Freitag, der 13. – Das letzte Kapitel

 
  • Deutscher Titel: Freitag, der 13. - Das letzte Kapitel
  • Original-Titel: Friday the 13th: The Final Chapter
  •  
  • Regie: Joseph Zito
  • Land: USA
  • Jahr: 1984
  • Darsteller:

    Kimberly Beck (Trisha Jarvis)
    Erich Anderson (Rob Dier)
    Corey Feldman (Tommy Jarvis)
    Joan Freeman (Mrs. Jarvis)
    Lawrence Monoson (Ted)
    Crispin Glover (Jimmy)
    Barbara Howard (Sara)
    Peter Barton (Doug)
    Clyde Hayes (Paul)
    Judie Aronson (Samantha)
    Camilla More (Tina)
    Carey More (Terri)
    Ted White (Jason)


Vorwort

Da “Friday the 13th – The Final Chapter” immerhin so böse ist, dass er es in Deutschland zu einer Beschlagnahmung gebracht hat, haben wir’s hier folglich mit einem FSK18-Review zu tun. Ist also nicht geeignet für Kinder und Jugendliche, gell?

Die Leute von Paramount waren ja nie so ganz glücklich damit, dass ausgerechnet eine eher anrüchige Kinoserie wie die „Friday“-Reihe beim Publikum derartigen Zuspruch fand, aber Geld stinkt nun mal nicht und nach dem grandios erfolgreichen dritten Teil war es abgemachte Sache, dass es einen weiteren geben würde. Immerhin versuchte man, die Reihe hiermit abzuschliessen, aber nachdem sich auch dieser Film an den Kinokassen als einträglich erwies, gab sich das mit dem „Final Chapter“ schnell wieder.

Nun gut, mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Schauen wir uns den Streifen mal an und schauen wir selbst, ob das Werk tatsächlich „ebenso minderwertig [ist] wie die blutrünstigen Spektakel, auf denen es aufbaut“, wie Hahn und Giesen sich auszudrücken pflegen…


Inhalt

In der Pre-Title Sequence werden für uns noch einmal die wichtigsten Ereignisse und Schlüsselszenen aus den Vorgängerfilmen wiederholt, damit wir auch alle auf dem aktuellen Stand sind und nach dem sich anschliessenden Vorspann in medias res gehen können:

Der Film schliesst direkt an den letzten Teil an und wir dürfen Polizei und Sanitäter dabei beobachten, wie sie auf dem Higgins-Hof die Hinterlassenschaften von Jasons letztem Amoklauf beiseite räumen. Der leblose Körper des bösen Killers selbst wird in einen Krankenwagen verfrachtet (und schafft es dabei, durch das zufällige Runterfallen einer Hand eine arglose Sanitäterin zu erschrecken) und ins nächste Leichenschauhaus gekarrt, wo Gerichtsmediziner Axel ihn in Empfang nimmt. Mit der Untersuchung hat es dieser allerdings nicht eilig und schmeisst sich stattdessen an Krankenschwester Morgan ran. So kriegt er nicht mit, dass sich unter Jasons Leichentuch was regt. Uh oh…

Etwas später betritt die Krankenschwester den dunklen und (von diversen Leichen mal abgesehen) scheinbar verlassenen Obduktionsraum und setzt sich vor ein einsames Fernsehgerät. Gebannt auf die Glotze starrend, merkt sie nicht, dass sich auf der Bahre hinter ihr was bewegt und erschrickt dementsprechend, als plötzlich was nach ihr greift, aber, haha, es war nur Axel! Statt ihm eine runter- und dann abzuhauen, bleibt sie da, um die Nachrichten zu gucken (wo natürlich vom Crystal Lake Massaker die Rede ist) und lässt sich dabei von Scherzkeks Alex langsam aber sicher zu amourösen Betätigungen verleiten. Doch mitten in der schönsten Fummelei fällt wieder Jasons Hand von der Bahre und erschreckt unsere Möchtegern-Betthasen gar schröcklich. („Holy Jesus jumping Christmas shit!“) Morgan hat nun doch die Schnauze voll und verschwindet in den Medikamentenraum, während Alex Jason in ein Kühlfach steckt… und nicht mitkriegt, dass sich das Türchen nicht vollständig geschlossen hat.

Die kleine Unaufmerksamkeit rächt sich bitter, als der Gerichtsmediziner kurz darauf beim Fernsehgucken von Jason überrascht wird, der ihm mit einer Knochensäge die Kehle aufschlitzt und dann seine Rübe gewaltsam um 180 Grad nach hinten dreht. Uffza! Nächste Station ist der Medikamentenraum, wo Morgan Scherben von Medikamentenfläschchen, die sie hat fallen lassen, wegräumt. Jasons drückt sie an die Wand und schneidet sie mit einem Messer mittschiffs auf. Alles Gute, Morgan und Axel, wir haben euch kaum gekannt.

