Freitag, der 13. Teil 5: Ein neuer Anfang

 
  • Deutscher Titel: Fretiag, der 13. Teil 5: Ein neuer Anfang
  • Original-Titel: Friday the 13th Part 5: A New Beginning
  •  
  • Regie: Danny Steinman
  • Land: USA
  • Jahr: 1985
  • Darsteller:

    Anthony Barrile… Vinnie
    Suzanne Bateman … Nurse Yates / Receptionist
    Dominick Brascia … Joey
    Todd Bryant … Neil
    Curtis Conaway … Les
    Juliette Cummins … Robin
    Bob DeSimone … Billy / Male Nurse (as Bob De Simone)
    John Robert Dixon … Eddie
    Corey Feldman … Tommy at 12
    Jere Fields … Anita (as Jeré Fields)
    Tiffany Helm … Violet
    Melanie Kinnaman … Pam
    Richard Lineback … Deputy Dodd
    Carol Locatell … Ethel
    Ric Mancini … Mayor Cobb
    Miguel A. Núñez Jr. … Demon (as Miguel A. Nunez Jr.)
    Corey Parker … Pete
    Jerry Pavlon … Jake
    Shavar Ross … Reggie
    Rebecca Wood … Lana (as Rebecca Wood-Sharkey)
    John Shepherd … Tommy
    Sonny Shields … Raymond
    Eddie Matthews … Second Deputy (as Ed Shinstine)
    Ron Sloan … Junior
    Marco St. John … Sheriff Tucker
    Caskey Swaim … Duke
    Mark Venturini … Victor
    Debi Sue Voorhees … Tina (as Debisue Voorhees) (Bei nem Friday Film mitspielen und gleichzeitig Voorhees heißen ist schon ein Hammer!)
    Vernon Washington … George
    Chuck Wells … Third Deputy
    Dick Wieand … Roy
    Richard Young … Matt


Vorwort

So, nachdem ich mal eben ein paar Monate gebraucht habe, um an diesem Review herumzubasteln, ist es nun endlich so weit. Ich entschuldige mich für die lange Wartezeit, aber ich hatte einfach nicht die Zeit, um dem Review ein Gesicht zu verpassen, dass mich 100% zufrieden gestellt hat (jetzt ist es endllich so weit). Außerdem bin ich ehrlich gesagt ein schrecklich fauler Hund, der einige Zeit lang echt keine Lust hatte, weiter zu schreiben.

Der fünfte Teil der „Freitag der 13.“-Reihe sollte – wie der Titel schon sagt – einen Neubeginn darstellen. Da Jason in Teil 4 ja ein für allemal beerdigt wurde [jedenfalls bis Teil 6 – Gregor], sollte nun in jedem weiteren Teil des Franchises ein neuer Täter präsentiert werden, man wollte also erstmals neue Wege beschreiten.
Der Film wurde, um ein R-Rating zu bekommen, immer wieder umgeschnitten und insgesamt neunmal an die MPAA geschickt, welche ganze 16 Szenen, die alle Sex oder Gewalt enthielten, gekürzt sehen wollte (was man – um dem Fazit etwas vorzugreifen – an manchen Stellen leider auch merkt).
Obwohl Dick Wieand als der Darsteller, der Jason spielt, angegeben wird, war es der Stuntman Tom Morga, der alle Szenen des angeblichen und des echten Jasons mit Maske drehte.

Ich will mich aber gar nicht mehr mit langen Vorreden aufhalten und deshalb kommen wir gleich zum Film. Vorhang auf für Teil 5 des Marathons!


Inhalt

Ein junger Mann mit Brille (Tommy Jarvis) läuft durch den Wald zum Grab von Jason Vorhees. Er wird von zwei Grabschändern gestört, die sich offenbar einen Jux daraus machen wollen, die Leiche unseres Lieblingsmörders auszubuddeln (dass das nicht wirklich gut für deren Gesundheit ist, kann sich jeder denken, der schon einmal länger als fünf Minuten in einen Horrorfilm reingeschaut hat). Sie öffnen mit einiger Mühe den Deckel des Sarges und bestaunen voll perverser Neugier den vermeintlich toten Jason. Dass der das nicht lange auf sich sitzen lässt, ist klar. Er zieht urplötzlich (naja) seine Machete hervor und stößt sie dem ersten in den Bauch. Dann tötet er nebenbei auch Grabschänder Nummer 2 und marschiert direkt auf Tommy los, der natürlich blöd genug ist, einfach sitzen zu bleiben, während Jason seine Machete (die, obwohl gerade zwei Leute damit blutig abgeschlachtet wurden, blitzsauber ist) auf ihn niedersausen lässt…..

