiner Mietsbaracken etwas anders und lässt den Angeklagten, als der partout seine Klappe nicht halten will, sogar fesseln und knebeln (!). So mundtot gemacht wird Soulliez zu einer gar grausamen Strafe verknackt – er muss für dreissig Tage in seine schäbigste Bruchbude einziehen und so aus erster Hand feststellen, wie menschenunwürdig die Unterbringung in seinen Häusern ist (hm, ist das zufällig nicht doch ein afro-amerikanisches Remake der leidlich amüsanten Joe-Pesci-Klamotte Ein Vermieter zum Knutschen? Bitte dann doch lieber nicht).
Diese schäbigste aller Bruchbuden ist der Gebäudekomplex „Forrest Towers“, der immerhin von fünf Mietparteien bewohnt ist – scheint also auch nicht gerade das lukrativste Unternehmen des Businessman zu sein: das ältere Ehepaar Cameo (!), das es sich schlicht nicht leisten kann, in eine bessere Gegend zu ziehen, den Militaria-Fan Satan (cooler Name, wenn der das an seinem Briefkasten stehen hat, müsste der Junge interessante Post bekommen), der Gleichberechtigung halber je ein schwarzes und ein weisses Junkie-Pärchen sowie Nina, die gerade mit ihrem Macker Curtis eine grössere häusliche Auseinandersetzung führt (er schmeisst ihre Klamotten aus dem Fenster in den Hof – ehrlich gesagt hab ich das bislang selbst – in Form des unbeteiligten Zuschauers, wohlgemerkt – im wirklichen Leben nur umgekehrt erlebt). Doch halt, es gibt noch eine sechste Mietpartei – Max und Courtney, zwei Brüder und eigentlich Obdachlose, die der skrupellose Hausverwalter und Mieteintreiber Grady grossherzigerweise für 50 Tacken pro Monat im Keller hausen lässt – Courtney ist für den oh-cute- und gleichzeitig dead-meat-Faktor Rollstuhlbeweger (und einen hübschen Sonnenschirm hat er sich auf sein Gerät montiert) und Max ist, welch eine Überraschung, heimlich in Nina verknallt und wünscht ihr besseren männlichen Anhang als Curtis, z.B. sich selbst (ohne jetzt den real existierenden Obdachlosen zu nahe treten zu wollen: und wie sollte das für Nina eine Verbesserung sein??). Und so klaubt Max die Damenwäsche auf und lotst Nina in sein Kellerdomizil, wo das Mädel sich bedankt und in der Tat mit Max anfreundet, allerdings ohne jegliche Hintergedanken, was dem guten Max allerdings entgeht.
Grady ist, was sadistische und skrupellose schikanöse Miethaie angeht, ungefähr so eindrucksvoll wie ein Tetrapak Milch, will meinen, ein absolutes Weichei – so zumindest stellt er sich uns vor. Bei Satan kneift Grady sofort den Schwanz ein, als der Möchtegernsöldner auf zarte Anfrage nach der Miete ein Rambo-Messer durch die geschlossene Tür jagt und bei Junkies und Cameos gibt´s ooch keine ausgeschlagenen Zähne und gebrochene Knochen, sondern filmisch eher unspektakuläre Fristverlängerungen (dagegen ist meine Hausverwaltung ein wahres Monster). Erste visuell recht interessante POV-Shots aus Rattenperspektive (farblich verfremdet, erinnert ein wenig an Wolfen) deuten drohendes Unheil an, aber zunächst fährt erst mal Soulliez vor, um seine Strafe anzutreten und requiriert Gradys Wohnung als vermutlich einzig beziehbare – dem aber schiebt die vorsichtshalber ebenfalls angereiste Richterin Bankhead einen Riegel vor, Soulliez´ temporäre Behausung muss in ihrer Ausstattung der der Mieter entsprechen. Soulliez palavert darüber, dass er doch mitnichten ein kriminelles Subjekt, sondern ein selbstloser Wohltäter sei, der Abschaum wie dem in den Forrest Towers zu erschwinglichen Preisen Dächer über den Köpfen bietet und plättet im Vorbeigehen eine arglos herumstrolchende Ratte mit seinem Spazierstock aufspiessenderweise.
