Future War

 
  • Deutscher Titel: Future War
  • Original-Titel: Future War
  •  
  • Regie: Anthony Doublin
  • Land: USA
  • Jahr: 1997
  • Darsteller:

    Daniel Bernhardt (The Runaway)
    Robert Z’Dar (Cyborg Master)
    Travis Brooks Stewart (Sister Ann)
    Kazja (Cyborg)
    Ray Adash (Capt. Polaris)
    Andre Scruggs (Fred Burroughs)
    David Jacobs (Romero)
    Al Juliano (Oscar)
    Matthew Sakimoto (Max)
    Art Cruz (Mike)
    Joanne Takahashi (Dr. Margaret Tanaka)
    Mary Shelton (Medical Examiner)
    Tracy Robertson (Chadwick)
    Tom Richards (Cameron)
    Forrest J Ackerman (Park Victim)
    Mel Novak (Otis)
    Maureen Byrnes (Maggie Martin)


Vorwort

Aus der Abteilung: Katastrophen gibt es immer wieder.
Die 90er waren trashmäßig vielleicht nicht ganz so ergiebig wie andere Dekaden, aber ein paar Knaller gibt es doch. Allen voran natürlich TROLL 2, der einer der ganz großen Klassiker des Trash-Films ist. Was würde mir jetzt so spontan noch einfallen, z. B. COMPELLING EVIDENCE, ELECTRA, ALIEN ARSENAL, MORTAL KOMBAT 2, DINOSAUR ISLAND, CRUEL JAWS, aber dann ist es irgendwie eh schon wieder aus, während einem bei den 80ern sicher auf einen Schlag Dutzende einfallen würden. Was soll’s, ein Film der 90er sticht so weit aus der Masse hervor, dass ihm sein schlechter Ruf schon meilenweit gegen den Wind vorauseilt. Die Rede ist natürlich von dem unsäglichen FUTURE WAR.

Die Enstehungsgeschichte des Films ist denkbar kurios, sodass man sich wundern darf, dass der Film noch nicht auf mehr Trash-Reviewseiten beäugt worden ist. 1994 gedreht und erst 1997 veröffentlicht verkocht der Film alle möglichen Genres und Genremotive – Zeitreise, Cyborgs, Martial Arts, Dinosauerier – und reichert das zusätzlich um eine christliche Botschaft an. Die Macher scheinen sich der Schlechtigkeit ihres Werk immer mehr bewusst geworden zu sein und Produktion lief so weit aus dem Ruder, dass, no shit, eine „Damage Control Unit“ geschaffen wurde, um zu retten, was zu retten war. Ob das was gebracht hat? Die Besetzungsliste bietet einige bekannte Gesichter, so ist der Film eines der Frühwerke von Daniel Bernhardt (yeah, Schweizer-Power! – manhunter), den wir alle aus den Bloosport-Nachziehern und Matrix-Sequels kennen (der Film ist theoretisch sein Leinwand-Debüt gewesen, aber Bloodsport 2 wurde später gedreht aber früher veröffentlicht). Auch Robert Z’Dar – der Mann mit dem größten Kinn der Welt – spielt hier mit, diesmal als „Cyborg Master“. Das kann nur gut werden


Inhalt

Der Film beginnt damit, dass Daniel Bernhardt sich mit Taschenlampe durch eine Art Abwasserkanal fortbewegt, gefolgt von einer Frau, die uns noch als Ann (Travis Brooks Stewart) bekannt werden wird, und einem Mann (später nennt ihn der Film Fred). Was die dort wollen, wissen wir noch nicht, jedenfalls sehen wir die drei an einem Bretterverhau als Holz vorbeigehen, durch den das Tageslicht einfällt (??). Außerdem hat dieser Kanal ein Oberlicht, so dass man die Taschenlampe eigentlich gar nicht brauchen täte. Fred: „Das ist ein verdammter Irrgarten hier”. Ann sagt zu Daniel: „Sieh mal da drüben!“ Hm, was sie ihm da wohl zeigen möchte? Also, ich sehe Folgendes: Beim Kameraschwenk nach links sehe ich, wie der Holzverhau zwei etwas größere Löcher hat, durch die man vielleicht gerade mal seinen Kopf stecken könnte. Schwenk nach rechts: Da ist absolute nichts, nada, außer der Wand und ein paar Rohren. Dann geradeaus? Nein, offensichtlich befinden wir uns hier in einer Sackgasse. Schnitt: Wir sehen aus der Froschperspektive unsere Helden von der Gegenseite, d. h. von einem Punkt aus, wo vorher nur die leere Wand war. Noch dazu kommt das Tageslicht jetzt aus einer anderen Richtung. Daniel begutachtet die Leiter und man beschließt, runterzusteigen. Okay, Timecode 0:38, wir haben jetzt schon einen Continuity-Goof vom Ausmaß einer mittleren Kleinstadt.

Das Ganze soll laut Ann „der Zugang“ sein. So, die drei befinden sich wieder in einem Gang, der genauso aussieht, wie der vom „Obergeschoss“, nur dass es jetzt dunkel ist. Aber so dunkel nun auch wieder nicht, als dass man das Loch im Boden (!) hätte übersehen müssen. In selbiges stolpert Daniel prompt hinein und wir können sehen, dass es mehrere Meter in die Länge gezogen ist (warum wurde es installiert? Dient es als Wasserabfluss? Und warum auch immer das so ist, es befindet sich ein ebenso großes Loch direkt über diesem). Daniel Bernhardts Charakter bekommt übrigens keinen Namen im Film, die imdb nennt ihn nur „Runaway“, was übersetzt „Ausreißer“ heißt. Ich bleibe jetzt mal bei der englischen Bezeichnung. Als die drei das Loch überqueren, hören wir plötzlich Voice-over, sprich, Ann ist zugleich die Erzählerin in diesem Film. „Vor vier Tagen fiel ein Feuer vom Himmel – und mit ihm ein Mann, der mein Leben für immer veränderte. Es brachte aber auch diese seltsamen Monster mit sich, die wie Dinosaurier aussahen, und deren Herr. Bei all meinen Zweifeln über die Existenz Gottes und den Himmel, diese Wesen waren Kreaturen der Hölle.“
Schnitt. Wir sind wieder dort, wo wir ganz am Anfang waren, nämlich bei den Holzbrettern. (Tageslicht!) Doch da! Ein Grummeln hinter dem nächsten Eck…zwei Saurier, die offensichtlich irgendetwas auffressen. Doch nun sind die Dinos in der Falle – die drei laufen wieder zurück, wo das große Loch war, und in einer unglaublich bescheuerten Szene sehen wir, wie Ann und Fred aus ihren Schrotgewehren ballern (Runaway hält mit der Taschenlampe drauf) und das Vieh vorne über in das Loch fällt (?! – sollte das nicht nach hinten fallen?). Spätestens jetzt sieht man, dass der Dino aus Gummi ist und FX für Einschüsse (oder Blut) schienen auch nicht machbar gewesen zu sein). Bleibt noch der andere Dino, der verfolgt die drei nämlich in Schneckentempo (wie hat der das Loch überquert und warum ist der so langsam?) Ann und Runaway klettern die Leiter rauf, aber Fred schafft es nicht und fällt runter, was dem Dino ein feines Mahl beschert (POV-Shot Dino mit Rotfilter vor der Kamera). Schnitt und schon rollen die Anfangscredits…

…welche abwechselnd mit einem Raumschiff eingeblendet werden. Das Raumschiff ist natürlich Stock Footage (verdammt, ich hab’s irgendwo gelesen, von wo, konnte aber die Seite irgendwie nicht mehr finden — UPDATE: die Stock Footage stammt aus Space Rangers), was man an der Bildqualität auch erkennen kann. Es folgen Aufnahmen aus dem Inneren. Wir hören ein Heulen, dass offensichtlich eine Sirene sein soll, und sehen, wie Menschen tot zu Boden fallen. Wir hören die Geräusche einer Massenpanik o. Ä., was uns aber bildtechnisch nicht bestätigt wird. Irgendjemand dringt (offensichtlich problemlos) in ein Cockpit ein und versucht nun, das Ding zu lenken bzw. nicht mehr das Schiff, sondern das Raumshuttle, das sich abgekapselt hat und sich nun vom Mutterschiff entfernt. Schnitt. Wir sehen einen technisch für das das Jahr 1997 völlig überholten POV-Shot aus der Sicht des Space Shuttles, das sich jetzt seinen Weg von den Weiten des Alls auf die Erde geschlagen hat (Tiefflug über Berge).

Schnitt. Wir sind an einem Strand, wo ein Mann in einen Schlafsack eingehüllt sitzt (offensichtlich ein Obdachloser von seinem Aussehen her, hm, trifft man die nicht eher an Bahnhöfen oder bei Kaufhäusern an? Am Strand gibt’s doch kaum Möglichkeiten, sich zu wärmen? Und bevor ihr fragt – die nächste Szene verdeutlicht uns schon, dass er sich anscheinend immer hier befindet).
On-screen Text: „From the future travelled a master race of Cyborgs. They made abductions from Earth’s past. The dinosaurs were trained as trackers. The humans were bred as slaves. Now a runaway slave escapes to place his people call heaven… we know it as Earth.” Okay, mal überlegen. Es gibt eine Cyborg-Rasse, die aus einer nicht bestimmten Zukunft in die Vergangenheit der Erde reiste, um Menschen zu entführen. Dinosaurier gibt’s auch, die als Wachhunde gehalten werden, um die Menschen aufzuspüren, falls die krumme Dinger drehen. Trotzdem gelang einem Menschen die Flucht, unserem Runaway also, der, jetzt nehme ich mal Bezug auf vorher, in Anns Leben kam, um es völlig zu verändern (ob sich da eine Love-Story anbahnt?). Das heißt also, Runaway hat es wie auch immer geschafft, ein Shuttle zu stehlen und mittels Zeitsprung auf die Erde zu kommen. Die Dinosaurier sind ihm also gefolgt und sollen ihn aufspüren. Na dann kann’s ja losgehen.

