Firehawk

 
  • Deutscher Titel: Firehawk
  • Original-Titel: Aurora Operation Intercept
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  • Regie: Paul Levine
  • Land: USA
  • Jahr: 1995
  • Darsteller:

    Gordon Pruett (Bruce Payne)
    Francesca Zaborszin (Natalya Andreijchenko)
    William Stenghel (Lance Henriksen)
    Andy Aldrich (John Stockwell)
    Johann Wells (Michael Champion)
    Victor Varenkov (Dennis Christopher)
    Flight Engineer Murphy (Corbin Bernsen)
    Dr. Zaborszin (Curt Lowens)
    Sharon Pruett (Corinne Bohrer)
    Capt. Hulett (John Prosky)


Vorwort

Ich denke mal, eine ganze Menge meiner Leser machen sich falsche Vorstellungen davon, wie ich die zu reviewenden Filme aussuche. Klar, ein gewisser Anteil der Reviews kommt natürlich zustande, weil ich den entsprechenden Film schon vor Jahren mal gesehen habe und jetzt, als ganz doller Internet-Filmverhackstücker, glaube, der sei fällig, oder gezielt bei ebay, Börsen oder auf´m Grabbeltisch bei Karstadt Schund (oder was ich auch immer dafür halte) einkaufe (was allerdings wieder voraussetzt, dass der stets auf Armenhausniveau dahinvegitierende Doc und seine Miezekatze mal wieder drei bis fünf Euro zum sinnlosen Verjuxen übrig haben).

Dann gibt´s natürlich noch die Fälle, in denen mildtätige Seelen (oder sadistische Quälgeister, je nachdem) mir Filme zum Verriß spenden oder zwangsverabreichen. Eine nicht zu unterschätzende Anzahl von DVDs erreicht mich aber wie seinerzeit das Kind die Jungfrau, per heiligem Geist bzw. wohlmeinenden Sponsor. Da sind dann durchaus mal Titel dabei, die ich unter normalen Voraussetzungen nicht mit der Kneifzange anfassen würde, als nicht reviewürdig mit einem Bit abspeise (weil zu gut oder zu belanglos), und dann eben die, von denen ich noch nie in meinem Leben was gehört habe, und die ich dann einer gewissen Vorsortierung unterziehe – da wird dann das Cover begutachtet, der Klappentext gelesen und Darsteller und Regisseure einer kurzen Prüfung unterzogen und anschließend entschieden, ob die Scheibe auf dem „da wird mal ein Bit draus“-Stapel oder dem „damit muss ich mich ausführlicher befassen“-Stapel landet.

Firehawk qualifizierte sich recht unangefochten für den letzteren Stapel – DVD von CinePlus aus dem VPS-Lizenzstamm, Mitwirken von Lance „ich spiel jeden Scheiß“ Henriksen und ein Cover, dass sowas ähnliches wie einen Stealth Fighter mit aufgeblendetem Fernlicht zeigt. Garniert mit einem Regisseur, der mir völlig unbekannt ist und dem ein oder anderen weiteren C-Promi im Cast sah das auf den ersten Blick nach der Sorte „der könnte auch von Wynorski sein“ aus. Abgesehen davon war ich in jüngeren Jahren ein Fan von Filmen um Superflugzeuge und ähnlichen technischen Schmu und das meiste von dem, was ich mir damals mit wachsender Begeisterung reinzog, würde ich heute ohne Gewissensbisse an dieser Stelle demontieren. Müsste sich also eigentlich reviewtechnisch lohnen. Wir werden sehen…


Inhalt

Wie kann ein Film, der sich, laut Coverblurb, um eine Superschurkin dreht, die mit Hilfe eines Satelliten unschuldige Flugzeuge vom Himmel holt, beginnen? Klar, mit einem ominösen POV-Shot, der sich in bester Slasher-Gedächtnis-Manier des Nächtens im Vorgarten eines Vororthäuschens rumstiehlt. In dem Vororthäuschen hockt allerdings keine demnächst zu killende Teenagebraut in Vorbereitung oder Nachgang zu vorehelichem Sex, sondern ein alter Knabe (der jedem, der Full Moon´s Mandroid gesehen hat, bekannt vorkommen dürfte), der mit seiner Tochter telefoniert. Letztere quasselt über Handy vom Auto aus (macht man doch nicht, sowas, ist erstens gefährlich und kostet zweitens Bußgeld), beide befleißigens ich heftiger russischer Akzente, auch wenn Töchterlein auf den streng russisch-orthodoxen Vornamen Francesca hört (kann es sein, dass dieses Drehbuch mal wieder jemand geschrieben hat, der vorher kurz im Weltatlas geblättert hat und auf die überraschende Erkenntnis gestoßen ist, dass Russland als europäisches Land gilt? Können wir ja noch froh sein, dass der alte Mann nicht Karl-Heinz heißt…). Die beiden haben gewisse Meinungsverschiedenheiten – Papa hat sich für irgendetwas entschieden (keine Ahnung, wofür genau), was der Tochter nicht recht ist. Sie würd´ das gerne ausdiskutieren, er nicht und legt daher auf. Der POV-Shot hat sich mittlerweile in ein paar Hosenbeine und Schuhe verwandelt, sich ins Haus gebeamt und in eine offenbar bedrohliche Pose geworfen.

Als Francesca wenig später in der Vorortsiedlung eintrifft, wird sie vom Geblinke von Polizeiblaulichtern begrüßt – aus dem Haus wird eher stillos ein Leichensack getragen, Francesca macht sich die Rechnung auf, dass der Sackinhalt durchaus mal ihr Papa gewesen ist und bekommt den zu erwartenden hysterischen Anfall. Im Hintergrund verdrücken sich verdächtig nach Government Spooks aussehende Typen in einen unauffälligen Wagen, was der aufmerksamen Franzi nicht entgeht: „Mörder! Ihr habt meinen Vater umgebracht!“ Waaah (so sind die jungen Frauen heutzutage, they´ll always jump to conclusions). Und zur allgemeinen Erläuterung noch soviel: die Plotte spielt durchaus in Amerika, nicht, dass jemand noch meint, wir wären in Moskau oder so.

Nach diesem nervenzerfetzenden Auftakt katapultieren wir uns drei Jahre in die Zukunft und an Bord eines Jumbo-Jets im Landeanflug auf New York. Im Cockpit sitzt u.a. der offenbar für einen Drehtag zwangsverpflichtete Corbin Bernsen (nicht, dass er ein so großer Star wäre, aber eine doch recht bekannte Nase für einen Zwei-Minuten-Mininebenrollen-Auftritt zu verpflichten, kann irgendwie nicht mit rechten Dingen zugehen), die Passagiere mampfen, lesen, gucken Film, was man halt so tut. Ich frage mich zweierlei: Tragen Stewardessen wirklich hochhackige Schuhe (ich hab da ehrlich gesagt noch nie wirklich drauf geachtet, ich halte es aber für eher unpraktisches Fußwerk an Bord eines Flugzeugs) und ist es wirklich sinnvoll, zwanzig Minuten vor der Landung noch Kissen an die Passagiere auszuteilen (oder landet der Pilot wirklich so schlecht?)? Da plötzlich – ein nerviger Hochfrequenzton peinigt die Cockpitbelegschaft, sämtliche Instrumente fallen aus und auch die Triebwerke legen unbefristet die Arbeit nieder. Kurz und gut – es geht abwärts (und mir schwant übles: Elektromagnetischer Puls [EMP], das Plot-Device schlechthin für faule Autoren? Und „im Flugzeug“ werden die Ruckeleien natürlich mit der bewährten Technik „Kamera schütteln“ erzeugt). Mittels äußerst, eh, schlichter Spezialeffekte schraubt sich der Jumbo ungebremst in den atlantischen Ozean und explodiert beim Aufprall (die Effekte werden nicht besser, aber immerhin, angesichts des gezeigten Könnens der FX-Künstler ging ich beinahe davon aus, wir würden den eigentlichen Absturz gar nicht erst zu sehen bekommen). Ka-Bumm, und weg ist der Bernsen.