Wenig überraschenderweise erweist sich Max indes als Rattenfreund und befreit ein besonders possierliches Exemplar aus einer Mausefalle und beseitigt in einer par-force-Aktion auch sämtliche vorhandenen anderen Fallen (typisch, da unternimmt Verwalter Grady einmal etwas zur Verbesserung der Lebensqualität, und dann isses auch wieder nicht recht). Max schliesst den Nager umgehend ins Herz und tauft das Vieh auf den bezaubernden Namen „Tarä (wenn das Scarlett O´Hara wüsste).
Die Cameos haben dieweil eine kleine Auseinandersetzung mit Satan um den privilegierten Zugang zum Briefkasten, die der beherzte alte Knacker Mr. Cameo überraschend für sich entscheidet (erfüllen wir also auch das Klischee des harten Hunds mit dem guten Herzen für unseren satanischen Freund). Max stellt währenddessen fest, dass Forty und ein anderer Geselle, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, ihres Zeichens Vertreter der örtlich rulenden Streetgang Courtney um seine Armbanduhr erleichtert haben. Angeblich ein Geschenk Courtneys und als „Ausgleich“ überreichen die Schläger Max ein Happy Meal – bestehend aus toter Ratte (yummy, ich wusste immer, dass McDonalds die Viecher verarbeitet), worauf Max programmgemäss ausflippt („Ihr sollt sie nicht umbringen!!“) und heftigst Gefahr läuft, ordentlich Dresche zu beziehen, doch Satan steht ihm bei: „Belästigen dich diese Punks?“ Tun sie nicht, versichert der friedliebende Max und Forty & Kollege verziehen sich sicherheitshalber. Max hat aber gleich das nächste Problem, denn er drängt sich einmal mehr Nina auf, als die gerade dabei ist, den reumütig zu ihr zurückgekehrten Curtis endgültig vor die Tür zu setzen. Nina hat die moralische Unterstützung des Kellerbewohners aber nicht nötig, sie kann ihren Lover auch alleine kanten (wozu wieder ominöse Ratten-POVs angeboten werden). Während Soulliez beim Abendessen in seinem Appartment entsetzt feststellt, dass sich irgendwelche Nager an seinem Sandwich vergriffen haben, bekommt Max im Keller Besuch von Tara und ihrer Grosssippschaft – tja, die Ratten wollen sich bei Max häuslich einrichten und als Gastgeschenk haben sie de barmherzigen Samariter der Nagetiere ein angenagtes Hühnerbein mitgebracht. Ungeachtet der Krankheitsrisiken beisst Max dankbar zu.
Soulliez gefällts indes in seinem Mietsbunker nicht wirklich und deswegen macht er Grady ob des miserablen Zustands der Hütte zur Schnecke – der so Gemassregelte versteht die Welt nicht mehr: „Sie haben mir doch gesagt, ich soll Beschwerden ignorieren!“ Und mit den Streetgangs, die sich munter im Hof des Anwesens verlustieren, will der angeblich so taffe Grady sich auch nicht anlegen: „Die sind bewaffnet!“ Gosh! Soulliez weiss Rat – es soll umgehend ein Zaun und eine automatische Schliessanlage installiert werden, die zwischen Sonnenunter- und -aufgang keinen Schwanz mehr rein- bzw. rauslässt (womit wir für den Showdown auch schon mal das Klischee des Eingeschlossenseins vorbereitet hätten – dieser Film ist doch recht vorhersehbar).
Würde uns das Seelenleben von Max und Courtney gesteigert interessieren (boah, ich Nicht-Gutmensch – das sind doch schliesslich übelst behandelte bemitleidenswerte Vertreter der sozialen Unterschicht… wie kann man nur?), könnten wir aus einem sich anschliessenden Character Moment der beiden sicherlich das ein oder andere schliessen (aber im Endeffekt ist es doch wieder nur die alte „Wir-sind-Waisen-und-die-einzige-Familie-die-wir-haben-darum-müssen-wir-zusammenhalten“-Masche… haben wir auch erst in 6.385 Filmen gesehen)
Weil das ganze mit Suspense, Human Interest und allgemeiner Spannung noch nicht gespickt genug ist, nehmen wir uns noch Zeit für einen nun so was von unzusammenhängenden Subplot, den man uns zukünftig im Fünfzehn-Minuten-Takt servieren wird, ohne dass sich auch nur ein winziges Fünkchen des dort dargebotenen in irgendeiner Form handlungsfördernd oder auch nur -begleitend erweisen wird: Die Enkelin der Cameos, ihres Zeichens Bulltte, belabert ihren Freund und Cop-Kollegen, doch hin und wieder an den Forrest Towers nach dem Rechten zu sehen, da ihre Grosseltern sich permanent wegen irgendwelcher Beschwerden an sie wenden würden.