Gehen wir über zu den Mitgliedern der Familie Jarvis, die in einem Haus am Crystal Lake wohnen: Während Mrs. Jarvis und Teenie-Tochter Trish durch den Wald joggen und dabei über Mr. Jarvis reden, der sich vor einiger Zeit von seiner Frau hat scheiden lassen, spielt Sohnemann Tommy an seinem Steinzeit-PC vorsintflutliche Computerspiele und trägt dabei aus irgendwelchen Gründen eine Alienmaske. (Die er selbst gemacht hat, das kleine Genie. Oder so.) Mutter und Schwester kehren heim und aus dem folgenden Gespräch entnehmen wir, dass Tommy irgend ein Kabel aus einem Geschäft in der Stadt braucht (das wird tatsächlich irgendwie noch eine Rolle spielen), es noch einen Haushund namens Gordon gibt und nebenan demnächst eine Gruppe junger Leute zwecks Ferienmachens einziehen wird.

Und eben diese jungen Leute lernen wir nun kennen: Sechs Teenager eher nervigen Zuschnitts, die gerade mit dem Auto in Richtung ihres Feriendomizils unterwegs sind. Zunächst erleben wir Ted und Jim, das nicht-so-dynamische Duo: Ersterer ist ein vor Selbstvertrauen nur so strotzender Vollidiot, während zweiterer der Loser der Truppe ist und seiner Ex-Freundin Betty nachtrauert. Ted findet dank modernster Reisecomputer-Technik auch heraus, weshalb die Kleine abgehauen ist: Jim sei ein „Dead Fuck“. Herzlichen Dank auch, an Jims Stelle hätte ich Ted mit seinem Laptop (oder was genau das sein soll) die Fresse eingeschlagen.

Am Steuer sitzt Paul, der keinerlei Charaktereigenschaften mit auf den Weg bekommen hat, also müsst ihr euch nur merken, dass er der Freund von Samantha, der offiziellen Schlampe, ist. Zugebend, dass er sich verfahren hat, hält er mal kurz am Strassenrand an. Dies geschieht zufällig neben einem Friedhof, auf dem der Grabstein von Pamela Voorhees rumsteht. Unheim! Auf dem Beifahrersitz wirft Doug, Boyfriend von Sara, der Schüchternen, einen Blick in die Strassenkarte, und schon kann’s weitergehen.

Unterwegs sieht man eine (fette) Anhalterin das Däumchen raushalten, doch unsere Freunde fahren einfach weiter. (Sehr nett.) Die Anhalterin hockt sich schnaubend hin und isst eine Banane, wird dann aber im nächsten Moment von Jason getiltet, der ihr ein Messer durch den Hals jagt. (Das war der letzte Mord für die nächsten zwanzig Minuten, macht’s euch gemütlich.)

Familie Jarvis will sich grade zum Abendessen hinsetzen, als draussen die Teenager vorfahren und begrüsst werden wollen. Samantha und Sara ziehen sich später ins Badezimmer zurück, um Samanthas Schlampentum, Saras Schüchternheit und die Bettenverteilung zu besprechen. Trish geht ins Bett, während ihre Mutter noch aufbleibt und Tommy seinerseits liegt bereits in den Federn, von wo aus er zum Nachbarhaus rüberguckt und mitkriegt, wie Samantha sich für die Schlafenszeit auszieht und dann mit Paul rummacht. Der kleine Spanner.

Der nächste Tag beginnt mit einer Wanderung unserer Feriengruppe runter zum See. Auf dem Weg jammert Jim wieder wegen Betty rum, während Ted Weisheiten bezüglich Weiber zum Besten gibt. Die beiden stellen ihr Gespräch aber ein, als Zwillings-Mädels ebenfalls im Teenager-Alter auf ihren Rädern auf die Gruppe treffen und sich dem Weg zum See anschliessen. Daraus könnte ja noch was werden, nicht? Der schüchternen Sara ist der Weg zu lang, also geht sie lieber zurück, um dann mit dem Wagen an den See runter zu fahren. Ich dachte schon, das sei einfach eine besonders dümmliche Ausrede, um sie von der Gruppe zu trennen und in Ruhe von Jason um die Ecke bringen zu lassen, doch mehr als ein ziemlich dämlicher False Scare (Sara läuft rückwärts gegen einen Ast und erschrickt darob) ist dann doch nicht drin.

