Geburt der Hexe

 
  • Deutscher Titel: Geburt der Hexe
  • Original-Titel: Geburt der Hexe
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  • Regie: Wilfried Minks
  • Land: BR Deutschland
  • Jahr: 1980
  • Darsteller:

    Ulla Berkévicz (Die Frau), Friedrich Karl Praetorius (Der Mann, als Fritz Praetorius), Edgar M. Böhlke (Der Priester), Anja Silja (Die Gräfin)


Vorwort

Irgendwo, irgendwann im Mittelalter (die Sorte Mittelalter, in der die oberen Zehntausend schon mit Gewehren um sich schießen und die feinen Damen Sonnenschirme spazieren tragen, andererseits auch noch auf Kreuzzug gegangen wird). Tiefste Provinz, ein kleines Bauerndorf, überwacht vom auf seiner Burg sitzenden Grafen und seinem Hofstaat… Die alte kranke Mutter eines jungen Bauern (Friedrich Karl Praetorius, DIE ZÄRTLICHKEIT DER WÖLFE, ABENTEUER AIRPORT) gibt ihrem Sohnemann zu verstehen, dass er sich ein brauchbares Frauenzimmer suchen muss, alldieweil sie selbst demnächst die Gräten strecken werde und irgendwer ja für ihn kochen muss etc. Sprachs, und fiel mehr oder weniger direkt tot um. Zum Glück für unseren Jüngling findet sich noch beim Begräbnis eine passende Kandidaten – arbeitsam und zudem auch noch ausnehmend hübsch (Ulla Berkévicz, CHOPIN-EXPRESS, später unter die Autorinnen gegangen und Suhrkamp-Chef Siegfried Unseld heiratend – was nach dessen Tod zu gerichts- und schlagzeilenträchtigen Auseinandersetzung rund um Führung und Zukunft des Traditionsverlags führen sollte). Das junge Paar schreitet zur sofortigen Eheschließung, und auch das Recht auf primae noctis (das Vorrecht des örtlichen Großkopferten auf das erste Gevögel mit der Braut) scheint nur eine Formalität, weil der Burggraf sich gemeinhin jenes Recht in Form von Vieh o.ä. auszahlen lässt.

Dumm nur, dass der Graf bei unserem schnieken Mädel Stielaugen bekommt und – unter moralischer Unterstützung der Gräfin (Anja Silja, AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY) – darauf besteht, sie persönlich zu beschlafen. Der Bauer soll sich nicht so haben, schließlich wird er seine Braut zurückbekommen und das – wie die Gräfin optimistisch verspricht – auch gleich geschwängert. Des Bauern verzweifelter Versuch, mithin sein gesamtes Hab und Gut dem Grafen zu übergeben, solange der nur das Weib in Ruhe lässt, bringt ihm nur Prügel ein. Nun, die Braut kommt am nächsten Tag tatsächlich wieder zurück und muss sich erst mal den Anfeindungen der Dorfbevölkerung aussetzen – für die ist sie nämlich jetzt eine Hure (man sollte vielleicht dem Grafen ausrichten, dass er nach Ansicht seines Volks Huren begattet. Das könnte eine kleine Strafexpedition rechtfertigen) und wird angespuckt. Der Bauer ist hauptsächlich froh, sein mit den Nerven ziemlich fertiges Frauchen zurückzubekommen. Das Paar schickt sich an, potentiell in ihr geparkten gräflichen Nachwuchs loszuwerden. Als Hausmittel neben heißen Einläufen mit Suppe (o.ä.) scheint hierfür das Springen vom Esstisch angesagt zu sein. Aber was will ich kritisieren? Es wirkt – jedenfalls wird sich im Filmverlauf keine Schwangerschaft einstellen. Anyway, das junge Paar ist aus erwähntem Grund nicht sonderlich beliebt im Dorf – andere Ehemänner machen z.B. ihren Frauen Vorwürfe, warum sie nicht hübsch genug waren, um dem Grafen zu gefallen, weil man jetzt, zur Saatzeit, den Ochsen, der ersatzweise dem Grafen aufgedrängt wurde, ganz gut brauchen könnte…

