Dunkel

 
  • Deutscher Titel: Dunkel
  • Original-Titel: Dunkel
  •  
  • Regie: Hendrik Röhrs
  • Land: Deutschland
  • Jahr: 2002
  • Darsteller:

    Yassa: Jana Bösche
    Tarek: René Rausch
    Mara: Svenja Müller
    Leu: Steffen Röhrs
    Hiskia: Susanne Bährisch
    Mariska: Katrin Wierstorf
    Kaman: Timo Wussow
    Ana: Anna Göhring
    Sira: Beate Franke
    Viktor: Gerd „Dullivan“ Doliwa


Vorwort

Hier nun der erste Versuch eines Reviews, ungebeten (vom Doc) und völlig dilettantisch(im Gegensatz zum hier üblichen gehobenen Standard), aber nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben.Gleich zu Beginn: ich habe gemogelt. Credits, Screenshots und Korrekturen, wo ich trotzdem was durcheinander werfe, verdankt ihr René Rausch himself. Notizen während des Filmshabe ich mir auch keine gemacht, ach ja, es ist ein Elend mit diesen Aushilfskräften…Wird’s wenigstens ein Kurzreview, kein Epos.


Inhalt

Der Film startet dunkel (na, zumindest verspricht der Titel nix falsches… – Doc). . Zwei Stimmen, ein Mann und eine Frau, unterhalten sich darüber,wie schön es früher war, damals, als man noch ohne Licht schlafen gehen konnte (verdammte EU-Vorschriften! – Doc). Das Zimmer wird gezeigt, eine ärmliche Hütte, flackernde Lampen, ein Paar in voller Montur und in Decken gewickelt, Camper auf der Flucht. Das Fenster splittert, ein Vampir greift an, das Paar kämpft und schafft es, den Vampir zubesiegen. Sie zerren ihn nach draußen, wo er im aufgehenden Morgenlicht verbrennt. Das Paar, Tarek und Yassa, stellen sich als Geschwister heraus (Sodom-CD einleg… „Incest“… mosh… – Doc). Tarek holt Wasser am Bach, kommt zurück, packt alles zusammen und bringt die quengelnde Yassa dazu, auch ihr Bündel zu schnüren; Vampire lebten in Gruppen, und wenn einer sie gefunden hätte, würde der nächste nicht lange warten lassen. Also on the road again, bzw. den Eisenbahnschienen nach, auf der Suche nach weiteren Überlebenden und etwas zu essen.Der Abend bricht an, und im Wald wuseln Vampire umher. Yassa und Tarek finden eine scheinbar verlassene Scheune, pirschen sich aber vorsichtig näher. In dem Holzgebäude lungern zwei weitere Vampire herum, offenbar warten sie auf den von vorhin im Wald (sein Name war Godot. – Kultur-Doc). Yassa und Tarek erledigen die beiden mit Weihwasser, verbrauchen dabei aber ihre letzten Vorräte davon (jetzt bräuchte man einen mean motherfuckin‘ servant of God, gell? – Tarantindoc). In der Scheune übernachten sie aber trotzdem nicht,sondern irgendwo anders. Jedenfalls sieht man als nächstes einen anderen jungen Mann mit Gewehr umherschleichen, der Vampire erschießt, die in der Morgendämmerung noch unterwegs sind.Auf dem Heimweg sieht er Yassa und Tarek über eine Wiese latschen, geht aber erst mal heim in sein Lager.

