Dragonball: The Magic Begins

 
  • Original-Titel: Xin qi long zu shen long de u shou
  • Alternative Titel: Dragon Pearl | Dragonball | Dragonball - The Film | Dragonball: The Magic Begins |
  • Regie: Joe Chan, Leung Chung
  • Land: Philippinen/Taiwan/Hongkong
  • Jahr: 1989
  • Darsteller:

    N.A. Chi Keung Chan
    N.A. Eddie Chan
    N.A. Kim Chu Che
    N.A. Marilyn Chow
    N.A. Paul Kam
    N.A. To Kim
    N.A. Annie Lai
    N.A. Ruby Tse
    N.A. Don Wong
    N.A. Wong Chung Yiu


Vorwort

Ich hatte in letzter Zeit nicht mehr so oft Anlass darüber zu lästern, aber ich (Achtung, der Doc verscherzt es sich mal wieder mit einem zahlenmäßig starken Fanlager) bin bekanntlich weder der große Anime-Fan im allgemeinen noch der Dragonball-Fan im besonderen. Während ich bei einigen Anime-Serien durchaus wenigstens noch die zeichnerische Qualität und das Bemühen um komplexe Storyabläufe würdigen kann, war (und ist) Dragonball in vieler Hinsicht immer mein Lieblingsprügelknabe. Ein, hüstel, nicht-gerade-auf-Disney-aber-schon-gar-nicht-auf-Miyazaki-Niveau befindlicher Zeichenstil, eine Story, die sicher nicht gerade höchsten pädagogischen Ansprüchen genügt, und, vor allem, besonders in den späteren Inkarnationen Dragonball Z und Dragonball GT locker fünf-sechs-sieben Episoden mit dem selbe Kampf zuzubringen (weswegen ich jetzt auch einen Witz von einem anderen Reviewer klaue: „Wie viele Dragonball-Charaktere braucht es, um eine Glühbirne reinzuschrauben? – Einen, aber es dauert fünf Folgen lang“. Haha). Das weiß ich natürlich nicht nur vom Hörensagen, sondern weil ich ´ne Zeitlang, als ich RTL2 noch empfangen konnte (Fluch oder Gnade?) so um Abendessenszeit den Käse meist als Hintergrundberieselung laufen hatte (kam da gerade mal wieder King of Queens davor? Oder Black Adder? Könnt´ sein).

Egal. Sicher ist jedenfalls, unabhängig von meinen geschmacklichen Präferenzen, dass Dragonball ein Phänomen ist, jede Menge Fans hat, den üblichen Schnickschnack an Devotionalien/Mörtschndaising und, jetzt kommen wir langsam zum Punkt, auch neben der TV-Trickserie ein paar anderweitige Adaptionen erlebte, Serien-Specials, Einzelabenteuer, die nicht in die Serienchronologie an sich gehören, usw. usf. Und eben auch, der Doc schwingt elegant den Bogen zum eigentlichen Thema, eine Live-Action-/Realfilm-Adaption (mindestens eine at least).

Die ist aber nun bestenfalls ein Bastard des Dragonball-Imperiums, was man schon unschwer daran erkennen kann, dass der Heuler nicht aus dem Mutterland von Son-Goku und Co., dem schönen Nippon, kommt, sondern eine Ko-Produktion diverser Hongkong-chinesischer, philippinischer und taiwanesischer Nasen ist (gerüchtehalber). Ob die geistigen Schöpfer bzw. Rechteinhaber von Dragonball von dieser Verfilmung irgendwas wußten, bevor die ersten entrüsteten Fans (huch, war das´n Spoiler?) sie mit Beschwerdebriefen überfluteten, wage ich mal dezent zu bezweifeln, allerdings ist das Ding heutzutage offiziell in Amiland als DVD unter dem Titel Dragonball von Tai Seng erhältlich, also scheint´s zumindest eine finanzielle Kompensation in Richtung japanischer Manga-Erfinder gegeben zu haben (sonst könnte ich mir nicht vorstellen, dass man den Kram unbehelligt verkaufen darf)… mir lag zur Besprechung (die wieder im Rahmen eines der beliebten spontanen Trashtreffs mit „nenn-mich-nicht“-Desty stattfand) nicht die DVD, sondern das englische VHS-Video aus dem auch nicht immer hundertprozentig koscher erscheinenden Eastern Heroes-Stall vor.

Und bevor ich nun wirklich zum Review komme, mein üblicher „ich-hab-keine-Ahnung-wovon-ich-da-überhaupt-erzähle“-Disclaimer. Wie erwähnt – ich bin nicht der tierische Dragonball-Affecionado und bin mit der Mythologie des Animes/Mangas nicht hundertpro vertraut, also verhaut mich nicht gleich, wenn ich da mal was durcheinanderwürfele, aber es besteht sowieso ´ne gute Chance, dass für´s Durcheinanderwürfeln der Film ganz alleine zuständig ist…

Ich halte die Inhaltsangabe heute mal bewußt recht ausführlich, eingedenk der Tatsache, dass vermutlich relativ wenige der hier Mitlesenden den Film gesehen haben und vermutlich mal sehen werden.


Inhalt

Unser episches Abenteuer beginnt in einem recht allgemein wirkenden primitiven buddhistischen Dorf (primitiv dahingehend, dass mit Ausnahme des Tempels von Angkor-Wat-Ausmaßen ausschließlich simpelste Holzhütten die architektonischen Highlights darstellen), wo sich alle paar hundert Dorfbewohner (jahaa, Aufwand, echte Massenszenen!) im Tempel versammelt aben, um dabei zuzukucken, wie ein Schwung in orangene Badetücher gewickelter Glatzköpfe, mithin also buddhistische Mönche, einem Typen in weißem Hemd, blauen Knickerbockern und lächerlichem Zwirbelschnurrbärtchen eine überdimensionierte Kaugummiautomatmurmel, eh, Verzeihung, einen Dragonball, bzw., wie der Film sich konsequent auszudrücken beliebt und damit auch meine „naja, so ganz offiziell scheint das Ding dann doch nicht zu sein“-Theorie stärkt, eine „Dragonpearl“. Dieser Klunker ist nämlich der offiziöse Beschützer des Dorfes und Zwirbelknicker der soeben (sicherlich streng demokratisch legitimierte) Obermufti, sprich Häuptling, der Ortschaft. Normalerweise hacke ich selten auf Synchro-Fassungen rum, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme: dass der Chef-Mönch sich eines gepflegten Oxford-English bedient, als würde er jeden Abend in einem piekfeinen Herrenclub an der Themse Zigarren rauchen, die „Times“ lesen und mit altenglischen Earls, Dukes und Lords über Cricket, Pferderennen und Fuchsjagd parlieren, fand ich schon mal zum Wiehern.

Zum Wiehern sind auch die nachfolgend eingeblendeten, würg-hust-röchel, „Spezialeffekte“ einiger raumschiffsähnlicher Luftfahrzeuge, die über dem Dorf in Stellung gehen. Diese sehen nämlich verdächtig nach über´s Bild geschobenen Pappschablonen aus (und sind deswegen auch verdächtig zweidimensional. Zuerst hielt ich´s für Zeichentrick, aber da kann man ja mit gutem Willen eine dritte Dimension andeuten). Was die Produzenten an glaubwürdigen Special FX in Raum- bzw. Luftschiffsform eingespart haben, floß ersichtlich direkt ins pyrotechnische Budget. Denn die Pappkameraden sind nämlich keine Höflichkeitsbesucher, sondern fiese Angreifer und schließen das Dorf systematisch zu Klump, wobei alles, was auch nur entfernt explosiv aussieht (also hauptsächlich Holzhütten, weil viel mehr gibt´s in dem Kaff ja eh nicht) sich dekorativ in einen Feuerball verwandelt. Wie sagte ich in früheren Zeiten zu solchen Anlässen gerne: BANG-BOOM-BONANZA! Zwirbelknicker ahnt schlimmes und schickt Weib und Kind (Jade, Typ asiatisches Kindfrau-Cutie, wie nicht anders zu erwarten) ins Exil, er selbst will, weil Chef, Vorbild, Hüter der Drachenmurmel etc. kämpfend untergehen usw. usf. Schweres Heldensyndrom.

Die Produktion fährt indes alles an Statisten auf, was auf entsprechenden Casting-Aufruf nicht schnell genug auf die Bäume kletterte. Hunderte Dorfbewohner flüchten vor hunderten Sturmtruppen, letztere angeführt von einem blaugetünchten Kerl mit schwerem sexuellen Minderwertigkeitskomplex (manifestiert in einer ungefähr 1,5 m langen Wumme… wir wissen ja alle, was Kerle damit kompensieren) und silberblauer Kampfmontur (im Folgenden: Blueface) sowie einem blonden Weibsstück im goldenen Panzeranzug (im Folgenden: Goldilocks), beide Kostüme bewegen sich so ungefähr auf Power Rangers-Niveau. Die Bösen metzeln alles nieder, was sich bewegt und bedienen sich dabei nder Methodik sowohl dem handelüblichen Umballern als auch vage magisch aussehender (und Explosionen auslösender) Handbewegungen. Zwirbelknickerhäuptling und die Mönchsbesatzung, die leider Buddhas scheinbar nicht dem nächstbesten Shaolin-Kloster, sondern eher einem der „passive resistance“-Schule entsprungen sind, leisten heldenhaften Widerstand, indem sie in ihrem Tempel vor sich hin beten.

