- Deutscher Titel: Evil Toons
- Original-Titel: Evil Toons
- Regie: Fred Olen Ray
- Land: USA
- Jahr: 1992
- Darsteller:
David Carradine (Gideon Fisk)
Dick Miller (Burt)
Arte Johnson (Mr. Hinchlow)
Monique Gabrielle (Megan)
Suzanne Ager (Terry)
Madison Stone (Roxanne)
Stacey Nix (Jan)
Don Dowe (Biff)
Michelle Bauer (Mrs. Burt)
Vorwort
Endlich kommen wir an dieser Stelle zu einem meiner absoluten Lieblingsregisseure in Sachen Schundfilm – Fred Olen Ray! Ray, neben seiner filmischen Aktivität auch u.a. als Profi-Wrestler am Werk (wer´s mag, kann bei seiner neuen Firma Retromedia eine DVD seiner grössten Kämpfe ordern), hat bekanntlich (oder auch nicht) mehr als einhundert Filme abgedreht, die meisten davon No-Budget-Ware von höchster Schundqualität, mittlerweile dreht er Mediochre-Budget-DTV-Schrott mit Michael Dudikoff & Konsorten, regelmässig nachts um Drei auf Pro7 zu begutachten („Crash Dive“ etc.). Für das erste Ray-Review an dieser Stelle habe ich mir den 85er-Favorite EVIL TOONS ausgesucht, weil das einer der Filme ist, die ich immer wieder gerne sehe (was bekanntlich nichts mit Qualität zu tun hat…). Bertler und Lieber meinen in ihrer verdienstvollen, wenngleich ab und an etwas besserwisserischen Aufklärungsschrift „Hölle auf Erden“ nicht ganz zu Unrecht, dass Ray in seiner Karriere noch keinen wirklich geglückten Film fertiggebracht hat und der Himmel möge verhindern, dass es jemals soweit kommt – so viel Unterhaltungswert wie seine in ein paar Tagen für Zigarettengeld heruntergekurbelten Quickies a la „Dinosaur Island“, „Attack of the 60-foot-Centerfold“ oder „Biohazard“ (you´ll read it here) hat so mancher 100-Mio-Dollar-Schrott aus den grossen Studios nicht. Für heute nehmen wir uns mal sein Werk „Evil Toons“ vor, das Bertler und Lieber wieder nicht unzutreffend als „Tanz der Teufel trifft Roger Rabbits bösen Bruder“ charakterisieren. Aber das ist irgendwie auch wieder nicht die ganze Wahrheit…
Inhalt
Wir öffnen mit dem guten alten bösen Haus, das allerdings so dämonisch aussieht wie die Villa unseres Bundespräsidenten und sehen David Carradine, der sich mit einem Buch herumplagt und recht verzweifelt aussieht, zumal das Buch ein nun wirklich dämonisches Gesicht und eine ebensolche Stimme hat. Carradine, das lernen wir später, heisst hier Gideon Fisk und macht das beste, was er machen kann, wenn er in einem Film wie diesem spielt – er greift sich ´nen Strick und erschiesst sich, will sagen, er entleibt sich hängenderweise. Das Buch allerdings verkündet stolz, durch solche Lappalien in seinem Wirken nicht entscheidend gestört zu sein und löst sich in Luft auf. Opening Credits.
Wir befinden uns nach den Credits am hellalichten Tag vor dem Gemäuer, in dem all der Pre-Credit-Stoff stattgefunden hat. Offenbar sind einige Jahre ins Land gegangen. Mit einem Lieferwagen kutschiert der schmierige Mr. Burt (Roger-Corman-Darling Dick Miller, you know, der Nelkenfresser aus LITTLE SHOP OF HORRORS) vier hübsche Mädchen nebst einigem Putzzeug an. Für 100 Dollar pro Nase sollen die vier Studentinnen Terry (Ray-Regelur Suzanne Agar), Roxanne (Madison Stone), Jan (Stacey Nix) und Megan (Scream Queen Monique Gabrielle) übers Wochenende das Haus ordentlich für die neuen Besitzer auf Vordermann bringen. Damit wir klare Verhältnisse haben, sind Terry, Roxanne und Jan Hot-Pants-tragende, eh, Schlampen (sprich: DEAD MEAT), und Megan das bebrillte Stiefmütterchen der Truppe. Burt informiert die Mädels noch, dass es in dem Haus zwar Strom, aber kein Telefon gibt, aber der Nachbar Mr. Hinchlow bereit ist, das seinige in Notfällen zur Verfügung zu stellen, und im übrigen wird die Anweisung erteilt, dass Männerbesuch etc. strengstens untersagt ist. Dann rauscht er ab. Während unsere Mädels ihren Putzkram ins Haus verfrachten, gibt uns Terry ein wenig Exposition… das Haus steht in schlechtem Ruf, zuletzt verschwanden die letzten Besitzer bei Nacht und Nebel und liessen sogar ihren CD-Player zurück (wahrhaft erschreckend, wenn man AMITYVILLE noch nie gesehen hat).