Wenig später, Flughafen Los Angeles. Major Gordon Pruett, genannt erstens Gordie und zweitens aus etwas unerfindlichen Gründen „Firehawk“, plant mit seiner entzückenden Familie (blondes Frauchen, zwei ganz reizende Dreikäsehochkiddies) einen lange fälligen Urlaubsabstecher nach London zu unternehmen (also, okay, London mag hübsch sein, aber wenn ich nach Jahren endlich wieder Ferien machen könnte, und dann noch mit Familie, wär das Vereinte Königreich nicht meine allererste Wahl). Gordies Kumpel und Partner Andy spielt den Gepäckträger, dieweil die (natürlich auch an den Flugsteig übertragenen) TV-Nachrichten vom zweiten fatalen und rätselhaften Flugzeugabsturz innerhalb zweier Tage berichten. Sharon, des Gordies Weib, schiebt Muffensausen: „Meistens passiert dreimal was!“ (Das siehst du falsch, Baby, Prominente kratzen im Dreierpack ab). Darüber muss sich zumindest Gordie keine Gedanken mehr machen, denn es materialisieren sich zwei Anzugträger im Auftrag des Verteidigungsministeriums und verpflichten Gordie und Andy für einen neuen, ultradringlichen Geheimauftrag. Tja, wenn man sich so´n blöden Job aussucht, darf man sich nicht wundern. Sharon vergießt die ein oder andere Träne, hockt sich mit den Kiddies dann aber trotzdem in den Ferienflieger, während Gordie und Andy zur Airforce-Basis Groom Lake, Nevada, transportiert werden und dem stellvertretenden Verteidigungsminsiter Wolfowitz, äh, tschuldigung, natürlich Stenghel (ist aber auch ein lustiger Name, und gemimt wird der von unser aller Lance) vorgeführt werden. Der hält sich nicht mit großen Vorreden auf und behauptet, es gäbe große Probleme (dieweil Sharon und die Kinder abheben. US-Soldaten verdienen eindeutig zu viel Geld, die Family fliegt first class. Und wer daraus, also aus dem Flug an sich, nicht der ersten Klasse, nicht sofort DEN dramatischen Plot-Punkt des Films konstruiert, sollte noch mal ein paar Jahre die Baumschule besuchen).

Stenghel führt eine Videobotschaft vor – niemand anderes als Francesca übernimmt die Verantwortung für die Abstürze. Ihre Motivation ist ein recht generischer Hass auf die US-Regierung, weil sie nach wie vor der Überzeugung anhängt, die hätte ihren lieben Papa auf dem Gewissen. Sofern man US-seits nicht zugibt, den alten Knacker eliminiert zu haben und bei der Gelegenheit auch noch die Identität des Killers persönlich preisgibt, wird sie alle vier Stunden einen weiteren Passagierjet vom Himmel holen und, falls das nicht als Motivation ausreicht, zusätzlich hat sie noch eine geklaute Superwaffe in der Hinterhand, mit der sie in zwölf Stunden einen Angriff auf die USA selbst vom Zaun brechen wird. Siehst du, Osama, so wird das gemacht.

Da kann durchaus was dran sein, haben sich die amerikanischen Verantwortungsträger zusammengereimt, denn Professor Zaborszin (also Franzis Daddy) hat an einem EMP-Projekt gearbeitet (als hätte ich´s nicht gewusst…), Francesca war auf dem selben Forschungsgebiet tätig und, wie´s der Zufall so will, ein Superduper-Kampfflugzeug namens Aurora 1 vermissen die Yankees auch. Über Zentralasien hat man den Kontakt mit dem Vogel verloren. Stellt sich die Frage, wie Francesca mit Pinpoint-Genauigkeit Passagierjets abstürzen lassen kann – des Rätsels Lösung ist aber schnell ergründet (das sind echte Denker!), ihr elektromagnetischer Puls muss irgendwie (wie auch immer das technisch funktionieren sollte, mir fällt da nichts auch nur viertelwges plausibles ein) auf dem GPS-Signal „reiten“. Da man die GPS-Satelliten wg. des zu befürchtenden allgemeinen Chaos im Luftverkehr nicht einfach ganz abschalten kann, wird folgender Klein-Mäxchen-Plan ausgebrütet: Gordy und Andy sollen Aurora 2 satteln, sich per GPS von Franzi aufspüren lassen, dann wird das GPS-Signal kurz ausgeschaltet, bevor ernsthafter Schaden angerichtet werden kann und unsere Helden sollen anschließend das EMP-Signal zur Quelle zurückverfolgen (Äh? Wie? Hä?), um selbige platt zu machen (das klingt nach einem, hüstel, ausgesprochen durchdachten Plan).

Die Aurora ist so eine Art Mittelding aus Concorde, Stealthbomber und Space Shuttle, ein Deltaflügler und mit Raumanzug zu fliegen. Gordie und Andy starten in den Nachthimmel. Der Flieger ist nicht von Pappe, ein Steigwinkel von 70 Grad direkt nach dem Abheben ist für die Mühle kein Problem. Obwohl das Ding Multiüberschallgeschwindigkeit auf dem Kasten hat, ist´s Gordie dennoch zu langsam. Zum Entsetzen der Burschen in der Air-Force-Zentrale führt er ein „Gravitationsmanöver“ aus – d.h. er lässt die Mühle praktisch senkrecht gen Boden brettern, nimmt so Fahrt auf und zieht die Kiste bei 20.000 Fuß lichter Höhe (bei Tempo annähernd Mach 3 sollte man da gute Reaktionszeiten vorweisen können) wieder hoch (Andy schiebt auf dem Co-Piloten-Sitz die entsprechende Panik), um die so eingefangenen zusätzliche Geschwindigkeit mitnehmen zu können (hm, könnte sogar funktionieren, oder?). Die Aurora-Effekte (weil Ihr ja nicht ernstlich glaubt, der Film könnte sich reale Flugaufnahmen o.ä. leisten), ähm, naja, wie sag ich´s meinem Leser… sind schlecht.

Mittels diversem hanebüchene Technobabble (als ernstlich von astro-integralen Navigationssystemen geredet wurde, schaltete ich meinen Brägen vorsichtshalber auf Durchzug) bringen Gordie und Andy ihre Kiste auf Kurs. Andy versucht dem Navigationscomputer ein paar Daten zu entlocken, steht aber vor verschlossener Tür, der Compi will einen Code. Zum Glück kennt den Gordie – „6 Quadrant“, was übersetzt ins reale Leben ersichtlich „6666“ bedeutet (aha, die Werkseinstellungen noch nicht verändert, oder wie?). Viel hat Andy aber nicht vom erfolgreichen Hack, denn anstelle irgendwelcher verwertbarer Daten bietet sich ihm auf dem Display nur ein Rembrandt-Gemälde (vielleicht isses ja der Screensaver). Gordie sorgt für heitere Stimmung im Cockpit, indem er Francesca als „Pißnelke“ tituliert (sind wir hier bei Airplane? Naja, ungefähr so ernstzunehmen ist der Schmu ja).

