Girls Nite Out

 
  • Deutscher Titel: Girls Nite Out
  • Original-Titel: Girls Nite Out
  • Alternative Titel: The Scaremaker |
  • Regie: Robert Deubel
  • Land: USA
  • Jahr: 1982
  • Darsteller:

    Lynn Connors (Julia Montgomery)
    Teddy Ratliff (James Carroll)
    Dawn Sorenson (Suzanne Barnes)
    Barney (Rutanya Alda)
    Jim MacVey (Hal Holbrook)
    Sheila Robinson (Lauren-Marie Taylor)
    Mike Pryor (David Holbrook)
    Leslie Peterson (Lois Robbins)
    Charlie Kaiser (Larry Mintz)
    Trish (Susan Pitts)


Vorwort

Abt. Retro-Reviews.

Auch wenn das DVD-Zeitalter (dankenswerterweise) über uns hereingebrochen ist und wir fast jeden hinterletzten Grützefilm in makelloser technischer Qualität bewundern dürfen (außer er kommt von Best & Co.), so hab ich doch für das gute alte VHS-Format noch einen gehörigen Batzen Sympathie. Ja, ich gehör´ zu den alten Säcken, die vor langer langer Zeit ihre Videotheken-Ausbeuten noch mit´m Bollerwagen abtransportieren mussten, während man fünf Leih-DVDs ja heutzutage bequem in der Jackentasche verstauen kann. Will sagen, ich bin mit dem VHS-Kram großgeworden – ob um zehn Sekunden cut oder nicht, war damals wurscht (das waren noch Zeiten), man hat halt einfach alles ausgeliehen, was nicht niet- und nagelfest war.

Aus diesen nostalgischen Gesichtspunkten hab ich meine VHS-Sammlung daher nicht aufgelöst, sondern nur ausgedünnt (und auch das nicht besonders heftig) und bin immer noch gern dabei, gebraucht den ein oder anderen alten Gassenhauer nachzukaufen oder mich von selbstlosen Spendern beschenken zu lassen (nicht, dass ich Platz hätte, aber irgendwas ist ja immer). Um langsam, aber betont zuverlässig, den Bogen zum Review zu schlagen – ich hab noch jede Menge reviewbaren VHS-Krempel hier rumliegen, und ich werde den in nächster Zeit, so zumindest die gute Absicht Eures Docs, verstärkt einarbeiten – in loser Folge, angestrebt ist so ein Rhythmus, jedes zweite oder dritte Review zu einem Retro-VHS-Review werden zu lassen. Schließlich macht der alte Kram (manchmal) ja auch noch Spaß.

Unser erstes Exemplar ist dann also Girls Nite Out, und ich WEISS, dass zumindest ein Leser vor Begeisterung im Dreieck springt, nämlich peroy, der Wohltäter, der mir das Verleihtape der mir völlig unbekannten Videoklitsche „General Motions Pictures“ (Schreibweise authentisch) vor einiger Zeit zukommen liess. Der Film selbst ist mir völlig unbekannt, aber das macht ja nix. Das hübsch gezeichnete Cover bereitet mich seelisch drauf vor, dass der Film eher furchtbar werden wird (wir wissen alle – gezeichnetes Covermotiv erhöht den potentiellen Suck-Faktor des Films um mindestens 100 Prozent). Immerhin, einen Namen im Cast kenn ich – Hal Holbrook. Als Qualitätsmerkmal ist das aber wohl auch eher untauglich… bereiten wir uns also auf das Schlimmste vor und reisen zurück in die guten, alten 80er Jahre, die Zeit, als wirklich everyone and his stupid brother sich bemüßigt fühlte, Slasherfilme zu drehen…


Inhalt

Yowsa, was ist das für ein Tape? Das beginnt allen Ernstes mit ´nem bunten Testbild (dagegen ist ja noch nix zu sagen), über das ein cleverer Stratege hübsche Fahrstuhlmusik gelegt hat. Dann geht´s auch schon sofort, ohne Firmenlogo oder FSK-Trailer mit dem Hauptfilm los. Der Film verdient sich bereits nach drei Sekunden erste Minuspunkte durch die enervierende Titelmusik mit den trommelfellmarternden hochfrequenten BEEP-Soundeffekten. Na, zum Glück dauert der Vorspann nicht lange. Anschließend finden wir uns im Weston Hill-Sanatorium wieder, wo Michael Myers seit 20 Jahren im Koma liegt, äh, sorry, flascher Film, kann man aber auch verwechseln.

Eine extrem hässliche Nachtschwester, die ich auf den ersten Blick (auch dank des deutlich sichtbaren Oberlippenbarts) für einen Kerl in drag gehalten habe, die aber (erschreckend, was auf die ganze Syncho zutrifft) weiblich synchronisiert ist, liest und raucht. Ein Patient macht sich per Schwesternruf bemerkbar, ein gewisser Mr. Cavanaugh (den die meisten der Synchroverbrecher aufgrund schlichtem Kriegszustand mit der englischen Sprache penetrant „Cavaner“ nennen), ohne aber von sich zu geben, was er will (liebe Nurse, wenn ein Patient den Rufknopf drückt, solltest du eigentlich auf alle Fälle rennen, das ist dein Job). Die Nurse zuckt mit den Schultern und liest weiter. Cavanaugh ruft ein zweites Mal und lässt ein ungesund klingendes Stöhnen ertönen. Entweder ist das ein obszöner Anruf oder der Kerl pfeift auf dem letzten Loch. Die pflichtbewußte Schwester trabt also in Richtung von Cavanaughs Krankenzimmer, hat aber noch Zeit, um unterwegs einen tropfenden Wasserhahn zu reparieren (da kann man wirklich nur hoffen, dass man nie als Patient in dieses Etablissement eingeliefert wird. Da steht man auf der Prioritätenliste echt weit unten). Endlich entert also die Schwester das Zimmer und wer springt ihr da quer vor die Glotzbuchten? Patient Cavanaugh, mit dem pikanten Detail, dass er sich vorher ´nen Strick um den Hals gelegt hat und an selbigem etwas herumzappelt… äh, so rein vom Setup her war das ein Schockeffekt für die Biotonne, das sah mehr aus wie Kasperltheater…

Damit schalten wir auch direkt um in die dramatische Schlußphase des College-Basketballspiels zwischen den Dewitt Bears und ihrem namenlosen, da völlig unwichtigen Kontrahenten. Elf Sekunden vor Schluß führen die Gäste lästigerweise mit 70:71, was die Cheerleader nicht davon abhält, Rabatz zu machen, genauso wenig, wie das Bärenmaskottchen des Teams davon abgebracht werden kann, mit einer der Cheerleaderinnen animalischen Sex zu simulieren. Kommt sicher bei der örtlichen PTA gut an (jawoll, verbietet Basketball! Oder Maskottchen! Oder beides!). Der Spielstand ist deswegen so kriminell für unsere Bären, weil Starspieler Pete, genannt „Maniac“, etwas neben der Spur steht und von seinem Trainer und seinem Mitspieler Teddy, dem Kapitän des Teams, in der obligatorischen Auszeit ordentlich rund gemacht wird. Die Ansprache verfehlt ihre Wirkung nicht, auch wenn wir uns dank des crummy editing der Szene auf die nach der Schlußsirene getätigen Aussagen von Teamkameraden und Hallen-/Radiosprecher (wie üblich in amerikanischen Filmen wird auch dieses sportliche Großereignis live im Radio übertragen) verlassen müssen, dass es tatsächlich Pete war, der den entscheidenden Korb versenkt hat (für mich sah´s so aus, als wäre Teddy der Absender des Wurfes). Ein Hohelied singe ich dem Cutter übrigens auch deswegen, weil der Nasenbär es fertiggebracht hat, eine Einblendung der Anzeigentafel mit dem Endstand 73:71 (die deutsche Synchro reduziert den Score übrigens auch noch auf 72:71, there´s so much you can screw up in just one scene) einzuschnippseln, BEVOR der Ball überhaupt das Handgelenk des Schützen verlässt. Ganz großes Tennis. Man soll grundsätzlich keine Blinden Filme schneiden lassen, auch nicht, wenn sie ihre Blindenhunde dabei haben.

Pete ist trotz des triumphalen Siegs so gut drauf, dass er im Locker Room erst mal in die Kloschüssel kotzt. Tja, was hat ihn denn so mitgenommen? Seine Schickse hat ihn in den Wind geschossen, das kann so einen jungen Spund schon mal aus der Fasson bringen. Ganz abgesehen davon ist das Team der Bears der lebende Beweis für die Untauglichkeit des amerikansichen Bildungswesens, alldieweil wir zumindest einen ungefähr 35 Jahre alten College-Studenten im Team haben (mein Gott, wenn man schon alles casten muss, was die Gegend her gibt, kann man doch ein bissl drauf achten, ob das Alter passt). Benson, der stolze Bewohner des Bären-Maskottchen-Aufzugs ärgert den etwas frustriert herumhockenden Pryor (der hat so ungefähr die Figur, die ich auch in dem Alter habe und hat daher mit Sicherheit keine einzige Sekunde Spielzeit gehabt).

