G.I. Joe – Der Film

 
  • Deutscher Titel: G.I. Joe - Der Film
  • Original-Titel: G.I. Joe - The Movie
  • Alternative Titel: Action Force - The Movie |
  • Regie: Don Jurwich
  • Land: USA/Japan
  • Jahr: 1987
  • Darsteller:

    voice cast (engl.):

    Don Johnson (Lt. Falcon)
    Burgess Meredith (Golobolus)
    Sgt. Slaughter (Sgt. Slaughter)
    Ed Gilbert (General Hawke)
    Richard Gautier (Serpentor)
    Michael Bell (Duke/Blowtorch/Xamot/Lift Ticket)
    Jennifer Darling (Pythona)
    Peter Cummings (Dr. Mindbender)
    Chris Latta (Cobra Commander/Gung Ho/Ripper/Televiper#1)
    Ron Ortiz (Law)
    Brad Sanders (Big Lob)
    Laurie Faso (Tunnel Rat)
    Shuko Akune (Jinx)


Vorwort

Abt. Vom Schicksal gezeichnet

Begeben wir uns doch wieder einmal zurück in die Zeit meiner Jugend, die guten alten 80er Jahre, Ära der schlechten Trickserien, die trotzdem irgendwie kultig wurden („Saber Rider“, I’m looking at you), und der dazugehörigen Actionfiguren. Oder umgekehrt… es war nämlich auch die Epoche, in der clevere Marktetingstrategen von Spielzeugherstellern es für grandiose Ideen hielten, zu den in den Regalen gestapelten Figuren Trickserien in Auftrag zu geben. Headliner dieser Bewegung war natürlich „Masters of the Universe“ (wobei die Serie halt stark daran krankte, eine typische Filmation-Serie zu sein und Filmation war immer ein sehr, ehm, ökonomisch orientiertes Studio… [und trotzdem war Motu besser als 99% des anderen Krams da draußen!!! BESSER!!! – der Skelektor]). Aber nicht nur Mattel, sondern auch Hasbro war vorn dabei, wenn’s darum ging, zusätzliche Kohle durch Animiertes zu verdienen. Neben den legendären „Transformers“ (demnächst nicht nur von Michael Bay, sondern auch auf diesen Seiten) wurde „GI Joe“ die Ehre einer Trickadaption zuteil. Der ewige Kampf des GI-Joe-Teams gegen das verbrecherische Terrorkonsortium „Cobra“ kulminierte nach drei Staffeln im TV, wie auch die robotischen Schwippschwager mit dem Autofimmel, in einem Kinofilm mit, ähempt, Starbesetzung: Don Johnson und Burgess Meredith headlinen den Voice-Cast.

In Deutschland hatte „GI Joe“ verständlicherweise nie große Popularität – ich bin mir momentan sogar ziemlich sicher, dass die Serie in Deutschland nicht lief (zumindest lief sie dann an mir vorbei und ich kenne eigentlich jeden animierten Krampf der 80er), aber zumindest der Kinofilm erlebte eine Sychronisation und das wiederum reicht bekanntlich den Freunden von Best Entertainment. Und der Doc, dem der Streifen vom Altersforumsmoderator Kingkojak heftig ans Herz gelegt wurde, sagte natürlich nicht nein, als ihm die DVD für fast lau auf eBay entgegensprang. Kann ja eigentlich nur, öh, spaßig werden…


Inhalt

Zunächst mal überrascht uns ein wenigstens in den letzten Jahren für filmische Qualität (meistens wenigstens) bürgendes Logo: Marvel Productions. Woah. Spider-Man, go home.

Ein Narrator (ich habe des Voice-Casts wegen übrigens die erfreulicherweise mitgelieferte O-Ton-Fassung eingeschaltet) informiert uns kurz und neben der Spur liegend, dass „GI Joe“ (was man böswillig sinngemäß auch als „Schütze Arsch“ übersetzen könnte) „a real american hero“ wäre (cue Hulk Hogan: „I’m the real American…“). Neben der Spur liegt’s deshalb, weil GI Joe ja, wie wir alle mehr oder weniger wissen, mitnichten eine Person, sondern ein TEAM ist.

Danach schalten wir um nach New York, wo gerade größere Feierlichkeiten von statten gehen – Feuerwerk, Parade mit Konfetti und Luftballons (wobei die Luftballons sparsamerweise einfach als runde Scheiben animiert werden). Scheinbar ist Independence Day (oder St. Patrick’s Day oder Schlussverkauf bei Macy’s). Doch der fetzige 80er-Jahre-Poprocksong, der uns um die Ohren geblasen wird, unterrichtet uns, dass der Spaß schnell ein bitteres Ende finden dürfte: „Crushing through the sky comes a fearful cry… COBRA!!!“ Und „Cobra“ sind nun mal die Bösen und die spielen die Party Pooper. Hunderte Fallschirmspringer hüpfen vor der Statue of Liberty aus einem big-ass-Luftvehikel und verbreiten Panik unter der Bevölkerung. „Panic spreading far and wide“, bestätigt uns der Titelsong: „Who can turn the tide?“ Natürlich G.I. Joe!!! Symbolkräftig von den Zacken der Krone der Freiheitsstatue (schön, wenn man offensichtlich genügend Vorbereitungszeit hatte) starten die Joes ihre Gegenattacke. Aber auch am Boden wird zurückgeschossen – Sgt. Slaughter (zu dem ich in der Nachbetrachtung sicherlich ausführlich, äh, ausführen werde) führt dort das Kommando. Die Cobras legen Bomben, es wird heftig geballert und explodiert (und in der Tat ist das eine ziemlich cool animierte ausgewalzte Actionszene).

Für Zuspätgekommene erläutert der Erzähler, dass „G.I. Joe“ der Codename für eine spezielle Spezialeinheit sei (also doch, newa), deren singulärer Daseinszweck der Kampf gegen die böse Terrorvereinigung Cobra wäre. Und wieder einmal bleiben die Joes siegreich – demütigenderweise blasen die Joes das Mutterschiff der Cobras mit deren eigenen demontierten Bomben in den Orkus, so dass Cobra Commander, dem blecheimervisagigen glorreichen Leader der Cobra-Angreifer, wieder einmal nur ein gekrächztes „Cobra, retreat!“ übrig bleibt. Dem Gegner erneut erfolgreich aufs Haupt geschlagen, können die Joes stolz auf der Spitze der Freiheitsstatue die amerikanische Flagge wedeln. Hurra!

Und selbstverständlich hatte die ganze Szene nicht wirklich nur ansatzweise mit dem, ähem, Plot unserer nun folgenden Geschichte zu tun…

Nachdem wir vom Vorspann mit der geballten Starpower von Don Johnson, Burgess Meredith und Sgt. Slaughter (as himself) erschlagen wurden, verlagert sich die Szenerie in irgendwelche brackigen Sümpfe, wo etwas Suspektes vor sich hin sumpft. Hier hat Cobra sein HQ aufgeschlagen und die bösen Gesellen haben doch sicher eine neue Teufelei auf Lager. Aber erst mal steht das mission debriefing an und Serpentor, „Imperator von Cobra“ (sehr eindrucksvoll), seines Zeichens ein Typ in einer Art Schlangenrüstung, dem stets einige lebendige Kriechtiere um den Hals wuseln, ist begreiflicherweise ob des wiederholten Versagens seiner Untergebenen ausgesprochen übellaunig: „Unser gefährlichster Feind ist nicht G.I. Joe, sondern eure kollektive Inkompetenz“, tobt der Scheffe. Cobra Commander sieht die Zeit für eine kleine, aber feine Palastrevolte gekommen und schiebt die Schuld für die fortgesetzten Niederlagen auf Serpentors Unfähigkeit, den Laden zu führen. Nur dumm, dass seine Leute (die, wie auch die Joes, allesamt pseudoclevere Codenamen tragen, die sich kein Schwanz merken kann, weil’s insgesamt sicher 25-30 Typen mit Sprechrollen sind) Cobra Commander nicht enthusiastisch unterstützen, sondern ihm brutal den Dolch in den Rücken stoßen. „Trottel“ (seitens einer Metallfresse namens Destro) und „Feigling“ (seitens des Monokel- und schnurrbarttragenden „Dr. Mindbender“, dem Wissenschaftler des bösen Teams, der trotzdem ständig seinen muckibepackten nackten Oberkörper zeigt) sind noch die freundlichsten Adjektive, die den gefrusteten Cobras für ihren Einsatzleiter einfallen.

Dieweil tut sich im Sumpf mysteriöses – ein seltsames Gefährt (eine Art organisches U-Boot) landet am Ufer und ihm entsteigt eine noch seltsamere Gestalt in schwarzem Cape, die mit ihren Fingern Elektrozäune knacken kann, vierköpfige gefräßige Zaunfresserschlangen im Gepäck hat und selbst auch einen recht reptiloiden Eindruck erweckt.

Cobra Commander wird währenddessen von seinen Leuten gepflegt fertig gemacht und irgendwie fehlen CC (ich kürze in der Folge ab) die Gegenargumente. Mehr als „Lügen! Lügen! Lügen!“ kann der arme Terrorirst nicht krakeelen. Aber vielleicht bietet sich eine Chance zur Rehabilitation, denn der becapete Eindringling schaltet dieweil leise wie die Waldameise einen verschnarchten Cobra-Wächter nach dem anderen aus – doch einem gelingt es noch, den Alarm auszulösen. Die Cobra-Zentrale wird hermetisch abgeschottet, aber mit Wolverine-mäßigen Stahlklauen verschafft sich der Black Ninja aber gewaltsam Einlass und schaltet einige Cobra-Hilfskräfte mit einer Art reptiloiden Gasbombe (?!) aus. CC wittert seine Chance: „Vielleicht ein Attentats-Versuch! Wir müssen Serpentor schützen!“ Der Imperator ist – angesichts des track records seiner Exekutivpfeifen nicht ganz unverständlich – der Ansicht, dass der brave Bösmann sich am besten selbst schützt, aber CC kann zumindest insoweit auf seine Gehülfen zählen: Der Cobra-Chef soll sich da mal fürnehm raushalten. Schließlich wäre es ja „furchtbar, wenn Serpentor etwas zustoßen würde“, wie CC sich ausdrückt und dabei kaum verhehlen kann, dass das so ziemlich genau das wäre, was ihm ein innerer Reichsparteitag wäre… Der fiese Eindringling macht indes immer noch Cobra-Fußvolk mit diversen reptilisch-organischen Gizmos nieder. CC führt sein Team in voller Absicht von dem Eindringling weg (was für ’ne Pissnelke).

