Dust Devil

 
  • Deutscher Titel: Dust Devil
  • Original-Titel: Dust Devil
  •  
  • Regie: Richard Stanley
  • Land: Südafrika/Großbritannien
  • Jahr: 1992
  • Darsteller:

    Robert John Burke (Dust Devil), Chelsea Field (Wendy Robinson), Zakes Mokae (Ben Mukurob), John Matshikiza (Joe Niemand), Rufus Swart (Mark Robinson), William Hootkins (Captain Beyman), Terry Norton (Saartje Haarhoff), Russell Copley (Cpl. Dutoit), Andre Odendaal (Cpl. Botes), Marianne Sägebrecht (Dr. Leidzinger)


Vorwort

Wenn man irgendwann Mal einen Kanon „tragisch gestrauchelter Filmemacher“ aufstellt, wird der Name Richard Stanley sicher dabei sein. Der in Südafrika geborene Stanley knallte 1990 mit M.A.R.K. 13 – HARDWARE, einer Lehrstunde in Low-Budget-Ultraviolence, in die Szene und wurde praktisch sofort als Next Big Thing gehandelt. Das verhalf ihm zu einem Produktionsdeal mit den Weinstein-Brothers für seinen nächsten Film, DUST DEVIL. Und da nahm das Unheil seinen Lauf. Der 120-Minuten-Cut, den Stanley vorlegte, war bei Miramax ungefähr so populär wie Arschkrebs (die Weinsteins hatten Stanley eh schon während der Dreharbeiten mit Memos bombardiert, er solle den Film mehr wie DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER machen), der Versuch, eine Kompromissfassung mit 95 Minuten Laufzeit zu erstellen, scheiterte an der spontanen Pleite des britischen Produktionspartners, und am Ende bastelte Miramax ohne Mitwirkung von Stanley eine 87-Minuten-Rumpffassung zusammen, die auf eine Pflichtwoche in die Kinos geschickt wurde, ehe der ganze Kram würdelos in die Videotheken gestapelt wurden. Der Miramax-Cut strich nach Gutdünken Splatterszenen, die übernatürlichen Elemente des Films und die Rolle des eigentlichen Helden zusammen, und trotzdem waren sich die paar Leute, die DUST DEVIL tatsächlich sehen konnten, weitgehend einig, dass die Filmruine immer noch ein Zeugnis des außergewöhnlichen Talents seines Writers/Directors wäre. Dennoch fand der Mann mit der eigenwilligen Bildsprache es schwer, ein Anschlussprojekt zu finden und hielt sich mit Musikvideos für Fields of the Nephilim und Marillon über Wasser. New Line Cinema sicherte sich dann Stanleys Dienste für die berühmt-berüchtigte Neuverfilmung von THE ISLAND OF DR. MOREAU (D.N.A. – EXPERIMENT DES WAHNSINNS) mit Marlon Brando, und was da passierte, hat nicht von umsonst mit LOST SOUL: THE DOOMED JOURNEY OF RICHARD STANLEY’S ISLAND OF DR. MOREAU eine eigene abendfüllende Dokumentation ergeben. Belassen wir es an der Stelle dabei, dass Stanley gefeuert und durch des Auteurtums unverdächtigen John Frankenheimer ersetzt wurde, ein paar Wochen ins australischen Outback trekkte, um sich selbstzufinden, und dann von einem Crewmitglied in Monster-Make-up gehüllt wieder an den Set geschleust wurde, wo Stanley feststellen konnte, dass auch nach seiner Absetzung die Dinge dort nicht besser liefen als vorher…

Das war’s dann für Stanleys Karriere als Spielfilmregisseur – er sattelte um auf Dokumentationen und feierte dort Erfolge, erst jetzt aktuell ist sein dritter Spielfilm, COLOR OF OUTER SPACE, eine Lovecraft-Adaption, in Vorbereitung.

Wie wir alle wissen, sind die Grenzen zwischen „unverstandenes Genie“ und „jemand, mit dem einfach notorisch schwer zu arbeiten ist“, sehr fließend, und es ist allemal möglich, dass Stanley, der seinen ersten Film mit minimalem Budget und kleiner Crew realisierte, einfach nicht in der Lage war, seinen Stil und auch sein Verhalten anzupassen, Kompromisse eingehen zu können, um die Anforderungen einer größeren Indie-Produktion wie DUST DEVIL oder einem in praktischer Hinsicht Major-Film wie D.N.A. (auch wenn New Line rein formal damals noch ein Indie war), die halt naturgemäß andere sind als wenn man als Garagenfilmer einfach die Kamera in die Hand nimmt und drauf los filmt, zu bewältigen.