Das besteht aus einem lockeren Maschenzaun, ca. 2m hoch (Maschendrahtzaun in the mooooorning… hab ich euch von meinen Erlebnissen mit Regina Z. erzählt? – Plauderdoc), einem kleinen Unterstand, wo ein Verletzter (Nathan) vor sich hinwimmert, einer elenden Feuerstelle und zwei Frauen, der toughen Ana und der mütterlichen (von der Charakterschablone her) Mara. Nachdem sich alle in kurzem Gespräch vorgestellt haben, berichtet Leu (der junge Mann)unaufgeregt, dass er 2 Fremde gesehen hat, offensichtlich Menschen, und dass die wohl was zu tauschen haben könnten (Pokémon-Karten? My Little Ponys? Ü-Eier-Figuren? WAS DENN?? Nägelbeiß – Sammeldoc). ..Hektische Aktivitäten später robben Ana und Leu von getrennten Seiten über die Wiese, und sprechen Yassa und Tarek an, indem sie unvermittelt aus dem Gebüsch springen; da jeder bewaffnet ist, hätte dies ein Kurzfilm werden können, aber zum Glück muss man in dieser postapokalyptischen Welt Munition sparen, weshalb man sich schnell einig wird: alle sind Freunde, gehen zum schützenden geheimen Lager, und Yassa und Tarek tauschen Batterien gegen Weihwasser (das hab ich bei den „Barter Kings“ auch noch nicht gesehen – PayTV-Doc). Im Lager schüttelt man kurz Hände, trinkt nen Tee, redet nostalgisch von früher, bedauert Nathan (der wimmert), lobt Mara für ihre ärztlichen Fähigkeiten, stellt fest, dass die Geschwister keine Batterien haben, und stellt selbst fest, dass das Weihwasser an einem sicheren Ort ist (also, die Sache mit dem „Tauschen“ haben die noch nicht ganz so verinnerlicht… – Klugscheißdoc). .Leu geht dann mal die Gegend absichern. Nach längerer Landschaft kommt er an ein kleines Glasgewächshaus neben einem Grab wie aus einem Western. Er betrachtet die Graboberfläche sorgfältig, bohrt zwei Löcher in “Augenhöhe” des, äh,Einliegers, und kippt aus einem Halbliterkännchen Wasser rein. Dann läuft er etwas rum, durchwühlt seine Taschen, zieht nachdenklich eine Hand voll Getreidekörner raus, sinniert etwas vor sich hin, bevor er sie ruckartig auf das Grab schleudert und böse faucht “Dann zähl DAS da!!” und heimwärts stiefelt (es handelte sich also um das Grab von Vampirfürst Graf Zahl. – Sesamdoc). Im Lager wird erwähnt, dass der regionale Vampirclan sort of “in Ordnung” war, aber seit Leu den Anführer erschossen hat, und dessen Tochter an der Macht wäre, wären die echt bösartig (dass sowas von sowas kommt… – Capt. Obvidoc). Und morgen will man mit Yassa und Tarek mal ins nahe Dorf, dort könne man Zeugs eintauschen, aber die Village-People wären eine ganz gemeine und betrügerische Horde, aber sie hätten sogar EINE BAR!!!! (Und schwul sind sie auch noch! – Putindoc). *Jubel**räusper*

Derweil bei den Vampiren: der von Leu in den Morgenstunden Erlegte war der heißgeliebte Bruder der dämonischen Mariska, die darüber nicht begeistert ist und voll ausrastend eine Vampirin ohrfeigt, die davon durchs Zimmer fliegt. Sie entschuldigt sich aber gleich (boah, im Evil-Villain-Verhalten-für-Dummies hat die auch gefehlt… – Not-Impressedoc). Die restlichen Vampire sind davon nicht begeistert und reden ganz ganz leise über Rebellion, nur Kaman redet zu laut, und wird prompt von Mariska zusammengefaltet. Ihr unglaublich böser Plan, um das Trio in seinem geheimen Lager auf zu spüren: die Leute im Dorf massakrieren! (Immer eine gute Idee! – Doc). Kaman beschwert sich, dass das ein doofer Plan sei; um zu beweisen, dass Mariska als Anführerin ungeeignet ist, weil sie es nicht mal schafft, die anderen Vampire vor dem freilaufenden Futter zu beschützen, würde er jetzt zu den Menschen gehen und das geheime Vampirversteck verraten, jawohl (die haben alle nicht grad die Weisheit mit dem großen Suppenlöffel gefressen, oder? – Schlaubidoc). Sprachs und entfleuchte, durch die andere Tür, also, er musste nochmal durch die ganze Gruppe durch. Mariska stört das nicht weiter, und alle ziehen los zum Essen fassen.