Trotz der Sicherungsmassnahmen kann der Intruder, dank ninjamäßiger Sprungfähigkeiten, die ihn immer wieder gerade noch so die sich schließenden Schotte überwinden lassen, in Serpentors Thronraum vordringen (von Cobras Spezialistenteam hat der Eindringling nicht mal ’n Rücklicht gesehen). Serpentor lässt sich vom neuerlichen Versagen seiner Truppe nicht ins Bockshorn jagen und feuert einen Eimer Pfeile auf den Angreifer ab. Bringt nix, so dass der große Imperator zu Übernotfallplan 21/b-Wurzel-aus-Minus-12 greift und sich selbst samt Thron in einen unterirdischen Bunker zurückzuziehen gedenkt. Nicht mit dem Angreifer, der sich ungefragterweise mit in die Bunkerkammer schlängelt. Serpentor bereitet sich auf einen Zweikampf vor, doch – tadaa – nichts läge dem Capeträger ferner, als sich mit Serpentor zu balgen, noch dazu, wo’s – doppel-tadaa – doch sogar ein Mädchen ist. Serpentor kommt das Girl mit der ungesund blässlichen Gesichtsfarbe bekannt vor, und zwar aus seinen kühnsten Träumen. Nix Traum, nix Vision, kunftet die Gutste aus: „Es war eine Erinnerung. Ich bin Teil deines Schicksals.“ Und weil manche Sätze auf Englisch einfach schöner klingen als im unpoetischen Deutsch: „When you were created my face was etched into your soul!“ (Hätte ich wirklich nicht reizender sagen können). Und ’nen Namen hat sie ooch (der Rezensent dankt): Pythona! (Wow, da haben die Drehbuchschergen wieder monatelanges Brainstorming betrieben. „Wir haben da ein Mädel, dass zum Teil Schlange ist. Nee, Kobra ist scheiße, so heißen schon die ganzen Bösen. Anaconda.. nee, zu normal. Blindschleicha? Mach dich nicht lächerlich, Depp…“). Pythona bringt die frohe Kunde vom Gizmo der Woche, hinter dem Cobra in der Folgezeit her sein wird: dem „Broadcast Energy Transmitter“, abgekürzt „BET“, und in Serpentors Schicksal liegt eben nicht nur die Pythonmaid, sondern auch die widerrechtliche Aneignung dieses sicherlich hochwissenschaftlich fundierten BAZONGs (für die Definition von BAZONG bitte ich in der Spielanleitung von „Spion vs. Spion“ nachzuschlagen). Warum sie ihm das nicht per Telefonanruf, gesungenem Glückwunschtelegramm oder nach vorheriger Anmeldung erzählt hat, sondern sich unbedingt einschleichen und dabei die halbe Cobra-Organisation plattmachen musste, naja, sie wird sicher einen plausiblen Grund haben, nur sagen tut sie ihn uns nicht…

Dieweil, im Himalaya. Auf einem Hochplateau manöverieren die Joes, huchelchen und hachelchen, wer hätte es gedenkt, mit nichts anderem als dem BET herum (an dieser Stelle weise ich darauf hin, dass ich auch die coolen Codenamen der Joes, die zumeist mit ihrem jeweiligen Spezialgebiet zu tun haben, nicht wirklich mental verarbeitet habe. Wichtig sind eh die wenigsten Figuren, und you get the picture, wenn ich Euch exemplarisch mitteile, dass der Computerexperte auf den Namen „Mainframe“ hört, der Spezialist für maritime Angelegenheiten „Shipwreck“ getauft wurde und der Zuständige für fahrbare Untersätze „Roadblock“ genannt wird). Relativ wichtig ist allerdings der Duke (nicht der von New York), und der ist hier in charge. Was auch immer das BET ist und wie auch immer es funktionieren mag (wir sind in einem Cartoon für Kids, also don’t expect technobabble here), es könnte der „Schlüssel für die Weltenergiekrise sein“ (ich hoffe doch eher die Lösung). Whatever, auf jeden Fall verbreitet es, kaum eingeschaltet, gelbe Strahlen und powert so tatsächlich herumstehende Roboter, Lkws und ähnliche technologisch Erzeugnisse auf. Der Feldversuch wäre also theoretisch ein voller Erfolg, täten nicht Cobra, angeführt von Serpentor himself, der CC ersichtlich die Führung einer solchen Operation nicht mehr zutraut, auf ihren Motorrädern (im Tiefschnee im Himalaya? Mal von der Logistik abgesehen, ist das, eh, clever?), angreifen. „Zerstört alles außer dem BET,“ verlangt Serpentor bescheiden, denn „This I command!“ Von Überwachung der Umgebung bei wichtigen technologischen Geheimversuchen halten die Joes anscheinend auch nicht viel…

CC, immer noch mightlily pissed wegen seiner vorhinigen Abfuhr, stellt Motivation und Befehle seines ultimo leaders lautstark in Frage. „Gehorche wie ein gehorsamer Lakai“, stellt Serpentor die Hackordnung gerade.

Duke sprintet in heldenhafter Absicht zum BET, wird aber angeschossen. Die Rettungsaktion seiner Kollegen scheitert, aber als Super-Joe kann Duke sich auch ohne Hilfe auf den Führerstand des BET hangeln. Serpentor düst mit seinem im Green-Goblin-Fanshop geleasten Gleiter auf ihn zu (okay, Serpentor hat luschenhafterweise ’nen Lenker, der Goblin schafft ja die Steuerung durch bloße Körperbeherrschung). Duke hängt sich an den Gleiter und deponiert eine Granate in dessen Eingeweiden, ehe er wieder abspringt. Während der Gleiter explodiert und Serpentor den kalten Schnee küsst, aktiviert Duke das BET und somit auch die vielfältig herumstehende Kriegsmaschinerie der Joes, was das Blatt wieder ein wenig mehr in Richtung der nominell Guten ausschlagen lässt.

Serpentor prügelt den Duke vom BET und wirft eine seiner Stola-Schlangen nach ihm (das Gimmick dieser Schlangen ist, dass sie, sobald von Serpentor in die Patschhand genommen, steif wie das sprichwörtliche Brett werden und sich hervorragend als Speer verwenden lassen). Die Baroness (eine Cobrette) möchte Serpentor gern unterstüztend zur Seite stehen, doch CC verbietet es: „Erst wenn ich es befehle!“ Duke wirft Serpentor in die – sicherlich hochgradig sinnvoll – Schüsselantenne des BET, wo der Superschurke ein wenig durchgebrutzelt wird. Für CC hochwillkommener Anlass, seinen Lieblingsspruch anzubringen: „Cobra, retreat!“ Zwar muss er sich fragen lassen, „welcher elende Feigling Rückzug befohlen hat“, aber CC hat – warum auch immer – genügend Autorität, um durchzusetzen, dass Serpentor schmählich zurückgelassen wird. Ich mag mich irren, aber ich glaube, CC hat ein persönliches Problem mit seinem Chef…

Duke sieht sich zu seinem Leidwesen gezwungen, seine Kräfte aufzuteilen – ein Team unter der Führung von Roadblock soll die flüchtigen Cobras verfolgen, der Rest kümmert sich um den gefangenen Serpentor und das hochheilige BET. „Let’s wreck some reptiles“, freut sich Roadblock (oder war’s Shipwreck?). CC flieht mit seinen Leuten durchs hochalpine Gewölle, doch da greifen schon die Joes an und geben ihren furchteinflößenden, ehrfurchtgebietenden und blutindenaderngefrierenlassenden Schlachtruf zum Besten: „YO JOE!“ Määäh…

CC hat aber ein Ass im Ärmel – er führt seine Leute in ein kleines Seitental, in dem seltsame Pflanzen gedeihen. „Wir sind sicher“, jubiliert CC, obwohl die Joes bereits einfallen wie die Schmeißfliegen. CC befiehlt seine Truppe, tiefer in den Pflanzenhein zu marschieren. Die Joes wundern sich: „Was ist das? Die Twilight Zone?“ Roadblock hat keinen Nerv für Botanik und stürmt voran, kommt aber nicht weit, da er von unbekannter Hand aufs Eis gezogen wird. Und schon greifen seltsame Wesen an, bewaffnet mit goldenen Krummbeilen, „jajajajajaja“-Kampfgeschrei und ausgezeichneten Sprungfähigkeiten. Hoffnungslos outnumbered versuchen die Joes sich in Sicherheit zu bringen, doch ein geflügelter Krieger namens „Nemesis Enforcer“ (woah! I’m scared already) verhindert den ungeordneten Rückzug der Joes solo. Totale Niederlage für die Joes und ein überraschender Triumph für Cobra Commander!

Die Cobra-Kämpfer wundern sich, woher CC die hier ansässigen Mystery People kennt (und genau genommen wundere ich mich auch… so richtig erklärt wird’s uns nicht, oder ich hab’s nur nicht verstanden, ich Dummerchen). Sein Eingeschleime bei den Einheimischen hilft CC allerdings nicht sonderlich weit – Nemesis Enforcer schlägt ihn nieder und plötzlich erscheint Pythona, um das Kommando zu übernehmen; CC ist angefressen, erst recht, als er sich plötzlich als Gefangener behandelt sieht. Pythona kennt die Cobras, die aber nicht sie (CC allerdings * kennt * sie, woher auch immer… bei der vorigen Konfrontation hat er sie mal kurz aus dem Augenwinkel gesehen, aber nur in ihrer maskierten Erscheinung). Egal, jedenfalls wünscht bzw. befiehlt Pythona die Befreiuung Serpentors. Das Cobra-Team ist allerdings eher zickig – erstens kennt man Pythona nicht und überhaupt, was springt dabei für sie raus usw. (also, in Punkto Mitarbeitermotivation muss man bei Cobra noch heftig feilen). Pythona zückt einen riesigen rosafarbenen Edelstein (der „Pink Panther“? Unterrichtet Inspektor Clouseau, HIER ist er abgeblieben!), und obwohl das Ding streng genommen auch aus Plastik sein könnte, ist das Team sofort überzeugt, das sich der Einsatz lohnen wird.