Anderswo hocken die diversen Freundinnen der Spieler zusammen und ratschen ihren Girltalk. Sheila (mein Gott, diese SYNCHRO! Argh!) piepst Lynn an un dunterrichtet sie, dass sie sich in Benson verknallt habe, weil der „kann sich stunden lang zurückhalten“ (und ich fürchte, ich verstehe, wie das gemeint ist). Wäre insoweit nicht sonderlich tragisch, wäre Sheila nicht offiziell Pryors Freundin (in welchem Paralleluniversum spielt der Film nun wieder? Okay, ich weiß aus eigener Erfahrung aus meiner Schulzeit, dass die größten Hackfressen mit den attraktivsten Mädels gingen, aber die konnten normalerweise wenigstens sportliche Höchstleistungen o.ä. vorzeigen, aber Pryor ist ja auf ersten Blick als Totalversager zu identifizieren). In der Umkleide verteilt der Coach sparsames Lob über den großen Sieg, warnt aber davor, sich heute nacht zu sehr mit den Mädels bei der „Rätseljagd“ (hm, den Terminus „Schnitzeljagd“, und um nichts anderes handelt es sich dabei, scheint der Herr Synchronautor, sichtlich nicht weit rumgekommen, noch nie gehört zu haben. „Rätseljagd“, pffzt) zu verausgaben, um 11 Uhr früh ist hartes Training angesetzt. Ein Dummbeutel namens Poswick beansprucht nähere Aufklärung über der seltsamen Worte des Coaches tieferen Sinn. Teddy stellt zutreffend fest, dass Poswick ein Depp ist.

Auf dem Heimweg treffen Pete, Teddy und Lynn (die Teddys Freundin ist) auf zwei besoffene Vollidioten namen Hagen und Dancer, die sowas wie comic relief-Charaktere sein sollen, nehme ich zumindest an. Jedenfalls sind ihre antics entzückend unlustig und können nervenschwache Zuschauer schon dazu veranlassen, sich entweder befriedigender Selbstverstümmelung zuzuwenden oder ihren Videorecorder zu schänden. Von gesteigerter Bedeutung für den Restfilm sind sie nicht, also können wir sie weitgehend ignorieren (auch wenn´s schwerfällt).

Irgendwo (es könnte ein Friedhof sein, aber sicher bin ich mir nicht) wartet ein besoffener Kerl (okay, letztlich hören sich in dieser Synchro ausnahmslos alle Charaktere besoffen an, also kann ich nicht beschwören, ob der wirklich hacke sein soll oder nur bei uns so klingt) auf seinen Kollegen, der mit ´nem Van eine Leiche anliefert. Es handelt sich um Mr. Cavanaugh, der offenbar recht unauffällig und kostengünstig bestattet werden soll. Außerdem hab ich den Verdacht, dass der Chunk an Exposition, den der Besoffski verdächtig off-screen sülzt, als ginge es um sein Leben (hähä), den wir aber dank seines Gelalles kaum richtig verstehen (ich kann dem nur entnehmen, dass Cavanaugh dereinst die Tochter von Wem-auch-immer entleibt hat), auch nur von den deutschen Synchroautoren an dieser Stelle eingebaut worden. Egal, sei´s drum, irgendwoher materialisiert sich eine schwarz gewandete Gestalt, packt den Spaten der Grabschaufler und plättet die Unglückseligen durch einige gekonnte Schwünge und einige gezielte Stiche (das ganze ist bis hierher ungefähr so blutig wie eine Soko 5113-Folge).

In der Cafeteria der Uni (die selbstredend auch nach wichtigen Basketballspielen geöffnet hat) schäkert Teddy mit der dortigen Chefin Barney (geht Euch eigentlich auch so auf den Sack wie mir, dass die doofen Amis nicht die geringste Rücksicht darauf nehmen, ob ein Name nun einer für Männlein oder Weiblein ist? „Das ist meine Tochter Hans-Jürgen!“), ordert die ganze Speisekarte rauf und runter (ich dachte erst, das wäre nur seine Portion, aber er bestellt für Pete und Lynn mit). Wirklich wichtiges tut sich auch hier nicht, aber leichtsinnige Zeitgenossen könnten auf die Idee kommen, das Triumvirat Pete/Teddy/Lynn könnte sich zu unseren primären Hauptfiguren entwickeln. Na, da werden wir uns noch wundern, verrät uns Future Doc.

Pryor stellt gerade Sheila zur Rede – er hat rausgefunden, dass sie was mit Benson angefangen hat (und wenn mir meine Freundin das Maskottchen des Sportteams vorziehen würde, wäre ich da auch sauer). Pete und Teddy erinnern uns durch ein kurzes Psycho-Reenactment daran, dass wir uns eigentlich auch bessere Filme als diesen ansehen könnten (ich hab´s grad erst bei State of Emergency gesagt. Anspielungen auf andere Filme sind ´ne feine Sache, aber nur dann, wenn der eigene Film nicht unterbelichteter Doofsinn ist. Und auf diesem Level bewegen wir uns auch hier) und wundern sich darüber, dass Mac, „der Bulle“ (eigentlich nur der lausige Security Guard des College), spendabel die Zeche unserer drei Freunde übernimmt („Ich dachte, er mag keine Studenten“, grübelt Teddy. Hm, dann hat sich Mac wirklich den falschen Job ausgesucht. Oder den richtigen, wie man´s nimmt).

Radio-DJ Charlie Kaiser unterrichtet uns, dass der nächtlichen Schnitzeljagd eine große Oldie-Fete im Haus der Gamma-Verbindung vorangeschaltet ist, und auf die bereiten sich Pete und Teddy vor, indem sie auf Lynns Bude schon mal ordentlich mit Whiskey vorleuchten (die sind prall, noch bevor sie einen Fuß ins Gamma-Haus gesetzt haben. Was verträgt so ´ne amerikanische Pickelfresse schon?). Ich stelle fest: die Jungs NERVEN. Please kill ´em. Quick.

Werden meine Hoffnungen erfüllt? Zumindest lungert schon mal ein POV-Shot im weitläufigen und bewaldeten Park der Uni rum und belagert ein Mädchen (deren Namen hab ich schon wieder vergessen, so er überhaupt erwähnt wurde), entpuppt sich aber als lausiger false scare in Person von Ralph, dem geprüften Güteklassen-Brillenschlangen-Nerd. Ralph ist (begreiflicherweise) solo und sucht nach kompatibler Partybegleitung. In völliger Verkennung sämtlicher Naturgesetze willigt das Girl (selbstredend ein attraktives welches) ein.

Die Party ist übrigens eine Kostümparty – aus diesem kühnen Grunde hat sich Teddy in ein Biker-Outfit geworfen, das er beim Christopher Street Day auch tragen könnte und zerrt an einer Leine den als „Monster“ a la Frankenstein verkleideten Pete hinter sich her (in eine Art Hausmacher-Zwangsjacke geschnallt). Teddy ist, wie erwartet, bereits breit wie die Strandhaubitze und spricht zur Erbauung seines Publikums in Reimen: „Jetzt freak ich mal zur Sheila, denn sowas wie die war noch nie da!“ Tä-tää. Ich beginne mich ernsthaft auf die grauenhaft-blutige Ausweidung Teddys zu freuen. Wehe, der Film enttäuscht mich da. Der Soundtrack schändet inzwischen die großen Klassiker der 60er, z.B. „Yummy Yummy“ von Ohio Express. Pete ist nicht wirklich in Schwof- und Partylaune (trotz des Alloholpegels), sondern richtet sein Säuferauge auf Leslie, seine Ex, die mit einem personifizierten Mülleimer (was das, so rein kostümmäßig, darstellen soll, weiß ich auch nicht) rumhängt. Pete macht sich irrationalerweise wohl immer noch Hoffnungen, die Beziehung zu kitten, aber Leslie macht deutlich, dass sie mit der Kombination „Whiskey, Basketball und Teddy“ nicht konkurrieren kann und will. Schätze, Macker, die kannste abschreiben.