Max stellt überrascht fest, dass Tara Courtneys abhanden gekommene Uhr apportiert hat (und in Form einiger highly stylized sort-of-Flashbacks dürfen wir begutachten, dass die Ratten nicht zimperlich mit dem Diebesgesindel umgegangen sind).
Nina hat unerwarteten Besuch – Curtis, der widerrechtlich in ihr Appartment eingedrungen ist und in Zukunft ganz lieb sein will – er hat sogar ein romantisches Abendessen mit Blümchen vorbereitet. Blöd, wie das Frauenzimmer an sich nun mal ist, fällt auch Nina auf die „i-will-nur-zruck-zu-dir“-Routine ein und fällt ihrem Ex um den Hals. Dummerweise direkt am erleuchteten Fenster, so dass Max ziemlich unhappy die Versöhnung zur Kenntnis nehmen kann.
Nun wird´s Zeit für die wirklich melodramatischen Dinge im Leben – irgendwie hat Grady es geschafft, Zaun und Schliessanlage in sprichwörtlich nullkommanix installieren zu lassen (frage mich dann zwar, wie Curtis es geschafft hat, in den Schuppen zu kommen, aber ich fange schon wieder an, logisch zu denken… himmel, und ich wollte doch nieeee mehr…) und so steht bzw. rollt Courtney nach einem Ausflug auf die winterlichen Strassen von Atlanta vor verschlossene Türen. Soulliez, der Courtney für einen x-beliebigen Penner auf der Suche nach einer warmen Bleibe für die Nacht hält, sieht amüsiert zu, wie Courtney, nachdem Max, der sehr brüderlich im Keller dabei ist, ganze tropische Regenwälder wegzuschnarchen, auf Zuruf nicht reagiert, verzweifelt versucht, über eine improvisierte Rampe auf den Hof vorzudringen – natürlich erfolglos, vielmehr kippt der Rolli um und seinen Insassen aus – und weil Courtney ganz offensichtlich vergessen hat, dass er zwar gelähmt ist, aber über zwei gesunde Arme verfügt, die zur Fortbewegung unter Umständen geeignet sein könnten, erfriert er an Ort und Stelle.
Next morning – Soulliez und Grady schreiten zur Inspektion des Kellers, wo, Plot-Punkt voraus, Grady seinem Brötchengeber erklärt, dass gegen geringes Entgelt er Satan gestattet habe, diverse Munition und Sprengstoff für den vom Teuflischen offensichtlich herbeigesehnten Weltkrieg III zu lagern. Als Soulliez über den friedlich vor sich hin rüsselnden Max stolpert, ist Grady allerdings kleinlaut und traut sich – unbegreiflicherweise, denn ich glaube kaum, dass ihm das bei Soulliez weitere Minuspunkte einbringen würde – nicht zu verraten, dass Max für die Kellernutzung Kohle abdrückt und unterstützt vielmehr nthusiastisch Soulliez´ Theorie, dass sich ein Obdachloser unberechtigterweise hier einquartiert habe. Der haitianische Geschäftsmann zeigt dem staunenden Grady, wie man seiner Ansicht nach mit einem solchen Problem umgeht – er schnappt sich das nächstbeste Rohr und bemüht sich, aus Max Hackfleisch zu machen. Max gelingt mit Müh und Not die Flucht (beobachtet aus dem Hintergrund von der vielköpfigen Rattenschar) und stolpert direktemang in den Krankenwageneinsatz, der gerade seinen erfrorenen Bruder wegschafft. Max gibt bei der ermittelnden Polizei zu Protokoll, dass der Verblichene und er selbst in den Forrest Towers wohnen würden, was Soulliez und Grady energisch verneinen, das seien nur Penner und Courtney habe eben Pech gehabt. Max schreitet zur erwartungsgemässen und obligatorischen Psychokrise, krakeelt Zeter & Mordio und schwört blutige Rache für sein heissgeliebtes Brüderlein (hätten der Herr nicht so eine gesegnete Nachtruhe, wäre so einiges nicht passiert, möchte ich mal anmerken).