Indes, daheim bei Joes. Duke ist besorgt, weil Roadblocks Einheit seit 24 Stunden vermisst wird. Menschenfreundlichkeit ist dabei weniger sein Ding, vielmehr befürchtet er, Cobra könnte die personelle Unterbesetzung ausnutzen und angreifen, jetzt, wo sowohl Serpentor als auch das BET im Joe-HQ gelagert werden. General Hawke, der Oberobermufti der Joes, erlaubt großherzig den Transfer des BET in eine andere Fazilität, damit die bösen Cobras im Fall des Falles nicht zwei Fliegen mit einer Klappe klatschen können (viel Vertrauen in die Kampfkraft der Rest-Joes hat der ooch nich). Allerdings gibt’s, erinnert sich der General, ein Rudel Rekruten, die könnten doch helfen. „Die müssen Beachhead überleben“, stellt Duke klar und Beachhead ist nicht ein lauschiges Plätzchen mit Meerblick, sondern seines Zeichens sowas wie der Chefausbilder der Joes. Die Rekruten, despektierlich von den Veteranen „Rawhides“ tituliert, werden gerade von Beachhead zusammengestaucht (ein Elite-Drill-Sergeant wird nicht in Rente gehen, aber you get the basic idea). Die Neuen sind das essentielle generic-ethnic-Gedöns – ein Schwarzer, ein Hispano, ein vage asiatisch angehauchter Typ, eine Frau und noch so’n Kerls, dessen „outstanding“ Eigenschaft ich schon wieder vergessen habe. Ein sechster Rekrut, Lt. Falcon, glänzt durch unerlaubte Abwesenheit. Beachhead scheucht den Schwarzen („Big Lob“ genannt und mit der unglaublich witzigen Attitüde gesegnet, seine sämtlichen Tätigkeiten im Sportreporter-Slang zu kommentieren) und den Asiaten (politisch korrekt „Tunnel Rat“… hat wohl ein paar Vietcong in der Ahnenreihe) über einen eher explosiv gestalteten Hindernisparcours (gegen den ist der Omakiller aus „Death Row Gameshow“ vorabendprogrammgeeignet). Tunnel Rat nimmt, seinem Namen entsprechend, einen Umweg durch die Abwasserrohre, Big Lob hingegen überwindet sportlich-fair die Feuer- und Elektrozaunhindernisse und sprengt schlussendlich zum großen Sieg einen Roboter mit gut geworfener Handgranate durch die oben offene Frisierhaube. „The crowd is going bananas“, freut sich Big Lob und high-five’d mit Tunnel Rat. Beachhead, offensichtlich schwer irritiert bis genervt, dass die nichtsnutzen Rekruten den Kurs tatsächilch überlebt haben, kommentiert übellaunig: „Not only the crowd is going bananas!“

Die nächste Spezialaufgabe fällt dem Hispano zu und jetzt werden wir wirklich dämlich. Die Aufgabe: eine Bombe in einer Hütte finden und (mutmaßlich) entschärfen. Der Hispano, bzw. Codename „Law“, delegiert das Anliegen unbürokratisch an seinen gräulichen Schäferhundwolfmischlingstölenköter „Order“ weiter („Law and Order“. Get it? GET IT? Muwa-haa-haa. Sheer genius!). Beachhead ist begreiflicherweise not amused, aber Order findet die Bombe. Nur Beachheads Versuch, den Knallfrosch durch couragiertes Wegwerfen zu entsorgen, scheitert am Apportierwillen des doofen Kläffers. Nur sein Herrchen Law kann den Wuff dazu überreden, die Bombe rauszurücken, damit sie ordnungsgemäß in die Botanik gezimmert werden kann. „Ich hoffe, ihr beide kriegt Flöhe“, nölt Beachhead und sollte spätestens jetzt seine Mitgliedskarte im Militärausbilderclub abgeben müssen. Das ist doch keine Beleidigung ist das nicht [Nicht jeder ist ein R. Lee Ermey – Full Metal Lektor]…

Chuckles (das ist der fünfte, den ich ein paar Absätze weiter vergessen hatte), so’n Riesenbaby mit viel wenig Hirn, dafür aber ordentlich Muckis in den Oberarmen. Er soll Panzerknacker spielen, d.h. ein Panzerfahrzeug mittels eines freundlicherweise zur Verfügung gestellten Raketenwerfers zu Altmetall verarbeiten. Aber das ist Chuckles zu einfach – statt dessen rupft er eine Rakete vom Launcher und – arglarglwargl – WIRFT die Rakete mit bloßen Händen auf den Panzer (UFF!). Da fällt selbst Beachhead nix mehr ein… („next time use the rocket launcher“ kann man ja nicht mal mehr als viertelseidenen one-liner durchgehen lassen).

Kommen wir zur Quotenfrau der Rawhides – Jinx, die sich Beachhead beim Martial-Arts-Training stellen muss. Beachhead, der sich nach drei Schmähungen wohl ausgerechnet hat, wenigstens beim schwachen Frauenzimmer punkten zu können, schenkt ihr ein, den Ruf einer „no luck lady“ zu genießen (nicht, dass diese Historie noch belegt werden würde. Is‘ halt so). Beim Kloppen mit den überdimensionierten Q-Tips, die wir alle noch aus „American Gladiators“ vom „Joust“ kennen wird Jinx von Beachhead denn auch übel vertrommen (Gewalt gegen Frauen, yay!). „Pathetic,“ schnieft Beachhead zurecht, und empfiehlt ihr, gar nicht erst auszupacken. Jinx verlangt einen sofortigen Rückkampf zu * ihren * Bedingungen – mit verbundenen Augen (d.h. nur ihre Augen sind verbunden, gelle?), „so wie mein Ninja-Meister es mich gelehrt hat!“ (Das muss dann der Glatzenkaiser aus der „Karate Warrior“-Serie gewesen sein. Ob er ihr auch den Drachenschlag beigebracht hat? Leider ist grad keine Kuh anwesend, an der man’s probieren könnte). Binnen weniger Sekunden liegt Beachhead k.o. im Staub. Wowsinger.

Kommen wir nun, auf Seite 5 unten des Reviews, zu Lt. Falcon und damit dem topgebillten Star des voice-casts, Mr. Sonny Crockett Don Johnson persönlich! Der hat das Training lässig sausen lassen, um seinem aktuellen Schnullischnucki, dem doofen Blondchen Heather, die grande tour durch das Joe-HQ angedeihen zu lassen. Zwar geht Heather wegen Serpentor die Muffe, aber „das einzige Gefährliche hier ist Falcon, hähä“, double-entendred Falcon (ziemlich gewagt für einen Kiddie-Cartoon). Falcon ist, das ist schnell etabliert, der typische angeberische Playboy-No-Gooder, der, um seinem Schatzimausi zu imponieren, im Korridor Schießübungen vornimmt und dabei, haha, beinahe Duke, seinen Vorgesetzten (und nicht nur das, worauf wir noch kommen werden), über den Haufen schießt (nichts könnte ihn mir sympathischer machen). Duke geht die Uniformmützenkrempe hoch (I can relate): „Ein Militärgefängnis ist kein Ort für eine Verabredung“, und ich bin geneigt, dem Duke zuzustimmen. Heather macht große Augen, schließlich hat Falcon ihr weisgemacht, hier der Oberkäse zu sein. Noch dazu hat Heather in bester Tourimanier einen Fotoapparat dabei (Falcon, ich hasse dich. Du bist ein Idiot und solltest Cobra-Futter werden. Ich hab nur die starke Befürchtung, dass du noch der Held werden wirst. Kotz). Duke ist entsetzt, dito Jinx. Duke ordnet an, dass Jinx Heather aus der Anstalt eskortieren soll, eine Aufgabe, auf die Jinx sicher mit Freuden verzichten würde, textet Heather sie doch mit Falcon-Anbetungen („he’s such a hunk [eher Honk]“, „he’s major league gorgeous“) zu. Dieweil ist Falcon tatsächlich blöde genug, sich auf einen war of words mit seinem Scheff einzulassen. „You’re awfully close to insubordination“, tobt Duke (hm, also für meine Begriffe ist Falcon schon mindestens drei Schritte darüber hinaus) und verdonnert Falcon leider nicht zu mindestens dreißig Tagen Bau bei Wasser und ohne Brot, sondern nur zu „guard duty“ („guard duty“ in einem supergeheimen und oberwichtigen Militärgefängnis einem erwiesen unzuverlässigen Vollspacken zu überlassen, halte ich jetzt ja wieder auch nicht für die beste Oberhaubitzenidee der Armeegeschichte, aber ich bin ja auch kein Joe).

Wenn wir noch einen Beweis bräuchten, dass Falcon der größte Armleuchter ist, der jemals eine Uniform geschändet hat (und das schließt sämtliche italienischen Deppenkomödien aus den 70ern ein), so bekommen wir ihn geliefert. An einem See, wohl nicht allzuweit entfernt vom Joe-Quartier, entkleidet sich Heather (naja, jugendfrei, newa) und… zieht sich die blonde Perücke vom Schädel! Foul play! Heather ist eine Cobra (Codename Zarana). Und der handelsübliche Fotoapparat war natürlich nur billige Tarnung, die wichtigen Aufnahmen hat sie mit ihrer Ohrringkamera gemacht (und auf einmal befleißigt sich Zarana eines vage osteuropäischen Akzents). Da brodelts im Gewässer und Pythonas Organo-U-Boot taucht auf. „A sea monster! Blimey!“, entfährt es Zarana, der man offenbar nicht gesagt hat, wer nun bei den Cobras das Sagen hat. Pythona hat neue Anweisungen: heute Nacht soll Serpentor befreit werden (trifft sich günstig, wo die größte Niete der Joes Wache schiebt).

Immerhin verlassen sich die Joes nicht gänzlich auf Profiblödmann Falcon, sondern lassen Serpentor direkt von ihren Spezialisten Gung-Ho, Alpine und Bazooka bewachen. Falcon ist nur für die Überwachung der diversen Kameras der Außenbereiche zuständig. „An dem muss man erst mal vorbeikommen“, ist sich das Dreierteam an Serpentors grüner Seite unangebracht optimistisch einig. Selbstredend ist der verantwortungsbewusste Jungoffizier aber mit tödlicher Präzision nicht da, wo er hingehört, sondern in der Joe-Autowerkstatt, um Jinx auf den Keks zu gehen. Die weist ihn auf seine primäre Aufgabe, Wacheschieben und so, hin, aber Falcon ist da unbekümmert: „Niemand kommt ohne ID-Brosche (!) rein“, und selbst, wenn jemand eine gefälschte Solche haben sollte (wie, per raffinierter Parallelmontage vermittelt, die Cobras sie gerade einsetzen), müsste der immer onch am „plastic shield“ (I’m so not impressed) vorbei (wie die Cobras es dank Pythonas Klauen gerade tun), und selbst DANN müssten die Eindringlinge immer noch einen soliden Meter Beton aufsprengen und „drei unserer besten Leute“ ausschalten (womit die Cobras gerade beschäftigt sind). Kurz und gut: „Es ist unmöglich!“, wie Falcon konkludiert und damit lückenlos rechtfertigt, wieso seine glatte Befehlsverweigerung eigentlich nicht der Rede wert ist. Dabei ist im Zellentrakt längst ein größerer Shoot-out im Gange und nur unter größten Mühen kann Gung-Ho den Alarm auslösen. „Das kann nicht sein“, flucht Falcon, „du BRINGST Unglück!“ (sicher, sicher, Jinx ist schuld dran, dass du ein Riesenvollzeitdrömel bist). „Du bist auch nicht gerade eine Hasenpfote“, wisecracked Jinx.

Gung-Ho, Alpine und Bazooka sind besiegt – das Joe-Fußvolk schaltet Pythona durch eine Handvoll organischer Bomben in Larvenform aus. Die Flucht gelingt – Serpentor ist befreit! All hail Cobra! Wie schon Lord Helmchen sagte… das Böse gewinnt immer, weil das Gute zu dämlich ist. Zumindest, so lange das Gute von Leuten wie Falcon repräsentiert wird. Falcon wird von Duke ordentlich zusammengefaltet und das mit Recht. Stubenarrest bis zum Kriegsgerichtsverfahren, schnellurteilt Duke und Jinx ist ob solch grausam harter Bestrafung terrifiziert (was hat die erwartet? ’nen erhobenen Zeigefinger und ein „dududu“? Ich, überzeugter Pazifist, Kriegsdienstverweigerer und Gutmensch, würde Falcon mit Freuden qualvoll foltern, bevor ich ihn erschieße…).