In zwei Kellerräumen mit Bierzeltgarnituren schenkt eine Frau aus einer verdächtigen Flasche unendliche Mengen Moonshine aus. Das Partyvolk, Männlein wie Weiblein, ist entsprechend angeheitert (Ich hoffe, es läuft Countrymusik – Doc Redneck), aber nur guter Laune und sangeslustig, eine einsame Schallplatte dudelt vor sichhin, Auftritt der Vampire (kommen einfach die Treppe runter), keiner hat damit gerechnet, alle sterben. Nathan geht’s schlechter, Arznei ist nicht, der Vampirbiss im Arm wird schlimmer (seit Tagen), da kommt Mara auf die Idee, mal Weihwasser drüber zu kippen. Aber es ist Nacht und dunkel (und kälter als draußen isses auch! – Doc) , und das ganze Weihwasser ist im Geheimversteck im Gewächshaus. Egal, todesmutig machen sich Tarek, Leu und Ana auf den Weg, wehren Vampire ab, killen einen oder zwei (oder war das erst Mariskas Bruder? Keine Notizen, usw.). Jedenfalls kommen sie mit dem Weihwasser im Camp an, kippen es über den Arm, aber irgendwann morgens stirbt er doch. (Nathan, nicht der Arm) (Der Arm lebt noch? Ist das die Origin Story vom Eiskalten Händchen? – Addamsdoc).

Jedenfalls geht das restliche Grüppchen gleich morgens los zum Dorf; unterwegs wird darüber geredet, was man denn tauschen kann, und Ana (oder Leu?) zeigt Tarek eine Schallplatte; die Wirtin in der Bar hätte nur eine, und so könnte sie ihr Repertoire um 100% aufstocken (in dieser Welt wäre ich GOTT! – Vinyldoc). Zu schade, dass sie nicht wüssten, was eigentlich auf der Platte drauf ist.. (die Tarek beim über die unebene Wiese latschen ohne Hülle in den Händen dreht, Aufkleber guts ichtbar, aber lesen spielt in der postapokalyptischen Welt eine untergeordnete Rolle). (Wie mir René mitgeteilt hat, hätte nicht Tarek die Schallplatte gedreht, sondern Hiskia. Ob ich die die ganze Zeit mit Ana oder mit Mara verwechselt habe? Also war es eine der Frauen) (Wenn ich Frauen nicht auseinanderhalten könnte, wäre ich wieder sexistisch… pöh! – SJW-Doc) Jedenfalls kommen alle zur Bar, sind völlig entsetzt und erschüttert (die bisherige einzige Schallplatte springt ständig am Ende hin und her, bis irgendeiner sie abstellt), Blut und Gedärme allenthalben, als plötzlich zur Mittagsstunde (aber immerhin im Keller) sich das ganze Dorf von den Toten erhebt und auf unser Grüppchen stürzt. Dramatische Kampfszenen schließen sich an (ich hätte ja schwören können, dass Mara und Ana mehrfach tödlich verwundet wurden; tja, so kann man sich irren) (die halten halt was aus! – Toughdoc), bis unsere tapferen Fünf die tote Dorfbevölkerung, ähm, von der Bürde des Daseins als Untote erlöst haben (vorher noch mehr Blut und Gedärme).Bei den Vampiren wird derweil das Fußvolk von Mariska kurz gefaltet, weil jetzt keine Überlebenden mehr da wären, die verraten könnten, wo das geheime Lager der Widerständler ist (Darum gewinnt das Gute immer… weil das Böse zu dämlich ist. – Doc Helmchen) .An das Essen von morgen denkt hier niemand. Derweil wirds schon wieder Nacht, unsere fünf Überlebenden sitzen traurig und trübsinnig um das Feuerchen, als plötzlich ein kapuzenverhangener Fremder vor dem Zaun steht, sich als Menschen vorstellt, und Schutz vor der Nacht sucht .Natürlich lässt man den rein, ohne sein Gesicht sehen zu wollen, und sitzt traulich am Feuerchen (Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Go Team Evil! – Bösdoc). Der Fremde berichtet beiläufig, dass er bei seiner nächtlichen Wanderung auch das geheime Versteck der Vampire entdeckt habe, eine stillgelegte Fabrik. Derweil kreist ein Fläschchen Weihwasser, und potzblitz, ist der Typ doch tatsächlich ein Vampir, der zum Glück durch den vorhin offen gelassenen Zaun entwischt, statt die fünf Freunde anzugreifen. Kaman, denn um diesen handelt es sich überraschenderweise, rennt folgerichtig direkt zu Mariska und sagt, dass er das geheime Geheimversteck an die brutalen Vampirvernichter verraten hat, das hätte sie jetzt davon, ätsch. Dann bleibt er einfach da (Ich sag nix mehr. – Sprachlos in Doceattle). Unsere Fünf beratschlagen, ob das wohl eine Falle sei, kommen zum Ergebnis, dass ja, aber egal. Morgen wird zurückgebissen, oder so. (Können die sich bitte alle gegenseitig umbringen? – Liebkuckdoc).