Nachdem alle Zivilisten erfolgreich auf die Bodycount-Liste transferiert wurden, steht der Eroberung des Tempels nichts mehr im Wege, und nun, wo die Drecksarbeit vom Fußvolk erledigt wurde, kann sich auch der Oberbösmann blicken lassen, und das tut er mit dem bis dato drittschlechtesten von mir gesehenen Beam-Effekt des Universums (nach The Infra Superman und Space Mutiny). Der Infra Superman-Vergleich kann gleich stehen bleiben, denn so ungefähr auf einem Level mit den dortigen Monsterkreationen liegt auch das Outfit unseres heutigen Villain-of-the-Week, der sich selbst wohl „King Horn“ nennt (keine Ahnung, ob das ein Charakter ist, der irgendwann mal auch im Manga oder Anime vorkam), einen putzig-pailettenschimmernden Anzug trägt, eine blauhäutige Dämonenfresse spazierenträgt und, beim Namen „Horn“ kein Wunder (außer man ist mit Roy von Siegfried & Roy verwandt, der heißt ja auch „Horn“ mit Nachnamen) ungefähr zwanzig cm dicke und halbmeter Lange gedrechselte Teufelshörner (Screenshot anbei). Kurz und gut – King Horn sieht etwa so bedrohlich aus wie ein Ottifant und seine Maske ist etwa so überzeugend wie die Vorstellung, Olli Kahn bekäme einen Fairplay-Preis von der FIFA. Ähnlich lahm swie seine Maske ist auch sein „maniacal laughter“ (da bekommt auch kein Kindergartenkind Alpträume ´von). Selbstverständlich wünscht King Horn die Aushändigung der Dragonpearl, was ebenso selbstverständlich vom aufrechten Zwirbelknicker vehement abgelehnt wird. Bevor er die Kugel aushändigen würde, täte er sie eher putt machen. King Horn wird überraschend unterwürfig – Zwirbelknicker soll doch bitte schön nichts unüberlegtes tun, man kann ja über alles reden, auch über freien Abzug… Die Mönche umringen den Häuptling in Verteidigungspose und kreiseln unter den kritischen Blicken der Bösmannsfraktion nach draußen, King Horn allerdings beamt sich auf den Vorplatz, schießt cartoony elektrische Strahlen oder ähnliches ab (wir wissen ja, dass praktisch alle Dragonball-Charaktere irgendwelche Strahlen, Kraftfelder, Energiegeschosse etc. aus ihren Händen schießen können) und zappt damit die ganze Mönchsbande, die im Dominoprinzip umfällt, als letzter malerisch-idyllisch-dramaturgisch angemessen kippt der Häuptling um. Alle tot, bätsch.

Womit die Drachenperle ihren Besitzer erfolgreich gewechselt hätte und King Horn für diejenigen, die mit dem Stoff nicht vertraut sind, kurz den wesentlichen Plotpoint aller Dragonball-Inkarnationen rezitieren kann – sieben von den Dragonpearls gibt´s, wenn man sie alle hat, erscheint der bewußte Drache und erfüllt einen Wunsch und, unbescheiden wie Hörnchen ist, wäre der seine nichts weiter als die Herrschaft über das gesamte Universum. Ist ja wirklich nicht zu viel verlangt. Er hat allerdings gerade mal zwei der Murmeln, mithin fehlen ihm also noch fünf und wo genau die sind, na, das weiß er auch nicht so genau (offenbar hat er sich die ganze Angelegenheit sehr tiefgründig überlegt und solide geplant. Fast so wie George Dubyah den Irakkrieg), aber eine sei „irgendwo in den Wäldern im Osten“ bei einem alten Sack versteckt.

Selbiger alter Sack ist ein putziger Typ mit Brille, Knautschgesicht und dem verzweifelten Make-up-Bemühen, einen Mittdreißiger gar lustig auf „alt“ zu trimmen und ist der Großvater eines gewissen Jünglings im roten Anzug – Son-Goku, bzw., wie er hier literally übersetzt heißt, „Monkey Boy“ (allerdings hat er keinen Schwanz). Grandpa verklickert gerade seinem Enkel, dass die in ihrem Besitz befindliche Dragonpearl unter allen Umständen vor etwaigen Übeltuern geschützt werden muss, ohne Rücksicht auf´s eigene Leben. Monkey Boy ist unbesorgt, mit seinem „magischen Stab“ werde er allen Invasoren schon mores lehren. Der „Magic Pole“ ist wirklich nicht gar so übel – er springt auf Zupfiff seinem Besitzer in die Hand, lässt sich magisch auf beinahe jede gewünschte Länge ausfharen und kann auch allerhand Kraftfelder und Strahlen verschießen. Opa köfft ein hechelndes Lachen und fordert Monkey Boy zu einem Trainingskampf heraus. Na, aber herzlich gern! Man springt in die Bäume, „fliegt“ gar herzig an nicht wirklich herausretuschierten Führungskabeln durch den Wald, treibt allerhand kämpferischen Schabernack (z.B. können sich beide in glimmende, den Waldboden durchpflügende Zündschnüre verwandeln. So sieht´s zumindest aus). Monkey Boy ruft seinen Stab zu Hilfe, durch den Opa aber durch das Wunder der Doppelbelichtung locker durchkickt (entweder das, oder die FX-Abteilung hat da einfach was vergessen). Opa packt den Stab, schleudert Monkey Boy damit durch die Gegend und katapultiert ihn (Zielwasser hat er getrunken) in einen Brunnenschacht und lacht sich krank, bis ihm sorgenvoll aufgeht, dass der Enkel nicht wieder aus selbigem auftaucht. Aber das ist natürlich nur ein linker Trick des Jungspunds, der wartet, bis Opa kummervoll einen Blick in den Brunnen wirft und heftig eine aufs Maul bekommt. Monkey Boy beweist, dass er sich den ein oder anderen Streetfighter II-Move abgekuckt hat und katapultiert seinerseits den armen Opa über zig Meter durch ein Fenster in ihr Waldhäuschen (wiederum bewerkstelligt durch simpelste Aufkopier-Effekte. Bitte auch zu bemerken, wie „unauffällig“ eine dringend notwendige Kurskorrektur vorgenommen wird, damit Opa auch tatsächlich durchs Fenster trifft). Nachdem Monkey Boy Opas Rübe von einer Vase, in welcher er gelandet ist, befreit hat, beschwert sich Grandpa (der Cartoon-Sterne sieht!) vehement über den unfairen Einsatz der Massenvernichtungswaffe magischer Stab als Betrug. „Ich nenne das Strategie“, grinst Monkey Boy, aber der Kampf ist noch nicht beendet. Zweite Runde! Die Kämpfer nehmen Aufstellung, rennen aufeinander zu und – halten sich gegenseitig Stein-Schere-Papier-Elemente unter die Nase. Es folgt unerwartes Synchron-Aerobic-Jazztanzen bis aus mir unerfindlichen Gründen der Opa behauptet, gewonnen zu haben und Monkey Boy unwidersprochen zum Küchendienst verdonnert.

Die Speisekarte ist ziemlich exquisit – „vorgestern gab´s Tiger, gestern Löwe, was gibt´s heute?“, fragt Opa (und ich mich, in welchem Erdteil diese Plotte spielen soll. Oder plündert Monkey Boy den nächstbesten Zoo?). „Fisch!“, schlägt Monkey Boy vor. „Was für Fisch?“ „Krokodil!“ (Und jeder Biologie-Lehrer beißt sich an dieser Stelle mindestens einen Fuß ab. Was im Wasser schwimmt, ist also Fisch. Solide Einstellung. Aber auf ähnliche Art und Weise schummelten sich schon im Mittelalter die Mönche durch Fastenzeiten).

Monkey Boy macht sich also auf zum Fischfang, findet aber unterwegs noch Zeit, durch den Wald zu fliegen und Affen zu füttern, bevor er mit einem beherzten Klippenspringer-Sprung in den Fluß saltiert und mit einem unglaublich, eh, beweglichen 5-m-Gummikrokodil ringt und ihm letztlich den Magic Pole als Maulsperre zwischen die Kiefer klemmt und das Vieh dann an diesem Stab aus dem Wasser zieht.

Dieweil, nicht weit weg. Ein Jeep braust durchs Gewölle, am Steuer ein weiteres hübsches asiatisches Cutie (Typ weiblicher Jackie-Chan-Sidekick) mit schwerer Indiana-Jones-Attitüde (inklusive Cowboyhut). Das ist Sito und vermutlich der Versuch, die Dragonball-Charaktere Chichi und Bulma in eine Person zu verwandeln (und dabei theoretisch mit Sicherheit die nervigen Aspekte der Charaktere zu übernehmen, allerdings bestehen Chichi und Bulma ja praktisch nur aus nervigen Aspekten). Sito hat einen Whatever-you-are-looking-for-Detektor (ein Handheld mit einem putzigen Mini-Radarschirm und einem lustig in der Post-Produktion aufkopiertem Computerdisplay) und sucht, na, wonach wohl? Na klar, nach Dragonpearls. Deswegen sind wir ja hier. Das tun aber auch die Bösen, die deswegen zwei mit Sturmtruppen und unseren Freunden Blueface und Goldilocks besetzte Panzerfahrzeuge ins Rennen schicken, die Sito beinahe überfahren, aber das Mädel an sich mehr oder weniger ignorieren (sie steht halt nur im Weg rum). „Crazy jerks“, schimpft Sito, ohne sich gesteigerte Gedanken über den Vorfall zu machen. Vielmehr schwingt sie sich wieder in ihren Jeep und überfährt ihrerseits beinahe Monkey Boy, der sich das 5-m-Kroko über die Schulter geschwungen hat (realistischerweise ist das Krokodil steif wie´n Brett anstatt vorn und hinten aufzuschleifen, wie´s sich für ein lebendiges bzw. ehedem lebendiges Tier gehören würde). Monkey Boy hält den Jeep für ein Monster, wirft die Krokohandtasche weg und hält das Auto mit schierer Muskelkraft auf. Das wiederum verunsichert Sito so stark, dass sie ihr MG zückt und den Knaben vorsichtshalber mal erschießt (auch ´ne sehr menschenfreundliche Einstellung). „Aua,“ bemerkt Monkey Boy, „da tut weh!“, und pult sich die seine Haut nicht penetrierenden Kugeln aus dem Kaftan. Okeeeh, das kann jemanden schon aus der Fassung bringen. Sito nimmt jedenfalls die hübschen Beine in die Hand, aber Monkey Boy stellt sie dank überragender Saltofähigkeiten schnell und hält sie für eine Hexe. „Seh ich aus wie eine Hexe?“, beschwert sich Sito, „ich bin ein menschliches Wesen!“ (Darüber lässt sich bekanntlich streiten, denn wie sagen J.B.O.: „Frauen – jene Lebensform, die die Wissenschaft noch nicht eindeutig definiert hat: Tier – oder Pflanze?“), oder, um´s zu präzisieren, „Ich bin ein Mädchen!“ (Weil ich ein Mädchen bin, weil ich ein Mädchen bin!“ Davon hat Monkey Boy tatsächlich schon mal was gehört: „Opa sagte, es gibt zwei Sorten Menschen. Jungen und Mädchen!“ Und, nach weiterer Denkarbeit: „Dann bist du wohl ein Mädchen!“ (Eh, genau das SAGTE sie gerade, Leuchte. Aber Son-Goku war nie der Hellste). Da er sowas noch nie gesehen hat, möchte er mal angrabbeln, was sich Sito aber schwer verbietet. „Opa sagte, Jungen, die Mädchen anfassen, nennt man–„. „VERGEWALTIGER“, keift Sito (??!!??). „Genau!“, freut sich Monkey Boy.