Derart eingestimmt sind die vier Mädchen auch nicht erbaut über den moralischen Beistand, den Mr. Hinchlow bei seinem Kurzbesuch bietet, will er sich doch nur ihre Gesichter zwecks später eventuell notwendiger Identifizierung der Leichen einprägen. Derart demoralisiert beginnen die Girls mit ihrer Arbeit, und zwar im Keller, was Roxanne zur netten Bemerkung veranlasst: „Warum beginnen solche Geschichten immer damit, dass junge hübsche Studentinnen in den Keller gehen?“ We´ll leave that question to the philosophers.
Dort im Keller ist es recht unaufgeräumt und generell creepy. Die Girls beschliessen, nur etwas die umherstehenden Kisten neu zu stapeln, damit es so aussieht, als hätten sie was getan. Dabei stossen sie auf eine alte Kiste mit einer fremdsprachigen Inschrift. Just als keiner hinsieht, wird diese für einen Moment lesbar als „Um Himmels Willen unter keinen Umständen diese Truhe öffnen, du wirst es bereuen“. Schneller als man „spätestens jetzt seid ihr Monsterfutter“ sagen kann, ist die Kiste auch schon geöffnet. Nebst einem alten Teppich und einem Dolch findet sich darin ein Totenschädel (KREISCH!). Man schleppt Dolch und Teppich ins Haus, während sich im Dunkel der mittlerweile hereingebrochen Nacht unser Selbstmörder aus der Pre-Titel-Sequenz materialisiert, mitsamt seinem Buch.
Die Mädchen beschliessen, sich mit Musik abzulenken, was hauptsächlich dazu dient, dass der geneigte Zuschauer in den Genuss eines Strips von Roxanne kommt (nicht die allerschlechteste Idee…). Roxanne versucht, Megan zu überreden, es ihr gleichzutun, doch ein anständiger Nerd wie Megan zieht sich verstört zurück. Die Türklingel meldet sich mit dem Trauermarsch und unser Freund und Selbstmörder überreicht der verdutzten Terry ein Paket mit der Aufschrift „Sofort öffnen“, was natürlich nach kurzer Diskussion sofort getan wird. Inhalt ist das ominöse Buch, das grauslige Zeichnungen und Text in einer seltsamen Sprache beinhaltet. Weder Terry, Rox noch Jan können etwas damit anfangen, aber vielleicht „Miss Egghead“. Also wird Roxanne beauftragt, die Eingeschnappte zurückzuholen. Die gönnt uns währenddessen einen gratitious boob shot (und die Dinger sind nicht von schlechten Eltern), bevor Rox sie aufgabelt. Megan identifiziert die Sprache als „altes Latein“ und muss prompt vorlesen. Wie nicht anders zu erwarten, handelt es sich um eine Dämonenbeschwörung samt Fussnote, den obigen Text niemals niemals niemals niemals laut auszusprechen. Dumm gelaufen. Merke: der clevere Student liest zukünftig Fussnoten immer zuerst. Naja, zu spät. Terry, Jan und Megan gehen zu Bett, Roxanne erwartet jedoch noch Besuch, den Footballer Biff (wie der Name schon sagt, gehirnmässig eher unterdurchschnittlich ausgestattet). Zwecks Vorbereitung des Herrenbesuchs versucht sich Roxanne eher erfolglos am Öffnen einer Weinflasche, währenddessen, es schlägt gerade Mitternacht, materialisiert sich der beschworene Dämon als Zeichentrickfigur. Das erste, was der Dämon sieht, ist eine halbnackte Roxanne, das haut den stärksten Dämon vom Hocker und zwingt zu umgehender Vergewaltigung und anschliessendem Mord. Danach nimmt der Dämon Roxannes Körper an. Roxannes Schreie werden von Terry und Jan so interpretiert, dass „Roxanne gerade zum fünften Mal ihre Unschuld verliert“, aber Megan macht sich Sorgen und sieht nach dem Rechten. Das Rechte ist insoweit eine blutüberströmte Roxanne, die der verdutzten Megan erklärt, sie hätte sich beim Öffnen der Flasche geschnitten. Megan will das nicht so recht glauben, zieht sich aber vorsichtshalber zurück zu Terry und Jan.