Zu den Dingen, die ein normaler Filmzuschauer nach Meinung der Filmemacher nicht wirklich wissen muss, gehört z.B. auch die Antwort auf die Frage, wie es Francesca geschafft hat, in drei Jahren ein tip-top-ausgestattetes unterirdisches Hauptquartier in Kasachstan aus dem Wüstenboden zu stampfen (im Lotto gewonnen? Putin als Anti-Terror-Zentrale verkauft? Mit ´nem Löffel eigenhändig gegraben?). Dort ist sie uneingeschränkte Herrin über mindestens fünf subterrane Ebenen, dem modernsten an billiger Computertechnik, das sich die Produzenten leisten konnten, sowie natürlich eine Armee militaristisch-uniformierter Cannon-Fodder-Henchmen (oder hat Francesca der Einfachheit halber im Handstreich ganz Kasachstan übernommen und bedient sich der dortigen Armee?), angeführt von dem weißbärtigen Viktor und Ronny Cox´ Gehülfen aus Total Recall (der mit dem berühmtesten aller Synchro-Goofs: „Ich habe ein Schloß!“), der hier Johann Wells heißt. Das Terror-Triumvirat hört belustigt den Funkverkehr zwischen Aurora 2 und der Zentrale ab (eine geheime Frequenz oder wenigstens ein Zerhacker wäre ja auch doof gewesen), bekommt aber leider den entscheidenden Kniff (den mit der GPS-Abschaltung) nicht mit. Während Gordie seinen Flattermann in einen Sinkflug zwingt (der verdächtig so aussieht, als hätte man sich bei einer durchschnittlichen Space-Shuttle-Landung die Systematik abgekuckt), lässt Franzi ihren EMP los.

Völlig verblüffenderweise staunen Gordie und Andy in der Aurora 2 Bauklötze, als sie in die „EMP-Druckwelle“ geraten, alle Instrumente ausfallen, Gordie die Kontrolle über den Jet verliert und selbiger wie ein beliebiges vom Baum gefallenes Blatt gen Erdoberfläche taumelt (nein, die Effekte werden nicht besser). Ich hab gleich gesagt, dass das ein dummer Plan ist. In sprichwörtlich letzter Sekunde lässt Stenghel das GPS-Signal abschalten, worauf sich die Aurora 2 umgehend stabilisiert (soll ich wirklich anfangen, aufzuzählen, auf wieviele Arten das doof ist? Na gut, wenigstens zwei Punkte: 1. Wenn die Aurora gerade mitten im EMP-Feld/Druckwelle/Strahl/whatever rumgurkt, kann Stenghel das GPS m.E. abschalten, wie er lustig ist. Das Flugzeug ist ja schon im Feld [es sei denn natürlich, GPS und EMP sind tatsächlich „technisch“ eins, aber dann stellt sich die Frage, wie die Aurora dem EMP-Signal folgen soll…], es muss ja nicht mehr vom EMP gefunden werden… 2. So, wie ich den EMP bislang verstanden habe, zerstört er technische Geräte nachhaltig, d.h. die Dinger sind hin, sobald einmal vom EMP geküsst und funktionieren nicht wieder, sobald das EMP-Feld sich aufgelöst hat. Ansonsten wäre ja auch der ganze Schlußgag von Escape from L.A. für´n Hintern).

Sei´s drum. Die Aurora 2 fliegt wieder hervorragend, Gordie hat die Quelle des EMP-Signals lokalisiert und bläst zur Attacke. Franzi hat aber noch einen Trumpf im Ärmel – Warren, den Piloten der geklauten Aurora 1. Den lässt sie vors Funkmikrofon zerren und ein paar „hallo, ich bin´s“-Platitüden absondern. Wie nicht anders zu erwarten, erweist sich Gordie als Vollidiot und bringt´s angesichts der Tatsache, dass einer seiner Kumpel von Franzi gefangengehalten wird, nicht über´s Herz, die Anlage mit allem, was die Bordwaffen hergeben, zu Klump zu schießen (ich weiß nicht, ob eine Armee wirklich so gut beraten ist, wenn sie ihre Elitefighter ausschließlich aus sentimentalen Trotteln rekrutiert. Damit gewinnt man doch keinen Krieg). Irgendwann muss Stenghel GPS wieder einschalten, weil sonst der internationale Luftverkehr zusammenbricht (hoffentlich findet nicht gerade auch die Paris-Dakar statt, sonst haben sich dort einige ernsthaft verfahren…), und schon findet auch der EMP wieder die Aurora 2. Wieder fällt allerhand Instrumentenschaft aus, Andy verabschiedet sich in eine Bewußtlosigkeit, die Effekte sind weiterhin schäbig und Gordie macht sich allen Ernstes daran, sein lädiertes Überschallflugzeug mitten in der kasachischen Wüste notzulanden (sicherheitshalber verkneifen sich die Filmemacher, die Landung tatsächlich zu zeigen. Hätte mich nämlich schon interessiert, wie´s zustande kommt, dass die Aurora 2, wie wenige Minuten später bewiesen wird, nicht mal einen Kratzer im Lack hat. Haben die freundlichen Kasachen für solche Notfälle ihre ganze Wüste betoniert?).

Stenghel kann nur gefrustet feststellen, dass man den Kontakt zur Aurora 2 nun auch verloren hat (tja, war ja auch eine echt knorke Idee), kritzelt mysteriöserweise die Nummer des Flugs der Pruett-Familie auf einen Postit-Klebezettel und drückt selbige einem Untergebenen mit der Bitte um Ortung in die Pfote (ein Schelm, wer da kein Foul Play wittert, nur leider, sagt mir Future Doc, ist das ein Plotpoint für´s Nirvana).

Andy und Gordie sind mittlerweile von Francescas Leuten gefangengenommen worden (schön, dass die Wüste so übersichtlich ist und Gordie seine Mühle wohl direkt neben Franzis HQ geparkt hat). Weil Gordie nicht kooperieren will (was immer Francesca und ihre Chef-Henchmen auch von ihm wollen könnten… mir fiele auf Anhieb nicht wirklich was ein), wird Andy von Viktor heftig verdroschen, was Andy zu der gewagten Hypothese veranlasst, dass die Bösmänner unsere aufrechten amerikanischen Helden womöglich umbringen könnten (whatever gave you that idea?).

Francesca blättert indes (virtuell, versteht sich) in Gordies Personalakte, die geschickterweise im Aurora-2-Bordcomputer gespeichert ist. Da dort irgendein Tinnef steht, der Gordie mit dem Ableben ihres Erzeugers in Verbindung zu bringen scheint, wuselt sich Franzi in einen Flashback (d.h. wir sehen noch mal ihren hysterischen Anfall am Tatort und die Government Spooks), versteigt sie sich, kombiniert mit dem gefundenen Flugticket nach London, zur Theorie, dass Gordie eine geheime Mission in London zu absolvieren hat (warum er dann aber mit einem Superjet in ihrem Vorgarten landet und nicht im Linienflieger nach England sitzt, darüber macht sich unsere Schurkin keine gesteigerten Gedanken) und verlangt die Passagierliste des Ferienjumbos. Dann kann zur Folter geschritten werden.

