Evil Nightmare

 
  • Deutscher Titel: Evil Nightmare
  • Original-Titel: Death by Dialogue
  •  
  • Regie: Tom De Wier
  • Land: USA
  • Jahr: 1988
  • Darsteller:

    Ken Sagoes (Lenny), Laura Albert (Linda), Lenny Delducca (Cary), Kelly Sullivan (Shelly), Jude Gerard Prest (Gene), Judy Gordon (Miss Camden), Theodore Lehmann (Onkel Ive), R. J. Walker (Thorn), Gerry Rand (Det. Benjamin), Larry Barsky (Gerichtsmediziner), Mark Ginther, Robert Lee, Dana Dru Evenson, Charla Driver (böse Geister)


Vorwort

Mit ein paar Freunden im Gepäck besucht Cary seinen alten Onkel Ive, einen Tierpräparator, der mittlerweile im Rollstuhl sitzt, von seiner altjungferlichen Haushälterin Miss Camden gepflegt wird und in einem Haus nahe eines stillgelegten Filmsets lebt. Kaum angekommen, stolpern Linda und Gene über die völlig verkokelte Leiche des Caretakers Thorn. Trotz dieses Schockerlebnisses beschließt die Clique wie vorgesehen ein paar Tage hierzubleiben.
Shelly entdeckt in einem Schuppen ein altes Drehbuch. Als wenig später Gene und Linda spurlos verschwinden (wir Zuschauer wissen: etwas *BÖSES* hat ihnen ausgesprochen effektvoll den Garaus gemacht), bemerkt Shelly, dass das Script seinen Titel geändert hat – von „Victim 67“ auf „Victim 70“! Außerdem passt eine Szene des Drehbuchs auffällig auf Thorns feurigen Abgang – wenn man davon ausgeht, dass das Script heftig daran arbeitet, sich selbst zu realisieren, sind Linda und Gene, wie Shelly korrekt kombiniert, auch schon hin. Ein Polizeibeamter, der ihre Geschichte überraschenderweise nicht für völligen Lötzinn hält, wird vor ihren Augen in einen schleimigen Kadaver verwandelt. Lenny und Cary sind von Shellys wilder Story nicht überzeugt, aber Onkel Ive erklärt den verblüfften jungen Leuten, dass das schon so seine Richtigkeit hat – in dem Drehbuch hat sich der rachedurstige Geist eines einst im Amazonasgebiet von Indios getöteten Fotografen manifestiert; dessen sterbliche Überreste (in Form von Asche) sollte Ive eigentlich für die Indios nur auf amerikanische Heimatscholle zurückbringen, doch er stellte die Urne in sein Privatmuseum präkolumbianischer Artefakte und da schubste es Miss Camden beim Putzen leider um, worauf sich der der böse Geist ins Drehbuch eines nebenan gedrehten Horrorfilms eingeschlichen habe. Seitdem killt das Script munter vor sich hin, trotz aller verzweifelten Versuche Ives und Miss Camdens, den Geist zu bannen. Da man mit Shelly eine aspirierende Schreiberin an der Hand hat, verfallen die vom Script auf dem Gelände Eingeschlossenen, das Drehbuch in ihrem Sinne umzuschreiben…


Inhalt

Wie schön – die Mill-Creek-„Drive-In Movie Classics“-Box nimmt mir mal wieder Arbeit ab – „Death by Dialogue“ steht nämlich, wie mir innerhalb der ersten Vorspann-Sekunden klar wurde, schon seit Jahren in Form der alten deutschen Carrera-Videokassette bei mir im Regal (die hab ich wohl irgendwann mal meiner alten Videothek für eine Handvoll Cent abgeluchst und dann pflichtschuldigst vergessen). Muss ich DEN Krempel schon mal nicht auf DVD konvertieren, und außerdem ist die deutsche Fassung eh geschnitten. Wie gut, dass ich gewartet habe…

