Goldorak – Kampf der Welten

 
  • Deutscher Titel: Goldorak - Kampf der Welten
  • Original-Titel: UFO Robo Grendizer
  • Alternative Titel: UFO Robot Goldorak |
  • Regie: N.A.
  • Land: Japan
  • Jahr: 1978
  • Darsteller:

    N.A.


Vorwort

Die Bewohner der Vega-Galaxis haben es erfolgreich geschafft, ihren Heimatplaneten zu einem radioaktiv verseuchten Klumpen zu machen. Wie jede vernünftige Alien-Spezies, die etwas auf sich hält, schießen sich die Veganer, zumindest die böse Fraktion derselben, darauf ein, ihr neues Zuhause auf der Erde aufzuschlagen und deren Bewohner nicht zu fragen. Unser blauer Planet kann allerdings auf den Schutz von Goldorak bauen – einem Super-Mecha-Roboter, der von Arcturus, dem Prinzen eines zerstören Planeten aus der Vega-Galaxis, pilotiert wird. Unterstützt wird Arcturus von seinem Adoptivvater, Dr. Prokton, und seinen Kampfgefährten Alcor (steuert den „Raumbohrer“) und Venusia (lenkt den „Raumdelfin“).
Zunächst muss Goldorak den Angriff einer veganischen „Raumraupe“ abwehren, die im Auftrag der Bösewichter unterirdische Geheimbasen anlegen soll. Kaum ist das erledigt, naht ein Problem von unerwarteter Seite – Maria, Arcturus Schwester, totgeglaubt und in Wahrheit inkognito auf der Erde lebend, erfährt endlich Einzelheiten über ihre Herkunft und missversteht das Goldorak-Team als Repräsentanten der bösen Veganer. Aber auch das wird rasch aufgeklärt und Maria als zusätzliche Raumbohrer-Pilotin ins Team integriert. Ihr heißblütiges Temperament und ihre Unerfahrenheit führen aber zu Schwierigkeiten, als das Goldorak-Team vor seiner größten Herausforderung steht: die Veganer haben einen toten Planeten auf Kollisionskurs zur Erde gebracht und die Explosion des radioaktiven Materials würde die gesamte Menschheit auslöschen…


Inhalt

Hach, die Japaner, immer der Ansicht, es gäbe kein SF-Problem, das nicht durch Riesenroboter gelöst oder wenigstens verschlimmert werden könnte… „Goldorak“ basiert auf einem populären Manga von Go Nagai (der auch „Devilman“, „Cutey Honey“ und „Mazinger G“ erdachte) und wurde 1974 von Toei zu einer 74-teiligen Anime-Serie verarbeitet. Die Serie wurde 1977/78 auch dem deutschen Fernsehen angeboten, doch ARD und ZDF winkten wegen der zu großen Brutalität (? Die spinnen, die Römer) ab. In Frankreich und Italien erwies sich „Goldorak“ jedoch als Quotenrenner. Dieweil in Japan auch noch zwei offizielle und zwei inoffizielle Filme entstanden, gibt’s in Deutschland nach wie vor nur den 1979 zusammengefrickelten „Film“ „Goldorak – Kampf der Welten“ zu sehen, einen aus vier Episoden des TV-Anime gefrankensteinten Klopper, der Anfang der 80er auch als Videokassette veröffentlicht wurde. Grundlage für zumindest den DVD-Release ist die italienische Fassung – erkennbar an den italienischen Credits und den italienischen Titelsongs „UFO Robot“ und „Goldorak“.

„Goldorak“ teilt in dieser Form natürlich das Leid so ziemlich aller zu „Filmen“ verwursteten Serienepisoden – eigentlich kann man gar nicht durchblicken, zumal die großen Dichter und Denker hinter dem Zusammenschnitt auch nicht daran dachten, vielleicht die erste Episode in den Film zu packen, sondern nach einem kurzen, vielleicht zweiminütigen Überblick über die Motivation der Schurken direkt in die Action einstiegen. Die Folge – wir haben das Gefühl, dass wir die Helden eigentlich kennen müssten, weil keine Sekunde an ihre Vorstellung verschwendet wird (diese ganze Adoptiv-Sohn- und Vega-Prinz-Geschichte ergibt sich nur zwischen den Zeilen), und wir in Wahrheit keine Ahnung haben, wer diese Typen sind und warum sie die einzige Verteidigung der Menschheit gegen die Veganer sind (der Zusammenschnitt der „Ultraman Jonias“-Trickserie ist zwar auch kein Weitwurf, beinhaltete aber zumindest die erste Folge und gab dem unbeleckten Zuschauer damit die Möglichkeit, einigermaßen vernünftig in die Show und ihre Charaktere reinzufinden).

Aber jo, klar, keine alte Sau kuckt „Goldorak“ wegen der stringenten Charakterisierung und den beeindruckenden story arcs – seinerzeit (TM) wollte man die Äktschn, heutzutage die Nostalgie. Und „Goldorak“ liefert in beiden Aspekten. Die Filmfassung hält sich nicht sonderlich mit human-interest-Gedöns auf und reduziert auch die Rolle der comic-relief-Charaktere auf ein Minimum. Hauptsächlich gibt’s Robotkloppe, Firepower und Zerstörung, kurz gesagt, es ist ziemlich awesome, wenn man im richtigen mindframe ist…

Toeis Animatoren basteln Serien wie „Goldorak“ im Schlaf und halten dabei einen erstaunlichen Standard. Das ist nicht Disney-Niveau, fraglos, kann’s aber auch nicht sein, wenn man 74 wöchentliche Halbstundenfolgen produziert, aber gewohnt gehobenes japanisches Niveau in Sachen klassischer 2D-Cel-Animation. Die Charakter-Designs sind nicht unglaublich originell (allerdings gibt’s bei Böslings eine kuriose Figur, die ihr Geschlecht wechseln kann. Transgender FTW!), aber alles ist sehr flott, sehr flüssig animiert (für meine Begriffe rangiert „Goldorak“ in Sachen Animationsqualität vor „Captain Future“, wo’s doch gern mal etwas ruckelte).

Die DVD vom SchröderMedia-Imprint „Anime Stars“ weist ordentliche Bildqualität auf (1.33:1), verfügt nur über deutschen Ton und bietet als „Bonus“ drei Musikvideos – zwei zu den italienischen TItelsongs und eines zu einem unglaublich hysterisch komischen deutschen Titellied, das dringend jemand auf YouTube posten sollte (hat jemand mittlerweile, ähempt).

3/5
(c) 2016 Dr. Acula


mm
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