Weil Gordie bekanntlich ein harter Hund, aber auch ein sentimentaler alter Knochen ist, bietet sich dafür russisches Roulette mit den beiden anderen Gefangenen, ergo Andy und Warren an. Warren verliert, was Gordie zwar in Rage bringt, aber sein Gedächtnis nicht entscheidend befeuert. Nichtsdestotrotz ist sich Francesca zweierlei Dinge sicher: Erstens, dass Gordie persönlich ihren Papa umgelegt hat (keine Ahnung, wie sie da drauf kommt…), zweitens, dass er für sie „wertlos“ sei (ich kapier gar nix mehr. Wenn sie der Meinung ist, er wäre der Mörder, müsste sie doch froh und dankbar sein, dass der zufälligerweise bei ihr vorbeischaut und für eine kleine Vendetta zur Verfügung steht). Franzi dampft ab, um sich das Näschen zu pudern o.ä. und überlässt Viktor die weitere Führung des Verhörs. Der möchte nun den erfolgreich angetesteten Zeitvertreib osteuropäischen Glücksspiels mit Gordie fortsetzen, aber dem zwar angeschlagenen, aber noch kampftauglichen (da im Gegensatz zu Gordie nicht gefesselten… mei, diese Superschurken werden nachlässig) Andy und Gordie gelingt es, Viktor zu überwältigen, ein wenig zusammenzuschlagen und nun ihrerseits zu verhören. Gordie verlangt Informationen über „das Bild“. Welches Bild nun eigentlich? Den ominösen Rembrandt im Bordcomputer. Was es mit dem auf sich hat, weiß keiner, einschließlich Gordie, Viktor und vermutlich dem Drehbuchautor. Weil Viktor auch nix weiß, lässt man den armen Mann einfach liegen und rennt durch die Anlage. Freundlicherweise stehen dort an allen Ecken und Enden unbewachte Computerterminals rum, an denen man sich den Grundriß des ganzen Compound anzeigen lassen kann. Ein gigantischer Raum, der halb so groß ist wie der Rest der Anlage, erweckt die Aufmerksamkeit unserer Heroen (die tatsächlich so doof sind, um sich nicht innerhalb einer Milisekunde zusammenreimen zu können, dass dat der Hangar ist, in dem Francesca die verschiedentlich geklauten Aurora-Jets unterstellt).

Erstaunlicherweise bemerkt Francesca die Flucht ihrer Gefangenen dank in weiser Voraussicht montierter Überwachungskameras und löst Alarm aus. Juchu, generic action scene time. Etliche Dutzend Soldaten in Tarnanzügen streifen durch die Korridore – Andy wird angeschossen (aber nichts ernstliches), Gordie zielt besser und plättet diverse Gegner mit der von Viktor erbeuteten Wumme. Weil von den fiesen Tarnanzugskumpels aber irgendwo ein Nest sein muss, verziehen sich unsere Helden sicherheitshalber in – die Luftschächte, wohin sonst (gähn). Dort hat sich aber prophylaktisch schon ein böser Feind verschanzt (wahrscheinlich so ähnlich wie die Zombies in italienischen Mistfilmen, die auf Bäume klettern, falls zufällig mal ein Mensch vorbeilaufen sollte, auf den man sich stürzen kann), der aber auch gekillt werden kann. Diverse andere Übeltuer folgen unseren Freunden in die Luftschächte, aber da fällt Gordie ein wahrhaft diabolischer Plan ein, der aber auch nur funktioniert, weil Großmeisterin Francesca doch an den Baustoffen gespart hat. Die Schächte sind nämlich nicht betoniert oder wenigstens alu-verkleidet, sondern blankes Erdreich. Gordie ballert ein Magazin in die „Decke“ des Schachtes, die dann auch genau zum dramaturgisch angemessenen Zeitpunkt über den Verfolgern zusammenbricht und sie unter einem Haufen Geröll begräbt. Wow. Unseren Helden gelingt ein Blick in den Hangar (aha, sie haben´s doch rausgekriegt), wo gerade die Waffen der Aurora 2 in die Aurora 1 gesteckt werden (Umstandskrämer. Francesca könnte ihren Terroranschlag doch genauso gut mit der Aurora 2 durchführen und ihre Leute könnten sich die Arbeit sparen).

Gordie hebelt die Türen eines Fahrstuhlschachts auf und schlägt vor, sich durch eben diesen zu verkrümeln. Andy hat aber gerade seine wehleidigen fünf Minuten wegen der läppischen Fleischwunde und winselt vor sich hin. Gordie muss den Freund ein wenig moralisch aufbauen. Die Kletterpartie im Liftschacht bleibt nicht unbeobachtet und so sammelt sich ein paar Etagen weiter oben schon ein Killerkommando in Erwartung der Yankees. Die kommen aber beinahe gar nicht erst rauf, weil Blödbirne Andy eine Sprosse der Leiter wegtritt und in den Abgrund stürzen würde, täte Gordie ihn nicht heldenhaft festhalten. Wie bereits erwähnt, werden die Amis bereits erwartet – Gordie schleudert einen der Henchmen in den Fahrstuhlschacht, in dem sich allerdings die Kabine nähert. Und auf selbiger steht Johann Wells und veranstaltet ein Scheibenschießen, wobei er sich als Zielscheibe Andy ausgesucht hat, der dies auch für den passenden Moment für einen kleinen Nervenzusammenbruch hält (was für Weicheier in der US-Armee…) und demzufolge recht mühelos von Johann mit Blei gespickt werden kann. Andy macht nach einer üblichen melodramatischen Bemerkung den Rückwärtssalto nach unten. „Für´s Vaterland gefallen“, kalauert Johann, Gordie schwört die vorgeschriebene Rache.

Dieweil studiert Francesca das Rembrandt-Gemälde und erleidet dadurch einen weiteren Flashback, in dessen Verlauf sie sich aber tatsächlich an einen Satz der Government Spooks erinnert: „Wo ist Rembrandt?“ Der Geistesblitz trifft Franzi genau zwischen die Augen, also hackt sie als Passwort „Rembrandt“ in den Aurora-Bordcomputer und findet sofort eine Aufstellung diverser Geheimoperationen, an denen Gordie beteiligt war (tut mir leid, aber die amerikanischen Geheimniskrämer verdienen es nicht besser, wenn sie ihre Top-Secret-Files so lachhaft „schützen“. „Rembrandt“ als Passwort, wenn das Display ein Rembrandt-Bild zeigt. Wahnsinn. Dagegen ist das Passwort meines Internet-Zugangs 4096-bit-verschlüsselt…). Neben einem mysteriösen „Projekt Aurora“ (hach, was könnte das wohl sein, abgesehen davon, dass es nix zur Sache tut), wird da ein Einsatz aufgeführt, bei dem´s um einen gewissen Professor Zaborszin (schön übrigens, dass der Nachspann den Prof mit „Z“ am Anfang schreibt, die US-Geheimakte aber „Saborszin“ buchstabiert) geht und bei dem Gordie mit „extreme prejudice“ vorgehen sollte. Hat die gute Franzi in ihrer raving madness am Ende einen unerwarteten Volltreffer gelandet und TATSÄCHLICH den Killer ihres alten Herrn gefunden?