Schlussendlich sind alle am See (wobei die Fussgänger vor Sara eintreffen) und nun wird’s auch langsam mal Zeit fürs Nacktbaden! Die Jarvis-Kinder plus Hund verschlägt es auch ans Gewässer, aber da Trish Tommy den Anblick der Nackedeis nicht zumuten will, verschwinden sie wieder. Auf dem Rückweg säuft der Wagen ab, aber Tommy kennt sich mit Motoren aus und schaut sich das mal an.

Am See erweist Sara sich als Spielverderberin, will sagen, sie weigert sich als einzige, sich auszuziehen. Samantha droht daraufhin, so lange abzutauchen, bis Sara sich umbesinnt. Die pfeift zunächst darauf, wird dann aber ordentlich nervös, als Samantha einfach nicht mehr auftaucht. Doch plötzlich kommt die vermeintlich Abgesoffene aus dem Wasser geschossen und zieht Sara ins kühle Nass. Ach, wie lustig…

Tommy hat indes erfolglos versucht, das Auto wieder zum Laufen zu bringen. Da nähert sich jemand unbemerkt, schleicht sich an Tommy ran, erreicht ihn schliesslich und… Ha, es ist gar nicht Jason! Nur ein weiterer blöder False Scare in Person von Rob Dier, der den Motor kurzerhand flickt und dafür nur ein Stück weit mitgenommen werden will. Er beschreibt sich als Bärenjäger, was ihm Tommy aber nicht glauben will… wieso auch immer. (Sein Misstrauen dem Fremden gegenüber ist Sekunden später auch schon wieder vergessen.) Beim Haus der Jarvis angekommen, schleppt Tommy Rob begeistert mit auf sein Zimmer und… Nicht, was ihr denkt! Der kleine Nerd will ihm nur seine Masken zeigen und erschreckt ihn mit einem künstlichen Rieseninsekten-Bein. (Ach, wie süss, noch ein False Scare. Kann bitte wieder mal was Richtiges passieren?)

Abends. Im Haus der Feriengruppe ist’ne Party im Gange: Während Sara und Doug sich zurückhalten, knutscht Paul mit Samantha rum, Ted und Jim hingegen versuchen, Tina und Terri, die Zwillinge, zu beeindrucken. Jim legt hierzu eine Platte Rockmusik auf und verfällt in spastische Zuckungen, oder, wie Farin Urlaub sagen würde: Auf ’ner Guter-Tänzer-Skala eingeteilt von eins bis zehn wäre Jim bei minus sieben. Höchstens. Paul schaltet schliesslich auf Kuschelrock um, da kann man schön eng tanzen…

Rob verlässt indes die Jarvis wieder, Trish begleitet ihn nach draussen, bietet ihm ein Plätzchen an, falls es regnen sollte, und kriegt von ihm zum Abschied ein Bussi auf die Wange. Herzig.

Warmduscher Jim ist etwas zerknirscht, weil Terri nicht wirklich was von ihm wissen will, liefert die sich doch lieber einen Biersauf-Wettbewerb mit ihrer Schwester. Gewinnen tut aber Tina und kriegt als Preis einen Tanz mit Paul. Dessen Freundin Samantha stapft wütend davon, um im See schwimmen zu gehen. Die schüchterne Sara macht sich sorgen um sie, aber ihr Doug will sein Gspusi dabehalten und verspricht ihr stattdessen, mit Paul über dessen Verhalten zu reden. Ted seinerseits ist wütend auf Paul, weil der ihm Tina abspenstig gemacht hat. Interessiert das eigentlich irgendwen?

Drunten am See hört Samantha in den Büschen das Knacken eines Astes, lässt sich aber nicht davon abhalten, sich nackig auszuziehen (Titten!) und ins Wasser zu gehen. Sie schwimmt raus zu einem Gummiboot und legt sich bäuchlings herein, doch da schiesst plötzlich Jason aus den Wellen und ersticht sie von unten mit einem Messer. Jawohl! Wurde aber auch Zeit, dass wieder mal was geschieht!

Bei Paul, der noch gar keine Ahnung davon hat, dass er wieder Single ist, kickt das Gewissen doch noch ein und er löst sich von Tina, um Samantha hinterher zu laufen. Der Zwilling schnappt sich dann halt das, was noch übrig ist: „Jimmy. Wieso gehen wir nicht nach oben?“ Ted bleibt angefressen mit Terri im Wohnzimmer zurück.