Soulliez ist einer von der undankbaren Sorte, denn obwohl Grady ihn vor der Polizei gedeckt hat, wird der Verwalter wegen allgemeiner Pflichtvernachlässigung, z.B. Verwahrlosung des Hauses, fristlos gefeuert, was Grady für einen ziemlich blöden Witz hält, zumindest solange, bis Soulliez ihm eine Knarre vor den Wanst hält.
In einer der eher unverständlicheren Szenen des Films sehen wir anschliessend Max in einer Art mystischem Zirkel herumrollen, bis ein paar Schlägertypen (woher? Und wer sind die überhaupt? Forty und Kollege? Aber die sind doch angeblich schon tot?) vorbeikommen und den Kreis in Brand setzen. Wie der personifizierte Racheengel himself steht Max in den Flammen und hetzt die Ratten auf die Gangmember (und entweder haben wir es mit einem very bad case of continuity oder einer mir nicht offenkundigen Symbolik zu tun, wenn wir feststellen, dass der Kreis mal fröhlich brennt, in der nächsten Einstellung aber wieder nicht). Einer wird noch an Ort und Stelle Opfer der Nager, der andere flüchtet sich in ein Appartment, wo Max und Tara aber schon auf ihn warten (Max hat also ganz ersichtlich bei Jason Voorhees oder Michael Myers einen Fernkurs in Offscreen-Teleportation belegt). Ratten stürzen sich von der Decke auf den Schurken…
Nina möchte indes das traute Gemäuer verlassen, scheitert aber an den bereits verriegelten Toren. Max empfiehlt ihr, aus Sicherheitsgründen in ihr Appartment zurückzukehren, was das Mädel mit fragendem Gesichtsausdruck quittiert. Grady gehört dagegen zu den gefeuerten Arbeitnehmern, die ihre Kündigung nicht so ohne weiteres akzeptieren, aber wo unsereins zum Arbeitsgericht schlappt und die Kündigungsschutzklage einreicht, um dem fiesen Chef wenigstens noch ne fette Abfindung aus dem Daumen zu lutschen, greift Grady zur Axt und demoliert mit fiesem Grinsen und dem Spruch „gottseidank wohne ich hier nicht“ (immerhin seit gut drei Minuten nicht mehr) die Heizung. Warum er sich die Mühe macht, bleibt fraglich, trägt er sich doch als nächstes mit dem Gedanken, die ganze Bude abzufackeln. Das kann Max, überall vor Ort, wo er und seine Rattenbrigade gefragt sind, natürlich nicht zulassen: „Hier wohnen Freunde von mir!“ Und selbstredend meint Max nicht etwa Nina oder Satan, sondern Tara und die anderen Pelztierchen. Die Ratten stürzen sich auf den Ex-Verwalter.
Ein letztes Mal regt sich so etwas wie Gewissen in Max und er sucht Nina auf, bittet sie, mit ihm zu kommen. Nina allerdings schlägt dem Gefrusteten die Tür vor der Nase zu. Uh-oh, wie der geübte Genrekenner sagen würde. Nach einem kurzen Intermezzo mit der bereits erwähnten Bullette und ihrem Copfreund wendet sich Max der Wurzel allen Übels zu, nämlich Senor Souillez. Zwischenzeitlich erfahren wir aber auch, warum Nina Max so kaltlächelnd abgewiesen hat – in ihrer Schlafstatt lauert nämlich Curtis auf baldige Verrichtung des Sexualakts, aber wie die Frauen nun mal so sind, ist Nina von Geräuschen aus Richtung der Wohnzimmercouch abgelenkt und bittet den Mann im Haus um Evaluierung der Sachlage. Die Sachlage besteht natürlich – nach ein paar humoristischen false scares – in Ratten, die Curtis dazu veranlassen, sich schreiend aus dem Fenster zu stürzen und Rattenhappi zu werden. Max indes beschäftigt sich mit Soulliez – inzwischen hat Max sich mit einem Stab von mosaischen Ausmassen ausstaffiert und erläutert Soulliez, dass er der einzige ist, der ihn lebend aus dem Gebäude rausbringen könnte. Soulliez findet das nicht wirklich witzig, beisst von seinem Sandwich ab und findet heraus, dass der Belag hauptsächlich aus toter Ratte besteht. Nach programmgemässen Abkotzen unterbreitet Max sein Angebot: „Ich will nur das Haus!