Aber das war alles nur geträumt. Tommy Jarvis erwacht in einem Auto und scheint mindestens fünf bis zehn Jahre älter zu sein als in seiner Alptraumsequenz. Der Wagen in dem er sitzt gehört irgend einem „Mental Health Institute“, womit wir gleich mal konstatiert hätten, dass unser Tommy seine erste Begegnung mit Jason wohl noch nicht ganz verkraftet haben dürfte. Wir sehen den Wagen von außen und es kommt der Vorspann.

Die Sanitäter wollen Tommy im „Pinehurst Youth Development Center“ abladen, allerdings muss dieser erst von Pam, der stellvertretenden Leiterin, dazu gebracht werden, auszusteigen. Diese schleppt ihn erstmal zum Anstaltsleiter. Der hört auf den Namen Matthew und erklärt dem reichlich stummen Tommy erstmal die Regeln, die besagen, dass es in dieser Einrichtung keine Aufseher gäbe und hier jeder sein eigener Boss sei (was in meinen Augen heißt, dass hier jeder Irre ohne Angabe von Gründen seine Therapie abbrechen und sich vom Acker machen kann. Sehr zielführend…). Tommy, der während des ganzen Gespräches genau ein Wort gesprochen hat, begibt sich auf sein Zimmer. Inzwischen schauen Pam und Matthew sich die Akte ihres neuen Patienten an. Laut Matthew wurde Tommy während seiner Therapien mit allen nur erdenklichen Drogen vollgepumpt, sodass es Matthew wundert, dass der Junge überhaupt noch weiß, wer er eigentlich ist (wenn ich ehrlich bin, habe ich da leichte Zweifel…).

Tommy sitzt also in seinem Zimmer und betrachtet ein gerahmtes Foto seiner Mutter und seiner Schwester, die wir aus Teil 4 kennen. Dann beginnen wir uns einen Verdächtigen zu bauen, das heißt, der gute Tommy betrachtet sein Messer auf eine leicht suspekte Art und Weise, bevor er selbiges unter seine Matratze legt. Damit hat auch der letzte Trottel kapiert, dass unser Held nicht mehr alle Nadeln an der Tanne hat. Dann öffnet er die Zimmertür und erschrickt sich erstmal vor einer gar fürchterlichen Gummispinne. Die gehört zu einem Jungen, der sich selbst „Reggie der Rücksichtslose“ nennt. Reggie ist unser quotenschwarzes Quotenkind und noch dazu der designierte Clown der Truppe. Tommy lässt sich auch nicht lumpen und schafft es, Reggie mit einer seiner selbstgebastelten Latexmasken (ein Hobby, dass er – wir erinnern uns – schon in Teil 4 hatte) zu erschrecken. Er erzählt Reggie, dass er die Dinger selber macht. Reggie erzählt ihm, dass er keiner der Delinquenten sei, sondern nur seinen Großvater besuchen möchte, der hier arbeitet. Dann hört er draußen ne Polizeisirene und will mal nachschauen, was denn los ist.

Vor der Tür sehen wir den Sheriff mit seinem Deputy, die zwei Insassen der Anstalt auf dem Rücksitz geparkt haben. Bei den beiden handelt es sich um ein Pärchen, dass eher miteinander als mit seiner Umgebung beschäftigt ist und bei denen es sich um das offizielle Proletenpaar des Films handeln dürfte (erwähnte ich, dass ihr tot seid, Leute?). Der Bulle erzählt noch irgendetwas davon, dass eine gewisse Ethel Gott sei Dank nicht da wäre, da kommt die gute Frau auch schon mit ihrem debilen Sohn angerauscht. Unser Pärchen habe es nämlich in ihrem Garten getrieben, was ihr ganz und gar nicht gefalle, und der Sheriff solle die Klapsmühle gefälligst dicht machen. Außerdem habe sie eine Bombe dabei, mit der sie alle in die Luft sprengen würde (nach der Ansage könnte die sich hier gleich ein Zimmer nehmen, wenn es nach mir ginge). Da ihr Anliegen aber abschlägig beschieden wird, rauscht sie samt Sohnemann wieder ab. Währenddessen werfen wir immer wieder einen Blick in die Runde und sehen so den Rest vom Schützenfest, also die anderen Hausbewohner. Tommy beobachtet die ganze Szenerie vom Fenster aus. Der Sheriff erkundigt sich nach dem ersten Eindruck, den Matthew von Tommy hat, und verlässt dann ebenfalls das Gelände.