Paul hat inzwischen den See erfolgreich erreicht, springt ebenfalls ins Wasser (behält dabei aber zumindest die Unterhose an) und schwimmt zu dem Gummiboot raus, in dem er Samantha liegen sieht. Dass diese tot ist, merkt er aber relativ schnell und schwimmt voller Panik zum Bootssteg, um sich aus dem Wasser zu wuchten, wird aber von Jason, der offensichtlich die ganze Zeit extra auf ihn gewartet hat, mit einer Harpune oder so was in der Art abgeschossen. Bärenjäger Rob hat zufälligerweise die Zelte ganz in der Nähe aufgeschlagen, hört Pauls Todesschrei, nimmt seine Machete zur Hand und bewegt sich in Richtung See, kehrt aber sofort wieder um, als er Jason bei seinem Zelt rumstöbern sieht. Bis er zurück ist, ist der Killer längst verschwunden, hat aber ein zerstörtes Gewehr und weitere Schäden an Robs Ausrüstung zurückgelassen.

Während Ted und Tina sich daran machen, den Beischlaf zu vollziehen, findet Ted ein paar alte Filme, legt diese in einen ebenso alten Projektor ein und schaut sich zusammen mit Terri, Sara und Doug rumhüpfende Nackedeis aus den Zwanzigerjahren an. Terri hat allerdings bald genug davon, geht nach oben und bettelt ihre Schwester an, mit nach Hause zu kommen, muss sich dann aber alleine auf den Weg machen, weil Tina immer noch mit Jim beschäftigt ist. Draussen, wo es inzwischen Katzen und Hunde regnet, müht sich Terri mit ihrem Fahrrad ab, wird dann aber von Jason abgestochen und mit einem Pfahl an die Hauswand gedängelt, bevor sie sich in Bewegung setzen kann. Drinnen kriegt davon natürlich keiner was mit: Während Ted sich weiterhin seine Steinzeitpornos ansieht, verziehen sich Sara und Doug nach oben, um es Jim und Tina gleichzutun.

Inzwischen kehrt Mrs. Jarvis nach Hause zurück (vom Joggen, denke ich mal) und muss feststellen, dass Kinder und Hund abgängig sind und das Licht nicht mehr geht. Auf der Suche nach den Abwesenden geht sie zurück nach draussen in den Regen, wo sie dann plötzlich heftig erschrickt wegen… naja, wegen irgendwas halt, und sich damit aus der Handlung verabschiedet.

Trish, Tommy und Gordon waren, so sehen wir jetzt, mit dem Auto unterwegs. (Wieso? Ich weiss es nicht genau, nehme aber mal an, sie sind Tommys Kabel, von dem vor langer Zeit mal die Rede war, in die Stadt holen gegangen.) Daheim angekommen, finden sie nun ebenfalls ein leeres Haus vor, das Licht ist immer noch ausser Betrieb. Während Tommy dort wartet, begibt sich Trish auf er Suche nach ihrer Mutter nach draussen und tappt im Wald herum (und zwar in einem dünnen Kleidchen und ohne Schuhe). In selbigem stösst sie auf Robs verlassenes Zelt und macht es sich darin gemütlich. Da nähert sich ein POV, holt mit dem Messer aus und schneidet durch den Stoff des Zeltes! Ist Trish nun dran? Ach, woher denn, es ist ja nicht Jason, sondern bloss Rob, der sie für den Killer hielt. Schnarch.

Jim und Tina haben in der Zwischenzeit die Paarung hinter sich gebracht und ersterer lässt sich von dem Mädel bestätigen, dass er kein „Dead Fuck“ sei. Solange sich Tina im Badezimmer für die nächste Runde vorbereitet, geht Jim ins Wohnzimmer runter, um Ted, der immer noch seine Filmchen schaut, seinen Erfolg beim weiblichen Geschlecht unter die Nase zu reiben. Danach geht er in die Küche, um eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank zu holen. Den Korkenzieher findet er zunächst mal nicht, aber schliesslich kommt ihm Jason zur Hilfe und nagelt damit Jims Hand am Küchenbord fest. Und weil’s so schön ist, hakt er ihm gleich noch ein Fleischerbeil in die Fresse. (Okay, ein „Dead Fuck“ ist Jim also nicht, aber immerhin zum „Dead“ reicht’s jetzt doch noch. Har har, nennt mich Comedy-King.)

Tina kommt zurück ins Schlafzimmer, das sie überraschend leer vorfindet. Bei einem Blick aus dem einen Fenster wundert sie sich darüber, dass Terris Drahtesel immer noch draussen steht, bei einem Blick aus dem zweiten Fenster wird sie von Jason überrascht, der auf einem Mauervorsprung stehend durch das Glas bricht, Tina packt und aufs Autodach runter wirft. Autsch.

