Fantasy Mission Force

 
  • Deutscher Titel: Fantasy Mission Force
  • Original-Titel: Mai nei dak gung dui
  • Alternative Titel: Mission Force | Dragon Attack | Mini Special Force | Jackie Chan - Die Superfaust | Shadowman 2 | Die Superfaust |
  • Regie: Chu Yin-Ping
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1982
  • Darsteller:

    Sammy (Jackie Chan)
    Lily (Brigitte Lin)
    Don Wen (Jimmy Wang Yu)
    Old Sun (Yueh Sun)
    Billy (Tao Da Way)
    General (Fang Jung)
    Stone (Shiu Bu Lia)
    Grease Lightning (Gou Ling Feng)
    Amazon Leader (Adam Cheng)
    Emily (Ling Chang)


Vorwort

Die Geschichte beginnt an einem schönen Samstagabend im letzten Herbst, als mein Bruder auf einen Sprung vorbei kam und mir die DVD mit einem breiten Grinsen in die Hand drückte. Ein Film, den ich gesehen haben müsse, sagte er. Heute kann ich nur annehmen, dass er mir damit ernsthaft übel wollte. Aber damals war ich noch frohen Mutes. Hey, ein Jackie Chan-Film, den ich noch nicht kannte? Mit Jackie aus den 70ern und 80ern kann man nicht viel falsch machen, dachte ich mir und legte den Film in den Player. Heute weiß ich, dass man sogar sehr viel falsch machen kann. Wenn Filme für 2 Euro fuffzich rausgeschleudert werden, dann hat das meistens was zu bedeuten…

Auf diesen Seiten etwas über Jackies Filme zu erzählen, hieße wohl, Eulen nach Athen (bzw. Hong Kong) zu tragen (und ich gehe jede Wette ein: Einige hier kennen sich eh besser aus als ich). Aber eine Sache ist doch im Vorfeld zu erwähnen: Seitdem Jackie Chan auch außerhalb Asiens wie eine Bombe eingeschlagen ist (offiziell erst seit „Rumble In The Bronx“1996, meines Erachtens nach aber schon seit dem brillanten „Cannonball Run“ von 1981 mit dem unvergleichlichen Schnauzbartträger Burt „Bandit“ Reynolds in der Hauptrolle… aber was sage ich da, den kennt hier unter Garantie JEDER), wird jeder Film, bei dessen Produktion Jackie Chan einen Job als Prügelknabe, Wasserträger oder Kamerakabelhalter hatte, mit seinem Namen beworben (in zehn Jahren, wenn keiner mehr Bruce Lee kennt, wird wohl auch „Enter The Dragon“ als Jackie Chan Film laufen. Immerhin hatte er einen 3 sekündigen Auftritt…). Und Jackie war in VIELEN Filmen Prügelknabe, Wasserträger oder Kamerakabelhalter. Der bekannteste Film mit dieser Politik könnte gut „Winners and Sinners“ sein, in dem Chan eine mehr oder weniger wichtige Nebenrolle hat.

Der Rest der Cast besteht größtenteils aus erfrischend unbekannten Gesichtern. Allerdings: Brigitte Lin war später auch im „Police Story“ zu sehen und Yu Wang taumelte seinerzeit durch die „36 Kammern der Shaolin“. Fast alle anderen haben in ihrer Filmographie (laut IMDB) nur diesen einen Film vorzuweisen… ob sich das gut in einem Lebenslauf macht? Ich fürchte mal: Nein.

Aber hier geht es nicht um Lebensläufe, sondern um „FANTASY MISSION FORCE“! Diesmal bin ich schlauer als beim ersten Mal und bereite mich vor (immerhin weiß ich ja schon, was mir blüht). Also, Checkliste abarbeiten: DVD? Eingelegt. Telefon? Griffbereit. Nummer vom Notarzt? Einprogrammiert. Wodka: Aufgeschraubt, ein Glas vorsichtshalber schon eingeschenkt. Zigaretten? Zwei Schachteln. Filter abgebrochen? Na logo. Irgendwas vergessen? Woher soll ich das wissen. Na, dann kann´s ja los geh´n!

Bevor wir auf Play drücken, analysieren wir noch kurz das Cover und stellen fest: Jackie Chan hat in diesem Film technisch alleine gespielt. Vorne drauf prangt ein Portrait des Meisters, sowie zwei kleine Bildchen (ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber das sieht mir stark nach „Meister aller Klassen“ aus. Die Pudelfrisur wurde immerhin Anfang der 80er geopfert). Hinten drauf: Jackie, Jackie, Jackie. Fünf weitere Bilder (und ich wette meine Flasche Finlandia Wodka, dass keines dieser Bilder aus dem vorliegenden Film ist. Eine Infobox informiert mich, dass die Menüs „interaktiv“ sind (gugge mal an), die Version „neu“ und die FSK „16“. Ein Firmenlogo fehlt komplett, dafür ziert eine Goldleiste mit der Aufschrift „Eastern Master“ die Hülle. Gut, genug über Kunst geredet, widmen wir uns (endlich) dem zu besprechenden Film (zweiter Wodka wird eingeschenkt).


Inhalt

Mit deftiger Militär Musik unterlegt brettern einige olivgrüne LKWs durch die Nacht sowie die Credits und ich wundere mich. Auf der Verpackung steht: Bildformat: 4:3.Das stimmt auch, allerdings hielt man es in der Nachbereitung für ausreichend, das Originalbild einfach in die Länge zu ziehen. So wirken die LKWs (und die mittlerweile ins Bild kommenden Soldaten) etwas bohnenstangig. Und als ob des Wunderns nicht genug sei, informiert mich die Tafel, dass ein gewisser „Jacky Chan“ die Hauptrolle spielt. Aha, soso. Man brettert in ein Militärlager. Einheitliche Uniformen oder gar Rasierapparate scheinen hier zwar nicht nicht zu existieren, aber man merkt schon, worum´s geht. Schnitt in ein Zelt, wo ein Haufen Lamettaträger (sprich: Offiziere, Generäle oder so) über eine Karte gebeugt heftigst diskutiert. Hier zeigt sich die brillante Schnitttechnik: Der Soldat betritt das Zelt, die Kamera schwenkt ihm nach und offenbart, dass die Lamettaträger still und ruhig um den Tisch versammelt sind (herzallerliebst: Mit blauer Tischdecke und Blumenvase) und erst in letzter Sekunde anfangen, zu streiten. Offenbar geht es bei der Diskussion um einen Vorstoß der Japaner. Der erwähnte Soldat gibt eine anscheinend wichtige Meldung durch: „Sir, wir haben alles aufgeladen“ und bekommt zur Antwort, man wollte morgen früh erst abfahren. Wohin auch immer, das wird nicht erzählt (hat auch nix mit dem Film zu tun).

Stattdessen setzt auf einmal gar heftiges Artilleriefeuer ein (man sieht nix, hört es nur) und sieht auf einer Karte, dass der erwähnte japanische Vorstoß offensichtlich in Kanada stattfand. Warum sie allerdings von Westen her eindringen und nicht aus Richtung ihrer Heimat, ist mir mehr oder weniger ein Rätsel. Den anwesenden Generälen (ich verrats schon mal: Es sind wirklich welche) ebenfalls, jedenfalls beschwert sich der offensichtlich britische Oberhoncho, sein Geheimdienst wisse von Japanern an ganz anderen Stellen, und ein Franzos´ will gar wissen, dass es gar keine Japaner in diesen Ecken gibt („Kein einzisch Schlitzaug´!“). In die daraufhin entstehende Streiterei platzt ein Schwarzer mit schlechten Nachrichten: Offensichtlich befinden sich die Japaner besonders dort, wo man sie gar nicht erwartet: Direkt im Lager. Und plötzlich stehen sie da und eine japanische Kampfkugel (1,60 mal 1,60) will die Namen seiner Gefangenen in spe wissen. Überaus erstaunt ist er ob der Prominenz der drei Ex-Freien Männer. Der Französische General Lohschreck (?), der englische Generalmajor Robert Foster (??) und der amerikanische Generalmajor Abraham Pinkoln (bruahaha, watten Brüller) werden abgerundet vom oben genannten schwarzen General „Hudelenudele Sukano“. Schnell mal auf Pause, neuen Wodka ins Glas, und weiter. Der Japaner (dem übrigens in der nächsten Einstellung ein apartes Chaplin respektive Hitlerbärtchen gewachsen ist) fordert offenkundig verwirrt: „Hände hoch! Füße hoch!“ und ich habe fast das Gefühl, irgendjemand hat es auf mich abgesehen.