Nachdem man sich so also freundlich bekannt gemacht und den seltsamen-pseudoinfantilen Humor (trotzdem lustig) absolviert hat, kann man mal wieder plotmäßig in die Gänge. Sito zeigt Monkey Boy ihre.. Dragonpearl (Ferkel, was habt Ihr schon wieder gedacht) und da fällt dem Jungen ein, dass sowas auch bei ihm zuhause auf´m Regal steht. „Ich hab sie gefunden, ich hab sie gefunden“, jubelt Sito und springt wie an eine Hochspannungsleitung angeschlossen tirilierend durch die Landschaft. Allerdings fällt ihr endlich wie Schuppen aus den Haaren, dass die Panzerwagenbelegschaft von vorhin ja auch hinter der Murmel her sein könnte. Gefahr, Will Robinson, Gefahr!

Leider kommt diese Erkenntnis etwas zu spät, denn die Bösköppe greifen bereits Opa an und Blueface jagt die Hütte mit seiner Mega-Wumme in die Luft. Opa allerdings hat sich in den Fluchttunnel gerettet. Blueface ballert in den Tunnel, was Opa aus dem Brunnenschacht herauskatapultiert (ich gebe nur wieder). Als Sito und Monkey Boy eintreffen, ist schon alles vorbei. Das Haus liegt in Trümmern, Opa ist verschwunden, dito die Drachenperle. Monkey Boy verlangt Antworten von Sito, aber mehr als „they dress funny and come from the west“, kann das Mädel nicht zur Identität der Angreifer beisteuern. Reicht Monkey Boy allerdings insofern, als er sich in Flugpose schwingt und nach Westen davoneiert. Sito braust mit ihrem Jeep hinterher, zerrt Monkey Boy ins Auto und unterbreitet den Vorschlag, gemeinsam auf die Verfolgung zu gehen. Die Bösen sind schnell eingeholt (?), die aber zeigen ihre überlegene Feuerkraft, aber Monkey Boys Magic Pole lässt sich, schnell gewirbelt, auch als Kugeldeflektor verwenden. Die Bösen verfallen auf Plan B und jagen das Vehikel der Verfolger in die Luft (aus den bisher aufgefahrenen Pyroeffekten hätte PM Entertainment ein ganzes Dutzend Filme gestrickt).

Monkey Boy organisiert ein alternatives Transportmittel in Form eines Elefanten und fällt dann, als Sito ihm offenbar auch von Monkey Boy beschafftes Happa-Happa anbietet, brutal aus dem Charakter: „Ich hab keinen Hunger!“ (Son-Goku? Keinen Hunger? Der Freßsack vor dem Herrn??? Der ganze Episoden damit zubringen konnte, eine reich gedeckte Tafel leerzufuttern??), sondern erzählt ihr lieber seine tragische Lebensgeschichte, wonach er als Baby von Grandpa im Wald gefunden, adoptiert und im Kung-fu (daran merken wir auch, dass wir es mit einer Produktion aus chinesischem und nicht japanischen Kulturkreis zu tun haben) ausgebildet worden wäre. „Also bist du ein Waise?“, stellt Sito klar, dass sie auch nicht gerade die größte Intelligenzbestie Südostasiens ist. Aber sie tröstet den zerknirschten Monkey Boy: „Ich bin sicher, dein Opa lebt noch!“ (Ihr Argument: keine Leiche – kein Toter. Ganz einfach). Zum Dank für diese tröstenden Worte verrät Monkey Boy ihr, dass das von ihr mit Leidenschaft gespachtelte Fleisch kein „beef“, sondern „Gecko“ ist. I-bäh.

Habt ihr Jade, die Tochter des Zwirbelknickers, vergessen? Ja? Schämt euch. Die ist nämlich immer noch auf der Flucht, wenngleich nicht mehr von den Perlenräubern, sondern von einem schwarz angemalten Fettsack mit Schweinenase und Fledermausohren (!), der als Offensivbewaffnung eine Gartenkralle o.ä. mit sich rumträgt und mehr als nur ein Auge auf Jade geworfen hat. „Ich will dich zur Frau nehmen!“ Findet keine Gegenliebe bei Jade: „Du bist häßlich und außerdem bin ich zu jung zum Heiraten!“ (Ich erfinde diese Dialoge nicht, ich übersetze sie nur). Auch gut, meint Schweinenase, dann wird er sie eben einfach nur fressen (so lob ich mir das – klare Alternativen aufzeigen). Jades Kreischen wird von Monkey Boy und Sito gehört und beim dynamischen Junghelden kicken die Heldeninstinkte ein. Allerdings lacht sich Monkey Boy angesichts des schwarzen Fettsacks (berechtigterweise) halb tot. „Er ist ein Monster!“, informiert Jade den dieses Faktum bislang nicht bemerkt habenden Monkey Boy. „A-ha!“, entfährt es Monkey Boy und er wirft sich in Angriffspose (man merkt´s, der Kerl ist in seinem Leben nicht viel rumgekommen, dem muss man wirklich ALLES sagen, auch, dass ein schwarzer, fledermausohriger schweinenasiger Menschenfresser ein Monster ist). Fettsack grunzt, Sito, inzwischen ebenfalls eingetroffen, verlangt von Monkey Boy, dass er dem Dicken eine Lektion erteilt und so rammt (mit dem in HK-Filmen immer wieder gern gesehen Punch gegen den Schwabbelbauch) Monkey Boy eine Faust in Fattys Plauze. „Das hat weh getan“, beschwert sich der Unhold (ich fürchte, Junge, das war die Absicht), mag sich das nicht bieten lassen und droht Verspeisung an. Mit ein paar Sumo-Bewegungen wirft er sich in den Kampf, ist aber leider ein absoluter Volldrömel (hilariöserweise tritt er auf seinen Gartenrechen, mit vorhersehbaren nasenstübenden Resultaten), wird von Monkey Boy gegen die nächste Palme gedroschen, wo ihm eine Kokosnuß auf den Kopf fällt. Das ist alles, äh, mächtig lustig, sicher… Monkey Boy tritt dem Fetten in die Famlienjuwelen, worauf der nun eigentlich genug hat und das Weite sucht. Monkey Boy allerdings ist noch nicht fertig mit ihm, folgt ihm und droht ihm weitere Prügel an. Da fällt der Fette vor unserem Helden auf die Knie und winselt um Gnade: „Ich gebe auf, ich entschuldige mich, Sir!“ Außerdem möge Monkey Boy ihm doch bitte keine Angst mehr einjagen. Schließlich sei er eigentlich echt nett, habe eben aber nur eine Schwäche: hübsche Mädchen! Unglücklicherweise dackeln in diesem Moment Jade und Sito an, worauf Fettsack gleich wieder in Stalker-Modus umschaltet. Langer Rede kurzer Sinn (ich hab gerade mal ein Drittel meiner Notizen abgearbeitet, das wird wieder fürcherlich lang): der Fettsack bittet um Erbarmen, schließlich habe er ein krankes Herz und Bluthochdruck und mit Monkey Boys Hilfe wolle er sich bessern: „I´m very good at kissing asses!“ Außerdem hat der Knabe ein Talent, das sich möglicherweise noch als nützlich erweisen könnte: er kann sich in andere Personen verwandeln (bevorzugt allerdings in solche „in drag“, wie er vorführt, mit den zu erwartenden hochgradig witzigen Resultaten). „Er ist gar nicht so übel, oder?“, meint Sito.

Najaaa, darüber lässt sich streiten, denn erst mal haut er Monkey Boy noch eine rein und verwandelt sich in eine lächerlich schlechte Zeichentrick-Fledermaus (!), die von Monkey Boy allerdings gegen eine Wand gedonnert wird, worauf er sich nu wieder in eine „unbemalte“ Arme-Leute-Ausgabe von Sammo Hung (in Freizeitklamotten, Shorts und lässiges Hemd) verwandelt und sich vorstellt: er heißt Piggy und ist direkter Abkomme einer Linie von „Pig Fairies“, die über drei Ecken mit den „Monkey Kings“ verwandt sei und das mache Monkey Boy und ihn zu Blutsverwandten bzw. Brüdern. Damit wäre das geklärt, and a good thing too, denn schon steht das nächste Ungemach ins Haus.

