Downtime

 
  • Original-Titel: Downtime
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  • Regie: Christopher Barry, Keith Barnfather
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1995
  • Darsteller:

    Nicholas Courtney (Brigadier Lethbridge-Stewart), Elisabeth Sladen (Sarah Jane Smith), Deborah Watling (Victoria Waterfield), Jack Watling (Prof. Travers), Beverly Cressman (Kathe Lethbridge-Stewart), Mark Trotman (Daniel Hinton), John Leeson (Anthony), Peter Silverleaf (Christopher Rice)


Vorwort

1980 – Victoria Waterfield, ehemaliger Companion des Doktors, forscht in Tibet nach Hinweisen über den Verbleib ihres (nach allgemeinem Wissensstand von Daleks getöteten) Vater und gerät dort unter unheilvollen Einfluss…

1995 – Victoria ist mittlerweile Vizekanzlerin der „New World Universität“, einem revolutionären Bildungsinstitut, das ohne menschliche Dozenten auskommt, sondern für jeden Studenten einen individuellen Lernplan aus dem Computer mit dem Computer umsetzt. Dass die Studenten der Uni allesamt den Eindruck von „mindless drones“ erwecken, scheint niemanden zu sehr zu stören, bis auf den Daniel Hinton, einen Studenten und Hacker, der hinter das Geheimnis der Uni gekommen ist, aber von seinen Kommillitonen gnadenlos gejagt wird.

Ebenfalls unschönen Kontakt mit der Uni hat Sarah Jane Smith, die von Victoria beauftragt wurde, einige Personendossiers zusammenzustellen, darunter geheime Dokumente, die sich auf einen Vorfall in London aus dem Jahre 1970 beziehen – offenbar wurde damals London für drei Monate evakuiert, aber niemand kann sich daran erinnern. Außerdem sucht Victoria nach Informationen zum Verbleib von Brigadier Lethbridge-Stewart. Victorias Verhalten ist Grund genug für Sarah Jane, den Brigadier telefonisch zu warnen.

Doch der hat eh schon alle Hände voll – in einer Art Astralebene wird er von Daniel Hinton, einem seiner ehemaligen Schüler, aufgesucht, ein Major Cavendish von U.N.I.T. wünscht ihn dringend zu sehen und seine entfremdete Tochter Kate bittet ihn um Hilfe, weil sie von „Chillys“ (so werden die New-World-Studenten umgangssprachlich gemacht) bedroht fühlt.

Es dauert ein Weilchen, aber schließlich fällt beim Brigadier der Groschen – er hat es hier mit der „Great Intelligence“ zu tun, die zweimal vom Doktor besiegt, aber nicht vernichtet wurde. Die körperlose außerirdische Entität versucht, sich im Internet breit zu machen und nutzt die Universität als Fassade für ihre finsteren Pläne. Sogar U.N.I.T. ist nicht mehr zu trauen…


Inhalt

Während des großen „Doctor Who“-Hiatus gab es Fans, die nicht akzeptieren wollten, dass die BBC ihren größten Helden so unzeremoniell aufs Abstellgleis geschoben hatte. Eine Gruppe von Hardcore-Who-Anhängern stellte daher den Fanfilm „Downtime“ auf die Beine, versicherte sich der Mitwirkung von nicht weniger als vier Originaldarstellern aus der Serie (Nicholas Courtney, Elizabeth Sladen, Jack und Deborah Watling) und wagten sich unter der Anleitung von Classic-Who-Regisseur Christopher Barry und mit einem Script des Classic-Who-Autoren Marc Platt an eine Fortsetzung der Classic-Serials „The Abominable Snowmen“ und „The Web of Fear“. Die BBC gab ihr Okay, so lange jeder direkte Bezug auf Doctor Who vermieden wurde (deswegen drucksen die Charaktere in den Dialogen immer etwas herum, wenn „normale“ Menschen den Doktor erwähnen würden).

Das Fandom nahm den Film wohlwollend auf – auch wenn die Produktion natürlich mit einem Sparbudget realisiert werden musste, sind die production values so schlecht nicht, gerade im Vergleich mit den ja eh chronisch unterfinanzierten klassischen Who-Serials, und die „echten“ Who-Veteranen liefern auch durchaus gute Vorstellungen ab (needs more Sarah Jane, though). Die Yeti-Monsterkostüme sind schreppelig, liegen damit aber durchaus auch auf einem Level mit den „offiziellen“ Monstern und die Special FX sind simpel, erfüllen aber ihren Zweck.

So weit, so gut, aber bevor wir „Downtime“ heilig sprechen, müssen wir halt auch mal kurz über das Script sprechen. Und das, obwohl von einem „legitimen“ Who-Autoren, ist ziemlich großer Kappes. Müsste eigentlich auch niemanden wundern, denn Platt schrieb u.a. „The Curse of Fenric“ und „Ghost Light“, zwei Who-Serials, die gemeinhin als eher „nich so doll“ bis „komplett undurchschaubar“ eingestuft werden. Und auch „Downtime“ ist nicht ganz einfach zu kapieren – die „Great Intelligence“ (die später auch in New Who wieder auftauchte) ist nun nicht gerade einer DER ikonischen Who-Widersacher, die man kennen MUSS, und „Downtime“ macht, bei knapp 70 Minuten Spielzeit zwar irgendwie verständlich, auch keine großen Anstalten, den Zuschauer up-to-speed zu bringen. Und auch wenn man die Lore der Great Intelligence kennt, ergibt die Story wenig Sinn – wie kommt überhaupt die Verbindung von „Intelligence“ und Computer zustande, wozu wird Professor Travers gebraucht, wozu benötigt die Intelligence die Chillys? I don’t know (und die Auflösung lässt vermuten, dass Platt nicht so richtig weiß, wie das Internet funktioniert).

Mangels Budget gibt’s natürlich auch keine großen Actionszenen, und die konfuse Story macht’s dann auch schwer, sich so richtig mitgerissen zu fühlen, auch weil nie ganz klar ist, was denn nun eigentlich die „stakes“ sind.

Ergo – ein „A for effort“, aber allenfalls ein „D“ für die Umsetzung. Wirklich nur was für die ganz harten Whovians…

2/5
(c) 2016 Dr. Acula


mm
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