Gordie meuchelt dieweil fröhlich im Aurora-Hangar Wachen und unschuldige Techniker (er hat aber auch ´nen schlechten Tag heute), Francesca erhält endlich die Passagierliste des London-Flugs und stellt fest, dass die ganze Pruett-Family aufgeführt wird (inwiefern sich das wieder mit ihrer vorhin geäußerten Geheimmission-Theorie verträgt, ist ihr und dem Autor sicher salami). Also schmeißt sie die Sprechanlage an und unterbreitet Gordie den launigen Vorschlag, falls er nicht aufhört, Blödsinn zu machen, den Flieger mit Weib und Kind an Bord im Atlantik absaufen zu lassen. Gordie zeigt sich unbeeindruckt (sieht ihm gar nicht ähnlich), sondern aktiviert einen Peilsender an Bord einer der Auroras. Das Signal wird von Stenghels Leuten geortet und der stellv. Minister befiehlt sofort den Großangriff mit Luft- und Bodentruppen und allem, was dazu gehört. Zünftige Invasion halt. Was die kasachische Regierung davon hält, ist ja auch egal.

Unser Held hockt inzwischen im Cockpit einer Aurora und liest interessiert in den Geheimakten (hm, woher kennt er das Passwort?), aber die Lektüre wird durch Johann unterbrochen, der ihn unbürokratisch wieder gefangennimmt und der lieben Franzi vorführt. Die ist (mehr oder weniger) begreiflicherweise stocksauer auf Gordie, auch wenn der mit Hand und Fuß abstreitet, ihren Vater exekutiert zu haben und dann die Katze aus dem Sack lässt: „Möglicherweise lebt ihr Vater noch!“ Und noch kryptischer hinzufügt: „Vielleicht wurde ich selbst getäuscht!“ (Hm. Irgendwie weiß der Kerl mehr, als man uns sagt). Franzi kuckt angemessen blöde aus der Wäsche, weswegen Gordie sich genötigt sieht, darauf hinzweisen, dass Stenghel vormals für die CIA gearbeitet habe, und den Lumpen ist ja bekanntlich alles zuzutrauen. Zum Beleg für seine Theorie hat er aber nicht mehr als ein „Stenghel verbirgt etwas“ anzubieten. Ganz wie meinereiner ist Viktor der Ansicht, dass das alles ein wenig dünn ist und verdammt nach einem miesen Trick klingt. Dass Gordie im nächsten Satz anmerkt, es würde nichts bringen, seine Familie zu killen, bringt ihn auf der Aufrichtigkeitsskala sicher auch nicht entscheidend weiter nach oben. Aber er unterbreitet ihr einen kuriosen Vorschlag: Sie soll sich doch in die Aurora setzen und Amiland angreifen – Stenghel würde dann im Zweifel schon den Papa aus dem Hut zaubern und freilassen, und wenn nicht, kann Francesca ja immer noch tun, wonach ihr der Sinn steht (ehm. Weiß dieser Knabe auch nur ansatzweise, was für ienen Schmarrn er daherredet, Francesca quasi einen Terror-Freifahrtschein ausstellt? Entweder der Herr weiß wirklich entschieden mehr, als wir uns bislang zusammenreimen können, oder er ist ein gehirnamputierter Schimpanse. Wobei letzteres wahrscheinlicher ist). Francesca hält diesen Vorschlag für nicht undämlich und macht sich daran, ihn umzusetzen, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass man den Flieger mit der Family immer noch im Visier habe und jederzeit abstürzen lassen kann. Der Vogel befindet sich übrigens dieweil über Irland, sofern es irgendjemanden interessiert (höchstens die Iren, denen das Gerümpel auf den Kopf fallen könnte, schätze ich).

Franzi schwingt sich in die Aurora 1 und startet (wie nicht anders zu erwarten mit den exakt gleichen Effektshots wie vorhin Gordie und Andy), was im US-HQ bemerkt wird: „Sie ist es!“, ist man sich dort sicher (warum? Könnte doch theoretisch auch Gordie sein, der die A1 zurückerbeutet hat?). Lächerlicherweise verwirrt der Überschallknall die Schufte in Franzis Hideout so sehr, dass Gordie sich von seinen Bewachern losreißen und ein kleines Massaker veranstalten kann, bevor er stiften geht. Johann folgt ihm, der Originalität halber findet der sich zwingend hier anschließende Zweikampf auf der Kabine des Fahrstuhls statt. Man kloppt sich eine Weile, ehe Gordie Johann gegen einen Transformator o.ä. schubst und der Bösmann unspektakulär den Elektrizitätstod erleidet.

Stenghel wurmt es indes, dass die Bodentruppen noch vier Stunden brauchen, um in der kasachischen Wüste einzufallen, was angesichts der Überschallkapazitäten der Aurora ein bissi spät ist. Sein Herumgefummel mit der Flugnummer des Pruett-London-Jumbos lässt mich spekulieren, dass er aus unerklärlichen Gründen eine kleine Teufelei mit dieser Maschine vor hat.

Gordie klaut inzwischen die Aurora 2 (möchte wissen, wie er es bewerkstelligt, dass die Maschine vom unterirdischen Hangar auf die Startbahn transportiert wird. Die Bösen haben ja schließlich keinen Grund, ihm insoweit zu helfen) und bläst zum Start, jedoch wird er von Viktor und seinen Truppen beschossen. Der verbliebene Oberhenchman ist aber blöde genug, etwas zu nah an die Triebwerke der Aurora heranzutreten. Gordie drückt mal kurz auf den Zündungsknopf und Viktor beendet sein trauriges Dasein als Flambée. Nun hindert niemand mehr Gordie am Start, der auch in den USA bemerkt wird (leider hat Francesca offenbar außer Viktor und Johann in die Geheimnisse des EMP eingeweiht, sonst wär´s ja kein Problem für ihre Leute, Gordie mit dieser Spezialtechnik zum Crash zu bewegen).

Franzi hat sich inzwischen ihr Ziel ausgesucht – Washington D.C. soll´s sein, und wenn man schon mal in die Hauptstadt fliegt, kann man ja gleich den Präsidenten in die Luft jagen. Stenghel befiehlt, die Aurora 1 abzufangen (was für ´ne clevere Idee. Alleine draufgekommen?). Gordie meanwhile ignoriert Funkanfragen seiner Vorgesetzten, sondern heftet sich an Francescas Fersen (jetzt müsste mir nur noch jemand erklären, wie man, zwei absolut identische Maschinen vorausgesetzt, mit der Aurora 2 die Aurora 1 einholen kann. Aber vielleicht wiederholt Gordie ja in einem unbeobachteten Moment ja sein „Gravitationsmanöver“. Und natürlich braucht keiner zu erwarten, dass wir für ein paar bedeutungslose Aurora-Jet-am-Nachthimmel-Szenen NEUE Effektshots produzieren. Wir haben ja schon welche, die wir bedenkenlos noch mal verwenden können).

Ah, darum können Franzis Jungs nicht elektromagnetisch pulsen – die Maid hat das Steuergerät im Cockpit dabei (warum sie´s dann nicht gegen Gordie benutzt? Fragt mich was leichteres). Stenghel lässt eine Fuhre Patriot-Raketen auf Francesca abschießen, aber Franzi (wann die eigentlich zur Superpilotin ausgebildet wurde, ist auch so´ne Frage, die einer Antwort harrt) braucht nur mal kurz mit den Flügeln zu wackeln und schon düsen die Patriots in den leeren Raum. Das war einfach!