Rob zeigt Trish in seinem Zelt dieweil ein paar Zeitungsartikel über Jason, erklärt ihr, dass der Kerl seine kleine Schwester Sandra gekillt habe (siehe zweiter Teil) und dass er immer noch frei herumlaufen müsse, schliesslich sei seine Leiche aus dem Leichenschauhaus verschwunden. Trish hält es für möglich, dass bloss jemand Jasons Körper gestohlen habe (die Nekrophilen werden auch immer verzweifelter), Rob weiss jedoch: „Zwei Leute im Krankenhaus werden vermisst. Ist das Zufall? Er lebt!“ Damit ist Trish überzeugt und panikt, weil Tommy (der gerade dabei ist, am Sicherungskasten rumzuwerkeln) ja alleine Zuhause sitzt.

Sara und Doug vergnügen sich zusammen unter der Dusche, während Ted sich noch immer seine Zwanzigerjahre-Pornos anschaut (der muss ein ganzes Lager von den Filmchen entdeckt haben), ohne was davon mitzukriegen, dass Jason sich in der Küche (wo Jim weiterhin unbeachtet herumliegt) ein Messer holt. Entweder vom Alkohol beduselt oder vor Geilheit überwältigt, geht Ted zur Leinwand, um an den projizierten Schönheiten herumzugrabbeln. Grad in dem Moment reisst der Film, was Ted aber nicht lange ärgert, sticht Jason doch durch die Leinwand hindurch sein Messer in des Teenagers Hinterkopf. (Und dabei ist der nicht einmal selbst zum Stich gekommen, har har.)

Sara ist fertig mit Duschen und entschwindet zwecks Haare föhnen in ihr Zimmer, während Doug noch ’ne Arie zum Besten gibt. Jason reagiert empfindlich auf solch Gesinge, zerdeppert das Milchglas der Dusche und zerdrückt Dougs Birne an den Fliesen wie eine faule Melone.

Als Sara wenig später nachguckt, wo ihr Besteiger bleibt, findet sie nur noch dessen Leiche vor, rennt kreischend runter zur Eingangstüre, die aber grade verschlossen ist. Jason kommt ihr zur Hilfe, indem er die Türe von draussen mit der Axt öffnet. Dass er sein Arbeitsgerät hiernach in ihrem Brustkasten verstaut, dürfte ihre Begeisterung aber weniger finden. Abgang Sara. Dass die Kleine bei alledem ihr Badetuch nicht verliert, nötigt mir allergrössten Respekt ab.

Ein Haus weiter ängstigt sich der kleine Tommy, weil irgendwer durch die Eingangstüre einbricht. Doch es sind nur Rob und Trish, was für ein Glück. Da Mutter Jarvis noch immer nicht zurück ist, versucht Trish, per Telefon Hilfe zu holen, doch genau diesen Zeitpunkt sucht Jason sich aus, um die Leitung zu kappen. Rob und Trish, unsere verantwortungsvollen Erwachsenen, lassen Tommy wiederum alleine zurück, während sie mitsamt Gordon, der Töle, zum Nachbarshaus gehen, wo sie die zertrümmerte Eingangstüre vorfinden. Uh oh. Rob geht mit der Taschenlampe und einem Messer voran (statt einfach mal Licht zu machen), während Trish mit der Machete nachkommt, und will dann in den Keller, als plötzlich der Strom ausfällt. Er geht trotzdem runter, aber mehr als ein paar Ratten gibt’s dort unten scheinbar nicht.

Da winselt Gordon irgendwas und verzieht sich in den oberen Stock, Trish geht ihm nach. Plötzlich springt die Töle, ersichtlich ohne äussere oder sonstige Veranlassung, durch ein Fenster und ist wahrscheinlich tot. (Die Landung sehen wir zwar nicht, aber der Hund ist hiermit aus der Handlung verschwunden.) Kann mir irgendwer den Sinn dieser Szene erklären? (Jason kann ja auch nichts damit zu tun gehabt haben, wie wir gleich sehen werden.)

Trish landet irgendwie im Badezimmer, wo die Dusche noch läuft. (Hä? Zumindest bei mir Zuhause läuft die Dusche nicht mehr, wenn der Strom ausfällt. Die Wasserpumpe geht ja nicht von alleine, do!) Am Boden zieht sich eine nette kleine Blutspur hin, an deren Ende sich ein mit dem Messer an die Wand genagelter Doug findet. Nun eilt Trish kreischend von dannen und runter in den Keller, um nach Rob zu rufen. Der lebt überraschenderweise immer noch und kommt die Treppe hoch, bleibt dann aber mit dem Fuss in einer morschen Stufe stecken. Dabei lässt er sein Messer fallen und ist blöd genug, es holen zu gehen. Auf diesen Moment hat Jason gewartet, um aus dem Dunkeln zuzuschlagen. (Hätte er theoretisch schon die längste Zeit tun können, aber wer weiss schon, was in seinem Kopf vorgeht.) Das war’s dann mit Rob. Trish, dummes Weib, das sie ist, nimmt erst auf mehrfachen Zuruf Robs hin die Beine in die Hand, bleibt dann aber bereits im Wohnzimmer stehen… und kehrt zurück. BLÖDE KUH!