Indes, hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, äh, bei den bösen Cobras im Himalaya. Ein organisches Fluggerät (sieht ungefähr so aus als würde ein „Starship Troopers“-Brainbug unmotiviert rumschweben), dessen Piloten vertrauensvoll in seinem Mund Platz genommen haben, fliegt in die Kavernen. Roadblock, wie der Rest der Joe-Verfolgungstruppe eingekerkert, findet’s eklig: „Sogar ihre Luftwaffe ist häßlich!“ Der lokale Großmeister, ein grünlicher Typ, der seine unter Körperhälfte in eine schwebende Kugel gepackt hat, ist begreiflicherweise anderer Ansicht und lässt den roten Teppich für die anschwebenden Ehrengäste ausrollen – der „Teppich“ besteht allerdings aus Millionen kleiner roter Käfer (nette Idee! Und knirscht so schön unter den Schuhsohlen).

Wer da eingeflogen wird, ist natürlich Serpentor, und der ist nicht ganz doof, weswegen er sich sicherheitshalber vor dem Kugelobermotz auf die Knie wirft. Selbiger, also der Kugelmotz, ist Golobolus, seines Zeichens Oberhaupt von „Cobra-La“ (wuff. Wie originös) und „Schöpfer“ von Serpentor (und abgesehen davon sprechertechnisch Burgess Meredith, womit wir auf Seite 7 des Reviews den zweitgebillten voice-actor begrüßen). Das mit dem „Schöpfer“ wurmt Dr. Mindbender, ging er doch bis dato davon aus, Serpentor höchstpersönlich aus der DNS diverser böser Erdenstaatsmänner geklont zu haben. Destro allerdings widerspricht – für seine Begriffe liegt nahe, dass ein solch brillanter Plan möglicherweise sogar über Mindbenders Intellekt hinausgehen könnte. Golobolus bestätigt diese These: „I planted the idea in his pedestrian brain!“ (An Mindbenders Stelle wäre ich jetzt leicht gefrustet). Das reicht aus, um die Cobras Golobulus die Gefolgschaft schwören zu lassen. Auch Serpentor glaubt unbesehen, dass Golobolus sozusagen sein Papa ist und gelobt ewige Treue, auch wenn Golli ein wenig pikiert ist, dass Serpentor nicht, wo er schon mal bei den Joes war, gleich auch den BET geklaut hat. Aber first things first, zunächst muss noch eine sehr ernste Angelegenheit ausdiskutiert werden – Cobra Commanders Prozess! Der Angeklagte wird mitsamt seinem Gefängnis (einer riesigen Muschel, in der der arme CC klebt) vorgeführt… this being ironic, of course, weil justament gleichzeitig Falcon sich in einer ersten Anhörung ob seiner vielfältigen Dienstvergehen (first and foremost offensive Doofheit) verantworten muss.

Dort vermuten seine Mitrekruten, dass Falcon erschossen wird und dann einen fairen Prozess bekommt. Der Verdacht liegt nahe, denn die vorsitzenden Lamettaträger stellen fest, dass Falcons Akte möglicherweise hohen Unterhaltungswert aufweist, allerdings kein Ruhmesblatt für die militärische Zunft darstellt. Jedoch steht ein überraschender Fürsprecher dem Angeklagten zur Seite – Duke! Denn der ist, jadabratmirdocheinernenstorchunddiebeinerechtknusprig, Falcons älterer Halbbruder! Diese schockierende Enthüllung sorgt für heftiges Murmelmurmel bei den Bedenkenträgern, nur Falcon ist’s nicht Recht, dass die Familengeschichte aufs Butterbrot geschmiert wird: „TU MIR KEINE GEFALLEN MEHR“, pflaumt er Duke an (eh, Erde an Falcon-Gehirn [auch, wenn da nicht viel sein wird], die geben dir gleich ’ne Zigarette und ’ne hübsche Wand zum Dranlehnen, da würde ich JEDEN Gefallen nehmen). Duke lässt sich nicht imprägnieren und zieht die „ich-hab’s-unserer-Mutter-versprochen“-Karte (okay, jetz würde ich mich auch lieber erschießen lassen. Is ja peinlich, sowas). An der Tür lauschen Tunnel Rat (der übrigens nur, um mir speziell auf den Sack zu gehen, ausschließlich in Reinem parliert) und Big Lob, der unangebrachte Sportanalogien zieht (kann bitte jemand den Spasten aufs Maul hauen?). Indes ist das Hearing zu einer Entscheidung gekommen – aufgrund Dukes emotionaler Ansprache mag man Falcon das Kriegsgericht ersparen (boo hiss!), aber: „You gotta learn what it is to be a Joe – even if it kills you!“ (Jawoll, hoffentlich!). Das Urteil lautet. „I send you to the… Slaughterhouse!“ GASP! Shudder! Schreck und Bibber!

Auch anderswo muss ein Verfahren zum Abschluss gebracht werden. Golobolus richtet über CC. Zwar wundern sich die Augenzeugen, wieso ein schurkischer Schurke wie Golly sich mit Lappalien wie einem, hüstel, fairen Gerichtsverfahren aufhält, aber schließlich ist man in Cobra-La zivilisiert, wie Golly stolz versichert. Und das macht natürlich einen sofortigen Flashback nötig…

Vor schlappen 40.000 Jahren war Gollys Spezies der absolute Chef im Ring auf der guten alten Mutter Erde. Doch dann kam blöderweise die Eiszeit dazwischen und die barbarischen Menschen eroberten die Welt („Wenn man mich fragt, haben sich einige seit damals nicht weiterentwickelt“, grinst die Baroness mit Blick auf einige ihrer sich dezent am Sack kratzenden Kollegen). Nach ein paar tausend Jahren bekamen die Menschen den Dreh mit der „Technologie anorganischen Materials“ raus, was die Reptiloiden dazu veranlasste, sich zurückzuziehen, ihre Methoden zu bewahren und auf eine günstige Gelegenheit, die Erde zurückzuerobern, zu warten. Eines schönen Tages sei Golly dann ein „brillanter junger Nobelmann“ aufgefallen. Ein kleiner Laborunfall verstümmelte den Hoffnungsträger – Golly bastelte aus dem Verunfallten Cobra Commander, und der sollte nur die Kleinigkeit erledigen und für die Schlangenmenschen die Menschheit zerstören (okay, daher kennt CC also Golobolus und das Himalaya-Refugium. Sorry.) „You were my hope, Cobra Commander“, donnert Golly, „and you failed miserably!“ Tscha, das sowas von sowas kommt. CC verteidigt sich mit der lauen Ausrede, die ihm zur Verfügung gestelten Truppen würden es an Kampfgeist fehlen lassen. Interessiert Golobolus nicht, also stellt CC seine Verteidigung auf den Alternativplan „piß Serpentor ans Beinkleid“ um. Der sei nämlich an allem Schuld und wenn jemand Tod und Vernichtung verdiene, dann der. Das unqualifizierte Geschwafel geht Golobolus auf die Nüsse, er lässt die Muschel zuklappen und stopft CC so die Klappe.

Golly erlaubt sich eine Abschweifung und erklärt uns endlich den Plot bzw. den Plan der Fieslingsfraktion. Mit dem ultimativen Gizmo der „hypergenetischen Manipulation“, einer Waffe, der kein Feind unmöglich widerstehen kann, will Golobolus die Menschheit plätten. „Fungazoids“ (und man fragt mich, warum ich Pilzen skeptisch gegenüberstehe, man sieht doch, da kommt nix gutes ‚bei rum), will meinen, organische Rakten, sollen Samenkapseln in den Erdorbit schießen und die daraus entweichenden Sporen, die auf die Erde abregnen, lassen jeden Organismus, der sie berührt, in primitive, inkompetente Lebensformen degenerieren. Oh weia! (Anders ausgedrückt, der Unterschied zum Jetzt-Zustand dürfte kaum meßbar sein). Nur unter Cobra-Las Eisdom wird man vor den Mutationssporen geschützt sein. Allerdings müssen die Samenkapseln im Orbit mit Energie beschickt werden, damit sie aufplatzen. Schlaubischlumpf Serpentor spekuliert saurichtig, dass das jetzt der Punkt ist, an dem das BET ins Spiel kommt. CC, mittlerweile zwecks Urteilsverkündung und -vollstreckung wieder zwangsvorgeführt, ist der Ansicht, sich jetzt auch endgültig um Kopf und reptilischen Kragen plaudern zu können und weist auf den Umstand hin, dass den Cobras ja noch nicht mal bekannt sei, wo das BET überhaupt grad ist, demzufolge sei Gollys most evil plan leider Gottes ziemlich lachhaft. „Deine Bestrafung wird es nicht sein“, hat Golobolus den besten, weil letzten Lacher, ist er doch zu einem einstimmigen Urteil gekommen, welches, wenig verblüffend, „schuldig“ lautet. Und weil man ja gern das Angenehme mit dem Nützlichen verbindet, darf CC die Sporen mal persönlich ausprobieren… Den degenerierenden Commanderich soll Nemesis Enforcer in den „Abgrund des Vergessens“ werfen. Serpentor hat ’ne bessere Idee – wäre doch viel demoralisierender für den Klassenfeind, wenn man CC mit den gefangenen Joes zusammensperrt, damit die sich schon mal seelisch auf ihre eigene Degeneration vorbereiten können. Pythona stimmt zu: „Das ist poetisch in seiner Schlichtheit“ (hm, an Serpentors Stelle wäre ich jetzt mittelschwer beleidigt). Golobolus hält das ganze zwar für unnötiges Melodrama, aber seinetwegen soll’s sein.