Schnitt in einen Konferenzraum (UNO? NATO? Fragt mich nicht) und ein chinesischer Schnellmerker berichtet, die Gefangennahme der Generäle sei schlecht für die Moral der Truppen. Na sieh mal einer an. Ein zweiter Schnellmerker merkt an, dass der einzige Weg es sei, die Generäle so schnell wie möglich zu befreien, bevor Feindpropaganda die Moral allzu sehr in den Keller rutschen ließe. Heidewitzka, langsam versteh ich, wie die Japaner Kanada erobern konnten… Und so kommt man schnell auf den Trichter, eine Söldnertruppe anzuheuern. Ob das das „Vernünftigste“ ist, wie sich der Merker von gerade aus den Fingern saugt, wage ich leidlich zu bezweifeln. Eine Diashow präsentiert uns erstmal all die jenigen, die NICHT zu Verfügung stehen: 007, der in Südafrika auf Mission ist, irgendein Asiate, den ich nicht kenne (der aber zum Feind übergelaufen ist und somit eh ausscheidet), die Klapperschlange (ja genau: Snake Plissken), der seit 3 Jahren als Blumendünger dient und Rocky Balboa, der für die „Grünen“ (Joschka Fischer??? Polizei??? Anybody???) kämpft. Netter Gag übrigens, hier originale Bilder der jeweiligen Personen zu zeigen. Auch wenn ich ja der Meinung bin, Sean Connery ist der bessre Bond… Roger Moore tut´s auch. Das letzte Bild zeigt dann den „Leutnant des Satans“ (huaaaaah, ich zittere vor Erfurcht), einen eher durchschnittlichen Chinesen in Khaki mit Zigarette im Mund und dem Gesichtsausdruck, von dem der durchschnittliche Chinese glaubt, er sähe brutal und cool aus. (da wir gerade von Zigaretten reden… ich glaub, jetzt brauch ich auch eine).

ZACK SCHNITT, und der Leutnant des Satans (ich will verdammt sein, aber ich habe den Namen nicht verstanden… könnte aber Qan Na Wing gewesen sein, nicht, dass der irgendwo in den Credits aufgetaucht wäre) brettert mit einem Suzuki Jeep ohne Windschutzscheibe, dafür aber mit MG, durch die Pampa. Prompt wälzen sich aus dem Unterholz gar brutal aussehende Gestalten (jede Menge), die den Leutnant unter Feuer nehmen. Dieser lässt sich nicht lumpen, greift lässig mit der rechten Hand ans MG und mäht zwei bis dreitausend (oder doch wenigstens ein gutes Dutzend) Angreifer nieder. Zwei relativ unmotivierte Explosionen später rast der Jeep in eine Wolke aus Qualm… und der Leutnant (ich bleib dabei, wenn´s beliebt) wird von einer Spezialeinheit (oder wenigstens komisch aussehenden Chinesen mit angemalten Gesichtern) zu den Schnellmerkern von gerade gebracht. Diese sind ebenfalls Generäle, wie sich jetzt herausstellt (General Thomson und Johnson. Ahja. Chinesen, gell?) und briefen des Teufels Leutnant kurz und knapp. Die vermissten Generäle seien von Luxemburg aus nach Tokio gebracht worden. Die Aufgabe des satanischen Feldwebels: Söldnertruppe formieren, Generäle finden, nach Hause bringen. Joah, sollte machbar sein. Zumal der Film ja gerade mal 73 Minuten lang geht. Nach dem obligatorischen „Solltest du verkacken, weiß ich von gaanix“-Spruch wird uns auch endlich der Titel des Films verraten. Für alle die, die´s schon vergessen haben: „FANTASY MISSION FORCE“!

Und nahtlos blenden wir über zur großen Sinnlos-Szene Numero Uno: In einem feinen Restaurant bietet ein chinesischer Landstreicher mit Zylinder (Kleider machen Leute) eine gar lustige Musical-Nummer, schmeißt mit Dollars um sich, trinkt zwölf Bier gleichzeitig und freut sich, dass alle Leute im Laden fröhlich mitwippen. Gut, die Melodie hat ein bisschen den Charme des Bekloppten. Jedoch dadurch, dass der offenkundig fröhliche Text in Mandarin gehalten wurde und niemand es für nötig befand, Untertitel oder gar eine Übersetzung anzufertigen, erschließt sich der Sinn des Geträllers nicht gleich beim ersten Hören. Ich vermute mal so was wie: „Ich hab Kohle, ich schmeiß sie raus.“ Nicht, dass das irgendwann wichtig wäre… Egal, schon ist die Musik rum, denn der Penner erspäht einen Revolver. An dem Revolver hängt ein Gürtel, an dem Gürtel hängt ein schwarzen Mann in Smoking. Gar fasziniert von dem Friedensstifter will der Sänger von gerade einen genaueren Blick drauf werfen, was dem Besitzer gar nicht behagt. Ich würd mir das Ding übrigens auch gerne aus der Nähe angucken, denn offenbar ist es eine Chamäleon-Knarre: Im Halfter metallisch glänzend und in der Hand des Schwarzen, ähm, na ja, schwarz halt. Denn flugs hat er (der Schwarze) die Waffe gezogen und bedroht den Ex-Fröhlichkeitsstifter, der sich nachvollziehbarer Weise nicht sonderlich erbaut zeigt. Das ändert sich allerdings innerhalb weniger Sekunden, die Pistole wird nun doch einer genauen Visitation unterzogen und für kaufbar befunden. Eine Handvoll Dollar wechselt den Besitzer, die Pistole allerdings noch lange nicht (hätt ich an der Stelle des Schwarzen auch so getan). Denn offenkundig will der stolze Besitzer des Schießeisens (ne lumpige 38er übrigens) erst das Geld haben. Also, das Geld, das er eh schon in der Hand hat, gell? Dann beginnt er lauthals zu lachen, lacht noch ein bisschen länger und reicht dem verhinderten Heldentenor die 38er. Und wer jetzt erwartet hat, dass dieser den Spieß einfach umdreht und den sorglosen Verkäufer bedroht, der hat Recht (hätt ich an seiner Stelle auch getan). Anscheinend nutzt der chinesische Frank Sinatra (schon gut, ich hör damit auf) die Gunst der Stunde und erleichtert die restlichen Gäste des Restaurants gleich mit.

Das bekommen wir aber nicht zu sehen, denn die Kunst des Cutters führt uns in ein Waldstück, wo der Räuber ein gebratenes Hühnchen (jedenfalls sieht´s aus wie ein solches) verspeist. Plötzlich hechtet er bei Seite, denn ein Pfeil fliegt gar tückisch aus dem Unterholz, bohrt sich in den nächst besten Baum. Ein Gewehrschuss entrollt den darumgewickelten Zettel, der sich als Steckbrief des, ach nennen wir ihn Zylinderträgers, entpuppt. Dieser späht um sich, erblickt niemanden, will von hinnen robben, kommt aber nicht weit. Denn der mysteriöse Unbekannte hat nicht nur einen Flitzebogen und ein Gewehr, sondern auch einen Granatwerfer, der zwar kein Feuer, aber doch jede Menge Rauch macht. Nach dem nicht ganz ehrlich gemeinten Angebot, den ominösen Angreifer alles zu geben, was er hat, schießt der Zylinderkopf (ach verdammt, den hatter gar nich mehr auf) auf eine Mütze am Stock… und so eine List kann sich nur einer einfallen lassen: Der höllische Leutnant, der nun hinter dem Ex-Zylinder steht und feststellt: „Du wolltest mich also reinlegen!“ Meine Güte, in diesem Film merkt aber auch jeder alles. Offenkundig kennen sich die beiden, denn gar freudig ist das Wiedersehen: „Ah, sie sind´s Captain!“ Nix mehr mit Leutnant, von mir aus. Auf jeden Fall wird der Ex-Zylinder für die Söldnertruppe rekrutiert, dieser freut sich wie ein kleines Mädchen über den Barbie Ponyhof, und ZACK SCHNITT.