„Death by Dialogue“ markiert eines der raren forays unser aller Freunde Richard Pepin und Joseph Merhi, die Ende der 80er bis Mitte der 90er die Videothekenkundschaften der Welt unter dem Banner von PM Entertainment mit anfänglich ausgesprochen grottigen, später aber zunehmend solide gewerkelten B-Actionfilmen versorgten, hier aber noch unter der Bezeichnung „City Lights Home Video“ tätig waren, in die wunderbare Welt des billigen Horrorfilms. Das dynamische Duo beschränkte sich hier auf die Zurverfügungstellung der spärlichen Penunze und überließ die lästige Drehbuchschreiberei und das anstregende Regieführen dem gelernten Stuntman Tom De Wier, der in dieser Funktion für so unterschiedliche Produktionen wie „Karate Kid III“, „Nightmare 4“, „Mortal Kombat“, „Am Ende der Gewalt“, „Wishmaster 2“, „Daredevil“ oder „I Heart Huckabees“ amtierte und in Sachen Drehbuch/Regie nur den ebenfalls von Pepin und Merhi finanzierten „Contra Conspiracy“ (ebenfalls aus 1988) verantwortete.

Nun wissen wir nicht erst seit dem leuchtenden Beispiel von Mark Roper, dass aus Stuntleuten nicht automatisch passable Regisseure werden, und dass in so manchem Kaskadeur ein fähiger Drehbuchautor steckt, das muss mir erst noch statistisch erwiesen werden. Ich stelle anhand des vorliegenden stolzen Werks fest: De Wier ist weder ein annehmbarer Regisseur noch eine Leuchte hinter der Schreibmaschine. Das Cleverste an „Death by Dialogue“ ist einmal mehr der Titel, und der liegt wie üblich bei solchen Wegen ziemlich neben der Spur („Death by Scenario“ wäre halbwegs treffend, noch treffender wäre aber „Death by Stupid Random Events Nobody Can Make Sense Of“ – ist aber halt ein bissl lang für ein Videocover). Gut, ein Film, dessen Grundidee darin besteht, dass ein böser Geist Besitz von ein paar Seiten Papier ergreift und in dieser Fom über dreißig Jahre hinweg Leute umbringt, steht auf der Liste der „Horrorfilme mit ebenso packender wie glaubwürdiger Grundidee“ bestenfalls auf der vorletzten Seite, knapp vor eventuellen Filmen über menschenfressende Eichhörnchen vom Uranus, die auf selbstgehäkelten Wolldecken durch die Galaxie brettern (Memo an mich selbst: diese Idee patentieren).
Aber auch das haben wir in jahrelanger Übung gelernt – auch aus einer absurd-idiotischen Idee kann man einen ansehbaren Film entwickeln, wenn die Story ein paar Regeln aufstellt und sich in der Folge daran hält (es sei denn, wir machen gleich einen auf surreal und erheben keinerlei Anspruch auf Sinn und Sinnlichkeit, äh, Nachvollziehbarkeit, Ursache, Wirkung und den ganzen reaktionären kulturimperialistischen Tand). Daran scheitert’s aber hier auf jede denkbare Weise – die Backstory ist dämlich und unnötig kompliziert (Onkel Ive muss sie denn auch in einem fast fünfminütigen Block expository monologue erklären – oben hab ich’s kurz gefasst, hier die Langversion: der bewusste Ami-Fotograf ging einem Amazonas-Indiostamm, den „Non-Spectors“, so lange auf den Keks, bis die ihn umbrachten. Doch der Geist des bösen Fotografen ging dann unter den Indios um und veranstaltete Remmidemmi, bis die Non-Spectors in in einer magischen Urne bannten. Als Ive später zum Stamm stieß, drückten die Indios ihm die Urne in die Hand, auf dass er sie nach Amerika zurückbringe) und macht nicht allzuviel Sinn (rachedurstiger Geister rächen sich ja zumeist an denen, die sie für ihr gewaltsames Ableben verantwortlich machen – und keins der hiesigen Opfer hat auch nur die geringste Verbindung zum auslösenden Ereignis… siehe „stupid random events“). Von irgendwelchen selbst auferlegten Regeln, an die sich der Film halten müsste, kann nicht die Rede sein – welche Kräfte das Script hat und wie sie umgesetzt werden, ist eine müßige Frage, denn De Wier ist das völlig wurscht – Hauptsache, es gibt ’ne (vermeintlich) coole Szene her, nach Sinn und Zweck wird nicht gefragt, schließlich kommt man mit der Ausrede „es steht im ‚Script'“ im Zweifelsfalle durch (und so inflationär wie die Charaktere hier „it’s in the script!“ murmeln, gibt das dem auch hier gerne verwendeten Kürzel IITS [das bekanntlich für nichts anderes steht] eine völlig neue Bedeutung [hat Ken „Jabootu“ Begg den Film mal gesehen?]).
Das bedeutet freilich, dass man nach Ratio besser nicht suchen sollte – niemand wird mir befriedigend erklären können, wieso Protagonisten sich felsenfest sicher sein können, dass einem gerade off-gewanderten Kameraden „nichts passieren“ kann (weil: IITS), obwohl wir an dieser Stelle längst etabliert haben, dass das Script sich nach Bedarf umschreiben kann (wie könnte es sonst auf die Anwesenheit der ganzen Rasselbande reagieren?) – gleiches gilt für den zweifellos auch vom „echten“ Drehbuchautoren gut gemeinten Versuch, das Script von den Helden „umschreiben“ zu lassen (sie schreiben einen Stromausfall ins Drehbuch und hoffen damit den Elektrozaun rund um das Grundstück auszuschalten – funzt nicht) – wenn, wie gesagt, das Script sich selbst schreibt, wieso sollte es auf einen Fremd-Rewrite „hören“? Dat wär mal’n dussliger Rachegeist… der übrigens als solcher, dafür, dass er prinzipiell nur durch die Fantasie dese „echten“ Autoren eingeschränkt ist, recht einfallslos ist. Wenn mir prinzipiell der Himmel (bzw. die Hölle) offen stände, ich könnte mir effektivere Methoden, meine Opfer durch den Wolf zu drehen, ausdenken als diejenigen, die wir hier präsentiert bekommen (auf die ich an anderer Stelle aber noch ausführlich eingehen werde).