Eine Mischung aus Django und Clint Eastwood, ein Wildwest-Bandit mit Sonnenbrille, Poncho, tief ins Gesicht gezogenem Hut, großer Wumme und redseligem Kakadu als Sidekick, nimmt unsere Freunde unprovoziert unter Feuer. Es ist (festhalten) Westwood (!!), der Schrecken des Westens, der das nachvollziehbare Anliegen äußerst, sich die Wertsachen unserer Helden aneignen zu wollen. Diesem Ansinnen stehen Monkey Boy und Piggy abschlägig gegenüber, weswegen es zu einer nonverbalen Auseinandersetzung kommt. Klartext – es wird gekloppt. Westwood schmeißt sich aus seinem Poncho und offenbart, dass er darunter die Uniform eines gut sortierten Kölner Karnevalsprinzen trägt und zückt sein Schwert, dass er vermutlich ebenfalls bei einem Second-Hand-Shop für Kinderfaschingskostüme gekauft hat (so, wie die „Klinge“ allein beim Rausziehen wibbelt und wobbelt, bezweifle ich, dass man sich mit dem Ding auch nur ´ne Stulle schmieren kann. Andererseits ist der Kerl selbst auch bestenfalls im mittleren Teenie-Alter, also sind „echte“ Waffen eh nix für ihn. Schießeisen sind ja nach gängiger US-Definition keine Waffen :-)). Monkey Boy und Westwood scheuchen sich also durch eine Tempelruine, in der man halt zufälligerweise grad rumsteht, fliegt durch die Gegend, läuft Wände hoch und runter (you can almost not see the wires), puncht sich gegenseitig dutzende Meter weit herum, wird von Ziegelmauern begraben, befreit sich usw. Während Piggy in einer angeregten Diskussion mit Westwoods Kakadu „Schneewittchen“ seine intellektuellen Grenzen auslotet, reißt Monkey Boy Westwood ein Büschel Haare aus (autsch), bevor beide Kampfhähne jeweils einen Nasenkneifer ansetzen und damit eine klassische Patt-Situation eröffnet wäre. Aber nur so lange, bis Jade und Sito auftauchen. Ein Blick auf Sito und Westwood werden die Knie weich – die Konzentration lässt nach und schon hat Monkey Boy ihn die nächste Mauer runtergeschubst. Sito, instantly in love, erkundigt sich (begleitet von Jade) besorgt nach Westwoods Gesundheitszustand – als der die Augen aufschlägt und in nicht eins, sondern zwei Mädchengesichter blickt, gibt´s kein Halten mehr. Schreiend flüchtet Westwood (hochgespeedet) in Panik in die Wälder und wird erst von einem sich in den Weg stellenden Baum frontal gestoppt. „Das ist das erste Mal, dass ein Mann meinetwegen so aufgeregt ist,“ flötet Sito in mittelschwerer Verkennung der Sachlage romantisier, dieweil Westwood seinem ihn munter aufziehenden Kakadu verklickert, vor nichts und niemand Angst zu haben, mit der unglückseligen Ausnahme „Mädchen“, da geht dem furchtlosen Banditen die Muffe. Abgesehen davon sei er aber mit Monkey Boy noch nicht fertig…

Jade ist auch beim Verklickern, sie erzählt ihren Reisegefährten nunmehr ihre tragische Geschichte und für den Fall, dass typische RTL2-Zuschauer im Publikum sind, gibt´s dazu auch ein paar erläuternde Flashbacks, ist ja alles immerhin schon so 40 Minuten her (okay, Ehre, wem keine gebührt: die Tatsache, dass Jades Mama von den fiesen Fiesewichtern entleibt wurde, war uns bislang unbekannt, wird uns aber nunmehr dargeboten. Auch recht). Jade verrät, dass die Schufte hinter der Dragonpearl her wären. Da kommen Monkey Boy und Sito ins Grübeln – gibt´s da am Ende ein gewisses Muster? Für diejenigen, die´s vergessen haben, informiert uns Sito nochmals über die Legende der Dragonpearls (7 Pearls, Drache, Wunsch, feddich) und resümmiert, dass die ganze Angelegenheit für den zusammengewürfelten Viererhaufen Piggy/Monkey Boy/Sito/Jade ein bissl zu heiß ist. Hilfe muss her. Jade schlägt den Zauberer „Turtleman“ vor (okay, das dürfte dann logischerweise der „Herr der Schildkröten“ sein, gelle?). „Turtleman?“, fragt Piggy, „T-U-R-T-L-E? [POWER! Anm. der Ninja-Turtles]“ – „Du kennst ihn?“ – „Nö!“ (Narrhallamarsch). Aber Piggy weiß, wo man den Kerl findet, nämlich „irgendwo auf einer Insel im Süden“ (das ist doch mal eine präzise Angabe, mit der man seinen Routenplaner füttern kann), aber… wuaah… der Turtleman steht im Rufe, zwar ein Kung-fu-Meister, aber auch ein „sex maniac“ zu sein („schlimmer als ich“, behauptet Piggy). Die gesamte Expositionskonversation wird vom im Gebüsch lauernden Westwood heimtückischerweise mitgehört.

Das zahlt sich insofern für ihn aus, als er nun endlich weiß, was für eine komische Glitzerkugel er vor einiger Zeit in einer kleinen Truhe vergraben hat. Ja, auch uns Westwood sitzt auf einer Dragonpearl, und jetzt, wo ihm klar ist, was man damit anstellen kann (bzw. dann, wenn man die ganze Kollektion bei Franklin Mint bestellt hat), hat er auch den passenden Wunsch: „Courage“ in Gegenwart von Frauen. Junge, ich fürchte, da muss selbst der Drache passen…

Aus unerfindlichen Quellen hat auch Blueface herausgefunden, was unsere Helden vorhaben und petzt King Horn, dass diese Hilfe vom Zauberer Turtleman suchen. Einfache Lösung nach Dämonenköniglogik: „Wir finden ihn zuerst!“ (Wenn das nur alles so einfach wär…).

Westwood ist schon auf´m Weg, er hat seinen Jetski aus der Garage geholt und braust damit übers offene Meer (hoffentlich ist das Ding solargetrieben… wenn einem mitten auf´m Pazifik der Sprit ausgeht, könnte das peinlich werden) – Schneewittchen hechelt, sich eifrig über den Speed des Meisters beschwerend, hinterher.

Also, dann schauen wir doch mal nach, was Turtleman (auf seiner Mini-Insel, auf die praktisch nur seine Hütte, ein kleiner Berg und ein Sandstrand paßt… aber hübsch) so treibt. Optisch kommt der einigermaßen hin (im Vergleich zum Anime), auch wenn der Bart unterdimensioniert ist und die Hosenträger, an denen sein Krötenschild befestigt sind, bestens als solche zu erkennen sind (bitte aber um Vergebung, ich weiß nicht, wie die Dragonball-Mythologie das sieht. Ist der Herr der Schildkröten in der Tat eine solche oder trägt der den Panzer auch dort nur aus Spaß?). Turtleman begrüßt uns mit einer Aret Breakdance-Smurf-Moonwalk-Turtledance-Improvisation, die Michael Jackson sicherlich höchst interessant finden würde und ruft damit (?) die auch aus dem Anime bekannte magische Wolke, auf der er ein wenig reiten und mit deren Hilfe er „pretty girls“ aufreißen (bzw. erst mal finden) möchte. Die renitente Wolke pfeift ihm aber was (Dragonball-Experten wissen auch warum, die Unwissenden werden bald eingeweiht werden) und wirft ihn in hohem Bogen ab. „Du Idiot,“ schimpft Turtleman (ein ausgesprochen ausgeglichener, souveräner und, hüstel, altersweiser Zeitgenosse, wie man sieht), gibt aber nicht auf. Er schießt Strahlen aus seinen Händen, die sich rein effekttechnisch als simple rote Schnüre entpuppen, mit denen er die Wolke einfängt und unfreiwillig Paragliding erfindet (sprich: insert comedypopomedy-Sequenz hier: der Turtleman rutscht bäuchlings auf ein Surfbrett – warum der alte Knacker sowas an seinem privaten Anlegesteg rumliegen hat, entzieht sich meiner Kenntnis -, wird über´s Wasser gezogen, crasht an einem Felsen und fliegt in hohem Bogen zurück auf den Strand, wo er unter seinem Panzer liegen bleibt [und, als er sich wieder ausgräbt, offenbart, dass er schlicht und er ergreifend, rein FX-technisch gesehen, in einem gebuddelten Loch unter dem Panzer-Prop hockte]). „Dafür wirst du bezahlen“, keift er wütend die Wolke an.

Nun aber trifft Westwood ein – anstelle einer ordnungsgemäßen Begrüßung haut man sich gleich mal auf die Glocke. Westwood beschwert sich über den Kampfstil des alten Knaben: „Du kämpfst dreckig, du bist kein Gentleman!“ (!). Und eigentlich suche er doch nur einen gewissen Turtleman. „Das bin ich“, verkündet Turtleman. „Du??“, staunt Westwood (hm, Junge, überleg mal: alter Knabe, auf der Insel, auf der Turtleman wohnen soll, Schildkrötenpanzer auf dem Rücken… klar, das kann nur Batman sein…). Nachdem die Formalitäten geklärt sind, kommt Westwood mit seiner „Warnung“ rüber, dass irgendwelche Nulpen mit einer „Herausforderung“ unterwegs zum Schildkröt sind. „Wenn er (der Herausforderer) dich besiegt, ist er berühmt!“, erläutert er die vermeintliche Motivation dahinter (und wie er auf dieses schmale Brett komm, bleibt sein Geheimnis). Turtleman betrachtet Herausforderungen offensichtlich als eine Art schwerwiegende persönliche Beleidigung und bringt sich schon mal in Rage, als Monkey Boy und die anderen mit dem Boot auftauchen. Allerdings, was der alte Schwerenöter kaum erwartet hat – da sind GIRLS dabei… lechz-sabber-hechel, vor allem Sito hat´s ihm schwer angetan, der alte Lustgreis schreitet zur Inspektion des attraktiven Fahrgestells, und die „Kurven“ sind auch alle an den richtigen Stellen, da juckt´s den Opa an allen Ecken und Enden. Da die Mädels, weil attraktiv und stuff, per se nicht die annoncierten Herausforderer sein können und Piggy vehement abstreitet, mit Turtleman ein Kämpfchen schieben zu wollen, bleibt im Ausschlußverfahren nur Monkey Boy über. Sito erläutert, dass KEINER hier zwecks Herausforderungen irgendwelcher Art vorgefahren ist, sondern dass sie und ihre Freunde Hilfe suchen. „Dann lügt einer“, kombiniert Turtleman, während Westwood sich unauffällig verdrückt hat.