Enter Biff, der für einen College-Football-Spieler aussieht, als hätte er schon ein paar NFL-Spielzeiten hinter sich (oder er ist einfach oft sitzengeblieben). Nach kurzer Rede ist Biff auch schon tot, denn Roxanne beisst ihm die Kehle durch, der Paketüberbringer von vorhin sieht durch´s Fenster zu. Diesmal wird Megan durch Biffs Schreie geweckt, aber Terry und Jan weigern sich, nach unten zu gehen, denn, für den Fall, dass wirklich etwas schreckliches geschehen ist, trägt Megan ihrer Meinung nach das „du bist die erste“ auf die Stirn tätowiert (was eindeutig beweist, dass Terry und Jan niemals HALLOWEEN gesehen haben).
Währenddessen bei Mr. Burt, der sich gerade den Corman-Klassiker BUCKET OF BLOOD mit einem gewissen Dick Miller in der Glotze ansieht: Das Telefon klingelt und ein besorgter Mr. Hinchlow informiert Burt, dass aus dem Haus Schreie zu hören gewesen sind und ein Mann darin verschwunden sei. Zähneknirschend macht sich Burt auf, die Mädels zusammenzustauchen. Mrs. Burt (ein hinreissender Cameo-Auftritt von Michelle Bauer) ist angepisst und holt die Kettensäge raus. Indes entdeckt Megan Biffs Leiche unter dem Teppich aus der Truhe, auch Terry und Jan ist nun klar, dass etwas faul ist. Bevor nähere Investigation möglich ist, klingelt Burt an der Tür. Die Mädels kommen zu dem Schluss, dass 100 Dollar es wert sind, in eine Mordsache verwickelt zu werden und verstecken Biffs Leiche in der Küche, aber Roxanne lockt Burt in den Keller, um ihm dort einen Blow job der terminalen Sorte zu verpassen. Burts Verschwinden ist den anderen Girls erst mal recht. Da man inzwischen Megans Theorie zuneigt, dass möglicherweise die Dämonenbeschwörung von vorhin erfolgreich gewesen sein könnte, studiert man im Buch, dass der Dolch aus der Truhe den Dämon töten kann. Zunächst wird aber Roxanne gesucht, und zwar zuerst im Keller, wo sich Terry erst mal versehentlich auf Burts Leiche setzt. SCREAM! Und dann liegt Roxannes Leiche in der Truhe. DOPPEL-SCREAM!
Die Mädels beschliessen, zu Mr. Hinchlow zu fliehen, aber der ist prompt schon da und weiss auffällig viel über das Buch, nämlich dass ein gewisser Gideon Fisk dieses Buch magischer Zaubersprüche aus dem 17. Jahrhundert nach Amerika gebracht hat (Fisk ist, so erfahern wir damit, unser Selbstmörder und Paketbote). Hinchlow weiss deswegen soviel, weil er nicht Hinchlow ist, sondern sich in unbeobachtetem Moment in Roxanne verwandelt. Unsere drei Girls beweisen den kombinierten IQ einer Feldmaus, indem sie auf den Mummenschanz hereinfallen und Roxanne abkaufen, dass alles nur ein mit Biff und Burt abgesprochener Scherz sei und sich im Keller alles aufklären werde. Klaro. Also wieder zurück in den Keller. Biff und Burt sind tatsächlich dort, allerdings auch reichlich tot.