“ Eine sehr bescheidene Forderung, oder? Dennoch reagiert Soulliez mit dem altbekannten „Nur über meine Leiche“, was Max in Tradition des Bug-Aliens aus Men in Black für einen akzeptablen Vorschlag hält. Soulliez schiesst Max daher prophylaktisch nieder, was offenbar, so ganz klar ist das ob des recht hektischen Schnitts in dieser Phase nicht, dazu führt, dass die Ratten nun Amok laufen und sich über alles hermachen, was im Haus so kreucht und fleucht. Panik! Max erholt sich von dem Niederschuss, Soulliez rettet sich über die Feuerleiter aufs Dach, wo Max ihn bereits erwartet, während die Ratten sich durch die Junkies fressen (sprichwörtlich auf´m Klo). Soulliez ballert um sich, Max hetzt die Ratten auf ihn und der fiese Hausbesitzer stolpert über die Dachkante, kann sich jedoch noch am Sims festkrallen und beginnt nun um sein Leben zu flehen. Irgendwo in Max regt sich noch ein Funken Menschlichkeit, er bringt´s nicht über´s Herz, Soulliez endgültig runterzuschubsen, sondern reicht ihm vielmehr die Hand. Es ist wieder ein wenig unübersichtlich was nun passiert, entweder sabotieren die Ratten den Rettungsversuch oder Soulliez greift blöderweise einfach daneben – jedenfalls hat der böse Kapitalist nicht die rettende Flosse in der seinen, sondern ein Elektrokabel – elektrogeschockt übt Soulliez den freien Fall, während Satan ob der plötzlichen Ratteninvasion vollkommen relaxed bleibt und sein Waffenarsenal hervorholt.
Max hat nun doch geschnallt, dass die ganze Angelegenheit etwas ausser Kontrolle gerät und sucht Nina auf, die ob des Abgangs ihres Lovers in mittelschwerem Schockzustand ist und von Max´ Beteuerungen, Curtis hätte sein grausames Schicksal verdient („er hat mich einmal zu oft getreten“ – ?), alles würde gut werden und überhaupt hätte er alles nur für sie getan nicht wirklich was hören will, ganz im Gegentum, zu Max tieferem Entsetzen keift sie ihn an, sie wolle mit ihm nichts zu tun haben, hasse ihn und wünschte, er wäre tot. Max kann nur kleinlaut einwenden, dass Nina das besser nicht Tara hören lassen sollte, bevor er sich mit einem dahingenuschelten „Ich liebe dich“ mit eingezogenem Schwanz verzieht.
Satan ist den alten Cameos behilflich, den lästigen Zaun zu überwinden und bereitet sich dann auf die Konfrontation mit den Ratten vor, die mittlerweile alles und jeden angreifen. Des Satans toller Plan: Benzin, dass er über seinen Wagen ausschüttet, in der Hoffnung, die Ratten dorthin locken zu können. Der Plan funktioniert besser, als Satan hoffen konnte, denn die Viecher sind schon im Wagen, als Satan noch drin hockt. Heroisch zündet Satan sein Feuerzeug und jagt sich und eine Belegschaft Ratten mit einem markanten „Ich seh euch in der Hölle“ in die Luft, was den Produzenten Gelegenheit gibt, einen brennenden Stuntman durchs Bild rollen zu lassen. Die Ratten zeigen sich von diesem fliegenden Suizidkommando nicht wesentlich beeindruckt und killen weiter munter vor sich hin, wie Max bei einem Rundgang feststellt. Nun möchte er doch, Gegenseitigkeit in Sachen Liebe hin oder her, Nina retten, doch in ihrem Appartment findet er nur im Schrank die angenagte und ziemlich tote Nina.