Der Bandit sollte sich evtl. einen verschwiegeneren Sidekick suchen, denn Kakadu Schneewittchen verpetzt Westwoods Versteck, so dass es zum programmatischen Frage-der-Ehre-Rematch zwischen Monkey Boy und ihm kommen kann. „Ihr habt gesagt, ihr wolltet ihn (gemeint ist Turtleman) treffen,“ vertedigt sich Westwood. „Das heißt ja nicht, dass wir mit ihm kämpfen wollen“, erweitert Monkey Boy des Faschingsprinzbanditen´ Horizont.

Eigentlich wäre damit ja alles geklärt, nicht aber für Turtleman, der IMMER noch der Ansicht nachhängt, einer der beiden Jungs würde lügen. Aber dafür hat er eine Lösung… die Wolke! Die, so behauptet er, habe er „vor Jahrhunderten“ gefangen und würde sie „als privates Taxi“ verwenden. Der Clou an dem Ding ist, dass es nur die auf sich reiten lässt, die reinen Herzens und aufrichtiger Gedanken sind. Sito, die sich wohl schon zusammengereimt hat, dass es mit Turtlemans Aufrichtigkeit und Reinherzigkeit nicht soweit her ist, verlangt eine Demonstration und wieder einmal fliegt der alte Zauberer und Kung-fu-Meister spektakulär auf die Nase (die Spezialeffekte der Wolke sind übrigens, äh, naja, eher bescheiden). Leidgeprüft muss Turtleman zugeben, dass er hat doch „böse“ Gedanken hat (bezüglich der holden Weiblichkeit, ein wahres Vorbild). Trotzdem, Westwood und Monkey Boy müssen sich dem Test unterziehen, wer runterfällt, hat verloren bzw. ist als Lügner enttarnt. Westwood, der zu seinem persönlichen Mißvergnügen anfangen muss, kann sich noch nicht mal auf die Wolke schwingen, weil die sich lieber auflöst – pardauz. Monkey Boy hingegen, tja, der hat natürlich kein Problem, besteigt die Wolke und zoomt damit über den Himmel (die fürchterlichen wir-schieben-irgendeine-Pappschablone-über-den-Film-FX feiern fröhliche Urständ). Mit quietschenden-Reifen-Soundeffekten (!) bringt unser Held die Wolke wieder zum stehen und Turtleman ist ob der beeindruckenden Flugshow so begeistert, dass er Monkey Boy die Wolke gleich für weitere Verwendung schenkt. Monkey Boy akzeptiert und entlässt die Wolke unter der Auflage, bei Bedarf zur Verfügung zu stehen (die Wolke verformt sich in ein „OK“ [ungelogen] und zwischt ab, und Turtleman schäumt ob der loyalen Unterwürfigkeit, die Wolki ihrem neuen Eigentümer angedeihen lässt: „Son of a bitch!“).

Okay, endlich wäre das alles erledigt und wir können wieder zum Plot kommen. Westwood entschuldigt sich vielfältig, man kann das Thema Dragonpearls endlich wieder aufgreifen. Turtleman wird über die Aktivitäten der Bösmänner unterrichtet, sieht´s aber eher locker – King Horn braucht schließlich alle sieben Perlen und eine zumindest wird er nie kriegen, nämlich die, auf der unser Schildkrötenfreund persönlich sitzt. Womit nur noch zwei Pearls bzw. ihr Eigner vakant wären. Auf Schneewittchen ist Verlaß, der Kakadu krakeelt fröhlich, dass Westwood eine hat. „Woher?“ – „Gestohlen!“ (man ist ja schließlich Bandit). Weil Turtleman immer noch säuerlich ist, dass Westwood ihn angelogen hat (wie man´s nimmt), nötigt er den Jungspund aus dramaturgisch unerfindlichen und auch unerheblichen Gründen, seine Dragonpearl Jade als Ersatz für die aus dem Dorf geklaute zu geben (? Was immer das auch bringen soll, das Dorf ist schließlich hin). Widerstrebend händigt Westwood die Murmel aus und bekommt dafür eineN Kuß von Sito auf die Wange geschmatzt. Westwood tiltet endgültig (inklusive Spielautomaten-Symbole in den Augen, die latürnich bei „Herzchen“ stehenbleiben) und ergreift einmal mehr die überhastete Flucht.

„Was gäbe ich nicht für einen Kuß,“ seuft der Herr der Schildkröten und unterbreitet ein unmoralisches Angebot. Er könnte sich vorstellen, sich von seiner Dragonpearl zu drängen, wenn… Sito als Gegenleistung aus ihren Klamotten fährt. „Dirty old man“, schimpft Piggy (kuck mal, wer da spricht), aber Turtleman widerspricht – es sei „menschliche Natur“ und abgesehen davon ein Hobby von ihm („I love girls!“ Wer nicht?) und, weil er sozial veranlagt ist, würde er sogar Rabatt gewähren – oben ohne tät ihm glatt reichen. Sito zieht sich mit den Ihren zu einem kleinen Palaver zurück, während der alte Lustmolch am Strand schon mal chaka-chaka-Tänze übt (oder ist das die „Walk like an Egyptian“-Choreographie?).

Obwohl mir schlechterdings einmal kurz blankziehen als geringer Preis für eine Dragonpearl dünkt, bedrängen Sitos Freunde sie, die Offerte rundheraus abzulehnen (wenngleich aus unterschiedlichen Motiven, siehe Piggy: „Wenn du schon strippst, solltest du für MICH strippen!“). Da fällt Sito (und dem Drehbuchautor) die vorhin zwar spektakulär eingeführte, seitdem aber ziemlich schmählich vernachlässigte Superfähigkeit unseres Piggyboys ein: das Shapeshiften – ergo: weil Sito prüde ist, soll Piggy sich in sie verwandeln und den geforderten Strip aufs Parkett legen (ich habe dieses Script nicht geschrieben, aber ich würde gern das Zeug rauchen, dass die Autoren rauchen). „Für den alten Perversling?“, entrüstet sich Piggy, nur um seinen Kompromißvorschlag anzubringen – er würde tun, wie angeregt und dem Turtleman „Sitos“ Oberweite zeigen, sofern er von der echten die untere Hälfte ohne was sehen dürfte (inwiefern das Sito in ihrem moralischen „Dilemma“ helfen sollte, weiß Piggy allein). Sito weist darauf hin, dass Piggy sich ja „alles“ von ihr ansehen könne, sobald er ihren Körper angenommen habe (Spiegel usw. Trotzdem nicht das selbe, wenn ihr mich fragt). „Ah, I´m so stupid!“, bemerkt Piggy richtigerweise und schreitet zur Tat. Lustigerweise verwandelt er sich aber erst mal in eine Transenausgabe seiner selbst im Bikini (würg), was erwiesenermaßen weder klamottär noch körperlich mit Sito in Verbindung zu bringen ist. Im zweiten Anlauf klappt die Verwandlung, mit dem kleinen Detail, dass Piggy sich die künstlerische Freiheit einer kleinen Brustvergrößerung genommen hat, um Turtleman richtig was zu glotzen zu geben. Nachdem dann auch noch die Stimme korrigiert ist, führt Piggy-Sito sich dem begierig wartenden Turtleman vor – die beiden dancen eine Treppe auf und ab und Sito ist´s ein wenig zu aufreizend, was ihr Duplikat da veranstaltet („don´t make it so exciting!“). Dem Schildkrötenmann gefällt, was er sieht (nachdem Piggy auch das Top aufmacht, this, being a PG movie, aber ohne dass WIR was davon hätten). Der Turtleman kann Piggy gerade noch die Drachenperle in die Patschhand drücken, ehe er lang auf den Rücken schlägt und wie ein Maikäfer auf seinem Schildkrötenpanzer rumeiert und im Delirium der Glückseligkeit, eh, deliriert.

Etwas unpraktisch das, da das Liebesglück des alten Knackers sich negativ auf seine Gedächtnisleistung auswirkt, sprich, Sitos (der echten) Frage nach dem Verbleib der letzten Perle kann er bedingt durch sexualstimulierte Amnesie leider nicht beantworten. Gibt auch wichtigere Dinge im Leben, z.B die anbrausenden Pappschablonen-Raumschiffe der Bösen (war wohl nix mit „wir finden ihn zuerst“, wa? Obwohl ich prinzipiell beeindruckt bin, dass alle Beteiligten ob der aussagekräftigen Wegbeschreibung „Insel im Süden“ hingefunden haben), die ordentlich Attacke machen. Der Herr der Schildkröten, being old, wise, kung-fu-expert and wizard, greift zu angemessenen Verteidigungsmaßnahmen – duck & turtle, ab unter den Panzer. Ein wahrer Held. Blueface und Goldilocks beamen sich auf die Insel und veranstalten Feuerzauber. Turtleman lugt unter seinem Panzer vor (und diesmal SEHEN wir deutlich das ausgesägte Loch im Set-Boden, aus dem er rauskuckt) und legt ein Veto gegen die mutwillige Zerstörung seines Eigentums ein, das aber weitestgehend ignoriert wird. Dummnuß Sito lässt die drei Dragonpearls (ihre, Westwood/Jades und Turtlemans) fallen, Monkey Boy muss zurückgehalten werden, sich in einem sinnlosen Rache-für-Opa-Kampf zu verschleißen und Turtleman behauptet, mit den bösen Angreifern schon allein fertig zu werden, die anderen mögen bitte stiften gehen (was mit Hilfe der magischen Wolke bewerkstelligt wird. Dass die aber Piggy auf sich reiten lässt… naja, genau genommen, hängt er ja nur hinten dran, weil beinahe von den anderen vergessen). Turtleman kämpft gegen Blueface, bis der keine Lust mehr hat und sich in sein Schiff beamt, und verschießt Energiestrahlen und -bälle, mit denen er auch zwei der Raumschiffe der Bösmannsfraktion vom Himmel holt. Blueface revanchiert sich für diesen Affront, indem er mehr oder weniger die ganze Insel in einen dekorativen Feuerball verwandelt – hat der Turtleman seine letzte Schildkrötensuppe gelöffelt???