Roxanne fährt ihre Fangzähne aus und erklärt, dass sie für ihren Meister Seelen zu sammeln beabsichtigt und Terry und Jan die nächsten Spender sein sollen, mit Megan will sie noch ein wenig spielen. Die Mädchen versuchen zu fliehen, aber Roxanne greift sich Jan und killt sie, nicht ohne vorher deren Nachtgewand talwärts zu schieben, damit wir auch hier endlich Einblick auf die unbedeckte Oberweite von Stacey Nix haben. Terry und Jan retten sich ins Haus, aber der Dämon in Form von Roxanne war schneller. Mit einer Kohlenpieke will Terry in Ermangelung des verlorengegangenen Dolches nun zurückschlagen, aber der Roxanne-Dämon ist einmal mehr stärker und tötet seinerseits Terry (endlich sind auch die Möpse der Ager bildschirmfüllend zu sehen). Vor Schreck fällt Megan die Treppe runter und verstaucht sich das Bein. Just, als Roxanne sich nun auch auf Megan stürzen will, erscheint Fisk und verkündet, nunmehr endlich den Dämon vernichten zu wollen, dazu hat er sich auch den Dolch angeeignet. Fisk und Dämon kämpfen ein wenig miteinander, der Dämon gewinnt die Oberhand. Megan rappelt sich auf und zerdeppert eine Flasche auf Roxannes Kopf, was Fisk die Gelegenheit gibt, ihr den Dolch in den Leib zu rammen. In einer unerträglich primitiven Szene zieht sich Roxanne den Dolch wieder heraus und transformiert zurück in die Zeichentrickfigur, die sich schwer verletzt versucht, zurück ins Buch zu retten. Fisk weiss, dass es unmöglich ist, den Dämon zu zerstören, wenn er erst mal wieder im Buch ist.
Daher wird das Buch von Megan im Kamin verbrannt, was der sterbende Dämon mit „Du Schlampe, dafür krieg ich dich in der Fortsetzung“ quittiert.
Tja, Fisk darf noch erklären, dass er unter einem Fluch stand, seit er das Buch nach Amerika brachte, um daraus zu lernen, und seine Seele im Limbo hing, bis jemand das Buch öffnete und den Dämon zum Leben erweckte. Dann konnte Fisk zurückkehren, den Dämon töten und den Fluch brechen. Ausserdem eröffnet Fisk der verblüfften Megan, dass ihre Freunde wohlauf seien, da das Monster nie wirklich existiert hätte. Damit verschwindet er.
Am nächsten Morgen sind tatsächlich alle putzmunter, nur amnesiert. Mr. Hinchlow bringt einen Fernseher vorbei, denn schliesslich ist Samstag und jeder liebt die Zeichentrickfilme am Vormittag…
Man kann über Rays Filme sagen, was man will, sie haben eigentlich immer einen hohen Unterhaltungswert,so auch dieser. Dabei gibt es zahllose Gründe, den Streifen zu verdammen. Am wenigsten kann Ray sicher dafür, dass er einmal mehr ein Zip-Budget hatte, das vermutlich bei dreidollarfuffzich lag, und das man dem Film deutlich ansieht. Am besten zieht sich angesichts des mageren finanziellen Backgrounds noch das Team der Zeichentrickanimatoren aus der Affäre. Natürlich darf man keinen ROGER RABBIT erwarten, aber der Zeichentrickdämon sieht witzig aus, ist technisch gut genug gelungen, um seinen Zweck zu erfüllen und hat einige witzige animierte Reaktionen auf Lager. Aus den erwähnten Budgetgründen hat der Toon aber nur wenige Minuten Screenpräsenz. Technisch erinnert die Umsetzung ein wenig an Ralph Bakshis Fiasko COOL WORLD, wozu auch passt, dass David Carradine den Dämon respektlos als „Doodle“ tituliert, was in COOL WORLD ebenfalls die Bezeichnung für die Zeichentrickfiguren war, im Gegensatz zu Toons wie in ROGER RABBIT. Anzunehmen, dass aufgrund des grossen RABBIT-Erfolges der Titel kurzfristig geändert wurde (im übrigen handelt es sich natürlich nicht, wie uns der Titel vorgaukeln mag, um mehrere, sondern nur um einen EVIL TOON). Auch das Script ist nicht so übel wie manch anderes, was Ray uns zugemutet hat, die Story selbst ist zwar althergebracht (EVIL DEAD lässt grüssen), aber der strikte tongue-in-cheek-Ton des Films lässt von Beginn an keinen Zweifel, dass wir einer beabsichtigten Komödie (wie in HOLLYWOOD CHAINSAW HOOKERS) zusehen, es gibt endlos quotebare one-liner, man könnte den Eindruck gewinnen, Hauptaugenmerk beim Drehbuchschreiben wäre eben gewesen, möglichst viele witzige Bemerkungen einzubauen. Lediglich die Motivation des Gideon-Fisk-Charakters bleibt etwas diffus.