Time marches on, und der Graf verlangt den üblichen Zehnten. Die Dörfler karren Obst, Gemüse und Vieh auf die Burg, wo die Ware kritisch geprüft und abgewogen ist. Und wessen Schwein nicht genug Fett auf den Rippen hat, der bekommt mal wieder die Knute zu spüren. Die Stimmung im Dorf muss durch ein spontanes Fest wieder auf erträgliches Niveau gehoben werden, doch Wein allein macht nicht glücklich, wenn der örtliche Pfaffe (Edgar M. Böhlke, ENGELCHEN – ODER DIE JUNGFRAU VON BAMBERG, GROSSE FREIHEIT) den Feierenden mit seinem eh schon im Rahmen der Gottesdienste nervenden Klingelbeutel und dem Wunsch nach höchst freiwilligen Spenden für den Neubau einer Kirche auf den Zeiger geht. Noch stimmungstötender sind allerdings des Grafen Ritter, die über die Fete herfallen und die hübsche, aber eben doch leicht bekloppte Dorfirre zu einer lauschigen Gangbangparty abschleppen. Was von der Frau übrig bleibt, wird am nächsten Tag im Fluss gefunden.

Unsere Jungbäuerin hat bislang immer brav für ein besseres Leben gebetet und auch nach ihrer Zwangsbeglückung durch den Grafen vorschriftsmäßig die Beichte abgelegt. Dennoch kommt sie langsam zur Erkenntnis, dass derdaoben und seine ganze krüppelkrumme Heiligenbande so rein praktisch gesehen wenig bis nichts zur Verbesserung der Lebensumstände der einfachen Leut‘ beitragen. Da könnte man doch auf die Idee kommen, sich an die andere Seite zu wenden und ist die Turmruine auf dem Berg vor dem Dorf, wo der Pfaffe seine neue Kirche bauen will, nicht eine altbekannte heidnische Kultstätte? Und so’n Huhn ist doch schnell mal geopfert…

Zunächst ändert sich nicht viel – im Gegenteil, um den Bauplatz seiner künftigen Kathedrale von bösen Geister zu reinigen, exorziert der Pfaffe die bewusste Ruine. Dann ist mal wieder der Zehnte fällig, und der Graf überrascht seine Untertanen mit einem spontanen Wechsel des modus operandi – der König will auf Kreuzzug, und dafür braucht er Kohle, nicht Kohlrüben. Die Dörfler mögen doch bitte, sofern sie an ihren Häusern und/oder ihrem Leben hängen, den Zehnten in bar abliefern. Dass er ihnen das durch die Zerstörung der mitgebrachten Naturalien nicht gerade erleichtert, ist ganz gewiss nicht sein Problem. Unsere Bäuerin wendet sich hilfesuchend wieder an Satanas himself und verbrennt zwecks allgemeiner Klarstellung ihres Standpunkts auch das in der heimischen Wohnstube hängende Jesusbild. Eine satanische Eingebung folgt umgehend – sie sattelt in aller Herrgottsfrüh den Ochsenkarren und belädt ihn mit allem, was die eigene Landwirtschaft hergeht, und auf in die Stadt – da der Rest der Bauern noch beim Beratschlagen ist, was man macht, ist sie auf dem Markt der Stadt konkurrenzlos und da sie auch noch zu Kampfpreisen verkauft, macht sie einen ordentlichen Reibach, der ihrem Männe erlaubt, seine Zehnt-Schuld beim Grafen im Voraus zu begleichen.