Falcon ist indes auf dem Weg ins Schlachthaus, und das by plane. Allerdings hat er als Zweite-Klasse-Passagier nicht für ’ne Landung bezahlt, sondern wird irgendwo über der Mesa unbürokratisch (aber wenigstens mit ’nem Fallschirm auf’m Buckel) aus dem Flieger geworfen. Zurück auf Gottes Erdboden kann Falcon sich grad eben so noch vom Fallschirm losschneiden, ehe ihn der Windbeutel eine Klippe runterpustet. Noch ehe er sich aufrappeln kann, kuckt Falcon einem Typen mit einer Cobra auf der Weste ins Auge. Eine durchgestrichene Cobra zwar (so wie die durchgestrichenen Hakenkreuze, die man hierzulande kennt), aber Doofus Falcon ist ein lebendes Beispiel für den geringsten geistigen Horizont, den hiesige Staatsanwälte auch aufweisen, und schnallt’s ned. Durchkreuz-Cobra bekommt Gesellschaft von einem weiteren Muckiburschen: „Look what dropped in“, kommentiert der Falcons Ankunft, „170 pounds of air pollution“. Ein dritter Muskelmann stellt fest, dass er Falcons Visage nicht leiden könne: „Let us remove it!“ (Ich unterstütze den Vorschlag). Falcon zieht den Fehdehandschuh aus, aber da ist der Schlachthauschef selbst – Sgt. Slaughter (as himself, und damit begrüßen wir kurz vor Toresschluss sogar doch noch den drittgebillten Star): „At ease, disease“, befiehlt der Oberscharfmacher der Drill-Abteilung, schließlich soll man Falcon in Schuss prügeln und nicht gleich kaputt machen. Aus dem Schlachthaus führen nur zwei Wege: „Like a man or in a itty ditty bag!“ (Ich fürchte, das sind leere Versprechungen). Immerhin stellt Slaughter die drei ihm gerade unterstellten Spießgesellen vor: wir hätten da Mercer, einen umgedrehten Ex-Cobra-Kämpfer (wer das ist, können wir uns ja ausmalen), Head Taurus, einen ehemaligen Zirkusartisten, und Red Dog, einen Football-Spieler, der wegen unnötiger Härte aus dem Sportbetrieb geworfen wurde. Falcon leiden steht aber bei keinem der drei Kämpen auf der Agenda (ich mag die drei). „Jetzt, wo wir Freunde sind“, grinst Slaughter böse, kann man ja auch zum Slaughterhouse gehen. „Gehen?“, grunzt Falcon entsetzt, weil sich seinen Pupillen in Sichtweite irgendwie nichts Gebäudeförmiges bieten will (und man sieht recht weit…). „Du kannst auch rennen“, fieswatzt Slaughter, schwingt sich mit seinen drei Gehülfen in einen Jeep und braust vom Acker. Hihi. Mir gefällt alles, was Falcon ärgert.

In Cobra-La hat Roadblock zwischenzeitlich einen idiotensicheren Master-Ausbruchsplan ausgeknobelt: wenn ihre Wachen mal das Zellentor aufmachen, will man sie überwältigen. Boah. Pure Genius. Aber für die Cobralalas reicht’s vollkommen – als die nämlich CC einliefern wollen, klappt der Plan tatsächlich wie am Schnürchen. Und CC flieht gleich mit. Immerhin wird Alarm ausgelöst und Golobolus sieht den Ausbruchsversuch eher lässig: „Cobra-La ist für alle Eventualitäten vorbereitet!“ Jedoch rechnet Gollischnulli nicht damit, dass CC den Fliehenden wertvolle Insidertips geben kann. Zumindest Roadblock wird von CC vor einer fiesen Pflanzenfalle gewarnt, der die anderen Joes leider auf dem Leim gehen (Tentakel! Tentakel! Hentai! Äh…). Roadblock sorgt sich zwar um seine Kumpels, aber CC bedrängt seinen neuen besten Freund, sich jetzt primär um Flucht zu kümmern: „Save yourself and you can fight again!“ „Warum sollte ich einer Schlange trauen?“, fragt Roadblock. CC will nichts weiter als auf der Flucht mitgenommen werden, was Roadblock vertrauensselig akzeptiert: „Aber wenn du mich verrätst, drück ich dir die Augäpfel nach innen!“ (Doch nicht in einem Kiddietoon! Waaah!) Vor die erfolgreiche Flucht hat Derdaoben aber Nemesis Enforcer gesetzt. Der wirft Roadblock irgendwelches blindmachendes Zeuchs in die Augen. Roadblock kann den Angreifer zwar zu Poden chleudern, aber nun braucht er erst recht CCs Augen. Der Schlangenmensch leitet Roadblock zu einem unterirdischen Fluss, inden beherzt gesprungen wird…

Dr. Mindbender und Baroness sind schier hin und wg ob der Starts der Funghi-Raketen, aber ausgerechnet Serpentor erinnert die fröhlichen Schufte daran, dass immer noch das BET-Dingens gebraucht wird.

CC sülzt Roadblock die Ohren voll: „I was a man!“ Tja, lang ist’s her. Nicht mal seine Maske, die Roadblock zufällig findet, macht den armen CC glücklicher. Bevor CC endgültig in Tränen ausbricht, dringt glücklicherweise der Lärm der „Raketenstarts“ an die empfindlichen Lauschlappen unseres dynamischen Duos. „Der Anfang vom Ende deiner Zivilisation“, erläutert CC, was Roadblock durchaus für einen passenden Anlass hält, etwas auf’s Gas zu treten.

Im Schlachthof fressen Slaughter & Compadres wie die sprichwörtlichen Säue (naja, passt ja auch zum „Schlachthof“). Nur Falcon hat nix davon, weil der erst halbtot zur Tür reinstolpert, als Slaughter das Frühstück offiziell beendet. „Das passiert, wenn du außer Form bist“, amüsiert sich die Blase (ich mag Slaughter und seine Freunde). So muss Falcon halt mit nüchternem Magen das knallharte Training absolvieren (recht so! Merkt man übrigens, dass ich Falcon hasse?). Red Dog ist aber sogar kameradschaftlich genug, Falcon bei Klimmzugübungen am Reck zu helfen (die Red Dog locker einarmig erledigt. Coole Sau). Leider kommt ein Joe-Auftrag weiteren Falcon-Demütigungen zuvor. Duke befiehlt, dass Slaughters Team das „Terrordrome“ auf „Cobra Island“ infiltrieren soll. „Das ist Selbstmord, meint Red Dog und Head Taurus zitiert sein Horoskop: „Today bad day for travel!“ Auch Falcon hält die Idee für eher stupide und schlägt sarkastisch vor, den Gang gleich ohne Waffen anzutreten. „Hm, eine Herausforderung“, überlegt Slaughter, und Herausforderungen sind genau sein Ding. Falcon (wie Dogbert sagen würde, mit dem „look of a man who was just put in charge of implementing his own sarcastic suggestion“) wird seitens Red Dog, Mercer und Head Taurus mit tödlichen Blicken beschossen. So macht man sich Freunde.

Anderswo planen die Joes (doch schon) den Transfer des BET: „Cobra wird nicht das BET nicht in einem zivilen Transport vermuten!“ Wow! Sheer and utter brillance! I’d trust this guys with anything (albeit nothing valuable). Nun ja, Cobra würde es vielleicht tatsächlich nicht vermuten, täte die Baroness, souverän getarnt durch einen Joe-Arbeitsanzug und einen Helm, nicht mithören. Hähähä. Mei, was haben diese Joes für ’ne tighte Security… grönfz (und dabei ist nicht mal Falcon an den Monitoren), da kann man also einfach so mit ’nem Technikeroverall reinlatschen und bei wichtigen Staatsgeheimnissen lauschen.

Slaughters Einheit ist inzwischen schon lustig am Infiltrieren. Mercer, für Cobra-Angelegenheiten latürnich ziemlich qualifiziert, schlägt vor, den Luftschacht als Eingang zu verwenden, was denn auch in Angriff genommen wird: „Die echten Männer gehen rein, die Feiglinge bleiben draußen“, knurrt Mercer und meint damit freilich Falcon, der sich aber nicht lumpen lässt und todesmutig mit-einsteigt.

Serpentor freut sich indes das ein oder andere Bein ab, dass die Baroness das BET entdeckt hat. Die Joes können nix mehr machen, glaubt er, da sie „off-balance and under-manned“ seien. Also will Cobra nun das BET klauen und es nach Cobra-La ausfliegen. Für die lauschangreifenden Slaughter-Jungs ist Cobra-La allerdings böhmisch‘ Dorf. Aber eine Warnung ans HQ wird trotzdem für eine töfte Idee gehalten. Ob Falcon das hinkriegt? „No sweat“, bekundet Falcon, während Slaughter und seine drei Lieblingsschüler ein paar Wachen platt machen und Bomben pflanzen (Joes und Cobra geben sich in Punkto Sicherheit und Überwachung ehrlich nicht viel). Da man zufällig an der Waffenkammer der Cobras vorbeikommt, bedienen sich Slaughter und seine Jungs freimütig (so viel zu „keine Waffen“. Spielverderber). Während Slaughter & Co. sich mit Cobra-Kroppzeuch schlagen, erobert Falcon single-handedly die Funkzentrale und möchte das Joe-HQ anrufen. Dort nimmt man aber ersichtlich keine R-Gespräche an. Anstelle die gar wichtige Warnung durchgeben zu können, wird Falcon von eindringenden Cobras mächtig vertrommen (Zugabe! Super-Zeitlupe! Alternative Blickwinkel! Gebt mir alles!).

Nachdem alle Bomben ordnungsgemäß installiert sind, kann Slaughter wisecracken: „It’s time to go bye-bye before boom-boom!“ Nur Falcon ist abgängig. Red Dog ist das recht wurscht bis sogar ganz recht, aber Slaughter erinnert seine Männer an das oberste Joe-Gebot: Alle gehen heim oder keiner. Also wieder rein, unter Zeitdruck des sich abspulenden Countdowns, während Serpentor Falcon brutal mit Ohrfeigen foltert (Lamer! Ich hab mir viel hübschere Foltermethoden ausgedacht). Falcon ist allerdings standhaft: „Ich muss nur noch fünf Minuten aushalten“. Serpentor entgeht blöderweise der Wink mit dem Zaunpfahl (Auffassungsgabe mangelhaft. Könnte doch für ihn ganz interessant sein, * was * in fünf Minuten passieren wird), sondern freut sich nur darauf, dass das Foltern dann halt von Nemesis Enforcer übernommen wird (der hat vielleicht auch’n bissl mehr drauf). Slaughter und sein Team greifen beherzt ein, doch Slaughter bekommt prompt einen Kopffüssler an den Kopf geworfen (passt ja auch, Kopf und Kopffüssler, newa). Serpentor wird von Mercer umgeschossen, aber Nemesis greift helfend ein. Falcon freut sich, dass die Jungs für ihn zurückgekehrt sind, aber Slaughter (der sich irgendwie operativ vom Oktopus befreit hat) gibt ihm zu verstehen, dass dies nicht aus Gründen persönlicher Sympathie erfolgt ist.