Im Keller findet sie nun nur noch den toten Rob, jedoch keinen Jason vor, also geht sie wieder… doch auf der Treppe kracht plötzlich Jason mit der Hand durch das Holz und greift nach ihrem Fuss, mit ein paar Schlägen mit der Machete kann Trish sich aber befreien und läuft endlich mal davon, kommt aber nicht weiter als bis zur Vordertür, denn dort hat jemand die tote Leiche von Tinas ermordetem Körper auf die Fussmatte gelegt. Statt nun einfach über sie rüberzusteigen, wie es jeder vernünftige Mensch tun würde, dreht Trish sich um und sucht nach einem anderen Ausgang. Meine Fresse… (Ich möchte übrigens gerne mal wissen, *wann* Jason Tina dort hingelegt haben soll. Vorhin, als Rob und Tina das Haus betraten, lag die ja noch nicht dort, und soweit ich das verstanden habe, befand Jason sich die ganze Zeit über im Keller.)

Stattdessen geht das Dummhuhn halt durch die Küche, aber die dortige Türe nach draussen wird durch den davor genagelten toten Jim versperrt. Letzter Versuch: Trish schnappt sich einen Stuhl, zertrümmert damit das Fenster, haut durch dieses ab (sie hat Glück, dass Jason solange im Keller wartet) und läuft zurück nach Haue, wo sie von Tommy eingelassen wird. Während die beiden versuchen, mit Nägeln und Brettern das Haus zu verrammeln, schleppt Jason sich endlich aus dem Keller…

….und macht sich wenig später eine Freude daraus, Robs Leiche (die er vorher aber noch nicht bei sich hatte) durch das Fenster in die gute Stube der Jarvis zu schmeissen. Statt dass Trish nun zusammen mit Tommy die Füsse unter die Hand nimmt, beugt sie sich über Rob, während Jason durch ein weiteres Fenster platzt, um sich den Jungen zu schnappen. (Alle Achtung, hier geht aber jede Menge Glas kaputt.) Trish nimmt den Hammer, haut damit auf Jasons Birne ein und vergräbt schliesslich das Spitze Ende in dessen Hals, bis er Tommy loslässt. Daraufhin kommt er durch die Vordertüre rein (die ihm nur geringen Widerstand leistet) und benutzt seinerseits den Hammer als Wurfgeschoss, wobei er den Hohlkopf Trishs nur knapp verfehlt. Die Geschwister rennen die Treppe hoch und verbarrikadieren sich in Tommys Zimmer, will sagen, laufen offenen Auges in eine Sackgasse. Gut gemacht.

Jason holt wiedermal die Axt und macht sich daran, sich Einlass zu verschaffen, kriegt aber von Trish Tommys Computermonitor auf den Schädel geknallt. Das und der Stromschlag, den er dabei erhält, schalten ihn vorerst aus. Trish verklickert nun Tommy ihren Plan, Jason wegzulocken, während er sich in Sicherheit bringen soll, und schleicht sich am geplätteten Jason vorbei. Der wacht rechtzeitig auf, um mit der Axt nach ihr zu schlagen, verfehlt sie aber wiederum. (Zielwasser ausgegangen?) Es gelingt ihr aber, ihn von Tommy weg und ins Nachbarhaus zu locken, wo sie wieder die Treppe hoch läuft (seufz) und dann, weil hier jeder mal darf, durch ein Fenster springt. Freilich kommt sie dabei nicht um, denn ihr Sturz wird durch ein Vordach etwas abgebremst, bevor sie auf dem matschigen Erdboden landet. Jason nimmt lieber den klassischen Weg zurück nach unten, während Trish sich langsam und mühsam wieder aufrappelt und zurück nach Hause schleicht.