„Four days earlier” (oh, Flashback-Struktur; der Doc würde sich freuen – manhunter), sehen wir on-screen. Nun, da das Letzte, was wir gesehen haben, offensichtlich Runaways Landung (in der Brandung) gewesen ist und er vorher geflohen ist, müssten wir also logischerweise ihn in seinem Mutterschiff sehen (was allerdings keinen Sinn ergeben würde – warum sollte man uns zuerst vorenthalten, wie Runaway das Shuttle hijackt, und es nun nachliefern?). Hm, deswegen haben wir gleich Blick auf den Strand (ah ja, vielleicht erfahren wir ja, warum Runaway sich diesen Strand ausgesucht hat). Tun wir aber nicht, Runaway kriecht vielmehr jetzt aus dem Wasser. (Aha, sollte die erste Brandungs-Szene also vielleicht doch noch ganz was anderes darstellen? Tut sie aber nicht, spricht nicht unbedingt für die Erzählweise…) Es ist leider nicht im entferntesten zu erkennen, wo sein Shuttle abgeblieben ist, aber es ist ihm schon jemand auf den Fersen. Es ist ein Cyborg, der auch Runaway schnappen soll. (Auch hier sehen wir wieder nicht, wie er angekommen ist). POV-Shot Cyborg, was wieder eine absolut grauenhafte, technisch völlig miese und an Peinlichkeit kaum zu übertreffende Darstellung des „Visiers“ des Cyborgs ergibt (siehe Bild). Es ist kein normales Infrarot-Visier, denn wir sehen hauptsächlich verschiedene Farben, vor allem rot und grün (und offensichtlich schränkt das Fadenkreuz die Sicht mehr ein als dass es nutzt, aber bitte, es ist ja dem Cyborg seine Sache). Runaway reißt sich sein Halsband runter (! – schlechte Vorsichtsmaßnahmen, bei RUNNING MAN wäre dir jetzt die Birne in die Luft geflogen), wobei ich sagen muss, dass die Szene überhaupt sehr komisch ist, denn der obere Bildrand ist nämlich einfach schwarz, als wie wenn man da die Kamera verdunkelt oder überklebt hätte oder so. Der Cyborg tötet off-screen den Penner (!) und schon ist wieder ein Dino im Anmarsch. Dieser Dino (ein Mini-Dino übrigens) wird von dem Cyborg an einer Leine geführt (!!!), das aber auch erst, seitdem der Penner dran glauben musste. Der Cyborg lässt den Dino von der Kette (POV-Shot Dino mit Rotfilter) und Runaway tut das, was er am besten kann, er läuft um sein Leben bzw. er joggt gemütlich die Strandpromenade entlang.
Schnitt. Wir befinden uns im Hafenvorort (die Geschichte spielt übrigens in Los Angeles), wo ein Penner, der noch bemitleidenswerter aussieht als der vorher, den Müll durchsucht. Runaway stolpert ihm vor die Füße, erschrickt, schreit wie am Spies, zertrümmert dem Penner sein Bier (!) (keine Macht dem Alkohol! – manhunter) und haut ab. Hm, der Penner ist alleine gelassen und steht nun der Gefahr gegenüber: Der Mini-Dino hat ihn eingeholt! Wieder für Continuity-Fans: Von Schnitt zu Schnitt verändert sich der Abstand zwischen Penner und Dino um mehrere Meter, was umso bedenklicher ist, da die Szene uns ja Angst machen soll, dass kann sie aber nicht, wenn wir nicht eine gewisse Vorstellung haben, wer wo steht und wer von welcher Warte aus welche Bedrohung besteht. Jetzt schnappt der Dino doch zu, er beißt dem Penner in den Bart (??) und fällt ohne weitere Umschweife Runaway an. Der würgt den Dino mit einer Hand und tötet ihn mit einem Stich von irgendetwas. Der Cyborg taucht wieder auf und beginnt, Ruanaway wieder zu verfolgen, wobei der Dino explodieren darf (und sich selbstverständlich in nichts auflöst; scheiß Massenerhaltungssatz).

Unsterbliche Szene naht. Runaway läuft an einem Haufen übereinander gestapelter Pappkartons vorbei, die gerade in einen Transporter verladen werden. Nun sehen wir erstmal den Cyborg in seiner ganzen Pracht. Und der sieht so absolut idiotisch aus, dass mir echt die Worte fehlen. Natürlich Vokuhila, natürlich Schnauzbart, scheiß Kostüm, dämlicher Blick und auch die Maske hat nicht wirklich gut daran getan, ihm soviel weiße Schminke (bzw. schwarze um die Augen) aufzutragen. Eine absolute Lachnummer! Nun haben sich auch seine Visierfarben geändert (sie sind jetzt so grau/grün), was die Frage aufwirft, warum das so sein muss. Nach ein paar suchenden Blicken hat er Runaway entdeckt und haut mit einem Eisenrohr nach ihm (warum nimmst du nicht die Waffe, mit der du den Penner getötet hast?), verfehlt ihn aber und die Jagd geht weiter. (Pappkartonschachteln!) Runaway haut ihm ein paar auf die Nuss und flieht (der Cyborg hält aber auch gar nix aus, die paar Trefferchen…). Runaway wirft ein paar der Pappschachteln um sich in denen sich (neben ein bisschen Glas) ABSOLUT GAR NICHTS befindet, ein paar wirft Runaway auf den Boden, damit sie dem Cyborg den Weg versperren (hätte ja klappen können…).
Und dann kommt die Szene, wofür der Film so berüchtigt ist: Runaway wirft allen Ernstes mit wildem Kampfgebrüll eine LEERE Pappschachtel auf den Cyborg und scheint sich noch zu wundern, warum der Cyborg die Attacke abwehren kann. Wieder eine Lokalität weiter (sprich unfassbarer Continuity-Fehler), wieder Klopperei, wieder Pappschachteln (tja, Ästhetik liegt im Auge des Betrachters…) und endlich Lagerhalle (yeah!). Jetzt packt Runaway auch seine Beintechniken aus und gibt dem Cyborg Saures, was dieser mit Brüllen/Grunzen quittiert. Ein Spinkick in Zeitlupe und ein Sprungtritt geben dem Cyborg den Rest (wer kann erraten, aus welchem Material die Schachteln bestehen, in denen er landet?). Hm, die Master-Cyborgs müssen ja den Menschen viel Zeit zum Trainieren gegeben haben, wenn die so was können… Runaway läuft weiter durch eine Halle (Pappschachteln und Folien), er scheint aber zu frieren. (Jaja, wir haben’s begriffen – vorher ging alles so schnell und jetzt lässt sich der Film so viel Zeit? Dazu auch noch Bernhardts grauenhaftes Acting…) Ein neuer Dino hat sich zwischen angefrorenen Pappschachteln versteckt und Runaway tötet ihn mit einem gezielten Fleischermesserwurf. Hm, warum explodieren die Dinos, der Cyborg aber nicht? Wollt ihr nun eure Spuren vertuschen oder was soll das? Oder ist das Familientradition, dass eine Cyborg-Leiche nicht zerschmoddert werden darf? (Das wären schlechte Zeiten für unsere deutschen Amateur-Regisseure, wenn das Mode werden würde…).

Ann (die von vorher!) fährt mit ihrem Auto die Straße lang und überfährt (?) den spurtenden Runaway (dem geht anscheinend nie die Luft aus, auch dann nicht, wenn ihn gar keiner mehr verfolgt). Jetzt sehen wir Ann, sie ist Nonne (?!), stellt fest dass Runaway noch lebt und verfrachtet ihn in ihr Auto, um ihn zu Fred zu fahren und um ihm die Lage zu schildern. Er und Danny gehen in die dunkle Nacht (Tag/Nacht-Wechsel) hinaus.

Ein Polizeiauto fährt (Tag-/Nacht-Wechsel) vor ein Warenhaus o. Ä. vor, wo eine Frau schon eine Unfallstelle (aber nicht die Unfallstelle von Ann) absichert. Der Polizist steigt aus. Oh nein, ein Mann mit Trench-Coat, es ist Captain Polaris (Argh!! Was für ein saublöder Name!). Er fragt, was Sache ist: „Kannst du schon was sagen?“ – „Nichts Genaues. Irgendwas hat den Kerl zerstückelt.“ – „Aber was?“ – „Es könnte ein Berglöwe (!) oder ein Grizzly (!) gewesen sein.“ Dass diese Viecher auf Nahrungssuche sind, hat man hier „in der Gegend schon öfter gehabt“. (Ach ja, hier in diesem Hafenvorort?) Wobei Polaris meint, es könnte ein wildes Tier aus dem Zoo sein. Hm, hier muss ich einhaken. Wo sind wir hier? Es gibt zwei Möglichkeiten – entweder dort, wo der Mini-Dino den Penner plattgemacht hat, oder bei der Lagerhalle, wo es Runaway so gefroren hat (auch dort wurde einer von einem Dino getötet). Aber der Ort, an dem wir hier sind, hat zu keinem der beiden Schauplätze irgendeine Ähnlichkeit, null! Ich habe zuerst noch gemeint, er könnte vage Ähnlichkeit haben mit dem, wo Runaway so gefroren hat, aber erstens kann das nicht allzu weit weg von Freds Haus sein und zweitens wurde der Mann ja im Lagerhaus verhackstückt. Und warum findet eigentlich niemand die Leiche des Cyborgs? Augenzeugen (die Lagerarbeiter) gäb’s ja genug!