Bevor wir diese aufregende Frage klären können, schalten wir um in den Buddha-Tempel aus Jades Dorf, in dem King Horn sein offizielles Hauptquartier aufgeschlagen hat. 6 Dragonpearls hat er nun (denn natürlich hat Goldilocks, clever, wie Blondinen mal sind, die von Sito dämlicherweise fallengelassenen Bällchen eingesammelt) – wo die siebte Perle ist, weiß zwar kein Schwein und nicht mal der fiese Dämon, aber das lässt ihn kalt: „Wer die siebte Dragonpearl hat, wird von selbst zu mir kommen!“ (Hat da wieder einer im Drehbuch vorgeblättert… tsk-tsk).

Aber wichtige Antworten auf brennende Fragen zuerst: natürlich hat der Turtleman überlebt (das Risiko einer Invasion mordlustiger Dragonball- und Master Roshi-Fans wollten wohl nicht mal die HK-Produzenten dieses Machwerks eingehen) – er kraucht (in Badehose!), leicht zerzaust, aber ansonsten okay, an den nächstbesten Strand (wo auch immer der sein mag… guter Schwimmer ist er jedenfalls, aber das sind Schildkröten ja allemal), und natürlich genau an DEN Strand, an dem sich auch unsere Held versammelt haben. Und, zur allgemiener Überraschung, auch Westwood. Der Turtleman schlägt eine sofortige Diskussionsrunde der ehemaligen Dragonpearl-Besitzer vor, nur Piggy wird weggeschickt, weil der hat ja keine. Piggy verdrückt sich pflichtschuldigst zwei-drei Ecken weiter, so dass Turtleman frei ist, inkoherenten Blödsinn über die Dragonpearls zu verzapfen (wenn zwei der Kugeln sich berühren, explodieren sie und ziehen damit die restlichen fünf an? Sorry, aber so ungefähr hab ich´s verstanden. Glaube nicht, dass das selbst innerhalb der etwas konfusen Logik des Anime, äh, Sinn macht). Aus diesem-seinem Gebrabbel schließt der Turtleman, dass der Besitzer der siebten Kugel diese versteckt (eh, ja, und? Inwiefern ist das erstens neu, zweitens hilfreich und drittens überhaupt?).

Während dieser gequirlte Kuhdung abgesondert wird, spielt Piggy (endlich fällt mir ein, dass es im Anime ja auch ein Schwein gab) betont-lässig unauffällig-unschuldig mit einer… Dragonpearl! Allgemeines Bauklötzestaunen bei seinen Gefährten! Piggy erklärt: sein Meister, Pig Fairy, habe ihm verboten, die Dragonpearl jemandem zu zeigen, weil ja doch nur alle sie klauen wollen würden. Statt dessen hat er (also Piggy) es mit der unfreiwilligen Hilfe von Jade so arrangiert, mit Monkey Boy und den anderen zusammenzutreffen (eh, also viel umständlicher geht´s dann aber auch nicht mehr) – und jetzt sei es eben die richtige Zeit, das Geheimnis zu offenbaren. Damit hat auch Piggy einen offiziellen Claim auf den Wunsch beim Drachen und ist an Bord für … den großen Showdown.

Scheinbar weiß nämlich everyone and his brother, wo King Horn seine Zelte aufgeschlagen hat (schön blöd vom King, sich als Hauptquartier das zerstörte Dorf auszusuchen. Eine einsame Bergfestung o.ä. wäre stilvoller und praktischer gewesen). Piggy stürmt vor und macht uns den Rambo (oder zumindest den Samo Hung aus Eastern Condors. Ebenso wie dort Samo stürmt Piggy nämlich wild MG-feuernd über eine Brücke). Sito hat unterwegs Zeit gefunden, sich von ihrem Indiana-Jones-Gedächtnisoutfit in ein Lara-Croft-Gedächtnisoutfit zu werfen (allerdings, ich gebe zu, prädatiert Dragonball „Tomb Raider“ doch um ein paar Jährchen, glaub ich). Goldilocks stürzt sich ins Getümmel und nimmt es mit Westwood und Monkey Boy auf. Bevor dieser Kampf allerdings ansatzweise interessant werden könnte (was das Wire- und sonstige Kung-fu angeht), wird die Blondhaubitze reichlich unsportlich aus einem Versteck heraus von Piggy über den sprichwörtlichen Haufen geschossen. Der Herr der Schildkröten und die beiden Mädels werden von Sturmtruppen unter Bluefacens Führung verfolgt. Explosionen am Fließband (die Pyrotechniker leisten wieder ganze Arbeit), bis sich Turtleman und Blueface (der mal ein Wort mit seinem Visagisten sprechen sollte – sein Make-up blättert ab…) gegenüberstehen. Auch hier wenden die Helden unfaire Taktiken an – Blueface wird nämlich von Sito mit dessem eigenen Superduper-Granatwerfer-Thingie geplättet (insert halbwegs kompetente Körperexplosion here).

Nachdem die linke und die rechte Hand des Teufels, bzw. des Kings, ausgeschaltet wären, kann man sich nun gepflegt dem Endkampf mit King Horn höchtselbst widmen. Der aber gibt nur ein verbesserungswürdiges Madman-Lachen von sich und ruft seine Raumschiffsflotte herbei, die a) unsere Helden bombardiert und b) Monkey Boys Opa (äußerst lasch gefesselt, wenn ich das mal anmerken darf) herunterbeamt. Opa erinnert Monkey Boy, der natürlich sofort in Angriffspose übergeht, daran, dass sein Leben unwichtig ist, die letzte Dragonpearl muss prioritär geschützt werden und Turtleman, der Menschenfreund, gibt Opa diesbezüglich völlig recht. King Horn stellt natürlich trotzdem das „Pearl oder Leben“-Ultimatum und Blödbirne Monkey Boy ist sein geliebter Großpapa erwartungsgemäß auch näher als so´n blöder Schusser. King Horn dauern die Diskussionen unter den Helden zu lang, er schleudert Grandpa den Guten vor die Füße (und inwiefern ist das jetzt noch ein Druckmittel?). Monkey Boy erkundigt sich nach dem werten Befinden: „I´m dying quickly, I´m all right“ (wortwörtlich zitiert!). Uns Opa ist ein komischer Kauz…

Nachdem dieser Geheimplan also für King Horn ordentlich in die Binsen gegangen ist, greift er zum äußersten Mittel – er schaltet den blauen Farbfilter ein („did I ever tell you my favorite color is blue?“, wie Sutter Cane [In The Mouth of Madness] sagen würde) und ruft eine Armee der Zombies auf den Plan, genauer gesagt, marschieren die unter seiner mentalen Fuchtel stehenden geplätteten Dorfbewohner auf (inklusive Häuptling und seinem Weib, mithin also Jades Eltern) und umzingeln die Helden. Schiere numerische Überlegenheit (so tausend zu eins) scheint unseren Freunden den Garaus machen zu können, alldieweil Jade sich schwer verbittet, dass gegen die Untoten Gewalt angewendet wird (?) – so können die Dorfzombies, obwohl sie nicht mehr als schubsen und stupfen, einen deutlichen strategischen Vorteil erringen. Monkey Boy hat den rettenden Einfall – er ruft die magische Wolke, schwingt sich auf selbe und lässt sich von ihr die zehn-zwanzig Meter zu King Horn transportieren, um selbigem auf die Hörner zu schlagen (dass er von Haus aus fliegen oder zumindest mächtig weit & hoch springen kann, scheint das Affenjüngelchen vergessen zu haben).

Diese Höllendämonen halten echt nichts mehr aus – nur einmal auf den Nüschel geschlagen, verliert King Horn die Kontrolle über den blauen Farbfilter und die Zombies, die einfach an Ort und Stelle tot umfallen. Weil bekanntlich ein Böser den gleichen Trick nicht zweimal verwenden kann, kann´s ihm nun an den Kragen gehen. Der Herr der Schildkröten interviewt Opa, ob der den wisse, wo King Horn die Dragonpearls aufbewahre. „In seinem Magen (!)“, kunftet Gramps aus, was zeigt, dass der Dämon ein ausgesprochen stupider solcher ist, denn das macht seine Erledigung vergleichsweise einfach – ein Wurf, ein Tor, schon hat King Horn die siebte Dragonpearl zwischen den Zähnen und Monkey Boy hilft mit dem Teleskop-Stab noch nach. Mahlzeit. Schlechte Cartoon-Spezialeffekte deuten an, dass King Horn gleich Magenprobleme haben wird, die über gewöhnliche Blähungen hinausgehen… zwar gelingt es ihm noch, sich an Bord seines Schiffes zu beamen, dort zerreißt es ihn (und den ganzen Schrotthaufen) aber, denn der Drache erscheint (Memo an Superschurken: Dinge, aus denen riesige Drachen „schlüpfen“ können, nicht verschlucken). Für die Verhältnisse dieses Films ist der gelb leuchtende Drache zwar deutlich als aufkopiert erkennbar, aber vergleichsweise kompetent (ich hatte mit dem schlimmsten gerechnet und wurde daher positiv überrascht) und wäre nun bereit, den bewußten Wunsch zu erfüllen.

