Faces of Death 2000 Vol. 2: Dead in Asia

 
  • Original-Titel: Faces of Death 2000 Vol. 2: Dead in Asia
  •  
  • Regie: Lorenzo Munez jr.
  • Land: USA
  • Jahr: 1996

Vorwort

In dieser „Dokumentation“ geht es eigentlich nur darum, dem Zuschauer alle möglichen (Beinahe-) Todesarten vorzuspielen. Dabei wird immer wieder darauf wert gelegt, dass alles echt und nicht gestellt sei. Man sieht so ziemlich alles „was das Herz begehrt“: Vom Unfall beim Autorennen bis zum Hundekampf ist alles dabei. Tote Kinder, tote Frauen und überall hält die Kamera voll drauf, während ein Kommentator mit verzerrter Stimme uns erklärt, was gerade passiert. Schlachtungsszenen, Schießereien, Bombenanschläge und wir dürfen hinterher die zerfetzten Leichen bewundern..


Inhalt

Eine kleine Durchsage an alle, denen die alte und die neue „Faces of Death“ Reihe so gut gefallen hat, dass beide es auf insgesamt 9 Filme gebracht haben: Ihr seid echt krank. Hört ihr das? KRANK! So, jetzt geht’s mir besser.

Ich frage mich wirklich, was in unserer Gesellschaft so alles falsch läuft, wenn Machwerke wie dieses hier schon fast Kultstatus erlangen können. Dabei ist es mir völlig egal, ob die gezeigten Szenen gefaked sind oder nicht. Die meisten sind es meiner Meinung nach nicht. Die ganzen Hundekämpfe und Stierkampfszenen sind sicher nicht gestellt worden und auch einige der menschlichen Leichen schauen verdammt realistisch aus. Ich weiß, dass das wahrscheinlich ein paar Leute zum Anlass nehmen, sich den Film begierig anzusehen. (Die können sich von mir aus alle einweisen lassen).

Schauen wir uns den Film dennoch objektiv an und analysieren, ob er die von den Machern dieser „Schockumentation“ gewollte Wirkung erzielt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, das tut er nicht. Dieser Film schockt den Zuschauer in keiner Sekunde. Das einzige was er kann, ist langweilig sein. Da rauschen die Bilder an einem vorbei und am Ende bleibt gar nichts davon hängen. Die einzige Emotion die dieser Film bei mir weckt ist mein Zorn auf die Produzenten, die auf eine schamlose Art und Weise den Tod und das Leid anderer Menschen dazu benutzen wollen, Geld zu machen. Dem Fass den Boden aus schlägt dabei der lächerliche Kommentator, der am Anfang und am Ende in seiner Möchtegernrockerkluft von hinten zu sehen ist (wenn ich bei dem Film dabei gewesen wäre, dann würde ich auch nicht wollen, dass man mein Gesicht dabei sieht) und zwischendurch tolle Kommentare wie „Wow, tolle Schädelsammlung!“ von sich gibt. Am liebsten möchte man dem Kerl von hinten erwürgen. Und wenn er mal die Klappe hält, dann werden die Szenen von schlechter Heavy Metal-Grunzmucke unterlegt. Einfach geschmacklos.

Ein kurzes Wort zum Untertitel „Dead in Asia“: Wer hat sich denn das einfallen lassen? Dem Geographiegenie sollte mal ein Orden verliehen werden, denn aus Asien kommt kein einziger Beitrag im Film. Gratulation, da hat jemand einen kapitalen Bock geschossen!

Da es so was wie ein Drehbuch oder Schauspieler bei dem Film nicht gibt, komme ich gleich zur DVD. Bild- und Tonqualität schwanken aufgrund des unterschiedlichen Filmmaterials sehr stark zwischen grade noch ok und absolut unerträglich verwaschen und verschwommen. Es gibt Szenen in denen man fast gar nichts erkennt oder hört (Segen oder Fluch? Entscheidet selbst!). Eine Nachbearbeitung des Materials hätte sicher nicht geschadet (obwohl man dann sicher noch ein paar Fakes mehr hätte erkennen können, denn es wirkt des Öfteren sehr verdächtig, wenn das Bild beim Zoom auf Kommando unscharf wird). Der Ton ist meistens verrauscht und kaum verständlich.

Die DVD ist ebenfalls recht armselig. Das Menu ist hässlich und billig bis zum Abwinken und als Extra gibt es nur eine Bildergalerie mit der man sich die „schönsten“ Leichen noch mal ansehen kann (ich hab mir das nicht angetan). Toll. Kann ich bitte eine Kotztüte haben? Wie man dafür noch ernsthaft Geld verlangen kann, ist mir schleierhaft, jede Jochen Taubert-Veröffentlichung ist da besser gemacht worden (mal ganz zu schweigen davon, dass mir jeder Film von Herrn Taubert lieber wäre als dieser Drecksfilm). Da bin ich froh, dass ich mir den nur ausgeliehen habe.

Fazit: „Faces of Death 2: Dead in Asia“ ist einer der wenigen Filme, die mich schon durch ihre bloße Existenz schwer beleidigen. Interessant ist dieser „Film“ maximal für PsychologiestudentInnen, die ihre Diplomarbeit über den Geisteszustand der Fans von solchen „Filmen“ schreiben wollen. Und jetzt halte ich besser mein Maul, sonst kann alles was ich sage vor Gericht noch gegen mich verwendet werden.

0/5
(c) 2009 G


mm
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