Dort stellt sie mit einiger Verbitterung fest, dass Tommy, die ungehorsame Kröte, nicht abgehauen ist. Er hat sich stattdessen mit einem Zeitungsartikel mitsamt einem Bild Jasons, den er in Robs Rucksack gefunden hat, ins Badezimmer verzogen und schneidet sich die Haare. Ist jetzt aber auch egal, denn Jason tritt auf und bedrängt Trish, die sich mit ihrer Machete zu verteidigen versucht. Immerhin schafft sie es, ihm die linke Hand zu spalten (lecker!), kann aber nicht verhindern, dass er sie schliesslich an der Kehle zu packen kriegt und sie auf den Boden drückt. Da kommt Tommy die Treppe runter, mit rasiertem Schädel, und ruft: „Erinnerst du dich, Jason?“ (*Das* ist Tommys Plan? Oh mein…)

Völlig verwirrt lässt Jason von Trish ab und nähert sich Tommy, was dessen Schwester zum Anlass nimmt, sich die Machete zu schnappen und damit auf Jason zu zielen, doch da dieser sich im ungünstigsten Moment umdreht, schafft sie es bloss, dessen Maske von seinem Gesicht zu hauen. Jasons Fresse ist derart wohlgeformt und schön, dass Trish ihre Waffe vor lauter Schreck und Ekel fallen lässt und sich in eine hysterische Kreischorgie verabschiedet. Während Jason verzweifelt versucht, ihr das Maul zu stopfen, nimmt Tommy die Machete an sich, holt aus und pfeffert sie dem Killer, der sich gerade nach ihm umdreht, volle Kanne in die fiese Fresse. Jason fällt vornüber, wobei sich die feststeckende Klinge noch tiefer in seinen Schädel bohrt. Blutigst!

Tommy und Trish fallen sich erleichtert in die Arme, da regt sich Jason! Tommy schnappt nochmals die Machete und haut zu und haut zu und haut zu und haut zu etc. Weissblende.

Später, im Hospital. Trish liegt im Krankenbett und erbittet sich vom Arzt, ihren kleinen Bruder sehen zu dürfen. Tommy wird hereingelassen, umarmt seine Schwester… und guckt ominös in die Kamera. Waah!

Auch diese vierte Runde der Saga um den Killer vom Crystal Lake spart sich die originellen Ideen für ein andermal auf und begnügt sich damit, das bereits vom ersten Teil vorgegebene Handlungsschema ohne grosse Abweichungen zu variieren: Man verfrachte ein paar Teenager an den See, den Rest macht der Killer. Punkt. Die üblichen Klischees lassen nicht lange warten: Die Teenager unterschreiben ihr Todesurteil, indem sie Sex haben (wobei Jason das hier nicht so eng sieht und die Leute auch so um die Ecke bringt), auf der Flucht vor dem Killer rennt ständig irgendwer die Treppe hoch oder macht sonst was Dummes, Jason kann sich in Sekundenbruchteilen von einem Ort zum anderen teleportieren, etc.

Story-Schlampereien wie das nie geklärte Verschwinden von Mrs. Jarvis oder Töle Gordons rätselhafter Sprung aus dem Fenster verwundern nicht weiter, Tommys Plan zur Verunsicherung Jasons ist dann aber doch unerwartet debil. (Da macht selbst Ginnys Verkleidung als Mrs. Voorhees im zweiten Teil mehr Sinn.)

Apropos debil: Die Tendenz der Filmreihe, sich vom ernstzunehmenden Horror weg und in Richtung Comedy zu bewegen, hat sich ja schon im dritten Teil angekündigt und für einige bestenfalls laue Scherzchen gesorgt. Hier fühlt man sich nun teilweise wirklich in die nächste Teenie-Komödie versetzt und muss sich als Zuschauer mit peinlichen Gags (siehe beispielsweise Jimmys Tanzkünste, haha, ich lach mich tot) sowie absolut uninteressanten Teenie-Problemen (wer schläft mit wem, etc.) herumschlagen. Besonders die ungefähr zwanzigminütige Durststrecke zwischen dem Mord an der Anhalterin und Samanthas Abgang, die zur Einführung der „Charaktere“ dient, nervt einen mit dem Scheiss und es ist eine Wohltat, wenn Jason endlich das Messer wieder in die Hand nimmt und zur Tat schreitet. Regisseur Joseph Zito („The Prowler“, „Missing in Action“, „Invasion U.S.A.“, “Red Scorpion”, “Delta Force One: The Lost Patrol”) sorgt dann auch für ein angenehmes Tempo, wobei seine Inszenierung nicht gerade vor Kreativität überläuft.