Das beeindruckt den Grafen genug, um ihn kurzerhand zum offiziellen Zehnten-Eintreiber zu ernennen. Einerseits zwar ein gewisser sozialer Aufstieg, andererseits macht ihn das in den Augen der Dorfbewohner zum Kollaborateur und lässt ihn auf der offiziellen Beliebtheitsskala irgendwo zwischen Maul- und Klauenseuche und offener Pestilenz rangieren. Da wird man dann schon mal auf offener Straße angespuckt – aber jetzt hat man auch die Macht, darauf entsprechend reagieren zu lassen. Mal kurz beim Grafen gepetzt und schon ist ein Fackelzug unterwegs zum Haus des Lamas und steckt es in Brand…

Der Graf reitet ab, um Ungläubige zu schlachten und überlässt seiner Gräfin das Regieren. Die gerät in offenen Konflikt mit der Bäuerin, die mittlerweile längst zum Zeitvertreib in der Kirche der Stadt den Gekreuzigten schändet und sich vornehme grüne Kleider kauft (weil grün die Farbe des Satans ist, wie ich durch diesen Film gelernt habe). Die Bäuerin demütigt die Gräfin vor versammelter Dorfmannschaft, indem sie deren Pferd dazu bringt, sie in den Dreck abzuwerfen. Die Gräfin schwört Rache.

Die Gelegenheit bietet sich nach der Rückkehr des Grafen. Für den Schlüssel zu ihrem Schlafgemach, verklickert sie dem Grafen, müsste der schon ein kleines Fanal im Ort anrichten. Der Graf versteht das richtigerweise als den frommen Wunsch, er möchte doch bitte das Haus der Bäuerin samt ihr selbst abfackeln, doch leider ist sie aushäusig, Satan preisen, und daheim ist nur unser Bauer, und der ist nicht feuerfest. Das wiederum kann unsere Satansjüngerin nicht auf sich sitzen lassen – es wird bald wieder etwas brennen, und zwar die neue Kirche des Pfaffen. Und damit wäre dann auch die hochoffizielle Hexenjagd eröffnen – die für fast alle Beteiligten höchst unerfreuliche Ergebnisse zeitigen wird…


Inhalt

Gleich mal eins vorweg – wer der IMDb-Genre-Einstufung dieses Films als „Horror“ glaubt, ist selbstverständlich schiefer gewickelt als der schiefe Turm von Pisa. GEBURT DER HEXE ist ein reinrassiges semi-historisches Bauerndrama, für das die seriöse Filmkritik (also nicht wir hier) die Vokabeln „kraftvoll“, „naturalistisch“, „mutig“ u.ä. entwickelt hat. Ich glaube, dass ich den Streifen – oder wenigstens den Anfang – irgendwann mal Anfang/Mitte der 80er im TV gesehen habe, aber keinesfalls bis zum Ende geglotzt habe. Es ist nicht die Sorte Film, für die man mit 13 oder 14 Verständnis hat, denn „Entertainment“ ist sicherlich das letzte, woran Prof. Wilfried Minks, Regisseur und Drehbuchautor, hauptberuflich als Szenenbildner fürs Fernsehen unterwegs und auch am Theater tätig, dachte, als er seiner damaligen Ehefrau, der späteren Frau Unsold Ulla Berkévicz, die Rolle der Hexe auf den Leib schneiderte. Einen willigen Kollaborateur fand er in Jochen Richter, der sich mit semi-experimentiellen TV-Filmen wie EURYDIKE – DAS MÄDCHEN VON NIRGENDWO einen bescheidenen Namen gemacht hatte, und der mit seiner Produktionsfirma Elektra und als Kameramann einstieg. Gedreht wurde in Spanien (Kastillien, um genauer zu sein) mit nur einer kleinen Handvoll professioneller Schauspieler und ansonsten vor Ort rekrutierter Laiendarsteller. Wir sind, merken wir, also doch verdächtig nah am „Autorenfilm“, jener Post-68er-Bewegung, die, wie ich immer scherzhaft sage, beinahe erfolgreich an der Abschaffung des Publikums arbeitete, aber, auch das muss mal gesagt werden, eine ähnlich notwendige Reaktion (wenn auch in umgekehrter Richtung) auf das seichte Heile-Welt-Unterhaltungskino, das den deutschen Nachkriegsfilm dominiert hatte, darstellte wie es Punk auf die Auswüchse von Progrock einer- und Disco andererseits in der Popmusik war.

