Ein Königreich vor unserer Zeit

 
  • Deutscher Titel: Ein Königreich vor unserer Zeit
  • Original-Titel: Wizards of the Lost Kingdom
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  • Regie: Hector Oliveira
  • Land: Argentinien/USA
  • Jahr: 1984
  • Darsteller:

    Kor (Bo Svenson)
    Simon (Vidal Peterson)
    Shurka (Thom Christopher)
    Udea (Barbara Stock)
    Acrasia (Maria Socas)
    Aura (Dolores Michaels)
    Wulfrick/Old Simon/Gulfax (Edward Morrow)
    King Tylor (August Larreta)
    Hurla (Michael Fontaine)
    Rongar (Mark Welles)


Vorwort

Es gibt Dinge, an denen kommt man im Leben nicht vorbei (Schulpflicht, Erstkommunion, etc…). Wenn man dann noch dazu (so wie ich) Gastreviews für badmovies.de verfasst, dann kommt auf alle Fälle noch etwas hinzu: Ein Review schreiben über einen Film, der von B-Movie Papst Roger Corman stammt. Nun denn, ich will mal nicht so sein, und mir nicht nur irgendeinen durchschnittlichen Hobel von dem Herrn antun. Nein, wenn dann muss es schon etwas besonderes (oder in diesem Fall besonders schlechtes und unfreiwillig komisches) sein. Schließlich weiß man ja, was man den Lesern dieser Zeilen schuldig ist. Als ich den Film zum ersten Mal sah, traute ich ehrlich gesagt meinen Augen und Ohren nicht. Nun denn, ich bin kein Freund von langen Einleitungen, und außerdem will ich euch meine Meinung zu diesem Meisterwerk (hüstel) nicht länger vorenthalten:


Inhalt

Wir befinden uns im Zeitalter der schwarzen Magie, in einer Zeit des Chaos und der Kämpfe, wie uns ein Erzähler berichtet (dazu sehen wir einen Haufen extrem schlecht kostümierter Soldaten, die mit finsteren Mienen ihre Fackeln spazieren tragen. Außerdem bekommen wir bei einigen Zaubererduellen schon mal einen ersten Eindruck von den noch inflationär eingesetzten Zeichentrick-Spezialeffekten). Das Ziel dieser Kämpfe waren zwei Artfakte: das Zauberschwert der Macht und ein Zauberring. Ein einfacher Mann namens Tylor schaffte es jedoch, das Volk mit dem Schwert in der Hand zu einen. Tylor bezwang die schwarzen Magier, wobei das Zauberschwert, aber nicht der Ring, verloren ging. Tylor wurde zum König, und eine Zeit lang konnte er in Frieden regieren…

Aura (die Tochter von König Tylor) und Simon (der Sohn eines Zauberers) gehen spazieren. Der nun folgende Dialog ist ein erster wirklicher Höhepunkt des Films:

Aura: „Deine Freunde kämpfen gut. Wann fängst du endlich an, ein Schwert zu führen?“

Simon: „Ich bin der Sohn eines Zauberers. Ich brauche kein Schwert.“

Aura: „Aber wenn wir verheiratet sind, musst du ein Schwert tragen!“ (Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!)

Simon: „Aber wir sind doch noch viel zu jung zum Heiraten!“

Aura (drängelnd): „Du willst mich doch heiraten, oder nicht?“ (Der Junge ist schätzungsweise 12 Jahre alt, da solltest du noch ein wenig warten, Schätzchen)

Simon (sinngemäß): „Wenn ich dir einen Trick zeige, lässt du mich dann in Ruhe?“

Aura bejaht dies, und Simon erweckt ein steinernes Wesen zum Leben, das aussieht wie ein missglückter Kreuzungsversuch zwischen einer Ratte und einem Singvogel. Das Vieh fängt auch gleich an zu nerven, als plötzlich Simons Haustier Gulfax erscheint (auf dem DVD-Cover steht Chewbacca-Klon, pah! Gulfax hat viel mehr Ähnlichkeit mit einer Rolle Klopapier, die man mit Baumwolle umwickelt, und anschließend den abgerissenen Kopf eines Teddybären aufgesetzt hat). Aura ist durch Gulfax´ Erscheinen noch mehr angenervt als ohnehin schon, aber Simon bemerkt, dass sein Kuschelmonster irgendwie beunruhigt ist. Gulfax will, dass Simon mit seinem Vater redet, und begleitet ihn dorthin. Aura ist jetzt endgültig wütend, und befiehlt dem immer noch jammernden steinernen Rattenvogel, dass er den Schnabel halten soll (das alles klingt nicht nur debil, das ist es auch).

Simons Vater sagt ihm, dass er fühle, dass etwas Böses geschehen werde. Gulfax spürt das ebenfalls. Simon fragt seinen Erzeuger, ob ihnen vielleicht der magische Brunnen helfen könne. Simons Vater denkt sich, dass es den Versuch wert wäre, und schon glotzen beide in einen durch Cartoon-Strahlen leuchtenden Brunnen, der offenbar nichts anderes ist, als ein mystischer Fernseher (so was ähnliches muss es anscheinend in jedem zweiten Fantasyfilm geben. Scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein). Auf jeden Fall sehen die zwei durch den Brunnen, dass König Tylors Burg angegriffen wird. Die bösen Häscher jagen (ganz in schwarz und rot gekleidet) über den Marktplatz (kann mir einer sagen, wieso einer der Händler am Bildrand seinen Salat meterhoch in die Luft schleudert, obwohl die bösen Ritter einen guten Meter an ihm vorbeireiten? Das schaut aus, als wolle der gute Mann die Invasoren ganz allein mit seinem grünen Salat in die Flucht schlagen). Vor dem Burgtor kommt es zum Kampf mit der Palastwache (Wieso rennen die zu Fuß der schweren Kavallerie entgegen? Wieso kann offensichtlich kein einziger Ritter sein Schwert richtig halten? Wieso stechen immer alle mit dem Schwert am Gegner vorbei, und das Gegenüber geht dennoch tödlich getroffen zu Boden? Fragen über Fragen…) Hier sehen wir auch Shurka zum ersten Mal, seines Zeichens mächtig böser Zauberer mit Welteroberungsplänen (dass er das tuntigste Kostüm von allen Figuren in diesem Film trägt, versteht sich natürlich von selbst). Die Palastwache wird natürlich in Null Komma Nix niedergemetzelt, ihre spärlichen Überreste werden in die Burg zurückgedrängt. Hier entschließt sich nun endlich König Tylor selbst dazu, in den Kampf einzugreifen. Er tötet ein paar feindliche Ritter (oh Mann, so wie unser Herr König sein Schwert hält, greife ich meine Pfanne an, wenn ich mir darin ein Schnitzel braten will…). Er dringt in die Gemächer seiner Frau ein, und sagt ihr, dass ihr Plan scheitern werde. Außerdem will er wissen, wieso sie ihn verraten habe, da ihr ja der Luxus der ganze Welt zu Füßen lag. Sie (eine Frau, die anscheinend froschgrün zu ihrer Lieblingsfarbe auserkoren hat) antwortet ihm, dass sie dafür aber ihm gehört habe. Das war dann offensichtlich Grund genug, den König zu verraten (Frauen sind so was undankbares, tztztz).

Womit der König nicht gerechnet hat, ist die Tatsache, dass er nicht nur von seiner Frau verraten wurde, sondern auch von dem Magier Shurka. Dieser steht urplötzlich hinter ihm, gibt dem König noch den Ratschlag, seinen Feinden niemals den Rücken zuzukehren, um ihn dann mithilfe eines irrsinnig schlecht gemachten Cartoon-Effektes zu killen (Gott, sogar die Laserstrahlen in der Original-Star Trek Serie sehen realistischer aus).

Simons Vater, der ebenfalls ein Magier am Hofe des Königs ist, verbarrikadiert sich zwischenzeitlich mit seinem Sohn und dem lebendig gewordenen Teddybären Gulfax, damit er den beiden die Flucht ermöglichen kann. Simon möchte zwar viel lieber an der Seite seines Vaters kämpfen, aber dieser sagt ihm, dass Simon ohnehin eines Tages zurückkehren würde, um den König zu rächen (woher Simons Vater weiß, dass der König tot ist, können uns wahrscheinlich nur Gott und Roger Corman sagen (manche würden behaupten, das wäre die selbe Person, ich allerdings nicht wirklich)). Simons Vater überreicht seinem Sohnemann noch den im Prolog angesprochenen Zauberring, aber als die zwei (Gulfax und Simon) von ihm in Sicherheit „gebeamt“ werden, verliert Simon den Ring (und wenn Vidal Peterson auch nur ein klein wenig schauspielerisches Talent sein eigen nennen würde, dann hätte die Szene nicht so ausgesehen, als wenn er den Ring absichtlich wegschmeißen würde. War aber wahrscheinlich eh aus nem Kaugummiautomaten, so billig wie das Ding aussieht). In einem Waldstück angekommen, schaut Simon auf seinen Finger, und Vidal Peterson setzt sein gesamtes schauspielerisches Können ein, und sagt den Satz „Oh nein! Ich verlor den Ring!“ in etwa so, als würde er sagen „Oh nein! Es regnet, und ich will im Garten spielen!“

Wir blenden zurück zu Wulfrick (Simons Vater), und sehen zuerst die Stelle, an der der Ring jetzt liegt (und zwar im Maul einer steinernen Schlange, wo er eigentlich nicht hingefallen sein kann.). Natürlich kommt Shurka um genau eine Millisekunde zu spät. Er will von Wulfrick wissen, wo sich der Ring befindet. Die Frage stößt bei seinem Gegenüber natürlich auf taube Ohren, aber Shurka erfährt von einer merkwürdigen Mischung aus Zwerg und Fledermaus die Wahrheit (das Vieh sieht man im Verlauf des Filmes noch öfter). Wulfrick will daraufhin Shurka den Garaus machen, und es beginnt ein Zaubererduell, das aufgrund der Cartoon-Effekte und der leicht schwul wirkenden Gestiken der Protagonisten einfach nur zum Brüllen ist (das lässt sich hier nur sehr schwer beschreiben, das muss man gesehen haben – oder auch nicht). Shurka gewinnt natürlich die Oberhand, und er kann Wulfrick töten. Simon, der das Duell durch das magische Spiegelbild eines Teiches mitverfolgen konnte, bricht ob des Todes seines Vaters in Tränen aus (wieder ist Vidal Petersons Schauspielkunst voll gefordert – Gott, sogar Gulfax hat eine ausdrucksstärkere Mimik). In der Zwischenzeit beginnt Shurka, seine Herrschaftsansprüche in die Tat umzusetzen, er lässt alle Kinder als Geiseln nehmen, damit diese seine Herrschaft sichern (dass sich dagegen niemand wehrt ist natürlich klar. Warum denn auch? Man kann sich ja bei Bedarf jederzeit neue Kurze anschaffen). Shurka beobachtet das Treiben vom Schloss aus, bevor er zu Königin Udea geht, und ihr sagt, dass seine Männer Simon bis zum Sonnenuntergang gefasst haben werden. Diese schimpft Shurka einen Narren, und fragt nach Simons kleinen Freunden. Shurka meint, dass er die bereits versorgt habe (und macht dabei den Eindruck, als würde er die Königin gleich auf dem Thron flachlegen wollen). Die Wachen schleppen Prinzessin Aura herein. Shurka, der offensichtlich kein Kostverächter ist, nennt sie ein hübsches Ding. Als Königin Udea sich daraufhin erbost zu ihm umdreht meint er nur: „Aber sie ist wirklich hübsch!“ (im Umgang mit Frauen muss der Herr wohl noch so einiges lernen – wobei ich mir bei dem Typen sowieso nicht sicher bin, ob der nicht doch ein versteckter Arschpirat ist).

Simon spaziert derweil mit Gulfax durch den Wald, und erklärt, dass sie irgendwie ins Schloss gelangen müssen. Dabei laufen sie ein paar berittenen Männern von Shurka in die Arme. Sie versuchen zu fliehen, rennen dabei aber in eine Art Fangnetz (woher Shurkas Männer wussten, dass sie das Netz an genau dieser Stelle aufstellen müssen bleibt ein Geheimnis des Drehbuchautors). Das Netz wird hochgezogen, womit Gulfax und Simon gefangen sind. Ihre Hilfeschreie bleiben aber nicht ungehört, denn rein zufällig (gähn!) ist gerade ein blonder Kämpfer mit einem Schwert in der Nähe. Dieser freut sich erstmal tierisch, weil die vier Soldaten es tatsächlich mit ihm aufnehmen wollen (klar, schließlich kann jeder verkaterte Vagabund es mit vier Soldaten aufnehmen). Natürlich besiegt unser Held die vier mit Leichtigkeit, und holt anschließend Simon und Gulfax aus ihrer Patsche. Auf Simons Frage, ob sie sich irgendwie erkenntlich zeigen können, fragt unser Held allen ernstes: „Habt ihr Wein dabei?“ (Ich glaub, ich werd nicht mehr). Unser Hero will sich – da die Frage natürlich verneint wurde – enttäuscht vom Acker machen, als Gulfax Simon zugrunzt, dass der Mann der legendäre Held Kor wäre (armseliger Held, wenn ihr mich fragt). Simon hält Kor an, und stellt sich ihm vor. Er erzählt ihm, was zwischenzeitlich alles passiert ist (Kor hat anscheinend nicht einmal bemerkt, dass Shurka und Udea gewaltsam die Macht an sich gerissen haben). Simon fragt Kor, ob er nicht für Gulfax und ihn kämpfen will. Kor verneint dies, und will sich verpissen, aber irgendwie kann er es doch nicht, kommt kurz ins Grübeln, und dreht wieder um (bei seiner Entscheidung hat ihm auch der Anblick einiger Ritter, die aber augenscheinlich nicht zu Shurka gehören, entscheidend geholfen). Kor will, dass Simon ihm von Shurka erzählt. Währenddessen beobachten Shurka und Udea unsere Helden durch Wulfricks magische Schale (damit hätten wir auch dieses Klischee in den Film eingebaut). Shurka argwöhnt, dass sie (Simon und Gulfax) nun wohl eine Helden gefunden haben. Udea meint nicht ganz zu unrecht, dass Kor nicht gerade imposant wäre, aber Shurka gibt zu bedenken, dass man nicht nach dem Äußeren gehen solle, denn schließlich habe man sie (Udea) immer für eine treue Ehefrau gehalten (der Typ weiß wirklich, wie man einer Frau Komplimente macht).

Kor möchte zwischenzeitlich Simon den Umgang mit einem Schwert etwas näher bringen (na, dann steht der Hochzeit mit Aura wohl nichts mehr im Wege – ich würde mir das an Simons Stelle trotzdem noch mal überlegen). Simon meint aber, dass das keinen Sinn habe, da Shurka alles was sie tun, durch Wulfricks magische Schale beobachten kann (Wieso hat er dann vorhin laut rausposaunt, dass er ins Schloss zurück will? Ist er lebensmüde?) Kor fragt, ob man dagegen nicht etwas unternehmen könne, und Simon versucht es mit einem Zauberspruch. Tatsächlich gelingt es ihm, die Flüssigkeit in der Schale zum Explodieren zu bringen. Shurka (der zuvor – hab ich beinahe vergessen zu erwähnen – anscheinend die sieben Zwerge aus einem Schneewittchenfilm geklaut hat und sie jetzt nach dem Ring suchen lässt) ist daraufhin angemessen wütend, und brüllt, dass der Junge ihn dieses Mal wirklich geschlagen habe (wie um Himmels Willen konnte Shurka dann Wulfrick abmurksen, wenn er sich schon von so einem Dreikäsehoch einen reinwürgen lässt?).

Simon trainiert allein mit dem Schwert, als er mal wieder von Shurka mittels Zauberschale beobachtet wird. Dieser will die Chance nutzen, und schickt einen seiner Krieger los. Der Krieger hetzt Simon ein wenig durch den Wald, als dieser den Ring nicht hergeben kann (er hat ihn ja nicht). Simon stürzt und verliert sein Schwert, doch plötzlich hört er die Stimme seines Vaters, der ihm sagt, dass der Krieger nur ein Phantom sei, und Simon sein Schwert nehmen und kämpfen solle. Das billige Plastikschwert verwandelt sich in ein genauso billiges, aber dafür größeres Gummischwert, und schon beginnt der Kampf (das heißt die beiden dreschen irgendwie die Schwerter gegeneinander, und versuchen uns das als „Kampf“ zu verkaufen. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber bei den schwertkämpferischen Fähigkeiten der Protagonisten, frage ich mich, ob die von allein raus gefunden haben, wo bei den Waffen vorne und hinten ist). Simon ersticht den Bösen natürlich, und sein Schwert „verwandelt“ sich wieder zurück.

Während Kor und Gulfax Simon suchen, wird Simon von einer schönen Frau angesprochen, die ihm sagt, dass er ein guter Kämpfer ist, und sie ihn gerne mitnehmen möchte, um ihm all seine Wünsche zu erfüllen. Sie bringt ihn zu ihren Freundinnen (währenddessen hört sich der Score in etwa so an, als würde ein Keyboard-Anfänger die Tonleiter rauf und runter spielen).Die holde Frau füllt Simon ab, der daraufhin einschläft, und im Traum einer schwarzen Messe (oder zumindest dem, was Corman und Olivera dafür halten), bei der ein Mädchen irgendeiner finsteren Gottheit geopfert werden soll. Soweit soll es aber nicht kommen, denn Simon ruft eine Art Mischmonster aus Fledermaus, Löwe und Mensch herbei, die ihm helfen soll, dass Mädchen zu retten, und in Sachen Lächerlichkeit den Octopus in Woods „Bride of the Monster“ locker in die Tasche steckt. Das Mädel wird gerettet, der Priester will als Ersatz ein anderes Mädel opfern, und ersticht eine seiner Anhängerinnen. Die „Gottheit“ erscheint daraufhin, und tötet ihre Anhänger, indem sie grüne Laserstrahlen spuckt. Dann schauen sich Simons Wesen und die „Gottheit“ einige Zeit in die Augen, und fragen sich wohl, wer von beiden hässlicher ist. Dann beginnt Simons Vieh Blitze aus seinen Augen zu schießen, und tötet damit sein Gegenüber (das ist alles so aufregend, dass ich beinahe einschlafe). Simon erwacht, und erblickt die Holde, die ihn hergelockt hat. Diese verwandelt sich (mithilfe eines weiteren lächerlichen Effektes) in ein Insekt. Kor kommt gerade recht, und wirft Simon dessen Schwert zu (wieso hat Simon es eigentlich nicht mitgenommen?). Simon stochert lustlos ein wenig im Unterleib des Insektes herum, bis das „Monster“ endlich anfängt grünes Blut zu spucken, und tot umfällt. Dies alles blieb Shurka natürlich nicht verborgen, er betrauert lautstark den Tod seines Insektes. Udea weist ihn darauf hin, dass der Junge, wenn Shurka den Ring hätte, völlig unbedeutend wäre. Shurka schickt nach seinen Leuten, wohl um den Ring weiter zu suchen.

Kor unterhält sich mit Simon, als dieser ein Bild von Aura im See erscheinen lässt. Simon fragt Kor, ob er keine Familie und kein Heim habe. Als Kor beides verneint, sagt Simon, er glaube, dass Kor sehr einsam sei (mir kommen gleich die Tränen). Kor sagt Simon, dass er zu viel rede (das ist wirklich alles ganz großes Gefühlskino). Des Nachts bemerkt Simon, dass sie offenbar auf einem kleinen Friedhof liegen, wo einige gute Krieger begraben wurden. Simon denkt sich, dass sie ein paar Zombies auf ihrer Seite gebrauchen können, und erweckt die toten Ritter flugs zum Leben, während Kor schläft, und Gulfax sich entweder kratzt, oder einen runterholt (man sieht es nicht genau). Die vier Zombies (für ein solches Make Up würde jemand wie Tom Savini sich in Grund und Boden schämen!) halten auf Simon zu, da sie frisches Blut brauchen (bitte tötet ihn!). Aber Kor ist rechtzeitig zur Stelle. Er hackt einem der Zombies einen Arm ab, woraufhin diese sich – während sie irgendein sinnloses Zeug vor sich her brabbeln – in ihre Gräber zurückziehen (Feiglinge! Der Kampf ist übrigens mal wieder so schlecht, dass ich beinahe versucht bin, Best Entertainment für die miese Bildqualität zu danken, durch die mir das Allerschlimmste erspart blieb).

Im Schloss unternimmt Shurka einen Anbaggerungsversuch bei Aura, da er, wie er sagt, als König eine Königin brauche, und Udea in langsam aber sicher langweilt. Mehr als ein „Ich hass dich“ bekommt er aus Aura aber nicht heraus, auch als er sie zum Treffen mit den königlichen Beratern einladen will. Diese vier lustig kostümierten Herren haben den Ring immer noch nicht gefunden. Shurka bemerkt, dass sie es ihm irgendwie nachtragen, dass er den alten König gemeuchelt hat. Er lässt einen von ihnen in Frieden, verwandelt den Rest aber in Mäuse, und das kleine Vieh, dass am Anfang schon Wulfrick verpetzt hatte, zertritt die Nager mit Begeisterung.

Währenddessen kommen Simon und die anderen an der Hütte eines Zwerges vorbei, und helfen dem Wichtel gegen drei Finsterlinge, die Spaß daran haben ihn herum zu schubsen (ich hab fiesere Schläger auf dem Pausenhof in der Volksschule gesehen). Der kleine bedankt sich bei Kor mit einem kräftigen Schluck Wein, und stellt sich als Hurla vor. Simon sagt, dass er von ihm schon einmal gehört habe, Hurla sei ein Waldzauberer. Hurla berichtet, dass er zum Schloss wollte, um Shurkas Zauber zu brechen, dieser habe ihm aber seine Leute auf den Hals gehetzt. Simon fragt nach dem kürzesten Weg zum Schloss, woraufhin Hurla ihn warnt, dass der kürzeste auch der gefährlichste Weg sei. Überhaupt müssen sie sich beeilen, denn das Gute wäre am Verschwinden (dazu sehen wir Bilder, von Shurkas Männern, wie sie zwei Bauerntrottel umbringen – mal wieder ganz großes Kino). Dann entdeckt Hurla, dass Shurkas Männer gerade zu seinem (Hurlas) Haus zurückkommen (die fremdartigen Ritter, die nicht zu Shurka gehören, sieht man auch mal wieder). Die Drei sind auch zurück, und sie haben ihren großen Bruder mitgebracht (der misst so ca. 3 bis 4 Meter). Dieser kann zwar Kor umhauen, aber Simon tötet ihn mit einem einzigen läppischen Blitz. Die Drei fliehen. Simon und Kor machen sich auf den Weg. Gulfax will sie zwar begleiten, aber Hurla sagt, dass Gulfax hier bleiben solle. Hurla hat einen Plan: Wenn die zwei ihn und Gulfax brauchen würden, würden sie da sein (Toller Plan, nicht wahr? So wahnsinnig durchdacht). Dann sagt Hurla noch, dass der kürzeste Weg zur Burg durch die Selbstmörderhöhle führen würde (auch ein netter Name). Dort werden sie von ein paar recht amüsanten Geistern angegriffen, die sie aber abwehren können, indem sie ihnen ein Lied vorsingen (Das muss man sich mal vorstellen. So ein hirnschmelzender Schwachsinn!!): „Es war einmal ne schöne Maid, die ging mit mir spazieren! In ihrem allerschönsten Kleid….“ (Kotz!)

Kor will beim Verlassen der Höhle vorausgehen, und wird von den fremden Kriegern (erfahren wir jetzt endlich mal bald, wer die Typen sind?) in Gewahrsam genommen. Shurka beobachtet dies durch die Schale, und lockt Simon zurück in die Höhle. Dort wird Simon dann von einer Fledermaus an einer Schnur angegriffen, die aber von einem Gummidrachen gefressen wird (zum x-ten Mal: Das ist großes Special-Effects-Kino).

Shurkas kleine Wichtelmänner suchen den Ring noch immer erfolglos (auf die Idee, Wulfricks Haus unter die Lupe zu nehmen ist wohl keiner gekommen). Udea legt sich mit Shurka an, der ihr daraufhin sagt, dass sie hier nichts mehr zu melden habe. Shurka tötet den Zwergenanführer (mal wieder) und lässt den Rest weitersuchen. Kor wurde von den Rittern gefesselt, als Simon sich von hinten heranschleicht. Kor erklärt ihm seine Lage: Er habe die Schwester des Anführers nicht heiraten wollen, und seither jagen sie ihn durch die Gegend. Auf Simons Frage hin, wieso er nicht heiraten wollte, antwortet Kor: „Sie ist seine Zwillingsschwester.“ Wie auf Kommando nimmt der Anführer seinen Helm ab, zum Vorschein kommt ein sehr hässlicher Zyklop. Kor sagt, er könne sich aussuchen, ob er bei dem folgenden Fest Ehrengast oder Hauptgericht sein möchte, und er habe sich für letzteres entschieden. Simon schneidet Kor los, und Kor gelingt es, die Zyklopen zu schlagen. Zum Abschluss steht des Zyklopen Zwillingsschwester im Brautkleid vor ihm (das ist, ähem, halblustig).

Simon ist angefressen, da Kor ihm erklärt habe, er kenne diese Typen nicht. Simon fragt, wieso er mit hm geht, woraufhin Kor etwas von Ehre und Brüdern des Schwertes erzählt. Simon vergibt ihm, und so machen sie sich auf zum Schloss. Dies hat Shurka aber an einem anderen Ort gezaubert.

Shurka versucht derweil Aura zu hypnotisieren, um sie endlich angraben zu können. Udea ist eifersüchtig, und will ihn verhaften lassen, aber die Wachen gehorchen Shurka, und so wird sie festgenommen (das ist alles dermaßen idiotisch, dass es jeder Beschreibung spottet).

Simon und Kor wollen einen Fluss mit einem Boot überqueren, als sie die Hilfeschreie eines ertrinkenden Mädchens hören. Kor will sie retten, kann sie aber nicht finden. Aber all das war nur ein Test von Linnea, der Herrscherin des Wasserreiches. Kor und Simon überqueren den Fluss auf Linneas Regenbogen. Shurka feiert schon fast Hochzeit, als Simon und Kor gemeinsam mit dem wieder aufgetauchten Gulfax ins Schloss eindringen. In der Zwischenzeit stolpert einer der Zwerge über den Ring, aber er wird von Gulfax überwältigt, welcher Simon den Ring gibt.

Shurka kündigt offiziell seine Hochzeit und Udeas Hinrichtung an. Gerade als Udea getötet werden soll, platzt Kor ins Fest und legt sich mit Shurka an. Shurkas Männer wollen ihn draußen fassen, werden aber von den zuvor noch gefangenen Kindern gemeinsam mit Kor verprügelt (!!), die nebenbei noch alle anderen Gefangenen befreien (ja klar). Shurka verschiebt Udeas Hinrichtung, und geht nach draußen, um sich das ganze anzusehen. Udea wird von einem ihrer Zwerge befreit, und hat natürlich nichts besseres zu tun, als Shurka nachzulaufen, und sich dann mitsamt Zwerg von ihm töten zu lassen. Währenddessen werden Shurkas Leute von den Gefangenen und den letzten königstreuen Rittern masskriert (ich will gar zählen wie oft bei den Kampfszenen deutlich daneben geschlagen wird, und das Opfer trotzdem tot umfällt. Hurla und Kor feiern schon ihren Sieg, während Shurka und Simon sich von zwei Türmen aus gegenseitig mit Blitzen beschießen (bitte schaut euch den Film an. Das lässt sich nicht mit Worten beschreiben). Natürlich gewinnt unser Harry Potter für Arme.

Nach Ende der Schlacht zieht Kor, ganz rastloser Vagabund, weiter. „Regiere gut, Simon“ sagt er noch Simon geht zurück zu seiner Aura, während Kor das Königreich verlässt. Filmende.
Bewertung

Auweia. Dieser Film ist wahrlich Trash in Reinkultur, der ohne weiteres mit ihrer Blödheit Trashklassiker wie „Bride of the Monster“ um Längen schlägt. Dagegen sind die Filme von Leuten wie Joe D´Amato ja intellektuelles Kino. Aber der Reihe nach:

Das Drehbuch hat so viele riesenhafte Logiklöcher, dass ich irgendwann aufgehört habe, diese zu zählen. Außerdem sind die Dialoge so dämlich, dass man sich über den pathetischen Ernst, mit dem jede einzelne Zeile vorgetragen wird, nur noch zerkugeln kann vor lachen. Ich frage mich ehrlich, was sich die Schreiber dabei gedacht haben, wenn das ganze nicht so unfreiwillig komisch wäre, würde es dem Zuseher echte körperlich Schmerzen zufügen.

Die Darsteller: Über Vidal Peterson habe ich ja schon genug der Worte verloren. Die anderen sind aber auch nicht besser, und mit hölzern, unglaubwürdig und strunzdumm sind ihre Leistung noch wohlwollend umschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, warum man jemanden wie Bo Svenson nach so einer Leistung überhaupt noch anheuern will (aber laut imdb ist der Mann sogar ziemlich beschäftigt). Thom Christopher spielt den schwuchteligsten Magier seit David Copperfield, und Barbara Stock wirkt als Udea in etwa so, als hätte sie mindestens einen Besen geschluckt (das gleiche gilt für Dolores Michaels als Aura).

Ausstattung und Spezialeffekte: Wenn es noch etwas braucht, dass diesem Machwerk endgültig den Todesstoß versetzt, dann sind das die Effekte und die billige Ausstattung. Über die Cartoon-Effekte hab ich ja wahrlich schon genug gesagt, also lasse ich das hier mal. Die Kulissen wirken in etwa so, als hätten Roger Corman und Co des Nachts in einem Schülertheater eingebrochen, und sie von dort mitgehen lassen. Die Kostüme haben sie sich dann wohl bei einem schlechten Kostümverleih besorgt (ich hab auf jedem Kindermaskenball besseres gesehen). Inszenierung und Kamera: „Amateurhaft“ klingt hierfür fast noch zu schmeichlerisch. Wenn man mir einen Camcorder in die Hand drückt, traue ich mir zu, das um einiges besser zu können.

Das heißt aber nicht, dass der Film einen nicht unterhalten könnte, da er für mich in die „so good it´s bad Ecke“ gehört. Wenn man erstmal besoffen genug ist, dann kann man auch über die unfreiwillige Komik herzlich lachen (von daher bitte ich darum, die Bierwertung diesmal auch so zu verstehen, dass man diese Menge an Bier auch intus haben sollte, bevor einem der Film auch unterhalten kann – das soll jetzt keine Aufforderung zum Alkoholismus sein).

Fazit: Wenn ihr anspruchsvolle Fantasy sucht, dann seid ihr hier völlig falsch. Wenn ihr einen hirnerweichenden, unfreiwillig komischen Trashfilm sehen wollt, dann könntet ihr hier richtig sein.

(c) 2008 G


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 7


mm
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