Ein paar Freshmen werden dieweil von einem der comic-relief-Guys mit der örtlichen urban legend vertraut gemacht – Dickie Cavanaugh, der dereinst nach einem Basketballspiel in den Wald gelaufen sein und ohne seinen Verstand wieder zurückgekommen sein soll. Die Jungstudenten halten das für Lötzinn und erkundigen sich bei Teddy nach dem Wahrheitsgehalt der Geschichte. Im Prinzip ja, verlautbart Teddy, nur, dass die Sache nichts mit einem Basketballspiel zu tun gehabt habe, sondern Dickie (grr, so hieß maximal mal eine meiner Rennmäuse, aber doch kein Kerl) seine Freundin wg. fortgesetztem Fremdgehen auf dem Basketballfeld tranchiert habe. Und zwar nicht irgendeine Schickse, sondern die Tochter von Mac, dem Wachmann (der ist also ´n ganz harter, wenn er am Ort der Abschlachtung seiner Tochter weiter Dienst tut). Dieweil spielt Ralph überzeugend den offiziösen Partydeppen, Hagen und Dancer albern in einem Hinterzimmer mit ein paar weiblichen Kichererbsen herum (nein, es wird nicht gepoppt, die erzählen bloss dummes Zeug, das die Mädels scheinbar tierisch amüsiert. Ganz im Gegentum zum Reviewer). Teddy sieht eine unbelegte Blondine und macht sich an die ran (eh, bist du nicht in festen Händen, Macker?). Die heisst Dawn und lässt sich von Teddys „ich bin der große Basketballheld“-Sprüchen überhaupt gar nicht imprägnieren, zumal sie auch ´nen festen Boyfriend hat. Der heißt Bud, hat den nicht von der Hand zu weisenden Vorteil, reich zu sein, hängt aber gerade im alkoholinduzierten Koma in seinem Sessel. Der Soundtrack erdreistet sich, Lovin´ Spoonfuls „Do you believe in magic“ einzuspielen und Benson belabert Sheila, Pryor doch jetzt endgültig den amtlichen Laufpass zu erteilen. Hallo, bin ich hier in einem Horrorfilm oder einem fünftklassigen Garagen-Sampling von Clueless?

Pryor schnappt sich sein Girlfriend Sheila und hält ihr unter die Nase, dass er es schier unerträglich findet, mit ihm auf die Party zu gehen, es aber dort mit Benson zu treiben (hä? Hat der irgendwas gesehen, was mir verborgen blieb? Möpse, z.B.?), und das, OHNE ES IHM ZU SAGEN! Hm, also, wenn sie´s dir vorher gesagt hätte, wär´s okay gewesen? Pryor, du bist nicht ganz sauber. Sheila reklamiert, nicht Pryors selbstpersönliches Eigentum zu sein, was der, wie üblich, ganz anders sieht, handgreiflich wird und ihr das Kleid zerreißt (natürlich nicht soweit, dass irgendwelche anatomischen Merkmale gelüftet würden). Sheila revanchiert sich mit einer halbseidenen Ohrfeige. Pryor ist damit erfolgreich auf die Palme gejjagt worden und läuft zu Psychopathenhochform auf: „Du läufige Hündin“, beschimpft er seine (wohl nunmehr) Ex und schüttet das Füllhorn seines Zornes gleich mal auf die komplette anwesende Damenwelt aus: „Ihr seid alles Huren!“ Es geht nichts über Verallgemeinerungen. „Ich werde mir das merken“, grunzt er, stampft trotzig mit dem Fuß und stapft vom Acker. Großer Auftritt, und vor allen Dingen tauglich für das beliebte Thema „Wir backen uns einen Verdächtigen, der´s aber natürlich nicht sein kann“. Teddy flirtet immer noch mit Dawn, wird dabei von Lynn erwischt und mit sanfter Gewalt von der potentiellen Nebenbuhlerin subtrahiert. Ich wiederhole mich: ist das jetzt ein Horrorfilm oder eine laue Teenie-College-Komödie? ICH WILL BLUT SEHEN! GROAR! Es langweilt nämlich langsam…

Okay, tun wir mal Butter bei de Fische hinsichtlich der „Rätseljagd“, bevor die in Gang kommt, werden wir ja wohl nicht ernstlich zu Potte kommen. Der Radio-DJ bittet die Teilnehmer an selbiger, sich jetzt lieber noch ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen und erweist sich als absolute Knalltüte, indem er „Summer in the City“ auflegt. Einen unpassenderen Zeitpunkt, um DEN Song zu spielen, gibt´s wohl kaum.

Benson hört auf seinen DJ und beabsichtigt, sich ein wenig auszuruhen, doch da klopft´s an seiner Tür. „Ach, du bist´s“, informiert uns Benson, dass er seinen Meuchelmörder persönlich kennen tut, jedenfalls wird er erstochen (endlich mal eine Leiche), und zwar aus dem kühnen Grunde, da sich der Killer gerne seines Maskottchen-Bärenkostüms bemächtigen möchte (äh, mal ganz abgesehen davon, dass das eine der dämlicheren Horrorfilmideen überhaupt ist… als Team-Maskottchen, darf man da sein Kostüm mit auf die Bude nehmen? Ich dachte eher, sowas liegt im Clubheim o.ä.). Naja, hauptsache, es ist endlich einer hin, ich bin für alles dankbar.

Teddy parkt seinen Astralkörper neben Lynn im Bett und ist sich, Sackträger, der er ist, tatsächlich nicht ganz sicher, warum seine Freundin einen eingeschnappten Eindruck macht. Aus chauvinistischer Machosicht nachvollziehbar hängt Teddy nämlich der Überzeugung an, dass es für ihn als Kerl völlig in Ordnung ist, wenn er, wenn´s ihm danach steht, mal auswärts essen geht, und kann überhaupt nicht kapieren, dass Lynn, die sich hiermit bereits als final girl qualifiziert (Future Doc: Ich weiß was, was du nicht weißt, nänänä-nänä-näää) da einen diametral entgegengesetzten Standpunkt einnimmt. „Wieso bist du eigentlich so ein Arsch, wenn du betrunken bist?“, fragt Lynn ihren Lover. „Ich bin immer ein Analcharakter“, stellt Teddy, ausnahmsweise völlig zutreffend, fest. Ja, ich habe mich festgelegt, Teddy IST ein Arsch. Kann man auch daran festmachen, dass er gut gelaunt im Heiabettchen furzt. Was Lynn an dieser Flitzpfiepfe gefressen hat, dass sie ihn nicht hochkantig in die Wüste schickt, würde ich gern wissen. 30 cm vielleicht? Immerhin, sie fragt sich das auch. Dann allerdings wird Teddy von einem Geräusch, das außer ihm niemand hört (zumindest auf der Tonspur ist keins) aufgeschreckt. Irgendwas oder -wer macht sich an den Mülltonnen zu schaffen. Edler Held, der Teddy ist, beschließt er, der Sache auf den Grund zu gehen. Dort findet sich aber nicht mal der von Teddy erwartete Waschbär, sondern nur eine Katapult-Katze TM und ein false scare in Form von Lynn, die ihm gefolgt ist („ich hab dich vermisst“. ARGH! Der war noch keine 20 Sekunden zur Tür raus. Lynn, du bist eine Idiotin, du hast den Kerl verdient).

Wenn ein POV-Shot eingeblendet wir und wir gerade erst einen false scare hatten, wird der wohl zum Killer gehören. Der verschafft sich gerade Eingang ins Radiostudio, marschiert zielsicher zum Aktenschrank und liest kichernd die Unterlagen über die anstehende Schnitzeljagd (also mithin wohl die Hinweise und die Zielorte). Okay, ich hab ja gewusst, dass es darauf hinausläuft…

Seltsamerweise ist es zwischendurch hellichter Tag (eigenlich sollte Nacht sein, oder?), und Mac stöbert den frustriert auf einer Parkbank sitzenden Pryor auf, um ihn wegen seines Auftritts auf der Party zur Rede zu stellen. Wie auch meine Wenigkeit ist Pryor der Ansicht, dass das Mac einen feuchten Kehricht angeht (sofern man überhaupt versteht, was Mac will, denn der Kerl nuschelt stärker als ein 80-jähriger Opa, dem man das Gebiss versteckt hat. Heilige Scheiße, kann man denn Filme nicht so synchronisieren, dass man die Dialoge versteht?) Mac macht (mehr oder weniger, der Nuschelei sei Dank) deutlich, dass seine Tochter auch mal einen Kerl wie Pryor zum Freund gehabt habe und nun tot sei. Findet Pryor sicher hochgradig tragisch, interessiert ihn aber nicht wirklich. Und übrigens finde ich persönlich recht lustig, dass Pryor ein Veilchen spazieren trägt, als hätten ihn sämtliche Klitschkos zusammengenommen gerade zwanzig Runden durch den Ring geprügelt… dabei hat ihn Sheila doch grad mal gestreichelt.

Lynn sitzt mit Sheila und irgendeiner anderen Tucke zusammen (die zeitlichen Abläufe sind, freundlich ausgedrückt, äußerst konfus), kichert und tauscht Boyfriend-Tratsch aus, so z.B. dass Teddy gan okay wäre (naja, darüber kann man sich sicherlich streiten), er müsse lediglich noch erwachsen werden (brr). „Es gibt nur einen Teil an ihm, der noch wächst“, kichert Sheila (ach, Mädchen, wenn sie vermeintlich unanständige Witzchen machen. Peinlich, aber das ist wie im richtigen Leben).