Geistesgegenwärtig halten sich Piggy, Turtleman, Opa und Westwood gegenseitig die jeweiligen großen Klappen zu. Monkey Boy beschließt basisdemokratisch nach dem „ein-Mann-eine-Stimme“-Prinzip, den Wunsch Jade aussprechen zu lassen (klar, ist ja auch nur die unterrepräsentierteste und unwichtigste Nebenfigur des Films und noch dazu die, zu der´s beim besten Willen in der Dragonball-Mythologie keine Entsprechung gibt. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass in getreuer Anime-Tradition einer der Helden im Kampf sein Leben lässt und dann zurückgewünscht wird). Jades bescheidener Wunsch ist nur, dass ihr Dorf wieder so sein soll wie vor der Bösmanns-Attacke, der Drache sagt „okay“ und schon sind alle geplätteten Dorfbewohner inkl. Mama und Papa wieder froh, lebendig, man kann sich herzlich umarmen, allgemeines Happy End usw.

Nur Westwood ist nicht ganz zufrieden (mal ganz abgesehen davon, dass er sein Problem mit Frauen also weiter mit sich rumtragen wird) – er würde doch noch gerne mal mit Monkey Boy die Klingen kreuzen. „Wunsch gewährt“, grinst Monkey Boy, beide springen in die Luft… Freeze-Frame und Ende…

Heidideldum. Unsere blöden Gesichter, die wir bei Betrachtung dieses Films (und unmittelbar danach) aufgesetzt hatten, hätten eigentlich für die Allgemeinheit erhalten werden müssen. Von „ungläubiges Staunen“ über „debiles Grinsen“, „verständnisloses Kopfschütteln“ bis zu „hysterischem Gegacker“ haben wir wohl die komplette Bandbreite bescheuerter Gesichtsausdrücke durchgearbeitet. Der Film ist, äh, schräg. Bizarr. Vollkommen durchgeknallt. Aber – wie angesichts der obigen Schilderung sicher von Euch nicht anders erwartet – hochgradig unterhaltsam.

Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, inwiefern es hilft oder eher schadet, Dragonball-Fan zu sein. Klar ist jedenfalls – diese Produktion, die einerseits zwar, was den betriebenen pyrotechnischen Aufwand und personellen Aufwand in Form von Statisten angeht, irgendwie nach verhältnismäßig hohem Budget riecht, aber andererseits in vielfältiger Hinsicht (vor allem was Effekte und sonstige Production Values angeht) gnadenlos billig aussieht, übernimmt aus der Manga- bzw. Animevorlage lediglich einige Motive und Charaktere und spinnt daraus eine völlig eigenständige Geschichte. Das kann man gut finden, muss man aber nicht, wobei selbstverständlich festzuhalten ist, dass die „richtigen“ Dragonball-Geschichten auch nicht gerade Ausbünde an Logik, interner Integrität und genereller Hochgeistigkeit darstellen; insofern liegt die Story von Dragonball: The Magic Begins (offensichtlich erhofften sich die Produzenten Franchise-Potential und viele viele gewinnbringende Fortsetzungen, was sich ersichtlich als Trugschluß erwies. Entweder das, oder in Japan wurde jemand aufmerksam und untersagte weitere Schändungen) intelligenzmäßig durchaus auf einem Level mit der Zeichentrickserie.

Die Tatsache, dass die Story des Films recht wenig außer dem Grundgedanken und ein paar Charakternamen nicht viel zu tun hat, macht den Streifen für Nicht-Die-Hard-Serienfans vergleichsweise zugänglich – man muss und braucht zur Konsumierbarkeit des Films keinen Schatten über Supasaiyajins, die vielfältigen und komplexen Beziehungen der unüberschaubar vielen Charaktere des Animes, die diversen character turns derselben usw. wissen – Dragonball: The Magic Begins bleibt simpel, einfach und einfältig – die Story verläuft vergleichsweise geradlinig und temporeich, zunächst zusammenhanglose Subplots wie der um Westwood werden nicht wirklich aufgelöst (dafür, dass der Kerl durchaus ein recht gewissenloser Killer und Krimineller ist, wird er ziemlich klaglos ins Heldenteam aufgenommen), sondern ohne große Begründung in die Haupthandlung integriert, so dass der Zuschauer sich auf die zwei wesentlichen Bestandteile des Films konzentrieren kann: hirnlose Action und ebensolcher Humor (jetzt ist der Humor von Dragonball, dem Anime, schon eine gewöhnungsbedürftige Angelegenheit, und wenn man DEN jetzt noch mit dem bewährt seltsamen Holzhammer-Humor der HK-Schule kreuzt, kann das nur, eh, bemerkenswerte Ergebnisse haben).

Bevor ich darauf noch im speziellen zu sprechen komme, muss ich noch kurz auf die Charaktere, die aus dem Anime übernommen wurden, und ihre Abweichungen vom dortigen Kanon eingehen. Da hätten wir zunächst Monkey Boy (Son-Goku), der hier schon mal ein gehöriges Stück älter ist als im Anime (des ursprünglichen, wohlgemerkt, ohne Tuning-Titelzusätze wie GT oder Z), von seinem Charakter-Background wohl einigermaßen hinhaut, aber insgesamt, bis auf das rote Leibchen, keine größere Ähnlichkeit mit der Zeichentrickfigur aufweist – kein Schwanz, keine Verfressenheit, nur die leichte Beschränktheit feiert auch hier fröhliche Urständ. Überhaupt ist Monkey Boy dafür, dass er die Hauptfigur des Anime ist, in diesem Film eher eine Figur unter vielen, die auch mal minutenlang gar nicht in Erscheinung tritt.

Der Herr der Schildkröten verkommt in dieser Filmfassung beinahe komplett zu einer comic-relief-Figur. Soweit ich den Anime verfolgt habe (was nicht wirklich konzentriert war), hat der gute Mann zwar auch dort ein gewisses Problem mit Frauen (zumindest kommt der Film appetitlicherweise ohne die sudeligen Nasenbluteinlagen der Zeichentrickserie aus), ist aber grundsätzlich ein archetypischer weiser-Sensei-Charakter, der sich nicht zu solch dummbräsigen Moonwalk-Einlagen und billigen Unter-den-Rock-Stierereien wie hier im Film herablassen würde. Anders ausgedrückt: ist er im Anime ein kompetenter Martial Arts-Meister mit leichten menschlichen Schwächen, wird er von der Filmvariante in einen alten, „foulmouthed“ Perversling um-definiert, der eher nebensächlich auch ein paar Kampfkunsttricks im Ärmel hat.

Sito ist ersichtlich eine Art Kombination aus Bulma und Chichi (vielleicht wollte man der Darstellerin auch nur nicht zumuten, sich die Haare grün zu färben), ohne letztlich eine spezielle Richtung, in die sich der Charakter entwickeln könnte oder sollte, einzuschlagen. Piggy scheint zumindest in gewisser verwandschaftlicher Beziehung zu dem Schweinchen aus dem Anime zu stehen, seine Shapeshifter-Eigenschaften scheinen aber eine „eigenständige“ Idee der Filmadaption zu sein (mitlesende Hardcore-Dragonball-Fans mögen mich ggf. korrigieren). Westwood und Jade scheinen auf den ersten Blick keine Entsprechungen im Anime-/Manga-Universum zu haben, gleiches gilt für die Fieslingsfraktion, die sich die Chinesen offenbar auch selbst ausgedacht haben.

Nach dieser Abschweifung zurück zum Film an sich – wie schon angedeutet, besteht dieser eigentlich nur aus zwei Elementen: Action und Comedy (großartige Scriptentwicklungen sind daher, es sind ja auch keine Drehbuchautoren zu eruieren, nicht zu erwarten), genauer gesagt: der Film unterbricht die Nonstop-Action nur gelegentlich für schon erstaunlich schmerzhafte humorige Einlagen. Selbst wer den „Humor“ des Animes kennt und einigermaßen verkraftet, wird beim infantilen Deppenhumor dieses Films sicherlich ab und an heftig schlucken (besonders natürlich, wie schon geschildert, beim „Meister der Schildkröten“, aber auch bei Piggys humoresken Aktivitäten oder dem redseligen Kakadu Westwoods). Und trotzdem – irgendwie scheint diese Art Humor so exquisit auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zugeschnitten zu sein, dass man (Tumor ist, wenn man) trotzdem lacht. Es ist einfach so hirnzerreißend dämlich, wenn Grandpa und Monkey Boy sich ein Tanzduell liefern (überhaupt scheinen die Produzenten sehr tanzbegeistert zu sein, so viele lustige Tanzszenen, wie sie ins Script laviert haben), Opa Sternchen sieht, der Herr der Schildkröten die magische Wolke beschimpft, Westwood hochgespeedet vor den Mädels Reißaus nimmt bzw. in seinen Augen Slot Machine-Symbole kreiseln (das ist nun wirklich Zeichentrickhumor) etc. pp. Gut, das Lachen kann manchmal (naja, sagen wir besser „meistens“) das oben angesprochene „hysterische Gegacker“ sein, aber, hey, lachen ist lachen, und als solches gesund. Lustiger als hirnamputierter Fäkal-Humor a la Scary Movie isses allemal.