Und ein Eck weiter liegen auch schon die Beweise, die ich als schwarzes Pulver identifiziere oder so (schwer zu sagen), wobei das schwarze Wasauchimmer quasi die Überreste des im Nichts verschwundenen Dinos darstellen soll, was natürlich keinen Sinn ergibt (siehe oben). Hm, zuerst meinte ich ja, dass das Fußspuren des Mini-Dinos sein sollen. Aber wenn ihr den Film seht, dann sollt euch so was nicht wirklich wundern.
Wir sind wieder in Freds Haus. Sie will für ihr „komisches Tuch“ (sie ist erst seit kurzem Anwärterin darauf, Nonne zu werden) nicht verarscht werden („Ich will jetzt ehrlich keinen Bullshit!“). Aber Fred beruhigt sie, das ist für sie doch alles kein Grund, sich Sorgen zu machen, „alles wird wieder gut“. Eine Frau (die wir abseits von dieser Szene nie wieder sehen werden, aber offensichtlich für die medizinische Betreuung Runaways zuständig ist) sitzt an Runaways Bett und packt irgendwelche Gegenstände in ihre Handtasche, offensichtlich Verbandszeugs. Weiter bei Ann und Fred, sie meint, alles falsch zu machen und „eine kleine Glaubenskrise zu haben“ (na also! geht doch mit den Klischees; wobei, dass sie Zweifel an ihrem Glauben hat, das haben wir schon am Anfang gehört). Sie will ihn um Rat anhauen, aber er wimmelt ab: „Ich bin Arbeiter. [Das ist natürlich das perfekte Argument, das Leben nicht hinterfragen zu müssen…] Ich finde, dass du dir viel zu viel Gedanken über dich selbst machst. [Das ist irgendwie ihr Beruf oder?]“

Auftritt der Frau, die zuvor bei Runaway war. Sie präsentiert sein Hab und Gut, es ist eine Art Halsband (!! – Das hat doch Runaway am Strand bereits selbst abgemacht? Nur gut, dass wir gesehen haben, dass er es am Strand wegwirft, denn sonst hätten wir uns auch noch fragen müssen, warum er es abmacht und dann bei sich trägt, wo es doch ganz leicht explosionsgefährdet ist, und natürlich völlig sinnlos wäre, es mit sich rumzuschleppen), was sie „witzigerweise“ für ein „Bondage-Ding“ hält. Frau: „Ich habe geflickt, was ich konnte, nur ohne Röntgen lässt sich nichts Genaues feststellen.“ Na dann nix wie ins Krankenhaus, oder? Moment, erst kommt noch der Junge Max ins Spiel. „Weißt du was [Sister Ann], Onkel Fred sagt, du hast keinen Ehemann. Onkel Fred sagt auch, dass du dir die Haare schneidest und dann ein Pinguin wirst.“ – „Ein Pinguin?“ – „Darf ich zusehen? […] Onkel Fred sagt auch, du weißt nicht, was du tust.“ Aber schon wird er ins Bett verfrachtet. Was hat uns dieser Dialog jetzt gebracht? Dabei war doch vor zwei Tagen noch alles klar? Na ja, immerhin war sie, wie Fred sie erinnert „im Knast … und das mit den Drogen war echt scheiße“, vor allem, weil eine Bekannte von ihr an Drogen starb, die sie ihr gegeben hat (hat sie auch noch gedealt?), aber sie macht sich Vorwürfe („Shit, ich habe sie getötet.“) Trotz der Tatsache, dass sie die Kurve doch gekriegt hat, braucht sie erst ein paar Tage bei ihrer Tante, Fred kann ja so lange auf den Gast aufpassen (wenn der sonst nichts Besseres vorhat…)
Morgendämmerung. Runaway spricht nicht. Ann, die inzwischen ihre Kutte wieder abgelegt hat, will packen und es ist ihr gar nicht recht, dass sie noch mit dem Kerl helfen muss, schließlich ist ja sie an allem schuld. Runaway ist inzwischen im Wohnzimmer und probiert an einem Radio herum. Sie bringen ihm was zu essen, was er auch gleich gierig hinabschlingt. Fred will mit ihm Kontakt aufnehmen, aber Runaway bleibt lieber bei seinem Radio. Ann beschließt, sich mit ihm face-to-face zu unterhalten, aber auch sie beißt bei ihm auf Granit. Als sie schon wieder gehen will, springt er ihr plötzlich an die Gurgel. Schocksekunde. Ann schließt daraus, dass er vielleicht ein Problem mit seiner Kehle haben könnte und deswegen nicht sprechen kann. In ihrer nun sehr guten Laune bringt sie ihm menschliche Zeichensprache (Kopfnicken = ja, Kopfschütteln = nein) und Schreiben bei, sprich, sie schreibt A, B, und C an eine Tafel, aber Runaway ist leider nicht im Stande, das nachzuschreiben. (Warum hängt in diesem Raum eine Tafel? Als Spielzeug für Max kann sie nicht gedacht sein, sie hängt ja schließlich auf Erwachsenenhöhe.) Ann verweist auf die Landkarte daneben, indem sie wahllos auf irgendwelche Kontinente deutet und fragt, ob er da her kommt (sie deutet irgendwohin zwischen Russland und China – irgendeine symbolische Bedeutung? Außerdem weiß sie doch über ihn bisher nichts, außer, dass sie ihn angefahren hat. Liegt es also wirklich so nahe, dass er von Übersee kommt?)

Ann ist ratlos, als er dies mit den Kontinenten vehement verneint. Als Ann schließlich vermutet, er könnte von den Bergen kommen, als er direkt nach oben in die Lüfte zeigt, wird er schließlich sauer, verwirft aus Wut sein Halsband (Explosionsgefahr?) und setzt sich wieder zum Radio. Ann will jetzt endlich weg, da startet sie noch einen verzweifelten Versuch zu erfahren, wo er herkommt. Er sagt (! – er kann inzwischen sprechen, aha, gut zu wissen), dass sie von hier (deutet auf den Globus) und er von da draußen (gemeint ist natürlich das Weltall, aber Ann checkt’s nicht…) ist. Inzwischen befinden sich schon die Dinos am Fenster (es ist schon dunkel draußen, aber als Ann reinkam, war es noch hell). Der Dino schlägt mit seiner Schnauze das Fenster ein (!), aber Fred zückt geistesgegenwärtig seine Shotgun (!) und hält drauf, was Dino zwar nicht tötet, aber verscheucht, der aber bald drauf die Tür einschlagen kann. Ann und Runaway gelingt die Flucht in die Mondnacht. Draußen hat Ann allen Ernstes nichts Besseres zu tun, als sich zu bedanken, und Runaway nichts Besseres, als sie zu fragen, ob sie ein „Pinguin“ ist (ihr solltet die Witze lieber lassen und mehr wegrennen, allzu weit könnt ihr die Dinos nämlich nicht abgehängt haben). Trotzdem stellt sie jetzt endlich die entscheidende Frage: „Heute können Sie reden, aber gestern konnten Sie’s noch nicht.“ (Gestern? Hä?) Ihr fällt es schwer zu glauben, dass er ein „Außerirdischer“ sein soll, aber „seine Augen“ scheinen die Wahrheit zu sprechen. (Das ist übrigens nicht die einzige Szene, wo sie völlig ziellos durch L. A. latschen und nein, sie haben sich bisher weder an ein Krankenhaus, noch an die Polizei gewendet.) Immerhin ist sein Lerntempo enorm und er hat schon Anns Sprache irgendwann mal gehört (modernes Englisch?). Aber Ann bleibt skeptisch: „Du kommst aus dem All? Das ist doch Quatsch!“

Wieder Schnitt zum hellen Tag. Sie beide fahren mit einem Viehwaggon (WTF??!!) irgendwohin (?). Ann ist so nett, ihm Kekse in den Mund zu stopfen. Treffsicher beobachtet sie: „Du bist ein Mensch“, worauf Runaway antwortet „ich bin ein Werkzeug“. Nun erfahren wir endlich die Hintergründe: Es wurden „vor langer Zeit“ Menschen als Sklaven von der Erde „geerntet“ und in den Weltraum gekarrt zur Arbeit, sie sollten nämlich irgendwas bauen. Runaway zeigt uns seine Hände und sagt „we have THESE“ und „the masters don’t have these“ im Original, was uns wohl einen gewissen anatomischen Vorteil der Menschen suggerieren soll, deswegen haben sie auch Spaceshuttles gebaut, die mit Steuerknüppeln geflogen werden; und falls es nur mir aufgefallen sein sollte: zumindest die beiden Cyborgs, die wir im Film sehen, HABEN verdammt noch mal Hände, und der erste Cyborg kann ja seine auch völlig wie ein Mensch benutzen, d.h. er kann auch „bauen“ (hättet ihr es doch bloß dabei belassen, dass die Cyborgs einfach zu faul sind, seufz), und wie haben dann die Cyborgs die Shuttles gebaut, mit denen sie die Menschen gestohlen haben? Woher wussten sie, dass die Menschen genau die Hände haben, die sie brauchen? Einfach mal im Weltraum rumgeflogen und guter Hoffnung nachgeguckt? Wie sind sie ohne Hände überhaupt auf die Idee gekommen, Sachen zu bauen, für die man Hände braucht? Produziert ja auch keiner sechsärmelige Pullover oder so. Gut, es kann sein, dass die Cyborgs dank ihrer Hausmarke-Technik die Menschen gesehen haben und dann sie zur Höherentwicklung einspannten, trotzdem ein Blödsinn. Aber Ann kennt das eh alles schon, schließlich verhalten sich die Pimps ja nicht anders.

Entführt wurden auch die Saurier (waren die Cyborgs also zweimal hier?). Ann glaubt ihm kein Wort: „In der Bibel steht, meine Gedanken sind nicht deine Gedanken“, aber Runaway kann einen draufsetzen: „… noch sind meine Wege deine Wege, sagt der Herr“. Völlig zu Recht fragt Ann jetzt, wie er ihr plötzlich mit Bibel-Zitaten kommen kann. Runaway faselt irgendwas von ungeschriebenen Worten, die eine Wahrheit bedeuten und dass er die Sprache schon einmal gehört haben will und dass das die Hoffnung aller Werkzeuge ist (der Glaube an die Bibel also). Wobei ich mich dann frage, warum die Menschen ihre Sprache dann überhaupt verlernt haben, wenn doch eh genügend ungeschriebene Worte die Runde machten. Nur weil sie in Gegenwart der Cyborgs nicht sprechen konnten/durften, heißt das noch lange nicht, dass… Doch da, Ann schenkt ihm Glauben und erzählt ihm ihre Geschichte, dass sie jung von zu Hause weggelaufen ist und von ihrer verstorbenen Freundin, sie aber im Glauben Hoffnung findet und so weiter (hm, religiöse Propaganda mit Dinos und Cyborgs; dagegen kann der Papst nicht anstinken – manhunter).