Teddy wird bei Barney (die völlig rätselhafterweise gelegentlich mit einer Harpo-Marx-Gedächtnis-Hupe, äh, hupt) in der Cafeteria vorstellig und beklagt sich bitterlich über die Kreuz- und Quer-Vögelei der jungen Leute heutzutage (eh, sicher, dass das nicht Lynns Text wäre? Teddy ist beim wilden Rumgeficke ja sichtlich immer mittendrin statt nur dabei?). Barney stimmt zu und weist darauf hin, dass Teddy sich Lynn warmhalten solle, die sei nämlich anders, nämlich anständig (Teddy ist aber wohl der Ansicht, dass ein Anständiger in der Beziehung mehr als genug ist…). Irgendwie ist das alles saudoof.

Inzwischen verdient sich Mac mindestens eine ehrenvolle Erwähnung in der Ruhmesliste gehirnamputierter Filmbullen. Wir haben eine Nacht vor uns, in der ein Haufen vollgesoffener Studenten über den Campus hecheln wird, wg. Schnitzeljagd, und dabei auch ohne einen psychopathischen Killer vermutlich genügend Gelegenheiten finden werden, sich alle möglichen Gräten zu brechen und doofen Schabernack zu treiben. Was macht also der weise und voraussehende Mac? Er schickt seinen einzigen Kollegen heim, damit der seinen freien Abend genießen kann. You know the routine: Stirn – Tischplatte – BOINK-K-K-KK!

DJ Charlie legt „Hanky Panky“ auf und verkündet die Spielregeln, dieweil es Teddy gelingt, sich irgendwie hinter Dawns Postfach zu verstecken und späteren Besuch anzukündigen (ich frag mich mal wieder, WANN diese Szene spielen soll). Dann kommen wir endlich zu den Spielregeln für die Schnitzeljagd. Die dauert 6 Stunden, 36 Gegenstände sind zu finden, jede Stunde gibt´s sechs Hinweise in Rätselform. Interessanter- und nie völlig geklärterweise dürfen scheinbar nur die weiblichen Studentinnen an der Schnitzeljagd teilnehmen (hence Girls Nite Out), obwohl Pete und Teddy auch mal haben anklingen lassen, mitmischen zu wollen. Das ist entweder schwer diskriminierend oder aber die Jungs sind aus dem Alter für dumme Spiele raus (bei Teddy möchte ich das aber bezweifeln). Wer am Ende die meisten Gegenstände anschleppt, hat gewonnen. Und gar tolle Preise gibt´s zu gewinnen – der erste Preis ist ein Club-Urlaub, als weitere Preise drängen sich u.a. 50 Pfund Weizenkleie (lecker) oder 5 Liter Benzin (???) auf. Oh Herr, lass Hirn vom Himmel regnen, die können´s alle gebrauchen…

Der Killer nimmt dieweil am Bären-Maskottchen-Kostüm ein paar kosmetische Veränderungen vor, i.e. er bringt an der Plüschpfote des Knuddeldingens ein paar Rasierklingen an. Hat er wohl bei Freddy abgekuckt (hm, war der erste Nightmare vorher? Eher nicht…).

Charlie gibt das erste Rätsel zum besten: „Ich bin gut für das Zahnfleisch und verstecke mich auf einem Boden“. Knifflig, befindet die weibliche Zuhörerschaft (oh Gott, man unterrichte bitte den Riddler… dessen Rätsel hatten wenigstens Stil!) Janie und ihre Freundin (könnte Katie sein) grübeln und grübeln, bis Janie (beide sind übrigens auch extrem nervige Giggletrinen) aus „Boden“ „Squashboden“ schlußfolgert (was zur Hölle ist ein „Squashboden“? Also, ich hab oft genug Squash gespielt, aber der Begriff ist mir noch nie untergekommen) und sich unter heftigem Gekichere aufmacht, in der Turnhalle nach dem Corpus Delicti zu suchen (wow, College mit eigenem „Squashboden“. Purer Luxus). Hätt´ sie lieber bleiben lassen, denn dort wartet natürlich der Killer im Bärenkostüm auf sie und schlitzt ihr (recht ungraphisch, mehr als ein bissl Kunstblut, das über die Bluse suppt, gibt´s nicht zu sehen) mit seiner Rasiererklaue das Hälschen auf, nicht ohne ihr dabei noch ein „Hure“ mit auf den letzten Weg zu geben (jaja, lenkt nur weiter Verdacht auf Pryor. Der KANN es gar nicht sein, niemals, und wenn doch, esse ich das Tape samt Cover).

Charlie verkündet dieweil Rätsel Numero Due: „Ich bin der zweite Punkt und ich beherberge euren Nachwuchs an einem sehr sauberen Ort“. Himmeherrgott, wer denkt sich diese Rätsel aus? Die Kreativabteilung von 9Live? Ich wart ja auf die 0137er-Nummer, die eingeblendet wird… Drei Schnepfen (Leslie, Trish und noch´ne Ische, könnte Sheila sein, aber die sind alle so… gleich) figuren aus, dass der „saubere Ort“ die Waschküche des Studentenheims sein könnte (dieweil Janies Freundin vergeblich auf die Rückkehr ihrer Kollegin wartet). Trish (glaub ich) stellt erneut die Defizite der durchschnittlichen Amerikanerinnen-Allgemeinbildung unter Beweis, indem sie sich nicht schämt, zuzugeben, von „Nachwuchs“ nicht auf „Kinder“ zu kommen (die ist selbst für eine cannon-fodder-Charakterin in einem Dumpfbackenslasher blöd). Leslie ist geringfügig intelligenter und entdeckt daher den Kinderwagen mit dem gewünschten Zielgegenstand (ich schüttel immer noch den Kopf über die Rätsel). Passieren tut hier übrigens nix.

Dafür anderswo. Der Killer ist nämlich ein mitteilungsbedürftiger und ruft bei Charlie an. „Dickie ist raus. Janie ist die Nummer Eins. Har-har-har“. Das alles in ziemlich feminin klingender Flüsterstimme. Mei, ich weiß doch längst, dass es Pryor nicht sein kann, macht doch keinen solchen Aufstand…

Katie (hoffe ich mal) sucht in der Turnhalle nach Janie, findet nix und ruft daher … Lynn an. Ob Janie bei der aufgeschlagen sei? Nö, isse nicht (Lynn spielt offenbar nicht mit und bleibt zuhaus, klassisches final-girl-Syndrom). Katie muss also weiter gucken, gurkt durch die Umkleiden, in die Dusche… was hängt da an den Garderobenhaken? Nein, nicht, was ihr denkt, nur Janies Klamotten. Janie selbst ist im Duschraum zu finden, tot und liebevoll an die Duscharmaturen drapiert-gefesselt. Das ist so ziemlich der einzige gelungene Shot des Films (unterrichtet mich Future Doc). Katie kreischt, rennt weg, das aber lebensverkürzenderweise direkt in die ausgbreiteten Arme des Maskottchens. Komisch, jetzt geht die Killerei langsam los, trotzdem wird der Film nicht besser.

Könnte u.a. daran liegen, dass der Film sich entgegen unserer Erwartungen von vor 20 Minuten ungefähr nicht wirklich auf irgendeine Art Hauptfigur geeinigt hätte. Naja, Teddy ist wohl das, was einem zentralen Charakter am nächsten kommt, also kucken wir mal wieder, was der so treibt. In Form eines POV-false-scares die badende (ohne nudity, grrrr) Dawn erschrecken. Hach, wie spannend (und dafür hat er sich extra noch ´nen schwarzen Handschuh angezogen, der so aussieht wie der, den der Killer trägt, wenn er sich aus dem Bärenkostüm schält, und das muss er zum Telefonieren). „Ich wollte dich nicht gleich bei unserem ersten Date versetzen“, grinst Teddy (er IST ein Arschloch. Lynn, servier den bloß ab, den Idioten). Dawn weiß zwar nicht wirklich was von einem ernsthaften Date, aber wo er schon mal da ist, kann er auch bleiben und mit ihr ein Glaserl Wein süffeln, was für den Hardalkoholiker einen mittleren Kulturschock darstellen dürfte. Der Soundtrack beginnt, sich zu wiederholen (oder Charlie hat ein erstaunlich eingeschränktes Plattenrepertoire für einen DJ, der eine sechsstündige Livesendung zu moderieren hat. „Yummy Yummy“ schon wieder), der Killer meldet sich erneut telefonisch bei Charlie und gibt den aktuellen Bodycount durch, Hagen und Dancer machen unlustigen comic-relief-Stuff, und ich stelle fest: Dummer Film. Der gefällt mir nicht.