Stenghel greift zu Plan B – erst mal werden Abfangjäger in die Luft geschickt (noch so ´ne tolle Idee), zweitens funkt er Franzi direkt an und bindet ihr auf die Nase, niemand anderes als Gordie habe ihren Paps gekillt (das ist ja ungefähr das, was sich das Mädel eh schon denkt, also vermutlich keine große Überraschung) und versucht dann noch die moralische Tour: Gordie sei willig, seine Familie zu opfern (hä?), aber ist Franzi auch bereit, eine ganze Stadt für ihre persönliche Vendetta zu opfern? (Ehrlich gesagt, ich glaub, ja, schon, ist sie).

Suspense: der Jumbo mit Sharon und den Kids ist noch 100 Meilen von Heathrow entfernt. Bibber. Die Abfangjäger greifen Franzis Maschine ein und sind dabei ungefähr genauso erfolgreich wie die Patriots, nämlich gar nicht. Francesca schießt einen der aufdringlichen Angreifer ab und erledigt den zweiten mit einem ganz fiesen Trick. Sie schießt in „langsamer Fahrt“ eine Rakete ab und lässt diese sich an ihr eigenes Heck hängen, geht auf Kollisionskurs zum letzten verbliebenen Abfangjäger (toll, immerhin zwei Stück hat man also erübrigen können. Mir scheint, die Amis nehmen Franzi nicht richtig ernst) und zieht im letzten Moment ihre Maschine hoch, so dass ihre Rakete sich in den Jäger bohrt (nettes Manöver, aber ein bissl umständlich, oder?).

Stenghel gibt weiterhin Dumpfsinn von sich – wenn das Leben der Pruett-Familie (von den ca. 300 anderen Nasen, die das Pech haben, den gleichen Flug gebucht zu haben, ist nicht die Rede. So sind sie, die Amerikaner, gelle) der Preis ist, den God´s Own Country zu zahlen habe, nun, dann soll es halt so sein (das löst aber immer noch nicht das Problem, dass Francesca auf das Weiße Haus zuhält). „NEEIN“, kreischt der mithörende Gordie und versucht, Francesca begreiflich zu machen, dass nicht er oder seine Familie „ihr Feind“ seien, sondern niemand anderes als Stenghel. Francesca wiederholt ihre Forderung, dass der Mörder ihres Vaters ihr bevorzugt tot (und am besten wohl noch mit ´nem Apfel im Mund und ´ner Schleife um den Hals) vorgeführt wird. Stenghel zitiert einen Einsatzbericht von Gordie, der sich für unbelastete Zuhörer wie Dich, mich oder sie so anhören muss, als hätte Gordie ihren Vater tatsächlich umgelegt (als scharfohrige Zuhörer bemerken wir allerdings, dass nicht explizit von Mord und Totschlag die Rede ist). Gordie nölt, dass alles erstunken und erlogen ist, Stenghel spielt die Betroffenheitskarte und behauptet, die Ermordung des Professors sei ein bedauernswerter Fehler gewesen und jagt die Aufnahme eines Gesprächs zwischen ihm und dem Prof über den Äther, die sich relativ nichtssagend ein wenig streiten – Stengehl erläutert, das die amerikanischen Geheimdienste befürchtete, Saborszin könnte seine Forschungen an die „Konkurrenz“ verschachern und ihn deswegen aus dem Verkehr zogen, aber über eine „finanzielle Kompensation“ könnte man durchaus verhandeln (was ist aus der guten alten „Wir-verhandeln-nicht-mit-Terroristen“-Maxime geworden?).

Gordie streitet alles ab (und stellt zu seiner gesteigerten Überraschung fest, über keinerlei Waffen zu verfügen. Idiot, hat er doch vorhin mit eigenen Glubschern beobachtet, das alles, was bumm macht, in Francescas Jet umgeladen wurde), Francesca schimpft Geordi einen Lügner, stellt sich auf den grundsätzlichen Standpunkt, dass „ihr alle gleich seid“ (damit meint sie vermutlich die Sowjetkommunisten, vor denen ihr Paps in den güldenen Westen ausriß, und die amerikanischen Imperialistenschweine), wünscht allen Beteiligten, demnächst in der Hölle auf Sparflamme zu rösten und EMPt den Jumbo. Huch? Wir werden doch nicht tatsächlich???

Gordie hat inzwischen Francesca eingeholt – was tun, so ganz ohne Offensivbewaffnung? Der kluge Pilot weiß Rat, setzt seinen Hobel ÜBER den von Francesca, tritt aufs Gaspedal und bringt ihren Jet so raffiniert in den Staustrahl seiner Triebwerke. Francesca verliert die Kontrolle über ihre Mühle und ist davon offenbar so ergriffen, dass sie mitsamt Flugzeug malerisch direkt neben dem Capitol explodiert (ich muss sicher nicht wiederholen, dass die FX übel bleiben). Verdammt, das war mal wieder mightily spannend, spektakulär inszeniert und vor allem so logisch (wieso explodiert die Aurora, nur, weil sie ein bissl ins Schleudern gerät? Konstruktionsfehler?).

Stellt sich nun noch die Frage, ob Gordies geliebte Familie schon den Fischen Guten Tag sagt. Deswegen ruft er persönlich über Funk den Jumbo an, der antwortet aber nicht. Gordie stellt sich bereits seelisch auf eine Trauerfeier ein (bei drei Leichen gibt das sicher Rabatt), aber da meldet sich der Flugkapitän doch noch (Hurra!) und kunftet aus, alles im Griff zu haben – mit Francescas Ableben hat sich auch das EMP-Feld augenscheinlich solidarisch mit in seine Bestandteile aufgelöst (es-ist-so-sinn-los).

Begeistert jettet Gordie mit Überschalltempo mal eben über den Großen Teich – boah, ist der schnell. Jedenfalls ist er schneller nach England geflogen und gelandet, als Sharon & Kids die Einreiseformalitäten hinter sich bringen – er erwartet sie am Flugsteig (das muss mindestens Mach 6 gewesen sein, oder die britischen Grenzer haben ähnliche Dienstvorschriften wie die Amis nowadays). Happy Family Reunion! Hurra! Sharon entgeht nicht, dass auf dem Flugfeld gewisser Aufruhr hält. „Vielleicht hab ich in zweiter Reihe geparkt“, scherzt Gordie (erstaunlich genug, dass er überhaupt ´ne Landeerlaubnis auf einem Zivilflughafen bekommen hat. Andererseits hat er vielleicht gedroht, den Buckingham Palace zu sprengen o.ä.). Seine US-Vorgesetzten werden sicherlich schwer begeistert sein, dass der geheime Superjet einfach so rumsteht und angegafft wird. „Wo ist eigentlich Andy?“, stellt Sharon die 1-Million-Euro-Frage, die Gordie aber unbeantwortet lässt.

Eigentlich alles im grünen Bereich, wenn man davon absieht, dass der fiese Stenghel sein Fett nicht abbekommen hat. Vielleicht ja im Epilog. Stenghel streunt durch Korridore, öffnet die Tür zu einem Luxusappartment und wer sitzt da im Sessel und macht ´nen ziemlich fidelen Eindruck? Niemand anderes als der quicklebendige Professer Saborszin! Was machen die Forschungen, will Stenghel wissen. Alles bestens, antwortet der Prof, und sonst alles in Butter? Nicht wirklich, druckst Stenghel herum, da war was mit der Tochter… und schließt die Tür hinter sich ab. Ende.

