Extraction

 
  • Deutscher Titel: Extraction
  • Original-Titel: Extraction
  •  
  • Regie: Steven C. Miller
  • Land: USA/Großbritannien
  • Jahr: 2015
  • Darsteller:

    Bruce Willis (Leonard), Kellan Lutz (Harry Turner), Gina Carano (Victoria), D.B. Sweeney (Robertson), Joshua Mikel (Drake), Steven Coulter (Sitterson), Dan Bilzerian (Higgins), Heather Johansen (Agent Stevens), Roman Mitichyan (Dmitri)


Vorwort

2005 wird die Frau des CIA-Agenten Leonard Turner von fiesen Russkis ermordet. Sein Sohn Harry entkommt mit Müh und Not.

Zehn Jahre später ist Harry selbst CIA-Agent, verschimmelt aber seiner Ansicht nach im Prager Innendienst. Seine Gesuche auf Versetzung zur verdeckten Feld-Tätigkeit werden mit schöner Regelmäßigkeit abgelehnt. Bis eines Tages Leonard beim Versuch, den „Condor“, ein elektronisches Gizmo, das die weltweite Telekommunikation kontrollieren kann, aus verräterischer Feindeshand zu befreien, verschwindet. Dies ist schon deshalb komisch, weil Leonard eigentlich gar nicht mehr im Dienst sein sollte, aber CIA-Honcho Robertson hatte ihm das als letzten Auftrag zugeschanzt. Nun ist man allgemein ratlos. Harry allerdings hat vage Hinweise darauf, dass sich die Überreste einer einstmals einflussreichen bulgarischen Gangsterbande für den „Condor“ interessieren. Da die Agency ihn schon allein aufgrund der familiären Verbindung nicht mitmischen lassen will, geht Harry „rogue“.

Schnell spannt er sich in New Jersey mit Victoria, der offiziell auf die Sache angesetzten Agentin – und seiner ehemaligen Liebschaft – zusammen und geht auf die Suche nach dem bulgarischen Ganoven. Dieweil verkündet Leonard in einer Videobotschaft, samt Condor in der Gewalt eines arabischen Terroristen zu sein. Harry hält das für ein Ablenkungsmanöver und liegt dabei auch richtig, doch als er das Versteck der Bulgaren aufstöbert, erlebt er eine böse Überraschung.


Inhalt

Es ist schon relativ erschütternd, dass man aktuelle Bruce-Willis-Filme in der DTV-Abteilung seines Videodealers suchen muss. Noch erschütternder ist allerdings, dass das seinen guten Grund hat, weil der gute Bruce auf seine alten Tage beschlosesn hat, die Steven-Seagal-Route zu nehmen und Rollen anzunehmen, die ihm für minimalen physischen oder gar schauspielerischen Aufwand maximalen monetären Gewinn versprechen. It’s always hard to see someone crap on his own legacy, aber das hatte sich ja schon mit den letzten „Die Hard“-Sequels angedeutet.

Auch hier tut Willis eigentlich nichts außer sitzen und gelegentlich mal stehen (laufen kostet sicherlich heute bei Willis Aufpreis) und überlässt die schwere Arbeit einem jungen Partner, in diesem Falle Kellan Lutz. Der hat auch ein gewisses „Twilight“-Ballastpaket mitzuschleifen, aber, auch wenn er sicher nie ein A-Lister werden wird, bin ich mittlerweile der Ansicht, dass er als B-Action-Star ganz passabel ist. Und wenn dann auch noch Gina Carano, Ex-MMA-Superstar, mit von der Partie ist, kann man zumindest auf solides B-Entertainment hoffen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, beißt aber halt irgendwann doch ins Gras. Und bei „Extraction“ tut sie das. Auch wenn der Streifen aus der gleichen Schmiede kommt, die den patenten Actionthriller „Bus 657“ (in dem sogar Robert de Niro sich so etwas wie eine Performance aus dem Kreuz leiert, und bei dem ist das heute ja auch nicht mehr selbstverständlich), verantwortete, „Extraction“ ist leider nur langweilig.

Von einigen logischen Problemen ganz abgesehen (wieso z.B. kontrolliert die CIA-Abteilung in Prag die Einreise von Bulgaren nach Amerika? Haben die nicht andere Aufgaben?) ist die ganze Plotte um das Condor-McGuffin weder originell noch sonderlich spannend, weswegen Steven C. Miller im letzten Drittel dann auch eher ein Familiendrama draus macht (man kann’s auch gut vorhersehen, wenn man nicht ganz doof ist). Alles schön und gut, nur leider ist der Streifen trotz seiner nur etwas über 80 Minuten Laufzeit gefüllt mit bedeutungslosen filler-Sequenzen, schlägt Zeit tot, wo er nur kann, und ist auch in seinen Actionszenen (mostly hand-to-hand combat) nicht sehr aufregend. The film even makes Carano look dull.

„Extraction“ ist ein lieblos heruntergekurbeltes Kommerzprodukt, an das niemand vor oder hinter der Kamera sonderlich Herzblut vergossen hat (außer vielleicht D.B. Sweeney, dessen Name im Vorspann mit ein spontanes „den gibt’s noch??“ entlockte). Auch wenn Willis sicherlich der regierende König der Lustlosigkeit ist, wirkt auch Kellan Lutz recht gelangweilt (der kann’s besser).

Lohnt sich gar nicht, ausführlich drüber zu schreiben. Der Film mag professionell, wenn auch, wie gesagt, ohne jeden Willen, etwas memorables zu schaffen, gearbeitet sein, aber er ist slow, boring, plodding und ganz generell not worth the while. Skip it.

2/5
(c) 2017 Dr. Acula


mm
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