Während auf Betreiben der Cameo-Enkelin eine Polizeistreife überaus motiviert eine Runde um den Block dreht, dreht auch Max und zwar endgültig durch: „Ich wollte nur eine Wohnung, ihr solltet nicht alle umbringen!“ tobt der Undankbare und bereitet den endgültigen Abgang der Rattenfraktion vor, der, wenig überraschend, im Keller und Munitionsdepot des dahingeschiedenen Satan stattfinden soll. Tara und ihre Gesellen lassen sich nicht lumpen und stehen Max Aug´ in Aug´ gegenüber. Max verschüttet Benzin, lässt ein angefeuertes Zippo fallen und eine mächtige Explosion reisst Max und ein paar tausend Ratten in die nächste Welt…
Für die Polizei ist am nächsten Morgen die Faktenlage eindeutig – von einer Ratteninvasion, von der die einzigen Überlebenden, die Cameos, berichten, hält man in Copkreisen wenig, sondern versteift sich darauf, dass der defekte Heizlüfter der Cameos selbst die Katastrophe ausgelöst haben soll (ich bin nun zugegebenermassen kein Cop, aber sollte man an den Leichen – so gewaltig war die Explosion dann doch nicht, dass sie alles und jeden zu Asche verbrannt hat – nicht feststellen können, dass da ein wenig geknabbert wurde??).
Anderswo in Atlanta wird eine junge Frau von ihrem Vermieter vor die Tür gesetzt (es handelt sich um eine etwas hochwertigere Immobilie) und krakeelt auf der Strasse. Das hört eine Ratte, die Tara verdächtig ähnlich sieht und manöveriert sich vorsichtig in eine Mausefalle. Die Frau bemerkt das arme Tier und befreit es… Fortsetzung folgt??
Wie schon im Review zu Killjoy ausgeführt, erweist es sich auch bei Hood Rat, dass Horrorfilme von und für Afro-Amerikaner auch nicht besser oder schlechter sind als die „gewöhnlichen“ Genrevertreter – wäre man böswillig (was wir an dieser Stelle bekanntlich niemals nicht sind), könnte man das ganze auf den Nenner „alter Mist in neuen Tüten“ bringen. Immerhin ist der „alte Mist“ in diesem Falle zumindest ein Semi-Klassiker – „Willard“, demnächst in offizieller Neufassung auch bald in einem Lichtspieltheater in Eurer Nähe. Wie dort so nimmt auch hier ein Aussenseiter, Einzelgänger und „Verlierer“ mit Hilfe seiner Rattenfreunde Rache an seinen tatsächlichen und vermeintlichen Peinigern. In der nahen Verwandschaft zum Vorbild liegt aber auch das Hauptproblem des Streifens – seine arge Vorhersehbarkeit: praktisch keine Entwicklung des Plots kommt überraschend oder wird auch nur ansatzweise innovativ oder originell umgesetzt, das ist ein Film, bei dem man problemlos eine halbe Stunde aus dem Zimmer gehen kann, um sich ein gutes Buch einzupfeifen oder ´ne Pizza warmzumachen, ohne irgendetwas zu verpassen, was man sich nicht ohnehin schon selbst zusammengereimt hat, zumal die meisten bedeutenden Plotpunkte wie Satans Munitionsdepot oder das (zwar nicht von „Willard“, aber immerhin von John Carpenter geklaute) Motiv des Eingeschlossenseins nur noch deutlicher antelegrafiert werden könnte, wenn man während der entsprechenden Stelle des Films eine blinkende Laufschrift „Achtung! Dies ist ein Plotpunkt!“ einblenden würde. Hinzu kommen die völlig unglaubwürdigen und absolut überzogenen Charaktere, die mich manchmal daran zweifeln liessen, ob es sich wirklich um einen ernsthaften Streifen oder nicht vielleicht doch um eine Genreparodie handelt – ich bin – wieder einmal zugegebenermassen – nicht der ganz grosse Experte für afro-amerikanisch dominierte Ghettos, meine aber doch feststellen zu können, dass es sich bei Figuren wie Soulliez, Grady oder Curtis um äusserst schlicht gestrickte Karikaturen ohne jeden Tiefgang handelt, wobei die Fraktion der Gutmenschen, namentlich Max, Courtney, Nina und – soweit es Nebenfiguren angeht – die Cameos auch nicht besser wegkommen. Max´ Abgleiten in den Wahnsinn ist trotz der beachtlichen Anlaufphase, die sich der Streifen gönnt, ehe er zum allseits erwarteten Showdown kommt, zu abrupt und wenig nachvollziehbar.