Es ist verhext – da hat man nun im Laufe der Jahre tausende Filme gesehen und hunderte verriss-, äh, besprochen, und trotzdem wundert man sich immer wieder, mit welch blöden Plotten einem die B-Film-Produzenten immer wieder das sauer verdiente (oder auch nicht) Geld aus der Tasche ziehen (oder auch nicht). Firehawk (ein selten dusseliger Titel, alldieweil Firehawk gerade mal der drei- oder viermal verwendete Spitzname von Gordie ist, und ich recht zuversichtlich bin, dass selst das nur auf Rechnung der deutschen Synchro geht) ist einer dieser typischen DTV-Ramschfilme, gegen den sich der typische Nu-Image-Krempel wie ein Major-Studio-Blockbuster und Wynorski-Phoenician-Klopper zumindest wie Cannon aussehen lässt. Kurz und knapp: hier geht recht wenig, und das größte Kompliment, das ich dem Film an dieser (und auch an anderer) Stelle machen kann, ist, dass er trotz seiner zahlreichen Schwächen wenigstens verhältnismäßig kurzweilig ist, auch wenn die Kurzweil praktisch ausschließlich der permanenten Blödheit des Streifens geschuldet ist. Aber, mein Gott, deswegen sind wir ja eigentlich alle hier, oder?

Wenn man mit der Meckerei mal anfangen will, bietet sich dafür schon mal die Grundproblematik des Streifens an – er weiß nicht, was er sein will, d.h. er weiß es eigentlich schon, bloß kann er das aus Budget- und Kompetenzgründen nicht sein, nämlich ein fulminanter High-Tech-Actionthriller a la Broken Arrow (ja, ich weiß, dass Firehawk, ich bleib mal beim deutschen Titel, ist kürzer, ein Jährchen älter ist). Dummerweise fehlt der Produktion halt an allen Ecken und Enden die Kohle für mitreißende Actionszenen, seien es solche zu Luft oder zu Lande, charismatische (oder wenigstens physisch präsente) Darsteller und ein Regisseur, der in der Lage ist, Action zu inszenieren. Von einem schlüssigen Script will ich an dieser Stelle nicht reden, werde es aber gleich trotzdem tun.

Die Plotte ist ja mal wieder herzzerreißend dämlich – wenn der gute alte Eddie Wood noch leben und schlechte Actionfilme schreiben würde, käme vielleicht nicht unbedingt automatisch so was wie Firehawk raus (Eddie hätte sicher unterhaltsamere Dialoge auf Lager), aber so ungefähr etwas in dieser Kragenweite. Man nehme eine idiotische Grundidee, verabsäume es aber tunlichst, auf selbiger wenigstens einigermaßen nachvollziehbar und nicht ganz unlogisch weiterzufabulieren, sondern entscheide sich stets und konsequent für die dümmste Möglichkeit, die Story weiterzutreiben – aber das habt Ihr sicher schon der obigen „Zusammenfassung“ entnommen – ganz besonders übel stößt mir wieder mal der Umgang mit dem Plotdevice „EMP“ auf (kann mir bitte jemand erklären, wie das mit dem EMP und GPS funktionieren soll? Irgendwie scheint sich die Definition im Rahmen des Films immer so zu ändern, wie´s das Script gerade erfordert. Ich erneuere meine Forderung nach einem Verbot des Plotdevice „EMP“ für Autoren, die mir die Funktionsweise eines realen elektromagnetischen Pulses nicht befriedigend auf einer halben DIN-A4-Seite erklären können). Dazu gesellen sich wahrhaft titanische Plotholes wie die Frage, wie Francesca eigentlich ihre sicher nicht ganz billige Operationsbasis in Kasachstan aufgebaut hat (ich frage mich ja oft und gern, wie die Evil Madmen bzw. Madwomen in solchen Filmen ihre Armeen willfähriger Sklaven bei Laune halten, aber bei Francesca frage ich mich das ganz besonders. Wie hat sie ihre Armee aufgebaut, womit hat sie die Basis bezahlt usw. usf.?). Naja, es ist mal wieder müßig, sich über die inhaltlichen Qualitäten eines extrem billigen DTV-Actionheulers auszulassen (ich könnte mich jetzt noch über die Charakterisierungen bzw. den Mangel thereof lang und breit auslassen, aber das Review wird eh schon wieder lang genug und wirklich der Rede wert ist´s ja auch nicht. Sparen wir uns also den Atem). Die Story ist einfach doof, funktioniert an keiner Stelle und kann daher natürlich auch keine Spannung aufbauen (Punkte hätte die Story höchstens noch machen können, wenn der Jumbo mit Pruetts Familie tatsächlich baden gegangen wäre).

Das lässt mich nahtlos zum nächsten Punkt kommen, der betrifft nämlich sowohl die Geschichte als auch die Umsetzung derselben. Dadurch, dass der Streifen sich nie letztlich entscheidet, ob er nun ein Baller-Einzelkämpfer- oder doch lieber ein, hüstel, „Techno“-Actionfilm sein will, wirkt er freilich insgesamt sehr uneinheitlich. Wäre schon nicht schlecht gewesen, wenn Writer/Director Paul Levine sich für eine Richtung entschieden hätte, also entweder Luftkampfabenteuer mit tollen Jets oder plumper Random-Shooting-Action. Wobei vielleicht letztere Zielsetzung die bessere gewesen wäre, wenn man das „Können“ der Effektkünstler ins Kalkül zieht. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich die FX nun als schlechte Modelltricks oder schlechte Computertricks klassifizieren soll (zumindest der Jumbo-Absturz zu Beginn scheint mir mit Modellen gewerkelt zu sein, denn das sieht auch ungefähr so aus, als würden ein paar Kiddies ihren Revell-Bausatz in der Badewanne versenken. Wäre allerdings schade ums Geld, Revell ist teuer), der Stealth-Aurora-Dingenskirchens-Fighter sieht dagegen nach extrem beschissener CGI aus. Ich hoffe, die Schlechtigkeit der Effekte durch angemessenes Bildmaterial dokumentieren zu können.

Immerhin, das hab ich ja auch schon angedeutet, entwickelt der Film ein einigermaßen anständiges Tempo (kein Wunder, da ja eine Story nur rudimentär vorhanden ist, muss sich der Film letztlich auf die Action konzentrieren). Zwar ist das alles andere als wirklich mitreißend, aber zumindest doof genug, um zu unterhalten (ganz besonders der, cough-cough, spektakuläre Showdown über den Wolken. Dagegen war Hot Shots ein akkurater Kampfpilotenlehrfilm). Warum der ganze Spaß ab 18 freigegeben ist, weiß natürlich auch wieder kein Mensch, da explizite Gewalt selbstverständlich nicht stattfindet (sowas könnten die FX-Künstler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gar nicht schminken…).

Paul Levine war als Drehbuchautor zuständig für den wirklich üblen Kampfsportklopper Best of the Best (das erklärt manches, schließlich ist das der Film, von dem Eric Roberts behauptet hat, das Sequel gemacht zu haben, um sich für den ersten Teil zu entschuldigen) und drehte zuletzt eine TV-Serie namens Sexy Urban Legends (das klingt schon fast wieder… nicht wirklich interessant). ´ne echte Karriere sieht jedenfalls, auch im B-Movie-Bereich, anders aus.