Wir sehen einen Steinbruch, und die Männer, die auf Pferden auf und ab reiten und dabei Gewehre im Anschlag halten, könnten ein Zeichen dafür sein, dass die Jungs dort nicht ganz freiwillig arbeiten. Es ist Essensausgabe und der Sträfling freut sich gar sehr über seinen Reis mit Fisch. Doch prompt wird ihm ein Bein gestellt, er landet auf der Nase und mit dem Kopf im Reis (wo auch sonst. Wäre ja auch noch schöner, wenn die ultimativen Regeln des Humors hier gebrochen werden). Auch er entpuppt sich als Schnellmerker und donnert dem ruhig weiter essenden Mitsträfling seine Theorie um die Ohren: „Das hast du mit Absicht gemacht!“ dieser kontert grinsend: „Mit dem Fuß, mein Lieber!“ Oh Jesus! Und eins, zwei, drei, befinden wir uns in der schönsten Keilerei! Man wälzt durch die Pampas, haut mit einer Spitzhacke in den Reifen eines Jeeps… und jetzt zeigt sich, dass die Wachen ihr Geld wert sind: Einer der beiden (ich GLAUBE, es ist der zu Fall gebrachte) nimmt dem erstbesten Wächter sein Gewehr aus der Hand („Darf ich mal?“ AUA!) und hält es dem anderen unter die Nase. Nicht, dass das irgendwen interessieren würde. Ein beherzter Sprung in die Kluft, und schon isser frei, der guteste. Mit einem gut gezielten Gewehrschuss wird die Fußfessel durchtrennt, und siehe da: Der Schuss schreckt tatsächlich die Wachen auf. Eine spannende Verfolgungsjagd bahnt sich an, es wird geschossen, gesprungen, ausgewichen… okay, das war jetzt gelogen. Tatsächlich jumpt der Flüchtling in eine Schlucht und ist unerreichbar für den langen Arm des Gesetzes. (Brüller am Rande: Die Wachen springen in den Jeep, dessen Vorderreifen ja perforiert wurde… „Scheiße noch mal, da hat uns einer die Luft geklaut!“ Die Wodkaflasche wird leerer und leerer…)

Plötzlich ist es Nacht und der Wegrenner findet auf seinem Weg einen festlich gedeckten Tisch vor. Natürlich gehört dieser dem mittlerweile bekannten Leutnant 666 (Bruahaha, I´m so funny), der in dem Ausbrecher nicht nur einen Sprengstoffexperten und Ausbrecherkönig, sondern auch ein potentielles Mitglied seines Söldnercorps sieht. Das Angebot, ihm eine Begnadigung zu verschaffen, lässt dem Ausbrecher das Herz höher schlagen und er willigt ein (allerdings vermute ich, dass die MP40 des Zylinders (ja, er hat ihn wieder auf) den entscheidenden Ausschlag gegeben hat).

Nu wird´s aber mal langsam Zeit für… jaaaa, da isser! Jackie Chan! Und zwar in einem Hinterhof Sumokampf (Jackie??? SUMO???? Whatever) gegen den „Killer aus Japan“. Das Preisgeld scheint sich gewaschen zu haben und so bläut ihm die Dame an seiner Seite ein, ja zu gewinnen. Für Chan-Verhältnisse ein eher lahmer Kampf, aber was will man beim Sumo-Ringen schon erwarten? Interessant hier die Technik der Synchronisation: Der Originalsound wurde kurzerhand vollends entfernt und die ganze Szene neu mit Musik und den übelst-blöden Sprüchen der Kombattanten unterlegt. So klatscht und johlt das Publikum, zu hören ist nix. Nur für die Akten: Der Killer aus Japan ist ne Kopie, der echte „Killer“ ist 3 Meter groß, verprügelt Jackie, dann plötzlich hat Jackie gewonnen und man weiß nicht, wie das passieren konnte. Schnitttechnik olé! Aber egal, Hauptsache, die Kohle landet bei Jackie (auch wenn er im Film angeblich Sammy heißt, bleib ich bei Jackie. Ich hoffe, euch stört´s nicht. Nein? Gut.)

Kaum haben Jackie und seine Partnerin die Kohlen eingesackt, taucht auch schon ein gar seltsam Wicht aus der Versenkung auf: Gefolgt von Militärpolizisten (tragen gut sichtbar MP auf ihren Helmen) outet sich der Chinese mit Sherlock-Holmes-Gedächtnis-Mütze als Steuerfahnder vom „Finanzamt Osnabrück“ (Wodka!!!) und knöpft „Sockensteuer“ ab (WODKA!!!). Und das alles, ohne die Lippen zu bewegen. Der helle Wahn. Na ja, das Geld ist futsch, die Abzocker freuen sich.

ZACK SCHNITT und wir sind in der „Raiders of the lost Ark“-Gedächtnis-Szene: Eine Frau und ein vierschrötiger Kerl liefern sich zu Huppdiduppdi-Musik ein Wettrinken. Zwar mit Bier und nicht mit Fusel, aber die Stimmung ist allenthalben prima. Da macht es auch nix, dass der Musikclip zu kurz ist und zwischendurch einfach noch mal von vorne anfängt. Es kommt, wie Spielberg es vormachte: Der Kerl rutscht vom Stuhl und dient als Fußabtreter bzw. Zielscheibe des allgemeinen Spottes. Doch nicht für lange, denn ein gewitzter Zeitgenosse entlarvt die Wetttrinker als Betrüger und fordert Satisfaktion. Daraufhin zeigt die noch namenlose Trinkerin, dass sie nicht nur trinken, sondern auch austeilen kann und schlägt sich mit ein paar recht genehm aussehenden artistischen Einlagen aus der Affäre. Auch wenn hier und da der Schnitt recht holprig ist, so isset doch allemal besser als der Kampf von Jackie ein paar Minuten vorher. Die beiden Betrüger flüchten aus der Kneipe, einen krassen Schnitt später reitet (!) die Dame alleine auf ein einsam gelegenes Haus zu. Dort legt sie die Füße hoch, schenkt sich einen Drink ein und wird flugs von hinten angegriffen. Der pöse Purche entpuppt sich als ihr ehemaliger Lebensabschnittsblitzableiter in weißem Smoking und das Gespräch zwischen den beiden geht ungefähr so:

„Du hast mich verlassen“ – „Jetzt verlass ich dich nie wieder“ – „Das hast du schon so oft gesagt.“ – „Aber diesmal mein ich´s ernst!“ – „Dann is ja gut! Aber machst du das noch einmal, bist du totes Fleisch!“ *In die Arme fall und abschlabber*

Am nächsten Morgen vermittelt uns ein Kameraschwenk über wüst auf dem Boden liegende Kleidungsstücke, dass es gar leidenschaftlich zugegangen sein muss. Allerdings wacht der chinesische Casanova (da er auch keinen Namen hat, dafür aber ein offenes Hemd und Koteletten, nenn ich ihn von jetzt an Elvis) alleine im Bett auf und beweist, dass er doch ein Mann ist: „Lulu, wo bist du? Machst du mir Frühstück?“ (Wenn ihr aufgepasst habt, werdet ihr feststellen: Lulu ist der erste Name, der von Belang ist und genannt wird). Doch Schock! Als der frisch erwachte Elvis die Tür öffnet, um die Morgensonne hinein zu lassen, hängt Lulu gefesselt und geknebelt vom Dachfirst! Prompt schiebt sich eine Schrotflinte durch das Fenster und der Bube am Abzug gedenkt, Elvis eine Ventilation in der Nierengegend zu verpassen. Haut aber nich hin, denn dieser duckt sich feige (Weichei!) und robbt durch den Raum. Ein beherzter Griff an das Gewehr entlarvt: Jemand hat´s festgebunden und mittels eines Drahtseils den Abzug betätigt. Der geneigte Filmgucker weiß, dass nur einer so ausgebufft ist… und so führt das Drahtseil Elvis natürlich zum Leutnant, den alle Captain nennen. Vor die Wahl gestellt: Weib oder viel Kohle bei nem Auftrag zögert Elvis etwa ne halbe Sekunde und entscheidet sich kapitalistisch. Lulu, die sich wie auch immer befreit hat, rüstet sich in Schwarzes Leder (gut, die roten Lackstiefel heben sich dezent ab), armoriert sich mit Pistole, Munitionsgurt, Granaten und Bazooka (Toys R Us, 14,99 incl. Mwst) und macht sich zu Lone Ranger-Musik auf, um ihren Worten Torten folgen zu lassen (© by Tucholsky. Soll ma einer sagen, hier lernt man nix). Zuvor sprengt sie aber noch recht unmotiviert ihre Hütte in die Luft (sieht mir sehr nach Footage aus).