Etwas später lernen wir den fetten Joey kennen, der offenbar nicht gerade das beliebteste Mitglied der Gruppe ist. Erst will er sich bei den Mädchen einschleimen, die gerade mit der Wäsche beschäftigt sind, womit er aber auf wenig Gegenliebe stößt, und so dauert es nicht lange, bis er von Violet, der örtlichen Cyndi Lauper-Kopie, welcher man den Walkman wohl nur noch operativ entfernen kann (was damals wohl bei 50% der Menschheit – inklusive mir – so war [naja, heute hat man halt die mp3-Player, mit denen inzwischen sogar 87.364% der Leute rumlaufen – Gregor]), davongescheucht wird (was für ein Monstersatz).

Dann begibt er sich zu Vic, der gerade damit beschäftigt ist, Holz zu hacken. Joey labert Vic so lange zu, bis dieser ihm entnervt und wütend zu verstehen gibt, dass er Leine ziehen soll. Der Quatschkopf lässt aber nicht locker und bietet Vic einen Schokoreigel an, den er auf den Holzscheit legt. Der unterstreicht seine Bitte um Ruhe, indem er die Schokolade mit der Axt in zwei Hälften zerteilt [vielleicht wollte er auch bloss teilen – Gregor]. Joey regt sich jetzt erst recht auf und nennt Vic einen Idioten. Dass er selber aber auch nicht die hellste Birne im Kronleuchter ist, beweist er uns praktisch umgehend, indem er dem komplett rasenden Vic den Rücken zudreht, als ob nichts gewesen wäre. Natürlich hat Joey die Axt im Rücken stecken bevor wir Zuschauer bis drei zählen können. Vic bringt sein Opfer mit ein paar weiteren gezielten Hieben für immer zum Schweigen (Danke, Vic!).

Als nächstes sehen wir den Krankenwagen kommen (die Einstellung mit der wir der Sirene folgen erinnert mich frappant an „Die nackte Kanone“ – auch ein Film, den ich gerne verdrängen würde [waaaas? Du huldigst Frank Drebin nicht? Geh mir aus den Augen! – Gregor]). Pam versucht Robin (so heißt das zweite Mädchen von vorhin) zu trösten, die anderen sind naturgemäß auch nicht sonderlich gut drauf. Der Sheriff und Matthew unterhalten sich darüber, dass Joey wohl keine Verwandten mehr hatte (Mutter tot, Vater verschollen), und so niemand zu benachrichtigen sei [schön, kann man früher Feierabend machen – Gregor]. Beim Abtransport der Leiche sehen wir, dass einer der Sanitäter schon etwas übertrieben auf den Tod Joeys reagiert…

In der Nacht wollen zwei Möchtegern-Aufreißer mit ihrem Wagen ne Spritztour machen. Das Auto hat im Wald eine Panne und während einer der beiden eine Stange Wasser in die Ecke stellt, versucht sich der andere am Motor. Jason taucht hinter dem verhinderten Mechaniker auf und entzündet eine Art bengalisches Feuer. Unser Autoexperte erkennt nicht, dass es sich bei der sich ihm nähernden Person nicht um seinen Kumpel handelt, und ehe er begreift was Sache ist, leuchtet ihm Jason seinen Mundraum von innen aus bis es brutzelt. Hohlbratze Nummer 2 kommt zurück, sieht nur den über den Motor gebeugten Körper seines Freundes und glaubt, dass der immer noch mit Reparaturarbeiten beschäftigt sei. Kaum sitzt er aber richtig hinter dem Lenkrad, wird er schon per Kehlenschnitt gemeuchelt.

Tommy liegt in seinem Bett und hört Stimmen. Genauer gesagt hört er seine Stimme aus Teil 4 immer wieder „Stirb!“ schreien. Er will seine Tabletten nehmen und sieht dabei Jason mit einer Axt in der Hand im Spiegel, einen Augenblick später ist der aber auch schon wieder verschwunden. Das ist alles sehr ergreifend nehme ich an.