Die Darsteller sind ja teilweise gar nicht so unbekannte Nasen, aber sehr unglücklich besetzt. Bruce Payne, der durchaus mal in Richtigen Filmen TM wie Absolute Beginners spielte, aber schnell in der B-Ecke mit Kloppern wie Solarbabies, Howling VI und Sweepers landete (und in Warlock III: The End of Innocence die Nachfolge von Julian Sands antrat) und zuletzt, was Großproduktionen angeht, im monumentalen (nichtsdestoweniger aber gerade fortgesetzt werdenden) Flop Dungeons & Dragons auffällig wurde, gibt sich in Firehawk nicht mal Mühe. Sure, ich kann´s verstehen, dass man an einen Film wie diesen nicht sein darstellerisches Herzblut vergießt, aber man kann ja wenigstens so tun als ob… Payne überlässt hauptsächlich seiner Frisur das Acting (sofern man sie sieht; praktisch die halbe Filmlaufzeit hockt Payne eh im Raumanzug am Steuer seines Jets. Dankbare Rolle, hätte ich auch spielen können) und erinnert mich zumeist eher an einen Schlagersänger als einen Actionhelden. Natasha (oder Natalya, beide Schreibweisen scheinen ihre Berechtigung zu haben) Andrejchenko ist zumindest a) echte Russin und b) legitime Schauspielerin mit etlichen russischen Spielfilmen am Gürtel. Einem westlichen Publikum stellte sie sich 1994 in Little Odessa vor, 1998 zierte sie auch einen Tatort (wenig kreativ „Russisch Roulette“ betitelt). Außerdem war sie in Richard Elfmans Vampirhorror The Revenant am Start. Die hiesige Schurkenrolle absolviert sie, offenbar auch ohne Illusionen über die Qualität des Films, mehr oder minder auf Automatik. Was leider recht langweilig ist, da die Story hinsichtlich ihrer Rolle so überzogen ist, dass durchaus ein wenig unkontrolliertes Overacting angebracht gewesen wäre. So bietet sich ein ziemlich ernüchternder Kontrast zwischen einer laut Story völlig durchgeknallten Wahnsinnigen und einer vergleichsweise zurückgenommene Performance der entsprechenden Darstellerin.

Was Lance Henriksen angeht, so bestätigt mich dieser Film einmal mehr in meiner These, dass ich, wenn ich jemals fünftausend Euro zur Finanzierung eines Amateurstreifens in die Hand bekomme, ohne weiteres den guten Mann für eine Gastrolle gewinnen kann. Es ist wirklich eine Schande, dass ein hervorragener Schauspieler wie Henriksen jeden Scheiß spielt, der ihm angetragen wird. Hat der Mann ´ne teure Villa gemietet oder zehn Ex-Frauen zu versorgen? Immerhin verlangt ihm dieser Film nicht viel Arbeit ab – 90 % seiner Screentime kann er sitzend verbringen und in ein Mikrofon brabbeln (und immerhin muss er sich hier nicht völlig zum Leo machen und, wie in Albert Pyuns grandios-epischem Desaster Knights sabbern). Apropos Albert Pyun, mit dem kann man auch John Stockwell (Andy) in Verbindung bringen, der hier die undankbare (und auch mit entsprechender Motiviation „belebte“) Rolle des zum Sterben verurteilten Heldensidekick absolviert. Stockwell war nämlich in gleich zwei frühen Pyuns am Start, darunter dem semikultisch verehrten Radioactive Dreams, wo er als Michael Dudikoffs Bruder die zweite Hauptrolle spielte.

Michael Champions Ruhm begründet sich, zumindest in Deutschland, auf dem schon angesprochen legendären Synchro-Lapsus „Ich habe ein Schloß!“ aus Total Recall, daneben war er aber auch in dem Whoopi-Goldberg-Fiasko Fatal Beauty, Beverly Hills Cop und, wie sich der Kreis da wieder schließt, es ist ein Traum, im Albert-Pyun-Film Raven Hawk mit von der Partie. Viel zu tun außer böse zu kucken und den Sidekick zu killen hat er nicht, aber das macht er recht gut. Seinen Co-Henchmen Viktor spielt Dennis Christopher, den wir hier vor einiger Zeit für seine gute Leistung im PM-SF-Actionfilm The Silencers lobten, kritischerseits gewürdigtes wie Chariots of Fire und Fade to Black in seiner Vita stehen hat, aber ebenfalls rasch im B-Movie-Lager landete und u.a. die beiden Circuitry Man-Filme veredelte. Auch er hat hier mit einer 08/15er-Böser-Bube-Rolle nichts, woran man sich schauspielerseitig hochziehen könnte.

Curt Lowens (der alte Professor) ist natürlich niemand anderes als der schuftige Drago aus Mandroid und Invisible: The Chronicles of Benjamin Knight aus der Full-Moon-Werkstatt und wird hier nur für die Bookends gebraucht. Was Corbin Bernsen, den man ja anno 1995 durchaus noch einen legitimate actor nennen konnte, wenn man den wollte, zur Übernahme der Drei-Minuten-Mini-Rolle als Navigator im Absturz-Jumbo bewegt hat, würde mich glatt mal interessieren. Ist ja nicht so, als ob Bernsen damals nichts besseres zu tun gehabt hätte, immerhin drehte er im gleichen Jahr fünf Spielfilme, drei TV-Filme und eine Serie. Rätsel der Tierwelt. Corinne Bohrer (Sharon Pruett, absolut aus- und eindruckslos gespielt) sah man in der Teenie-Klamotte Zapped! und in Police Academy 4.

Ganz oben hatte ich bereits erwähnt, dass uns diese DVD von CinePlus beschert wird – dann wissen wir ja, was wir erwarten dürfen, nämlich wenig bis gar nichts. Obwohl ich zugeben muss, schon schlechtere Vollbildtransfers von CinePlus gesehen zu haben (z.B. zuletzt bei The Wind). Natürlich sind keine Schönheitspreise zu gewinnen, aber in den gängigen Disziplinen erreicht die Scheibe wenigstens knapp Durchschnittswerte (der Kontrast ist da noch der schwächste Punkt, da der Streifen oft und gern bei Dunkelheit spielt und man da doch mehr sehen können wollte). Zumindest wird das Niveau der durchschnittlichen Pest-Scheibe leicht übertroffen. Nicht zu loben, aber auch nichts, worüber man sich künstlich echauffieren kann (und das ist ja schon fast ein Ritterschlag für eine CinePlus-Scheibe)

In Sachen Ton gibt´s selbstredend nur die deutsche Synchro im 2.0-Format. Leichtes Grundrauschen, aber nicht wirklich störend, Sprachqualität auf durchschnittlichem Niveau, anspruchsloser Mix. Keine Referenzscheibe für die Dolby-Anlage, aber auch keine Marter für zartbesaitete Trommelfelle.

Als Extras drängt uns CinePlus ein reichhaltiges Nichts auf.

Fazit: Firehawk ist ein wirklich sturzdämlicher Blödsinnsfilm, der weder harte Action noch heiße Luftkämpfe bietet, trotzdem bzw. gerade deswegen Trashfans (aber auch nur die) bedingt spaßig unterhalten kann. Bemerkenswert ist hauptsächlich, dass sich ein prinzipiell nicht untalentierter Cast, der es besser könnte, aber tutti kompletti erkannt hat, dass sich das nicht lohnt, durch die Plotte schlafwandelt, nicht zu vergessen natürlich die extrem schäbigen Spezialeffekte. Nichts, was man gezielt suchen sollte, aber sollte einem die Scheibe mal extrem günstig über den Weg laufen und man ein Herz für derartige Debilitäten halten (aber um Himmels Willen keinen ernsthaften Actionfilm erwarten), kann man zuschlagen – aber auch nur dann.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 5


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