Emanuelle in America

 
  • Deutscher Titel: Black Emanuelle: Stunden wilder Lust
  • Original-Titel: Emanuelle in America
  • Alternative Titel: Black Emanuelle in America | Brutal Nights in America |
  • Regie: Joe D'Amato
  • Land: Italien
  • Jahr: 1976
  • Darsteller:

    Emanuelle (Laura Gemser)
    N.A. Gabriele Tinti
    N.A. Roger Browne
    N.A. Riccardo Salvino
    N.A. Lorraine De Selle
    Laura (Paola Senatore)


Vorwort

Der Ruhm ist dem guten Eduardo zu Kopf gestiegen. Nachdem „Maladolescenza“ fast seit sechs Monaten ständig auf Platz 1 der hauseigenen Badmovies.de Charts steht (was mich nebenbei bemerkt – sehr freut!), muss jetzt ein würdiger Nachfolger ran. Eigentlich war ein großes Kannibalenfilmspecial geplant, das auch schon zu sagen wir 75% fertig ist, aber ich bin noch nicht ganz zufrieden damit – also ich weiß noch nicht, wann das dann endlich kommt (schätze aber mal innerhalb der nächsten zwei Monate sollte es soweit sein). Als kleine Überbrückung mach ich heute einen weiteren SKANDALFILM (bringt wieder massenweise Google Hits) der 70er Jahre mit Sexsternchen Laura Gemser in der Hauptrolle. Ich hab ja meinen letzten Besuch in Berlin dazu genutzt mir u.a. auf einer Börse das unglaublich schlechte Bootleg von Snake Films zu holen (das qualitativ aber genau so gut sein soll, wie die Astro DVD, die vor Jahren erschienen ist). Tja, so war der erste Filmgenuss nicht wirklich Quell der Freude, aber als ich bei Sazuma dann die italienische Doppeldvd abgriff, war ich wieder versöhnt. Heute gehts also diesem Exploitationklassiker dran, der vor allem aufgrund zweier Szenen eine gewisse Berühmtheit erlangte, welche das sind, wisst ihr selbst, und wenn nicht müsst ihr die (hoffentlich nicht zu lange werdende) Inhaltsangabe durchlesen. Ja, das Leben ist hart und mit diesem weisen Spruch steigen wir nun ein in „Emanuelle in Amerika“ – Vorhang auf, es kann losgehen. Nein, kann es noch nicht, denn wenn ihr, wertes Leserpublikum zufällig noch nicht 18 oder älter seid, dann schnell ab zu Toggo oder ins Bett.


Inhalt

Hab ich mal erwähnt, dass ich absoluter Fan von Nico Fidenco Soundtracks bin, vor allem wenn die aus einem Softsexfilm der 70er stammten? Nun, Emanuelle in Amerika ist so ein Film, bei dem ich den Soundtrack absolut liebe, und zu stimmungsvollen Klängen des Titelsongs gehts ab nach New York, wo wir in einer geschickten Doppelmontage Emanuelle einerseits bei ihrer Arbeit im Fotostudio mit ein paar nackerten Mädels und einem Motorrad, andererseits beim (ziellosen) Spaziergang durch den Big Apple. Nebenbei rollen die Stabangaben durchs Bild. Also, ich hab schon D´Amato Filme gesehen, die schlechter anfingen. Nachdem das geschafft wäre, entscheidet sich D´Amato für die Variante Fotostudio, wo gerade die anstrengende Session beendet wurde (Zitat eines der Models: „Ist ja anstrengender als ein Pornofilm“ – Emanuelle: „Ja, dafür aber sauberer!“ – ein kleiner Vorgeschmack auf das was noch kommen wird?). Eines der Models erzählt von einem neuen Freund, mit dem sie sich zwar prächtig unterhalten kann, im Bett aber so ihre Probleme hat – Emanuelle rät ihr, nicht aufzugeben und es weiter zu versuchen und der geneigte Zuschauer möchte meinen, dass sich damit diese Plotte schon wieder verlaufen hat, als Emanuelle in ihren Wagen steigt und nach Hause kurven möchte.

Falsch gedacht, denn plötzlich taucht hinter dem Fahrersitz eine Pistole auf mit dazugehörigem Besitzer und das ist ebengenannter neuer Freund des Models. Der wirft Emanuelle vor, die Welt mit ihren Sexgeschichten zu verderben und will sie auf der Stelle erschießen, damit er ein gutes Werk vollbringen kann (bitte nicht!). Und was soll man noch dazu sagen, Laura ist anscheinend nicht nur begnadete Fotografin, sondern auch gut mit dem Mund (HA, das nenne ich doch mal zweideutig): Zuerst redet sie auf unseren armen Freund ein und schließlich hat sie ihn soweit, dass sie ihm eine „fijacion oral“ verpasst. Der arme Junge weiß gar nicht, wie ihm geschieht und er flieht fluchtartig aus dem Auto. Nicht nur bei uns Zuschauern hat diese Szene einen lustigen Beigeschmack hinterlassen, auch Emanuelle und ihr Freund Bill amüsieren sich darüber, obwohl Emanuelle eigentlich nicht zu lachen zu mute ist. Und mit etwas Überredungskunst hat es Emanuelles Hapschi auch schon geschafft – sie verschiebt einen Termin und so können die beiden sich ein paar Stunden „hemmungsloser Lust“ gönnen (während der Zuschauer mit dem eindeutig zweideutigem Bild einer Feige abgespeist werden. Und irgendwann ist auch die heißeste Liebesnacht vorbei und Emanuelle muss wieder ihrer Arbeit frönen. Sie befragt einen Boxtrainer, der ihr einen Tipp gibt, wie sie sich Zugang zu einem – sagen wir mal Harem – eines Millionärs verschaffen kann. Der hat nämlich seine letzte Jungfrau nach Hause geschickt (und damit ich euch nicht frech im Regen stehen lasse: mit Jungfrau ist das Sternzeichen gemeint, wohlgemerkt). Anders ginge es auch gar nicht, denn was sich auf der Ranch dieses Mannes abspielt, ist nicht gerade „jungfrauenmäßig“. Aber zunächst muss Emanuelle da erst mal hinkommen und sich einleben etc. pp. wobei ihr ein Chauffeur (wars wirklich der Chauffeur, ich weiß es nimma, auf jeden Fall so ein Angestellter) mit vollem Körpereinsatz gerne zur Seite steht.

Nach einem Quickie mit dem guten Mann, macht sich Emanuelle auf Erkundungstour, schließlich wird man als Reporterin ja nicht fürs Rumlungern bezahlt (ich wollt schon „Rumhuren“ schreiben, aber dann kams mir erst: Ist ja die Gemse, der ich einen solchen Vorwurf machen würde…). Mit der geschickt als Anhänger getarnten Kamera gehts auf einen Streifzug durch das Domizil und direkt in einen Stall, der u.a. auch als Lagerhalle fungiert. Bevor Emanuelle aber Verschwörungen oder Drogenkartelle aufdecken kann, muss sie wieder weg, da sich Leute nähern. Genug gearbeitet (denkt sich auch Eduardo) – it´s time for some fun: Am Swimmingpool macht sich Emanuelle mit den anderen Sternzeichen bekannt, im Swimmingpool werden diese Bekanntschaften dann auch noch gleich etwas vertieft – don´t we love D´Amato for that? Falls sich jemand wundert, warum die Inhaltsangabe so schnell und zügig voranschreitet – das ist leicht erklärt, ich hab den Film ja nun doch einige Male gesehen und werd jetzt nicht Extra bei jeder Kleinigkeit nachschauen (erst am Schluss hab ich so meine Erinnerungslücken). Und – soviel sei auch schon verraten – so wichtig ist die Story für den Film eh nicht, da muss ich doch nicht alles im Detail nacherzählen (was ja auch mächtig fäde werden würde). Genug der unsinnigen Einwürfe, weiter im Text: Was macht der Millionär von Welt am Abend? Er schmeißt ne Riesenfete inklusive aller wichtiger Politiker und sogar (ortsansässigem) Adel. So auch unser Prachtexemplar hier – der auch die Puppen mächtig tanzen lässt, und die erste der beiden Szenen, für die dieser Film ach so berühmt geworden ist, steht in den Startlöchern (ich habs ja mit „Prachtexemplar“ und „Startlöchern“ schon angedeutet): Eines der Mädchen vernimmt das Wiehern eines der Hengste aus dem Stall und die anderen wissen schon, was jetzt kommt („Tool Time“ mit Pferdezüchter Joe D´Amato): Sie läuft raus in den Stall, die anderen folgen ihr und der Zuschauer sieht zwei Minuten gespannt einer weiteren Episode der beliebten Sendereihe „Sei lieb zu Tieren“. Denn das Mädel holt dem Hengst tatsächlich vor den Augen der anderen Gäste einen runter (was D´Amato in „Caligula 2“ ja noch toppen würde).

Emanuelle hat sich mit einem der anderen Sternzeichen so sehr angefreundet, dass es außerdem für eine Liebesszene in der Sauna (inklusive verwirrender Schnitttechnik) reicht und zuvor noch ein paar Philosophien im Harem: Denn das Mädel ist gar nicht so erfreut darüber, dass sie ihr Herr und Meister kaum noch beachtet („Wenn er mich doch wenigstens mal über´s Knie legen würde“ – ja, solche Frauen wünscht sich der „moderne“ Mann). Am Rande erwähnt sei, dass das Mädel von der nicht unhübschen Lorraine De Selle verkörpert wird und wenn man bedenkt, dass Frau Gemser und De Selle sechs Jahre später Todfeindinnen im „Frauenzuchthaus“ sein würden, so ist diese Szene hier doch etwas kurios anmutend. Wir haben jetzt schon eine Menge erlebt, aber irgendwie wirds doch langweilig. Dachte sich auch Emanuelle und daher beschließt sie, die Fliege zu machen, die Kurve zu kratzen oder abzuhauen – wie ihr möchtet. Zuerst beschimpft sie ihren Herren und Meister im Bett, dann schindet sie bei einem Pokerabend noch mächtig Eindruck bei einem venezianischem Grafen, mit dem sie schließlich und endlich flieht. Im malerischen Venedig, macht Frau Gemser dem Gondoliere hübsche Augen, als sie zur Villa des Grafen geleitet wird. Der wartet dort auch schon mit seiner Frau auf seinen Gast. Die beiden geben vor, eine harmonische Ehe zu führen, doch dem ist leider nicht so: bei einem Streit in der Nacht kann sich Emanuelle einschalten und mit ihrer besonderen Begabung, Menschen zusammen zu bringen, stiftet sie wieder Frieden in der Welt, pardon, im Bett des Hochadels. So muss das sein. Auch Bill kommt für ein paar Stunden vorbei, um mit ihr einen Stadtbummel zu machen und sie zu Klängen aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ zu vögeln (Eduardos Alliterationsservice ist auch diesmal mit von der Partie). Die Wiedersehensfreude währt leider zu kurz… Bevor wir Venedig wieder verlassen, gibts auch hier noch mal Höhepunkte der besonderen Art zu genießen. Auf einer Feier (Emanuelle fotografiert übrigens weiterhin mit ihrer „versteckten Kamera“ und findet heraus, dass der Graf auch beim Bilderfälschen und Kunstschmuggeln seine Finger im Spiel hat) wird eine hübsche Torte verlost und ein älterer Herr hat auch das Glück des Tüchtigen. Doch es wird nichts mit reinstechen und aufessen (naja, in gewisser Weise schon): Denn wie von Zauberhand fällt die Torte auseinander und drin sitzt dann sozusagen das Sahnehäubchen: Eine nackte Frau (boah!) die von oben bis unten mit Sahne bekleckert ist (der Traum eines jeden Süßigkeitenliebhabers). Auch der glückliche Gewinner kanns am Anfang gar nicht fassen, aber dann fasst er sich und dann das Mädel und weils bekanntlich auch fad ist, wenn denen zwanzig Leute zusehen, schälen auch die sich aus den Klamotten und es beginnt eine Orgie der härteren Gangart (was sich im detailverliebten Zeigen von diversen „Blasinstrumenten“ bemerkbar macht).

Zurück in der alten Heimat geht Emanuelle wieder ihrem Job, dem Fotografieren von nackten Mädels, nach. Und dabei erfahren wir, dass Janet und ihr schießwütiger Freund (you may remember him) seit zwei Wochen glücklich verheiratet sind und dass sich der gute Junge zum sexbesessenen Freak entwickelt hat. Emanuelle bekommt einen Anruf von Bill und übt sich im Telefonsex. Fragt mich jetzt nicht, wie das wieder ging, aber in der nächsten Szene sitzt Emanuelle wieder im Taxi, flirtet mit dem Fahrer und hat diesmal als Ziel ein zunächst stinknormal erscheinendes Hotel (zunächst – it´s a D´Amato film, remember?). Von dem Fahrer erfahren wir, dass sich in diesem Hotel anscheinend eine Art Edelpuff befindet, in dem sich entweder hässliche Frauen oder unzufriedene Millionärinnen das holen, was sie sonst nicht kriegen. Neben der Begrüßung durch die Empfangsdame erregt besonders ein Bonbon in Form eines Penisses Emanuelles Aufmerksamkeit. Dann werden noch die Zahlungsmodalitäten geklärt und auf gehts. „Sklavenmarkt der schwarzen Männer“ könnte man das nennen, was jetzt kommt. denn schätzungsweise 20 Männer gehen im Kreis und die um sie herum sitzenden Frauen begutachten sie mit kritischem Blick und suchen sich ihre Gespielen aus. Emanuelle geht weiter zum Strand wo ein Zelt ihre Aufmerksamkeit erregt, in dem gerade das berühmte Tarzan-Jane Rollenspiel („Ich werde dich auffressen“) gespielt wird. Emanuelle hat immer noch ihre Kette/Kamera mit und die leistet ihr jetzt gute Dienste. Und dann wirds auch schon wieder mächtig Hardcore (wobei mich „Tarzan“ stark an George Eastman erinnert – er ist es aber nicht!). Weiter auf unserer Strandtour sehen wir ein Pärchen bei dem die Frau gerade Schamhaarstyling bei ihrem männlichen Partner betreibt. Back in the Hotel wird Emanuelle durch ein Fenster Zeugin von einem flotten Dreier mit einer Blondine, was natürlich auch wieder in Hardcoreeinlagen ausartet (schön langsam wirds langweilig…). Meine Tastatur hat jetzt ein bisschen Pause, weil ich die Praktiken da nicht im einzelnen beschreiben werde (bin doch nicht von der Bravo). Auf jeden Fall wird ganz seltsam geschnitten… Hatten wir schon Tarzan im Rollenspiel, so kommt jetzt Zorro, was meiner Tastatur wieder eine Ruhepause gönnt. Aber beide Darsteller sehen nicht gerade prickelnd aus… (und die Musik ist ziemlich gut).

Emanuelle forscht weiter und betritt ein Zimmer, in dem sich gerade ein Pärchen liebt und ne Super 8 Projektion nebenbei abläuft (und das wären die bekannten Szenen aus dem Film – Vergewaltigung und Folterung von ein paar Frauen durch eine Soldatengruppe (?). Emanuelles Gesichtsausdruck ist sichtlich verärgert, als sie das sieht.

Mittlerweile wird Emanuelle von zwei Männern gesucht und sie versteckt sich in einem Nebenzimmer, das von den zwei Herren aufgebrochen wird. Man ist der guten also auf die Schliche gekommen, was zunächst mal Anschiss von der Rezeptionistin /Chefin bedeutet, die die Fotos wieder haben will. Die Chefin versucht es mit ganz subtilen Methoden („man ertrinkt so leicht im Meer und die Polizei wird uns das als Unfall sicher bestätigen!“) und Emanuelle kontert mit einem Glas Whiskey (denn Frau Chefin ist Antialkoholikerin). Emanuelle versucht, die Frau zu verführen und scheint Erfolg damit zu haben – aber dann wirds doch wieder nichts und als Emanuelle dann noch fragt, ob sie noch Jungfrau sei, rastet Frau Chefin völlig aus und scheuert ihr eine – was in einen Catfight der besonderen Art mündet (Emanuelle zieht die Frau aus und füllt sie mit nem Glas Whiskey ab, und dann kommt ne Lesboszene. Und mir wird schön langsam extrem langweilig… Das ganze hatte natürlich den Sinn, dass sich Emanuelle jetzt die Kleider der Frau anzieht (oh welch geniales Täuschungsmanöver) und mit einem Fahrer aus dem Hotel flieht. Emanuelles Dankbarkeit mündet darin, dass sie den Fahrer vollends verwirrt, der dann nach dem Beinahe Unfall aber das verlockende Angebot nicht abschlagen kann (wer könnte das schon)… Back in New York: Bei der Zeitung erfahren wir weitere Hintergründe (für die vergvergangene oder kommende Story ?): Eine Prostituierte ist verschwunden und Emanuelle vermutet mehr dahinter. Ihr Verleger versucht ihr abzuraten, aber Emanuelle ist guter Dinge und will unbedingt weitermachen.Er gibt ihr einen Tipp zu einer Person, die die Prostituierte gekannt hat – ein Expolizist, der wegen illegalem Glückspiel geflogen ist.

Der bringt Emanuelle den Tipp sich an die großen Fische ranzumachen und folglich angelt sich Emanuelle als nächstes einen Politiker, den sie ein paar Tage beobachtet (anscheinend ganz normaler Familienmensch). In einem Restaurant kommt sie in „Verkleidung“ einer Kellnerin an ihn ran und isst mit ihm zu Mittag. Bei einem Spaziergang geben sich die zwei hochphilosophischen Themen hin („Die Jugend von heute war nie im Krieg, deshalb haben sie keine Werte“ etc. pp.). Natürlich endet das Ganze wieder im Bett, wo dann auch noch schwülsitge Bekenntnisse gemacht werden. Emanuelle möchte, dass ihr neuer Spielkamerad irgendwas geiles mit ihr macht, was abartiges, was hemmungsloses und der scheint schon zu verstehen. Der Super 8 Projektor ist schnell in Position gebracht und es läuft ein schwarz/weiß Porno – der scheint aber wenig Eindruck auf Emanuelle zu machen. Sie will noch was perverseres sehen und im Programm des Herren findet sich schnell was passendes – oh es sind weitere Snuffaufnahmen. Der Projektor surrt und wir schauen ungläubig zu (und ich schildere euch das nicht, was man da zu sehen kriegt). „War das besser?“ – „Sowas möchte ich mal erleben?“ (ja klar) und Emanuelle erzählt von einem Kindheitserlebnis („Mein Vater hat mich oft verprügelt, aber das löst bei mir jetzt Gänsehaut aus!“ oder „Ich hab mir oft gewünscht, dass mich einer so richtig durchpeitscht!“). Dem Mann gefallen diese Bekenntnisse und versucht sich an psychologischen Deutungen. Währenddessen mischt er ihr ein Pülverchen in den Drink (und er heißt Walter). Es folgt – wie nicht anders zu erwarten – eine weitere Liebesszene und Emanuelle halluziniert, dass sie mit Walter in einem Flugzeug in den Dschungel fliegt und dort dann live Zeugin dieser Grausamkeiten wird (seltsamerweise sind die auch wieder in schlechter Qualität – schätze mal nicht, dass die zwei in den Dschungel fliegen um Super 8 Aufnahmen zu sehen. Aber diese Drogen… Walter nützt die Gelegenheit und zieht ihr gleich das Höschen runter. Emanuelle wacht auf – war also doch ein Traum – und Walter erklärt ihr, dass er ihr LSD gegeben hat und ihr so ihr innerstes offenbart hat. Im Zeitungsgebäude: Emanuelle ist niedergeschlagen, weil sie glaubt, das Ganze war eine Einbildung unter Drogen, aber ihr Chef ist anderer Ansicht und reibt ihr zum Beweis ein paar Fotos unter, die eben diese Snuffszenen abbilden. „Das ist die Bombe des Jahres“ meint Emanuelle, aber der Verleger will die Sache nicht bringen, weil der Mann, den Emanuelle an den Galgen bringen will, Mitbesitzer der Zeitung ist. Nach ein paar Schimpfattacken kündigt Emanuelle. In der Karibik: Mit Bill will Emanuelle dort ihren Lebensabend verbringen (was für ein toller Twist), endet aber in einer Netzfalle. Die friedlichen Eingeborenen „entführen“ die zwei in ihr Dorf, wo dann die große Hochzeitszeremonie stattfinden soll (weil Bill hat Emanuelle nämlich an den Häuptling verkauft). Sie ist die zwölfte Gattin des Häuptlings. Es folgt eine Hochzeitszeremonie.

Um das ganze jetzt zum Schluss zu bringen (zieht sich ja schon ziemlich hin): Am nächsten Morgen erwachen Laura und Bill in ihrem Zelt und finden heraus, dass die Eingeborenen Statisten zu einem Film sind, der gerade vorbereitet wird. Laura und Bill entfliehen dem Set und laufen am Strand dem Ende entgegen.

Das ging ja wieder schnell, oder nicht? Nein, eigentlich nicht, denn was ich hier so ganz schnell abgehandelt habe, dauert in Wirklichkeit fast 100 Minuten und ist leider mehr als langweilig geworden. Wir bekommen die typische Emanuelle- Softsex- Story geliefert, nur mit dem Unterschied, dass halt alles etwas „härter“ ausfällt als im Vox-Nachtprogramm.

Seinen zweifelhaften Ruhm begründet „Emanuelle in Amerika“ vor allem auf zwei Szenen: Der Pferdeszene, die selbstzweckhafter wohl nicht sein könnte, und der gefakten Snuff Szenen (auch wenn einige unverbesserliche immer was anderes behaupten müssen). Der Rest bleibt unterstes Schmuddelniveau, das sogar ich, der eigentlich D´Amato Sexfilmchen zu schätzen weiß, langweilig finde. Störend ist vor allem der lose Zusammenhang der einzelnen Abenteuer, die Laura Gemser im laufe des Filmes erlebt: Harem – Venedig – Hotel – und zum Schluss versucht man sich auch noch in der Sparte „Polit-thriller“ (was natürlich komplett in die Hose geht – im wahrsten Sinne des Wortes). Während man bei den letzten Kannibalen zumindest eine durchgehende Story bekommt, herrscht hier die Episodenhaftigkeit vor. Aber wenn ich mich an die Fernsehausstrahlungen von Black Emanuelle in Afrika bzw. Bangkok erinnere, war das da auch so. Laura Gemser bei ihrer Reise durch die Welt zuzusehen ist zwar ganz reizvoll, aber halt leider nicht Quell der Spannung (und schon gar nicht in diesem Film). Ja, und Laura sieht so gut aus, wie nie zuvor, aber auch das hat mich bei diesem Film ziemlich kalt gelassen. Die anderen „Schauspieler“ sind nicht der Rede wert… Loben kann man bei diesem Film sicherlich nur den Soundtrack von Nico Fidenco, der zurecht Kultstatus genießt und mit „Celebrate Myself“ einen richtigen Ohrwurm als Titelmelodie komponiert hat.

Die Kameraarbeit von Maestro Massaccesi ist ebenfalls als nur gut anzusehen – ohne Schnörkel macht der Mann sein Ding, manchmal gibts schon ein paar gelungene Einfälle, aber jetzt auch nichts, was explizit im Gedächtnis bleiben würde (von der Snuff-Sache mal abgesehen). Kommen wir jetzt mal zum Hauptverbrecher, Joe D´Amato: Was sich der Mann bei diesem Film gedacht hat, bleibt wohl den wenigsten erschlossen – hier regiert scheinbar nur der Kommerz: Die Franzosen wollen Hardcoreszenen – sollen sie haben, die Deutschen (schätze ich mal) wollen brutale Snuffszenen – sollen sie haben, irgendeiner möchte ne Tierszene – okay, wird gemacht. Anscheinend will der Film sämtliche Geschmäcker befriedigen – ein Unternehmen, das leider komplett schief gelaufen ist. Sonderbarerweise gibt es nämlich so gut wie keine „normale“ Sexszene zu sehen und wenn, dann wird die nicht wirklich explizit (da kann man schon froh sein, wenn es ein paar Brüste zu sehen gibt). Aber wenn´s mal etwas „krank“ sein darf, dann spielt das Herr D´Amato in voller Länge aus. Gerade deshalb hat man nicht wirklich das Gefühl, einen erotischen Film gesehen zu haben. Eigentlich kann man zu diesem Film gar keinen Roman schreiben, und somit bleibt auch diese Schlussbetrachtung äußerst kurz, mir fällt nämlich nichts mehr ein, was ich noch sagen sollte, außer, dass er (neben „Frau vom heißen Fluss“) wohl der langweiligste Film mit der Gemser ist, den ich je gesehen habe. Sicherlich haben auch die anderen „Black Emanuelle“ Filme nicht gerade Spannung am laufenden Band geboten, aber zumindest bekam man das, was man sich gewünscht hat (nämlich ne freizügige Gemse inkl. anderer Girls, die sich einen Dreck um Geschlechtskrankheiten scheren). Das ist zwar auch hier der Fall, aber bei mir zumindest ist der Funke nicht übergesprungen, weil alles so zusammenhanglos aneinander gereiht wurde.

Zu haben ist der Film seit kurzem in einer italienischen Doppeldvd – die qualitativ dem Film um Längen voraus ist, und mit ihrer sehr guten Qualität besticht. Review gibts hier zu lesen (wenn wir schon eine Partnerseite haben…). Also, für wen ist der Film eigentlich gedacht, bzw. wer kommt nicht darum rum? Erst mal alle, die sich D´Amato oder Gemser Fans nennen wollen – durch den „verruchten“ Touch hat der Film seinen Ruf zurecht und gehört daher in jede D´Amato/ Gemser Sammlung. Wer allerdings glaubt, dass die Snuffszenen und die Pferdeszene den ganzen Film besser machen würden, der wird wohl bitter enttäuscht sein. Wer´s blutiger und spannender mag, den verweise ich auf den „Emanuelle und die letzten Kannibalen“, wer´s softsexiger mag, soll sich bitte an andere Black Emanuelle Filme halten (wie „… in Afrika / Bangkok/…).

(c) 2008 Eduardo D’Amaro


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 2


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