Die Dialoge sind grauenvoll, balancieren stets an der Grenze zur offenen Peinlichkeit und hüpfen mehr als einmal locker drüber hinweg, Charakterisierungen finden nicht statt (die Figuren haben nicht mal angedeutete Persönlichkeiten) und ziemlich seltsam ist es, dass Szenen manchmal keinen Anschluss zu finden scheinen bzw. völlig unmotiviert beginnen (da erzählt Shelly gerade davon, dass der Polizei-Detective vom „Script“ ermordet wurde, kann aber, weil die Leiche weg ist, keine Beweise vorlegen, weshalb ihre Freunde ihr begreiflicherweise keinen Meter Feldweg weit glauben. Trotzdem sitzen sie einen Umschnitt später bei Onkel Ive im Salon und verlangen Antworten über das killende Drehbuch, die der dann auch brav liefert. Ähnliche Vorkommnisse gibt’s des öfteren).

De Wier ist ein schlichtweg unfähiger Regisseur (der allerdings, auch darauf wird noch zu kommen sein, auch nur eine Garde ganz erlesener Faschingsprinzen als Darsteller zur Verfügung hat), der zwar ungefähr weiß, in welche Richtung das Kameraobjektiv zeigen muss, damit am Ende bunte Bilder auf dem Film zu sehen sind, aber sich praktisch zu 99,8 % auf ganz schlichtes point-and-shoot beschränkt – über weiteste Strecken steht jede billige TV-Serie aus den frühen 80ern optisch Lichtjahre über dem, was „Death by Dialogue“ vor die Pupillen zaubert. Schauspielerführung liegt De Wier fern, eine Charakter-/Dialogszene könnte er nicht inszenieren, wenn sein Leben davon abhinge, und da einem dann in dem Fall die „Charaktere“ auch völlig wurscht sind, kann sich eine echte Spannung, die über „was fällt denen für den nächsten Kill ein“ hinausgeht, schwerlich einstellen.