Charlie ist mittlerweile bei Rätsel Nummer 8 angekommen (Gottseidank, wir müssen uns nicht alle Rätsel anhören… das wäre Hirnschmelz der fortgeschrittenen Art), das hat irgendwas mit Strand zu tun, Sheila hat eine Lösungsidee (kann ich kaum glauben). Darüber hinaus entwickelt Charlie einen unerwarteten Anfall von common sense und ruft wegen der ominösen Anrufe … nö, nicht etwa die Cops an (okay, doch kein common sense), sondern Mac, den altersschwachen senilen Wachmann. Der hält die Anrufe für einen weniger gelungenen Studentenjux und hört sich nach wie vor so an, als hätte er mindestens achtzehn Klare und sechs Halbe intus. Verflucht, vielleicht sollte ich mir auch einen ansaufen, dann versteh ich die vielleicht alle besser…

Sheila marschiert durch den finsteren Wald, und wer läuft ihr über den Weg? Genau, der Killer, in seinem Maskottchen-Gear. Wie nicht anders zu erwarten, hält Sheila den Plüschbären für ihren geliebten Benson, was sich als recht fatale Fehleinschätzung erweist. Mit ein paar, äh, verführerischen Gesten lotst sie den bärigen Killer zu einem verlassenen und halbverwüsteten Haus auf dem Campusgelände (? Was ist das für ´ne Hütte? Ich mein, das Ding sieht zwar von innen aus wie eine Hotelsuite, nachdem eine durchschnittliche Rockband ein Wochenende drin gehaust hat; also Graffitis an den Wänden, allgemeines Chaos etc., aber das Licht funktioniert?). Dort findet sie allerdings ihr frühes Ende durch grausige Killerhand. Der kreativste ist unser Mörder nicht, die Methode bleibt „Kehle aufschlitzen mit Krallenhand“. Naja, bewährte Erfolgsrezepte soll man nicht ohne Not ändern.

Teddy (erwähnte ich, dass er ein Arschloch ist?) wälzt sich dieweil schon mit Dawn im Bett, sülzt ihr einige Schmeicheleien ins Ohr und darf ersichtlich ran an den Speck. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: soll der Kerl am Ende wirklich noch unser, äh, Held werden?

Wir wissen bereits, dass der Killer von der kommunikativen Sorte ist. Jetzt ruft er Mac an, erinnert den alten Knacker daran, dass seine Tochter „kein gutes Mädchen“ war und stellt sich als Dickie Cavanaugh vor. „Du bist eingesperrt“, entrüstet sich Mac. Immerhin fühlt Mac sich veranlasst, mal im Sanatorium anzurufen.

Leslie und Trish lungern auf einem Friedhof rum (eh, und der ist auch auf dem Campus?), wo eines der gesuchten Objekte, eine Schallplatte, auf einem Baum versteckt ist. „Jetzt wäre Maniac nützlich“, ärgert sich Trish, weil Pete als Basketballspieler gewisse Größenvorteile hätte, so aber muss Trish auf Leslies Schultern steigen. „Hast du das gehört?“, fragt sie plötzlich. Nein, hat Leslie nicht, ich übrigens auch nicht, aber das ist ja nichts neues.

Das vierzehnte Rätsel wird durchgegeben: „Ich mache Dinge kalt und heiß und verberge mich, wo sich auch eine Maus aufhalten kann“. Halleluja, die Rätsel werden tatsächlich dumm und dümmerer. Aus relativ unerfindlichen Gründen kommt Leslie zu dem Schluß, dass die bewussten Mäuse Fledermäuse sein müssten („Feldmäuse wäre zu einfach“. Und warum?). Fledermäuse finden sich, wie ein kurzes Brainstorming wissenschaftlich ermittelt, auf dem Campusgelände entweder im Glockenturm („wir haben aber keinen Glockenturm“, korrigiert Leslie ihre erkennbar unterbelichtete Freundin), also ersatzweise in der Dachkammer der Kapelle (wieso denke ich jetzt weniger an Fleder- denn an Kirchenmäuse?) oder auf dem Baseballfeld (äh. Was??? Bitte um Erklärung Ich weiß ja, dass Baseball ein seltsamer Sport ist, aber Fledermäuse?).

Mac hat inzwischen einen Verantwortlichen des Sanatoriums am heißen Draht und macht den zur Sau, nach dem Motto, was für ein Saftladen dass denn sei, wenn die Irren da fröhlich in der Weltgeschichte rumtelefonieren könnten. Der Doktor oder wer auch immer da mit Mac parliert, macht dem alten Wachmann klar, dass Dickie sich mit dem Telefonieren relativ schwer tut, weil tot aufgrund Selbstmords. „Sind sie sicher?“, dummfragt Mac. „Ich hab ihn selber abgeschnitten“, kann der Sanatoriumsmufti dies positiv bescheiden und gibt darüber hinaus noch zu Protokoll, dass die Schwester des Aufgeknüpften den Kadaver bereits vor zwei Tagen zwecks Bestattung abgeholt habe (ah, dann waren die beiden Sufftotengräber also privat angeheuert? Sowas geht auch nur in Amerika). Darauf fällt dann auch Mac nix mehr ein.

Leslie analysiert indes die Dachkammer der Kapelle. Jemand schaltet das Licht ein (fragt sich, warum Leslie nicht auf´n Schalter gedrückt hat. Da findet man doch leichter was), es ist… natürlich das Maskottchen, und ebenso natürlich hält Leslie Benson für den Kostümträger (schön, dass man mit einem einzigen Gimmick quasi den ganzen Film bestreiten kann). Mit ausgestreckter Krallenhand stapft der Bär auf sie zu… uaaah (ausweichen wäre auch zu viel verlangt).

Teddy und Dawn haben mittlerweile ihre Rammeleinlage beendet (langsam werd ich sauer. Schon wieder keine Boobs). Da wir bekanntlich immer noch nicht wissen, dass Teddy ein Rektum ist, verdeutlicht er ihr afterwards, dass es zwar super war und überhapt, aber was langfristiges ist das für ihn nicht (wir erkennen: Kreuz-und-Quer-Vögelei ist für Teddy dann akzeptabel, wenn er die Hauptperson dabei ist). Dawn sieht´s erstaunlich locker, hält aber das von Teddy vorgeschlagene Szenario „Freunde bleiben“ für eher unrealistisch. Teddy verpfeift sich.

Lynn latscht dieweil zur Kapelle, aus der ihr das Maskottchen entgegenkommt. Wie nicht anders zu erwarten, hält auch Lynn den Bären für Benson, wünscht ihm noch ´ne lauschige Nacht und entert das Gotteshaus, während der Killer sie seltsamerweise in Frieden lässt und lieber noch mal Charlie anruft. Lynn, die sich nun auf einmal doch am Spiel beteiligt und zur gleichen irrationalen Geistesleistung hinsichtlich der Fledermaus-Theorie wie Leslie gekommen ist, findet in der Dachkammer aber keine gewinnbringenden Gegenstände, sondern nur die liebevoll als Marien- o.ä. Heiligen-„Statue“ angerichtete blutüberströmte Leiche Leslies. Sie eilt zum nächsten Telefon und ruft hysterisch Mac an (wieso ruft eigentlich keiner die echten Bullen? Solche Wachfuzzis auf Unitäten oder Colleges werden doch bekanntlich von keiner Sau ernstgenommen). Mac macht sich auf das hysterische Gestammel Lynns tatsächlich den richtigen Reim und ruft seinerseits bei Charlie an, damit der die Rätseljagd sofort beendet und die Studenten auf ihre Zimmer schickt, und das alles bitte ohne eine Panik auszulösen. Geneigte Gemüter können nun klassisches Horrorfilmklischee a la „Charlie ignoriert diese Bitte und das Schlachten kann weitergehen“ erwarten, aber weit gefehlt, der DJ verkündet in der Tat die Absage des nächtlichen Spaßereignisses, die Studenten gehorchen brav und die Cops (also die echten jetzt), unter Anführung eines unterbelichteten Inspektors, der dafür aber wenigstens verschnupft näselt (ich kille die Synchromacher), fallen über den Campus her.

Es ist kaum zu glauben, zwar sind noch zwanzig Minuten (ungefähr) Film übrig, aber der Slasher-Part ist tatsächlich beendet. Das ist schon ziemlich frech. Journalisten versuchen den heulenden Studentinnen ein paar exklusive Tidbits aus der Nase zu leiern, einer stellt die abstruse Theorie auf, dass der Mord an Leslie politische Hintergründe haben könnte, alldieweil sie Senatorentochter ist. „Mit ihnen red ich nicht mehr, wääääh“, kommentiert die zu diesem Thema befragte Studentin heulend. Die Bullen entdecken eine übel zugerichtete Leiche nach der anderen (naja, es sollten maximal vier plus Benson sein, und der ist noch nicht gefunden), was dem Inspektor ein von Herzen kommendes „Jessas, was für ein Mist“ entlockt. Zum Glück für den heillos überforderten Kriminalen erweist sich Mac als Mann der Tat, übernimmt die Verantwortung und schlägt Verhöre der wesentlichen Augenzeugen vor (klar, auf so eine Idee kommt ein ausgebildeter echter Polizist natürlich nicht).