Am nächsten Morgen zieht man los. Links großes Fabrikgebäude, rechts kleines Verwalterhäuschen. Irgendwie wird beschlossen, dass Leu vom Verwalterhäuschen aus jedem der Vier im und um das Fabrikgebäude herum Feuerschutz geben kann. Er rollt und rutscht und kriecht in bester Rambomanier in das Häuschen, vorbei an frischen, unverwesten Leichen (die sich diesmal nicht erheben), und bezieht Position. (Der Film scheint hier langsam zum Ergebnis zu kommen, dass der Plot eh schon gelitten hat, Show-Downs generell unübersichtlich sind, und wenn der Zuschauer das mit dem Feuerschutz quer auf dem ganzen Gelände und in einem Ziegelgebäude schluckt, eh nichts mehr zu verlieren ist. Kurz: es wird unübersichtlich, und wer sich wann von wem trennt, um wohin genau zu rennen, lässt sich auch mit Filmlogik nicht mehr ableiten) (Was Michael Bay recht ist… – Transformdoc). Also: die Frauen gehen rein, treten aber gleich auf die Seite und in den Schatten, damit die Vampire angreifen können, trennen sich sofort, töten “ihre” Vampire, rennen in ganz verschiedene Richtungen weiter, rufen den anderen zu, dass man unbedingt die ganz anderen wieder finden müsste, und trennen sich erneut. Unser Trüppchen nietet so ziemlich alle Vampire um (apropos Nieten. Kann es sein, dass die Vampire ebensolche sind? – Kritikdoc), Ana wird auf dem Speicher auch getötet, aber von Mara gerächt, die daraufhin noch übler zugerichtet wird, aber heroisch nicht stirbt und auch nicht zum Vampir wird, eheMariska ihr nicht noch mal damönischerweise ihren Plan verkündet (?!) (Man stirbt ja gern mit einem Lächeln auf den Lippen… – Doc Death). Und sie aus dem Fenster wirft. Derweil erschießt Leu von gegenüber ein paar hinter Ecken im Schatten in Deckung gegangene Vampire, ehe es ihn selbst erwischt (hab vergessen, wie) (Junior hilft mir gerade weiter: “der mit dem Scharfschützengewehr ist hoch zur einen toten Freundin, dort hat ihm der eine Vampir die Hand in den Bauch gerammt und das Herz rausgerissen”) (In Zukunft hol ich mir auch Assistenten für meine Reviews… – Solodoc). Tarek ist um das Gebäude herum gegangen, nähert sich einem Eingang, zögert und wirft eine Hand voll Getreidekörner auf den Platz in die Sonne. Natürlich stürzt sich eine Vampirin heraus und verbrennt kreischend und unter Schmerzen, während sie die Körner zählt. (Sie kippt irgendwann um, und Rauch zieht an ihrer unversehrten Hand vorbei) (Dies ist alles särr särr märrkwürdig… – Doc). Mariska hat derweil Yassa tödlich verwundet, und will ihr genüsslich beim Sterben zusehen, als Tarek sie packt und ins Freie wirft. Auch hier schlägt die Sonne zu, und kurz darauf kullert ein mit blutigen Fleischfetzen bedeckter Totenschädel vorbei (Die verenden hier alle sehr unterschiedlich). Tarek will Yassa helfen, wird dabei von Kaman tödlich verwundet, die Geschwister kriechen mit letzter Kraft aufeinander zu, reichen sich die Hände, und dann sind alle tot. (Meine Gebete wurden erhört! – Dankbardoc).