ZACK SCHNITT! Große Sinnlos-Szene Numero Due! Zu allerliebst eingespielten Pipes ´n´ Drums Version von „Scotland the Brave“ exerzieren ein paar Chinesen in Schottenröcken und Bommelmützen, wobei zur allgemeinen Belustigung das ganze im Benny-Hill-Stil auf doppelter Geschwindigkeit läuft. Dazu werden noch ein paar alte Dick und Doof Kamellen reingebracht, denn einer der Exerzisten hat arge Probleme mit der Choreographie und wird von seinem Kommandeur (zu recht, wie ich finde) getriezt. Nach dieser humorfreien Szene entern der Leutnant, den alle Captain nennen und seine Komrades Zylinder, Ausbrecher und Elvis das Lager und werden gar freundlich von General Thomson (oder Johnson, is ja auch egal) empfangen. ZACK SCHNITT, und in der Nacht pirscht sich auch Lulu ans Lager heran. Die erste Wache, die sich von ihrem Wachturm (während der Szenerie wechselt die Höhe des selbigen zwischen etwa 50 cm und sieben Metern) hinunterbeugt, wird flugs via Seilschlinge hinab befördert, die zweite Wache hat wenigstens noch genug Zeit, das Feuer zu eröffnen, trifft aber erwartungsgemäß nur den Boden und ein paar Sandsäcke. ALAAAAAARM! Sirenen heulen und das schottische Suizidkommando (Monty Python anybody?) stürmt heraus. Zylinder und Ausbrecher stürmen ebenfalls, kommen aber nicht weit, da Nachzügler Elvis von seiner Lulu (Hey, das fällt mir jetzt erst auf… Elvis und Lulu…I´m funny.) wieder zurück ins Zelt verfrachtet wird. Prompt umzingelt das Schottenkommando selbiges und verlangt sofortiges Ergeben. Lulu jedoch erzwingt mit einer Schrotflinte an Elvisens Kopf ihr freies Geleit und kapert den Jeep, in dem sich das Komikerduo McDick und McDoof (ihr wisst schon, Kommandant und Nixkönner) versteckt haben. McDoof (das ist keine Scheichwerbung) wird zum Fahren aufgefordert, gesteht jedoch, keinen Führerschein zu haben. Nach dem obligatorischen Schenkelklopfer („Er kann keinen fahren lassen, Miss!“ WODKA!!!) macht Lulu allerdings klar, dass sie die besseren Argumente in Form von Schrotpatronen bei sich hat. Die ebenso vorhersehbare wie flache Slapsticknummer (McDoof legt den Rückwärtsgang ein und brettert im Benny-Hill-Speed durchs Lager) findet ein jähes Ende, als gnädige Sandsäcke die Fahrt beenden. Ich stelle fest, dass meine Nerven anfangen zu zittern… jetzt eine Zigarette denke ich mir, aber ich habe schon zwei im Mund.

General Johnson zeigt sich beim anschleißenden Kriegsrat wieder von seiner intelligenten Seite: „Sie sind hier eingebrochen und haben eine Geisel genommen!“ Auf seine Androhung, Lulu zu ihren Ahnen zu schicken, zeigt sich Elvis gar erschröcklich und bettelt um ihr Leben. Der Leutnant, den alle Captain nennen, willigt ein und nachdem Elvis rausposaunt, dass es bei dem Job um eine halbe Million geht (Dollar? Brathähnchen? Heftzwecken?) äußert nicht nur Lulu Interesse, sondern auch McDick und McDoof. Somit ist die FANTASY MISSION FORCE endlich komplett. Fassen wir zusammen: Anführer ist der Leutnant, den alle Captain nennen, dann haben wir den Zylinder mit der MP40, den Ausbrecher/Sprengmeister (Armbrust), Elvis (der sich mit einer abgesägten Schrotflinte verlustiert), Lulu (samt Toys R Us Bazooka) und McDick (Wurfmesser oder Granaten, keine Ahnung, sowie Krummsäbel) und McDoof (letzterer fügt seinem Schottenrock übrigens eine Aluminium-Ritterrüstung samt Pickelhaube (WODKA!!!) und Morgenstern hinzu).

Nachdem man sich einige Zeit lang durch die Pampas schlängelte wird es Zeit für ein paar Charakter Moments: McDoof ist mächtig heiß auf Lulu und schenkt ihr eine Rose, Elvis ist ob dieser Entwicklung nicht gerade erbaut, da Lulu natürlich voll drauf anspringt, um Elvis eifersüchtig zu machen. Dieweil folgt das obligatorische „Was machst du mit dem Geld, wenn alles vorbei ist“-Gespräch. Elvis will Weiber aufreißen, Zylinder einen eigenen Wohnwagen kaufen, Ausbrecher hat nur den Wunsch, Zylinder nie mehr wieder zu sehen… melancholische Musik macht uns darauf aufmerksam, dass wir nun die weiche Seite des Leutnants, den alle Captain nennen, kennen lernen. Dieser hat gar keine Wünsche, denn er ist viel zu sehr damit beschäftigt, daran zu denken, dass er draufgehen könnte. ZACK SCHNITT!

Mitten in tiefster Nachtruhe schmeißt sich plötzlich eine Gestalt via Salto ins Lager, krallt sich die nächst beste Waffe und hält somit alle in Schach… schon vergessen? Wir sind rein nominell in einem Jackie Chan Film! Niemand anderes als er und seine Gefährtin haben es auf die Ersparnisse der FMF abgesehen! Und jetzt zeigt sich auf einmal, dass ich Asiaten selbst dann nicht auseinander halten könnte, wenn sie mir auf den Fuß steigen würden… denn Elvis ist doch tatsächlich der „Steuereintreiber!“ (Witz der Szene: „Die Wampe kenn ich doch!“ – „Klar, ich hab in dem Streifen ja auch ne Hauptrolle.“ – „Unser Freund aus Osnabrück!“ Meine Flasche neigt sich dem Ende zu…) Jackie und seine Angebetete hegen den gut nachvollziehbaren Wunsch, dem Betrüger ein wenig zu erschießen, was dem Leutnant, den alle Captain nennen, nicht gefällt. Mit zwei Schüssen prellt er Jackie seine Wumme sowie dem Mädel Gewehr und Pistole aus der Hand (Mathematiker, aufgepasst: In diesem Satz ist ein Rätsel für euch versteckt!). So wendet sich as Schlachtenglück. Der Leutnant, den alle Captain nennen, zeigt sich jedoch von der Gönnerseite und lässt das Gaunerpaar gebeutelt, aber wenigstens nicht perforiert, abzockeln (nachdem sie das obligatorische „WIR SEHN UNS WIEDER!“ in die Runde gebölkt haben. ZACK SCHNITT!

Zum Mittagessen des nächsten Tages treffen wir unsere Stolpertruppe, pardon, Heldentruppe wieder. Zylinder, der sich nach einer Tasse versalzene Suppe am nahe liegenden Fluss hydrieren möchte, bemerkt Blut im Wasser und folgert messerscharf: „Ein Hinterhalt!“ (wär ICH nie drauf gekommen, aber ehrlich!) Der Leutnant, den alle Captain nennen, ist sich auch nicht einig: „Ganz ruhig, Leute! Nachdenken! Lauft!“ gut, dass sie wenigstens den letzten Befehl gehorchen, denn schon werden sie vom nahen Wald vom Ku Klux Klan (oder wenigstens Typen mit Jutetaschen aufm Kopf) arg beschossen. Man versteckt sich hinter dem Jeep, der kugelsicher zu sein scheint. Dann scheint der Cutter wieder ein bisschen Spaß zu brauchen, jedenfalls sitzt der Trupp auf dem fahrenden Jeep und der Leutnant, den alle Captain nennen, mäht mit seiner MG (die jetzt nach hinten guckt und nicht wie am Anfang nach vorne) die heran reitenden Jutesäcke nieder. Da man sich allerdings keine Stunt-Crew leisten konnte, fällt nur einer vom Pferd (und ich würd fast drauf wetten, dass Jackie Chan selbst sich erbarmt hat, unter dem Jutesack ein bisschen vom Pferd zu fallen). Jedenfalls sind die Verfolger abgehängt und man fährt fröhlich durch den Sonnenuntergang. ZACK SCHNITT!