Erstes Verhör-Opfer ist Lynn als Leslie-Finderin (weswegen wir uns die entsprechende Szene gleich noch mal als Flashback ansehen dürfen. Ist ja auch schon gut fünf Minuten her, da braucht man schon mal ´ne Gedächtnisstütze). Ganz beiläufig fällt ihr ein, dass sie Benson (sprich den Typen im Bärenkostüm) vom Tatort hat wegspazieren sehen, aber das hat ja sicherlich nichts mit dem Mord zu tun, oder? Meine Fresse, ich wiederhole mich, wie blöd muss bzw. darf man eigentlich sein, um atmen zu dürfen. Mac telefoniert indes mit Charlie und auch der ist ein echter Superchecker. Charlie hat nämlich alle eingehenden Killeranrufe aufgezeichnet (pretty convenient) und fragt nun ganz unschuldig, ob das evtl. bei den Ermittlungen hilfreich sein könnte (man ist von Idioten umgeben). Mac lässt sich die Bänder sofort schicken.

Pete, den wir anfänglich mal in unserem jugendlichen Leichtsinn für eine potentielle Hauptfigur gehalten haben, wird verhört und gibt zu verstehen, dass er die Nacht in den Armen einer Nutte verbracht habe, um sich anschließend aus der Handlung zu verabschieden. Nächster in der Liste ist Ralph, der den ermittelnden Polypen vom Streit zwischen Sheila und Pryor auf der Party berichtet und ebenfalls ausführt, dass Sheila was mit Benson hatte (auch dies mit ausführlichem Flashback zu den entsprechenden Geschehnissen). Damit qualifiziert sich in den Augen der Cops nun auch Pryor als Verdächtiger, wird verhört, trägt aber nichts entscheidend erhellendes zur Aufklärung der ganzen Misere bei (dass er´s nicht sein kann, wissen wir ja schon längst).

Dawn hockt mit ihrem Freund Bud auf der Bude. Man langweilt sich gepflegt. Bud möchte Dawn gern in die Bluse steigen, aber die ist nicht in Stimmung („Hast du Lust auf mich?“ ist nun auch nicht gerade DER Anmachspruch schlechthin). Alas, es war eine Fangfrage, denn Bud hat über seine vielfältigen Kontakte herausgefunden, dass Dawn sich letzte Nacht mit Teddy vergnügt hat, findet das trotz ihrer gegenteiligen Beteuerungen (die lügt, ohne rot zu werden, dass sich die Balken biegen) völlig unakzeptabel und wirft sie achtkantig aus seiner Bude.

Dieweil wird endlich Benson tot gefunden (das hat lang genug gedauert, wenn ich den Film richtig verstehe, ist schon wieder Abend und von wegen der Bärenkostümträger-am-Tatort-Geschichte sollte es eigentlich ´ne ziemliche Priorität sein, den Besitzer des Kostüms zu befragen), was Pryor auf der kurzen Verdächtigenliste wieder auf eine Top-Position schiebt. Mac hört sich zwischenzeitlich die von Charlie geschickten Aufnahmen an. Dawn latscht heulend über den nächtlichen Campus and gets stalked by our killer.

Teddy und Lynn sitzen ebenfalls zusammen und pondern die Ungerechtigkeiten der Welt bzw. wer um alles in der Welt für solch bestialische Bluttaten verantwortlich sein könnte (wenn ich nicht wüsste, dass er ein Alibi hat, würde ich Teddy, dem zwölfmotorigen Superidioten, glatt zutrauen, der Killer zu sein). Lynn ist so verstört, dass sie bei Teddy übernachten will (da muss man wirklich verstört sein), doch da klingelt´s Telefon. Dawn ist dran und kreischt Teddy hysterisch die Ohren voll, sie sei grade „im Studentenhaus“ (auf einem Campus eine, naja, sagen wir mal, verbesserungswürdige Ortsangabe; sie ist in der Cafeteria, würde ich behaupten), fühlt sich verfolgt, will hier nicht bleiben, sondern zu Teddy rüber (warum sie das ungefähr zwanzigmal in die Sprechmuschel blökt und nicht einfach tut, wird ihr Geheimnis bleiben). In Teddy kicken die Helden- und Beschützergene ein und wider Erwarten wundert sich nicht mal Lynn, warum Dawn sich so plötzlich zu Teddy hingezogen fühlt (ich wäre ein wenig überrascht und eifersüchtig, aber vielleicht ist Lynn ja auch froh, wenn sie den Idioten an Dawn abtreten kann). Teddy beschließt also den Rettungseinsatz, Lynn soll Mac anrufen.

Der brütet dieweil aber über seinen alten Unterlagen zum Dickie-Cavanaugh-Fall und entdeckt ein putziges, kleines Detail, dass ihm, als in der Sache persönlich ja überhaupt nicht Involvierten, all die Jahre völlig entgangen ist (obwohl´s sogar in den einschlägigen Zeitungsartikeln steht). Dickie Cavanaugh hatte… eine Zwillingsschwester (NEEEIN!! Uaagh! Uaagh! Wagga-wagga-wagga! Aus dem Bart, den dieser Gag hat, kann man für achthundertsechsundsiebzig Rentner Rheumadecken häkeln). Mit ein paar Filzstift-Strichen verpasst Mac einem Zeitungsfoto Dickies eine Frauenfrisur – und schon rieselt´s ihm wie Schuppen aus den weißen Haaren! Wie von der Tarantel gesprochen springt Mac aus seinem Büro und hat leider keine Zeit mehr, an den klingelnden Telefonapparat zu gehen. Aber wir werden sehen, dat macht nix.

Teddy entdeckt in der Cafeterie, dass Dawn noch lebt. Naja, grad noch. Realistisch betrachtet kommt er doch ein paar Minuten zu spät… er hat auch selbst nicht wirklich was davon, denn der Killer schleicht sich unauffällig (und nicht mehr im Bärenkostüm) an und jagt dem armen Teddy ein paar Mal ein Küchenmesser in den Rücken (da macht der Kerl einmal was halbwegs selbstloses und das hat er nu davon. Reimt Euch Eure eigene Moral-von-der-Geschicht zusammen). So, und seid Ihr bereit für die finale schockierende Enthüllung? Trommelwirbel… der Killer ist – Barney!

Nein, nicht Geröllheimer. Barney, die Cafeteria-Tante, ein acht- bis zwölftrangiger Nebencharakter, der genau zwei Szenen hatte. Naja, angesichts der Lösungen, die uns manch anderer Slasher aufs Butterbrot geschmiert hat, muss man ja schon froh und dankbar sein, dass der Killer ein Charakter ist, den wir überhaupt schon mal gesehen haben. Mac hat diesen Twist erfolgreich durchschaut, kommt aber zu spät, um Teddy sein garstig Schicksal zu ersparen. Also versucht er, Barney, die in Wahrheit Katey heißt, zur Räson zu bringen, aber die hat sich eine schicke gespaltene Persönlichkeit zugelegt und hält sich für den leibhaftigen Dickie und Dickie muss alle Mädchen umbringen, weil sie schlecht sind. Wie z.B. auch Macs Tochter seinerzeit.

Wo der verständnisvolle, sensible und heldenhafte Polizist im handelsüblichen Slasherfilm jetzt seine Wumme zücken würde und der Durchgeknallten ein paar bleihaltige Argumente vor den Latz ballern würde, versucht Mac, ich weiß noch nicht, ob ich ihm das positiv anrechnen oder für extrem dämlich halten soll (schließlich steht gerade eine ersichtlich nicht mehr alle Steine auf der Schleuder habende Psychopathin mit Fleischermesser vor ihm), sich auf der Basis sachlicher Argumentation mit Katey auseinanderzusetzen: „Dickie ist tot!“ Das funktioniert immerhin soweit, dass sich Kateys Dickie-Persönlichkeit zurückzieht. Blöderweise ist auch Kateys eigene ein Fall für die Klapse. „Dickie kann nicht tot sein, ich hab ihn vor zwei Tagen nach Hause gebracht!“ Und nach Hause ist in dem Fall der Deep Freezer der Schulcafeteria, wie Katey auch gleich verdeutlicht – drin hockt Dickie (bzw. ein wenig überzeugender Wax-Dummy thereof)… das ist zweifellos ein so schockierendes Bild, dass wir sofort den Nachspann starten müssen (vielleicht kommt ja noch ein Gag danach, aber leider kann GMP sich keine langen Videocassetten leisten und muss den Abspann so ungefähr nach der Hälfte zugunsten einiger Trailer abwürgen).