Tja, was ist davon zu halten? Zuerst einmal: der Film hat verdammt viel richtig gemacht. Es wurde nicht alles zerredet; wie es zur Apokalypse kam, wie lange es her ist, wie die Welt jetzt genau aussieht: alles Dinge, über die sich Überlebende auch nicht ständig unterhalten würden. Der Einstieg ist gut gewählt, der Angriff und die Kampfchoreographie so natürlich-unbeholfen, wie das bei jedem mit Ausnahme von van Damme und Chan ablaufen würde; das Wasser holen am Stauwehr, das Packen der Rucksäcke: alles da, was man braucht, um ein stimmiges Bild einer leeren Welt aufzubauen. Der verbrennende Vampir, der im Licht der Morgensonne in Rauch gehüllt wird, und von dem Tarek sich abwendet, ehe Flammen empor schlagen: sehr gut; lieber einen Effekt andeuten, als ihn schlecht zu zeigen. Leider zeigt sich schon in diesem frühen Stadium ein Hauptproblem des Films: das Alter de rBeteiligten, die gezeigt werden, klafft erheblich auseinander mit dem behaupteten Altersunterschied; die gezeigten Tarek und Yassa könnten ein Paar sein; erzählerisch bittet aber die kleine Yassa ihren großen Bruder, von früher und damals zu erzählen.Das vom Script vorgegebene Alter müsste ca. 10 Jahre für Yassa und ca. 25 Jahre (eher mehr) für Tarek betragen. Ein Problem, das sich im Lager verdeutlicht, als fünf Leute da sitzen, von denen keiner ohne Vorlage des Ausweises Alkohol bekommen würde, aber zwei davon schwärmen von früher, während drei seufzen, wie gerne sie das damals auch erlebt hätten.Und der verröchelnde Nathan, der die anderen gefunden und aufgezogen hat, durfte zum Drehzeitpunkt sicher noch kein Auto fahren. (Kann aber auch sein, dass ich hier zu jung schätze. Ein Phänomen, das häufig bei alten Leuten über 40 auftritt).
War bei IKEA wieder Knut?

Erinnert sich wer an die Fernsehserie “Der kleine Vampir”? Yep, die für die Maske und Schminke Zuständigen erinnerten sich daran auch gut. Weißgekalkte Gesichter und rote Lidstriche. Wenn der Film heute gedreht würde, würden alle glitzern… (Das ist jetzt auch fies… – Teamjacobdoc). Zudem geht der Vampir von Welt nach der Auferstehung in schwarz (Any color is good as long as it’s black – Robert Smith-Doc). Ihr erinnert euch daran, dass Tarek und Yassa zwei Vampire in einer Scheune töten? Sie werfen ein Reagenzröhrchen Weihwasser durch ein Astloch. Muss wohl ätzende Dämpfe haben.Der Film ist zu Anfang sehr unaufgeregt, steuert nicht energisch auf einen Höhepunkt hin, drängt nicht zum Spannungsaufbau, aber das ist ein großes Plus: Dieses sich-Zeit-nehmen, die Landschaftsaufnahmen, diese Wanderungen am Bahngleis entlang, der Gang über das Stauwehr (obwohl man die Feldflasche am anderen Ufer genauso gut hätte füllen können), all das trägt zum Stimmungsbild einer leeren Welt bei, der vo rvielleicht 100 oder 50 Jahren etwas zugestoßen ist. Hier hatte dieses Wir-drehen-im-Wald Methode und Sinn; auch Junior ist es hier an keiner Stelle langweilig geworden. Hat mich wirklich beeindruckt.Aber dann: der zerplatzende Schädel eines von Leu erschossenen Vampirs war ne schnelle ,beiläufige Sache, sehr gut gemacht, aber dann bei der kopflosen Leiche: deutlich die Hand einer Schaufensterpuppe. Das hätte nicht sein müssen. Das Lager: der Draht am Hühnerpferch meines Onkels ist höher und fester. Aber Draht ist teuer; das war wirklich das erste Mal, wo man gemerkt hat, dass hier Amateure durch den Mangel an Geld zu üblen Kompromissen gezwungen sind. Wäre nett gewesen,wenn nach dem Öffnen und Schließen irgendein Ritual vollführt worden wäre, oder Kruzifixe an die Zaunpfähle gehängt, irgendetwas das erklärt, weshalb die Vampire später nicht einfach da durchlatschen können.Die Szene mit Leu am Grab sollte natürlich den Zählfimmel der Vampire etablieren, nur war das so ein völlig in der Luft hängender WTF-Moment; wer lag im Grab, woran erkannte Leu,dass derjenige im Grab zum Vampir werden würde/geworden war? Hätte Leu Tarek mitgeteilt, dass sie das Zählen als Schwäche der Vampire heraus gefunden hätten, und ihm dann eine Hand voll Körner gegeben, hätte das sehr viel natürlicher und einleuchtender gewirkt.Um den Zähltick komplett durchzuarbeiten: dass ein Vampir sich dazu in die Sonne stürzt, konnte ich nirgends nachlesen; Juniors Kommentar an der Stelle: “Wieso haben die nicht einfach jedem Vampir ein paar Körner vor die Füße geworfen, und ihm dann in Ruhe den Kopf abgehackt?” Tja. Sehr schöne Idee, dem klassischen Filmvampir ein paar weitere Facetten der Legende hinzuzufügen, nur ein wenig abrupt und zu willkürlich eingesetzt; konstanter über den Film ausgebaut sicher eine tolle Idee.