Aber, und das ist das große ABER – die Kills haben’s in sich; nicht, weil sie sausplattrig oder effekttechnisch kompetent sind, sondern weil sie SO völlig gaga sind, dass man fast glauben könnte, „Death by Dialogue“ wäre als Genre-Parodie gemeint (allerdings nimmt sich der Film völlig ernst, jeglicher Humor, dem man dem Treiben entnimmt, ist also von der unfreiwilligen Sorte). Es wird SPOILER-lastig, also be aware. Es fängt ja noch relativ „harmlos“ an – Thorn wird von einer mysteriösen Frau abgefackelt (mit der armseligen Ausrede für ein Wortspiel im „Drehbuch“: „fire Thorn“. Ahahaha), aber Lindas und Genes Abgang, wuah, da geht’s in die Vollen. Linda wird während des Sexualakts mit Gene (übrigens backlit geschossen, was so ziemlich der einzige Anfall optischer Inspiration ist, den der Film sich über 90 Minuten leistet) förmlich durch die Wand geschossen (und verschwindet auf Nimmerwiedersehen) und Gene von einer sich plötzlich im Wald manifestierenden Hair-Metal-Band, die den gar nicht mal so schlechten Song „When the Axe comes down“ in radiotauglicher Länge performed (klingt nach Alice Cooper meets Dangerous Toys und ist ein echter Ohrwurm, nur das Solieren üben wir nochmal, gelle? Da bin ich ja bei Guitar Hero III deutlich filigraner) gekillt, indem deren lead axeman (angesichts des Songtitels zwar irgendwie vorhersehbar, dennoch aber nicht uncool) ihm mit seiner Gitarre den Schädel zu Mus haut. I don’t think I’ve seen that one before… Detective Benjamins Schicksal als schleimiger Kadaver bezeugt eher die Inkompetenz der Make-up-Abteilung, aber für’s Finale legt der Streifen in Punkto Insanity noch mal zu – das Böse zaubert einen schwerttragenden (und damit Camden akzeptabel durchbohrenden) Krieger hervor, der sich wiederum als Unterstützung – zwei Moto-Cross-Piloten herbeihext! Wenn das mal nicht der großartigste Masterplan ist, den Evil Inc. jemals ersann… Minuspunkte gibt’s für das sehr unspektakuläre Ende (die Helden verpassen der Urne des Vergeistigten ein christliches Begräbnis und schon lösen sich alle Manifestationen des Ungemachs in Luft auf), aber bis dahin sass Schreiber dieser Zeilen schon ein paar Minuten mit ausgeklinktem Unterkiefer vor der Glotze… (und dabei hab ich die völlig durchgeknallte Traumsequenz um ein Mädchen – Linda – in weißem Wallegewand an einem Teich und Gene in einem Formel-1-Auto – don’t ask – gar noch nicht erwähnt…).

Das Können der Effektkünstler ist, wie gesagt, eher überschaubar – die durchbohrte Camden bekommen sie ganz gut hin, sobald aber ein splattriger Make-up-Effekt verlangt wird, sieht das ganze eher aus, als hätte man dem betreffenden Darsteller einen verunglückten Kuchen aufs Gesicht geschnallt.

Der Soundtrack ist kurios und schwankt munter zwischen „urbanen“ R’n’B-Einlagen, dem zitierten Heavy-Rock (der einer Kapelle namens „Dirty Dogs“ zugeschrieben wird) und einem relativ schauderhaften Score von PMs späterem Haupt-Veranstalter von akustischen Mordanschlägen, John Gonzalez (besonders der von ihm komponierte Disco-Titeltrack „Night of our Lives“ darf auf keiner Worst-of-Sammlung fehlen).