Ay caramba, ich bin mir nicht sicher, ob peroy mir diesen Film in genau dieser Absicht hat zukommen lassen, aber ich bin ziemlich sicher, dass Girls Nite Out einer der debilsten Slasher ist, der mir in den letzten Jahren untergekommen ist. Hier geht gar nix, wobei ich prinzipiell mal voranschicken muss, dass die deutsche Synchronfassung alles Menschenmögliche dafür tut, den Film völlig ungenießbar zu machen. Eine derartig mißratene Synchro habe ich diesseits eines von lobotomisierten Klippschülern synchronisierten Pornofilmen aus Usbekistan nicht erlebt – keine Stimme passt nur ansatzweise zum Charakter bzw. Schauspieler, sämtliche Synchronsprecher klingen danach, als hätten sie ihre Aufnahmen mit mindestens vier Promille eingelallt, und Lippensynchronität ist für alle Beteiligten ein Fremdwort. Es – ist – furchtbar. Ich bezweifle, dass der Film in der englischen Originalfassung wesentlich besser ist (die Handlung bleibt ja gezwungenermaßen identisch), aber man dürfte zumindest nicht permanent versucht sein, sich die Trommelfelle mit einer Stecknadel zu durchstechen, um von dem Elend erlöst zu werden. Im B-/Trash-/Horrorbereich wird man ja mit allerhand üblen Synchros belästigt, aber die von Girls Nite Out nimmt einen fast konkurrenzlosen Spitzenplatz ein. Gibt´s Leute, die schlechte Synchros sammeln (es gibt ja für fast alles Sammler)? Wenn ja, dann müssen genau die sich dieses Tape auf die Einkaufsliste schreiben.

Bäh. Shudder. Versuchen wir also, den Film losgelöst von seiner deutschen Sprachmißhandlung zu betrachten, das fällt schwer genug. Manch amerikanischer Reviewerkollege hält Girls Nite Out zu meiner mittelschweren Entgeisterung für sowas wie eine vergessene Perle im Sumpf der fünftklassigen Slasherderivate, die im Gefolge von Halloween auf die nichtsahnenden Filmfans dieser Welt losgelassen wurden. Okay, ich hab schon oft genug angemerkt, dass nichts beschissen genug ist, um nicht von manchen Leuten frenetisch gefeiert zu werden, aber wie man Girls Nite Out, der sich redlich bemüht, seinen Bodycount auf die langweiligste-uninteressanteste mögliche Art zu zelebrieren, positiv beurteilen kann, erschließt sich mir nicht (mir fällt auf Anhieb jetzt nur ein klasssicher Slasher ein, der ähnlich öde vor sich hin plätschert wie dieser, aber wenigstens mit einigen ernstzunehmenden Schauspielern besetzt ist: Prom Night).

Gut, es stimmt, Girls Nite Out macht sich tatsäclich nicht viel aus den herkömmlichen Slasherklischees, das muss ich zugeben. Ich wage aber mal ganz dezent zu bezweifeln, dass dieser „Ausbruch“ aus der Formelhaftigkeit des post-Halloweenschen Slasherflicks einer tatsächlich bewußten, rational getroffenen Entscheidung der Filmemacher zu verdanken wäre. Dafür halte ich die Drehbuchautoren, angesichts des Gezeigten, nämlich ehrlich gesagt für zu blöd. Ich glaube vielmehr, die haben einfach nicht kapiert, wie man einen Slasher aufbaut. Halt, Korrektur, die haben einfach nicht kapiert, wie man ÜBERHAUPT einen Film aufbaut. Girls Nite Out scheitert nämlich schon allein daran, dass es dem Film an durchgängigen Hauptfiguren fehlt (und die sind, speziell in einem Slasher, das A und O). Diejenigen, die wir zunächst dafür halten (Pete, Teddy und Lynn), verabschieden sich nach der extrem nervigen Vorlaufsequenz um das Basketballspiel und die Party aus dem, was ich in Ermangelung eines besseren Wortes mal Handlun nennen will; Pete nahezu komplett, Teddy wird nur noch gebraucht, um uns im Zehn-Minuten-Abstand daran zu erinnern, dass er der blödeste Schwanz auf Gottes weitem Erdboden ist, und Lynn wird ausschließlich noch dazu gebraucht, um Leslies Leiche zu entdecken und damit den Slasher-Part des Films offiziell zu beenden. Von wegen final girl also. Extrem bräsig ist, dass die Morde des Killers dadurch vollkommen wahllos werden – die Hälfte der Opfer (Janie und ihre Freundin) kennen wir nicht mal, sie sind uns also völlig wurscht, Leslie war dem Film vorher eigentlich auch nur ein-zwei throwaway-Szenen wert, einzig Sheila hat von den Opfern sowas wie eine echte Rollengestalt (Dawn zähle ich mal nicht mit, weil die nicht im Slasher-Part gekillt wird, sondern im Nachgang zu ebenjenem). Die sind uns also völlig schnurz, die Mädels, weil wir nicht wirklich wissen, wer sie sind. Mal ganz davon abgesehen, dass der Streifen eine „Moral“ (wenn wir das mal so nennen wollen) präsentiert, die selbst für einen Slasherfilm schon eine ziemlich abstoßende ist. Der handelsübliche Slasher „bestraft“ seine Opfer ja bekanntlich für unmoralisches Verhalten (Kiffen, Saufen, Sex haben), was ja von einer gewissen Warte aus betrachtet gewissen Sinn macht. Die Opfer in Girls Nite Out (ausschließlich Mädchen, Benson ist nicht wirklich mitzuzählen, denn der wird nur gekillt, weil der Mörder sein Kostüm braucht, und auch Teddy ist halt einfach nur zur falschen Zeit auf die Idee gekommen, Retter der Witwen und Waisen zu werden) werden einfach nur umgebracht, WEIL sie Frauen sind. Punkt, eine weitere Motivation braucht der Killer nicht (und dass der Killer dann auch noch eine Frau ist, schießt schon den Vogel ab). Das ist schon eine reichlich mysogynistische Einstellung, vor allem, weil der Film ja auch durchaus die Moral unterbreitet, dass das an etwaigen „Verfehlungen“, die man zumindest einigen der Opfer vorhalten könnte, nämlich das Fremdgehen, bei Jungs völlig in Ordnung ist (anhand Teddys leuchtendem Beispiel, schließlich wird der ja durchaus positiv dargestellt), bei Mädchen aber pfui-bäh. Ziemlich zum Kotzen, das.

Abgesehen von seinen, äh, ideologischen Schauwerten kann man das Script natürlich auch sonst komplett in die Tonne kippen, sowohl von der Struktur her (die Auftaktphase mit den diversen College-Shenanigans ist so dermaßen hirnmarternd, da kann man sich wirklich nur noch mit irgendwelchen Drogen zuschütten, um´s erträglich zu gestalten) als auch vom Inhalt… Gut, 1984 war das Plotgimmick einer Schnitzeljagd wohl noch nicht ganz so abgegriffen (aber für ein besonders gutes Gimmick würd ich´s auch nicht halten, wenn´s der erste Film wäre, der es präsentiert), zumal sich mir der Sinn einer Schnitzeljagd ausschließlich für weibliche Teilnehmer nicht erschließt (es sei denn, die Jungs wären die Veranstalter und würden die Rätsel dann so anlegen, dass die Girls des öfteren mal aus ihren Klamotten fahren müssten. So würde ich das zumindest machen, hähä). Theoretisch könnte man dieses Gimmick aber wenigstens dazu nutzen, ein paar kreative Mordsequenzen einzubauen (was gäb´s da für Möglichkeiten, die Kills an die Rätsel oder an die entsprechenden Locations anzupassen), aber auch in der Rubrik fällt Girls Nite Out überhaupt nichts ein. Die Mordmethode ist stets die gleiche, und die kann man allein schon knicken, weil ein Mörder im Maskottchen-Kostüm nun mal nicht wirklich bedrohlich ist (da kann sich der Killer noch so bemühen, menacingly auf sein Opfer zuzustapfen – wenn er in einem Comic-Kostüm mit bunten Augen steckt, sieht das einfach nur lächerlich aus. Damit könnte man in einer Troma-Parodie kommen, aber nicht in einem Film, der erschreckend ernst gemeint ist). Die Auflösung bedient sich des ältesten Kniffs seit Erfindung der Geschichtenerzählung (und lässt Mac schon ziemlich doof aussehen. Da hat der seit Jahren alle Unterlagen über Dickie bei sich liegen und schnallt erst jetzt, dass der ´ne Zwillingsschwester hat?).

Sämtliche Charaktere sind unlikeable bis zum Geht-nicht-mehr. Selbst Lynn, die anfänglich so etwas wie der einsame Rufer in der Wüste ist, was gesunden Menschenverstand angeht, verabschiedet sich mit zunehmender Laufzeit in Richtung himmelschreiender Blödheit (nicht nur, weil sie trotz Teddys erwiesener Vollpfostenmentalität den Knaben nicht in den Wind schießt, sondern ganz besonders, als sie tatsächlich im Polizeiverhör unschuldige Kulleraugen macht und nicht verstehen kann, dass „Bensons“ Auftauchen am Tatort irgendetwas mit dem Mord an Leslie zu tun haben könnte). Erfreulicherweise verschwinden die erschütternd unlustigen comic-relief-Charaktere Hagen und Dancer ab Einsetzen der eigentlichen Slasher-Handlung aus derselben.