Zur Action – tja, wie sag ich´s… pyrotechnisch, das hab ich ja schon mehrfach erwähnt, veranstaltet der Streifen ordentlich Remmidemmi. Alles, was auch nur entfernt so aussieht, als könnte es erfolgversprechend in die Luft gejagt werden, wird in die Luft gejagt. Kollege Shumate von Cold Fusion Video, der ja immer fleißig Explosionen mitzählt, hätte da jedenfalls ordentlich was zu tun (und käme sicherlich bei einem dreistelligen Ergebnis raus, vom Bodycount mal ganz zu schweigen). Wenn geballert wird, beschränkt sich das meistens auf die gute alte „wahllos-MG-in-der-Gegend-rumschwenken-ein-paar-Statisten-werden-sicher-umfallen“-Schule der unblutigen Sorte (der Streifen ist BBFC-12 zertifiziert, also mit Sicherheit kein Splatterfilm und auf JEDEN Fall wesentlich unblutiger als der Anime). Wenn´s ans Kung- bzw. Wire-Fu geht, wäre das ganze möglicherweise nicht völlig unkompetent, auch wenn die Kampfchoreographie an sich relativ einfallslos ist (das liegt halt aber schon mal an den getreu der Vorlage cartoonmäßig überzeichneten Fähigkeiten der Charaktere; das ist keine filigrane Feinkost, sondern eher die Sorte grobe Kelle, bei der ein Schlag den Gegner mal mindestens zwanzig Meter durch die Luft fliegen läßt) und hat, wie bei den „helicopter kicks“ von Monkey Boy da und dort sogar eine beinahe passable Idee, allerdings hat sich scheinbar zu den Herren Produzenten noch nicht rumgesprochen, dass man, wenn man Wire-Stunts verwendet, die Kabel nach Möglichkeit in der Post-Produktion herausretuschieren sollte. Macht ´nen erheblich besseren Eindruck, Jungs, als wenn ein spektakulärer „Wand-raufrenn“-Effekt mehr nach „Houserunning by Jochen Schweizer“ aussieht.

Dragonball-Hardcore-Affecionados werden sicherlich bemängeln, dass Martial Arts insgesamt zwar durchaus ausgewalzt stattfindet, aber nicht, wenn´s um die wesentliche Story geht, d.h. mit Martial-Arts-Fights beschäftigen sich beinahe ausnahmslos die Helden untereinander, wenn gegen die Bösen zu Felde gezogen wird, gibt´s dann zuverlässig eher hochoktanige Balleraction (so werden alle drei herausgestellten „featured villains“ nicht durch hohe fernöstliche Kampfkunst, sondern entweder durch schlichtes Erschießen bzw. im Falle von King Horn einen fiesen Trick geplättet).

Der größte Vorteil der Actionszenen in diesem Film ist allerdings – sie sind KURZ (diesen kleinen Seitenhieb auf die „blähen-wir-einen-einzigen-Kampf-der-im-Script-zehn-Minuten-dauert-auf-mindestens-acht-Folgen-auf“-Attitüde vor allem der späteren Dragonball Z- und GT-Inkarnationen kann ich mir einfach nicht verkneifen); länger als drei-vier Minuten dauert keine man-to-man-Kampfszene. So geht das 🙂

Kommen wir zum erfreulichsten Thema des Films: den Spezialeffekten… wuaah. Die sind durch die Bank weg erbärmlich und werden jeden Trashfreund, der mit Dragonball nichts am Hut hat, sondern sich mehr nach allgemeiner bodenloser Schlechtigkeit des Dargebotenen befaßt, in pure Verzückung versetzen. Neben den schon erwähnten gut sichtbaren Wires gibt´s fast alles, was das Herz an schlechten Effekten begehrt: simpelste aufkopierte Zeichentrick- und/oder Filzstift-„Strahlen“-FX, wie sie der Infra Superman nicht schöner hätte hinkriegen können, hanebüchen zusammengesetzte Möchtegern-Rückprojektionsshots (wie das Katapultieren von Opa durchs Fenster mit der gaaaanz unauffälligen Kurskorrektur), allerliebst über die ursprünglichen Aufnahmen geschobenen Pappschablonen, äh, Raumschiffen (dagegen sind die Frogs in Orion auf Star Wars-Niveau) und der nicht nur überaus lächerlichen, sondern auch vom bewußten blinden Dreijährigen mit´m Krückstock als solche zu identifizierenden Dämonenmaske von King Horn (da hatten die Power Rangers und die Mystic Knights realistischere und überzeugender gestaltete Monsterkreationen aufzuweisen). Lediglich der singuläre „Splattereffekt“, die unblutige Körperexplosion des armen Blueface (sein sich im Kampfgetümmel auflösendes Make-up hab ich ja auch schon im Text erwähnt) ist relativ kompetent und auch der Drache selbst, obwohl er mit Sicherheit weder Schönheitspreise noch FX-Awards abstauben wird, ist im Vergleich zu den restlichen Tricks des Streifens einigermaßen erträglich.

Die Inszenierung des Films ist angenehm flott – der Streifen ist nicht nur durch seine Doofheit, sondern auch durch sich selbst, d.h. den Umgang mit der, hüstel, Story, das Set-up der Actionszenen und die allgemeine „es-passiert-eigentlich-immer-irgendwas“-Attitüde extrem kurzweilig und wirkt erheblich kürzer als seine 85 Minuten Laufzeit. Leerlauf kommt nie auf (die Szenen auf der Insel des Turtleman, die beinahe ausschließlich zu komischen Einlagen genutzt werden, könnten theoretisch ein Stillstandsmoment sein, da sie zur „Handlung“ nix beitragen, aber der Humor ist eben so vollkommen bescheuert, dass man auch da ungläubig-mit offenem Mund staunend vor der Glotze sitzt). Die musikalische Untermalung ist schwungvoll, öfters mal heftigst unpassend und insgesamt von der eher synthipoppenden Schule (fröhliche Pop-Rhythmen allenthalben mit ein paar wirklich drolligen Incidentals) und die englische Synchronisation steuert zusätzlich das ein oder andere Quentchen Heiterkeit bei.

Zu den Schauspielern kann ich aus zweierlei Gründen nicht viel sagen – zum einen kenn ich keinen der Typen persönlich (und mit Credits hat´s der Streifen überhaupt nicht), und zum anderen kann man darstellerische Leistungen in einem bewußt auf Cartoon getrimmten Film eh schlecht bewerten. Belassen wir es also bei ein paar kurzen Eindrücken: Monkey Boy ist mir dafür, dass er nominell die Hauptfigur ist, zu wenig memorabel; Sito ist ein wirkliches Schnuckelchen (ja, wir wissen´s ja alle, die Asiaten und ihre Klonlabors), Piggy würde wirklich als Double für den jüngeren Samo Hung durchgehen, dem Turtleman muss man zu so viel Willen zur Selbstverarschung schon wieder irgendwie gratulieren, Westwood wirkt als knallharter Bandit gnadenlos fehlbesetzt (und sein Faschingsprinzenkostüm ist Gold wert), Jade hat nix zu tun, das sie irgendwie auffällig gestalten könnte, die Bösen stieren angemessen finster vor sich hin und zumindest Goldilocks ist in ihrem Aufzug eine wirklich imposante Erscheinung.

Gesichtet wurde der debile Nonsens in der englischen Videofassung von Eastern Heroes. Das Label ist mir ja a) durchaus bekannt und b) auch etwas suspekt – ob´s die mit Lizenzen immer so genau genommen haben, wage ich mal leicht zu bezweifeln. Die Cassette jedenfalls kommt mit vorangestelltem Trailer auf den Hauptfilm. Der Streifen selbst wird leider in Vollbild präsentiert – die kurze Vorspannsequenz deutet allerdings an, dass der Film in 1.85:1 gedreht wurde; es fällt allerdings nicht übermäßig auf, ist aber halt generell ärgerlich. Die Bildqualität an sich ist mit so-lala sicher angemessen umschrieben. Die englische Synchro ist dank ihres Oxford-Style im besten Schulenglisch ausgezeichnet verständlich. Wie die US-DVD aus dem Hause Tai Seng aussieht, ist mir nicht bekannt, Wunderdinge möchte ich aufgrund persönlicher Erfahrungen mit Tai-Seng-Laserdiscs allerdings nicht erwarten.

Wie fragte ich drei A4-Seiten weiter vorne? Hat man als Dragonball-Fan nun mehr oder weniger vom Film als der geneigte normale Trash-Gourmet? Ich wage mal zu behaupten, dass es fast besser sein müßte, vergleichsweise unbelastet an den Streifen zu gehen und ihn als das zu sehen, was er letztlich ist – ein furchtbar unterbelichteter, aber gerade aufgrund dieser Tatsache hochgradig unterhaltsamer Trashklopper erster Kajüte, wie ihn Joseph Lai und Tomas Tang nicht besser hinbekommen hätten. Als Fan des Mangas oder Animes, stelle ich mir vor, ist man zu sehr mit „vor Wut schäumen“ beschäftigt, als man die durchaus vorhandenen Meriten (unterhaltungswertmäßig gesehen) des Streifens würdigen könnte (außer natürlich, man ist Dragonball-Fan mit Humor, aber man kennt das ja: Fanboys und -girls sind normalerweise, wenn´s um, sagen wir mal, etwas anderen Umgang mit ihren Heiligtümern geht, eher humorlos). Will sagen: als Fan des Franchise würde ich mir gut überlegen, ob ich eine vollkommen hirnrissige Klamotte, zwar mit viel pyrotechnischem Krawumm und Krawall, aber relativ wenig von dem, was den, hüstel, „Reiz“ des Animes ausmacht, nämlich den breit ausgewalzten blutigen Martial-Arts-Schlachten, verkrafte.

Summa summarum: Mit Dragonball: The Magic Begins kann man einen richtig geilen Abend verleben, Cassette einlegen, alkoholisches Getränk nach Wahl inhalieren, hemmungslos ablachen. Das ist Trash, wie ich ihn liebe und wie ich nie genug davon bekommen kann. Mit Sicherheit ein Partyfilm allererster Kajüte, Stimmung garantiert!

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 9


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