Rückblende in eine alte „Kirche“ (seht selbst), wo Ann der Oberschwester Rechenschaft leistet. Sie fühlt sich wegen ihrer Freundin schlecht (merkwürdigerweise ausdrücklich erst „seit dem Begräbnis“), aber die Oberschwester meint, sie träfe keine Schuld. Aber Ann ist so besorgt, dass sie auf ihre Einsegnung nächste Woche möglicherweise verzichten sollte. Und erzählt noch mehr aus ihrer Vergangenheit: „Ich war eine Hure, ich habe betrogen, gestohlen…“, aber die Oberschwester gibt ihr den Tipp, sie solle sich doch „frei nehmen“ und „ein paar Verwandte besuchen“ und außerdem ist es noch wichtig, dass sie „die Zeichen richtig liest“. (Ob mit den Zeichen Runaway, Tracker und Cyborgs gemeint sind? Was soll sie da herauslesen? Und ob das wirklich hilft, ihre Glaubenskrise zu überwinden? Warum redet sie die Oberschwester eigentlich mit „Schwester“ bzw. „Sister“ an, diesen Rang hat sie doch noch gar nicht? Damit kenne ich mich allerdings nicht aus, ich bin also schon wieder still.) Noch mal kurze Szene im Zug, dann latschen sie wieder über die Straße (oh je, das sind wieder die Filme, wo man sich in einer Zeitschleife fühlt, ächz). Jedenfalls möchte sie wieder zurück (nach Hause), aber er will bei ihr bleiben, nicht dass die Saurier („Tracker“ heißen sie inzwischen) sie aufspüren. Sie ist aber der Meinung, dass er wieder zum Bahnhof zurückgehen sollte (mein Kopf, auahauaha…). Sie würde ja gerne helfen, aber leider geht das nicht („aber ich bin nicht weise – mein Kopf ist hohl“), Runaway lässt sich aber nicht so einfach wegschicken. Sie befinden sich jetzt in der Stadt, wo Ann von einem öffentlichen Telefon aus versucht, irgendwen anzurufen (sie gibt es nach einmal klingeln lassen aber wieder auf). Runaway liest Zeitung (die er „witzigerweise“ falschrum hält, hahaha) und hält Ann eine Moralpredigt, dass niemand edler ist, als der, der sein Leben für seine Freunde opfert (damit ist wohl Anns Leben gemeint). Ann ziert sich aber immer noch. Er möchte jetzt menschlicher sein, wobei er eh schon weiß, dass Menschlichsein „Würde und Liebe“ ausmacht. Hm, euch ist schon klar, dass ihr laut Script eigentlich um euer Leben rennt? Oder dass ihr vielleicht mal eure Mitbürger warnen solltet?
In einem Garten latscht ein Mann (B-Film-Dauerbrenner Forrest Ackerman!), der ein Monsters Magazine liest und ohne erkennbaren Grund von einem Tracker angegriffen wird (wurde nicht mal gesagt, dass die auf Geruch reagieren?). Schnitt zu dem, was wohl das Polizeirevier darstellen soll, also einfach irgendein Gebäude mit einem gedruckten (?) Schild, auf dem „Police“ steht. Die Polizei hat inzwischen ermittelt, dass es eine Bestie aus den Bergen war, die die ganzen Verbrechen begangen haben muss, also höchstwahrscheinlich ein Grizzly oder so. Na dann, auf zum Einsatz. Ann und Runaway latschen wieder durch irgendwelche Straßen (schon wieder ist Tag – wo haben sie die Nacht verbracht?) und unterhalten sich über Gott, wobei aber Runaway eine ganz andere Vorstellung davon hat wie Ann (was auch nicht weiter verwundern dürfte), er meint „Meister“, sie meint „Gott steht für uns über allem“.

Kinder spielen Fußball auf einem Spielplatz, da taucht schon wieder ein Dino auf (was er aber mit den Kindern macht, bleibt unserer Phantasie überlassen). Jedenfalls ruft jemand bei der „Polizei“ (ein Typ mit Police-Capi) an und fleht um Hilfe, weil ein Tracker versucht, in ihren Raum zu kommen (wir haben weder den Raum, noch den Anrufer bisher gesehen, wundert euch also nicht). Wieder Ann und Runaway. Ohne erkennbaren Grund werden sie von der Polizei mitgenommen. (Hat es was mit Anns Vergangenheit zu tun? Kann eigentlich nicht sein. Wissen die Bullen, dass bei Freds Haus Tracker gesehen wurden? Was wollen sie dann von ihr? Wir werden es nicht erfahren… Und suchen die Bullen nicht eigentlich nach einem großen wilden Tier?)
Die Spannung ist schon auf dem Höhepunkt (har-har), aber was brauchen wir noch, damit die Spannung noch heftiger steigt? Genau, die Medien. Wir sehen nämlich, wie zwei „Reporter“ von der „Presse“ auftauchen und mit einer „Kamera“ die „wichtigsten“ „Ereignisse“ „filmen“. Dazu spricht uns der rothaarige „Ansager“ in ein „Mikrophon“ und „klärt uns auf“ über die schrecklichen „Zerstörungen“. Wie ihr es an den Anführungszeichen vielleicht schon erkannt habt, ist die Illusion nahezu perfekt. Ich sage nur, die „Kamera“ wurde (ich mache keine Witze) aus einem Pappkarton mit einer Linse gebaut (bzw. mit Klebeband drangemacht) und das Schildchen auf Mikrophon scheint genauso gedruckt (oder gemalt?) zu sein, wie das „Police“-Schild. Ihr macht es einem aber auch schwer. Natürlich berichten sie über die tragischen Vorfälle, die durch eine „nicht näher definierte, bereits ausgestorben geglaubte Spezies“ verübt wurden (sollte da nicht irgendwie mehr Panik ausbrechen?). Nun ja, es ist ja schon mal was, wenn überhaupt jemand checkt, dass da was passiert ist. Außerdem sind sie offensichtlich nicht ganz auf Ballhöhe. Sie filmen nämlich einfach irgendwelche Paletten (irgendwo sollen hier die „Zerstörungen“ sein) und ich kann diesen Ort auch nicht als einen der Action-Schauplätze identifizieren. Au backe…

Wieder Captain Polaris, der die Info bekommt, dass in einem Lagerhaus die Arbeiter. (Ah ja, die Anrufer – die haben inzwischen ihren Raum schon verrammelt, nämlich mit leeren Pappschachteln, und ja, ich muss drauf rumreiten – ich dachte, die Tracker reagieren auf Geruch? Warum greifen die meilenwert entfernt von Runaway an? Oder wussten die schon, dass die Bullen ihn anschleppen?) Joey soll also in irgendeinem Raum (??) nach irgendetwas suchen, aber er findet neben Pappschachteln à la cuisine tatsächlich etwas, nämlich einen riesigen Blutfleck. Polaris wittert Gefahr und will sofort eingreifen; da er es alleine aber nicht schafft, sollen ihm Ann und Runaway folgen. (Wer hätte auch sonst das Zeug dazu, den bösen Grizzly dingfest zu machen?) Sie betreten den Raum (noch mal, woher wussten die, wo sie suchen müssen?) und einer der Bullen findet ein paar Leichenteile, die er als Joey identifiziert. Doch das ist erst der Anfang – sie gehen unbeeindruckt weiter und sehen eine noch schlimmere Sauerei von einem zerschmodderten Menschen. Runaway macht uns klar, dass manchmal Tracker Werkzeuge finden und das dann genauso aussieht. (Und warum dann anders als vorher? Will er uns damit etwa andeuten, dass der hier getötete Typ mehr Werkzeug-like ist als Joey? Hat der Tracker einen besonderen Hass auf den Typ hier gehabt?)
Sie werden durch Schüsse alarmiert, die offenbar der Tracker abgegeben haben muss, der nun plötzlich hinter den Pappschachteln hervorbricht (Rotfilter). Ann bewirft den Tracker mit ihrem Pullover, und Runaway killt das Vieh mit seinem Messer, womit er dem Plan der Polizisten, das Tier (einen immerhin ca. drei-vier Meter großen T-Rex) lebend zu fangen, erfolgreich widersprochen hätte. Und jetzt sehen wir es auch – die Dinos explodieren, weil das Halsband explodiert, was die Fragen aufwirft, warum 1. die Cyborgs nichts versucht haben, das Halsband von Runaway zu sprengen und 2. es dann möglich sein soll, dass sich die Viecher ohne „Rückstände“ (außer dem komischen Pulver) in Nichts auflösen bei der Explosion. (Die dritte Möglichkeit, dass Runaways Halsband dann explodiert wäre, wenn er gestorben wäre, kann ich ja guten Gewissens in die Tonne kloppen, oder?) Captain Polaris bekommt einen Anruf, weiß aber nicht so recht, was er damit anfangen soll: „Was soll das heißen, die Situation scheint zu eskalieren“ – „Ich meine damit, dass noch mehr Monster rumlaufen, Sir.“ – „Mehr, was heißt das, da sind mehr?“, doch Runaway stellt klar, dass die Tracker in Verbänden angreifen und dass sie solange Menschen attackieren werden, bis sie Runaway gefunden haben (sehr unauffällige Vorgehensweise), was Polaris aber dazu veranlasst, Runaway festzunehmen (tja, Undank ist der Welten Lohn) und im „Los Angeles City Jail“ einzusperren. Das Kuriose an dieser Szene müsst ihr euch auf der Zunge zergehen lassen: Captain Polaris ändert in der deutschen Fassung seinen Namen! Im englischen Original heißt er weiterhin Polaris, aber in der deutschen wird ab jetzt nur noch als Captain Players bekannt sein. Synchrotechnik vom Allerfeinsten…

Also, Runaway streift angefressen an den Gitterstäben entlang. Ann und Fred kommen ihn besuchen (aha), werden aber vor dem Ziel aufgehalten, was Runaway die Gelegenheit gibt, uns eine Kostprobe von seinem Martial-Arts-Können zu geben (wer auch immer sein Lehrer war), sprich die Szenen, die wohl für den Trailer gedacht waren.
In irgendeinem Raum (langsam wird’s plöd) trifft sich Ann mit Bekannten aus ihrer dunklen Vergangenheit. Ann: „Könntet ihr helfen?“ – „Wobei?“ – „Monster laufen hier rum.“ Zack Schnitt, wir sehen, wie ein (zweiter) Cyborg sich die Landschaft ansieht. Zack Schnitt, wir sind in einem Parkhaus (das entweder zum Gefängnis gehören soll oder einen Teil des Gefängnisses darstellen soll, wie ich es verstanden habe; ist letzteres der Fall, warum sollte auch ein Gefängnis mit nur einem Gefangenen auch ein Parkhaus haben, das könnte sich ja die Stadt L. A. gar nicht leisten). Zack Schnitt, wir sehen Polaris, wie er Runaway verhört und sich dabei Hilfe von einer Fachfrau einholt, die Runaway natürlich kein Wort glaubt. Polaris glaubt aber, dass seine Geschichte stimmt, da er ja die Saurier selbst gesehen hat, aber bevor die Konversation weitergehen kann, werden die Leute schon unterbrochen und ein anderes Team soll den Fall übernehmen. Die „National Security“ ist es, und sie fordert Polaris auf, den Raum sofort zu verlassen, damit sie ihn weiter verhören können. Nach dem üblichen Kompetenzgerangel legt der neue Ermittler los: „Sie sehen völlig menschlich aus…“ – „Ich bin ein Mensch!“ – „Das sagen SIE…“; ganz klar, hier kann nur ein Arzt Gewissheit schaffen. Sie schnippeln an ihm herum (ohne Narkose) und finden etwas, was rot leuchtet und ein Sender sein könnte (wenn das so ist, dann hätten ihn die Tracker doch eigentlich finden müssen, oder?). Der Mann entschuldigt sich, es ist „nur sein Job“, aber Runaway hat auch einen Job, „ich bin ein Werkzeug“ (na ja, zumindest ist das der Job, vor dem du weggelaufen bist und was eigentlich unseren Film ausmacht; aber bitte, wenn du so pflichtbewusst bist, warum kehrst du dann nicht wieder zurück?), Antwort national security man: „Mein Leben ist mein Job“ – Runaway: „Meins auch.“