Wenn man nun hofft, der Film würde seine mangelnde Originalität durch ein gerüttelt Mass an Spannung oder Tempo kompensieren, sieht sich – wie gerade auch schon angedeutet – auch getäuscht. Da jedem Zuschauer von Anfang an klar ist, in welche Richtung die Story sich entwickelt, braucht der Film eindeutig zu lang, um zu potte zu kommen – prinzipiell ist zwar löblich, dass die Geschichte sich bemüht, nicht in ein dumpfes Gore-Spektakel zu verkommen und erklecklich Zeit auf sicherlich berechtigte Sozialkritik verwendet, aber dafür gibt´s andere Genres und andere Regisseure, die das sicher besser können. Wobei ich den Regisseur ein wenig von der Schelte ausnehmen möchte – obgleich „Hood Rat“ trotz der kurzen Laufzeit eine inhaltliche Straffung und ein wenig mehr Ratten-Action nicht geschadet hätte, bemüht sich First-Time-Director Leslie Small zumindest in inszenatorischer und visueller Hinsicht um Style und Originalität – die Ratten-POV-Aufnahmen mit ihren Farbverfremdungseffekten sind nun (Wolfen sei dank) nun auch nicht wirklich neu, aber noch nicht zu Tode geritten und die bewusst hektisch-videoclipartig arrangierten Rattenattacken könnten an eine weniger gore-intensive Variante von 28 Days Later erinnern, wäre Hood Rat nicht ein gutes Jährchen älter als Danny Boyles bemerkenswerte Zombie-(bzw. Infizierten-, für Puristen)-Mär. Auch das Stilmittel, Actionszenen gelegentlich etwas zeitzuraffern, von mir normalerweise eher als lästig empfunden, passt hier gut zur visuellen Konzeption des insgesamt verständlich düster gehaltenen Streifens. Hätte Small es auch noch geschafft, die dramatischen und Charakter-motivierten Elemente des Films ähnlich interessant zu gestalten, könnte Hood Rat sicher noch besser punkten. So bleibt es aber bei dem Rat an Small, sein durchaus vorhandenes inszenatorisches Talent und visuelles Gespür beim nächsten Ausflug ins Genre einem besseren und action-orientierteren Script zu widmen. Ach ja, und was bei Horrorfilmen ja grundsätzlich interessiert – wir hatten ja schon festgestellt, eine Schlachtplatte haben wir hier nicht vor uns – es gibt ein paar sekundenkurze passable Gore-Effekte (und zumindest eine Todesszene, die eine Weile im Gedächtnis bleiben wird), die Ratten-Heerscharen werden durch wenig aufregende, aber ebenfalls passabel gelöste CGI-Effekte repräsentiert.
Was mich dann auch nahtlos zur darstellerischen Seite des Werks bringt – Iasiah Washington müht sich redlich, aber ich mag ihm – was durchaus am von ihm zu portraitierenden Charakter liegen mag – die Rolle und vor allem sein Überwechseln in den Wahnsinn nicht wirklich abnehmen. Taurean Blacque erhebt als fieser Grosskapitalist Soulliez das Overacting zur Kunstform und neigt dazu, dem Zuschauer ein wenig auf die Nerven zu gehen. A.J. Johnson (Nina) agiert solide. Prominentes Ensemblemitglied, wenngleich nicht wirklich mit einer Hauptrolle gesegnet, ist Ice-T. Der Godfather aller Gangsta-Rapper hat, mag man Rap oder (wie ich eigentlich eher) nicht, mit kontroversen Alben wie „Copkiller“ und frühen Rap-meets-Metal-Crossover-Versuchen mit „Body Count“ zweifelsohne Musikgeschichte geschrieben – um so dramatischer ist der Verlauf seiner Filmkarriere, nach durchaus achtbaren Anfängen wie dem gelungenen „Most Dangerous Game“-Verschnitt Surviving The Game verspielte Ice seine Credibility recht schnell und landete in so verachtenswerter Zelluloidware wie von Jim Wynorski realisierten Stock-Footage-Sammelsurien wie Final Voyage oder dreifach back-to-back-geschossenem Billigstactionfodder von Albert Pyun (und man kann eigentlich recht genau definieren, wo der Punkt liegt, an dem Ice-T´s Filmkarriere von „respektabel“ in „indiskutabel“ umschlug – nämlich als er sich für den eigentlich recht unterhaltsamen Tank Girl in das lächerliche Ripper-Outfit stopfen liess – wer kann nach einem solchen Auftritt noch ernsthaft erwarten, gute Rollen in richtigen Filmen an Land zu ziehen?). Gegen die Filmographie von Ice-T riechen die Leinwandauftritte von Kollegen wie Ice Cube oder LL Cool J richtiggehend nach Bedeutung und Klasse. Insofern ist ein billiger kleiner DTV-Reisser wie Hood Rat für Ice-T schon direkt wieder ein Schritt in die richtige Richtung, denn bei Hood Rat handelt es sich, trotz der angemerkten Schwächen in Drehbuch und Dramaturgie, wenigstens um einen richtigen, professionell produzierten Film und nicht um Zeuch, das man ohne Gewissensbisse allenfalls um 3.40 Uhr auf RTL II senden kann. So richtig schlecht scheint´s Ice aber nicht zu gehen, denn er ist in den letzten Jahren deutlich in die Breite gegangen und scheint sich – soviel Selbsterkenntnis scheint immerhin noch vorhanden zu sein – durchaus im klaren drüber zu sein, dass seine Filmkarriere ziemlich vor die Hunde gegangen ist – Ice-T bemüht sich, ohne schauspielerische Akzente zu setzen, was er durchaus könnte, wenn er wollte, seiner Rolle selbstironische Aspekte und Humor abzugewinnen. Das macht seine Auftritte im Film nun nicht gerade zu unvergesslichen Erlebnissen, aber immerhin zu den schauspielerischen Highlights des Films.