Haben wir uns in den passenden Mindframe für Arthouse-Kino mit großem A versetzt, ist GEBURT DER HEXE gar nicht mal so übel und wird den oben genannten Adjektiven, die in solchen Fällen von Feuilletonisten gerne genutzt werden, durchaus gerecht. GEBURT DER HEXE ist auch ein Film, für den das Wort „lakonisch“ erfunden wurde – Dialoge sind die Sache des Films nicht, das gesprochene Wort ist hier weniger wichtig als das unausgesprochene, das sich durch Handlungen (oder auch Nicht-Handlungen) ergibt, und wenn Menschen reden, dann reden sie meist nicht miteinander, sondern aneinander vorbei. Ich glaube, ich übertreibe nicht zu sehr, wenn ich vermute, alle Dialoge des Films passen auf vier-fünf DIN-A4-Seiten.

Es ist aber dann eben auch eine Geschichte, die nicht viele Worte braucht, um verständlich – und dennoch vielfältig interpretierbar – zu sein. Natürlich ist es in erster Linie die Geschichte von der Unterdrückung der armen Unterschicht durch eine dekadente, in Luxus schwelgenden und nur nach MEHR gierenden Oberschicht, klassisches 68er-Material (man denke an Hans W. Geissendörfers JONATHAN, der dann noch den Schritt weiterging und die Oberschicht im Wortsinne als Vampire zeichnete, die die Armen aussaugten), die ihre Untertanen mit willkürlichen Regeln und Gesetzen triezt und selbst niemandem Rechenschaft schuldig ist. Dann durchzieht den Film freilich auch ein anti-klerikaler Ton (auch das sicherlich nichts, was der 68er-Bewegung grundsätzlich fremd wäre) – die Kirche ist hier nicht mehr als „das System“ in anderem Gewand, das die einfache Bevölkerung ebenso unterdrückt wie der Adel, eben mit der spirituellen anstatt der real-weltlichen Macht-Fuchtel und im Endeffekt das gleiche will, bedingungslose Unterwerfung ohne Infragestellung des gottgewollten status quo UND selbstredend das an Kohle, das der weltliche Staat dem armen Bauern noch übriggelassen hat, um dem Gott, der sich ersichtlich um das Wohl seiner armen Schäfchen eine Scheiß kümmert, noch ein Denkmal mehr zu bauen (man muss dem hiesigen Pfaffen wohl noch zubilligen, dass er wenigstens nicht an persönliche Bereicherung denkt, sondern ein 110%-iger echter motherfuckin* Glaubensfanatiker ist). Und dann hätten wir die – vermutlich wichtigste – Ebene, die feministische Lesart. Denn natürlich ist GEBURT EINER HEXE auch und nicht zuletzt die Geschichte einer Frau, die den ihr zugedachten Platz im Großen und Ganzen (Kindergebärerin und billige Arbeitskraft ohne Rechte) nicht akzeptiert und beginnt, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen – mit fatalen Folgen, versteht sich, nicht nur für sie selbst, aber am Ende bleibt ihr Aufbegehren gegen die etablierten Machtstrukturen nicht ohne Wirkung (weil die Dorfbevölkerung kapiert, dass sie nicht zwingend nur das tun dürfen und müssen, was der Graf will. Venceremos!).

Es ist also eine politisch und gesellschaftlich hochgradig aufgeladene Story, aber – Autorenfilm, you remember – es ist auch ein ziemlich steiniger Weg, bis wir bei seiner Schlussfolgerung, Autoritäten, egal welcher Art, nicht nur Folge zu leisten, weil sie da sind, sondern es allemal Zeiten und Anlässe gibt, sich gegen das Totalitäre zur Wehr zu setzen, angekommen sind. Es ist nicht nur ein wortkarger, sondern ein generell karger Film, der mit langen, statisch wirkenden Passagen arbeitet, viel Zeit darauf verwendet, die ärmlichen und hässlichen Lebensumstände der geplagten Dörfler zu zeigen, seltsame Rituale, satanisch oder katholisch (oder wenigstens pseudokatholisch) zelebriert und (sadly) auch nicht sonderlich tierfreundlich ist (PETA will not be amused). Das wird mitunter einigermaßen zäh, und die gewünschte Authentizität, was das primitive und weitgehend freudlose Leben unter der Knechtschaft der adeligen Oberschicht angeht, wird auch durch das unklare zeitliche Setting untergraben – es ist schwer daran zu glauben, dass alles „echt“ und „realistisch“ ist, was die Dörfler erleben müssen, wenn ich mich gleichzeitig permanent frage, in welcher Zeit der Film spielen soll, die Dinge, die man relativ sicher datieren kann, nach Mitte 17. Jahrhundert aussehen, aber der Restfilm so tut, als wären wir bestenfalls im 12./13. Jahrhundert.