Zwischenschnitte zwischen einer Frau („Dr. Tanaka“ – hieß der Wissenschaftler beim TODESSCHWERT DER NINJA nicht auch so?) im Gefängnis-Labor und dem zweiten Cyborg. Der Cyborg (Robert Z’Dar übrigens) feuert ein Mini-Loch (!) in die Labortür (durch das „Rauchen-verboten“-Schild), durch das auch noch Licht einfällt. (Continuity-Problem hier: In der Richtung, in die der Cyborg blickte war nicht mal ansatzweise so was Ähnliches wie eine Tür zu sehen, von einer Lichtquelle ganz zu schweigen). An dieser Stelle wird’s unübersichtlich, die Frau schließt eine Hintertür auf, um sich dann in der nächsten Szene in der Decke zu befinden, durch das sie wohl durch das ca. DIN-A4-großes Loch gekommen ist. Der Cyborg krallt sie sich und macht kurzen Prozess mit ihr und schnappt sich den Sender von Runaway, der hier so auf dem Tisch rumliegt. (Wenn du den Sender eh orten konntest, warum hast du dann deine Dinos ganz woanders angreifen lassen? Und welchen Nutzen hat der Sender für dich jetzt noch?) In der offiziellen Terminator-1-Gedächtnisszene ballert der Cyborg wie wild im „Polizeirevier“ um sich und schafft es schließlich, Runaway in den Schwitzkasten zu nehmen. Doch er bekommt Hilfe von einem Polizisten, der den Cyborg ablenkt (er greift beherzt in den gefängniseigenen Waffenschrank, wo sämtliche Ballermänner mit Nägeln an der Wand montiert sind). Doch Runaway freut sich zu früh, ein Tracker hat sich eingeschlichen (Rotfilter). Runaway montiert irgendwo eine Eisenstange ab, ersticht (? – reicht ein Stich an den Unterkiefer?) den Tracker und schlägt den Cyborg K.O., große Explosion.
Umschnitt. Ann, Fred und die Gang sitzen froh zusammen. Fred merkt an: „Die Polizei blickt nicht durch, niemand kann uns helfen.“ (Woher nimmst du dieses Wissen?) Also kommt man überein, dass man zusammenhalten müsse. Aber wo kann man die Tracker finden? Das erfordert natürlich Hilfe von dem, der es wissen muss: Runaway kommt zur Tür herein und sagt „in der Nähe von Wasser“ (womit er zum zweiten Mal völlig dem widerspricht, was wir gesehen haben, die Tracker haben sich sicher überall aufgehalten, aber nicht beim Wasser, wenn überhaupt, dann nur am Hafen am Anfang, was aber der Tatsache geschuldet ist, dass Runaway dort auftauchte). Anstatt dass Ann sich nun wundert, dass Runaway plötzlich dem Polizeigewahrsam entfleucht ist, schlaumeiert sie: „Das kann überall sein“, aber das macht gar nichts, „wir müssen eben einfach suchen“ und schon finden wir uns an einem Staudamm wieder. Runaway findet frische Tracker-Spuren an dem Eingang in einen alten Abwasserkanal, das heißt, wir befinden uns wieder dort, wo wir am Anfang waren! Besagter Tracker kommt aus dem Kanal (Rotfilter) und Ann und Runaway springen auf den Pickup eines sonnenbebrillten Typen (Ortswechsel, wir sind wieder am Hafengelände). Sie fahren so schnell wie’s geht, aber der Tracker kann aufholen, bis plötzlich ohne erkennbaren Grund der Tracker von einem Zaun aufgehalten wird, der sich einfach ins Bild klappt. (Das war jetzt wohl die offizielle Jurassic-Park-Gedächtnisminute.)

Wieder sitzen sie zusammen. Runaway hat die Idee: „Sie suchen mich, also werd’ ich den Köder spielen.“ Na ja, was soll man auch sonst tun, wenn die Tracker unfähig sind, ihn von sich aus zu finden? Natürlich wird es auch Zeit, Waffen zu besorgen. Ann meint aber, dass das bisschen benötigte Artillerie kein Problem darstellen dürfte. Ann trifft sich mit ihrem Waffenschieber („Conroy“ – stilecht mit Lederjacke, Sonnenbrille und Kaugummi). Sie braucht: „Waffen, echte Taschenartillerie (bitte was?) und Sprengstoff“. Szenenwechsel. Sie und Runaway (woher…?) warten auf einen Typen mit Schnauzer („Chadwick“), der ihr ein „sehr gefährliches Gift“ gibt, und zwar so giftig, dass es für die ganze Stadt reicht (deswegen hat er es auch in Zeitung eingepackt), und noch einen Haufen Geld, womit sie nun die Waffen bezahlen kann. Er wird noch tief philosophisch, als Ann ihm nicht sagen will, wer denn der nette Herr an ihrer Seite ist („du verbindest das Schlechte mit dem Guten“), und verabschiedet sich wieder aus dem Film. Nun betrachtet Ann in ausgelassener Runde ihr neues Waffenarsenal. Wir erfahren auch, dass sie sich selbst ein Fangnetz gebaut haben gegen die Tracker. Dennoch macht sie langsam „die Angst vor möglicherweise tödlichen Gefahren“ (ach?) breit.
Wir sind wieder am Abwasserkanal, wo Ann noch eine Minisprenglandung platziert. Ah ja, die Geschichte hat also in der Mitte begonnen und bisher war alles nur Vorgeplänkel. Das heißt, wir sehen noch mal so ähnliche Szenen wie am Anfang (ihr erinnert euch) und jetzt ist der Fall eindeutig – sie sind in einem unterirdischen Abwasserkanal, wo von der Seite Licht hereinfällt, und nicht nur das, nach einem Schnitt ist plötzlich alles dunkel, was uns offenbar darauf hinweisen soll, dass sie sich noch tiefer unterirdisch fortbewegen (sprich dasselbe Setup wie eben, auch mit einfallendem Seitenlicht). Was ist eigentlich aus Chadwicks Gift geworden? Fakt ist jedenfalls, dass sie das Gift in Darts stecken und diese in entsprechende Gewehre und ich meine gesehen zu haben, dass Ann tatsächlich mit so was hantiert (das Ding, mit dem sie ballert, könnte evtl. auch eine Shotgun darstellen), jedenfalls haben ihre Schüsse keine auffallend giftigen Auswirkungen.

Jetzt bauen sie auch das „Fangnetz“ auf (muss man gesehen haben) und gehen weiter, werden aber nicht fündig. Außerdem tickt auch schon die Bombe (sehr schlau, die einfach mal auf Verdacht zu zünden). Nun entdecken sie endlich unsere Tracker, die sich völlig ohne erkennbaren Sinn hier unten in einem der entlegensten Winkel des Abwassersystems verschanzt haben (irgendwie scheinen die Dinos auch miteinander zu „kommunizieren“). Ann und Runaway halten kurz inne. Ann: „Erinnerst du dich, was du über die Liebe sagtest?“ Er bejaht und streicht ihr mit dem Finger übers Gesicht, da wird sich doch wohl nicht noch was anbahnen? Man geht wieder zur Falle, inzwischen tickt die Bombe weiter (aus dem Countdown werde ich nicht ganz schlau, zuerst hat sie nur von 15 auf 14, dann 10 auf 9 kurz runtergezählt, nun läuft ein kontinuierlicher Countdown von ca. 5:50). Nun lockt Runaway die Tracker an („kommt her ihr blöden Viecher!“), auf dass die Szene, wo der Dino ins große unbekannte Loch stürzen darf, wiederholt wird, und der andere Dino einer unglaublich dämlichen Schmodder-Attacke zum Opfer fällt (man muss wirklich überlegen, was das, was den Tracker tötet, darstellen soll, aber ich meine, dass sie beim Fallenaufbau eine Langhantel hergenommen haben). Entweder hat der Dino dies nun unbeschadet überlebt oder es ist irgendwo ein dritter hergekommen, jedenfalls darf der jetzt noch Conroy killen, bevor er in die Falle geht (sprich, sie lassen den Maschendraht auf ihn runterfallen und grillen den Dino dann mit ein paar tausend Volt). Auftritt noch eines Dinos und Auftritt des bösen Cyborgs (auch der hat die K.O.-Attacke blendend überstanden). Runaway kann ihn mit Roundhouse- und Sidekicks in die Tiefe der Schwärze des Kanals befördern und die Guten schaffen es gerade noch rechtzeitig aus dem Kanal, bevor die Bombe explodiert (ihr habt euch aber echt ein happiges Zeitlimit gesetzt, das hätte sicher ins Auge gehen können, aber wie schön, dass ihr das Glück hattet, noch einen Tracker, den vierten also, mitzusprengen…)
Schnitt in die „Kirche“ (eine andere als vorher, aber die Anführungszeichen sind trotzdem mindestens genauso berechtigt), wo Ann endlich ihre Segnung bekommt. Wieder Anns Voice-over: „Vor vier Tagen…“ (ähm, dann muss aber die Einsegnung am selben Tag stattfinden wie die Ballerorgie), aber es ist ja jetzt ihrer Meinung nach wieder alles in Butter. Ann hat wieder Gewissenskonflikte, doch da taucht auch schon der Cyborg wieder auf, indem er durch ein Fenster in der Decke (??) hereinbricht und sofort mit Runaway zu kämpfen beginnt und nebenbei auch noch ein paar Marienstatuen zerballert. Runaway hält dies für den perfekten Zeitpunkt, sein Hemd auszuziehen und ihm Saures zu geben. Runaway schnappt sich einen der beiden Bänke und geht auf ihn los und verpasst ihm noch ein paar Sprungkicks, gerät aber in den Schwitzkasten. Zeit fürs Finish. Er benutzt sein Halsband (ihr erinnert euch noch?), das Ann freundlicherweise mitgenommen hat (was angehende Nonnen nicht alles brauchen…), damit Runaway ihn fies von hinten würgen kann. Aber nein, er hat es ihm angelegt und aktiviert! Er springt in Deckung und nach einer Explosion steht der Körper des Cyborgs in Flammen. Schnitt, der Cyborg ist spurlos verschwunden (also jetzt doch?) und Runaway liegt in Anns fürsorglichen Armen, während die Ambulanz schon unterwegs ist. Runaway deutet uns noch was an: „Du hast gefragt, ob es einen Himmel gibt da draußen“, aber Ann würgt in sofort ab. Ob er ihr vielleicht erzählt hätte… doch das muss unserer Phantasie überlassen bleiben. Auch Ann bekommt noch ihr Schlusswort: „Vor vier Tagen fiel ein Feuer vom Himmel; alles was es wollte war das, was ich brauchte“ (alles klar).