Der Rest der Blase sitzt gerade beim Essen. Reggie fragt seinen Großvater, ob er seinen Bruder besuchen dürfe, wovon Opa nicht gerade begeistert ist. Ansonsten redet man bei Tisch nur darüber, dass Vic hoffentlich bekommt was er verdient (wie wärs mit einem Orden?). Tommy bekommt den Auftrag, Eddie an den Frühstückstisch zu holen. Der hat sich eine von Tommys Masken gekrallt und liefeert einen relativ lahmen false scare ab. Tommy ist darüber nicht gerade erfreut und so rammt er Eddie kommentarlos ungespitzt in den Boden (ich glaube beim Wrestling heißt das von Tommy gezeigte Manöver Olympic Slam oder so ähnlich). Matthew schaft es gerade mal so, Tommy von Eddie zu trennen.

Währenddessen ist Ethel gerade damit beschäftigt, ein Hühnchen zu Frikassee zu verarbeiten, was sie mit großer Begeisterung erledigt (sie jauchzt sogar vor Freude, wenn sie mit dem Beil auf das Vieh einschlägt). Ihr Sohn sitzt dabei daneben und sagt seiner Mama, dass sie den besten Hühnereintopf auf der ganzen Welt mache. Ethel hört draußen ein Geräusch und bewaffnet sich mit einem Gewehr. Auf dem Weg nach draußen hätte sie beinahe noch einen Obdachlosen erschossen, der vor ihrer Tür steht und sie um Arbeit und eine Mahlzeit anbettelt. Ethel sagt ihm, dass er, wenn er will, den Dreck aus den Hühnerställen (oder warens Hühnerkäfige? Bin zu faul, um nachzusehen) kratzen kann, danach könne er sich bei ihr den Bauch vollschlagen (ich weiß nicht, ob ich von einer so ungepflegten Frau jemals etwas zu essen annehmen würde).

Unser Sheriff transportiert in der Zwischenzeit mit der Hilfe der Sanitäter von vorhin die beiden in der Nacht gekillten Aufreißer ab und blödfragt sich, was zur Hölle denn hier passiert sei.

Spätabends holt einer der Angestellten der Irrenanstalt seine Freundin von ihrem Arbeitsplatz ab (und gibt dabei mächtig mit seiner Penisverlängerung von Auto an). Sie zeiht sich noch schnell vor unseren Augen um, während er sich im Wagen ne Ladung Koks reinzieht (ich muss nicht extra erwähnen, dass das die Lebenserwartung der beiden gerade drastisch verkürzt hat, oder?). Einen false scare später sehen wir den Typen draußen auf seine Tussi warten. Dass die Frau grade etwas länger braucht, ficht ihn aber nicht allzu lange an, denn plötzlich steht Jason hinter ihm und haut ihm kurz und schmerzhaft eine Axt in die Rübe. Als die Lady endlich nach draußen kommt, ist von ihrem Freund nichts zu sehen. Sie setzt sich ins Auto und will sich erstmal über den restlichen Stoff hermachen, als sie draußen plötzlich einen Mann mit einer Axt stehen sieht. Sie rennt aus dem Wagen (WARUM setzt sie sich nicht auf den Fahrersitz und steigt aufs Gaspedal?????), wird von Jason eingeholt, der ausholt und ihr die Axt in den Magen schlägt. Wir dürfen die Bescherung noch etwas bewundern, bevor wir zur nächsten Szene kommen.

Tommy schaut aus dem Fenster und sieht Jason mitten in der Hühnerfarm stehen. Er presst die Augen zusammen und Jason ist kurz darauf wieder verschwunden (wir backen uns einen Verdächtigen nach Filmklischee 27c).

Der Sheriff sitzt in seinem Büro und wird gerade vom Bürgermeister (?) zusammengestaucht, weil er in den Mordfällen noch keinen Schritt weiter ist. Immerhin kann er aber schon eine Theorie vorweisen: Jason Voorhees ist zurückgekehrt und mordet wieder lustig vor sich hin. Der Bürgermeister ist nicht sehr begeistert von dieser Annahme, denn er hält es doch für wahrscheinlicher, dass die Leute von einem Killer umgebracht wurden, der selber noch am Leben ist. Wutentbrannt verlässt der Sheriff das Büro und ich frage mich die ganze Zeit, ob Joaquin Phoenix unter einem Decknamen an dem Film beteiligt war, denn der Deputy im Hintergrund könnte ein verlorengegangener Zwillingsbruder von ihm sein.