Dass eine Veröffentlichung wie Hood Rat nicht zu den Premium-Produkten des Hauses Universal gehört und demzufolge auch kein Ultra-Deluxe-Collectors-Edition-Treatment erhält, verwundert wenig. Und so ist man immerhin schon positiv überrascht, dass das Label den Streifen, der auch in den USA lediglich als Videopremiere erschien, in einem sauberen 1.85:1-Widescreen-Transfer präsentiert – die Bildqualität gibt durchaus Anlass zur Freude, der Print ist klar und scharf und dank guter Kontrastwerte kann man auch in den zahlreichen dunklen Szenen tatsächlich sehen, was vor sich geht. Die Tonqualität kann da nicht ganz mithalten, man spendierte der Disc lediglich ein Dolby 2.0-Mix, das aber wenigstens sowohl in Deutsch als auch in Englisch, wobei beide Tonspuren von Haus aus nicht dazu angetan sind, die Belastungsgrenzen einer Dolby-Anlage auszuloten, da tut sich recht wenig, aber für den Hausgebrauch reichts. An Extras gibt´s ausser dem deutschen Videotrailer für Hood Rat nur ein paar weitere Vorschauen auf andere Universal-Titel (irgendwie ist es lustig – früher hat man sich über die zig Trailer auf ´nem Verleihtape tierisch geärgert, heutzutage verkauft man uns das bei DVDs als prächtige Zusatzausstattung… ist unsereins tatsächlich so dämlich? Vermutlich schon). Insgesamt für einen Film dieser Handelsklasse im Vertrieb eines Majorlabels eine solide Präsentation.
Was sagen wir also abschliessend zu Hood Rat? Wer Willard gesehen hat und nicht unbedingt jeden Killerrattenfilm, der je gedreht wurde, in seiner Sammlung stehen haben muss, kann sich Hood Rat eigentlich schenken. Der Film gewinnt dem Thema keine besonderen neuen Aspekte ab, ist insgesamt trotz seiner Kürze gelegentlich etwas langatmig und verdient sich nur durch einige nette visuelle Ideen und in den Actionszenen rasanten Schnitt Pluspunkte. Ice-T-Filmkomplettisten mögen sich an einer der besseren Darbietungen des Maestros (der sich übrigens persönlich aus dem selbstverständlich raplastigen Soundtrack komplett raushält) in jüngerer Zeit erfreuen können. Hood Rat ist summa summarum kein wirklich übler, sondern nur einmal mehr ein einfach mediokrer und irgendwie überflüssiger Film, den man sich ansehen kann, ohne Gehirnkrebs zu kriegen, aber bei dem man auch nichts verpasst, wenn man ihn in der Videothek im Regal vor sich hin gammeln lässt. Wenn „new urban cinema“ weiterhin bedeutet, dass x-mal durchgekaute Genrethemen lediglich durch die Hautfarbe der Protagonisten variiert werden, prophezeihe ich dieser neuen Stilrichtung des Genrefilms zumindest international wenig Durchschlagskraft.
(c) 2002 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 5
BIER-Skala: 4
Review verfasst am: 01.11.2002