Um nochmals kurz auf die Struktur zurückzukommen (ich weiß, ich mach das heute wieder ziemlich konfus, aber ich muss ausnutzen, wenn ich gerade mal einen Lauf habe und mir die Buchstaben nur so aus der Tastatur springen) – der eigentliche Slasher-Part des Films dauert vielleicht, hm, fünfundzwanzig, maximal dreißig Minuten. Das wäre verzeihlich, wenn der Film vorab ein vernünftiges Setup hätte (bei Halloween sieht das ja auch nicht anders aus, aber der nutzt sein Vorspiel halt wenigstens, um seine Figuren zu Charakteren zu machen und auch schon einige unheimliche Momente einzubauen) und dann wenigstens mit dem Slasher-Teil aufzuhören. Dadurch, dass der Film das lustige Slashen aber mittendrin abbricht und dann langwierige Polizeiverhöre einfiedelt, von denen wir als Zuschauer genau wissen, dass sie überhaupt nichts zur Sache beitragen können (nicht, weil wir die Identität des Killers wüssten, aber weil wir als raffinierte Genrekenner natürlich wissen, dass es unmöglich der sein kann, der uns als Verdächtiger auf dem Silbertablett serviert wird), tötet sich der Film endgültig und kann mit der kurzen stalk-Routine mit Dawn und dem selten unspannenden (und selten dämlich endenden) Finale in der Schulcafeteria dann auch nichts mehr reißen.

Stilistisch ist Girls Nite Out eine Null-Lösung. Robert Deubel, der mit diesem Film seinen einzigen abendfüllenden Spielfilm vorlegte und ansonsten eigentlich nur mit einer Kurz-Dokumentation über den amerikanischen Maler und Illustrator Norman Rockwell auffällig wurde, erweist sich als inszenatorische Schnarchtasse, dem nichts ferner liegt, als eine Szene spannend-suspenseful, atmosphärisch oder wenigstens hinguckenswert zu gestalten. Das ganze eineinhalbstündige Drama beinhaltet genau einen (in Worten: EINEN) effektiven Shot, und das ist die Einstellung, in der die Kamera ausnahmsweise mal etwas draufhält und die an die Dusche gefesselte Leiche Janies zeigt – kein großes Kino, sicherlich, aber zumindest mal ein Hallowach-Effek. Der Rest ist dröge, langweilig abgefilmt, da wird zwar gelegentlich mit dem Baukasten des Slasherfilms experimentiert (POV), aber mehr als laueste false scares und selten uninspirierte Mordszenen bleibt nicht übrig. Da wundert´s auch schon gar nicht mehr, dass der Schnitt von Arthur Ginsberg (der der Welt später die TV-Doku-Serie Autopsy bescherte) grauenhaft ist – da werden Szenen ohne Sinn und Verstand (und vor allem ohne Rücksicht auf die interne Timeline des Streifens) aneinandermontiert, es ist eine Freude. Naja, nicht wirklich.

Der FSK-16-Freigabe verdanken wir die gesicherte Erkenntnis, dass wir nicht wirklich mit einem gore- und splatterintensiven Erlebnis rechnen dürfen – in Sachen Special FX tut sich auch tatsächlich nicht viel. Mehr als ein bisschen Kunstblut gibt´s hier nicht zu bewundern, explizite graphische Morde braucht der Spläddaconnoisseur nicht zu erwarten. An dieser Stelle sei gleich auch erwähnt, dass der Film für einen Streifen, der sich Girls Nite Out nennt, auch unerwartet prüde ist. Nix mit Nudity, keine nackten Tatsachen. Spielverderberei erster Kajüte.

Die Musik setzt sich hauptsächlich aus einigen netten 60er-Jahre-Oldies zusammen (ich hab die wesentlichen Titel oben zitiert), wobei sich der Einsatz dieser Songs wiederholt, der Score (ein Komponist ist nicht überliefer) schwankt zwischen extrem nervig (das Titelthema) bis zu „hä, gab´s da einen?“-Unmemorabilität.

Kommen wir zum immer wieder reizvollen Thema „Schauspieler“. Nun, die haben´s gewiß nicht leicht, weil nur die wenigstens eine Rolle haben, die diese Bezeichnung auch verdient. Julia Montgomery (Lynn), die zumindest ansatzweise so tut, als würde sie schauspielern, kennt der geneigte Allesseher aus drei Folgen der gefürchteten College-Comedy-Filmreihe Revenge of the Nerds, dem gestrandeten Disney-TV-Piloten Earth Star Voyager und den zumindst nicht gänzlich mit Spott und Häme überzogenem 80er-Horror The Kindred. James Carroll, der Teddy absolut überzeugend als totalen Oberarsch verkörpert, hatte wenigstens schon Erfahrung mit schlechten Slashern, war er doch schon 1980 im hier bereits ordnungsgemäß zur Sau gemachten He Knows You´re Alone (den mit Tom Hanks, und boy, wirkt der im direkten Vergleich spannend gegen Girls Nite Out) zu sehen. Suzanne Barnes (Dawn, zumindest relativ easy on the eye, aber in ihrer „Schauspielszene“ mit Bud heillos überfordert) kennt das geneigte Publikum vielleicht am ehesten aus der Knight Rider-Doppelfolge „Goliaths Rückkehr“). Killerin Rutanya Alda ist eine verdiente Horror-Veteranin, die sich in so unterschiedlichen Genrebeiträgen wie The Fury, When A Stranger Calls, You Better Watch Out, Amityville II und Vigilante verdingte, später im unerträglich schlechten Langweiler Defense Play und Uli Edels Last Exit Brooklyn agierte und immer noch im Geschäft ist. Ihre drei Minuten gepflegter Wahnsinn im Finale sind sogar für die Verhältnisse dieses Films relativ lebhaft. Lauren-Marie Taylor (Sheila) ging drei Jahre zuvor bereits Jason Voorhees im zweiten Friday the 13th auf den Leim, aus Larry Mintz (DJ Charlie) wurde später noch ein gut beschäftigter Sitcom-Writer und Executive Producer der unsäglich doofen Duffy-Sitcom Step by Step.

Erwähnenswert wäre dann noch die Vater- und Sohn-Kollaboration von Hal und David Holbrook (trotzdem gehört die Szene, in der Mac Pryor auf seinen Ausraster auf der Party anspricht, nicht gerade zu den darstellerischen Highlighs). David gab die Schauspielerei recht bald auf (es reichte noch zu wohl als Gefälligkeitsauftritten einordenbaren Auftritten in Creepshow 2 und Return to Salem´s Lot), und das ist auch gut so. Hal Holbrook liefert eine Performance ab, für die sich der verdiente Veteran, der ja auch John Carpenters The Fog veredelte und immer noch aktiv ist, für die sich auch geringere Mimen als er schämen sollten. Ja, ich weiß, ich muss die Synchro irgendwo noch abziehen, aber hell, das kann auch originalsprachlich bestenfalls „phoned-in“ gewesen sein, was Holbrook da vom Stapel lässt. Na, hoffentlich hat wenigstens der Gagenscheck gestimmt.

Die GMP-Videocassette ist qualitativ, abgesehen vom abgetrennten Abspann, gar nicht mal sooo schlecht (d.h. Best würde davon ohne zu zögern ein DVD-Master ziehen und sich nicht grämen). Von einer DVD-Veröffentlichung irgendwo weltweit ist mir nichts bekannt, aber das muss auch wirklich nicht sein, denn…

… um zum Fazit zu kommen, Girls Nite Out ist ein vor allen Dingen stinklangweiliger Slasher, der sich durch seinen idiotischen Aufbau selbst jeglicher Chance um eine einigermaßen spannungsgeladene Dramaturgie beraubt. Aus dem Script hätte selbst John Carpenter in Bestform nichts mehr machen können, weil es ein Horror-Script ist, das schlicht und ergreifend nicht begriffen hat (bzw. seine Urheber), was ein erfolgreiches Horror-Script ausmacht. Wenn man nämlich schon nicht in Splädda und Gore ertrinken will, dann muss so ein Script wenigstens ansatzweise auf der psychologischen Ebene funktionieren; und das geht halt schlecht, wenn ich nicht mal ´ne Hauptperson habe. Die vier Autoren hätten vielleicht doch Halloween mal ansehen sollen, bevor sie auf die Idee kamen, mit einem eigenen Rip-off viele viele Dollars zu verdienen. Gut, man hätte das Script auch nicht unbedingt so uninspriert abfilmen müssen wie Robert Deubel es tut, aber vielleicht war ihm ja klar, dass da nix zu retten ist, und warum dann anstrengen? Die schauspielerischen Leistungen sind größtenteils für´n Hintern, und wer die deutsche Synchro überlebt, ohne wenigstens einiger Gehirnzellen verlustig gegangen zu sein, ist stärker als ich. Schlußwort: Meine Güte, das war ganz schön schlecht…

(c) 2006 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 2


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