Fehlt noch der Schlussgag: Wir sehen, wie jemand durch ein altes (?) Fotoalbum blättert und hören ein Telefon klingeln: „Telefonseelsorge, wie kann ich Ihnen helfen?“ Ann (offensichtlich noch im sehr frühen Jugendalter, der Stimme nach zu urteilen): „Ich bin von zu Hause weggelaufen, und jetzt bin ich ganz allein! [die Arme…] Können Sie mir helfen?“ – „Ja, ich möchte mich gerne mit dir unterhalten.“ Und so sehen wir noch im Album ein Bild von Ann (auch deutlich jünger, aber nicht so jung wie die Stimme) und Runaway, mit folgender Bildunterschrift: „Rehab center scores new counselor“, womit wohl ausgesagt werden soll, dass er jetzt irgendeine seriöse Karriere begonnen hat. (Das Bild sieht übrigens so aus, als wäre es während der Action in der Kirche aufgenommen worden, mit so einem Bild bewerbe ich mich auch in Zukunft mal). Ann (die gewohnte jetzt wieder): „Die Kraft zu leben und Leben zu geben, wird für immer mein Herz erfüllen.“ Ende.

So. Der Film macht es einem echt schwer, wie ihr bestimmt schon an der Inhaltsangabe bemerkt habt. Und auch nach viermaliger Ansicht bereitet er mir immer noch heftiges Kopfzerbrechen. Aber ich glaube, ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass in FUTURE WAR schlicht und ergreifend gar nichts stimmt. Das geht ja schon mit dem Titel los, der mit dem Geschehen auch beim besten Willen nur vage Berührungspunkte hat. Es kommt eigentlich nur ganz am Anfang was von der Zukunft vor, wir erfahren nämlich, dass die Cyborgs aus der Zukunft (ha!) in unsere Vergangenheit gereist sind und Menschen und Dinos geklaut haben, um sie dann wieder in die Zukunft mitzunehmen. Dass Runaway aus dieser Zukunft entkommen kann, ist schön für ihn, damit spielt die Zukunft aber auch schon keine Rolle mehr. Einen Krieg habe ich auch nicht gesehen. Weder in der Zukunft noch auf der Erde. Es greift ja noch nicht mal die Armee in die Action auf der Erde ein, das hätte man mit Ach und Krach vielleicht noch durchgehen lassen können, aber so? Was allerdings ganz übel ist, ist, dass wir überhaupt nicht erfahren, wie es jetzt in der Zukunft weitergehen soll, und da sind wir schon beim Drehbuch.

Was uns der Film eigentlich für eine Geschichte erzählen möchte, ist mir jetzt immer noch nicht klar – eigentlich lässt sich alles zusammenfassen mit: Einer entkommt von einem bösen Cyborg-Stamm, aber die sind zu blöd, ihn wieder einzufangen. Trotzdem passiert immer irgendwas. Sprich, der Film verstrickt sich völlig unnötig in sinnlose Subplots ohne auch nur die Kernfragen jemals zu klären (immer gut, wenn ein Film so aufgebaut ist). Ganz idiotisch ist nebenbei auch, wenn wir erfahren, dass für die Menschen auf dem Cyborgplaneten unsere Erde der Himmel sein soll. Zumindest Runaway widerspricht dem in erster Linie: Seiner Meinung nach ist der Himmel „da draußen“ und ihre (also der ganzen Menschen) „Hoffnung“ ist ja der christliche Glaube; selbst wenn die Menschen nach tausenden (?) von Jahren noch wissen, dass sie mal auf der Erde waren, wie gedenken sie dann sich zu befreien? (Runaways Flucht scheint nach dem, was ich gesehen habe, mehr oder weniger ein Glückstreffer gewesen zu sein.) Und wenn die Erde der erträumte Himmel ist, warum geht er dann z.B. Ann einfach so an die Gurgel? Zumal ja der Film die Welt ganz anders darstellt, als Runaway sie sich vielleicht vorstellt, aber ein „Culture Shock“ wäre wohl zu viel verlangt gewesen…

Also, Runaway entkommt, indem er ein Space Shuttle hijackt und in die Gegenwart reist. Na gut. Anscheinend muss er für die Cyborgs aber so eine wichtige Arbeitskraft sein, dass sie alles aufbieten, was sie können, um ihn wieder einzufangen. Wegen EINEM Arbeiter? Tja, das ist schon mal das grundsätzliche Problem mit dem Script. Wieso ist er überhaupt so wichtig? Warum können sie ihn nicht einfach seiner Wege gehen lassen? Fürchten die Cyborgs, dass er von der Gegenwart aus eine Revolte anführt gegen die Cyborgs in der Zukunft? Nun gut, das könnte natürlich sein, ist aber hier in diesem Film viel zu weit hergeholt bzw. es wird nirgendwo auch nur ansatzweise auf so was eingegangen. Und es würde voraussetzen, dass die Menschen die technischen Möglichkeiten haben, in die Zukunft zu reisen… Außerdem endet ja der Film, nachdem er den „Master Cyborg“ Robert Z’Dar besiegt hat (der bekommt sogar das second-top billing), was die Frage aufwirft, warum sie ausgerechnet ihren Master schicken für einen Arbeiter, bzw. wer dann überhaupt noch den Planeten der Cyborgs besiedeln soll. Seltsam ist auch, dass Runaway sich den Arsch abmüht, Ann davon zu überzeugen, von da oben oder da draußen herzukommen, aber nie auf seine Zeitreise eingeht.

Nun hat das Script natürlich auch andere Schwächen. Die Cyborgs haben also die Menschen und die Dinosaurier versklavt. Warum unterhalten sie sich extra eine Kultur von Dinos, um Flüchtlinge zu fangen (die es ja erst mal schaffen müssen, einen anderen Planeten bzw. eine andere Zeit zu erreichen), wenn sie doch eh selbst ganz gut zurechtkommen? Die Cyborgs haben doch eh Waffen bei sich? Auch das Verhalten der Dinos ist sehr fragwürdig. Warum greifen sie ohne Grund wahllos Menschen an? Wieso verhalten sie sich so auffällig? Warum können sie Runaway nicht einfach aufspüren? Warum lungern sie in alten Abwasserkanälen rum? Warum haben sie so unterschiedliche relative Größen? Warum sterben sie manchmal so schnell? Mit welcher Technik schaffen es die Cyborgs, sie spurlos verschwinden zu lassen? Und was hat es mit diesem Sender von Runaway auf sich, der ihm rausoperiert wird? Soll das allen Ernstes heißen, dass die Cyborgs zwar im Stande sind, nach Belieben Zeitsprünge zu machen und Dinos spurlos verschwinden zu lassen, aber den Sender nicht orten können? Und wie schafft es dann Master Cyborg doch noch, Runaway zu finden (vor allem am Ende in der Kirche)? Und warum hält das Script Runaway zwar für schlau genug, mit einem gekaperten Raumschiff zu fliehen, aber für so dumm, leere Pappschachteln für eine akkurate Waffe gegen einen Killer-Cyborg zu halten? Ich will nicht unfair sein – man hört Glas klirren in den Pappkartons, aber dass er das für eine Waffe halten soll? Oder für ein Hindernis? Nun, er kann es nur von den Cyborgs in der Zukunft gelernt haben, und da sich die in der Zukunft wahrscheinlich auch so bekriegt haben, passt es wieder (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm). Und wenn ich es mir recht zusammenreime: Wenn Runaway ins Gefängnis gesteckt wurde, um quasi in sicherem Schutz Fragen zu beantworten (und bei der Gelegenheit gleich alles an Viechern anzulocken) – wie kann er dann in derselben Welt zum „rehab center chancellor“ werden? Es ist ja auch völlig unklar, woher er überhaupt kommt, und sein Bildungsstand kann auch noch nicht der höchste sein nach den paar Tagen.

Aber es gibt ja noch viel mehr Probleme: Warum kann Runaway plötzlich sprechen und warum konnte er es vorher nicht? Warum kann er Bibelverse auswendig? Warum kann er nicht lesen, obwohl uns die Szenen im Shuttle zeigen, dass dort auch alle Steuerinstrumente mit „menschlichen“ Buchstaben beschriftet sind (was mir auch erst beim vierten Durchlauf aufgefallen ist). Warum bricht nirgendwo eine Massenpanik aus, als die Tracker einfach so rumlaufen? Warum ändert der Captain mitten im Film seinen Namen (nur in der deutschen Version)? Was soll die Szene im Zug? Warum hat man sich entschieden, Ann zur Erzählerin zu machen, und warum verwendet man dann doch Onscreen-Titles zur Erklärung? Warum wiederholt sie immer wieder das mit den „vier Tagen“? Okay, das könnte ich grundsätzlich akzeptieren. Es soll ja eben genau dieser Wiedererkennungswert ausgenutzt werden, den das Voice-over haben könnte, um das Ganze auf eine höhere Bedeutungsebene zu bringen. Nur wird das mit den vier Tagen völlig gegen den Zeitverlauf des Filmes eingespielt und außerdem sehe ich auch keinen Sinn dahinter. Es ist für Anns Charakterentwicklung weder wichtig, dass das Ganze genau vor einer bestimmten Zeit passiert ist, noch passt es mit dem „offenen Ende“ (ich komme gleich drauf) zusammen. Und ich meine, in dem Film läuft die Erzählstruktur eh schon so neben der Spur, dann kann so was es auch nur schlimmer machen. Und schließlich sind wir in einem Action-/SciFi-Film und nicht in einem surrealen Kunstfilm (oder doch?)