Egal. Den Infiltratoren gelingt die Flucht, bevor das Terrordrome mit großem Kadaba-BOOM erst in die Luft fliegt und dann im Sumpf versinkt. Jubelstimmung im Team, nur nicht bei Slaughter, der nachdenklich anregt, Head Taurus‘ Gesichtsbehaarung nicht auf Cobras Ende zu verwetten. Da hat er auch Recht, aber Serpentor ist trotzdem sauer: „I want their heads. This I command!“

Wie auch immer, wir brauchen jetzt dringend eine groß ausgewalzte Actionszene und Cobra weiß was Zuschauer wünschen. Die Bösen greifen das BET-Versteck mit allem an, was sie zu bieten haben, und das ist nicht wenig. Duke koordiniert die Boden-Verteidigung, Hawke organisiert die Luftwaffe. Den Rekruten traut man mal wieder nichts zu, aber Jinx schließt mal schnell einen Heli kurz. Besser: sie versucht’s, denn der Hubschrapp verweigert den Dienst. „Ay caramba“, bedient Law ethnische Stereotypen. „The first one who says I’m bad luck gets a knuckle massage“, warnt Jinx. Die Schlacht tobt und als die Cobras noch organische Cobra-La-Technologie in den Ring werfen, neigt sich das Pendel doch deutlich in Richtung der Fiesowatzen. Chuckles (wir erinnern uns, das Riesenbaby mit unlimitiertem Kraftpotential) erinnert sich an die altertümliche Methode des Flugzeuganlassens und wirft den Rotor des Luftquirls in Handarbeit an. Kann er ja machen, warum er anschließend allerdings auf dem Helidach liegen bleibt, erschließt sich mir spontan weniger. Aber wenn’s Spaß macht und schmeckt…

Also können auch die Rawhides mitspielen. Zu meiner dezenten Überraschung retten die Youngster aber nicht sofort und auf der Stelle den Tag, sondern werden statt dessen sofort und auf der Stelle von einem Tentakel getroffen und crashen in die voll verglaste Halle des Joe-HQ-Foyers. Hähä. Leider hat nicht mal Chuckles (der, wir erinnern uns, DRAUSSEN auf dem Heli saß) ’nen Kratzer abbekommen. Tunnel Rat nimmt’s persönlich: „Wer hat schon mal davon gehört, dass jemand von einem Salat abgeschossen wurde?“

Serpentor möchte den Joes nicht das Monopol für lächerliche Schlachtrufe kampflos überlassen und gibt den neuen Cobra-Schrei zum Besten: „Cobra-lalalalalalalalalala!“ (Excuse me, I go and hang myself now. Bis jetzt hatte ich wenigstens noch * etwas * Respekt vor Serpentor). Und nun bringt der Cobra-Imperator noch seine Geheimwaffe ins Spiel, die „Marauders“, riesige schneckenähnliche Kreaturen mit Spikes, die schlicht und ergreifend alles plattwalzen. Dank der Marauders kann Cobra relativ ungehindert in die BET-Halle vordringen. Das BAZONG ist allerdings von einem Schild o.ä. umgeben, der Flammenwerfen und Sägen widersteht; nur nicht Nemesis Enforcers‘ Wolverine-mäßigen Adamantium-Klauen…

Irgendwie hat Duke in einer empirischen Feldstudie wissenschaftlich ermittelt, wie man Marauder alle machen kann: „Go for their underbellies!“ Das wörkt zwar, kommt aber leider einen Tick zu spät: Cobra klaut das BET. Oder doch nicht? Slaughter und sein Team greifen ein! Serpentor schießt aber locker ein paar Raketen auf des Sergeanten Jeep. Weil er ihm aus unerfindlichen Gründen persönlich auf’n Sack geht (ich kann allerdings relaten), will Serpentor Falcon persönlich töten. Doch Duke wirft sich heroisch in den fairen Zweikampf. Serpentor möchte das Sträußchen aber primär mit Falcon ausfechten und wirft eine seine gefürchteten Stocksteif-Schlangen auf Falcon. Duke wirft sich in die Flugbahn und lässt sich aufspießen (und, wowsa, es fließt Zeichentrick-Blut!). „Sein Opfer wird vergebens sein,“ jodelt Serpentor, „this I command!“. Und da ein Flugkäfer gerade das BET ausfliegt, kann er mit sich und seinen Cobras ausnahmsweise auch mal voll zufrieden sein.

Im Lager der Joes sieht’s anders aus – man hat nicht nur eine totale katastrophale Niederlage erlitten, sondern auch noch einen lebensgefährlich verletzten Duke an der Backe. Nuja. Wir wissen ja, dass Duke nun der personifizierte Gewissenswandel Falcons sein muss. „Der Doktor wird dich zusammenflicken“, heult Falcon, aber Duke ist realistisch orienitert: „Es ist kein Tag für Wunder“. Wohl aber einer für patriotische Scheiße: „Promise me, get your act together, be a credit to your country!“ Falcon verspricht wunschgemäß (was soll er sonst auch machen? „Nö, ich bleib lieber ein saudämliches Arschloch“, fällt als Antwort ja wohl eher aus) und Duke röchelt ein letztes „Yo Joe“, bevor er ins Koma fällt (aha, sterben darf er nicht). Hawke gelobt, dass alles getan wird, um Duke zu retten. „Yo Joe“, flüstert der überwältigte General.

In Shangri-, äh, Cobra-La präsentiert Serpentor stolz wie Oskar den ehrlich geklauten BET und schaltet ihn auch gleich ein, womit die Pods im Orbit aktiviert werden. Oder auch nicht, denn selbstverfreilich geht’s bei Schurkens nie einfach, wenn’s auch kompliziert geht: erst muss noch ein „timeworm“ einen Stab hochklettern, und wenn er diese anstrengende Reise (gefühlte achtzig Stunden) absolviert hat, DANN sind die Pods soweit (das ist dieses Klischee, das Parker und Stone in „Team America“ so treffend parodiert haben, als Kim Jong-Il hämisch grinsend den Guten erklärt, dass sein Plan vortrefflich funktioniert hat und alles zu spät ist, um dann einen fünfminütigen Countdown anzukündigen).

Allerdings können die Joes die Emissionen des BET nunmehr orten. Falcon wünscht sich zum Geburtstag einen Freischlag auf Serpentors Haupt, aber Beachhead ist sich (wenn man das Fiasko des Hubschraubereinsatzes ins Gedächtnis zurückruft) ziemlich sicher, dass die Rawhides für einen ernsthaften Kampf noch nicht bereit sind. Hawke stimmt zu – die Rekruten sollen lieber im Lande bleiben, das HQ hüten und Kontakt mit der Eingreiftruppe halten.

Im Tiefschnee des Himalaya trägt Roadblock immer noch CC spazieren. Letzterer ist allerdings zu nix mehr zu gebrauchen und stammelt nur noch „I was a man!“ vor sich hin. Dies wohl, in einem der besseren Einfälle des Films, sozusagen als Konzentrations-Mantra, um die Degeneration zur Schlange zu verlangsamen. Hilft nur offensichtlich nicht viel. Wie schon Willy Astor sagte, ist im Gebirge festes Schuhwerk ratsam, sonst kann man ganz leicht abruzzen. Tut Roadblock denn auch, hat aber Glück, direkt der Rettungstruppe vor die Stiefel zu kullern. Über Funk tut Falcon Hawkes geheimen Angriffsplan kund. Roadblock fällt ein, dass man die Truppe doch besser vor den gefährlichen Pflanzen in Cobra-La warnen sollte. Und auch er ist ein Reimgenie: „Where those leaves grow, you can’t survive, these giant plants eat Joes alive!“ Halte ich jetzt zwar auch für eine geflissentliche Übertreibung, aber der puren Poesie wegen will ich’s halt mal durchgehen lassen.

Die Warnung geht tatsächlich durch, aber für Slaughter und sein Voraberkundungsteam kommt sie leider einen Moment zu spät – die Tentakelpflanzeng reifen an. Hawke wird aus seinem Jeep geworfen und muss sich an einer natürlichen Brücke festkrallen. Die Pflanzen retten ihn zwar vor einem Absturz in eine kurze, unerfreuliche Zukunft, aber viel besser sieht’s halt auch so nicht aus. Ein erneutes Desaster für die Joes, für die der Punktestand langsam offiziell bedenklich aussieht. Flint (Anführer der Rettungstruppe für Roadblocks Team) zeigt Falcon über Video den degenerierten CC, der mittlerweile nur noch schlängelnd über den Boden schleimt. Lifeline, der Doc der Joes, kümmert sich um Roadblocks geschädigte Augen.

Für Falcon und die Rawhides ist die Sache klar, jetzt hängt’s an ihnen. Schnell ist man eingeflogen. CC kann leider für sachdienliche Hinweise dank totaler Degeneration nicht mehr herangezogen werden. Tunnel Rat findet aber glücklicherweise rechtzeitig den unterirdischen Fluss (naja, er ist ja auch der Tunnelspezialist. Schön, wie sich alles zusammenfügt) – die Cobras sind grade dabei, den Zugang zu versiegeln, damit die Sporen dort nicht eindringen können. Die Rawhides überfallen die arglosen Cobras, klauen ihnen die Gleiter (in schamloser Übertreibung „dreadnaughts“ genannt) und greifen damit Cobra-La an. Big Lob, eher fluguntauglich, crashed sein Fluggerät unkontrolliert in einen Baum, was sich insofern vorteilhaft darstellt, alldieweil der nun seine Gefangenen freigibt. Destro Metallfresse ordnet Vergeltung an: „Show no mercy!“

Die befreiten Joes lassen sich aber nicht lumpen und gehen auf die Cobras los (haufenweise one-on-one-combat). Falcon erinnert seine Kameraden, hier nicht rumzuspielen, sondern bevorzugt das BET zu finden und auszuschalten. „Let’s do it, soldier“, findet Hawke die Idee in der Tat knorke, und das ist schon ein herzhaftes „yo Joe!“ wert. Golobolus allerdings hat für die anstürmenden Joes nur ein müdes Lächeln übrig. Nur, um seinen schlotterenden vertrauenslosen Untergebenen einen Gefallen zu tun, lässt er sich dazu herab, Gegenmaßnahmen einzuleiten: „Organisms of Cobra-La, defend to the death!“ Und schon wird die Umgebung höchst lebendig – eine Brücke verwandelt sich in eine Art Spinnenkreatur und Tunnel Rat wird von einem riesigen Wurm gefressen. Aber was K in „Men in Black“ kann, kann Tunnel Rat schon lange und schießt sich von Innen den Weg aus dem Getier frei.

Eine Vielzahl weiterer Spinnenviecher stellt sich den Helden in den Weg. „Nicht schlecht für ein erstes Date“, juxt Falcon, aber Jinx würde sich Horrorfilme doch lieber ankucken als in einem leben, wie sie sich auszudrücken beliebt. Spinnenhorror oder nicht, die Joes dringen in Golobolus‘ „Palast“ vor. Slaughter stürzt sich gleich mal auf Nemesis Enforcer, Jinx knöpft sich Pythona vor – Pythona macht Jinx aber fieserweise das Gewehr putt (wie gemein). Falcon hat’s natürlich persönlich auf Serpentor abgesehen. Serpentor motiviert Falcon noch mit ein paar Schurkensprüchen: „Your brother fell before my wrath and so shall you!“ (Auch was, was sich die Schufte hinter die Löffel schreiben sollten – vor dem Endkampf den Gegner nicht an seine Hauptmotivation erinnern). Man kämpft allgemein vor sich hin. Serpentor und Falcon balgen auf Serpis Gleiter, die Muschelkreatur (vorhin CCs Gefängnis); eine von Serpentors gefürchteten Wurfschlangen soll Falcon erwürgen.