Wir von badmovies.de, stets bestrebt, die objektive Wahrheit der Dinge offen zu legen, waren von M.A.R.K. 13 eher so mittelbegeistert, und wollen jetzt überprüfen, wie die Sache bei DUST DEVIL liegt. Mir liegt hierfür die DVD von Laser Paradise vor. Die ist zwar steinalt, beinhaltet aber wenigstens – entgegen der Coverangabe – nicht den Miramax-Cut, sondern den von Richard Stanley auf eigene Kosten angefertigten „Final Cut“, den ich daher mal als Maß aller Dinge betrachte (die längere Workprint-Fassung liegt mir nicht nur nicht vor, sondern ich halte Workprints grundsätzlich nicht für eine solide Rezensionsgrundlage).


Inhalt

Wir beginnen mit einigen Landschaftsaufnahmen aus Namibia, wo sich auch der Rest des nachfolgenden Dramas abspielen wird, und ein Erzähler, in Personalunion auch der später eingeführte Charakter Joe Niemand (ui, very philosophisch indeed, John Matshikiza, YANKEE ZULU, SCHREI NACH FREIHEIT, IM NETZ DER BEGIERDE) vermittelt und die schwurblig-schwülstige Legende des dämonischen Windes der Namib-Wüste, einst ein Mensch und jetzt ein unsteter Gesell, dazu verflucht, „die Verdammten“ zu finden und zu töten, um selbst Erlösung zu finden.

Wird wohl dann der Typ im Indiana-Jones-Cosplay (Robert John Burke, ROBOCOP 3, TOMBSTONE, STEPHEN KING’S THINNER) sein, der an einem staubigen Wüstenhighway steht wie bestellt und nicht abgeholt und deshalb erst mal das Ohr an den Mittelstreifen legt, um die Annäherung etwaiger Automobile zu erkunde (ich dachte, sowas funktioniert nur mit Eisenbahnschienen). Der Drifter hat Glück – es naht eine Kalesche altmodischer Statur, am Steuer ein ordentlich attraktives Frauchen (Terry Norton, AMERICAN KICKBOXER – BLOOD FIGHTER, FROM DUSK TILL DAWN 2: TEXAS BLOOD MONEY), die vertrauensselig genug ist, den Hitchhiker mitzunehmen, obwohl der nicht klassisch den Daumen hochhält, sondern die gespreizte Hand als deutliches Stoppsignal in ihre Richtung dengelt. Saartjie Haarhoff nimmt den Fremden gleich mal mit nach Hause (ein einsam gelegenes Herrenhaus), wo er sie zwar tierisch verblüfft, indem ER IHR von innen die Tür aufmacht, sie das aber nicht daran hindert, mit dem attraktiven Stranger umgehend eine Nummer Matratzenakrobatik zu vollführen. Der Herr ist offenbar in Sachen Verrichtung Top-Performer, jedenfalls bekommt Saartjie gar nicht mit, dass er ihr mitten im schönsten Akt mit einer lässigen Handbewegung das Genick bricht. Tja. Der „kleine Tod“ mal anders, gelle?

Der Drifter beginnt umgehend ein schamanistisches Ritual, in dessen Verlauf er u.a. seinem Opfer ein paar Finger abtrennt, okkulte Symbole an Tisch und Wände malt und schlussendlich die ganze Hütte mit Benzin überschüttet und abfackelt. Der Mann hat Issues, I tells ya.

Dieweil, jenseits der südafrikanischen Grenze, in Pretoria. Wendy Robinson (Chelsea Field, MASTERS OF THE UNIVERSE, LAST BOY SCOUT – DAS ZIEL IST ÜBERLEBEN,WITCH BITCH – TOD AUS DEM JENSEITS, und seit 2009 Mrs. Scott Bakula) ist nicht happy. Der Grund ihrer Unhappiness liegt neben ihr im Ehebett – der Göttergatte Mark (Rufus Swart, SPACE MUTINY, FIRE ON FIRE, RIVER OF DEATH). Mark ist nämlich krankhaft eifersüchtig. Schon wenn sie mal ein Stündchen später als gewohnt nach Hause kommt, wittert Mark Verrat + Untreue. Das kann frau schon gepflegt auf die Eierstöcke gehen. Zwar müht sich Wendy nach Kräften, die unsubstantiierten Anschuldigungen zu ignorieren, aber als er ihr beim Frühstück ob ihrer seiner Ansicht nach unzureichenden Verteidigung eine klebt, ist das Maß voll. Naja, streng genommen schmeißt zuerst Mark Wendy aus dem Haus, ist aber bannich überrascht, als sein Weib den Platzverweis ausgesprochen ernst nimmt, ihren VW Käfer sattelt und sich anschickt, tatsächlich das Weite zu suchen. Jetzt war natürlich alles nicht so gemeint, und überhaupt, aber Wendy hat die Faxen dicke, tritt aufs Gas (whatever that means bei einem fröhlich vor sich hin boxernden Beetle) und verpisst sich – immer der Nase nach.