Die Figur Ann ist zwar relativ einfach gestrickt und ist nachvollziehbarer als andere, das macht es aber auch nicht wirklich viel besser. Es ist ja in Ordnung, wenn sie eine schlimme Vergangenheit hat, aber muss sie wirklich alles Schlimme dieser Welt auf sich vereinen? Prostitution, Drogen, Raub, Selbstmordgedanken usw., da hätte eins oder zwei wohl nicht genügt, da muss die volle Palette her, was dem Ganzen natürlich die Ernsthaftigkeit auch wieder nimmt. Natürlich erfüllt sie das Klischee mit der Glaubenskrise, war ja klar. Aber worin besteht die eigentlich? Sie hat Zweifel, ja und? Worin bestehen diese denn genau, was bewegt sie denn? Und warum überwindet sie dann diese Krise am Ende? Natürlich ist auch ihr krasser 180-Grad-Turn zur Nonne von vorneherein schon sehr unglaubwürdig. Was auch komisch ist: Mir ist aufgefallen, dass sie in den Szenen, in denen sie ihr Nonnengewand nicht trägt, irgendwie doch auf cool und jugendlich machen möchte. Das bezeugt schon ihr Outfit. Hm, sie hat mich total an dieses Girl aus ALIEN ARSENAL in Jeans und Baseball-Outfit erinnert, ihre „coolen“ Gestikulationen und ihre Dialoge („Ich will jetzt ehrlich keinen Bullshit“ bzw. „I mean what is this bullshit“ im Original) helfen da auch nicht wirklich. Und was soll die zerrissene Jeans? Wie soll es zusammenpassen, dass sie zwar mit ihrer dunklen Vergangenheit nichts mehr zu schaffen haben möchte, aber immer noch auf so „cool“ macht? Oder achtet mal auf ihr „jugendliches“ Overacting im Zug („jaja, du kannst mir viel erzählen“). An manchen Stellen bahnt sich eine kleine Love-Story an (oben erwähnt), was aber auch total zu nichts führt.

Na ja, wenigstens entgeht sie der Auspeitschung, wie es sonst Nonnen in B-Filmen so häufig geschieht. Wahrscheinlich ist den Machern erst später das mit dem Nonnensubplot eingefallen (wohl um kostengünstig viel Dialog filmen zu können), was aber im Umkehrschluss heißt, dass wir leider keine Szene sehen, wo sie mit Nonnengewand gegen die Tracker kämpft (was dem Film definitiv ein Bier mehr eingebracht hätte, haha). Am Anfang des Films sagt sie, dass Runaway ihr Leben für immer verändern würde. Das ist wohl definitiv daneben. Zur Lösung ihrer Glaubenskrise hat er schon mal herzlich wenig beigetragen (okay, er hat mit ihr grundsätzlich philosophische Themen angeschnitten, aber auf ihre Probleme ist er auch nicht eingegangen). Und nach seinem Verschwinden scheint sich bei Ann auch nichts verändert zu haben (auch „die Kraft zu leben“ scheint sie nicht von ihm zu haben, obwohl ja grundsätzlich das eine logische Charakterentwicklung wäre, wenn sie zuerst ein tristes Stubenhocker-Dasein führt und dann von der Ausreißermentalität ergriffen wird, in dem Film ist das aber nur durch die Dialoge ganz vage angedeutet und das reicht meiner Meinung nach nicht). Wie gesagt, wenn überhaupt, dann „vage angedeutet“, aber in gar keinem Fall glaubhaft. Der Film versucht halt, der Frage „warum hat er ihr Leben so verändert“ so gut es geht in den entscheidenden Momenten auszuweichen.
Die Polizisten sind völlig unfähige Idioten und verdienen ihre Bezeichnung genauso wenig wie die Reporter. Was auch gleich zu Kulissen und Ausstattung führt. Die Kirchenkulisse habe ich schon angesprochen. Ebenso das Police-Schild. Das „Labor“ auch. Den Abwasserkanal auch (Tageslicht und Holzbretter). Und irgendwer am Set musste einen ganz heftigen Pappschachtel-Fetisch gehabt haben, denn der Film bietet in dieser Hinsicht den absoluten Overkill. Oder auch der Kameramann, der mit dem Rotfilter Amok läuft. Auch sehen wir Flanellhemden bis zum Abwinken. Na ja, Fetisch halt. Auch Freunde von kahlen Wänden werden ihren Spaß haben. Der Zug gibt einem auch Rätsel auf. Es ist zwar eine Art Viehwaggon, deswegen besteht auch das Abteil aus Holzbrettern (was wohl kaum den Sicherheitsstandards der deutschen Bahn entsprechen würde). Ob es dieselbe Bretterkulisse wie auch im Abwasserkanal ist, kann ich nicht hundertprozentig bestätigen, sieht aber sehr stark danach aus. Auf jeden Fall wurden aber die Zuggeräusche erst nachträglich eingebaut (es sind aber die Geräusche einer Dampflok).

Noch mal herausgreifen muss ich die „Kamera“ der „Reporter“. So etwas wird man wohl nicht mehr sehen, in keinem Film mehr. Das ist schon in der Kategorie „schlicht unglaublich“ und ich habe lange mit dem Gedanken gespielt, ob das nicht eine Art Insider-Witz der Filmemacher sein soll oder so, muss das aber letztendlich ablehnen. Denn erstens könnte da ja jeder kommen und zweitens ist der Film völlig ernst und ohne beabsichtigte Komik, warum sollte er hier plötzlich anfangen. Es könnte auch Selbstironie sein (der Legende nach war den Machern sehr wohl bewusst, wie schlecht ihr Film ist und haben sich selbst teilweise drüber lustig gemacht), aber auch das kann ich nicht gelten lassen, da der Regisseur den Film ja vehement verteidigt hat in der imdb (mit dem üblichen blabla von wegen „ihr könnt es auch nicht besser“ usw. [oha, das kennt man doch auch von deutschen Amateurfilmern; die Filmnulpen sind doch alle gleich – manhunter]) und tatsächlich, und jetzt haltet euch gut fest, geschimpft hat, dass diejenigen, die den Film kritisieren, halt einfach noch nicht den Director’s Cut (wo auch immer der abgeblieben ist) gesehen haben. Was aber nichts daran ändert, dass auch diese Version eine ernstgemeinte Fassung ist. Die Szenen bleiben zu jedem Zeitpunkt ernst und schließlich muss ich bewerten, was ich sehe. Auch wenn es schon bis zur Selbstverarschung getrieben wird. Auch das Mikrophon ist ein totaler Hammer, das muss man gesehen haben. So etwas gibt es nur einmal. Und nicht selten hatte ich auch den Eindruck, dass die Crew schon versucht, Fehler zu vertuschen, aber was soll das eigentlich?

Ansonsten ist die „Bombe“ (bzw. deren Timer) noch herzhaft idiotisch. Auch sind die Türen offensichtlich aus Styropor (Tatsache). Die Dinos sind zwar, wie ich gelesen habe, in dem Film CARNOSAUR 3 auch verwendet worden (ah, bei den „Gummidinos“ hab ich mich schon gefragt, ob da der Corman seine Finger mit im Spiel haben könnte – manhunter), das macht die Sache aber nicht besser. Natürlich sind auch sie offensichtlich Puppen und natürlich ist das Monsterdesign erbärmlich, was aber zu verschmerzen wäre, wenn es zumindest im Film stimmig wäre. Okay, es gibt große und kleine Dinos. Das könnte ich grundsätzlich akzeptieren. Dafür spricht, dass Ann uns erklärt, dass die Dinos in verschiedenen Größen und Altersstufen auftauchen. Dagegen spricht, dass wir lauter Continuity-Fehler sehen, wo der Film einmal große und kleine zeigt. Dagegen spricht auch die Kameraarbeit, die uns ja immer suggerieren soll, wie groß und gefährlich die Dinos sind. Dagegen spricht auch, wie klein die Gegenstände, mit denen die Dinos getötet werden (z. B. die Langhantel), im Vergleich zu denselben sind.

Auch sonst gibt’s vom technischen Standpunkt her nicht viel Positives zu vermelden. Der Schnitt schafft nahezu immer irgendwie Verwirrung, sodass sich der Zuschauer irgendwie immer selbst zusammenreinem muss, was gerade vor sich geht, und wer anfangen möchte, alle Continuity-Fehler zu zählen, na viel Spaß. Der Film wirft mit Goofs nur so um sich, dass es echt ein Trauerspiel ist, und dabei habe ich das in der Kirche (Wunden auf Runaways Körper sind da und wieder weg, bzw. später ist in der Kirche viel mehr zerstört, als der Cyborg überhaupt beschossen hat) noch gar nicht erwähnt, oder noch das, wo Fred bei seinem Ableben von einem ca. 50 kg leichter aussehenden Stoffkameraden gedoubelt wird, oder wo Runaway das gerade als Wurfgeschoss verwendete Fleischermesser wieder in der Hand hat. Wer sich über so was amüsieren kann, der hat bestimmt viel Freude damit. Haarsträubende Fehler wie auch plötzliche Ortswechsel, Tag-/Nachtwechsel oder aus dem Nichts kommende Zäune sprechen natürlich für sich. Details entnehme man im Text oben. Ich muss eines klarstellen: Ich bin nicht so streng, was Continuity-Fehler angeht, denn dann müsste man ja jeden Film irgendwie schlecht machen. Einen „fehlerfreien“ Film gibt es nicht und das muss auch nicht sein. Meine Kriterien sind halt immer: Wie vermeidbar wäre der Fehler gewesen? Wie auffällig ist der Fehler? Und inwiefern spielt der Fehler für das Geschehen eine Rolle? Was dann zu der Frage führt: Wie schwer wiegt der Fehler? Und ich meine, wenn ein Fehler irgendwo im Hintergrund passiert, dann, na ja, von mir aus; aber wenn es offensichtlich in Großaufnahme passiert oder für die Handlung wichtig ist (z.B. der Fehler mit dem Halsband oder der mit den Händen), dann hört der Spaß auf. Und ich meine, da bringt FUTURE WAR echt einen Overkill.