Am nächsten Tag (oder irgendwann später jedenfalls) sitzt Elvis am Steuer und tritt so vehement in die Eisen, dass McDick und McDoof erstmal vom Auto fallen. Warum er dieses tut, ist nicht ersichtlich und wird auch nicht weiter ausgeführt. Alle anderen wählen den traditionellen Weg aus einem Auto, nämlich durch die Tür (bzw. Türöffnung, ist ja immerhin ein offener Geländewagen. Da wir ja schon seit gut fünf Minuten keine Benny-Hill-Szene mehr hatten, legen wir gleich los: McDick will Elvis eine hauen, schlägt Lulu, die tritt McDick in den Popo, der rennt los, zieht Zylinder die Hose runter sieht seinen nackten Popo, dieser will McDick schubsen, schubst aber McDoof, dessen Pickelhaube sich in Ausbrechers Popo bohrt, dieser erschreckt sich und feuert aus versehen die Armbrust ab… und Leute, die in der Szene bis jetzt ein Muster erkannt haben, dürfen DREIMAL Raten, in welchem Köperteil von Elvis der Bolzen wohl landet. Kaum geht die herrlichste Prügelei los, schreit Lulu: „Genug! Captain Qan ist tot! Wir müssen zusammenhalten!“ BITTEWIE??? Das verlangt nach einer genaueren Kontrolle… also DVD angehalten und zurückgespult. Tatsache… da hat die Deutsche Zensurbehöre mal wieder ganze Arbeit geleistet. Das letzte, was man von dem Leutnant, den alle Captain nennen, sieht, ist die Szene, in der er fröhlich in die Jutesäcke reinballert. Mir wäre nicht mal aufgefallen, dass er nicht dabei ist, ganz ehrlich… der Hintergrundsound ist übrigens mal wieder nicht zu hören, sondern nur die Stimmen und ein paar Mal Waffengeklirr. McDick ist ob Lulus Rede dermaßen gerührt, dass er bei Elvis angeschmust kommt (sic!) und ihm eine Zigarre anbietet. Dieser lehnt zwar dankend ab, trotzdem sind alle wieder Freunde und es kann weitergehen. KÖNNTE weitergehen, wenn Lulu nicht auf einmal in den Club der Merker eingetreten wäre: „Fällt euch nichts auf? Wir sind schon ziemlich lange hier [Ja, etwa 2 Minuten] und kein Mensch da.“ Das ist in der Pampa manchmal so, Mädel!

Oha, ich nehme alles zurück, denn plötzlich offenbart uns der Film, dass die FMF in ein Dorf geraten ist… war ja auch unnötig, vorher zu erwähnen, oder? Elvis wittert einen Hinterhalt und steckt sich nun doch die Zigarre an (die sich als witziges explodierendes Gimmick entpuppt (DER SINN!!! WO IST DER SINN???). doch gerade, als er McDick seine verdiente Abreibung verpassen will, schnappt die Falle zu. Die Jutesäcke aus dem ersten Hinterhalt kommen plötzlich von überall her angesprungen (ein bisschen Wire Fu), aus den Dächern ihrer Hütten, aus dem Wasser, aus dem Wald, bewaffnet mit bunten Bändern, die so ein bisschen aussehen wie Gymnastikbänder. Diese werden jedoch nicht zum Turnen benutzt, nein, mit diesen werden die Eindringlinge eingewickelt. Und ob man´s glaubt oder nicht: diese Szene ist fast sehenswert. Einige der Manöver sind gut durchdacht und gefilmt, jedoch ruiniert der dilettantische Schnitt die durchaus in Ansätzen vorhandene Ästhetik.

Die so Gefesselten werden zusammen getrieben, und ich ahne schon, was gleich passiert… stand bei der Besetzung nicht was von Amazonen? Die Leopardenfelle sprechen eindeutig dafür (und die Tatsache, dass die Jutesäcke, die nun da rumstehen, eindeutig femininer gebaut sind als ihre Stunt-Doubles). Und TADAAAA, tatsächlich verbergen sich hinter den Jutesäcken gar nicht mal so ansehnliche Damen („Das sind ja Mädchen!“ Der Club der Merker hat ein neues Mitglied). Die Oberamazone hupft mittels Wire Fu über die Wasserfläche vor ihrem Palast, um die Gefangenen persönlich in Augenschein zu nehmen (jaja, ich weiß, bei der Besetzung wurde ein gewisser „Adam Cheng“ als Amazon Leader genannt, könntet ihr bitte die Klappe halten?) und bemerkt, dass schon lange keine so starken (wrxl?) und so hübsche (WRXL?) Männer mehr in diesem Lager rumturnten. Dann Trommelwirbel, und unter Fanfaren tritt nun DOCH NOCH Adam Cheng auf (puh, Glück gehabt). Dieser entpuppt sich als Playboy im Smoking (Bond, James Bond anybody?) und schreitet mit einer weißen Blüte in der Hand gar fein den Catwalk, pardon, den Weg entlang. Kaum vor der FMF angelangt, drapiert er sich allerliebst auf einem Leopardensessel und legt seinen überaus verständlichen Standpunkt dar, dass er doch gerne der einzige Hahn im Korb bliebe. Das Angebot von Elvis und McDick ein wenig auszuhelfen lehnt er dankend ab (Kommentar: „Dem ham se als Kind Vanilleeis verweigert.“ WODKA!!!!!) und unterstellt den Jungs, im Gegensatz zu ihm keine Schönheit würdigen zu können… Nuja, wo er recht hat… Lulu indes nutzt ihre weiblichen Reize („Ich bin ausgesprochen hübsch“ *zwinker*). Der Amazon Leader schreitet auf sie zu (schweeeebt auf sie zu) und Lulu schenkt ihm ein Grinsen, das wohl verführerisch sein soll, aber mehr danach aussieht, als würde sie sich gerade ein einer peinlichen Stelle kratzen. Mit einem gar nicht mal so schönen Tai Chi Schwert (fragt mich nicht, wo er das bis dahin versteckt hatte, manche Dinge WILL ich gar nicht wissen) befreit er Lulu, die flugs behauptet, von Elvis ver- und entführt worden zu sein. Amazon Leader reicht ihr ob dieser Entwicklung seine Faustfeuerwaffe (sprich: Pistole) und fordert Lulu auf, Satisfaktion zu üben. Natürlich blöfft die Guteste und versucht darob hin, den Amazon Leader (ich bin´s leid, ab jetzt heißt er AL) zu entleiben, was jedoch Mangels Patronen in der Kammer misslingt. Al stellt noch klar: „Wer von unserer Armee gefangen wird, der sieht nie wieder die aufgehende Sonne“ und steckt Lulu in einen kleinen Käfig und die Jungs in… na ja, dazu muss ich etwas ausholen. Ihr kennt ja sicherlich diese Fotowände, wo man den Kopf durch ein Loch schiebt und somit einen gezeichneten Körper erhält? Hours of fun, guaranteed to break the ice on parties! Na ja, stellt euch so eine Wand vor, auf Köpergröße zugeschnitten und mit Frauenkörpern in Lederkorsage bemalt. Dann wisst ihr, wie lustig es nun bei der FMF zugeht („Wenigstens hab ich die größten Titten!“ WODKA!!!) Doch gerade, als wir uns fragen: Wird die FMF doch noch gerettet (hoffentlich nicht) marschiert eine mysteriöse Gestalt auf Lulus Käfig zu und wirft ihr den Schlüsselbund hin. Also, die Gestalt sollte wohl mysteriös sein, allerdings gibt es nur eine Person im Lager, die weiße Tuchhosen und nen Roten Umhang trägt: Die Wasserspringerin).

Lulu befreit sich und versucht, möglichst viel Land zwischen sich und das Lager zu bringen… allerdings haben die Damen ihre Jutesäcke wieder übergestreift, sich in Stuntmen verwandelt und galoppieren hinter ihr her. Also, sie galoppieren halbwegs in die gleiche Richtung, während Lulu von einem bösen POV verfolgt wird. Kaum auf freiem Feld, schmeißen die Stuntmen ein paar Seile in Richtung Lulu, die sich große Mühe gibt, da auch reinzufallen. Kaum hat sie sich selbst gefesselt (jaja… ich weiß, aber so sieht es nun mal aus!), taucht auch die rotberockte Dame auf und erklärt, dass sie jagen total knorke findet und Lulu nur deshalb befreit hat. Kaum zückt sie ihren kalten Stahl, um Lulu bösewichtgemäß zu meucheln, da werden wir wieder daran erinnert, wessen Name als erstes bei den Credits genannt wird… wild hinter einem Huhn herhechtend, taumelt Jackie auf die Lichtung, erfasst die Situation mit einem Blick und vermöbelt die vier Stuntmen sowie die Oberzicke (letztere wird in ihr Cape geschnürt). Nette Action, aber büschn kurz. Vor allem der Final Fight mit der Schickse ist sehr ungenau aufgenommen (wohl um zu kaschieren, dass se im Grunde nix kann). Lulu spendet ihrem Retter den verdienten Applaus und Terence Hill, pardon Jackie (sorry, aber in dieser Szene bewegt, spricht und guckt Jackie 1A wie das italienische Blauauge) fühlt sich geschmeichelt. Jetzt gibt es zwei Arten, diese Szene zu Ende zu führen: In der logischen überredet Lulu Jackie, mit ihr ihre Comrades zu befreien, in der behämmerten geht Lulu alleine mit der Begründung, dass Jackie ja ihr Geld haben wolle, das müsse sie aber erst verdienen und dazu müsse sie ihre Freunde befreien. Dreimal dürft ihr raten, welche Auflösung die Drehbuchautoren genommen haben…

Mittlerweile ist es wieder Nacht, und Lulu wird von der Oberschnitte und vier ihrer Begleiterinnen gefesselt ins Lager geführt. Aha… doch halt, nein! Ein geschickter Schachzug! Lulu ist gar nicht gefesselt sondern hat das nur gespielt, sie reißt sich los und jumpt zum Jeep, während die kaputten Amazonen (Zonis, hehe) von den Pferden purzeln. Flugs die Bazooka geschnappt und vier Schüsse im Schnelldurchgang abgefeuert. OHNE Nachladen. Toys R Us hat halt doch noch die besten Ideen. Im allgemeinen Gewusel (man beachte die Deichmann Sandalenauswahl der Damen) tauchen auf einmal Zylinder und Elvis in Amazonenklamotten auf (???) und machen sich daran, aus dem Jeep die Granaten zu bergen. Wieso die Amazonen das nicht gemacht haben, ist mir ein Rätsel. So gut versteckt warn die nu auch wieder nich. Prompt werden sie von einer der wehrhaften Ladies entdeckt, diese wird jedoch durch eine Hand auf dem Mund vor dem Schreien gehindert.

McDick und McDoof sind in einem Zelt gefangen, umringt von Amazonen. Lulu macht ein Loch in die Wand und ballert die Damen um. Ob sie getroffen hat, können wir nur erahnen, sechszehnjährigen darf man keine Leichen zeigen. Tatsächlich ist die gesamte Schießerei noch unblutiger als eine durchschnittliche A-Team Folge. Das A-Team ballert wenigstens absichtlich daneben. Hier kommen die Mädels in Scharen angerannt, und man sieht nicht eine Tote (obwohl man aufgrund einiger sehr krasser Schnitte erahnen kann, dass uns Deutschen da mal wieder was vorenthalten wird). Huarg, ich nehme alles zurück! Zylinder dringt in ein Zelt ein (wohl um den dort ansässigen Ausbrecher zu befreien), von innen spritzt Blut an die Zeltwand und ein Stuntman (das ist eindeutig ein KERL) fällt tot aus dem Ausgang. Lulu und die beiden Mäc sprengen das Oberhonchozelt und springen ins Wasser, während hinter ihnen ein Feuerball gen Himmel schwebt. Dann sprengt Zylinder den Rest des Lagers, alles macht ordentlich Bumm und gut. Die Amazonen, die jetzt noch auf die fliehenden ballern sind a) wenige und b) allesamt Kerle. Eine halbe Szene verrät uns, dass Lulu noch Al, der auf einem Pferd zu fliehen versucht, hinterrücks nieder ballert. Diesmal haben die Schnitter sich selbst übertroffen: Der Schuss ist HALB zu hören, dann ZACK SCHNITT!

Man beschließt, den Rest der Nacht (oder irgendeine Nacht, egal) in einem alten Haus zu verbringen. Nach de üblichen Sicherung des Hauses mit ein paar Flachwitzen nickert man gemütlich ein und ich fall vom Stuhl vor Lachen, denn die Suspense-Musik ist original aus Halloween gesampelt. Es kommt, wie es kommen muss: McDoof wacht in der Nacht auf, sieht einen Sarg (ob der schon vorher da war? Niemand weiß es), dieser öffnet sich und ein Hüpfgeist hopst heraus. Nun mögen hüpfende Untote ja mit der chinesischen Mythologie konform gehen, für das westliche Auge sehen sie eher, *ähem* amüsant aus. Der Untote dieweil ist eine Sie, schnüffelt ein paar mal an den Schlafenden und hopst durch die Tür. Kaum ist sie außer Sicht, weckt McDoof den Rest der Stolpertruppe und erklärt: „In dem Sarg da ist eine alte Frau!“ Ähm… die alte Frau, die gerade rausgehopst ist, gell? Na ja, man kann nicht alles haben. McDick marschiert nach unten und hört ein gar seltsames Rascheln. In der Küche findet er dann auch flugs drei Herren in altchinesischer Tracht, die sich mit einem Pokerspiel (oder zumindest der asiatischen Variante davon) die Zeit vertreiben. Geistesgegenwärtig macht McDick das einzig richtige: Er spielt mit. Mein Wodka ist gleich leer.

Oben versucht McDoof, Elvis (der übrigens Billy heißt, aber ich bleib bei Elvis) zu wecken, dieser zeigt sich davon gar nicht erbaut. Flugs verlässt er das Zimmer, nur um in ein andres hineingeweht zu werden. Dort erwartet ihn bereits eine, na ja, sagen wir in Ermangelung eines besseren Ausdruckes „Schönheit“. Er musses ja echt nötig haben, dass er sich nicht mal die Frage stellt, woher die Dame auf einmal erschien… aber das ist wohl Humor.

Indes ist McDick (der übrigens tatsächlich Dick heißt, gugge mal an) dabei, die Pokergeister gehörig abzuziehen… auch wenn der eine seinen Kopf zu ihm rüber beamt, um einen Blick in die Spielsteine zu werfen und der andere unterm Tisch den langen Arm macht, um selbiges zu tun. Doch erst, als der dritte mit seinem Kopf den alten „Wir drehen einmal ganz rum“ Trick macht, dämmerts ihm. Das letzte, was wir von ihm sehen (hoffentlich!) ist eine Klauenhand, die ihn zurück ins Zimmer zieht… (sollte innerhalb der letzten Abschnitte irgendwie das Gefühl aufgekommen sein, es wäre spannend, so bitte ich um Entschuldigung)

Indes beschließt der Zylinder, nachdem Dicks Todes(?)schrei durch die Hallen zog, „scheißen“ zu gehen. Nach einigen Faxen mit einem Bild (Hans mach´s nach, anybody?), bekommt er von einer Klauenhand das Klopapier gereicht, versteht die Lage, rennt raus und steht einem Doppelgänger gegenüber.

Der Ausbrecher hat das Esszimmer gefunden und kombiniert messerscharf, als er die acht zugedeckten Teller sieht: „Hier wohnen bestimmt die sieben Zwerge.“ (Mathematiker? Wieder ein Spiel für euch!) Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, als Elvis merkt, dass er ein kopfloses Skelett knutschen will und der Ausbrecher unter dem Tisch lauer herrenlose Stiefel entdeckt, die seine Bewegungen nachahmen. Über dem Tisch erscheinen dann auch noch Hände, die selbiges tun – so verschieden die beiden Situationen sind, so gleich ist die Reaktion: Beide fallen in Ohnmacht (Weicheier).

Vor dem Hause kommen alle wieder zu sich, an Kreuze gebunden (So wie bei der Bahn, Andreaskreuze, you know?) Umgeben von Kuttenträgern (zur Abwechslung haben die schwarze Kapuzen) und einem Oberfiesewicht, der irgendeinem Herrn der Finsternis gedenkt, ein festlich Mahl aus den Seelen der FMF zuzubereiten. Schon werden die Messer gewetzt…

Jetzt muss ich ja mal eben was loswerden, damit wenigstens das Review spannend wird: Das sind mit Abstand die lächerlichsten Kultisten, die ich je in einem Film gesehen habe. Dagegen sind sogar die Ku Kluxianer aus „Oh Brother, where art thou“ ein wahrer Genuss. Diese hier haben schwarze Kapuzen, Schwarze Hosen und Hemden und weiße Handschuhe… und sind alle auf der Grundschule für Kultisten gewesen, denn anstelle einfach die alte „Messer rein und gut is“ Taktik anzuwenden, hampeln sie ne halbe Stunde vor ihren Opfern rum und fliegen etwas durch die Gegend (!). Na ja, back to topic.

Machen wir´s kurz: Lulu taucht auf, befreit die Gefangenen in einer relativ schlechten Actionsequenz, killt die Kultisten (aha, die darf man onscreen erledigen, die Amazonen nicht? Wo bleibt da die Gleichberechtigung?), zündet ein paar Feuerwerke und alle fliehen. Über die Tatsache, dass natürlich alle ihr Zeugs dabei haben, lasse ich mich jetzt mal nicht aus… das kennt ihr ja schon zu Genüge.

Oha, wir nähern uns dem Finale… denn offenkundig ist man am Lager der bösen Wichte angelangt. Woran man ein Lager der bösen Wichte erkennt? Natürlich an der Hakenkreuzfahne und an den SS-Runen! (Übrigens melodisch in gelb und grün… Augenkrebs.) Man gibt Gas, rasiert mit den Gewehren die beiden Wachtposten auf den Türmen nieder… Türme? JETZT weiß ich, warum mir das ganze so bekannt vorkommt. Wer errät, welches Lager hier einfach neu angestrichen wurde, erhält einen Gummipunkt und darf sich so viele Autos aussuchen, wie er tragen kann. Ähm. Zurück zu den Türmen. Die FMF dringt also in dieses gut bewachte Lager ein, ballert erstmal vorsorglich in jedes Haus nur um dann festzustellen, dass dieses Lager offenkundig NICHT mehr die Location Number One für angehende Bösewichter ist.

Wenn meine Uhr mich nicht täuscht, haben wir noch etwa 15 Minuten für den Showdown… jetzt sollte aber mal wieder… und da isser auch schon! Alle Feindschaft und Rangelei ist vergessen, Jackie und seine Schnepfe haben beschlossen, der FMF zu helfen (fragt mich nicht, wieso). Aber zum fragen ist eh keine Zeit, denn die Bösewichter kommen. Und was da jetzt kommt, sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen: Abgewrackte 70er Jahre Autos, auf deren Türen man Hakenkreuze gemalt hat!! Und auf jedem Auto steht einer und schwenkt eine rote Leuchtfackel!!! (Laut Pratchett ist die Anzahl der Ausrufezeichen ein Anzeichen für den Geisteszustand einer Person… und mir ist gerade nach VIELEN Ausrufezeichen!) Dieser Aufmarsch dauert gut eine Minute, dann sind sie da, die bösen Wichte. Wenn´s nicht so lächerlich aussehen würde, wäre ich echt beeindruckt. Denn anstatt schneidiger SS-Uniformen tragen die guten (pardon: bösen) Jungens eine komische Verkleidung, die aus dem Grundstock des letzten Ator Films übrig geblieben sein muss. Na ja, wenigstens die beiden Oberoberbösen wissen: was sie wollen: Das Geld. Ähm? Nein, ihr habt nix verpasst, ich weiß jetzt auch gerade mal nicht, wo Geld sein soll oder wie es da hingekommen ist. Aber durch einen der beliebten ZACK SCHNITT Effekte werden wir schnell aufgeklärt: Das liegt da rum. Die allgemeine Freude der Guten wird allerdings durch Miesepeter Elvis getrübt: „Auch wenn wir ihnen das Geld geben, die werden uns in jedem Fall erschießen.“ Zylinder und Ausbrecher sind sich einig: Man sollte den Nazis zuvorkommen und sie angreifen. Aber Nazis sind ja keine Unmenschen (Ich hoffe, ihr versteht den Satz jetzt nicht falsch und habt die Ironie mitbekommen), und so geben sie den Guten eine Gnadenfrist bis zum Morgen.

Bis zum Morgen ist eine Lange Zeit, genug Zeit für einen Charakter Moment zwischen Jackie und seiner namenlosen Schönheit. Beide kommen zu dem Entschluss, dass es Zeit wird „auszusteigen“ (aus was? Aus der Bahn? Aus dem Film?). Und ehrlich zu werden (aaaaah!). Heiraten, Kinderkriegen, das volle Programm. Aber geknutscht wird nicht, nur ein bisschen geliebäugelt. ZACK SCHNITT!

Der Cutter war wohl der Meinung, zuviel Romantik macht Blähungen oder doof, und außerdem sei der Film zu lang und müsse endlich fertig werden… auf jeden Fall befinden wir uns am nächsten Morgen und werden beschossen. Also nicht wir, sondern die Guten. Jackie, der Trickser, findet in irgendeiner Ecke ein Gewehr mit 8 (!) Rohren. Nach ein bisschen Dummgeschwafel („Das Ding ist eine Weiterentwicklung von der NASA von Old Shatterhands Henrystutzen“) wird Jackie vom Rückstoß durch die nächste Wand katapultiert. Jetzt sehen wir übrigens auch, dass die Nazis in überschaubarer Zahl angerückt kommen, nicht mit ihren alten Crash-Derby Autos, sondern mit einem Bulldozer. Ich zähle etwa 10 auf diesem Ding, von denen 3 in altjapanischen Kostümen und der Rest in Gladiator-Memorial-Helmen stecken. Es wird aus allen Rohren geballert, bis die Suppe kocht, und mitten im freien Feld steht Zylinder und ballert zurück… ob es ihn umpackt, kann ich natürlich nicht erkennen, denn dazu ist der Scheidemeister mal wieder zu hektisch. Stattdessen ein blick auf Elvis, der sich mit Lulu unter ein Fenster duckt. Um seine Mitgliedschaft im „Club der Merker“ zu verlängern, weist er uns auf ein bisher unentdecktes Detail hin: „Die heizen uns ganz schön ein!“ ZACK SCHNITT, die Bösen springen vom Bulldozer, ZACK SCHNITT, Elvis sinkt getroffen zu Boden. Lulu wird leider wegen folgendem Kommentar aus dem „Club der Merker“ ausgestoßen: „Bist du getroffen?“ (Einzig mögliche Antwort: „Nein, bluten ist mein Hobby!“) Nach einem kurzen Charakter Moment haucht Elvis das Leben aus. (Dachte ich zumindest, aber… na, kommt gleich dran). Jackies Namenlose schnetzelt dieweil mit ihren Degen (oder so) ein paar Schwertkämpfer nieder, bevor wir recht unmotiviert zu McDick und McDoof schneiden. McDick macht eine Tür zu und sieht, dass McDoof am Boden sitzt und leise vor sich hin blutet. Erst beim dritten Mal ansehen habe ich verstanden, dass den jemand von unten durch den Boden via Schwert entleibt hat. Da kommt die Vorliebe des Regisseurs für Analwitze wieder durch (pietätlos? Okay, bin schon still…). McDick ballert daraufhin erbost auf den Boden, rennt vor die Tür und schreit „Ich werde dich rächen!“ tut er aber nicht. And another one bites the dust. Zylinder (den´s doch nicht umgepackt hat) und Ausbrecher teilen sich eine Deckung, wobei hinzugefügt werden sollte, dass Zylinder offenbar den besseren Tag erwischt hat. Ausbrecher ist nämlich bereits ziemlich tot, als wir uns den beiden zuwenden. Elvis röchelt dieweil vor sich hin, Lulu fragt: „Kannst du die Kanone halten? Gib mir Feuerschutz, ich will es versuchen“ (was versuchen??? REDET MIT MIR, BITTE!) Elvis macht Lulu noch einen Heiratsantrag, den Lulu natürlich annimmt (letzte Wünsche soll man ja niemals abschlagen), dann zeigt sich, dass Elvis im Feuerschutz geben ne totale Niete ist. Lulu haucht zuerst „Ich liebe dich“ und dann ihr Leben aus. „Du darfst nicht sterben“ röchelt Elvis (kann das sein, dass der Lulu das relativ egal ist?).