Unerfreuliches wartet auch auf Sergeant Ben Mukurob (Zakes Mokae, DIE SCHLANGE IM REGENBOGEN, WATERWORLD, OUTBREAK – LAUTLOSE KILLER), den besten Mann der überschaubaren Polizeibrigade des namibischen Kaffs Bethanie. Sein Chef, der reichlich desillusionierte Weiße Captain Cornelius Beyman (William Hootkins, der legendäre „Rot 6“-Porkins aus KRIEG DER STERNE, außerdem in JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES, FLASH GORDON, BATMAN, DEATH MACHINE und auch schon in Stanleys M.A.R.K. 13 – HARDWARE mit von der Partie), ruft ihn an einen Tatort, ein gewisses abgebranntes abgelegenes Herrenhaus, in dem sich als Zugabe eine verbrannte und auch schon vorher übel verstümmelte Frauenleiche, bzw. zumindest Bestandteile davon, anfinden. Sowas hat hier noch niemand gesehen, und Mukurob gehört zu der Sorte Cops, die eigentlich geglaubt hat, eben *schon* alles gesehen zu haben. Das wird ein lustiger Fall werden.

Wer das Opfer ist, können die Cops höchstens aus den Besitzverhältnissen des Hauses hochrechnen – der Rest des Haarhoff-Clans, ehemalige Minenbesitzer, ist geschäftlich unterwegs, kann also nur Saartjie gewesen sein. Und ein paar Meilen weiter finden die Uniformierten auch den vom Drifter achtlos entsorgten Wagen seines Opfers. Er selbst ist weitergezogen…

Nicht sonderlich hilfreich ist für Mukorob auch die Diagnose der Gerichtsmedizinerin Dr. Leidzinger (Marianne FUCKIN‘ Sägebrecht, OUT OF ROSENHEIM, ROSALIE GOES SHOPPING, DER ROSENKRIEG, im Rahmen ihres Versuches, internationale Anerkennung zu finden). Nach ihrer fachkundigen Ansicht braucht Mukorub zur Aufklärung des Verbrechens, dem offensichtlich irgendein okkultes Ritual zentral innewohnt, keine kriminalistische oder medizinische Verstärkung, sondern einen Schamanen. Mukurob ist ein Mann des Verstandes und weigert sich auch nur zu glauben, dass es in den modernen aufgeklärten Zeiten noch Schamanen gibt, aber Leidzinger stößt ihn Bescheid – jedes Kaff hat seinen Medizinmann, so auch Bethanie.

Wendy ist dieweil auf ihrer ziellosen Reise in Namibia angekommen und entscheidet sich einer Laune halber für einen Trip nach Bethanie. Da scheinen alle Wege hin zu führen, denn hier verlässt auch der Drifter, der sich’s auf einem Zug, der von Soldaten der namibischen Armee frequentiert wird, bequem gemacht hat, sein Transportmittel – sehr zur Verblüffung seiner Reisegenossen, denn „in Bethanie steigen Leute nur ein, nie aus“. Aber die Soldaten sind sich auch einig, dass der Fremde im Cowboydress ein insgesamt eher seltsamer Typ ist.

Wendy sucht eine Tankstelle mit angeschlossener Kneipe in Bethanie auf, macht sich ein wenig frisch und versucht Mark telefonisch zu erreichen. Denn weil Wendy eine dumme Nuss und/oder Richard Stanley ein elender Sexist ist, hat sie sich erfolgreich eingeredet, dass SIE das Problem in der Beziehung ist und nicht der schlagende, eifersuchtskranke Trottel Mark. Das, sowie den Umstand, dass sie einfach mal ein paar Wochen Abstand braucht, um sich über dies und jenes klarzuwerden, möchte sie ihm eigentlich gerne ans Bein binden, aber Mark pennt den Schlaf der Ungerechten und ignoriert die Anfrage der Telefonvermittlung, ob er den ein R-Gespräch vom Arsch der Welt annehmen möchte. Wendy greift ersatzweise zu Glimmstengel und Kaffee und bekommt so am Rande mit, wie ein Tramper mit Cowboyhut in das Wohnmobil eines jungen Mannes (Stephen Earnhart, KINDER DES ZORNS IV, GOD’S ARMY II) einsteigt.

Mukurob sucht indes den bewussten Schamanen auf – Joe Niemand, der früher mal, in den guten alten Zeiten, ein Autokino betrieben hat (und dort DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE und DIE SIEBEN GOLDENEN VAMPIRE in einer Doppelvorführung gezeigt hat, wie sein Voiceover stolz mitteilt). Das Autokino ist längst tot, dafür baut Joe jetzt schamanistische Symbole aus Steinen. Schlimme Sache, ist denn auch sein Kommentar zu Mukurobs Mordfall, und ja, da sind auf jeden Fall böse Geister im Spiel, und für den tapferen Bullen wird das akut lebensgefährlich werden. Hilft Mukurob jetzt auch nicht so wirklich weiter, aber er glaubt ja immer noch nicht an den supernaturalen Tinnef.

Wendy ist wieder on the road, bei Nacht, und übermüdet. Eine ungünstige Kombination. Da sieht man schon mal Sachen, die nicht da sind oder wenigstens nicht da sein sollten, wie z.B. einen Cowboy-Drifter am Straßenrand, der sich in einen Hund verwandelt. Wendy macht das, was man in einer solchen Situation so tut, und dengelt ihren Käfer in den Straßengraben. Da der Beetle sich im Sand vergräbt, bleibt ihr erst mal nichts anderes übrig, als zu versuchen, es sich im beengten Innenraum des Volkswagens bequem zu machen und zu nächtigen.

Am nächsten Morgen wird sie von Lichtreflektionen vom nächsten Hügel, vielleicht fünfzig Meter von ihrem Auto entfernt, geweckt. Da hinter den Lichtern vielleicht der ein oder andere potentielle Pannenhelfer stecken könnte, macht sie sich auf die Selbstgestrickten und findet, was uns nicht sonderlich überrascht, das eher unkonventionell geparkte Wohnmobil. Ohne sich aufdrängende gedankliche Schlussfolgerungen zu ziehen, bollert Wendy gegen die Türen, aber niemand öffnet, was selbstredend daran liegt, dass es im Inneren des RVs mutmaßlich ungefähr so aussieht wie in der Haarhoff-Villa… Immerhin, ihre Bemühungen rufen einen schwarzen Straßenarbeiter o.ä. (Isaac Mavimbela, AMERICAN FIGHTER 4 – DIE VERNICHTUNG, CYBORG COP II) auf den Plan, der, nachdem er sie zunächst der Inhaberschaft des Wohnmobils verdächtigt, bereit ist, seine Muskelkraft in den Dienst der Käferbefreiung zu stecken. Kaum aus der Sandfalle entfernt, tritt Wendy aufs Gas und braust gruß- und dankeslos von hinnen, den schwarzen Mann vermutlich mit einer Fuhre neuer Vorurteile über Scheiß-Weiße zurücklassend.

Während sich Mukurob aus einem seiner zahlreichen Alpträume mühselig ins Land der Wachen windet (der Herr leidet darunter, dass vor vielen Jahren sein Sohn ums Leben gekommen ist und ihn deswegen seine Frau verlassen hat), wird Wendy von unserem freundlichen Hitcher von Nebenan angehalten. Der ist recht entzückt darüber, dass Wendy kein genauer definiertes Ziel als „weiter bis ans Meer“ hat und richtet es sich auf dem Beifahrersitz ein – nur um nach einer Weile, in der Wendy versucht, aus ihrem Mitfahrer persönliche Details herauszubringen, spurlos zu verschwinden. Aber keine Angst, man sieht sich bald wieder.

Mukurob und seine Cops haben inzwischen das gestrandete Wohnmobil gefunden und sind sich nunmehr sicher, einem Serienkiller (nicht sehr) auf den Fersen zu sein. (Ich drücke mal ein bisschen aufs Tempo); indes hört Mark Robinson endlich mal seinen Anrufbeantworter ab und entdeckt den Versuch der Kontaktaufnahme über die Vermittlung von Bethanie. Mark schwingt sich in sein Auto und macht sich auf die Verfolgung seines vermissten Eheweibs, denn der Anruf kann ja nur bedeutet haben, dass sie entweder seine Hilfe braucht oder anderweitig dringend seine Anwesenheit wünscht.

Als Wendy einen Übernachtungsstopp in einem Motel einlegt, taucht, surprise-surprise, der Hitchhiker wieder auf und erweist sich rasch als verführerischer Zimmer- und Bettgefährte. Wenn das Mark wüsste… Die Polizei hat inzwischen den hilfreichen Arbeiter als Zeugen aufgetan und, weil wir ja dringend auch noch ein bisschen mehr Rassismus-Metaphern brauchen, die zwei weißen Wachtmeister der Polizeistube bearbeiten den armen Schwarzen wie es der Väter Sitte war mit Schlägen, Tritten und allgemeiner Folter. Als Mukurob das mitbekommt, ist er entsetzt, und auch der Captain maßregelt die Wachtmeister, die sich streng genommen keiner Schuld bewusst sind. For no particular reason teilen Mukurob und der Captain einen Charakter-Moment. El Capitano hat sich entschlossen, ein Angebot der Behörden anzunehmen und gegen die Abfindung von zwei Jahresgehältern in den Vorruhestand zu treten, was sicher auch irgendwie symbolisch für irgendwelche afrikanische innenpolitische Unruhen ist, womöglich Symptom eines gezielten Versuches, durchaus fähige (und faire) Männer aus dem Dienst zu entfernen, weil sie weiß sind und damit der neuen Hackordnung im Weg stehen.

Wendy und der Drifter teilen weiterhin ihr Motelzimmer, aber Wendy ist sich ob der verhängnisvollen Affäre, auf die sie sich da gerade eingelassen hat, unschlüssig. So unschlüssig, dass sie sich ein Bad einlässt und kontempliert, sich mit einer Rasierklinge die Pulsadern aufzuschlitzen – der Drifter beobachtet ihr Ringen mit sich selbst interessiert durch den Türspalt. Letztlich fehlt Wendy der Mut. Währenddessen überrascht uns der Film mit der Tatsache, dass es kein Problem ist, die Grenze zwischen Südafrika und Namibia trotz einer akribischen (hihi) Grenzkontrolle mit einer (zugegeben legalen und registrierten) Schusswaffe zu überqueren.

Mukurobs Alpträume werden zunehmend zugleich realistischer als auch erschreckender – es fällt dem Cop immer schwerer zu unterscheiden, ob er sich in einem Traum oder der Wirklichkeit befindet. Dass Niemand in seinen Träumen auftaucht, und okkulte Schwurbeleien von sich gibt, macht ihm das sicher auch nicht leichter, aber es wird einigermaßen deutlich, dass der dämonische Killer und Mukurob in einer direkten Verbindung stehen und unaufhaltsam aufeinander zudonnern. Niemand erinnert daran, dass der Dämon seine Opfer unter denen sucht, die „verdammt“ sind und auch Mukurob ob seiner tragischen Vergangenheit und seinem Unwillen, diese loszulassen, ein exzellenter Kandidat für Aufschlitzung durch den Dämon wäre.

Mark erreicht Bethanie, wo ihm ein kleiner, aber folgenschwerer Fehler unterläuft. Mit seinem Foto von ihm und Wendy geht er in der knapp falschen Kneipe hausieren – nicht in der weißen Tankstellenbar, sondern im Hangout der örtlichen schwarzen Bevölkerung, wo er als Weißbrot selbstverständlich von Haus aus außergewöhnlich große Popularität genießt. Dass das Foto ihn in einer südafrikanischen Militäruniform zeigt, hilft seinem Anliegen nicht weiter, seine Erklärung, dass in Südafrika nun mal allgemeine Wehrpflicht herrsche, zieht bei überwiegend auch schon stark angeheiterten Schwarzen nicht wirklich, und ganz besonders nicht bei unserem Freund, dem Straßenarbeiter, der ja in den letzten Stunden genug Gründe geliefert bekommen hat, um jedem Weißen, der ihm vor die Pupillen kommt, rein prophylaktisch den Arsch zu versohlen. Und so bezieht Mark eine ordentliche Tracht Prügel.

Wendy schreibt einen erklärenden Brief an ihren Hubby, nichtsahnend, dass der inzwischen den Komfort der Gefängniszelle des Polizeireviers von Bethanie genießt (auch hier herrscht offenbar der Konsens, dass man nach einer Kneipenschlägerei bevorzugt den Verlierer verhaftet, weil der sich weniger wehren kann). Allerdings hat der Drifter sich jetzt auch diesen Zeitpunkt ausgesucht, um zuzuschlagen – die Zeit war schön, nur eins ist blöd, dass mit der Zeit die Zeit vergeht, und obwohl er streng genommen buchstäblich alle Zeit der Welt hat, will er jetzt doch mal weiterkommen und seinen Job verrichten. Dass ihm dabei die Gesichtszüge zu einer Monsterfratze entgleisen, tut der Unauffälligkeit seines Vorhabens gewissen Abbruch. Wendy flüchtet panisch kreischend zu ihrem Wagen und versucht fahrenderweis zu entkommen. Jetzt aber packt der Hitcher seine ganzen Superkräfte aus und schiebt ihr einen gerade vorbeikommenden Sattelschlepper in den Weg. Wendy crasht ihre Karre und überschlägt sich. Die Unfallstelle wird durch den Aufprall einer Touristenkutsche mit angeschlossenem Wohnanhänger (Holländer sind überall. Naja, Südafrikas Buren sind ja die gleiche Mischpoke…) verkompliziert, aber die Auseinandersetzungen zwischen Truckdriver (Jaco Espach) und Familienvater (A.J. van der Merwe) werden schnell vertagt, als der Drifter demonstrativ sein Feuerzeug in die sich bildende Benzinlache wirft…

Sein Ziel verfehlt er dennoch, denn in letzter Sekunde gelingt es Wendy, sich aus ihrem Schrotthaufen zu befreien. Recht geistesabwesend wirkend latscht Wendy direkt in die Wüste.

Mukurob besucht Mark im Knast und anhand einer Phantomzeichnung kann der sein Eheweib als das dringend gesuchte Mystery Woman identifizieren. Bei Niemand holt sich der Cop noch weitere Ratschläge – die allerdings wie üblich eher durchschwurbelt-mystisch sind – und die einzige „Waffe“, die den Dämon vernichten kann: ein „kiri“, ein gehstockgroßes Totem, das den Dust Devil bannen kann, wenn man ihn irgendwie dazu bringt, darüber zu steigen. Mukorob setzt Mark in seinen Jeep und brettert in die Wüste.

Es geht also auf den Showdown zu. Nach einer Nacht in der Wüste erreicht Wendy hoffnungsfroh eine kleine Siedlung, doch die, offenbar Reste einer verlassenen Mine, entpuppt sich als vom Sand schon beinahe völlig verzehrte Geisterstadt. Geleitet von höheren Mächten ist auch Mukurob auf Kurs, gerät aber in einen Sandsturm, den er mit seiner Schrotflinte zu erschießen gedenkt, zur Bestürzung seines Passagiers Mark. Da es Dinge gibt, die ein Mann allein tun muss, befiehlt Mukurob Mark, sich mit Handschellen an die Stoßstangen des Jeeps zu fesseln und stapft dann allein in die Wüste, ebenfalls zur Geisterstadt, wo er auf Wendy trifft und der verwirrten Frau klar zu machen versucht, dass sie auf der gleichen Seite stehen (wobei sich schon die Frage stellt, woher er das weiß – nach SEINEM Informationsstand kann genauso gut sie der Dust Devil sein). Nach einigem Geschleiche und Gekrauche durch die eindrucksvolle Szenerie der halb vom Sand verschlungenen Stadt kommt es zur finalen Konfrontation mit dem Dust Devil. Mukurob fängt sich eine tödliche Verwundung ein, kann aber noch den kiri so drapieren, dass der Dämon den taktischen Fehler begeht, darüber zu latschen. Das bringt Wendy in die Position, ihm mit Mukurobs Schrotflinte dekorativ die Rübe wegzuballern.

Wendy schlurcht mit der Knarre wieder in die Wüste und kommt am angeketteten Mark vorbei. Sie überlegt kurz, ob sie ihn erschießen soll, lässt ihn dann aber sitzen, wohl in der Erkenntnis, dass der in spätestens drei Tagen eh Geierfraß ist, weil Mukurob wohl niemandem auf die Nase gebunden hat, wohin ihn seine Reise führt. Und als Wendy dann schließlich den Highway erreicht, legt sie ihr Ohr an den Mittelstreifen und lauscht nach ankommendem Verkehr, der sich in Form eines namibischen Militärkonvois auch rasch einstellt. Ja, wer hätte das gedacht usw.

Wenn man erst mal mit einer positiven Aussage anfangen will, dann kann man fraglos die treffen, dass man Stanley keinesfalls den Vorwurf machen kann, sich zu wiederholen. Im Gegenteil – einen radikaleren Gegenentwurf als DUST DEVIL zu seinem Erstling M.A.R.K. 13 – HARDWARE kann man sich nicht vorstellen. Anstatt eines klaustrophobisch gedrängten FX-geladenen Brutalo-Tech-Noir kommt er uns hier mit der endlos weiten Wüste Namibias, einer vergleichsweise lyrisch angelegten Handlung, bei der die Brutalitäten erstens spärlich sind und zweitens eher dem Bemühen, der Erwartungshaltung des Publikums geschuldet zu sein, entspringen zu scheinen, und vagem naturalistischen Mystizismus, Stimmungen und bedeutungsschwangerer traumartiger Imagery anstelle der kalten mechanischen Mordtechnik HARDWAREs.

Nur wird halt leider aus dem Willen, etwas anders zu machen als in einem zumindest wohlgelittenen Vorgängerfilm, nur nicht automatisch ein GUTER Film, und dieweil DUST DEVIL durchaus andeutet, dass hier kein Schwachmat, sondern ein talentierter Regisseur am Werke ist, fühlt sich der Streifen in seinem Final Cut deutlich länger an als seine 105 Minuten.

Die Geschichte kombiniert Ideen und Bilder, die Stanley in einem Traum erschienen, mit vagen Elementen einer True-Crime-Geschichte aus Namibia, wo in den 80er Jahren eine Mordserie verübt wurde, an deren „offizieller“ Auflösung – die Polizei brachte irgendwann mal eine kopflose Leiche an und behauptete, das wäre der Mörder – zumindest bei der einheimischen schwarzen Bevölkerung gelinde Zweifel gehegt wurden und daher rasch Übernatürliches in der Gerüchteküche aufbrodelte.