Noch ein wenig Trivia am Rande: Wie es aussieht, wurde der Film in mehreren „Phasen“ produziert, was man sich aber eher so vorstellen muss, dass ein Team die Arbeit von dem anderen Team quasi wieder gut gemacht hat, die imdb spricht sogar davon, dass eine „Damage Control Unit“ gegründet wurde, die quasi die unzufriedenstellende Arbeit von Doublin wieder gerade biegen sollte. Hm, und dabei ist mir die Regieleistung gar nicht mal als besonders negativ aufgefallen. Und es fällt echt schwer zu sagen, welche Szenen jetzt zuerst abgedreht wurden und welche später noch eingefügt, aber ich nehme stark an, dass alles mit Ann als Nonne erst später dazukam, ebenso alles im Gefängnis und rund um (nicht in) dem Abwasserkanal. Und das Fernsehen, aber das sind nur Vermutungen meinerseits. Was auch ganz interessant ist, eine Beteiligte (ich weiß jetzt nicht mehr genau wer) hat sich in der imdb über alle Kritiker beschwert (gähn), weil sie ja nämlich wahnsinnig viel Mühe mit dem Kartonstapeln hatten und diese Leistung sollte man doch gefälligst anerkennen (kein Scheiß!). Und außerdem meinten Dave Eddy und ein paar andere Crewmitglieder in der Post-Produktion, dass sich der Film gut für die TV-Serie MYSTERY SCIENCE THEATER 3000 eignen würde, wo der Film dann auch verwendet wurde.

Schauspieler: Okay, also Daniel Bernhardt war mir noch nie sympathisch und ich habe ihn immer für einen total unfähigen Z-Darsteller gehalten. Meine Meinung hat sich eigentlich nicht geändert, er ist wirklich ein schlechter Darsteller, aber irgendwie hebt er dann doch fast sogar das Grottenniveau ein bisschen. Er ist zwar absolut nicht glaubwürdig als Runaway, aber immerhin scheint er sich irgendwie Mühe zu geben und das kann ich als positiv werten. Er hat auch die Kampfchoreographie gemacht, aber tut mir leid, das war wohl gar nix. Die Fights sind nun wirklich total schlapp, was sicher auch daran liegt, dass die Komparsen nix drauf haben, aber wenn ich sehe, dass übermächtige Cyborgs einfach auf sich einhauen lassen ohne Gegenwehr, dann ist das einfach nur schlecht und sonst nix. Aber auch so, die Kämpfe sind total zäh und nerven eigentlich furchtbar, außerdem gibt es ja das Drehbuch eigentlich nicht her, dass Runaway fightet. Neben seinen Auftritten in MATRIX- und BLOODSPORT-Sequels sei noch seine Rolle in MORTAL KOMBAT: CONQUEST genannt, außerdem hat er jetzt auch schon bei einem (Kurz-)Film selbst Regie geführt (inkl. Drehbuch und Produktion), namentlich FETCH, viele dürfte es schon verwundern, dass seine Karriere überhaupt FUTURE WAR überlebt hat. Nicht so viel Glück hatte Travis Brooks Stewart, die außer FUTURE WAR nur noch eine Nebenrolle in BIKINI HOTEL aufzuweisen hat, was sich jetzt nicht nach dem großen filmischen Weitwurf anhört. Ich weiß nicht, ich würde ihr auch nicht die Schuld an dem Desaster geben, sie spielt zwar auch sehr schlecht, aber ich bilde mir ein, schon Schlimmeres gesehen zu haben. Aber in einem „ernsthaften“ Film wäre sie natürlich nicht zu gebrauchen, tut mir leid. Aber auch sie gibt sich einigermaßen Mühe, dann soll sie auch eine gewisse Anerkennung bekommen. Sehr schlecht ist sie auf jeden Fall.

Ganz mies ist Ray Adash (Captain Polaris), der sicher eine der schlechtesten Leistungen abliefert, die ich je sehen musste. Er verdient auf jeden Fall die goldene Himbeere für den ausdruckslosesten Darsteller des Jahres (oder schlimmer). Er hatte auch sonst keinerlei Filmauftritte mehr. Andre Scruggs (Fred) ist auch nicht viel besser, außer FUTURE WAR nahm er nur an WARRIOS OF JUSTICE teil. Er hat schon mal das Pech, viel Dialog zu haben, aber dafür auch nur wenig Screentime. Und das ist auch besser so, denn er macht seine Sache auch absolut schlecht. Bleibt noch Robert Z’Dar, der sogar Filmpreisträger ist, er hat nämlich den Indie Gathering Award 2007 für THE WAITER als „Best Supporting Actor“ gewonnen. Vor FUTURE WAR hatte er übrigens schon 57 andere Auftritte in Filmen, darunter halt seine beliebteste Rolle in den MANIAC COP-Filmen als „Matt Cordell“. Sein neuer Film WORKING TITLE befindet sich in der Post-Production. Seine schauspielerische Leistung ist als Master Cyborg nur schwer zu beurteilen, aber er verbreitet auf jeden Fall gute Laune durch seine Gesichtsausdrücke. Macht sicherlich Spaß. Und außerdem fragt man sich permanent, wie er in diesen Film kommen konnte…

Jetzt noch ganz flink zu Anthony Doublin. Als Regisseur war er sonst nur zweimal aktiv, bei MANHATER und SLAUGHTERED, die er auch produziert hat, von beiden haben ich noch nie was gehört. Dafür hat war er aber für die „finger creature“ und „dog effects“ aus BRIDE OF RE-ANIMATOR zuständig. Hier ist er der „special creatures builder“. In TEAM AMERICA durfte er spezial effects assistant sein. Visual Effects leistete er z. B. für LOBSTER MAN FROM MARS, THE BLOB (1988) oder THE CREATURE WASN’T NICE. Ansonsten war er noch als Lichttechniker am Werk. Seine Regiearbeit ist nur schwer zu bewerten, weil man nicht sagen kann, was alles durch die Post-Production verändert wurde, ich kann nur sagen, dass mir die Regieleistung jetzt nicht übermäßig negativ aufgefallen ist, aber von spannender Inszenierung kann auch nicht die Rede sein. Das meiste dümpelt halt so vor sich hin und Spannungsbögen sucht man vergebens. Auch in den Actionszenen tut sich gar nichts, der Film wäre also, wenn nicht dauernd Schauplatzwechsel usw. wären, definitiv ein ziemlicher Langweiler. Außerdem sind die meisten Szenen auch länger, als sie sein müssten. Und ob die Produzenten schon jemals was von „Erzählstruktur“ gehört haben, möchte ich mal bezweifeln.

Wenn man jetzt das Review so liest, dann könnte man auf die Idee kommen, dass der Film wahnsinnig anstrengend ist. Das mag für den Rezensenten nicht ganz falsch sein, der sich oft ärgern muss (und immer wieder Szenen doppelt und dreifach ansieht, weil er es nicht glauben kann), aber trotzdem ist FUTURE WAR trotz seiner Schwächen sehr unterhaltsam gemacht und wird eigentlich nie langweilig. Dazu kommen viele unfreiwillige Lacher und gerade die wirklich nicht zu knapp. Nein, der Film bietet ideales Futter für alle, die auf so genannte „Filmkatastrophen“ stehen, denn genau diesen morbiden Charme hat der Film nämlich. Es würde mich schon stark wundern, wenn jemand sagt, der Film bietet keinen Unterhaltungswert und ja, der Vergleich zu BATTLEFIELD EARTH drängt sich förmlich auf, beide Filme bieten wirklich schön diese vielzitierte Faszination und beide schaffen es, trotz ihrer Schwächen noch mitreißend genug öhm inszeniert zu sein (wobei das Travolta-Debakel ein paar Millionen Dollar verpulvertes Budget mehr auf dem Gewissen haben dürfe – manhunter).

Haben tue ich die deutsche DVD von Screen Power, die eigentlich zweckmäßig (und sehr billig) ist, da gibt’s nix zu meckern. Sie bietet auch Originalton. Wobei mir noch aufgefallen ist, dass in der deutschen Version ein anderer Soundtrack vorherrscht (das Rock-Gedudel im Abwasserkanal z.B.), dafür gehen andere Soundeffekte, z.B. das merkwürdige Synthie-Klimpern in dem Zimmer wo Runaway schreiben lernt, verloren. Auch sind die Dialoge nicht immer wirklich 1:1 übersetzt. Wie auch immer, die DVD kann man sich bedenkenlos zulegen, Bild und Ton sind zwar sehr mäßig, aber besser als Best ist es sicher. Extras gibt’s nur Filmographien und ein paar kleine Trailerchen.

Das Fazit kann also nur lauten: Seht euch diesen Film an!! FUTURE WAR gehört zweifelsohne in die Kategorie „so bad it’s good“ und man kann zweifelsohne viel Spaß damit haben. Den passenden Double-Feature-Kandidaten habe ich euch schon genannt, dann bleibt nur noch zu sagen, dass FUTURE WAR ein bodenlos schlechtes Anti-Machwerk ist, von dem man schlicht nicht glauben kann, dass es produziert wurde. Wobei ich dem Film sehr, sehr wohlwollend gegenüber eingestellt war, aber der Film lässt einem einfach keine Wahl. Bei so viel Stümperei bleibt dem Rezensenten gar keine andere Wahl als die Höchststrafe zu verteilen, aber das sicherlich nicht by default, denn wenn ich irgendwie gekonnt hätte, ich hätte den Film besser wegkommen lassen. Irgendwo ist es dann einfach zu viel der Schlechtigkeit und diese Grenze überschreitet der Film mehrfach und wie selbstverständlich. So bleibt’s aber auf jeden Fall einer der schlechtesten Filme der 90er (neben TROLL 2, SANTA CLAUS MIT MUCKIS, SPICE WORLD DER FILM, HAI-ALARM AUF MALLORCA, alles mit 3 NINJAS und vielen anderen – POLICE ACADEMY 7 soll dem Vernehmen ja auch bodenlos sein), aber dafür ist FUTURE WAR auch einer der spaßigsten…

(c) 2008 Diamond Bentley


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 7


Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments