Freitag, der 13. (Kurzreview)

 
  • Deutscher Titel: Freitag, der 13.
  • Original-Titel: Friday the 13th
  •  
  • Regie: Sean S. Cunningham
  • Land: USA
  • Jahr: 1980
  • Darsteller:

    Betsy Palmer (Mrs. Vorhees), Adrienne King (Alice), Harry Crosby (Bill), Walt Gorney (Crazy Ralph)


Vorwort

Eine Horde pubertierender Jugendlicher versucht in einem Waldstück ein altes Camp wieder herzurichten welches in der Vergangenheit wegen eher unüblich häufigen Unfällen, Katastrophen oder Massenmorden mehrmals geschlossen wurde. Während dieser Tätigkeit und diverser pubertierender Spielchen (sonst wären es ja keine pubertierende Jugendliche ) werden allesamt nach und nach von einem Killer geplättet.


Inhalt

Okay, die Inhaltsangabe ist zweifelsohne recht dünn was aber auch einfach daran liegt das in dem Film wirklich nicht mehr passiert. Auch wenn ich, zugegebenerweise ziemlicher Fan der Serie bin muss ich ,bei aller Möglichkeit der Objektivität, zugeben das der Kultstatus um diese Serie einfach überzogen und wohl eher auf die, für damalige Verhältnisse, recht harten Gewaltszenen zurück zu führen ist. Sonderlich viel über die Figuren erfahren wir gar nicht und das wenige was wir erfahren ist einfach völlig belanglos und hat absolut nichts mit den Geschehnissen des Filmes an sich zu tun. Die Figuren sind einfach nur da um im Laufe des Filmes ihr vorzeitiges Ableben zu finden.

Während man bei vielen anderen Slashern aus der Zeit zumindest halbwegs mitraten kann wer denn nu‘ der Killer ist fällt auch dieses hier völlig flach da dieser erst am Ende des Streifens zum ersten auftaucht. Dies kann natürlich nicht funktionieren wenn man die Figur welche man am ehesten als Hauptcharackter über den man zumindest etwas erfährt erst eine Viertelstunde vor Schluss einführt.

Anders als Carpenter der zwei jahre zuvor mit Halloween zurecht einen absoluten Hit landete versteht es Cunningham mit seinem Rip-Off nicht was sein Vorbild absolut brilliant umzusetzen verstand. Während Halloween die Figur des Michael Myers lediglich als Mittel zum Zweck benutze um seine Hauptfiguren Laurie Strode und Dr.Loomis zu entwickeln gibt es bei Freitag der 13. keinerlei Protagonisten welche und näher gebracht werden. Die Zeit die Carpenter nutze um seine Figuren einzuführen lässt Cunningham einfach verstreichen um diese völlig unsinnige Sachen tun zu lassen.
Was man dem Film zugute halten kann ist das dieser zum Teil wirklich eine nicht grade unspannende Atmosphäre aufbaut. Auch wenn diese wirklich nur auf vordergründige Schockeffekten basiert funktioniert sie. Ebenso DIE Schockszene am Ende des Filmes wird vermutlich bei Jedem gewirkt haben der den Film zum ersten mal gesehen hat.

Generell bleibt aber ein Film dessen Kultstatus lediglich von der damalig recht derben Gewalt und dem wirklich gut funktionierendem Merchendising getragen wird. Sean Cunningham hat lediglich einen guten Riecher bewiesen weil er einfach wusste auf welchen Zug er aufzuspringen hat. Wenn man sich Cunninghams Filmografie einmal ansieht wird man recht schnell feststellen das der gute Mann vorwiegend Rip Offs von bekannteren Vorbildern drehte. (Klasse von 1984 <> Kids von Orlando, Amityvilleserie <> House Serie, The Abyss <> Deep Star Six etc.)
Es gibt sicherlich weitaus schlechtere Horrorfilme, trotz allem muss man zugeben das Cunningham zumindest ein routinierter Handwerker ist. Man sollte den Film zumindest mal gesehen haben wenn man sich mit dem Thema Horror auseinandersetzen will, dennoch glaube ich das viele Verehrer der Serie (wovon ich mich selbst nicht unbedingt freisprechen kann) diese einfach nur aus nostalgischen Gründen mögen. Im Gegensatz zu dem ersten Halloween würde Freitag der 13. heute vermutlich nur eine Direct-To-Video Produktion werden.

Die offizielle DVD-Veröffentlichung (eine zeitlang ist man ja echt mit Boots zu dem Film zugeschissen worden) bietet ein klasse Bild für einen Film von 1980. Es ist alles drauf was eine DVD braucht (O-Ton und zumindest den Original Kinotrailer setz ich bei einer DVD vorraus sonst könnt ich auch bei meinen alten VHS bleiben). Überraschend interessant ist das auf der DVD befindliche Making Of. Dieses wird seiner Bezeichnung zwar nur bedingt gerecht da es sich hier eher um einen Rückblick der Hauptbeteiligten handelt der aber überraschend kritisch ausfällt und nicht nur aus einer Ego-Selbstbefriedigung besteht.

Ob man den Film nun braucht oder nicht ist jedem sich selbst überlassen, aber wer mit Freitag der 13. was anfangen kann greift lieber zu dieser DVD und verbrennt (wenn er denn welche hat) seine Bootlegs. Allein für den Rückblick auf die Dreharbeiten lohnt sich die Scheibe definitiv.

3/5
(c) 2004 Reinhard Klinksiek/Der böse Schmu


mm
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