In der Klapsmühle hält Eddie seine Freundin vom Wäscheaufhängen ab, er möchte sich viel lieber mit ihr ins Gebüsch schlagen und da diese dem Vorschlag gegenüber nicht abgeneigt ist, begeben sich beide in den Wald. Dort haben sie beide ihre Klamotten ausgezogen bevor ich bis drei zählen konnte und schon geht’s los mit der Liebe. Der Landstreicher von vorhin betätigt sich als Spanner, wird aber von Jason ruckzuck ins Jenseits befördert. Eddie & Co. sind derweil schon wieder fertig (das ging aber ziemlich schnell). Während Eddie seinen Besen alleine lässt, schließt diese mit Jasons Heckenschere nähere (blutige) Bekanntschaft. Bei Eddies Rückkehr kommt es zum mit Abstand blödesten Mord im gesamten Film. Eddie prallt beim Anblick der Leiche entsetzt mit dem Rücken gegen einen Baum. Jason schlingt ihm von hinten einen Ledergürtel um die Augen und zieht diesen mit der Hilfe eines Astes so lange enger, bis er damit Eddies Schädel zerquetscht. Dass der gute Eddie streng genommen nur kurz den Kopf in den Nacken werfen müsste, um sich zu befreien, wird dabei von allen Seiten geflissentlich ignoriert (und dass ein noch VIEL untalentierterer Regisseur namens Marcel Walz den Mord kopiert hat und ich bei der Szene deshalb sofort an „Camp Corpses“ denken musste, macht die Sache auch nicht besser).

Abends sitzt Reggie im Auto und wartete darauf, dass er endlich seinen großen Bruder besuchen kann. Pam und Matthew reden darüber, dass Tommy vielleicht mitfahren sollte, ein Tapetenwechsel würd ihm gut tun. (Ich dachte, deswegen ist der doch hier?) Nach etwas Gerede geht die Fahrt endlich los, die wir – unterlegt mit dem, was der Komponist für „Spannungsmusik“ hält – auch ziemlich ausführlich genießen dürfen. Endlich kommt man beim roten Hippievan des Bruders an, wo wir auch dessen Freundin kennenlernen (die zwei bilden sowas wie den quotenschwarzen Quotenfamilienanhang des quotenschwarzen Quotenkindes).

Während man sich im Van amüsiert, wartet Tommy draußen und begutachtet irgendeine Leuchtreklame, die ihn leicht zu hypnotisieren scheint. Deshalb bemerkt er erst nicht, dass Ethels Sohn wie ein Irrer auf seinem Moped heranbraust und nur nen geschätzten Zentimeter vor Tommy eine Vollbremsung hinlegt. Der Durchgeknallte vom Hühnerhof erkennt in Tommy einen der Bekloppten von der Verrücktenfarm und will ihm eins auf die Schnauze hauen. Der hat aber augenscheinlich nur auf eine Gelegenheit gewartet, seine Aggressionen abzubauen, und prügelt auf sein Gegenüber ein, als obs kein Morgen mehr gäbe, und kann nur durch Pam aufgehalten werden. Verständlich, dass die gemeinsame Rückfahrt kurz darauf etwas überstürzt in Angriff genommen wird.

Reggies Bruder und seine Freundin Anita sitzen noch im Van und unterhalten sich, als er plötzlich ein bestimmtes Bedürfnis verspürt und in Richtung Toilette rennt. Anita macht sich einen Spaß daraus, etwas an der Blechhütte zu rütteln [blöde Kuh, ein Mann muss in Ruhe scheissen können, verdammt nochmal! – Gregor]. Außerdem sagt sie ihrem Freund noch, dass ihm, wenn er sich nicht beeilt, die Schlangen in den Arsch beißen würden. (Hmm, ich könnte mir auf dem Klo zumindest eine NOCH unangenehmere Stelle vorstellen, an der die Mistviecher zubeißen könnten. Ja, ich habe „Snakes on a Plane“ gesehen.) Dann beginnen sie gemeinsam zu singen (??). Als dann Anita abrupt abbricht und jemand kurz darauf ungleich heftiger als die Dame zuvor an der Außenwand rüttelt, wissen wir bereits, was die Stunde geschlagen hat. Als der leicht angepisste Herr die Tür öffnen will, liegt ihm dabei schon Anita mit durchgeschnittener Kehle im Weg. Kaum hat er sich von dem Schock erholt, beginnt Jason ein gar lustiges Spielchen mit ihm. Er schnappt sich eine spitze Eisenstange, durchbohrt damit die Toilettenwände und überlässt es dem Zufall, ob er dabei einige wichtige Körperteile seines Opfers trifft. Beim dritten Versuch rammt Jason ihm das Ding durch die Körpermitte und das wars dann für unser Michael-Jackson-Imitat.