Es ist also ein Film, der den geduldigen Betrachter erfordert, der wird dann aber auch durch einige wirklich sehenswerte Einstellungen von Jochen Richter entschädigt, die in ihren besten Momenten tatsächlich die Qualität eines, verdammt, kraftvollen Gemäldes erreichen. Hilft natürlich, dass Minks und Richter hier ein echtes primitives Dorf und eine echte Burg zur Verfügung haben.

Musik wird nur spärlich eingesetzt, was aber zur Stimmung des Films, die ganz bewusst die Konzentration des Zuschauers auf die Bilder lenken will, passt.

Wie schon gesagt – GEBURT DER HEXE ist kein Horrorfilm, kein Genrefilm, trotz des Themas Hexerei/Satanismus; der Film lässt es dabei vollkommen offen, ob hier wirklich übernatürlich-böses Eingreifen seitens des Höllenfürsten vorliegt oder sich die Geschichte ganz ohne okkulten Firlefanz einfach aus der Situation heraus zur Katastrophe entwickelt. Trotz der animal cruelty ist die FSK-12-Freigabe prinzipiell in Ordnung, alldieweil’s ein Film ist, der ein jugendliches Publikum eh herzlich wenig interessieren und nur von reiferen Erwachsenen goutiert wird.

Schauspielerisch ist das in den Hauptrollen in Ordnung. Praetorius ist mir etwas zu sonnyboy-mäßig unterwegs (aber das ist einfach sein Aussehen und nicht etwa schauspielerisches Unvermögen), Ulla-später-Unsold ist als Hexe recht beeindruckend, aber das Glanzlicht seht fraglos Edgar M. Böhlke als der völlig fassungslose fanatische Priester. Das ist schon eine ziemlich denkwürdige Performance. Die spanischen Laiendarsteller schlagen sich ganz wacker.

Den Film gibt’s als Einzeldisc von Ostalgica, er ist aber auch neben EURYDIKE in als einer von zwei Bonusfilmen dem Richter-Werk NULLPUNKT beigeordnet, was aus Preis-/Leistungsgründen fraglos die Ausgabe der Wahl sein sollte. Bild- und Tonqualität sind… okay. Viel Geld wird der Film nicht gekostet haben, und niemand wird daran gedacht haben, dass es vierzig Jahre später noch ein interessiertes Publikum geben wird, wenn man da ein auch auf Flachbildquipment noch schmerzlos ankuckbares Produkt hat, ist das allemal adäquat. Muss eben auch nicht immer ein 4K-Remaster sein. Extras gibt’s bei der Triple-Feature-Fassung (und mW auch bei der Einzel-DVD) nicht, was schon ein bisschen schade ist, weil’s die Sorte Film ist, über die man die Beteiligten gern auch retrospektiv noch ein wenig plaudern hören möchte.

GEBURT DER HEXE ist ein Film für die vermutlich nicht sehr umfangreiche Schnittmenge aus AGUIRRE- und JONATHAN-Fans. Von JONATHAN kommt die politische/gesellschaftskritische Komponente, von AGUIRRE das lakonisch Wortkarge und nah am Stillstand rangierende Erzähltempo. Wem das nach einem lohnenden Filmerlebnis klingt, wird sicher einigen Gewinn aus dem Streifen ziehen, wer simple Unterhaltung erwartet, der ist hier falsch. Das Schlusswort erteile ich der Filmbewertungsstelle Wiesbaden – die hielt’s für „besonders wertvoll“. Der Film ist sicher stolz darauf, die gleiche Auszeichnung zu tragen wie RAMBO III…

© 2020 Dr. Acula

(Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt von OSTALGICA).


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 5


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