- Original-Titel: Galaxy of the Dinosaurs
- Alternative Titel: Bad Movie Police Case 01: Galaxy of the Dinosaurs |
- Regie: J.R. Bookwalter (als Lance Randas)
- Land: USA
- Jahr: 1992
- Darsteller:
James Black (Kronik), Christine Morrison (Morda), Tom Hoover (Benj), Bill Morrison (Prof. Geting), Scott Emerman (Doctor Forband), James L. Edwards (Graft/Gurtorius Gonimus), Joseph A. Daw (Bob, the Caveman)
Vorwort
Ein Forscherteam, das neue Nahrungsquellen für das ausgehungerte Imperium von Xyrax entdecken soll, bruchlandet nach einer totalen Fehlfunktion des Raumschiffs Odyssey auf dem Planeten Gurgon. Captain Kronik und seine Leute finden sich ohne Ausrüstung oder Futter auf einer, hihi, feindseligen Welt entgegen, die ausschließlich von Stock-Footage-Dinosauriern bewohnt zu sein scheint. Nach einigen Zusammenstößen mit den mörderischen Bestien treffen die Bruchpiloten auf einen Höhlenmenschen, der sich aber auf den zweiten Blick nicht als Primitivling, sondern letzter Überlebender der einheimischen Zivilisation, und auf den dritten Blick als zusammengefrickelter Roboter entpuppt.
Nachdem das Team bis auf Kronik und die scharfe Morda dezimiert ist, stellt sich die Wahrheit heraus. Der Absturz wurde vom intergalaktischen Schurken Gurtorius Gonimus orchestriert – nicht nur, um Langeweile zu vertreiben und üble Gerüchte über seinen schändlichen EInfluss auf den Imperator zu stoppen, sondern auch, weil er mit Morda gerne den Planeten wieder bevölkern möchte…
Inhalt
J.R. Bookwalter ist ein Name, der fortgeschrittenen Schundologen durchaus geläufig sein könnte – mit seiner Produktionsklitsche Tempe Entertainment hielt er eine Weile lang für Charles Band den Full-Moon-Laden auf Spur, als Charlie überhaupt keine Kohle mehr hatte und mit hastig für 15.000-Dollar-Budgets von Bookwalter heruntergekurbelten Ultraquickies wie „Witchouse II“ den „Markennamen“ präsent hielt.
Bevor Bookwalter allerdings diesen, hüstel, „high profile gig“ abstaubte, drehte er Ende der 80er bis Anfang der 90er ein halbes Dutzend noch viel viel billigerer Klopper, von denen „Skinned Alive“, „The Dead Next Door“ und „Robot Ninja“ von Low-Budget-Trash-Affectionados durchaus geschätzte Dauerbrenner wurden. Am Ende dieses Strings von No-Budget-Movies stand „Galaxy of the Dinosaurs“, für einen Etat on 1.250 Dollar an dreieinhalb Tagen im Wäldchen hinter Bookwalters Haus in Ohio gedreht.
Das 65-Minuten-Wunder besteht denn dann auch hauptsächlich aus einer Handvoll Nasen, die in ihren Straßenklamotten (bis auf „Professor Geting“, der einen Laborkittel mit Schulterepauletten und einem Radioaktiv-Symbol auf dem Rücken trägt) durch einen spätherbstlichen Wald latschen oder rennen, völlig sinnfreie Dialoge brabbeln und alle paar Minuten mit unbefangen geklauten Stop-Motion-Effekten aus James K. Sheas 78er-Gassenhauer „Planet of the Dinosaurs“, der auch schon kein besonderer Weitwurf war (aber gerne als FX-Fundgrube missbraucht wurde, so z.B. von Fred Olen Ray für „Phantom Empire“ und „Wizard of the Demon Sword“), die selbstverständlich keine Sekunde lang mit dem neuen Material interagieren können und ebenso freilich auch optisch nie im Leben zueinander passen (sowohl geographisch, wenn die staubigen Landschaften des Bronson Canyon mit dem kahlen Ohio-Wald kollidieren, als auch qualitativ, wenn Sheas 35-mm-Material mit Bookwalters S-VHS-Aufnahmen zusammengeschnitten werden), „zusammentreffen“.
Das Endresultat sieht logischerweise in keiner Sekunde aus wie ein *Film*, aber für fortgeschrittene Trashologen ist das schon sehr lustig. Christina Morrisons blonder Pferdeschwanz, Bill Morrisons von der Zeit dankenswerterweise vergessene 80er-Vokuhila und Tom Hoovers Hawaiihemd plus Hula-Blütenkranzoutfit sind ebenso Lachschlager wie Hoovers exaltierte comic-relief-Performance, die Spielzeuprops und die hysterische Anti-Kombination der für Low-Budget-Trickserei nicht üblen Stop-Motion-FX mit dem eigenen Material. Auf der Schauspielerseite gibt’s mit dem Ex-Footballprofi James Black als Captain Kronik sogar jemanden, der ein wenig Talent mitbringt (und komödiantisches Timing) und eine recht erfolgreiche TV-Karriere mit diversen Serienhauptrollen anschließen konnte.
Die „Bad Movie Police“-Version schaltet vor den Film noch einen kurzen Skit, in dem sich die titelgebende Spezialeinheit über den Film lustig macht (leave it to Bookwalter – aus den eigenen Stinkern eine Art MST3K-Version zu basteln); zu sehen bei amazon prime.
Ergo: die Sache ist für Trashfreunde spaßig, wer allerdings so etwas wie einen „richtigen“ Film erwartet, sollte „Galaxy of the Dinosaurs“ weiträumig umfahren…
2/5
(c) 2016 Dr. Acula