Pam und Reggie sind nach Pinehurst zurückgefahren. Dort erfahren sie von Jake und Violet, dass Matthew und George unterwegs wären. Außerdem sind Eddie und Tina immer noch verschwunden, genauso wie Tommy und jetzt auch Reggies Großvater (denke ich). Pam übergibt Jake das Kommando und fährt wieder los, um die anderen zu suchen. Unser Lieblingsfreak ist in der Zwischenzeit mit seinem Moped zu seiner Mama Ethel zurückgefahren und dreht wild „Er hat mich geschlagen! Du musst sie alle töten Mama!“ brüllend ein paar Runden durch den Wald. Ethel spuckt ein paar Mal in den Hühnereintopf (UUUÄÄÄÄRRGGGHHHSSS!!!), während ihr Sohn in Jasons Fleischerbeil fährt und jetzt vom Hals aufwärts eine gewisse Erleichterung verspürt. Ethel ruft nach ihrem Sohnemann, aber der einzige der kommt ist Jason, der ihr das Beil mit einem gezielten Hieb zwischen die Augen donnert.

Wir sehen kurz Pam, welcher der Wagen verreckt, und schalten dann gleich wieder ins Heim, in dem sich Jake und Robin „A Place in the Sun“ mit Elizabeth Taylor und Montgomery Clift ansehen. Jake verleiht seinen romantischenGefühlen Robin gegenüber Ausdruck und erhält die schlechtestmögliche Antwort von Robin, die ein Mann sich nur vorstellen: Er wird von dem Mädchen ausgelacht. Jake ist darüber verständlicherweise nicht sehr glücklich und läuft nach oben. Dort angekommen begibt er sich in Violets Zimmer, weil er mit ihr reden möchte. (Hast du dir allen Ernstes Violet als Mediatorin ausgesucht, Jake?) Die empfiehlt ihm, sich bis zum nächsten Tag zu verpissen. Jake tut wie ihm geheißen, allerdings wird er, kaum dass er die Tür zugemacht hat, von Jason gemeuchelt. Nach dem Ende des Films geht Robin nach oben und nun sehen wir auch sie nackt (die müssen in dem Film irgendeine Art von Wettbewerb die Nacktszenen betreffend gehabt haben). Jetzt tut es ihr plötzlich leid, wie sie mit Jake geredet hat. Kaum liegt sie im Bett, erkennt sie, dass sich der jetzt ziemlich tote Jake neben ihr liegt. Entscheidend bringt sie diese Erkenntnis allerdings auch nicht weiter, denn zwei Sekunden später ersticht Jason sie von unten durch die Matratze (eine Mordart, die sich auch zu einem legendären Trademark der Serie entwickelt hat).

Violet versucht sich unterdessen an einer Art von Robodance (sieht ganz ok aus) und bemerkt deshalb nicht gleich, dass Jason sich schon bei ihr im Zimmer befindet. So richtig wird sie seiner erst gewahr, als er sie schon an der Gurgel gepackt und ihr seine heißgeliebte Machete einmal durch den Solarplexus getrieben hat. Damit hat der Killer nun auch Violet eliminiert.