Was man Ray schon eher zum Vorwurf machen kann, ist die arge statische Präsentation, in den einzelnen Shots gibt es relativ wenig Bewegung, fast so wie in alten Ed-Wood-Schinken. Immerhin ist Ray Profi genug, um keine Mikrofon-Goofs oder dergleichen zu produzieren, dafür gibt allerdings das Set nicht allzuviel her, genau genommen sind die Kulissen recht langweilig, so dass man sich notgedrungen auf die optischen Reize der Hauptdarstellerinnen, die praktischerweise fast über die komplette Laufzeit in Nachtwäsche herumhüpfen, konzentrieren kann. Die sehen zwar recht gut aus (allerdings geht mir auch Suzanne Ager als College-Studentin nicht mehr recht durch), können jedoch durch die Bank absolut nicht schauspielern – meist rezitieren sie ihre Zeilen ungefähr auf dem Niveau, wie Fünftklässler in einer Schulaufführung chargieren (und damit tue ich sicher vielen Fünftklässlern Unrecht). Bei Stacey Nix und Madison Stone mag das wenig verwundern, die beiden verdienten ihre Kohle zu der Zeit nämlich hauptsächlich mit Hardcore-Pornos, wobei mir Stone einen Funken mehr Talent mitzubringen scheint als Nix, Stone kann nämlich zumindest ihren Gesichtsausdruck etwas variieren, während es bei Nix immer so aussieht, als würde sie angestrengt von ihrer Cue Card ablesen. Monique Gabrielle, biggest name unter den Girls, ist anerkannte Scream Queen, u.a. zu sehen gewesen in RETURN OF THE SWAMP THING, DEATHSTALKER 2 und in dem offiziellen französischen Series-Entrie EMANUELLE 5 in der Titelrolle (leider der absolut einschläferndste Teil der Softsexreihe), ist hier aber gegen den Typ gecastet – die studierte jungfräuliche Brillenschlange (quasi die Jamie-Lee-Curtis-Rolle) mag man ihr nicht so recht abnehmen, von den versammelten Damen hat sie aber zumindest das meiste Talent, whatever that means. David Carradine, von Ray schon für den Endzeit-Schinken WARLORD vor die Kamera gezerrt, hat über die meiste Zeit des Films nicht mehr zu tun als finster durchs Fenster zu blicken und in den ersten 80 Minuten ungefähr drei Zeilen Dialog. Das Charisma, wie Boris Karloff in späten Jahren durch schiere Präsenz zu überzeugen, geht DC allerdings ab. Spass macht der Auftritt von 60er-Jahre-B-Film-lkone Dick Miller ebenso wie der Cameo von Michelle Bauer.
Auf die Dauer nervig ist die Musik von Chuck Cirino. An Special FX wird abgesehen von der Animation nichts aufregendes geboten. There´s no gore, die Morde sind recht unblutig und an Makeup-Effekten ist ausser einer klaffenden Halswunde und den schlichten, aber effektiven Fangzähnen von Madison Stone nichts geboten. Horror-Gehalt also gleich null, dafür jede Menge Tits & Ass. Das macht EVIL TOONS, den billigen, in acht Tagen abgedrehten Quickie, zweifelsohne zum perfekten Partyfilm für eine zünftige bierselige Männerrunde, die sich über gutaussehende junge Frauen, die in einem alle Klischees genüsslich auswalzendem Horrorlacher wisecrackende Bemerkungen machen, bestens amüsieren werden. Ich jedenfalls kann auch nach dem vierten Ansehen immer noch blöde grinsen 🙂 In der internen Ray-Hitliste kommt der böse Wolf, äh, Toon, jedenfalls recht nah an die HOLLYWOOD CHAINSAW HOOKERS ran. Retromedia veröffentlicht EVIL TOONS wohl noch 2001 als DVD zum Freundschaftspreis von rund 20 Dollar. Trashfans müssen zuschlagen.
BOMBEN-Skala: 7
BIER-Skala: 8
Review verfasst am: 01.01.2001