Stanley versucht hier vielleicht etwas zu viel des Guten – die Parallelhandlungen um Wendy und den Drifter einerseits, Mukurob und Niemand andererseits, wirken manchmal, wie die Verknüpfung des persönlichen Schicksals des Afro-Bullen mit der dämonischen Macht, etwas gezwungen, die diversen Anspielungen auf die Rassenprobleme, die natürlich auch in Namibia sich nicht einfach in Luft auflösten, nur weil das Land in die Unabhängigkeit und eine schwarze Mehrheitsregierung entlassen wurde, sind gut gemeint, aber mit der sehr groben Kelle serviert, und die Bezüge auf den schamanistischen Naturglauben, die örtliche Folklore und ihre Legenden, sind bei weitem nicht so gekonnt in die Handlung integriert wie bei Peter Weirs nicht nur in dieser Hinsicht vorbildlichen DIE LETZTE FLUT. Stanley scheint eine ähnliche Wirkung zu beabsichtigen, aber während Weir mit der Apokalypse ein konkretes „Ziel“ vor Augen hat, ist die Mythologie des „Dust Devil“ zu vage, das „Endgame“ des Dämonen zu unbestimmt, und damit sind die „stakes“ für den Zuschauer zu undefinierbar.

Um noch einmal den Vergleich mit Weir heranzuhiehen – nach DIE LETZTE FLUT war ich sicherlich nicht soweit, dass ich die spirituellen und philosophischen Konzepte der Aborigine-Mythologie *verstanden* hätte, aber ich hatte etwas darüber gelernt, hatte zumindest einen Einblick gewonnen, und vielleicht sogar die Anregung gewonnen, etwas tiefgründiger dahingehend zu recherchieren. Obwohl die zugrundeliegenden Konzepte der hiesigen Mythologie sicher auch nicht weniger interessant ist, lässt mich DUST DEVIL in dieser Disziplin relativ kalt. Ich habe nicht das Gefühl, dass mir die Filmgeschichte Glauben und Spiritualität der Namib-Bewohner näher gebracht hätte, oder dass mir Ansatzpunkte geliefert wurden, die interessant oder auch nur greifbar genug wären, um sich weiter mit der Materie zu befassen. Insofern – ich kann Miramax in gewisser Weise verstehen, dass sie für die kommerzielle Verwertbarkeit ihres Investments versuchten, die Serienkiller-/Horrorgeschichte in den Vordergrund zu schieben und den mythologischen Mumpitz so weit wie möglich außerhalb des Fokus zu halten. Es bleibt dann halt nur das Problem, dass dieser Part für sich alleine auch nicht sonderlich mitreißend oder in sich logisch wäre.

Die Grundmotivation des Dust Devil ist eben schon mal ungenügend ausgearbeitet – der Charakter sagt irgendwann mal, dass er seine Opfer nicht findet, sondern sie zu ihm geleitet werden (auch Niemand unterstützt das mit einer Variation der Aussage, wonach Opfer und Dämon wie magnetisch voneinander angezogen würden), und dass seine Opfer eben nicht irgendwelche beliebigen Hanswürste sind, sondern mehr oder minder mit ihrem Leben abgeschlossen haben, weil sie nichts mehr haben, wofür es sich zu leben lohnt – das kaufe ich vielleicht maximal bei Mukurob ,der sich in seinem Trauma pudelunwohl genug fühlt, um gar nicht zu versuchen, davon wegzukommen, aber schon bei Wendy habe ich da meine liebe Not. Klar, sie ist ne doofe Nuss, die sich einredet, dass das Scheitern ihrer Ehe hauptsächlich auf ihrem Mist gewachsen ist, obwohl das nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte als die Erde vom Pluto (es ist in der Tat recht unangenehm, dass der Film ersucht, den abusiven Ehemann in der zweiten Hälfte zu einem Helden zu stilisieren), aber… meine Güte, sie ist jung, attraktiv, in einer Gegend, in der hübsche weiße Frauen im heiratsfähigen Alter sicher nicht auf Bäumen wachsen, müssten Kerle Schlange stehen, um an sie ranzukommen. Dass sie auch selbst-eingeredet keine Chance auf ein erfülltes Leben hat, ist schier unglaubwürdig (und ihr Selbstmordversuch daher auch nicht wirklich dramaturgisch unterfüttert). Und was Dust Devils andere Opfer angeht – weder bei Saartjie noch dem namenslosen Wohnmobilchauffeur erhalten wir auch nur eine Andeutung, dass die mit ihrer Existenz so unglücklich sind, das sie praktisch aufgegeben haben. Das macht insgesamt den modus operandi des Dämonen nicht speziell von einem größeren Ziel, von einer fixen Opfer-Auswahl gesteuert, sondern recht beliebig.