Reggie wacht unten im Wohnzimmer aus seinemm Schalf auf und geht schlaftrunken nach oben. Dort klopft er erstmal an Tommys Zimmertür und fragt laut, ob Tommy denn schon wieder da sei. Als niemand antwortet, öffnet er die Tür. Was er findet ist nicht Tommy, sondern die Leichen der anderen Jugendlichen, die – hübsch drapiert – in Tommys Zimmer liegen. Er schrickt natürlich geschockt zurück und rennt direkt in Pam hinein, die gerade zurückgekommen ist. Als diese sich auch in Tommys Zimmer umsieht, ist sie natürlich wenig angetan von dem Gedanken, noch länger hier zu bleiben; sie nimmt mit Reggie die Beine in die Hand. Unten angekommen bricht Jason in voller Lebensgröße durch die Hintertür. Pam rennt mit Reggie also vorne raus sowie durch den Wald und kommt schließlich bei einem Rettungswagen an (Hint-Hint). Kaum öffnen sie die Fahrertür, fällt auch schon einer der Sanitäter blutüberströmt auf die Straße. Eine Zehntelsekunde später taucht Jason hinter der Motorhaube auf und die fröhliche Jagd kann weitergehen. In ihrer Panik verlieren Reggie und Pam sich bei ihrer Flucht aus den Augen. Pam findet dann noch den toten Matthew, den Jason offenbar mit einem Nagel durch den Kopf an den nächsten Baum gehängt hat.
Sie kommt schließlich, immer noch nach Reggie rufend, wieder beim Haus an. Kaum ist sie dort durch die Tür gegangen, fliegt auch schon Reggies Großvater mit ausgestochenen Augen durchs Fenster. Natürlich ist der alte Herr mausetot (was seinen Kopf aber nicht daran hindert, von Shot zu Shot die Position zu wechseln). Pam also wieder raus aus dem Haus, Jason natürlich hinterher. Natürlich fliegt Pam in vollem Lauf auf die Fresse und ist Jason hilflos ausgeliefert, aber Reggie kommt mit nem Bagger angerauscht und rammt Jason mit voller Wucht (schon wieder ein Kinderdarsteller, der zum Helden wird… Go, Jason, go!), so dass dieser in hohem Bogen durch die Luft fliegt. Pam und Reggie retten sich daraufhin in eine Scheune und verstecken sich. Json steht selbstverständlich wieder auf und macht sich dort auf die Suche. Er findet auch Pam, allerdings hat die sich mit einer Kettensäge bewaffnet und setzt sich zur Wehr. Sie schafft es auch, Jason zu verwunden, aber der Motor der Kettensäge stirbt ab und Jason holt schon zum Gegenschlag aus, als unerwartet Tommy in der Tür steht. Der ist erst einmal etwas von den Socken ob der Tatsache, dass Jason nun tatsächlich vor ihm steht, und ist vor Angst wie gelähmt. Jason verletzt Tommy mit der Machete und will zum finalen Schlag ausholen, als Tommy ihm mit einem Messer ins Bein sticht und zu den anderen nach oben flieht. Jason steigt die Leiter ebenfalls hoch (so langsam wie er das macht, hätten die anderen locker die Zeit, die Leiter umzuschubsen und Jason so zu einer reichlich unsanften Landung zu verhelfen, was sie aber natürlich nicht tun).

Reggie, Pam und der verletzte Tommy verstecken sich also, nur dauert es nicht lange, bis Jason Reggie entdeckt und ihm ans Leder will. Deshalb bewaffnet sich Pam und versucht, Jason von Reggie weg zu locken. Sie sieht, dass unter ihr irgendeine Art von Vorrichtung liegt, aus der ein paar Dutzend ziemlich langer Nägel herausragen. Pam beginnt mit Jason zu kämpfen und Reggie verpasst ihm im entscheidenden Moment den richtigen Stoß (oh Gott, ich glaube, dass quotenschwarze Kind überlebt auch noch… Schaaaaade!). Man guckt konsterniert nach unten und sieht… dass Jason gar nicht Jason war, sondern einer der Sanitäter, die vorhin den nervigen Joey abtransportiert haben!

Im Krankenhaus sehen wir Pam und den schlafenden Reggie, als der Sheriff mit seinem Joaquin Phoenix-Lookalike vorbeikommt. Er erklärt Pam, dass Joey der Sohn des durchgedrehten Sanitöters (Gott, bin ich heute wieder lustig *g*) war und dass dieser es wohl nicht verkraften konnte, zu sehen, dass sein Sohn von einem Irren verhackstückt worden ist. Dann ist er wohl zu dem Schluss gekommen, dass es eine gesunde Therapieform wäre, den anderen Insassen von Pinehurst dasselbe Schicksal angedeihen zu lassen, und hat sie nach dem Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip liquidiert [ja ja, den Sohemann jahrelang verleugnen, dann aber plötzlich Schuld- und Rachegefühle kriegen – Gregor].

Pam begibt sich zu Tommy ins Zimmer. Sie steht an seinem Bett, als dieser urplötzlich mit einer Machete zusticht und ihr selbige im Magen umdreht. Dann wacht Tommy schweißgebadet aus diesem Albtraum auf. Er geht zu seinem Schrank, kramt die Maske von Jason heraus und starrt sie vielsagend an, bevor er sie aufsetzt. Als Pam dann tatsächlich sein Zimmer betritt, steht er mit Jasons aufgesetzter Maske hinter ihr. Er erhebt ein Messer und… dann kommt der Abspann.