Jinx verbindet sich die Augen – das heißt, sie macht ernst: „Time for lights out!“ CC hat als Schlange noch genügend Bewusstsein, um Serpentors Schlange in einen Kampf zu verwickeln, wodurch Falcon Gelegenheit bekommt, auf Serpentor zu ballern. Jinx wischt jetzt erwartungsgemäß mit Pythona den Boden auf. Golobolus deucht Ungemach, weswegen er zwischen sich und den Kloppenden eine Erdspalte öffnet. Die erste, die reinfällt, ist aber blöderweise Pythona (mei, da ist echt einer dümmer als der adere). Slaughter zerkloppt Nemesis Enforcer mit Wrestling-Moves (tja, hätten die Bösen mal ein altes WWF-Tape angekuckt, wüssten sie auch, wie man Slaughter besiegen kann): „This is for Alpine, this is for Gung Ho“ usw. usf. (insert längere Litanei here), „this is for Falcon, this is for me, this is for the US of A!“ Mit diesen hehren Worten wirft Slaughter den geflügelten Bösburschen in die Kluft. Sayonara.

Serpentor und Falcon eröffnen die zweite Runde des fröhlichen Ringelpiez mit Anfassen auf Serpis Gleiter. Falcon schiebt bösartig Serpenors Cape in den Propeller des Dings. Der Gleiter bruchlandet auf Gollis Seite der Spalte, wo Falcon herunterpurzelt, bevor Serpentor mitsamt Gleiter auf Nimmerwiedersehen in den Himmel katapultiert wird (hmpf, sollte der nicht an die Decke des Eisdoms klatschen?). Ergo – nur Falcon kann den Tag noch retten. Doch Golobolus ist auch noch zu bezwingen. „I will stain my hands with your blood“, behauptet Golli, und da er sich nun aus seinem organischen Gleiter zwängt und sich als Mensch-Schlangen-Hybrid outet, kann er das vielleicht sogar. „The last thing you’ll hear is the cracking of your vertebrae“, drückt sich der Hörr Mutant gewählt und anatomisch korrekt aus. Falcon gelingt es allerdings, sich aus Gollis Zugriff zu entwinden, den BET zu besteigen und auszuschalten. Hups, das wäre jetzt ziemlich ’ne ziemliche Anti-Klimax, weswegen Golli auch hämisch grinst und Falcons Tat als „heldenhaft und völlig nutzlos“ bezeichnet. Die Pods sind nämlich reif und setzen die Sporen frei (den blöden Timeworm haben wir offenbar gänzlich vergessen). „You have lost, GI Joe“, freut sich der Bösmann und Jinx ist vor lauter Versagen auch schon ganz matsching in der Birne. Slaughter jedoch weiß Rat – wenn man das BET überlädt, könnte man die Sporen noch im Weltraum auf Sparflamme rösten. Dabei würde zwar der Eisdom zerstört werden, mit den eher unerfreulichen Konsequenzen für diejenigen, die noch drin sind, aber irgendwas ist immer usw. Man kennt dat ja. Falcon, als einziger auf der „richtigen“ Seite der Spalte, setzt das Vorhaben in die Tat um. Das BET wird nun in Bälde in die Luft fliegen, weswegen der Neu-Held seinen Gefährten rät, sich umgehend zur Rettung der eigenen armseligen Haut zu verpissen. Muss da jemand an das GI-Joe-Motto erinnert werden? Alle gehen oder keiner, gelle? Sgt. Slaughter übernimmt den Part, packt Jinx an den Füßen und wirbelt sie über die Spalte (hm, wenn DAS reicht, könnte Falcon als trainierter Soldat wohl auch einfach probehalber jumpen).. Falcon kann sich an ihr festkrallen und wird so wieder zurück auf die andere Seite geschleudert (ich bezweifle dezent, ob das physikalisch wirklich fundiert ist). Alles macht Schepper-krach-kabooom, aber die Guten schaffen natürlich rechtzeitig die Flucht.

Und noch mehr gute Nachrichten! Duke ist aus seinem Koma erwacht (in ein paar Stunden? Das war kein Koma, sondern ein Nickerchen, um sich vor der Entscheidungsschlacht zu drücken!). „He will be AOK“, freut sich Hawke, ohne dabei Werbung für die Ortskrankenkassen machen zu wollen. Jubel, yippie, alles freut sich, alles lacht, und Falcon und Jinx können sich umarmen und, gasp, küssen (ächz, dat hätt’s nu wirklich nicht mehr gebraucht).

Doch nach der Küsserei starren die Beiden nachdenklich auf die Ruinen des Eisdomes, während die letzten Sporen als Sternschnuppen in der Atmosphäre verglühen. Le End.

Hoppla… da die Inhaltsangabe mal wieder etwas länger ausgefallen ist, kann ich mich, schätze ich, in der Nachbetrachtung dafür kürzer fassen. Ist ja auch immerhin ein Zeichentrickfilm, da fällt das Kapitel Schauspielerschelte ja schon mal von Haus aus flach. Noch nicht mal zur eventuellen film- und fernsehhistorischen Relevanz von „GI Joe“ kann ich mich großartig auslassen, weil ich persönlich die Serie aus eigener Anschauung nicht kenne und der Film, abgesehen davon, dass ich vielleicht mal irgendwo ein paar der Actionfiguren gesehen habe, meinen ersten Kontakt mit diesem Franchise darstellt. Soll uns aber auch an nichts hindern, schon gar nicht an substanzlosem Geschwafel erster Kajüte, gelle?

Begnügen wir uns also einleitenderweis mit dem Faktum, dass die GI Joe-Figuren Anfang der 80er Jahre im amiländischen Spielwarenverkauf abgingen wie Schmidts Katze persönlich, die nachfolgende Zeichentrickserie sich über drei Staffeln und mehrere TV-Specials hievte, ehe mit dem Kinofilm der Popularitätshöhepunkt erreicht wurde (1990 folgte zwar eine Neuauflage der Serie, die aber nach oberflächlicher Recherche kein bemerkenswerter Erfolg gewesen zu sein schien).

Das Team um Director Don Jurwich (Veteran des Trickfilms, der aber als Regisseur keine großen Meriten verdiente) und Autor Ron Friedman (ebenfalls ein „staple“ der amerikanischen TV-Animation, der auch am „Transformers“-Kinofilm mitschrob) sah sich also vor die Aufgabe gestellt, einen abendfüllenden Film zu stricken, der einerseits die bekannten und beliebten Trademarks der Serie zelebrieren sollte, andererseits, des Kinoeinsatzes wegen, etwas besonderes sein sollte und sich demzufolge vom TV-Einerlei deutlich abheben musste. Man verfiel also darauf, von bloßer kiddietauglicher Gewalt-Action einen großen Schritt Richtung SciFi und Fantasy zu machen und spann das Garn von der antiken Reptilienrasse, die nach jahrtausendelangem Exil danach dürstet, ihr als legitim betrachtetes Erbe wiederanzutreten – anders ausgedrückt: Plotte Nr. 37-Wurzelausminuszwölf, oder „The Infra Superman“ lässt schön grüßen. Gut, mit dem bereits in der TV-Serie eingeführten Serpentor-Charakter hatte man die Fühler in Richtung Fantasy ausgestreckt, aber selbstredend führt die Umwidmung von Cobra vom „normalen“ Terroristenteam zum Stellvertreter einer uralten Rasse zu gelinden Problemen – man fragt sich nämlich schon, warum die Cobra-Lalaländer sich nicht früher daran erinnert haben, über überlegene organische Technologie zu verfügen und statt dessen ewig viel Zeit damit verplempert haben, ein ersichtlich inkompetentes (da stets von GI Joe auf den Nischel gedroschen bekommenes) Terror-Team menschlicher Natur zu „fördern“ (und das ja auch nicht richtig, da bis zu den Events des Kinofilms nicht mal Serpentor wusste, auf wessen Lohnliste er schlussendlich steht. Mit Cobra-Las Ressourcen hätten die Cobras den Joes ja schon früher mal ordentlich aufs Haupt schlagen können). Aber gut, ich erwarte schon wieder Logik in einem für Kinder gedachten Trickfilm, in dem animierte Spielzeugfiguren sich mit großkalibrigen Waffen beballern, ohne sich ernstlich wehzutun… In Filmen wie diesen ist das Script nur dazu da, die von großen Kinderaugen andächtig beglotzten Action-Set pieces halbwegs brauchbar miteinander zu verbinden und, wenn sich denn die Möglichkeit bietet, noch ein paar moralische (oder in diesem Falle: patriotische) Werte zu vermitteln. In diesem Sinne – Ziel einigermaßen erreicht, wenngleich sich vergleichsweise clevere (der leider nicht wirklich ausgearbeitete Einfall der organischen Technologie der Cobra-Las) und stupidere (der „Zeitwurm“, der nun wirklich einen großen Preis für das idiotischte Gizmo eines Superschurken) Ideen die Waage halten. Dass dem Autoren für den zentralen Plot auch nix weniger Abgegriffenes eingefallen ist als „Tunichtgut wird durch tragisches Opfer eines nahen Verwandten auf den rechten Weg zurückgeführt“, kann man grundsätzlich als eher bedenklich (da kreative Bankrotterklärung) empfinden. Als wirklich bedenklich sollte man empfinden, dass Ron Friedman es fertiggebracht hat, seinen „Heldencharakter“ (Lt. Falcon) als derart hirnamputierten Vollspacko zu zeichnen, dass man auch nach seinem „character turn“ nicht die geringste Sympathie für ihn aufbringen kann – dem Kerl wünscht man wirklich Pest, Pocken, Vogelgrippe und Wolfgang Schäuble an den Hals…

Fans der Serie werden vermutlich eh leicht genervt sein, dass die Charaktere der Serie bestenfalls die dritte Geige (nach den Neuzugängen der Rawhides, auf die ich noch kommen werde, und einigen Cobra-Recken) spielen. Gut, es sind nun mal eine ganze Menge Joes, in der Serie konnte man die Protagonisten sicherlich von Folge zu Folge durchwechseln, im Film geht das trotz parallel erzählter Handlungsstränge nur bedingt, aber vermutlich ging’s letztlich ja auch primär darum, neue Actionfiguren zu verkaufen und nicht die alten Ladenhüter noch mal aufzuwärmen. Stichwort „Rawhides“ – die Neuzugänge im Joe-Team sind schon wirklich ärgerliche Stereotypen aus der Grabbelkiste für Minoritätencharaktere (gut, man muss vermutlich dankbar sein, dass der Afro-Amerikaner nicht jive, sondern sport-slang talked…); der Versuch (wenn’s denn ein solcher sein soll), die Stereotypen durch eine gewisse ironische Brechnung aufzupeppen (der Hispano „Law“, der in Reimen parlierende Asiate „Tunnel Rat“), geht ziemlich in die Binsen und lässt die Figuren nur als peinliche Idioten dastehen (womit sie aber in guter Gesellschaft zu den meisten anderen Figuren sind).