Mit Jasons Eingreifen verschwinden dann auch endlich die stereotypen Pappnasen nach und nach aus dem Film: Lawrence Monoson (der es von „Deep Space Nine“ über „Beverly Hills, 90210“ und „Chicago Hope“ bis hin zu „ER“ oder „CSI“ und „CSI: Miami“ zu vielen kleinen Auftritten in TV-Serien und einer Handvoll Filmen geschafft hat) fällt einem als Möchtegernkomiker Ted auf die Nerven, Judie Aronson („American Ninja“, „The Sleeping Car“, kurze Auftritte in „Hannibal“ oder Serien wie „Beverly Hills, 90210“ und „Law & Order: Criminal Intent) ist als Samantha halt einfach die Schlampe, Barbara Howard („Falcon Crest“, „Amityville: A New Generation“) als Sara die eher Unsichere, Crispin Glover (zu sehen in „Back to the Future“ als George McFly, „Wild at Heart“ und „Willard“) ist in der Rolle des Jimmy der verklemmte Loser (was sagt das über mich aus, dass ich mich mit dem noch am besten identifizieren konnte?). Peter Barton („Sunset Beach“) als Doug und Clyde Hayes („Neon Maniacs“) als Paul bekommen schlicht und einfach gar keine Persönlichkeit mit auf den Weg, das Gleiche gilt für Camilla und Carey More als Tina, bzw. Terri. (Mehr als dass sie Zwillinge sind erfahren wir nicht über sie.) Joan Freeman („Tower of London“, „The Three Stooges Go Around the World in a Daze“) bekommt als Mrs. Jarvis nicht besonders viel zu tun und verschwindet, wie schon gesagt, unauffällig. (Den Gerüchten zufolge wurde eine Szene gedreht, in der Trish ihre tote Mutter finden, wurde dann aber aus Pietätgründen oder weshalb auch immer nicht verwendet.)

Kimberly Beck („Massacre at Central High”, kleine Rollen in “Le grand bleu” oder “Independence Day”) ist halt das (zugegebenermassen äusserst hübsche) Final Girl, Erich Anderson (Auftritte in „CSI“, „The X-Files“, „The Outer Limits“ oder „Close to Home“) wird als Rob Dier, der über seine Schwester Sandra eine Verbindung zum zweiten Teil schafft, dank seiner Rachegelüste Jason gegenüber zum interessantesten Charakter (die Gelegenheit, aus ihm einen richtigen Gegner Jasons zu machen, verpasst man aber leider). Corey Feldman („Gremlins“, „Stand by Me“, „Storm Trooper“) hat als Tommy sicher die ungewöhnlichste Rolle inne: Ein kleiner Junge als Jasons Endgegner, wer hätte damit gerechnet. Obwohl als kleiner Nerd charakterisiert, nervt er nicht. Jason wird von Stuntman Ted White eindrücklich gespielt, der in seiner Karriere schon Clark Gable oder John Wayne doubelte, allerdings nicht ganz glücklich damit war, Jason gespielt zu haben und seinen Namen aus den Credits entfernen liess.

In Sachen Nudity ist der Film freizügiger als alle seine Vorgänger und Nachzügler, machen sich die Mädels hier doch oft und gerne nackig. Was Splatter und Gore anbelangt, gehört er zu den blutigeren Vertretern: Am spektakulärsten sind der „Kopfdreher“ am Anfang sowie Jasons blutiges Ende (genial übrigens dessen Maske), bei Jimmy suppt es auch ordentlich, der Rest der Effekte ist zumindest gut gemacht. Tom Savini („Dawn of the Dead“, „Creepshow“), der hier seinen zweiten und letzten Einstand in der Friday-Reihe gibt, liefert gewohnt gute Arbeit ab. (Es muss aber gesagt werden, dass zumindest Teil drei im Vergleich mehr Gore zu bieten hat. Also, mengenmässig und so, von der technischen Umsetzung her ist Savini ungeschlagen.)

Komponist Harry Manfredinis („Zombie Island Massacre“, „The Hills Have Eyes Part II“, “Deep Star Six”, “Wishmaster”) Leistung ist ebenso wenig zu bemängeln. Schade nur, dass er hier das schmissige Titelthema aus dem vorherigen Teil nicht mehr verwendet.

Die DVD, die ich betrachten durfte, stammt aus der Box „Friday the 13th – From Crystal Lake to Manhattan“ (Code 1), auf der ja bekanntlich alle acht Teile der Paramount-Ära zu finden sind. Neben einer englischen und einer französischen Tonspur in Mono finden sich englische und spanische Untertitel, die Bildquali ist nicht zu bemängeln. Auf der Bonus-DVD der Box finden sich der Trailer zu diesem Film sowie mehrere Dokumentationen über die Reihe insgesamt. Da kann man sich nicht beklagen.

Fazit: „Friday the 13th: The Final Chapter“ überzeugt durch gute Splattereffekte und viel Nudity, hätte aber weniger Anflüge von Teenie-Komödie und ein etwas durchdachteres Drehbuch vertragen. Alles in allem kein fantastischer Film, aber guter und unterhaltsamer Slasher-Durchschnitt. Wer die anderen „Friday“-Filme mag, greift auch hier nicht daneben.

(c) 2007 Gregor Schenker (manhunter)


BOMBEN-Skala: 4

BIER-Skala: 6


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