Die Szene in der Bar zeigt auch wieder, dass die Beteiligten zum damaligen Zeitpunkt wohl noch nicht so viel Zeit in eben einer solchen verbracht haben 😉 Aber die Kampfchoreographie geht in Ordnung, Handycam verwackelt nicht sehr, bringt trotzdem “Action” und “Echtheit” in die Szenerie; auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ein Opfer ca. 5x ausgeweidet wurde..? Die Effekte, Blutspritzer und Schweinedärme waren relativ sparsam eingesetzt, nicht zu detailliert im Bild, semiprofessionell kommt da schon hin .Habe ich in “richtigen” Filmen mit nem richtig guten Budget hintendran schon wesentlich schlechter gesehen. Leichte Plot-Aussetzer waren Kamans “Verrat” und Wiederkehr, dass er einfach mit Kapuze bis ans Kinn runter ins Lager gelassen wurde; dass hinter ihm der Draht offen blieb, bis er geflüchtet war; dass Tarek (Hiskia) auf der unebenen Wiese mit der kostbaren Schallplatte spielt; dass das Weihwasser Kilometer entfernt vom Lager aufbewahrt wird; dass man es einem Verwundeten erst nach Tagen über die Bisswunde kippt; dass Mariska die fünf Freunde nach der Auslöschung ihres Clans richtig umbringen will, statt sie zu Vampiren zumachen. Aber das war’s auch schon.Wie gesagt: schon für viel Geld schlechter gesehen.Die Schauspieler: War okay. Gelegentlich etwas stockend, aber realistisch; das Spiel immer an wahrscheinliche reale Personen im Kontext dieser Postapokalypse angepasst. Die Leute in der Bar haben etwas zu sehr “nette lustige Leute auf dem Weinfest” gespielt, aber in der kurzen Szene fiel das nicht ins Gewicht (okay, man hat ihnen allen den Tod gewünscht).Einzig von Kaman hätte man etwas “evil” erwartet, und von Mariska gepflegtes Overacting, aber da war nüscht. Leider. Der Schluss hatte dann schon den ein oder anderen herzhaften unbeabsichtigten Lacher, aber da es wirklich schon dicht am Schluss war, hat das die Gesamtwertung nicht wirklich negativ beeinflusst.

Fazit: Gut gemachter Film, der nur an der mangelnden Altersdifferenz der Darsteller krankt, und sich leider nicht entscheiden kann, ob er stimmungsvoll-düsteres Drama oder knalliger Trashsplatter sein will. Unterhaltsam war der Film sehr, wenig handwerkliche Niggelichkeiten (mit Ausnahme des Vampir-Make-ups), würde ich sogar Geld für bezahlen. Für die B-Film-Basterds jedenfalls viel zu professionell.

(c) 2015 comicfreak


BOMBEN-Skala: 2

BIER-Skala: 5


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