Indes hat Jackie sich auf einen der Türme geschwungen und hantiert mit einem dicken MG rum, das Auge voll Entschlossenheit. Und dann is auch schon Ende. Jackie und seine Schöne fallen sich in die Arme, beglückwünschen sich… Moment, wir ham noch 10 Minuten! Tatsächlich, ein Jeep nähert sich. Und ich fall vor Überraschung um (gut, war jetzt gelogen), das ist doch der Leutnant, den alle Captain nennen! Der wo tot is!! MIT den drei Generälen!!! Zylinder kommt gar freudig auf ihn zugestürmt und guckt ebenso erstaunt wie ein Neandertaler, wenn ein Dino auf ihn tritt, als der Leutnant, den alle Captain nennen, ihn umballert. Dumm aber auch. Gar fies sein Plan, dass sich alle gegenseitig umklopfen, damit er alleine das große Geld holen kann. Und damit die unbekannte Schönheit auch in den „Club der Merker“ reinkommt, wiederholt sie das gleich noch mal. Jackie findets gut, so wie es ist, und will gehen, aber der Leutnant, den alle Captain nennen, meint, die beiden als Leichen zu hinterlassen sei eine brauchbare Alternative. Ein wirrer Schnitt, wir ERAHNEN, dass da wer geschossen haben KÖNNTE (Vorzugsweise der Leutnant, den alle Captain nennen auf Jackie und seine Schöne), dann lädt der Leutnant, den alle Captain nennen, nach und schleicht durch die Autos (die recht unmotiviert auf einmal da rumstehen. Taten sie vorher nicht). Und man kann auch nur ahnen, dass der Captain, der eigentlich Leutnant ist, Jackies Schöne umgepustet hat, denn Jackie liegt alleine in einem der Autos versteckt. SHOWDOWN TIME!

Erst kriegt der Leutnant, den alle Captain nennen, ne Autotür vor den Latz, dann schwingt Jackie sich wieder in einen der Nazi-Boliden. Der Leutnant, den alle Captain nennen, schwingt sich auch, und zwar auf den Bulldozer und spielt Autos schubsen. Gerade, als er Jackie kurz vorm Zerquetschen hat, gehen ihm nicht nur Benzin sondern auch Kugeln aus. Was jetzt kommt, ist klar. Ordentlich Gehaue! Nein? Gut, dann eben nicht. Der Leutnant, den alle Captain nennen, zieht irgendwo her ein Schwert und man jagt sich über den Platz. Ein- zweimal kreuzen sich Klingen, dann liegt Jackie unter einem Tisch. Wie er dahin kam, weiß nur der Cutter. Nur damit wir uns nicht missverstehen: Jackie liegt unterm Tisch, der Tisch liegt verkehrt rum und der Leutnant, den alle Captain nennen hopst drauf rum. Der Rest ist dann Formsache: Jackie findet Zünder, Leutnant hechtet nach Schwert, Jackie hechtet aus Fenster, Jackie drückt Knopf, die ganze Anlage geht hoch, Ende von Leutnant, den sie alle Captain nannten.

Jackie verfrachtet seine verwundete Geliebte (AHAAAAAAA!) in den Jeep, lädt den kümmerlichen Rest der FMF dazu, als die drei Generäle dazukommen und mitfahren wollen. „Für mich ist dieser Film zu Ende!“ bölkt Jackie gar unfreundlich und lässt die drei strammen Lamettaträger hinterher rennen. Standbild. Ende.

Was gibt es dazu großartig zu sagen? Erstmal: Für meine Nerven habe ich nur eine Schachtel Kippen gebraucht, denn so schlimm, wie ich ihn in Erinnerung hatte, war „FANTASY MISSION FORCE“ gar nicht. Auch das mit dem Wodka war gelogen (aber ich konnte ja schwer über die Delle in meiner Tischplatte erzählen).

Jackie Chan bringt es laut der IMDB auf 90 Filme, das bedeutet, im Durchschnitt 2-3 Filme pro Jahr seiner Karriere. Dass er bei diesem Tempo nicht immer Glanzleistungen vollbringt ist genauso nachvollziehbar wie die Tatsache, dass er nicht in jedem Film die tragende Rolle spielt. Na ja, über die Vermarktung von Jackies Namen habe ich mich ja schon ausgelassen. Darum geht´s auch gar nicht.

Um es vorweg zu nehmen: Fantasy Mission Force ist unterhaltsamer Schrott. Die Schauspieler sind unterirdisch, der Plot voller Löcher, die Technik unausgereift und die Action eher zweitklassig. Jackie Chan ist ein brillanter Akrobat und Kämpfer, keine Diskussion, aber als Schauspieler taugt er nun mal nicht viel. Wenn man das bedenkt, dann kriegt man ne echt gute Chose zusammen. Nur taucht Jackie Chan in diesem Film maximal 20 Minuten auf, und das reicht nicht, um einen Film zu tragen.

Die Darsteller (Schauspieler zu sagen verbietet sich mir hier) der FMF sind da leider auch nicht viel besser. Die beiden „Schotten“ agieren mit dem typischen overacting, das in Hong Kong voll der Brüller sein muss, hier eher ein müdes Lächeln aufs Gesicht zaubert. Zylinder schlägt in die gleiche Kategorie, der Rest der Bagage gibt sich gewollt bis gezwungen cool (bis auf die Slapstickeinlagen, auf die ich gleich noch zu sprechen komme).

Zum Plot hab ich eigentlich schon zu viel gesagt… dass dieser Löcher hat so groß wie der Bodensee, ist ja schon erwähnt worden. Die FSK 16-Version, die mir vorliegt, macht das ganze durch ihre wirre Schnitttechnik nicht gerade leichter zu verfolgen. Überhaupt scheint mir der Cut sehr willkürlich: Erst sieht man gar nix, dann zwischendurch splattert Blut, dann wird wieder geschnitten. Lulu, Elvis und McDoof sterben recht blutig, während man nicht sehen darf, wie Zylinder schnöde erschossen wird.

Technisch darf man hier nicht zu viel erwarten, Kameraführung und Schnitt sind eher dilettantisch zu nennen (mal wieder) Auch die vielen lustigen Filmfehler sollten erwähnt werden, wie z.B. dass alle sterbenden Amazonen (2) von Männern dargestellt werden, die Reiterinnen sowieso.

Action gibt es jede Menge, es wird gehauen, geschossen, in die Luft gejagt, wieder geschossen… die meisten Actionszenen wirken auch durchaus solide und gefällig, wenn der wirre Schnitt nicht wäre (ja, ich sag es nie wieder, versprochen!). Brigitte Lin (Lulu) schlägt sich in ihren Prügelszenen ganz ordentlich, und wenn Jackie Chan von der Leine gelassen wird, sind seine Szenen ebenfalls ein Augenschmaus. Daran gibt´s recht wenig zu rütteln.

Kommen wir zum Schluss zu der Komik, denn diese sollte in Chan Filmen ja Hauptstilmittel sein. Hier lassen sich mehrere Versuche aufzeigen: Zum einen die erwähnten Slapstick-Einlagen, die im Benny Hill Stil mit Klimperklavier unterlegt wurden, zum anderen Situationskomik und zum dritten die Sprüche. DIE SPRÜCHE! Terence Hill und Bud Spencer sind ja in ihrer Glanzzeit nicht durch die Plots, sondern durch ihre witzigen bis dämlichen Kommentare bekannt geworden (und auch das nur in Deutschland, wo jemand fleißig daran rumgeschraubt hat). Das gleiche wird hier auch versucht, in jeder Szene, wo nichts passiert, wird ein dummer Spruch gerissen. Allerdings gehen die meisten stark nach hinten los und wirken eher debil als komisch (eine Auswahl findet der geneigte Leser an der jeweiligen Stelle oben in der Rezension). Auch wird munter drauflos geplappert, von Lippensynchonität hat hier wohl noch nie jemand gehört. Außerdem beschleicht mich der Verdacht, dass maximal zwei Männer und eine Frau alle Rollen eingesprochen haben, denn die Stimmlagen der jeweiligen Personen variiert von Szene zu Szene. Die Stimmen wirken auch arg künstlich und verstellt. Dass der originale Soundtrack einfach gelöscht wurde, ist ja bereits erwähnt worden.

Fazit: Auch wenn ich mich jetzt weitestgehend negativ geäußert habe, so ging es dabei nur um die technische Seite. Im Grunde ist „Fantasy Mission Force“ ein echter Heuler, nur sollte man sich auf Trash as trash can einstellen und am besten schon ein paar Bierchen oder Alkoholika seiner Wahl intus haben. Dann wird man von Trash-Appeal des Films wirklich gut begeistert sein! Erzähltechnisch gibt es nämlich kaum Hänger, die Geschichte wird spannend und flott erzählt. Lediglich die Spukhausszene wirkt da etwas deplaziert. Deswegen gibt es 8 Biere für die gute Unterhaltung, allerdings auch 8 Bomben für die miese Technik.

(c) 2004 Ascalon


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 8


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