Auf Seiten der Bösen haben wir auch ein relativ gravierendes Problem, nämlich die Frage, warum zum Geier Cobra Commander eigentlich auf einmal so renitent gegenüber seinem Vorgesetzten Serpentor wird. Okay, gewisser Frust aufgrund wiederholter Niederlagen mag natürlich gerechtfertigt erscheinen, andererseits sind finstere Terrororganisationen nur selten dafür bekannt geworden, konstruktive Kritik angemessen zu würdigen. Immerhin gibt’s CC einen Grund für den Seitenwechsel, und, wie ich oben schon anmerkte, die Idee, dass CC sich seine vormalige „Menschlichkeit“ als privates Mantra vorbeten muss, um halbwegs die Kontrolle über seine Form und seinen Geisteszustand zu halten, für verhältnismäßig intelligent im Rahmen eines solchen Films halte.

Wie schon erwähnt gibt’s natürlich ein wenig Flaggewedeln und patriotischen Mumpitz-Absondern, allerdings noch in homöopathischen Dosen – das hab ich mir ernstlich schlimmer vorgestellt (was natürlich nichts daran ändert, dass Lines wie „be a credit to your country“ spontane Magengeschwürbildung verursachen können).

Aber genug der Drehbuchanalyse – schließlich, da sind wir uns ja alle einig, war das mit Sicherheit einer der weniger wichtigen Punkte, als sich Hasbro, Marvel und wer-auch-immer zusammensaßen und „hey, wir sollten ’nen GI-Joe-Film machen“ murmelten…

Filmisch brennt gar nicht mal so viel an – der Film hat einen guten Rhythmus und rollt nicht gerade im Höllentempo, aber ausreichend schnell voran, um nicht durch ein Übermaß an langweiligen Charakterszenen zu nerven. Die Action-set pieces würde ich nicht als große Klasse, aber soliden Durchschnitt bezeichnen; der Streifen kämpft halt damit, dass die zusammenhanglose Eröffnungssequenz mit der Schlacht um die Freiheitsstatue das visuell eindrucksvollste Bild hergibt und bei allem Bemühen um rasante Action von den sich anschließenden Ballersequenzen nicht getoppt werden kann – leider Gottes ist es gerade der Showdown, der an animiertem eye candy am wenigsten zu bieten hat; die Möglichkeiten, die das Cobra-La-Gimmick der „organischen Technologie“ theoretisch dem kreativen Zeichner bieten könnte, bleiben bis auf wenige Ausnahmen ungenutzt; das ist dann etwas zu sehr run-of-the-mill und macht den Eindruck, als wäre den Machern zum Schluss hin die Energie für eine wirklich epische Schlacht, wie sie eigentlich angesichts der aufgetürmten „stakes“ entbrennen müsste, ausgegangen. Statt mit dem großen Feuerwerk endet der Film dann doch wie’n lauer Knallfrosch.

Animationstechnisch kann man zufrieden sein – die Produzenten gingen den sicheren Weg und engagierten einen japanischen Animation-Supervisor, der aber amerikanische Schergen zeichnen ließ. Somit schafft es der Film, den typischen 80er-Jahre-Japan-Look zu vermeiden (von „Heidi“ bis „Captain Future“ ist ja jeder japanische Toon dieser Ära schon allein an den suppentellergroßen Augen zu erkennen), wahrt aber den gewissen Mindeststandard, den die Freunde Nippons auch noch dem letzten Hentai angedeihen lassen. Sieht optisch amerikanisch aus, ist aber recht flüssig animiert. Vom endlosen Backdrop- und/oder Animationssequenzen-Recycling, wie es besonders die gefürchteten Filmation-Toons der gleichen Ära (die ja grundsätzlich für „Charakter läuft“, „Charakter kuckt irgendwie“ etc. eine einzige Animation verwendeten, und die dann halt fünftausendmal…) ist „GI Joe“ meilenweit entfernt. Nix memorables, aber halt auch nicht so dermaßen gelangweilt und mit dem geringstmöglichen Aufwand runtergearbeitet wie „Masters of the Universe“, „Gilligan’s Planet“ oder die späten Tom & Jerry-Toons.

Da sich die deutsche Ausgabe des Films mit einem grünen FSK-12-Papperl schmückt, das die freiwilligen Filmzensoren ja nur in Ausnahmefällen für Trickfilme vergeben, darf man sich natürlich noch kurz Gedanken machen, ob und inwieweit „GI Joe“ nun gewaltverherrlichend und jugendverrohend sein sollte. Ich sag mal salomonisch, dass die Freigabe schon ungefähr in Ordnung geht – für jüngere Kinder ist das Ding, obwohl im Endeffekt nicht gestorben wird (okay, ein paar der Bösen beißen terminal ins Gras, aber das bleibt mehr der blumigen Fantasie des Betrachters überlassen), vielleicht schon ein bissl zu heftig (zumal bei Dukes Schlangendurchbohrung auch ein wenig Zeichentrickblut fließt). Andererseits wird das sicherlich keinen achtjährigen Dreikäsehoch, der täglich „Yu-Gi Oh“ (ich weiß nicht mal, ob ich das richtig schreibe… paah) oder „Pokémon“ glotzt, beeindrucken (und wiederum andererseits heißt das ja noch lange nicht, dass * ich * das gut finde).

Der Soundtrack ist akzeptabel, der Theme-Song relativ catchy, der Score hält das Level einer durchschnittlichen Trickfilmproduktion. Aber man ist ja auch für jeden Trickfilm dankbar, in dem nicht bei jeder unpassenden Gelegenheit gesungen wird…

In Punkto voice talent hat man sich damit begnügt, die Stammbesetzung der Serie um zwei namhafte Gaststars zu verstärken. Don Johnson leiert seine Falcon-Performance leider ziemlich unmotiviert runter (aber mein Gott, auf der anderen Seite hat er so über Jahre hinweg ein geregeltes Aus- und Einkommen bei „Miami Vice“ und „Nash Bridges“ gehabt)… Burgess Meredith, seines Zeichens hauptamtlich originaler Pinguin der 60er-Jahre-“Batman“-Serie hat als Golobolus nicht nur einige der besten Lines, sondern seinen Spaß und lässt voicemäßig die Overacting-Sau munter raus. Drittgebillter Star und vermutlich derjenige, über den ich am meisten schreiben werde, ist Sgt. Slaughter – in den 80ern als einer DER Stars der Wrestling-Szene ein Household-Name in den Staaten und aufgrund seines Wrestling-Gimmicks (drill sergeant) natürlich prädestiniert für eine tragende Rolle in der GI-Joe-Serie. Slaughter verdankt seinen Kampfnamen seiner Armeezeit bei den Marines, entdeckte in den 70ern sein Faible für’s professionelle Ringen und wurde in den frühen 80ern zum Star bei der (damals noch) WWF – sein Image als patriotischer Soldat war für Vince McMahons Promotion natürlich wie gemacht. Allerdings kam er nie an Hulk Hogans Top-Babyface-Status heran und wechselte daher zur Konkurrenz von der AWA, wo er den gewünschten Top-Status prompt erhielt, den AWA-Titel holte und Team-Kapitän bei der berühmt-berüchtigten „Team Challenge“ wurde. Blöderweise – für die AWA – war die WWF-Konkurrenz übermächtig, die AWA ging bankrott und Slaughter kehrte 1991 in die WWF zurück; immer noch mit dem selben Charakter, allerdings landesverräterisch motiviert, schlug er sich duch im ersten Golfkrieg auf die Seite der Iraker und holte seine einzige WWF-Championship gegen den Ultimate Warrior, verlor aber kurze Zeit später den Titel in einer blutigen Ringschlacht an Hogan (übrigens war Slaughters neues Image SO erfolgreich, dass die WWF aus Angst vor Attentätern im Publikum ein Großereignis aus einem Football-Stadion lieber in eine Halle verlegte – behauptet zumindest die WWF/E heute. Böse Zungen sagen jedoch, dass der Vorverkauf grottenschlecht lief). Später leistete Slaughter öffentlich Buße für seine „Verfehlungen“, wurde wieder ein „Guter“ und ist noch heute gelegentlich als Wrestler aktiv, so z.B. noch im Juni 2007 beim WWF-Pay-per-view „Vengeance“, wo er mit „Superfly“ Jimmy Snuka gegen die Tag-Team-Champs Deuce und Domino antrat (und verlor).

Der Rest des Ensembles rekrutiert sich aus routinierten voice actors (einzig Richard „Dick“ Gautier hat eine erwähnenswerte Karriere abseites des Sprechens für Trickfilme) und leistet sich demzufolge auch keine Ausfälle. Brian Cummings (Dr. Mindbender) lieh u.a. diversen „Evil Dead“-Videogames seine Stimme, der erwähnte Dick Gautier gab in „Get Smart“ (inklusive Film-Neuauflage von 1989) den Hymie, viele der Sprecher waren zeitgleich auch bei den „Transformers“ beschäftigt.

Die deutsche DVD kommt im Vertrieb von Best Entertainment und ist konsequenterweise für relativ günstig zu haben. Der 4:3-Fullscreen-Transfer ist zufriedenstellend (ergo für Best-Verhältnisse schon fast spektakulär) mit akzeptablen Schärfe- und Kontrastwerten und ausreichend bunten Farben. Die Kompression geht gelegentlich in aktionsreicheren Szenen etwas in die Knie. Als schon fast unerwarteter Bonus präsentiert sich die vorhandene englische O-Ton-Spur (ebenso wie deutsche Synchro in Dolby Digital 2.0), die durchaus gefällt – die Sprachqualität ist gut, Musik und Effekte im Mix brauchbar. Die deutsche Tonspur habe ich mir sicherheitshalber erspart. Als „Extra“ gibt’s ’nen Trailer für irgendeine doofe Kindertrickserie…

Also, dann mal in kurzen, prägnanten Worten: „G.I. Joe“ erweist sich letzten Endes nicht als der schädelsprengende Trashhammer, den ich mir irgendwie erhofft hatte, sondern als relativ flockig konsumierbarer, natürlich doofer, aber (trotz der ein oder anderen „cringeworthy“ Passage) nicht exzessiv schmerzhafter Trickhappen; stellenweise rasante Action, dumme Sprüche (von denen’s gern hätten mehr sein dürfen) und die erwarte pro-militaristisch-patriotische „Message“, die an einer etwas unglücklichen Dramaturgie (beste Szene am Anfang, danach lässt’s kontinuerlich nach) und dem wohl unsympathischten Trickfilmhelden der jüngeren Filmgeschichte laboriert. Selbstverständlich keine Konkurrenz für die kultigen „Transformers“, aber, Hand auf’s Herz, besser als der meiste Schund, der nowadays für Kids produziet wird, ist’s denn dann doch. Yo Joe!

(c) 2006 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 6


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