„Freitag der 13. Teil 5: Ein neuer Anfang“ war der erste Versuch, einmal vom gewohnten Schema abzuweichen und den Zuschauern etwas Neues zu bieten (auch wenn die Änderungen bei genauerer Betrachtung wirklich nur minimal sind). Die Idee, einen anderen Killer als Jason zu präsentieren, halte ich für gar nicht so schlecht, aber die etwas plumpe Umsetzung stört dann doch den Gesamteindruck. So sind beispielsweise die ausgelegten falschen Fährten relativ leicht als solche durchschaubar und die Motivation des Mörders wirkt auf mich so, als hätte man ihm seine Hintergrundgeschichte mal schnell in fünf Minuten angetackert. So ist es recht bald relativ klar, dass Tommy nicht der Killer sein kann, und spätestens ab dem Moment, in dem Pam den toten Kollegen des Mörders im Rettngswagen findet, weiß auch der letzte Idiot, wer denn unter der Maske steckt. So ist es auch keine Überraschung, dass Tommy mitten im Endkampf auftaucht und Fake-Jason gegenüber steht. Allerdings hat die ursprüngliche Idee von Paramount, in Zukunft bei jedem Film einen anderen unter die Mask des Killers zu stecken, schon etwas für sich, schließlich hätte man da jedes Mal ein witziges „Wer ist es diesmal?“-Spielchen draus machen können (ok, dass für Teil 6 Tommy Jarvis vorgesehen, ist wohl ziemlich offensichtlich). [In Teil 9 wurde ja dann so was Ähnliches gemacht – Gregor.]

Die Charaktere selbst sind mal wieder solche von der Stange für Slasherfilme (der Rebell, die Schlampe, der schüchterne Stotterer, der Anstaltsleiter usw.) und als solche nicht weiter der Rede wert. Sie erfüllen aber ihren Zweck als menschliches Schlachtvieh, wenn ich das mal so sagen darf.
Dies sorgt natürlich dafür, dass die Schauspieler nicht allzu viel zu tun haben. Melanie Kinnaman, John Shepherd & Co. erledigen ihre Aufgaben allesamt routiniert und ohne görbere Aussetzer (nur Shavar Ross nervt als Reggie, was aber nicht so sehr an ihm, sondern vielmehr an seiner Rolle liegt).

Die Inszenierung von Danny Steinmann ist zwar phasenweise nicht die allerschnellste, aber immer noch flott genug, um nicht zuviel Langeweile aufkommen zu lassen. Da habe ich im Slasherbereich schon weit Schlimmeres erleben „dürfen“.

Die Musik hat außer Manfredinis schon aus Teil 1 bekanntem „Ki-Ki-Ki-Ma-Ma-Ma“ nicht viel zu bieten. Der Score ist also ziemlich schnell wieder vergessen, verursacht aber auch keine bleibenben Gehörgangsschäden.

Bei den Effekte ist mir zuallererst aufgefallen, dass der Teil 5 derjenige in der Reihe mit den saubersten Waffen ist. Ganz egal, wie sehr kurz zuvor das Blut gespritzt hat, die Machete ist in der Sekunde darauf wieder blitzsauber. Ansonsten git es eine routinierte Umsetzung der üblichen Freitagskost: Es wird gestochen geschlitzt & enthauptet, dass es eine wahre Freude ist.

Die DVD von Paramount ist von der Bild- und Tonqualität her okay, nur mit den Extras hat man sich keine allzu große Mühe gegeben. Eigentlich schade.

Was bleibt mir abschließend noch zu sagen? Die Idee war nicht so schlecht und die Ausführung hätte weit schlimmer, aber auch weit besser ausfallen können. Dass daraus nichts wurde, lag meiner Meinung nach zum Großteil an den Fans, die sich nicht an den Gedanken gewöhnen konnten, dass Jason wirklich für alle Zeiten tot und begraben sein und nun in jedem Film ein anderer seinen Platz einnehmen sollte. Die wollten halt einfach ihren heißgeliebten Killer und haben dabei größtenteils übersehen, dass der Gedanke hinter dem Film durchaus Potential gehabt hätte. So aber war man dazu gezwungen, mit Teil 6 einen riesigen Anschlussfehler in Kauf zu nehmen und so zu tun, als hätte Teil 5 niemals stattgefunden. Das ist etwas, das ich irgendwie schade finde.

„Ein neuer Anfang“ ist sicher nicht der schlechteste Teil der Reihe und durchaus einen Blick wert, wenn man Slaserhfilme mag.

(c) 2008 G


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 5


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