Freilich steht das alles unter dem Caveat, dass auch der „Final Cut“ sicher nicht das ist, was Stanley ursprünglich zeigen wollte, und damit seiner Vision nicht vollständig entspricht. Andererseits hat er diese Schnittfassung auf eigene Kosten herstellen und vertreiben lassen und gibt seinen Namen dafür her, also muss er sich auch daran messen lassen.

Nicht wegzudiskutieren ist, dass DUST DEVIL teilweise beeindruckend schön fotografiert ist. Stanley hat auch in der „Weite des Raumes“ ein Händchen für große Bildkompositionen, epische Luftaufnahmen und schnieke Kamerafahrten (allein schon die Sequenz um das brennende Herrenhaus ist aufgrund der Optik beinahe das Eintrittsgeld wert) – Steven Chivers, der mit Stanley schon an HARDWARE gearbeitet hatte, aber hauptsächlich an Musikvideos (von U2 über Blur und Gwen Stefani bis zu den Gorillaz) werkelt (einer seiner wenigen Ausflüge ins Spielfilmfach war dann ausgerechnet HIGHLANDER III), zaubert großartige Bilder, ohne dabei in den typischen hektischen Stil zu verfallen, den man von einem Musikvideospezialisten erwartet; Stanley und Chivers lassen ihren Bildern Zeit zu wirken. Konfus wird’s in den Traumsequenzen (die sollen natürlich surreal sein, aber die wirken einfach etwas konzeptionslos). Auch der Score von Simon Boswell (THE CRYING GAME, LORD OF ILLUSOINS, SANTA SANGRE), der auch schon HARDWARE beschallt hatte, und seine Soundtrack-Karriere in den Diensten diverser italienischer Filmschänder (hihi) begann, ist ansprechend.

Die darstellerischen Leistungen sind okay – Burke gibt mit dem lakonischen Drifter einen interessanten Take auf den „man with no name“, Chelsea Field (dritte Wahl für die Rolle, nachdem Kerry Fox und Stacey Travis keine Gnade vor den Augen der Produzenten fanden) ist okay, leidet aber an der chronischen Unterfütterung ihrer Figur und auch Zakes Mokae und John Matshikiza leisten gute Arbeit. Rufus Swart wird natürlich nie mehr so toll sein wie in SPACE MUTINY (schon allein, weil er mittlerweile verstorben ist), und was Marianne Sägebrecht zur Mitwirkung in einer derartigen Nullitätenrolle bewegt hat, müsste sie mir auch mal in Ruhe und ausführlich erklären.

Die betagte DVD von Laser Paradise war immerhin die weltweit erste, die den Final Cut in Scheibenform unters Volk brachte, war aber auch für den seinerzeitigen Standard miserabel – ein 4:3-Widescreen-Letterbox-Transfer, der der opulenten Fotografie des Streifens natürlich nicht gerecht werden kann, ein ziemlich lausiger Print, der wesentlich älter aussieht . Der Ton ist recht schwachbrüstig, vor allem die Dialoge sind zu sehr in den Hintergrund gemischt. Als Extra gibt’s ein Making-of.

Kommen wir also abschließend nochmals auf die Frage „Genie“ oder „notorisch unkooperativ“ zurück… Ich tendiere bei allem unbestreitbaren Talent, das Stanley im Bereich der Bildsprache, dem Auge für memorable Einstellungen, hat, eher zur zweiten Kategorie. Es gibt nun einmal Filmemacher, die von Haus aus ungeeignet sind, in einem größeren Studiobetrieb zu arbeiten, weil sie eine derart enge, fixe Vision von dem haben, was sie machen wollen, dass sie jeden Kompromiss – und sobald ein Produzent mehr Geld investiert als er in seiner Sofaritze findet, sind Kompromisse unabdingbar – als Verrat an ihrer künstlerischen Integrität ansehen und dann besser bedient sind, ihre eigenständigen Ideen in kleinerem Rahmen, ohne das finanzielle Risiko eines Multimillionenbudgets, zu verwirklichen. Da, wo richtig Kohle im Spiel ist, können sich das vielleicht die Davids Lynch und Cronenberg erlauben, die trotz ihrer Eigenwilligkeit einen erprobten Draht zum Publikum haben, oder sich ein Studio mal einen Hofnarren wie einen Aranofsky halten kann, der alle drei-vier Jahre die Kritiker und die Baskenmützenfraktion zum Jubeln bringt, was gut fürs Image ist und sich von der Steuer absetzen lässt. DUST DEVIL hat zweifellos einige tolle Bilder und eine interessante Grundprämisse, verheddert sich aber in seiner unausgereiften und unausgearbeiteten Mythologie und einem tranigen Tempo, das selbst für die angestrebte (alb-)traumhafte Atmosphäre zu langsam ist.

© 2019 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 5


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