Schauspielerisch werden die dünnstmöglichen Bretter gebohrt, die in einem Baumarkt diesseits der Serengeti aufzutreiben sind. Eine derart talentbefreite Zusammenrottung von Anti-Schauspielern muss man erst mal finden, das schafft selbst mancher Amateurfilm nicht. „Star“ Lenny Delducca, eine völlig farblose Trantüte, blieb dann sicherheitshalber von einer Karriere völlig verschont und hielt seinen Zinken nie mehr vor eine Kamera.
Kelly Sullivan sieht ganz schnucklig aus, ist rein vom Acting her eine Niete und war nur noch in einem Mini-Bit-Part im Erik-Estrada-Frauenknaster „Caged Fury“ von der Partie.
Ken Sagoes (der für einen Afro-Amerikaner den Rekord aufstellt, nicht nur einen, sondern sogar ZWEI Horrorfilme überlebt zu haben) dürfte der größte „Name“ des Casts sein, hatte der doch immerhin schon wesentliche Rollen in „Nightmare on Elm Street 3 – Dream Warriors“ und „Nightmare on Elm Street 4 – Dream Master“ am Gürtel (im vierten Teil korrigierte man ja sein Überleben aus dem Dritten hurtig). Sagoes ist in unregelmäßigen Abständen immer noch als Schauspieler tätig und übernimmt kleine Rollen in TV-Serien wie „The District“ oder Filmen wie „Ein unmöglicher Härtefall“. Hier passt er sich dem ihm umgebenden Untalent nahtlos an und fällt, wenn man ehrlich ist, eher noch negativ auf.
Laura Albert, hauptamtliches Stuntwoman (als solches tätig in Filmen wie „Double Dragon“, „Fist of the North Star“, „Halloween H20“, „Starship Troopers“ oder „Wanted“), übernimmt, nicht zu ihrer Schande, den Part mit der obligatorischen Nudity, ohne sich schauspielerischen Vermögens beschuldigen lassen zu müssen. Albert bzw. ihre Möpse sieht der geneigte Videokunde auch in „Angel III: The Final Chapter“, Dr. Alien oder „Road House“.
Jude Gerard Prest, der immerhin den eindrucksvollsten Filmtod aufzuweisen hat, fand sein Glück als Produzent und Regisseur von TV-Dokumentationen und -Realityshows (u.a. stellte er die Bruce-Lee-Doku „Immortal Dragon“ oder das TV-Special „13 Nights of Fright with Neil Gaiman“ auf die Beine, kann also nicht schlechthin ein übler Zeitgenosse sein).
Theodore Lehmann, der als Onkel Ive eine schlichtweg gruselige Vorstellung bietet (und den „Grusel“ bitte ich nicht etwa als positives Adjektiv zu verstehen) hält seit nunmehr fünf Jahrzehnten eine Karriere als character- und bit-party-Player am Laufen und war u.a. im Original von „Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All“, V, „Roots“ und „Matlock zu sehen. In der doch deutlich missglückten Chevy-Chase-Komödie „Under the Rainbow“ spielte er Hitler.

Bildqualität: Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass ich (abgesehen davon, dass mein Tape cut ist) aus meinem VHS-Exemplar des Films eine deutlich hübschere DVD stricken könnte als Mill Creek sie hier vorlegt. Der Vollbildtransfer kennt Schärfe nur vom Hörensagen, Kontrast auch nur aus dem Wörterbuch und der ein oder andere Tracking-Fehler ist ebenfalls zu vermelden. Dafür ist der Print wenigstens einigermaßen verschmutzungsfrei.

Tonqualität: Die Tonspur (englisch, Dolby Mono) ist ebenfalls eher schauderhaft. Ich weiß nicht, ob „Death by Dialogue“ unter solch extremen Low-Budget-Bedingungen entstand, dass man eine post-production-Nachsynchronisation nicht bezahlen konnte, es klingt jedenfalls so – Charaktere, die irgendwie ungünstig zur Kamera (bzw. der Mikroangel) zu stehen scheinen, versteht man praktisch gar nicht, wer allerdings voll im Fokus ist, der ist klar (naja), mindestens aber deutlich zu vernehmen. Deutliches Grundrauschen und insgesamt eher verknarzter Ton (und dumpfer Musikmix) sind vorauszusetzen.

Extras: –

Fazit: Würde ich behaupten, meine Reviews streng objektiv durchzuziehen, müsste ich „Death by Dialogue“ eine glatte 6 ins Zeugnis schreiben und jedes denkende Individuum instruieren, diesen Film weiträumig zu meiden. Allerdings sind wir hier auf der Seite badmovies.de und wir wissen alle, es gibt *solche* und *solche* schlechten Filme. „Death by Dialogue“ ist einer von den spaßigen *solchen* – er ist dramaturgisch, inszenatorisch und schauspielerisch eine totale Gesamtkatastrophe ersten Ranges, doch allein schon seine kurios-abgedreht-bekloppten Kills verbieten mir schlicht und ergreifend, weniger als drei Punkte zu vergeben, weil ich einfach eine Riesengaudi bei Betrachtung dieses hysterisch schlechten Schauerstücks hatte. Das sind nicht die elysischen Trashgefilde der besten Ed-Wood-Werke, aber es kommt durchaus an den besseren Troma-Output ran (nicht von ungefähr vertreibt auch Toxies Haus- und Hofstudio den Streifen in den USA). Seine debile Freude kann man an dem Streifen haben – man sollte eben nur nicht in der maßlosen Erwartung rangehen, so etwas ähnliches wie einen kompetenten Film zu sehen… (sing) When the axe comes down… schrubb-schrubbschrubb-schrubb-schrubbschrubb…

3/5
(c) 2009 Dr. Acula


mm
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